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Die Premiere aus der Zukunft der Vergangenheit

Deutsches Fernsehen ist komisch.

Am Donnerstag warb der NDR in einer Pressemitteilung für eine „Premiere“, die in der Sendung „Star Quiz“ mit Kai Pflaume am folgenden Samstag gefeiert werde: „Zum ersten Mal wird in der Sendung das gerade gedrehte Gewinnervideo von ‚Unser Star für Baku‘ in voller Länge zu sehen sein.“

Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, außer dass das „Star Quiz“ bereits am Montag aufgezeichnet worden war — zu einem Zeitpunkt also, als nicht nur das Video noch nicht fertig war, sondern noch nicht einmal feststand, wer welchen Titel darin singen würde.

Kai Pflaume musste also eine unspezifische Standard-Anmoderation sprechen, was ihm als unspezifischer Standard-Moderator nicht schwer fiel. Und so sah das aus:
 

Eine „Weltpremiere im Ersten“ war es dann auch nicht, weil das Video auf der „Unser Star für Baku“-Homepage bereits vorher zu sehen war.

Eigentlich hätte die ARD natürlich mit „Gottschalk live“ jetzt eine Live-Sendung, in der man solche Höhepunkte präsentieren könnte, jedenfalls wenn es einem nicht auf Zuschauer ankommt. Die Videos von Lena hatten übrigens im Morgenmagazin bzw. im Werbeblock vor der „Tagesschau“ Premiere.

(Die Ausstrahlung von „Bodyguard“, die in dem Ausschnitt oben etwas überraschend beworben wird, war die dritte Ausstrahlung des Filmes mit Whitney Houston in der ARD innerhalb von zehn Tagen. Deutsches Fernsehen ist komisch.)