Und Schweini auf die Beini!

Als jemand, der sich nicht für Fußball interessiert, und vielleicht mehr noch: als jemand, dem Fantum insgesamt relativ fremd ist, verstehe ich schon nicht die Logik hinter solchen Titelbildern. Warum will der gemeine Boulevardzeitungsleser am Tag irgendwelcher Spiele der Nationalmannschaft lesen, dass die Gegner Luschen sind? Als Schmähgesangsvorlage?

Das ist ja nicht, was ich noch halbwegs nachvollziehen könnte, ein Anfeuern im Sinne von: Ihr schafft das, Jungs! Sondern eher ein kindisches Imponiergehabe, wie ein Gorilla, der sich auf die Brust trommelt, mit dem Unterschied, dass der Gorilla hier gar nicht selber kämpft und Gegner die Geste im Zweifelsfall nicht mal zu sehen bekommt (oder liegen die in Südafrika in den Kabinen aus, die Boulevardblätter der gegnerischen Länder?).

Ein praktischer Nebeneffekt dieses rituellen Sich-den-sicheren-Sieg-Vorhersagen ist natürlich, dass man im Fall einer Niederlage um so besinnungsloser die Spieler für ihr Versagen prügeln kann, weil sie einem dann scheinbar etwas weggenommen haben.

Egal. Ist ja bald vorbei.

490 Replies to “Und Schweini auf die Beini!”

  1. > Egal. Ist ja bald vorbei.

    der einzig sinnvolle Kommentar zu dieser ganzen Veranstaltung…

  2. Nun tu mal nicht so,Herr Niggemeier,als wüsstest Du nicht,wie Boulevard funktioniert.
    Grand Prix oder Fußball,da ist kein grosser unterschied.

  3. Und immer wenn man denkt, es geht nicht noch schlimmer, kommt Bild und beweist uns eines Schlechteren. Käme mir irgendein über 5jähriger im täglichen Leben mit dem „Messi – Fressi“-Spruch – hielte ich ihn für geistig extrem minderbemittelt. Bild hingegen druckt die Wortkotze auf Seite Eins und hält das vermutlich noch für gelungen.

  4. Für aufgebrachte Fußball-Hass-Attacken fühle ich mich schon lange zu alt. Und zugegeben, hätte hier in Köln nicht gerade ein Platzregen mir eine zweite Morgendusche verpasst, so würde ich mir sicherlich gerade das Spiel mit einigen Freunden draußen anschauen. Irgendwie finde ich es ja süß zusehen, wie ein Rudel sonst sehr intelligenter Menschen innerhalb von Sekunden zu einer Horde Kleinkinder mutieren kann, die verzückt auf ihren Vuvuzellas tröten. Meine Einstellung als bekennende Fußball-nicht-Versteherin heißt deshalb: „gönnen können“. Wenn´s die Jungs und Mädels glücklich mach – dann bitte!

    Jedoch, und da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, sind für mich die Überschriften der Boulevard-Zeitungen in dieser „Pipi-Kaka-Sprache“ einfach unerträglich. Nach meinem Erkenntnisstand sollten Dreijährige nämlich nicht zum angepeilten Zielpublikum gehören – die können nämlich doch gar nicht lesen. Und nach einem Spiel, springen bei den Zuschauern auch wieder das Gehirn an. Jedenfalls bei denen, die ich kenne.

  5. Es gibt doch tatsächlich noch Gleichgesinnte, die dem 20-fachen Ballhinterhergerenne nichts abgewinnen können. :-)

    > Egal. Ist ja bald vorbei.

    Das trifft es…

  6. Fußballfans die meinen, ihre gesamte Umwelt mit ihrer Begeisterung lautstark, nationalbeflaggt und während des ‚Kampfgeschehens‘ oft auch schwer alkoholisiert beglücken zu müssen, sind ja schon an sich eine für mich schwer zu ertragende Zumutung. Aber Fußballproleten mit solch einer ‚Denk-‚ und Ausdrucksweise wie oben zitiert sind in meinen Augen die keulenschwingenden Neandertaler der Gegenwart (und die da oben gehören ja immerhin der schreibenden Zunft an). Wenn ich dieser Tage sehe, wie viele es davon offenbar gibt, komme ich mir vor wie ein Alien. Das ist manchmal echt unheimlich.

  7. Natürlich sind diese Schlagzeilen lächerlich und gehören so nicht in eine Zeitung. Überrascht bin ich doch von den negativen Kommentaren hier zu Fußballfans im Allgemeinen. Es ist doch pauschalisiernd, es als primitiv zu bezeichnen, dass Leute in ihrer Begeisterung aus sich gehen. Das ist diese übliche, hochnäsige pseudointellektuelle Arroganz derer, die sich kulturell über so profane Dinge wie Fußball überlegen sehen.

  8. Stimme Kim zu. Dass die Schlagzeilen der Bild-Zeitung gewoehnlich komplett unter der Guertellinie sind, ist doch nichts Neues. Das trifft doch nicht nur zu fuer Fussball. Mich als Fan repraesentiert diese dumme Stimmungsmache jedenfalls nicht.

    Nun aber auszuholen gegen alles, was Fussball ist und sich intellektuell ueberlegen zu fuehlen halte ich fuer duemmlich. Ich hasse es ja, wenn die Worte „typisch Deutsch“ fallen, aber ich verfolge die Fussball WM hier in den USA, sowohl im Fernsehen als auch in der Zeitung und online, so eine Miesmache des eigenen Teams und ein Herabschauen auf die WM, einfach nur weil es ein Massenphaenomen ist und weil man sich gern erhaben fuehlt ueber das, was alle grade toll finden, ist doch meist in deutschen Medien, und speziell Kommentaren, zu finden.

    Herrn Niggemeier stimme ich zu was den Absatz vor „Ist ja bald vorbei.“betrifft. Sehr gut getroffen.

  9. Das Schlimme ist – der Boulevard muss ja so handeln -, dass die meisten selbsternannten Fans keine Ahnung vom Fußball haben.
    Aus dieser Sicht heraus müssen damals die Ultras entstanden sein, die sich von diesen „Event“-Fans distanzieren wollten.
    Leider sind die Ultras heute von „Event“-Ultras überrannt worden.

  10. Schließe mich der Meinung von Reko und Kim an.

    „Hach, dieses grobschlächtige Fußball. Emotionen, pfui. Lasst uns lieber unseren Intellekt feiern statt die deutschen Mannschaft.“

  11. Bah, das Proletariat geht aus sich heraus und dann werden noch Nazi-Fahnen geschwenkt…

    Aber dann groß auf der Lenawelle surfen? Sie enttäuschen mich Herr Niggemeier!

  12. @10 und 12 Ich habe einige gute Freunde, Bekannte und Kollegen, die Fußball mögen, fühle mich denen aber gar nicht intellektuell überlegen, obwohl ich dieses Interesse nicht teile. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass diese Freunde, Bekannten und Kollegen nicht besoffen, lärmend und aggressiv in uniformierten Rudeln durch die Straßen ziehen. Wenn es Opernfans, Goethekenner und Konzertpianisten wären, die das täten, fände ich es genauso peinlich und störend.

    (Wobei ich einräumen muss, dass es mir unter diesem Gesichtspunkt bei der bisherigen WM noch recht entspannt zuzugehen scheint. Bei Bundesligaspielen bietet sich da oft ein weitaus schlimmeres Bild, wenn man mal von der irritierenden Bundesflaggendichte absieht.)

  13. Och Herr Niggemeier. Das ist Brauch in vielen Ländern. Schauen Sie doch mal in die Blätter Englands oder Italiens. Diese benutzen teilweise sogar Kriegsvokabular.

    Und was haben manche gegen Fußball? Dieses Spiel kann auch sehr schön anzusehen sein, wenn zwei richtig gute Mannschaften aufeinander treffen. Spanien zum Beispiel besitzt das technisch beste Team.
    Mich hat vor 20 Jahren Fußball auch nicht interessiert. Irgendwann hat es mich in den Bann gezogen, weil man da auch so schön mitfiebern und auch richtig gute Spiele miterleben kann.

    Und wenn sich Menschen freuen, so what? Sollen diese wie manche hier in ihrem Kämmerlein mit griesgrimmiger Fratze sitzen und sich zum Freuen nur in den Keller begeben? Wenn sich Menschen richtig freuen, dann ist das gut. Ich weiß nicht, was es da zu kritisieren gibt.

    Also Herr Niggemeier. Das, was Sie anprangern, ist Usus unter den Zeitungen aller Länder. Nur manchmal wir auch übertrieben, wie zum Beispiel bei der BILD.
    Sie könnten gute Leistung doch anerkennen, auch wenn man kein Interesse daran hat (ich meine jetzt das Spiel der deutschen Nationalmannschaft).
    Ich als Eurovision-Nichtgucker habe bei Gildo, Raab und Lena auch Ausnahmen gemacht. Es geht also.

  14. @ Kat
    „…so eine Miesmache des eigenen Teams…“
    Aber der dicke Mann mit Bart, oben auf den Fotos, gehört doch gar nicht zur deutschen Mannschaft.

  15. @J. S.: Wenn Sie meinen Eintrag genau lesen, werden Sie feststellen, dass ich das durchaus angedeutet habe, dass das in den Boulevardzeitungen anderer Länder ähnlich sein wird. Sie meinen, ich dürfte mich darüber nur wundern, wenn es ein rein deutsches Phänomen wäre?

    Ich hab übrigens gar nichts gegen Leute, die sich freuen (auch wenn der Hang zum leichtfertigen Gebrauch von Feuerwerkskörpern im Berliner Stadtteil Kreuzberg/Friedrichshain schon etwas beunruhigend ist).

    Ich würde womöglich auch die gute Leistung „anerkennen“, wenn ich das Spiel gesehen hätte. (Ich weiß nicht, was die Nationalmannschaft oder das deutsche Volk davon hat, wenn ein totaler Fußballnichtskenner wie ich die Leistung „anerkennt“, aber gut.)

    Und schließlich: Ich habe keine griesgrämige Fratze, sondern sitze mittelgutgelaunt bei netter Musik und Gehupe von draußen in meinem angenehm kühlen Büro und mache meine Steuererklärung. Nicht aus Trotz, sondern weil’s Zeit wird. (Und, okay, weil ich ein bisschen Angst vor dem Nachhauseweg habe.)

    Ich schreibe doch niemandem vor, ob und wie er sich zu freuen hat, sondern wundere mich nur über die Zeitungsrituale, die weniger mit Freude, als mit Schmähungen zu tun haben. Nicht mehr und nicht weniger. Was die Leute da alles hineinlesen, ist ihre Sache, nicht meine.

  16. Ihnen ist Fantum fremd? Dann war oslog.tv aber die Dokumentation der regelbestätigenden Ausnahme.

  17. Stefan, du intellektueller Langeweiler, Fußball macht nunmal vielen Menschen Spaß. Auch gerade weil es so einfach aufgebaut ist und man sich ggf. so schön für „seine“ Mannschaft freuen kann. Zum Glück gibst du hier nicht den Glenn Beck (passt ja auch nicht zu dir).
    Dieses menschlich nicht sonderlich tiefgründige Runtermachen der Argentinier hätte natürlich auch ganz schön in die Hose gehen können, doch es wäre mir ein schwacher Trost, wenn Bild klein beigeben muss.
    Hilft dir denn nicht wenigstens das Wintermärchen“?“ Blog den Hype etwas zu verstehen?
    So ungehobelten Menschen wie mir wurde der ESC ja auch erst durch das Oslog zum Genuss.

    PS: Das erste Spiel von Deutschland habe ich „public“ gesehen, genau wegen der hier in den Kommentaren beschworenen tumben Fussballheinis werde ich das auch nicht noch mal machen – das ging bis hin zum Antisemitismus, was ich da miterlebt hab. Dann freu ich mich doch eher über ein schönes Spiel im heimischen Fernseher, Ventilator und kalte Getränke mit dabei.

  18. Ich habe jedenfalls habe beschlossen, mir von der Bildzeitung und den Public Viewing-Prolls nicht meine Freude über diese unfassbare deutsche Mannschaft versauen zu lassen.

    Diese Deppen, gemeinsam mit der unglaublich fremdschämwürdigen und an Ignoranz grenzenden Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen schaffen es nicht, einem den Spaß am Spiel zu nehmen.

    Und auch nicht Leute die meinen, es unbedingt kund tun zu müssen, dass es nicht nachvollziehen können, wie man 22 erwachsenen Männer beim Ball hinterherrennen zuschauen kann.

  19. @Thomas L:

    Hilft dir denn nicht wenigstens das Wintermärchen”?” Blog den Hype etwas zu verstehen?

    Ich glaube, das Wintermärchen-Blog hat nun wirklich die größtmögliche Entfernung von den Boulevardschlagzeilen, die das Thema dieses Eintrages sind.

  20. Darum gehts ja – ich bin Fan der Deutschen Nationalmannschaft und meilenweit entfernt davon ein grölender Fußballhooligan zu sein. Es ging mir darum den Hype um die Mannschaft zu verteigiden, nicht die Boulevardschlagzeilen.

  21. Ja ja, immer wenn sich alle über irgendwas freuen, kommen die Hans-Christian Ströbeles aus den Löchern. War ja klar, dass Stefan und seine Schranzen hier in den Kommentaren da auch dabei sein möchten… :-)

  22. Ich versteh‘ ja nix von Fußball, es interessiert mich auch nur auf Metaebene – wie also z.B. so genannte Fans oder die Presse mit dem Kram umgehen. Nur so vorweg.

    Also, dass die Gegner sich und ihre Fans im Vorfeld aufpushen, kann ich noch nachvollziehen, auch die emotionale Ebene des ‚Unsere Jungs‘ und ‚Wir sind die größten‘. Selbst witzige Attacken auf jene, die das Maul auch sehr weit aufreißen; daher ist der Luft-rauslassen-Titel so schlecht nicht, immerhin hat Maradona doch sehr laut gebrüllt.

    Was gar nicht geht, sind jene Schlagzeilen und Artikel, die Gewalt glorifizieren oder den Gegner zum Feind, gar zu Untermenschen erklären. Das widerspricht auch dem Gedanken eines friedlichen Sportfestes, dass den Konkurrenzkampf zwischen Nationen zum Glück und Frieden ritualisiert hat.

    Es gibt da noch diese Zwischenebene, die mir vollkommen unlogisch erscheint: Wenn die Gegner ach so luschige Spieler/Mannschaften sind, ist dann ein Sieg über sie wirklich zum Feiern? Unsere Sympathien liegen doch beim Tramp, bei Tweety, beim Underdog, nicht beim großen Schläger, Sylvester, dem reichen Strahlemann, oder?

  23. Natürlich ist es zu pauschaliernd, alle Fußballfans über einen Kamm zu scheren. Das ändert aber nichts daran, dass eine große Zahl fanatischer Fußballfans – mag es auch nicht die Mehrheit sein – zumeist auch agressive Anti-Intellektuelle sind. Ich wage sogar die Behauptung aufzustellen, dass die fanatischsten Fußballfans auch die größten Prolls sind: Wer quasi auf Knopfdruck (also mit Anpfiff) losgrölt, sich hemmungslos besäuft und später wie ein Bekloppter Autocorsos fährt, der ist schlicht und einfach ein Prolet.

    P.S.: Damit ist nichts über die Intelligenz ausgesagt, ich kenne auch viele Proleten, die ich für sehr intelligent halte.

  24. „…Dein Messi kriegt heute auf die Fressi…“

    Es ist nur noch peinlich, vor allem haben die argentinischen Zeitungen – laut Deutschlandfunk – nichts derartiges auf ihren Titeln. Eine Schande…

  25. „sondern wundere mich nur über die Zeitungsrituale, die weniger mit Freude, als mit Schmähungen zu tun haben.“

    Auflage machen. Was denn sonst?

    Vor dem Spiel verkauft sich die Zeitung am besten, die am besten die eigene Mannschaft hochschreibt und den Gegner runterschreibt/laecherlich macht.

    Nach dem Spiel kommt es natuerlich drauf an:

    Bei einem Sieg gilt das gleiche wie oben. Bei einer Niederlage auch, nur andersherum.

    Ist doch ganz einfach.

  26. Was Armin schrub. Sprich, Auflage machen mittels Bedienung unterschwelliger Instinkte. In England wird da -wie schon gesagt wurde- dann gerne Weltkriegsrhetorik ausgepackt – allerdings: seit der WM in Deutschland 2006 deutlich weniger. Da sage noch einer, dieser Proletensport „Fussball“ hätte keine völkerverbindende Funktion. (Und übrigens, ausgerechnet in England mehren sich im Fussvolk Stimmen, die Boulevardtitel dieser Art im Vorfeld von heissen Spielen komplett ablehnen. Eben weil es sich so absurd anfühlt, wenn man hinterher eventuell verloren hat.)

  27. Ich versteh den Beitrag nicht. Die Bild hat genau so einen Schwachsinn auch zum Thema LML geschrieben. Die Bild schreibt die ganze Zeit dämliche Titel. Von daher – was ist denn bitte bald vorbei? Gar nix.

    Von daher find ich die Verteidigung, hier ginge es doch gar nicht um Fußball an sich, ein wenig seltsam.

    Oder ist jetzt ernsthaft gemeint, dass ja Gott sei Dank bald die Bild keine bescheuerten Titel über Fußball mehr bringt, und „endlich“ wieder unverpixelt Mörder abbildet?

    Ich versteh das sicherlich falsch, man möge mir bitte erklären, wie es richtig zu verstehen ist.

    So wie ich es im Moment nämlich verstehe werd ich leicht sauer.

  28. Lieber Stefan,

    ich habe nun den allergrößten Respekt vor Deiner Arbeit und bin vielleicht sogar so etwas wie ein Niggemeier-Fan. Aber wenn es um Fußball geht und man schon selbst so eine Ahnung hat, davon so gar nix zu verstehen, lässt man es allenthalben am besten sich über die Auswüchse dessen zu echauffieren.

    Fußball als Fan(atiker) ist eine vollkommen undifferenzierte „Wir hier – Die dort“; „wir super – die scheisse“-Einstellung. Man lebt dieses Gefühl vor und während dem Spiel aus, um danach dann zusammen ein Bierchen zu trinken und sich gegenseitig zu verzeihen. Solche Schlagzeilen, die den Gegner in irgendeiner Form diffarmieren sollen, verstärken dieses „Wir hier – die dort“-Gefühl. Das läuft so seit Jahzehnten und das ganze Jahr hinduch: sei es wenn Bremen gegen den HSV spielt oder im Europapokal Madrid auf die Bayern trifft. Aber wenn EM oder WM ist, kommen die ganzen Fußball-Legastheniker und machen „Was soll das?“
    Dieter Nuhr hat das mit seinem legendären Satz schon richtig ausgedrückt.

  29. Wer quasi auf Knopfdruck (also mit Anpfiff) losgrölt, sich hemmungslos besäuft und später wie ein Bekloppter Autocorsos fährt, der ist schlicht und einfach ein Prolet.

    Jau. Gibt mit Sicherheit ne Menge so Leute. Nur haben die originär nichts mit Fussball noch mit Fussballfans im eigentlichen Sinne zu tun.

    Fussball macht Intellektuelle nicht zu Prolls (und andersrum auch nicht). Warum aber viele Anti-Fussballer (lustigerweise viele selbsternannte Intellektuelle) meinen, sich über Fussball und seine Apologeten irgendwie erheben zu können, ist mir schleierhaft.

  30. @Z

    Es soll ja sogar Leute geben, die erfreuen sich einfach am Spiel an sich und haben mit dieser „Wie hier – Ihr dort“-Mentalität nix zu tun. Die habe ich, wenn ich selber kicke. Und auch dann gehts lange nicht so aggressiv zu.

  31. Äh, wie bitte? Fantum ist ihm relativ fremd? Ja bitte, wer ist den extra nach Oslo und hat von dort ein, übrigens ziemlich geniales, Video-Fanblog abgeliefert…?!? Wir sehen: Auch relativ ist relativ ;-)

  32. schon lustig, hier ist jemand, der die fankultur einer fußball-weltmeisterschaft nicht verstehen möchte, aber großflächig über den grand prix schreibt. kognitive dissonanz, herr niggemeier?

  33. @Z: Wir müssten vielleicht mal über die Bedeutung des Wortes „echauffieren“ diskutieren. (Und über die von „allenthalben“, aber das ist noch ein anderes Thema.)

    Im übrigen gehen mir diese ganzen „Das war schon immer so“-, „Das machen alle so“-Argumente unfassbar auf den Sack. (Da wäre das Wort jetzt mal angemessen.) Kann man nicht unabhängig davon einfach darüber reden, ob etwas lustig / merkwürdig / ärgerlich / gefährlich / harmlos ist? Und wer darüber nicht reden will, soll es lassen, aber doch nicht anderen erzählen, dass sie nicht darüber reden sollen.

    (Im übrigen: War das auch immer schon so, dass die „B.Z.“ und der „Berliner Kurier“ die gleiche, aber dann doch gegensätzliche Titelidee haben? Ich fand das bemerkenswert und auch deshalb habe ich es gebloggt. Punkt.)

  34. Linus,
    das habe ich auch, wenn ich selber kicke. Ich habe aber extra Fan dazu geschrieben und es geht bei der Kritik von Niggemeier ausdrücklich um die Auswüchse dieses Fantums. Nicht um den Fußball per se.

    Ein Brasilien gegen Holland sehe ich als Fußballleckerbissen und freue mich dieses schöne Spiel genießen zu können. Aber ich bin auch nicht Brasilien- oder Hollandfan.

  35. Arrangiert euch doch damit, erinnere mich immer noch gerne an eine Bild-Schlagzeile nach einem 2-0 Länderspielsieg – „Litti , Wutti , Bumm , Bumm“ so what, ist eben die Bild-Zeitung. Finde ich lustig und interessant, dazu gehört auch Druck vor dem Spiel zu machen.

  36. @ Stefan: es ging mir nicht um die titelseiten; wir müssen hier nicht erbsen lesen, denn das haben sie gar nicht nötig. es ging hier um die aussage, dass ihnen „fantum insgesamt relativ fremd“ ist.

  37. @wigger

    Mit so einem volksverdummenden, immer tendenziell chauvinistischem Quark möchte ich mich aber nicht arrangieren. Und schon gar nicht in Verbindung gebracht werden, wenn mir einer abgeht bei so Spielen wie heut nachmittag.

    Weil das den ganzen Naserümpfern den Stoff bietet, sich besser als das Pöbel fühlen zu dürfen.

  38. Vielleicht befassen Sie sich in Zukunft mit der Erscheinung Fantum, um die Schlagzeilen richtig einordnen zu können?

  39. Tschuldigung,

    vielleicht hast Du das auch gar nicht eingeordnet sondern eher danach gefragt was das soll. Für mich klang da aber ein wenig nach einer Wertung à la „was soll der Scheiss?“

  40. Och Kinners. Der Artikel ist keine Kritik am Fußball oder den Fans. Er ist eine Kritik an einer Hand von Sportjournalisten, die so einen Mist wie oben genannt produzieren.

    Über das Fantum von Herrn Niggemeier weiß ich nichts. Nur er kann sagen, ob er in einer Lena Meyer-Landrut Bettwäsche schläft, jedes ihrer Konzerte besucht (gekleidet mit einem Lena Meyer-Landrut T-Shirt, einem Fähnchen mit ihrem Bild und dem selben Make Up wie Lena Meyer-Landrut) und sich die Haare abrasieren würde, sollte sie nächstes Jahr den ESC nicht gewinnen.

  41. @JO schon klar, aber die ganze „ich haue auf die boulevardpresse“ masche wird auch langsam alt, vor allem wenn sie dann durch solche aussagen ausstaffiert wird. aber sowas wird bestimmt gut geflattrt von leuten, denen die WM auf den keks geht, daher macht der eintrag bestimmt sinn ;)

  42. Dierk in #29 hat vollkommen recht. Nicht nur, dass es doch eigentlich gar kein großer Erfolg sein kann, gegen irgendwelche aufgeblasenen Luschen zu gewinnen, wie blöd steht man da, wenn man verliert? Einfach total sinnlos.

  43. @55
    Eben nicht sinnlos. Das Risiko als totaler Depp da zu stehen, gehört zu diesem Ballyhoo.

    Man mobilisiert in der Regel mit solchen Mitteln die eigenen Fans: stärkt den Glauben an die eigen Strärke, indem man die Schwäche des Gegners betont. WEr nicht erlebt hat, wie diese Zuversicht als Fan im Stadion auf die Mannschaft überspringt, kann das nicht verstehen.

  44. Für Herrn Niggemeier, der sich nicht für Fußball interessiert und dem Fantum insgesamt relativ fremd ist:
    Fussball ist Krieg. Nur mit zivilen sportlichen Mitteln. Entsprechend martialisch treibt es dann eben auch der Boulevard. Sollte man aber nicht allzu ernst nehmen. Wird längst nicht so heiß gegessen, wie es Herr Niggemeier hier vielleicht hochkochen will (solange es nur bei solchen Worten bleibt). Den Messi-Fressi-Spruch halte ich sogar für Kunst. Auch das BZ-Titelfoto spricht ja gewisse Realitäten an.

  45. Fussball ist Krieg. Nur mit zivilen sportlichen Mitteln.

    Also Frieden ist wie Krieg, nur halt mir friedlichen Mitteln?

  46. @ Alexander
    [Nur unter uns, aber leise: Ich gehe irgendwie davon aus, dass das „ich haue auf die boulevardpresse”, wie Sie das nennen, für den Mitbegründer des BILDblogs, den 2 fachen Grimmepreisträger und Nicht-Lena Meyer-Landrut-Bettwäsche-Schläfer mehr als nur eine Masche ist. Ich würde es mehr die Grundlage seines Erfolgs nennen. Der hat das schon weit vor Flattr und der WM gemacht. Der macht gerade seine Steuererklärung – der lebt davon! Aber nicht weitersagen, sonst will hinterher jeder noch Journalist werden…]

  47. @Linus #58
    Im Fussball ja (ist Frieden teilweise wie Krieg). Quasi ein Krieg im Frieden, höhö, also so richtiges Leben im falschen oder so. Natürlich nicht ganz hundertprozentig und auch nicht ganz ernst gemeint. Aber Momente und Beitöne von Krieg hat es schon. Sonst würde es nicht so verbissen gespielt und sich so verbissen damit beschäftigt.
    Das ist beileibe nicht nur ein deutsches, sondern ein weltweites Phänomen, wenn man sich die teilweise noch viel martialischeren Töne in der internationalen Presse zum Deutschlandspiel gegen Argentinien anschaut:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,704516,00.html

  48. @JO und was gute journalisten ja auszeichnet, ist dass sie immer wieder die gleiche masche bedienen. dann klappt es auch mit dem dritten grimmepreis ;)

  49. PS. Man könnte Fussball auch als die Simulation eines Krieges ansehen – also als so eine Art Kräftemessen in einem sportlichen Planspiel.
    Das ist wie gesagt alles nur pschüschich und mental als Krieg zu verstehen (auf der Basis des Sports). Vor der realen Gewalt stehen dann das FIFA-Regelwerk und die Polizei. Allein, dass es ein solches Regelwerk (u.a. gegen Fouls) und die Polizei (gegen Fangewalt) braucht, verdeutlicht die kriegerischen Momente solcher Nationalsportarten, zumal eines Mannschaftssports.

  50. @Thomas L (21)
    > Stefan, du intellektueller Langeweiler, Fußball macht nunmal
    > vielen Menschen Spaß. Auch gerade weil es so einfach
    > aufgebaut ist und man sich ggf. so schön für „seine”
    > Mannschaft freuen kann.

    Wo ist denn das „einfach aufgebaut“? Fussball an sich evtl. ja, aber alles drumrum, besonders bei WMs – alles wird von (meist) korrupten Organisationen kontrolliert, z.B. wer spielt wo (und wann kann man da noch von ’seiner‘ Mannschaft sprechen?), also irgendwo alles eine Geldfrage…
    Nö, ich hab an sich keine Ahnung von FB, das ganze WM-blabla nervt nur, aber ich schalte, wenn hörbar was los ist (3 min nach 16Uhr heute ;-) ) auch schonmal hin, und ich fand es ein interessantes Spiel.
    Davon abgesehen, dass FB eig. nur Kommerz ist – diese BILD-Titelseite ist ja nur noch zum kotzen krank (wie schon bemerkt Kindergarten) – aber was will man erwarten ;-)

  51. Ich hab die BILD noch nie gelesen und bin stolz drauf. Allerdings zaubern mir solche Schlagzeilen ab und zu durchaus ein Grinsen aufs Gesicht. Insbesondere in diesem Fall, da ich in Bezug auf Fußball ein gestörtes Verhältnis zu den Niederlanden, Italien und Argentinien habe. :)
    Manchmal find ich diese Art von Humor (ja, ich fasse das so auf) sehr lustig und befreiend. Aber ich bin auch gerne mal albern und kann gut damit leben, wenn andere das total bescheuert finden.

    Solange Du nicht über den Autocorso lästerst und sagst „wie aaaaaaaalbern“, wenn sich Menschen freuen, ist alles gut.

  52. @ Alexander (54)
    > schon klar, aber die ganze „ich haue auf die boulevardpresse”
    > masche wird auch langsam alt
    Die ist sicher schon ganz schön alt. Und immernoch aktuell. Was will man denn mit dieser (und sicher nicht nur der) Presse denn sonst machen?

  53. Ich habe grundsätzlich wenig Verständnis für Naserümpfen gegenüber dem Vergnügen anderen, solange niemand an diesem Schaden nimmt.

    Ich habe bekennenderweise den ESC mit Begeisterung verfolgt und mich wie Bolle für und mit Lena gefreut (der Deutschland-Aspekt war da für mich absolut sekundär) und ich schaue ebenso bekennenderweise mit Begeisterung die WM – bis heute eher zurückhaltend in meiner Deutschland-Begeisterung, nach dem Spiel aber doch anerkennend, daß das schon ziemlich großer Fußball war.

    Ich verstehe nicht, warum manche Leute, die halt für das jeweils fragliche Event nichts übrig haben, dieses madig machen müssen. Und die Boulevard-Schlagzeilen gehören zu einer Fußball-WM nun mal einfach dazu. Ein Spiel gegen England ohne Pickelhauben und SS-Uniformen in der „Sun“ wäre ebenso langweilig wie ein Spiel gegen Argentinien ohne den obligatorischen Maradona-platzt-Scherz.

    Und so wenig ich im Alltag gegen unsere europäischen Freunde habe – während dieses Monats lebe auch das gepflegte, freundschaftliche Ressentiment gegen die Niederländer, Franzosen und (insbesondere) Italiener. (Und nein, „freundschaftliches Ressentiment“, das ist kein Widerspruch.) Das alles ist ein Spiel, und es ist ein großartiges Spiel. Das lasse ich mir von keinem Miesepeter der Welt nehmen, so gern ich auch sonst seinen Blog verfolge.

    Und was die Bild angeht: Es gibt vieles, was ich an dieser Zeitung verabscheue. Aber Schlagzeilen gestalten kann sie. „Schland Gottes“ etwa, leider inzwischen nicht mehr lesbar – das ist einfach großartig.

  54. @JO #63
    Sie dürfen alles. Curling erfreut sich nur nicht im geringsten der nationalen und weltweiten Beachtung des Fussballs. Ist deshalb auch viel weniger national und kriegerisch aufgeladen.
    Aber das System des Spiels Curling hat ja selbst kriegerische Momente: Es geht darum, Figuren (Steine o.ä.) des Gegners wegzuschießen, also im übertragenen Sinne quasi „abzuschießen“. Noch viel mehr geht das so im Fussball in der direkten physischen Auseinandersetzung Mann gegen Mann (oder Frau) um den Ball.
    Ich halte den Sport im übrigen als Quasi-Krieg mit zivilen Mitteln im Sinne der Verhinderung realer militärischer Kriege oder sei es nur zur Verhinderung von Straßen- und Jugendgewalt für eine äußerst segensreiche Erfindung. Sport ist als Mittel zur Verhinderung von Jugendgewalt zum Abreagieren ein weithin anerkanntes Mittel. Ich rede also mitnichten dem gewaltsamen Krieg das Wort, sondern der Ableitung kriegerischer Energien in friedlichen und friedlich ausgeführten Sport. Gerade deswegen sollte man sich aber keine Illussionen von einem rein friedlichen Sport machen, sondern sich diese auch kriegerischen Momente des Sports bewußt machen. Der Boulevard bedient sich mit seinen Kampagnen nichts weiter als dieser realen kriegerischen Momente des Sports. Gäbe es diese Momente nicht, würden sie von der Leserschaft als völlig lächerlich aufgefasst und ungelesen verpuffen.

  55. @ frollein (66)
    > Manchmal find ich diese Art von Humor (ja, ich fasse das so
    > auf) sehr lustig und befreiend.
    BILD macht aber keinen Humor. Nur Meinung.

  56. @ Lena Maldeites (70)
    > Ich halte den Sport im übrigen als Quasi-Krieg mit zivilen
    > Mitteln im Sinne der Verhinderung realer militärischer Kriege
    > oder sei es nur zur Verhinderung von Straßen- und
    > Jugendgewalt
    Also ersteres (Verhinderung realer milit. Kriege) halte ich ja nun für ein Gerücht. Letzteres kann durchaus zutreffen, denke ich.
    Oder ins Gegenteil umschlagen.
    Was Sport problematisch macht ist, wenn es um (zu) viel Geld geht, oder er zur Meinungsmache missbraucht wird.
    Wie bei allem.

  57. „Der Boulevard bedient sich mit seinen Kampagnen nichts weiter als dieser realen kriegerischen Momente des Sports. Gäbe es diese Momente nicht, würden sie von der Leserschaft als völlig lächerlich aufgefasst und ungelesen verpuffen.“

    Sie nennen es Krieg, ich Konkurrenz oder Konflikt. Hier die Überschrift im Express: „Los Jungs, jetzt holt Euch das Ding!“ Wie sie sehen, kann man auch ohne den Gegner anzugreifen eine Mannschaft anfeuern. Das ist rein eine Frage des Stiels, der Grundhaltung zu dem Spiel und dem vorhandenen Wortschatz. Je besser ein Sportjournalist ist, desto weniger muss er auf solche plumpen, agressiven Mittel zurückgreifen.

  58. @ Alexander (72)
    > auch humor ist relativ.
    Ja natürlich. Bezieht sich also auf etwas. Worauf bezieht sich denn der BILD-„Humor“?
    Dass in anderen Ländern das von gewisser Presse auch so gehandhabt wird (wie hier als Entschuldigung schon angeführt) macht es ja nicht besser.
    Würde ich das von einem leicht angetrunkenen Fan neben mir (Situation sehr unwahrscheinlich ;-) ) hören könnte ich sicher auch drüber schmunzeln. Aber nicht wenn von Meinungsmachern.

  59. @Thomas #73
    Klar kann Sport als auch kriegerische Angelegenheit in reale Kriege hochkochen. Davon sind wir ja aber wohl Lichtjahre entfernt. Solche aggressiven Boulevardtitel sind allenfalls halb und augenzwinkernd ernst gemeint. Fussball wird nicht umsonst als schönste Nebensache der Welt bezeichnet – also als zwar wichtig, aber eben doch als Nebensache, quasi als wichtige Nebensache.
    Im übrigen sollte man den Sport als Mittel zur Ableitung kriegerischer Energien im „Gefühlshaushalt“ von Völkern nicht unterschätzen. Menschen wollen sich von Natur aus messen, wahrscheinlich auch Krieg führen (siehe die unzähligen Lästereien, Mobberein, Intrigen usw. im Alltag). Wenn sie das auf die sportliche Auseinandersetzung statt auf militärische Kriege verlegen, würde ich darin schon u.a. auch eine Art Kompensation und Vorstufe von Kriegen sehen. Die Bundesliga ist in meinen Augen im Prinzip auch ein gut Teil Krieg – von Vereinen gegen Vereinen, Städten gegen Städten. Freilich mit halbwegs fairen und zivilisierten Mitteln.

  60. @ Lena Maldeites
    Auch durch das Anschauen von Krimis, Actionfilmen oder Thrillern können innere Spannungen abgebaut werden. Könnten Sie sich aber die nächste „Tatort“ Ankündigung mit solchen Schlagzeilen vorstellen? Diese erzeugen Aggressionen aber keine Vorfreude auf das Spiel. Und genau das wäre wünschenswert.

  61. @JO #74
    Eine Mannschaft anzufeuern, ohne den Gegner anzugreifen trifft nur nicht die Realität des Fussballspiels – das trifft nur die halbe Wahrheit des Spiels. Im Fussball geht es um nichts weniger, als den Gegner anzugreifen – nämlich sein Tor. Der Gegner verteidigt es gegen die eigenen Angriffe. Also bereits im Sprachgebrauch alles direkte Vokabeln aus dem Kriegsbereich. Das ist also keinesfalls nur eine Frage des Stils, sondern der Wirklichkeit des Spiels. Fussball IST – ziviler – Krieg, folglich mehr und weniger auch die Berichterstattung über ihn. Wie sehr man Kampfsportarten wie Fussball auch als Krieg versteht, ist allenfalls eine graduelle Geschmacks- und Mentalitätsfrage, m.M. auch des Realitätssinns und Humors – aber frei ist er von diesem Moment sicher nicht.

  62. Jeder weiß, dass es Spiel ist und dass es nicht um Leben und Tod geht (es ist viel ernster ;-), darum macht es vielen Menschen Spaß.

    Und den Fußball-Hassern gibt die WM die Gelegenheit, sich mal wieder als bessere Menschen zu fühlen und auf den Pöbel hinabzuschauen.

    So hat jeder was davon.

  63. @JO #78
    Krimis, Thriller usw. und Fussball sind zwei ziemlich verschiedene Veranstaltungen – weil es im einen um fiktive künstlerisch aufgearbeitete Auseinandersetzungen, beim Fussball aber um reale menschliche Auseinandersetzungen und Kämpfe geht. Im Krimi geht es nicht real um was, sondern nur um eine künstlerische Widerspiegelung von realen Konflikten – der Fussball ist völlig real. Entsprechend viel realer auch die Anteilnahme der Zuschauermassen. Krimis sind fiktive Kämpfe, Fussballspiele reale.

  64. „als jemand, dem Fantum insgesamt relativ fremd ist“

    Und das von jemandem der jedesmal ganz feucht im Schritt wird wenn es nur irgendwie ansatzweise um den Schlagergrandprix geht.

    Ich freue mich jedenfalls sehr, dass die Bild wieder mal Recht hatte: Messi hat auf die Fressi gekriegt.

  65. @Lena Maldeites
    Auch wenn der Herr Klose das vor ein paar Tagen anders sah, ist Fußball doch in erster Linie Ball- und nicht Kampfsportart.

  66. @Lena Maldeites

    Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber ein Fussballspiel haben Sie entweder noch nie gesehen, oder wenn, rein gar nichts verstanden.

    Wenn Sie das alles (s.o.) in den Fussball hineininterpretieren, können Sie das gerne tun. Aber das heißt weder, dass es tatsächlich so ist, noch, dass es jeder so sieht.

    Das wäre ja quasi so, als ob die öffentliche Verwendung des „inneren Reichsparteitags“ nationalsozialistische Tendenzen beim kriegerisch aufgehetzten Publikum der Kampfsportart Fussball hervorrufen würde. Öh…?

  67. vergesst nicht, da draussen gibt’s auch millionenfach fussballfans mit nivea, ähh niveau….(das wortspiel ist bildwürdig und ich schäme schon mich dafür)

    aber nein, das in den kommentaren pauschal runter zu brechen, 20 mann ball hinterhergerenne, assis mit flaggen usw. ist einfach stark unreflektiert und nicht angebracht in diesem blog.

  68. @ Lena Maldeites
    Mir scheint es, dass Sie noch nie Krieg erlebt haben, sonst würden Sie so überzeugt davon nicht sprechen, von einem Ballsport, der vielen viel Spannung und Freude bringt. Nicht Elend und Tot. Aber Halt, das Militär spricht im Krieg ja von „Kollateralschäden“. Merken Sie war?

  69. @Z #82
    Namen sind nur Schall und Rauch. Auch ob man Fussball als Ball- oder Kampfsportart bezeichnet. Offiziell wird er natürlich als Ballsportart geführt. Was nichts daran ändert, dass auch im Fussball gekämpft wird. Und das nicht zu knapp, sondern über weite Strecken ziemlich verbissen und hitzig.

    Ich zitiere mal aus Wikipedia:
    Als Kampf (Althochdeutsch: Kampel Zank und Lateinisch: campus Feld auch im Sinne von Schlachtfeld) wird eine Auseinandersetzung zweier oder mehrerer rivalisierender Parteien bezeichnet, deren Ziel es ist, einen Vorteil zu erreichen oder für das Gegenüber einen Nachteil herbeizuführen. Die angreifende Seite wird in der Regel als Aggressor bezeichnet. Ein Kampf kann u. a. mittels gewaltsamer Handlungen, in Form von ausgetragenen Kontroversen, als wirtschaftliche Konkurrenz, als sportlicher Wettbewerb oder in virtueller Form in Computerspielen geführt werden.

    Der Mannschaftssport steht also als Teilmenge von Kämpfen mindestens in Nachbarschaft zum Krieg und hat nicht nur deswegen m.M. Momente von Kriegerischem.

  70. Der Grand Prix ist natürlich viel weniger schlimm als dieses Fußball, was nur von diesen ekligen sozial Schwachen geschaut wird. Dieses Pack haben wir insgeheim ja eh noch nie leiden können.

    Oh mann. Natürlich sind solche Titelseiten unterstes Niveau. Aber sie repräsentieren nicht die Fussballfans in ihrer Gesamtheit. Dafür ist diese Gruppe einfach zu heterogen.

  71. JO #85
    Sie haben offenbar nicht bemerkt, wie elend und quasi „tot“ sich heute Maradona und seine Mannen nach dieser Niederlage gefühlt haben. Im Fussball geht es wie im Krieg ebenfalls um Sieg oder Niederlage – nur eben im sportlichen Rahmen. Das macht seine – freilich zivile – Verwandtschaft und Schnittmenge mit dem Krieg. Dass es im Fussball – zum Glück – keine „richtigen“ Toten gibt, kann über diese reale Gemeinsamkeit nicht hinwegtäuschen.

  72. @Lena Maldeites

    Man kann auch so lange Stuss in die Gegend blasen, bis man selber dran glaubt.

    Ich kann mich an keinen Krieg erinnern, bei dem nach einer „Schlacht“, bei der sich die Beteiligten mit Bajonetten gegenseitig in den Eigenweiden rumgewühlt haben, noch Uniformen getauscht wurden. Sie?

  73. @Usul:

    Natürlich sind solche Titelseiten unterstes Niveau. Aber sie repräsentieren nicht die Fussballfans in ihrer Gesamtheit.

    Wenn Sie mir jetzt noch die Stelle zeigen könnten, wo ich das behaupte oder suggeriere?

    dieses Fußball, was nur von diesen ekligen sozial Schwachen geschaut wird

    Lustig, wie viele Leute meinen, das Desinteresse für Fußball und Nichtmitmachen beim Herumgehupe sei ein Zeichen der Verachtung für „sozial Schwache“, Unterschichten, etc. Angesichts der Einschaltquoten im Fernsehen und dessen, was auf den Straßen so abgeht, müsste die deutsche Gesellschaft dann aber schon aus 90 Prozent sozial Schwachen bestehen.

    @Lena: So viele Kommentare. Meinen Sie nicht, es wäre mal an der Zeit, eine richtige E-Mail-Adresse anzugeben?

  74. @ Lena Maldeites
    Wenn Millionäre weinen, weil sie nicht genug Tore geschossen haben lässt mich das kalt. Das ist ja nur ein Spiel! Mit Schmerz, Elend, Krankheit oder Tot hat das doch nun nichts zu tun. Noch einmal zurück zum Krimi: Sie reden ja davon, dass der Unterschied in einem realen und einem fiktiven Kampf liegt. Für Sie, als Zuschauerin, ist beides nur fiktiv. Es ist nicht Ihr Kampf, nicht Sie müssen Tore Schießen oder einen Verbrecher fangen. Auch wenn genau das ständig vergessen wird: Egal was auch immer Sie vor dem Fernseher tun, Jubeln, Schreien, in der Nase popeln, es wird an dem Ergebnis der Spieler nichts ändern! Daher auch FußballSPIEL GUCKEN. Auch im Stadion (es sei denn sie werfen eine Rauchbombe oder schlimmeres) ändert der Zuschauer, der Ersatzspieler auf der Bank oder selbst der Trainer NICHTS am Spiel! Und da Sie höchst wahrscheinlich heute nicht mitgespielt haben, war der ganze Fussball für Sie nur fiktiv. Genau wie der Krimi, der parallel gelaufen ist.

  75. Ähnelt die Überschrift nur zufällig dem ersten Witz aus dem 11Freunde-Liveticker, oder ist das Absicht?

    Oder sind die Wortwitze unabhängig voneinander entstanden? Das fände ich höchst grandios.

  76. @Jonas: Ich hab den 11Freunde-Liveticker nicht gesehen. Ich hab den Spruch von einem Kollegen in der FAS-Redaktion, der ihn als Redaktion auf die „Bild“-Zeile sagte.

  77. @Linus #90 Es gibt sehr wohl Kriege, bei denen nicht unbedingt Eingeweide aufgeschlitzt werden: Nachbarschaftskriege, Familienkriege, Kriege in der Verwandtschaft, Wirtschaftskriege, kalte Kriege, geistige Kriegsführung, Medienkriege, Rechtskriege, Krieg am Arbeitsplatz. Auch im Fussball gibt es häufig böse Fouls (manchmal auch sogar mit offenen Fleischwunden) und böse verbale Attacken, die Momente von Krieg haben. Es sei z.B. an die giftigen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Hoeneß und Christoph Daum im Sportstudio erinnert:
    http://www.youtube.com/watch?v=uoIjAcSbl5s (ab 1:20 Min.)
    http://www.sueddeutsche.de/sport/wm-presseschau-psychokrieg-ist-eroeffnet-1.968380

    Physische Gewalt ist also keinesfalls ein unbedingtes Merkmal von Kriegen.

  78. @Lena Maldeites:

    Fussball ist Krieg.

    Nein, Fußball ist aus meiner Sicht ein Kriegsspiel, das viele Jungs in vielen Ländern von Kindesbeinen an spielen und lieben lernen. Und ich bin davon überzeugt, das prägt, wie z.B. auch das Mädchenspiel mit den unrealistisch proportionierten Puppen mit rosa Zubehör.

    Übrigens hat das, was ich weiter oben kritisierte (#9), gar nichts mit Fußball oder dem Spaß am Spiel zu tun, sondern vielmehr mit hemmungslosem Fanatismus, Willkommenen Anlässen für Besäufnisse, prolligem Benehmen und tumber Deutschtümelei in der Erscheinungsform einer nationalen Masse, in der die Individuen euphorisch aufgehen und Selbstbestätigung im Nationalstolz und Dazugehören finden. Der Anlass für sowas muss nicht unbedingt eine Fußballmeisterschaft sein, es kann z.B. auch ein Oktoberfest oder Sangría-Wettsaufen am Ballermann sein.

    Oder um es anders auszudrücken: Ich habe genausowenig gegen Fußball und kultivierte Fußballfreunde wie ich gegen Tennis, Schach, Ping-Pong oder Synchronschwimmen habe – nämlich nix, solange man mir damit nicht penetrant auf den Geist geht. Fußball ist mir egal, doch ich bin bereit, ihn zu tolerieren. Doch Toleranz heißt Duldung, nicht bedingungslose Akzeptanz oder gar ‚Liebe, was die Mehrheit liebt – egal, wie bekloppt sie sich dabei anstellt‘.

  79. @Stefan Niggemeier (91)

    Sorry, mein Kommentar ging auch nicht an dich, sondern an einige der Kommentatoren hier. Das hätte ich klarstellen sollen.

  80. @Lena Maldeites

    Ich finde, Sie gehen etwas sehr inflationär mit dem Wörtchen „Krieg“ hausieren. Bei mindestens 2/3 der Beispiele, die Sie da anführen, würde ausschliesslich der „Bild“ o.ä. einfallen von „Krieg“ zu sprechen (Nachbarschaftskriege? Was soll das sein?). Das ist ja auch genau das, worum’s hier geht. Für die Boulevardpresse ist Fussball ein willkommener Anlass, mal wieder so richtig eklig die alten Kamellen aus dem Schrank zu holen (Die Engländer sind uns dabei sogar noch weit voraus).

    Und warum eine hitzige verbale Auseinandersetzung im Sportstudio mehr sein soll als eben eine hitzige verbale Auseinandersetzung, erschliesst sich mir nicht. Beim besten Willen.

  81. Die alten Kamellen, die keinen wirklich interessieren, übrigens. Die Bild ist nicht die Stimme des Volkes, sondern hält sich lediglich dafür. das ist ein Unterschied.

  82. Weil es vielen scheinbar nicht klar ist: Das hier ist ein Blog. Hier schreibt jemand nach eigenem Interesse und eigener Meinung. Niggemeier steht nicht in der Pflicht die Wünsche des Volkes wiederzugeben!

    Diese Woche hab ich zum Schichtbeginn den Schmähwisch übers ausscheiden der Italiener gleich ins Altpapier befördert. Bei aller Freude über Fußball (die ich auch nicht teile), aber häme und Überheblichkeit sind unangebracht.

    Gerade in Anbetracht das andere die Leistung erbingen…

    mfg Dr Klaus Trophobie

    P.S. Eine Leistung an die die wenigsten wirklich geglaubt haben wenn ich mir die Gewinner-Tipps ausm Vorfeld so anschau.

  83. (Darauf kömmt’s zwar auch nicht mehr an, aber die Spielansetzung oben rechts auf der „Bild“-Titelseite ist auch falsch; die Paarung lautete „Argentinien – Deutschland“.)

    Was derartige Kraftmeierei vor einem Fußballspiel bewirken soll, weiß ich auch nicht. Vielleicht will die Journaille einfach „Brisanz“ ins Spiel bringen. Nicht, weil das nötig wäre, sondern weilses können und sich, wenn alles gut läuft, hinterher über die hitzig geführte Partie mit viel Gift und nickligen Fouls berichten läßt. Im Falle des gestrigen Spiels ist es freilich schiefgegangen, denn es war eine faire Begegnung. Vielleicht sind Fußballspieler doch schlauer als Journalisten meinen.

    Man sollte sich jedenfalls nicht darüber täuschen, daß die Gegner solcherlei Schlag- und Prügelzeilen durchaus zur Kenntnis nehmen. So wie wir es mitbekommen, wenn in der englischen Boulevardpresse mal wieder the Fritz geblitzt wird, werden andernorts die Schlagzeilen aus des Gegners Heimatpresse ebenso wahrgenommen. Die Essenz kann der Trainer fein in seine Motivationsansprache in der Kabine einfließen lassen: Seht her, dasunddas sagen die über uns. Denen zeigenwas aber!

    Seit wann dieses Gehampel auf dem deutschen Boulevard üblich ist, weiß ich ebenfalls nicht. Ich verfolge seit 1986 Welt- und Europameisterschaften, aber die einzigen diesbezüglichen Bildschlagzeilen, an die ich mich erinnere, sind der Weltmeisterschaftsjubel 1990, die fingierte Abdankungserklärung für den ungeliebten Berti Vogts (@Stefan Niggemeier: Berti Vogts war in den 1970er Jahren Fußballspieler und später Fußball-, (u.a. Bundes-)Trainer.), und an die Schlagzeile „Darf dieser Mann für Deutschland singen?“ Ach nee, das war Guildo Horn, und er durfte. Daß hier versucht wird, in „Sun“-Manier Haßstimmung aufzubauen, habe ich bislang nicht wahrgenommen, aber als Nichtraucher und -trinker habe ich auch selten Gelegenheit, am Kiosk die Schlagzeilen zu lesen.

    Es gibt übrigens auch Fußballfans, denen an Hupkonzerten, Fanfesten, blatanter Zurschaustellung aufgesetzten Patriotismusses und Egal-wie-das-Spiel-ausgegangen-ist-Besäufnissen nichts liegt. Sondern die einfach nur das Fußballspiel als solches schön finden, bzw. sich jedes WM-Spiel ansehen in der Hoffnung, daß unter den etlichen Grottenkicks dann doch mal ein schönes Spiel ist. Erstaunlicherweise waren es in den letzten Jahren tatsächlich nicht selten die Spiele der deutschen Mannschaft, die ansehnlich waren.

  84. Mir scheint, Bild und Co haben sich da in den letzten Jahren vor allem ihren britischen Mitbewerbern angepasst.

    @Jojo: Fußball ist – genau wie eine gepflegte Schützenfestprügelei – ritualisierter Krieg. Im Krieg erleichtert das Verhöhnen des Gegners bzw. seine Entmenschlichung das Abschlachten ungemein.

    Stehen auf der Gegenseite nämlich nur Untermenschen, Monster oder Barabaren, gelten moralische Kodizes („du sollst nicht töten!“) nicht mehr (bzw. dienen in ihrer Umkehrung als Rechtfertigung: „ausser Monster, natürlich, zwecks Erhaltung der eigenen Rasse/Art/Meisterschaft!“).

    So neu ist das eigentlich alles nicht.

  85. @ jo (der erste, echte und einzige)

    Fragen Sie sich eigentlich manchmal nachts, weinend mit ihrem Schnuffelkissen im Arm, warum Sie im Sportunterricht immer der letzte war, der auf der Bank saß wenn die Mannschaften gewählt wurden?

    Also in meiner wollte ich Sie ja nicht haben. Wo ist eigentlich polyphem?

  86. Glückwunsch Stefan. Ich glaube die ganzen Hohlfrüchte, die diese Zeitungstitel mit Rassenhass und Massenmord gleichsetzen hast Du jetzt hinter Dir versammelt. Bravo.

  87. Och nöö – da geben sich Kulturhistoriker wirklich alle Mühe, zwischen „Krieg“ und „Sport“ den entscheidenden Unterschied herauszuarbeiten, daß nämlich beim „Esporter“ (= sich vergnügen) die Regeln strikt lauten: Verletze niemals deinen Gegner mit Absicht („Betriebsunfälle“ waren allerdings nicht ausgeschlossen). Und dann diese ständigen undifferenzierten Einebnungsversuche! „Messi“ und „Fressi“ – ja, da spielt ein Schlagzeilen-Lyriker bewußt (dreist, aber augenzwinkernd) auf der Klaviatur der gezielten Regelverletzung. Prompt fallen manche drauf rein. Für den Fall, daß es noch nicht bekannt sein sollte: „Bei einem „torneamentum“ (seit 12. Jh.) schwören die Anführer der kämpfenden Parteien, nur die erlaubte Gewalt in ihren Reihen zuzulassen. Freilich gab es immer Spielverderber, z.B. Azteken oder Schotten: „Till I can play at footeball with thy head“.
    Übrigens – „Kampf“ kommt von „campus“, dem abgesteckten Feld für den gerichtlichen Zweikampf, der allerdings mit dem Tode eines Kombattanten enden konnte (nicht mußte!) – also was deutlich Anderes. Wer dort berufsmäßig als „campio“ auftrat, war ein Kämpe, Champion, bezahlter Lohnkämpfer, deshalb gesellschaftlich minder angesehen.

  88. Bis zum Lesen vieler Kommentare hier hielt ich die Olympischen Spiele und der Fußball-WC für eine [völker]verbindende Angelegenheit. Jetzt weiß ich, dass es nicht stimmt, es geht darum den Gegner als Feind zu betrachten, ihn zum Untermenschen zu erklären, ihn zu demütigen. Es ist ein Krieg der dort stattfindet, kein Spiel, kein Konkurrenzkampf, ein Krieg.

    Und wie es bei Kriegen immer der Fall ist, sind die lautesten Gröhler nicht etwa dabei, sich abschlachten zu lassen, sondern stehen weit entfernt vom Schlachtfeld und machen jeden runter, der nicht für den Krieg spricht. Wer leise Kritik an den Gewaltphantasien einiger wohl nicht ganz gesunder CvDs äußert, ist ein Landsverräter, ein elitärer Snob, der auf die sozial geschunden* herabsieht. Er fällt den Truppen in den Rücken.

    Ach ja, welcher deutsche Spieler wäre den blöd genug, einem gegnerischen SPieler wirklich ‚auf die Fressi‘ zu hauen? Riskiert man da nicht, vom Platz gestellt zu werden, für mindestens ein Spiel, evtl. für den Rest des Lebens, gesperrt zu sein?

    Bah, Mobmentalität.

    *Komisch auch, dass ausgerechnet diejenigen, die den Vorwurf des Elitismus erheben, überhaupt erst definieren, dass Fußball ein Sport für die sozial Schwachen sind. Ist das nur Denkfaulheit oder doch eher menschenverachtender Snobismus?

  89. Ich glaube die ganzen Hohlfrüchte, die diese Zeitungstitel mit Rassenhass und Massenmord gleichsetzen hast Du jetzt hinter Dir versammelt. Bravo.

    Und die ganzen Hohlfrüchte, die immer sofort: „Er hat Hitler gesagt!“ kreischen, wenn laut über Ursachen und Zusammenhänge von antisozialen Massenphänomenen nachgedacht wird, hat er gegen sich versammelt.

    Konditionierung von Feindschaft (wie sie eben auch bei sportlichen Wettkämpfen stattfindet) muss nicht zwangsläufig in Massenmord enden. Aber es schafft eine gewisse Akzeptanz gegenüber dem Absprechen der Mitmenschlichkeit. Und die wiederum ist Voraussetzung für das Ausschalten des Gewissens und zwischenmenschlicher Konventionen, wenn es gegen einen Feind geht. Meiner Meinung nach lassen sich die am wenigsten missbrauchen, die sich der Gewaltgrundlagen in sich bewusst sind und sie nicht zu verneinen oder zu verdrängen suchen.

  90. alter schwede, kommt, den niggemeier ballern wir weg und knallen ihm die hütte voll; bis es wieder heißt niggemeier 1 : kommentarspalte 1000! oleoleole.

    im ernst: richtig schlimm war die nachträgliche häme von mir auf facebook von zdf und rtl, die diese unsägliche „Heul doch nicht Argentinien“ rauf und runter gespielt haben. vorher solche sprüche sind mir als abergläubischem menschen (verfolge deutschlandspiele nur mit trikot im mund, kopfhörer auf den ohren und im nebenraum) ein graus, aber dieses widerliche nachtreten war schon richtig übertrieben kacke.

  91. Boa, ich dachte diese herablassende 80er Jahre Intelektuellen Fußball Ablehn Attidude wäre ausgestorben. Und jetzt belebt sie plötzlich der Mann, der sonst fast immer genaus das schreibt, was ich denke- nur viel pointierter.
    Hast du irgendwie Einblick in meine Browserverlauf und hast geshen dass nich mer deiner sondern !Alles ausser Sport“ zur Zeit mein meist gelesener Blog ist (Scheiss Google Chrome) und bist neidisch? ;-)
    Zugegeben, deine gezeigten Titlebilder finde ich durch die Bank blöd, aber lass die Jungs auch mal veruschen komisch zu sein.
    Schätze dieser Trend ist aus England geklaut und die sind meistens zwar noch viel plumper, aber trotzdem witziger.

  92. Klar. Und wenn ich beim „Carcassonne“ spielen nachher einen Freundentanz aufführe und „nänänänänääänäää“ rufe, will ich in Wirklichkeit auch meine Mitspieler vernichten. Passt schon.

  93. Nochmal, Onkel Niggemeier, mir gehen diese Titelzeilen auch auf den Sack, genausowenig wie ich „Fußball ist Krieg“ auch nur annähernd nachvollziehen kann. Du schreibst aber auch dass dir der Fußball am Popo vorbei geht, also zog ich den Vergleich zum ESC. Der ging mir auch gehörig vorbei, allerdings hat mich das Oslog letztlich dazu bewogen mir den triefenden Quark anzugucken. Dadurch habe ich z.b. gesehen wie ein Fan in die Performance der Spanier gelaufen ist. Beim Fußball ist das ja anscheinend seltener geworden.. wo war ich? Achja, also meine Frage ist.. egal..
    ich freue mich auf zwei weitere Spiele der deutschen Nationalmannschaft, ganz ohne Krieg, ganz ohne Fußballschlechtfinder, ganz ohne Fahnenbedenkenträger, dafür mit meinen Freunden – dafür ist es da.

  94. Eben. Ich habe gestern mit 10 Leuten auf der Couch gesessen, mit denen ich auf die Art noch nie was unternommen habe.

    Fußball führt zusammen. Und wenn’s nur die eigenen Nachbarn sind.

    Hier in Bielefeld findet ab dem 13.7. die U19 Frauen-Weltmeisterschaft statt. Ich hab mir Karten besorgt und werde mir dann Spielerinnen aus Brasilien, Nordkorea, Neuseeland, , den USA etc. pp. angucken. Die deutsche Mannschaft ist frühestens im Viertelfinale hier. Trotzdem geh ich vorher schon hin.

    Weil’s ein Event ist. Weil die Fifa (so korrupt sie auch sein mag) was für die Völkerverständigung tut.

    Gerade deshalb kann ich dieses Aufregen über diese Titelseiten so überhaupt nicht verstehen.

  95. wenn man den gedanken durchspielt, hätte bei jedem spiel unserer mannschaft der ganze bunte blätterwald durchdeklinieren müssen: jungs, ihr schafft das – ganz schland steht hinter euch!
    schnarch.

  96. @Linus #99
    Gucksu Google – auch Der Spiegel oder Arte und unzählige seriöse Internetanbieter schreiben vom Nachbarschaftskrieg (Google 30.200 Ergebnisse) und den anderen Kriegsformen. Die hitzige verbale Auseinandersetzung einst im Sportstudio zwischen Hoeneß und Daum hat Hoeneß selbst als Krieg aufgefasst und in dem verlinkten Youtube-Video ab 2:25 selbst so beschrieben, wenn er dort im Rückblick sagt: „Das war natürlich Leidenschaft. Ich wollte ihm so wie in der Geschichte etwas entgegenschleudern. Früher hat man, was weiß ich, den Speer geschmissen und ich wollte eben Worte schmeißen.“
    http://www.youtube.com/watch?v=uoIjAcSbl5s
    Augenscheinlicher gehts ja garnicht mehr. Ich saug mir doch sowas nicht aus den Fingern, das wird von den Beteiligten, wie sich in unzähligen Äußerungen und Sprachbildern zeigt, großteils selbst so empfunden.

    Wenn ich sage, dass Fussball Krieg ist, bitte ich außerdem, das nicht völlig und allzu ernst zu nehmen. Da steckt, wie übrigens auch in den Boulevardzeitungen eine gehörige Portion ironische Übertreibung, Spass und schwarzer Humor, auch Krawall mit drin. Aber wie in sämtlicher Ironie eben auch etliche Körnchen Wahrheit.
    Ob man das als alte Kamellen ansieht, ist eine Geschmacksfrage sowie eine Frage der Form des Einzelfalls. So kamellig finde ich den Fussballkrawall im Boulevard garnicht, wenn er von seinen Machern nicht allzu ernst genommen wird. Ich sehe das eher als eine vergnügte kindische Schlacht des Ballaballa-Boulevardjournalismus mit Wasserpistolen. Mit einigen durchaus ernsten kriegerischen Untertönen, die in der sportlichen Konkurrenz der Nationen und der großen Bedeutung des Fussballs begründet sind.

  97. Gerade deshalb kann ich dieses Aufregen über diese Titelseiten so überhaupt nicht verstehen.

    Wieso nicht, wenn doch Dein Verständnis vom Fußball-Fantum ein ganz anderes als das da präsentierte ist? Kann man als ‚echter Fan‘ nicht Fußball toll und trotzdem BILD-Fußballschlachtzeilen und prolliges Verhalten scheiße finden?

  98. Sich über „Messi kriegt auf die Fressi“ aufregen und selbst schreiben „Da bin ich aber flatt“. Das eine ein richtig schlechter Reim, das andere ein intellektuelles Wortspiel. Oder wie jetzt?

  99. @Sebastian:

    Glauben Sie also, die obigen Titelseiten leisten einen Beitrag zur Völkerverständigung?

  100. Wisst ihr was mir auf den Sack geht? Wenn bekennende Nicht-Fußball-Fans sich dauernd über Fußballfans aufregen müssen.
    Und vorallem, wenn sie das in einer herablassenden, pseudo-intellektuellen Art tun und sich dabei so überlegen fühlen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich nicht ganz dumm bin. Trotzdem kann ich mich ohne zu schämen wie ein typischer Fußballfan verhalten.
    Aber hauptsache meckern und sein eigenes Ego damit etwas aufbügeln. Wenn euch das nicht gefällt, haltet doch einfach den Mund.

  101. Nein, ich glaube die Bild hat jeden Tag beschissene Titelseiten und sich darüber aufzuregen ist eine Sache, am Ende „Egal, ist ja bald vorbei“ zu schreiben ist wenigstens zynisch, eher aber dumm weil sich allerhöchstens die Thematik ändert, nicht jedoch die Qualität.

    Gar nichts ist vorbei an den Titelseiten der Yellow Press, und was hier dann erhofftermaßen bald vorbei ist, ist eher was Anderes als die Titelseiten und das ist es, was mich sauer macht.

    Fußball ist ne Menge Spaß für sehr viele Menschen und das wird hier meinem Empfinden nach unterschwellig kritisiert und nicht die Titelblätter an sich.

  102. „Egal. Ist ja bald vorbei.“

    Egal eigentlich nicht, wenn Fußball ein Dispositiv und Ausnahmezustand ist und man selbst immer wieder als Passant reingeschleudert wird….

    Aber ja, noch eine Woche… aber: die ewig-langweiligen Fußballvergleiche in Politik und anderswo dessen Sinn und Witz ich nicht verstehe, müssen wir wohl noch länger ertragen.

  103. @Linus #100
    Ob BILD die Stimme DES Volkes, also des ganzen Volkes ist, sei mal dahingestellt. Das würde ich in dieser Allgemeinheit auch für übertrieben halten. BILD ist aber, soviel ich weiß, die meistverkaufte Pressestimme Deutschlands und Europas. Wie ich gerade in Wikipedia lese, sogar die weltweit auflagenstärkste Zeitung außerhalb Japans. Diese Leistung und Stellung erreicht BILD nicht von ungefähr, sondern mit einer großen Übereinstimmung mit seinen täglichen Käufern am Kiosk. Man kann BILD also zumindest eine gewisse Affinität und Übereinstimmung mit Volkes Stimme bzw. mit auffällig vielen Stimmen unseres Volkes nachsagen.

  104. @MrSelfDestruct

    Was ist denn der „typische Fußballfan“?
    Den gibt es doch gar nicht.
    Ist es der Fan aus den 80ern mit seiner Jeansweste, die voll mit Stickern beklebt ist?
    Sind es die Fans mit der Schminke (auch Männer) im GEsicht?
    Ist es der selbsternannte Ultra?

    Es gibt keinen typischen Fan.
    Aber es gibt einen Hype, der unerträglich ist. Die Millionen von Menschen, die sich die deutsche Mannschaft im Turnier anschauen, haben doch meist keine Ahnung vom Fußball. Da geht es nur um laut sein und ums Tröten und ums Besaufen und ums Abfeiern.

    Ich weiß ja nicht, wann der Tag der Niederlage des DFB-TEams kommt: ABer an diesem Tag wird man sehen, wer ein wahrer Fan war.

  105. @ Lena Maldeites

    Würden die Boulevardzeitungen nur in geschlossenen Räumen verkauft, wäre Ihr Blick sicherlich richtig. Die roten Kästen, die an jeder Straßenecke einer Großstadt stehen, spucken uns aber die Titelseite und Schlagzeile täglich ins Gesicht. So nehmen wir, meist unterbewusst und damit nicht reflektiert, diese Sätze einfach auf. Sie können deshalb Grundstimmung und Einstellung einer Masse beeinflussen – halt Massenmedien.

    Bei Massenveranstaltungen wie der WM, in Berlin waren gestern z.B. 300.000 Menschen auf der Fan Meile, könnte eine bewusst erzeugte kämpferische Grundstimmung, gerade in Verbindung mit Alkohol, auch mal kippen. Verantwortungsbewusste Publizisten sollten sich darüber bewusst sein.

  106. Man würde sich gerne mehr freuen können über sportliche Erfolge der Nationalmannschaft. Aber der zu diesem Anlässen noch einmal dümmere und grobere Rassismus des Boulevard verhindert das dann doch … allerdings sind in der Tat auch die Berichterstatter ansonsten sachlicherer Medien nicht immer frei von fragwürdigen Formulierungen, übrigens auch ohne „inneren Reichsparteitag“. Beispiel vom Freitag BRA : NED im ZDF, da fragte der Kommentator (Zitat aus der Erinnerung): „Ist es das Wesen des Brasilianers, sich nach einem solchen Rückstand noch einmal ins Spiel zurückzukämpfen?“ Aua! :-/

  107. Die BILD-Titelzeile war in ihrer grottigen Reimform offensichtlich scherzhaft gemeint.
    Und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich den Titel das erste Mal gesehen habe.

    Solche Boulevardtitel gehören während einer WM seit Jahren zur Folklore. Darüber sollte man sich nicht ernsthaft ereifern.

    Wenn sich in Deutschland keiner mehr über die „Sun“-Rhetorik aufgregen würde, würde denen das wahrscheinlich überhaupt keinen Spaß machen.

    Auch wenn man sich nicht für Fußball interessiert, kann man nicht verleugnen, dass es gegenwärtig kein Medienereignis gibt, dass die Massen annähernd SO bewegt.
    Gestern war bei uns praktisch auto- und einkaufsfreier Samstag!

  108. 2006 und 2008 gab es auch schon Fanmeilen und da haben wir auch am Ende nicht den Titel geholt. Auch damals gab es diese dämlichen Titelblätter und damals hat es keine gewalttätigen Ausschreitungen gegeben.

    Aber ist ja egal, wer die gewalttätige Masse sehen will, der findet sie.

  109. … bin gerade zurück von der Spontanrecherche bei den Verkaterten der letzten Nacht – Frage: „Was habt ihr gestern gesungen beim Corso?“ Unglaublich, was da so an „verhetzten“ Gesängen rüber kam: „You’ll never walk alone“ (ach so – Mitleid mit England), „per Kopf, per Fuß – Pe(e)r Mertesacker“ (naja) – „Lionel ist ein Messi – der sammelt doch nur Müll“ (nein, wie mitleidslos aber auch), „Ihr könnt nach Hause fahr’n, Ihr seid nur Rindfleischlieferant“ (bedenklich, bedenklich …) – und dann natürlich „Schlaaaand Gottes“ (also das hat sich Maradona aber redlich verdient, seit 1986).

  110. Muss ich noch für alle die hinterherschicken, die mich jetzt gleich zur Spaßbremse ohne Affinität zum Fußball machen. Obacht: ich *bin* Fußballfan und seit Jahren Stehplatz-Dauerkarteninhaber eines mittelklassigen Bundesliga-Vereins mit Tendenz zur Fahrstuhlmannschaft, also einigen Kummer gewohnt. Anders als die ganzen Party-Schlaaaaaaaaaaaaand-Gröler hält meine Freude an dem Spiel aber auch an, wenn die „Bild“ Löw nach der ersten Niederlage wieder zerfleischt oder GER bei der Vorrunde der EM 2012 ausscheiden sollte … was mich nur nervt, ist diese ganze Hysterie um das Ereignis und den Party-Nationalsmus, der leider immer auch *ohne* den Party-Zusatz funktioniert. Wer das nicht glaubt, mache sich mal den Spaß und begebe sich mit einem ITA-, NED- oder eben auch ARG-Trikot auf eine Fan-Meile. Da muss man dann meist nicht mehr lange fragen, wo die *echten* Spaßbremsen sitzen … („) hinzu kommt eine Adrenalin- und Alkohol-getriebene Hybris allerorten, die mit dem wirklich klugen sportlichen Anspruch „Bescheiden gewinnen, anständig verlieren“ nichts mehr zu tun hat. Es klingeln schon wieder die Sprüche von „auf Jahre hinaus unschlagbar …“

  111. Oh wow, ernsthaft? Bei einem Sportereignis mit dem Trikot der anderen Mannschaft unter die Fans der Heimmannschaft gehen führt zu Anfeindungen?

    Say it ain’t so.

    *Augenverdreh*

  112. @ cwc
    „Aber es gibt einen Hype, der unerträglich ist. Die Millionen von Menschen, die sich die deutsche Mannschaft im Turnier anschauen, haben doch meist keine Ahnung vom Fußball. Da geht es nur um laut sein und ums Tröten und ums Besaufen und ums Abfeiern.

    Ich weiß ja nicht, wann der Tag der Niederlage des DFB-TEams kommt: ABer an diesem Tag wird man sehen, wer ein wahrer Fan war.“

    Wieso muss man unter echtem Fan und unechten Fan unterscheiden? Muss ich mir jedes Bundesligaspiel anschauen um mich über einen Erfolg der Deutschen Mannschaft zu freuen?

    Menschen sind auf der Straße und freuen sich. Ich finde das schön. Im Fernsehen werden leider oft die Besoffenen gezeigt die dumme Kommentare in die Kamera schreien. Der Großteil benimmt sich aber doch ziemlich normal und wedelt höchstens mal mit seinem Deutschlanfänchen.
    Ich finds schön und mache mit. Und auch bei mir ist die Sache nach der WM vorbei. Vielleicht bin ich in deinen Augen kein echter Fan. Mir ist das aber ziemlich egal.

  113. @Sabastian (#129):
    Ja ja, es ist doch allseits bekannt: Fußballfans sind alle ganz liebe, friedliebende Knuddelchen und würden sich nie nicht zu Gewalttaten hinreißen lassen, Neeein – oder vielleicht doch?

  114. @Sebastian: Tja, doch so ist es – leider. Und genau das führt das ganze Party-wir-haben-uns-alle-lieb-Sommermärchen-Gewäsch ad absurdum. Wenn es wirklich „nur“ Sport wäre, müsste/dürfte das nicht zu Anfeindungen führen. Das klappt sogar in den gemäßigteren Fan-Blöcken in der Bundesliga bestens! Übrigens sind auch die Kicker auf dem Platz manchmal weiter. Sehr sportlich und beinahe rührend zum Beispiel gestern Abend, wie einge Spanier den niedergeschlagenen Paraguayer getröstet haben, der den Elfer versemmelt hatte …

  115. Ersetzen Sie „Fußballfans“ mit „Menschen“, Iris, und dann haben Sie die ganze Wahrheit.

    Gewalt liegt in der Natur des Menschen. Es wird doch eher umgekehrt ein Schuh draus. Bei dem hier beschworenen, ach so extremen Verhalten, stellt sich doch die Frage, warum nach jedem Public-Viewing in Berlin mit 250 bis 500.000 Menschen nicht dutzende Tote beklagt werden müssen.

    Ich würd das Bauen eines persönlichen Luftschutzkellers vorschlagen, in den Sie sich dann einsperren können, wenn draußen mehr als fünf Menschen auf einem Haufen stehen.

  116. @JoBlum: Aha. Also wenn mehrere zehntausend Menschen auf einem Haufen stehen, dann muss es grundsätzlich anders ablaufen als auf jedem Dorffest, wo 1000 Leute dabei sind und am Ende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Polizei anwesend ist.

    Aber das pauschalisiert mir jetzt schon wieder zu sehr die Dorffeste.

    Alle, die hier gegen die Gewalt wettern, verstehen den Menschen an sich nicht. Sorry aber diese Verklärung dessen, was jedes Wochenende in jeder Großdisco ohne Nationalflaggen und Trikots passiert weil jemand „meine Freundin angeguckt“ hat… pfft.

  117. @JoBlum: „Die Behörden gehen davon aus, daß viele der aktenkundigen Randalierer trotz zuvor verhängter Meldeauflagen unerlaubt nach Dortmund gereist seien“

    Wovon sind Sie kuriert worden? Dass Sie mitbekommen haben, wie aktenkundige Gewalttäter ein friedliches Sportfest für ihre eigenen Zwecke missbraucht haben?

    Wie wird man von sowas kuriert?

  118. @140: Ach so – Hooligans bei Deutschland – Polen anno 2006. Merke: Hooligans sind keine Fußballfans (siehe Lens 1998), sondern benutzen nur den Anlaß eines Events zum (verabredeten!)Prügeln. Deviante Idioten gibt es immer – sollen wir deswegen jedes Publikum unter Generalverdacht stellen?

  119. @Sebastian: Nein, da hast Du wahrscheinlich recht, aber vielleicht bin ich dazu zu selten auf Dorffesten und schon viel zu lange nicht mehr in der Großdisco gewesen … vielleicht hatte ich ja auch nur die zugegeben naive Hoffnung, dass es im Sport vielleicht anders, nämlich, äh … *sportlicher* (?) zugehen könnte … ;-)

  120. Sebastian, wir verstehen das schon. Wir finden nur Gewaltausschreitungen nicht gut und wollen so etwas nicht! Jeder Mensch kann lernen, seine Aggressionen im Griff zu halten.

  121. Naja. Man kann dann auch gleich wieder die Gewalt der Polizei auf’s Tablett bringen, die wegen dieser Hooligans generell gerne allem auf die Fre$$e hauen, was nicht sofort mit Gesicht am Boden liegt oder, Gott bewahre, nach der Dienstnummer fragt.

    Das hat weder was mit „allen Polizisten“ noch „Fanmeilen“ noch „Fußballfans“ zu tun, sondern mit Extremen. Man kann Anhand von Extremen nicht diskutieren. Es ist wie bei allen Dingen. Man hört nicht auf ins Flugzeug zu steigen, weil der polnische Staatspräsident bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Man geht nicht davon aus, dass alle den rechten Arm heben, weil sie auf ner Fanmeile stehen. Man muss nicht annehmen, dass ein Fan mit einem Argentinien-Trikot automatisch auf ner Fanmeile verprügelt wird.

    Man kann abstürzen. Man kann Tränengas im Gesicht haben auf einer Demo oder auf einem Dorffest (ich bin letztes Jahr in CS-Gas reingelaufen als ich an einer Schlägerei vorbei musste, war keine lustige Sache). Man kann aber auch sterben, wenn man sich auf’s Fahrrad oder ins Auto setzt, oder aus der Badewanne steigt.

    Von daher: ICH bin immer wieder begeistert, wie viele Menschen in Deuschland zusammen kommen und Spaß haben, OHNE dass es Gewalt gibt. Das ist toll und nicht selbstverständlich.

    Und mit Häme hat das nichts zu tun wenn nach dem Spiel Sprüche geklopft werden. Es wäre auch nach Buenos Aires geschaltet worden, wenn wir verloren hätten.

    Aber ich denke das liegt in der Natur des Deutschen. Für alles schämen und sonst nix.

  122. @Jo: nuja. Ich finde man übersieht da den Faktor Alkohol. Ich bin gestern auf der Couch ganz schön böse angeguckt worden, als ich mich über die Bierwerbung der Nationalmannschaft aufgeregt habe.

    Bier tötet jedes Jahr mehr Menschen als Gewalttäter und viele Gewalttäter verlieren ihre Hemmungen viel früher, weil sie so leicht an Bier kommen. Aber: in Bloemfontain haben sie ausnahmsweise den Bierausschank erlaubt und trotzdem gab es keine Katastrophen und Prohibition bringt auch nix.

    Alles in Maßen ist die Devise und so lange auf der Bild nur so banaler Quatsch steht, kann ich da genau so nur den Kopf schütteln wie wenn ich mich über Bierwerbung aufrege. Ist einfach überflüssig.

  123. Mist .. muss zum Freundschaftsspiel des örtlichen Fußballvereins. Schönen Sonntag allen! ;-)

  124. @Sebastian (#139):

    Ersetzen Sie „Fußballfans” mit „Menschen”, Iris, und dann haben Sie die ganze Wahrheit.

    Ja klar, und gleich danach ersetze ich Soldaten, Terroristen, Massenmörder… durch Menschen. Noch irgendwelche Vorschläge zur Gleichmacherei? Das ist je ’ne dolle Argumentation, um die Gewalt rund um den Fußball zu verharmlosen.

    Bei dem hier beschworenen, ach so extremen Verhalten, stellt sich doch die Frage, warum nach jedem Public-Viewing in Berlin mit 250 bis 500.000 Menschen nicht dutzende Tote beklagt werden müssen.

    Nach jedem? Bei der Masse würde ich das nicht ein einziges Mal auch nur von Weitem erleben wollen. Und nein, mir stellt sich hier eher die Frage, warum die meisten Fans (nicht nur im Fußball, aber da besonders auffällig) alles Negative rund um ihr ‚goldenes Kalb‘ zwanghaft ausblenden müssen und aggressiv auf alles und jeden losgehen, der da den Spot draufhält. Und das ist auch genau der Grund, wieso mir Fantum grundsätzlich suspekt ist.

    Ich würd das Bauen eines persönlichen Luftschutzkellers vorschlagen, in den Sie sich dann einsperren können, wenn draußen mehr als fünf Menschen auf einem Haufen stehen.

    Und ich würde ihnen etwas mehr Gelassenheit gegenüber Fußballignoranten/-kritikern vorschlagen. Probier’n Sie’s doch mal mit Tief Luftholen. Es gibt nun mal Menschen um Sie herum, denen geht Fußball am A**** vorbei und sogar welche, die dem Fußballzirkus kritisch gegenüberstehen. Üben Sie sich in Toleranz ihnen gegenüber. Wir wollen Euch Euren heißgeliebten Ball doch gar nicht wegnehmen ;o).

  125. „Fußball ist die wichtigste Nebensache der Welt“ beschreibt die aufgebauschte Relevanz, die für Aussenstehende so schwer zu fassen ist. Fußball ist Drama, Tragödie, Komödie und Heldenepos zugleich. Zu jeder WM in einem globalen Kontext, immer wieder neu verfasst, die Rollen neu verteilt. Die Medien greifen das Thema auf und spielen dieses Stück mit. Jede Nation beansprucht die Heldenrolle dabei für sich. Um das zu untermauern weist man dem kommenden Gegner schon mal vorsichtshalber die Rolle des Verlierers zu. Schließlich kann es nur einen Helden (WM-Sieger) geben.

    Aber selbst wenn das Fußballspiel vorbei ist, ist der Akt noch nicht zu Ende. Damit auch jeder kapiert, dass es für Argentinien gestern eine Tragödie war, wird der Held (gestern Deutschland) mit martialischen Sprüchen gefeiert und der Schwächling (gestern Argentinien) mit nicht minder martialischen Sprüchen bloßgestellt. Und das nicht nur in nationalem Kontext. Wen es interessiert, der lese die internationalen Pressestimmen zum Spiel. Da ist von Massaker, Erniedrigung, Demütigung, Schlacht und Panzern die Rede; egal ob die türk. Fanatik oder die Los Angeles Times.

    Es ist als sei man Teil einer riesigen globalen Theatertruppe, wo vom trötenden Deutschlandfan in der Statistenrolle über den voreingenommenen Berichterstatter bis zum Spieler des Turniers in der Heldenrolle jeder seinen Platz hat. Ein Schauspiel, dass sich um ein sportliches Großereignis herum ein wenig verselbstständigt, ja. Nichts desto trotz aber auch geprägt von Emotionen und teils viel Leidenschaft, die man in diesem Lande vielleicht sonst vermisst. Es geht eben um Fußball und damit um die wichtigste Nebensache der Welt.

  126. Äh ja. Genau. Sie haben das schon richtig erfasst. Nur weil unter 100.000 Menschen EIN Massenmörder ist, pauschalisiert man nicht eben mal die 99.999 anderen als gefährliche Mörder.

    Sie haben das ganz gut erfasst.

    Dass Sie Soldaten mit Mördern und Terroristen gleichsetzen finde ich im Übrigen putzig. :-)

  127. @Sebastian 148:
    „Bier tötet jedes Jahr mehr Menschen als Gewalttäter“
    Das muss Warsteiner sein.Bitburger hat seit jahren niemanden mehr umgelegt.

  128. @ Z
    Falsch. Ein Fußballspiel ist ein Fußballspiel ist ein Fußballspiel. Die Medien machen erst daraus ein Drama, eine Komödie oder ein was auch immer. Sie verteilen die Rollen. Der Job des Sportjournalisten ist des, dass dieses Kopfkino bei den Fans startet.

    Hingegen wäre es der Job eines jeden Fans, der wo auch immer mitbekommt, dass es zu Gewalttaten gegen Andere kommt, gemeinsam einzugreifen. Denn das tolle an solchen Veranstaltungen ist ja: man ist nicht alleine. Jedoch wird diese Möglichkeit durch Schlagzeilen wie oben einfach blockiert.

  129. @JO #92
    Ob ich in einem Fussballspiel selbst mitspiele, tut nichts zur Sache, ob das Fussballspiel fiktiv oder real ist. Die Fussballspieler spielen und kämpfen im Gegensatz zu den Schauspielern im Krimi tatsächlich real um den Sieg.
    Deshalb ist die Identifikation mit Fussballspielern auch eine viel größere und verbreitetere als die mit Krimifiguren. Bei Fussballspielern weiß man, dass es sich mit ihnen um reale Spieler handelt. Schauspieler sind nur künstlerische Darsteller, aber keine realen Akteure menschlicher Auseinandersetzungen. Beim Fussballspiel geht es im Gegensatz zum Krimi wirklich um was und nicht nur um die Darstellung von etwas Realem. Bei für eine Nation spielenden Naionalmannschaften geht es auch für sämtliche ihrer Fans um etwas Reales.

  130. Genau Frau Maldeites! Fußballspiele sind schlimmer als Egoshooter! Fußball verbieten! Alle Vereine, alle Trainer! Ab jetzt nur noch Fußball ab 18 und in der Halle unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Denkt doch an die Kinder!

    :-)

  131. @Sebastian (#152):

    Nur weil unter 100.000 Menschen EIN Massenmörder ist, pauschalisiert man nicht eben mal die 99.999 anderen als gefährliche Mörder.

    Erstens sieht die Relation bei nicht wenigen Bundesligaspielen völlig anders aus. Zweitens habe ich nie behauptet, alle Fußballfans wären potenzielle Gewalttäter. Wenn Sie meine Hinweise darauf, dass es im Umfeld von Fußballveranstaltungen nicht selten zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, persönlich nehmen, ist das Ihr Problem.

    Dass Sie Soldaten mit Mördern und Terroristen gleichsetzen finde ich im Übrigen putzig. :-)

    Nicht jede Aufzählung ist eine Gleichgesetzung in jeder Hinsicht. Der Oberbegriff war ‚Menschen‘. Und das sind die Aufgezählten doch wohl alle, oder?

  132. @ Iris: Ja klar, und gleich danach ersetze ich Soldaten, Terroristen, Massenmörder… durch Menschen. Noch irgendwelche Vorschläge zur Gleichmachere i? Das ist je ‘ne dolle Argumentation, um die Gewalt rund um den Fußball zu verharmlosen.

    Wer verharmlost den hier Gewalt? Kannst du mal ein Beispiel nennen? Es ist doch nur so, dass hier Dinge in Relation gesetzt werden. Wenn sich in Berlin 500 000 Fans treffen und am Ende 50 oder vielleicht auch 500 aggressiv sind, dann sind das höchstens 0.1 Prozent aller Fans. Dabei habe ich in dieser WM noch von keiner Agression gehört. Weiß jemand ob es nach dem Spiel gestern Festnahmen gab?

    Es gibt auch immer Menschen, welche dinge für Ihre Zwecke ausnutzen. Ich glaube aber, dass Fußball im Moment eher vereint statt trennt. Ich mag es, wenn ich Türkischstämmige oder andere mit Migrationshintergrund sehe, die mit einer deutschen Flagge durch die Straßen laufen. Das ist doch eine schöne Sache.

  133. @Iris: was Tom gesagt hat.

    Ich habe weiter oben schon einmal auf die Relation hingewiesen. Auch haben Sie meinen Sarkastischen Einwurf, einen persönlichen Bunker zu Ihrem Schutz vor all der Gewalt, die Sie überall sehen, irgendwie so verstanden, dass ich mit Kritik nicht umgehen kann.

    Es war ein Hinweis darauf, dass Sie überall nur Gewalt und Gewalttäter sehen. Deshalb auch meine amüsierte Bemerkung über die Gruppen, die sie genannt haben.

    Ich weiß ich weiß, nur weil Sie paranoid sind heißt das nicht, dass man nicht hinter Ihnen her ist.

  134. @Tom (#160):

    Ich mag es, wenn ich Türkischstämmige oder andere mit Migrationshintergrund sehe, die mit einer deutschen Flagge durch die Straßen laufen. Das ist doch eine schöne Sache.

    Das find ich auch klasse! Aber wieso kann man nicht auch auf die negativen Auswüchse des Fußball-Fankults hinweisen, ohne gleich als Spielverderber, Spaßbremse oder sogar als Paranoider abqualifiziert zu werden?

    @Sebastian (#161):
    Ich habe keine Lust mehr, auf ihre unsachlichen Kommentare zu antworten. Ich finde ihre platten Versuche, jede Kritik an ihrer heiligen Fußballkuh ins Lächerliche zu ziehen nicht ein bisschen witzig, nicht mal originell, sondern einfach nur albern und pubertär.

    Aber ich bin ja selbst schuld. Eigentlich weiß ich ja schon lange, dass man mit Fanatikern nicht über das Objekt ihrer Anbetung diskutieren kann.

  135. @ Lena Maldeites

    Realitas = „Ding“. Kann man einen WM-Titel anfassen oder bekommen wir etwa alle beim Gewinn der WM den Pokal zugeschickt? Dann muss ich schnell mal das Regal putzen, auf dem meine Papstkrone und Herrn Niggemeiers Grimmepreis (ich schreib ja hier so viel) verstauben.

  136. @Iris: Das Lustige ist ja, dass ich kein Fan bin. Ich hab weder einen Lieblingsverein noch irgendeine Dauerkarte. Genau wie Sie.

    Ich halte mich nur mit Pauschalurteilen zurück. Das müssen Sie noch üben.

  137. @Iris
    Ich habe hier noch eine interessante Sache:
    http://www.velo2010.de/fahrradunfaelle-2009/

    Nachdem man dieses Bild sieht müsste man doch verrückt sein, wenn man in Köln auf die Idee kommt Fahrrad zu fahren. Ich habe gehört, dass es mit dem Fahrrad Holland sogar viel gefährlicher sein soll. Dort gibt pro es viel mehr Unfälle als alle Unfälle in Köln zusammen!

    Wehe jetzt kommt mir hier einer mit Argumenten. Die mag ich gar nicht.

  138. @Tom: mit Ihnen kann man eh nicht reden. Ihre pubertäre Verteidigung von Hollandrädern ist unerträglich. Solchen Fahrrad-Fanatikern wie Ihnen kann man aber mit Argumenten eh nicht beikommen. Ich klink mich aus!

  139. @Iris:
    Ich habe keine Lust mehr, auf ihre unsachlichen Kommentare zu antworten. Ich finde ihre platten Versuche, jede Kritik an ihrer heiligen Fußballkuh ins Lächerliche zu ziehen nicht ein bisschen witzig, nicht mal originell, sondern einfach nur albern und pubertär.

    Ich kann nirgendwo lesen, dass Gewalt beim Fussball verharmlost wird. Das macht auch Sebastian nicht. Gewalt ist eine schlimme Sache.

    Wir probieren hier nur zu erklären, dass Fussballfans generell nicht gewalttätig sind. Mann muss alles in Relation setzen. Wenn sich hunderttausende Menschen versammeln ist es nicht ungewöhnlich wenn es dort ein paar gibt, welche sich nicht an soziale Regeln halten. Es handelt sich dabei aber um eine erstaunlich geringe Zahl von Menschen. Bei so großen Veranstaltungen bin ich eher immer beeindruckt, dass es so friedlich zugeht. Das ändert natürlich nichts daran, dass Gewalt eine schlechte Sache ist die von keinem tolerieren sein sollte.

  140. Also, JO (163), müssen wir hier wirklich zum Urschleim zurück? Dass Kampf-Realitäten wie Fussball medial vermittelt (übertragen) werden, ändert nichts an der Realität des in ihnen ausgetragenen Kampfes. Ein Fussballspiel ist ein realer Kampf – egal ob man ihn am Fernseher oder im Stadion sieht. Ein Fernsehkrimi ist nur gestellte Fiktion von Kampf – egal ob ich ihn im Fernsehen sehe oder direkt am Set dabei bin.

  141. Das Diskutieren hier macht einen echt wuschig. Wieso meinen eigentlich immer ausgerechnet Leute, die auch noch zugeben, sich mit gewissen Dingen nicht beschäftigen zu wollen, sie müssten anderen die Welt erklären. Das ist schlicht nicht nachvollziehbar. Das nervt wie Sau.

    „Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen, meine Meinung steht ohnehin fest, ich habe schließlich in Wikipedia nachgeschlagen“.

    Und das die Boulevard-Presse o.a. ihren Senf irgendwie „ironisch“ meinen, glauben auch nur Leute, die weder differenzieren können noch wissen, was Ironie genau sein soll.

  142. @Lena Maldeites:

    Basis der Sportarten sind v.a. Rivalität und Ehrgeiz, nicht „Kampf“. Es wird zwar „gekämpft“, aber ein Fußballspiel ist von einem „realen Kampf“ nicht weniger weit entfernt als ein im Film inszenierter.

  143. Weil es Spaß ist und macht!
    Das ist wie über Serbien feixen geim Grand Prix!
    Einfach nur Spaß am Fest am Feiern am Fiebern.
    Du WILLST nur nicht verstehn, ach es könnt so schön sein für Dich.
    Und wir gewinnen schon wieder! Genau wie beim Grand Prix.

  144. Ach hätte ich die vergiftete Atmosphäre in den Kommentaren vor meinem Beitrag gelesen, hätte ich lieber nix mehr gesagt. Also überlest es ….

  145. Wenn wir schon bei den medialen Unmöglichkeiten sind. Ich weiß nicht inwiefern diese Titelseiten wirklich Einfluß auf die Meinung der Leute nehmen bzw. ob das überhaupt jemand ernst nimmt. Aber eigentlich erwartet man ja nichts anderes von BILD und Co. Was mir viel mehr aufgestossen ist, ist dass nach jedem der vier Tore für Deutschland unmittelbar unsere Kanzlerin eingeblendet wurde. Im überschwäglichem Freudentaumel bekommt die ganze Nation die Merkel zu sehen wie such sie sich freut. Ganz simpel wird dadurch Empathie und Sympathie für die Merkel vermittelt. Und das in den schwersten Zeiten ihrer Regierungszeit. Ich möchte keine GEZ für solch tumbe Propaganda zahlen.

  146. Ich stehe zu meinem primitiven Trieb: Ohne die gehässige englische Yellow-Press würde ein 4:1-Sieg gegen England nur halb soviel Spass machen. Denn das, was sie vor dem Spiel an Schmäh über den Gegner verbreiten bekommt die englische Mannschaft bei einer Niederlage doppelt- und dreifach aufs Brot geschmiert. Bei den Argentiniern natürlich genau so. Es ist einfach eine Rivalität, die da gelebt wird, alle 2 oder 4 Jahre für ein paar Wochen. Ich denke, dass das auch eine reinigende Wirkung für die Psychohygiene eines Volkes hat. Ohne diese Emotionalisierung würde dem Fußball etwas fehlen. Rivalität und kleine Gehässigkeiten gehören dazu. Dass die Bild da nie besonders originell war ist kein Geheimniss. Ihr fehlt einfach der schwarze Humor ihrer englischen Kollgen.

  147. „Wir“ (also die deutsche Bevölkerung, die wohl offenbar gemeint ist) gewinnen weder die Fußball-WM (das tut höchstens die Nationalelf), noch haben „wir“ den Grand Prix gewonnen (das war die junge Dame namens Lena).

    Von mir aus sollen die Leute ihren Spaß am Fußball haben aber das ist weder ein Grund dümmlich-aggressive Boulevard-Schlagzeilen okay zu finden, noch für dieses seltsame patriotische „Wir“-Getue.

  148. @ Lena Maldeites

    Es ist nicht ihr Kampf. Sie sind Zuschauer und geben durch ihre Statements hier nur preis, was in Ihrem Kopf abgeht. Die Personen, die gestern das Fußballspiel bestritten hatten, sprachen übrigens nicht davon, dass sie einem Krieg erlebt haben. Sie hatten ihren Spass. Warum wollen Sie nun als Zuschauer besser als die Spieler wissen, was ein Fußballspiel ist?

  149. Jo den Troll bitte nicht weiter füttern. Der Troll behauptet Dinge, die vollkommen neben dem Thema sind und versucht dann bärbeißig, recht zu bekommen. „Der Himmel ist blau“ „Ja aber Käse ist gelb und das wird ja wohl niemand bestreiten, oder? ODER?!?!?“

  150. @Sebastian:

    Das Lustige ist ja, dass ich kein Fan bin. Ich hab weder einen Lieblingsverein noch irgendeine Dauerkarte. Genau wie Sie.

    Ich gehe auch ehrlich gesagt nicht mehr davon aus, dass Sie ein Fußballfan sind. Wie ich schon gaaaanz weit oben schrub, geht’s ja hier gar nicht wirklich um Fußball – auch in den meisten hier geäußerten Kritiken nicht. Und ich glaube, es ist auch gar nicht der Fußball, den Sie hier so vehement, aber weitgehend ohne ernsthafte Argumente verteidigten, sondern eben die Massengaudi drumherum. Und in einem Punkt haben sie Recht mit ihren Vermutungen über mich persönlich: Ich gehe generell Massenveranstaltungen/großen Fanansammlungen aus dem Weg. Menschen als Individuen finde ich meist umgänglich und verträglich. Doch wenn sie in einer Fan-Masse aufgehen, verwandeln sie sich oft in eine wilde Horde. Und die mag ich nicht. Deswegen bin ich aber nicht paranoid. Ich bin nur mehr Individuum als Herdentier.

  151. Wenn sich hundertausende bei brütender hitze zusammenfinden,um sich eine sportübertragung anzuschauen,dann müssen das doch fans sein,oder?Aber fussballfans?
    Keine fünf prozent!Diese hanseln interessieren sich nicht einmal für fussball.“BILD“ ua rufen,und die deppen kommen.Und wenn sich „türkischstämmige mit migrationshintergrund“ und deutschen fähnchen anschliessen und mitgrölen,dann ist das mitnichten erfreulich,sondern völlig normal:Depp und depp gesellt sich gern.
    Ein gutes fussballspiel ist etwas sehr,sehr schönes.Wer zum anschauen die gesellschaft dödeliger dumpfbacken braucht,dem ist nicht zu helfen.
    Ceterum censeo,dass Frau Maldeites noch maximal 50 kommentare braucht,um die so abrupt abgebrochene diskussion zum „Inneren Reichsparteitag“ wieder aufzunehmen.

  152. Klar ist man von der BILD-„Zeitung“ nichts anderes gewohnt, aber als ich besagte Überschrift gestern im Supermarkt las, wurde mir doch ganz anders. Unglaublich niveaulos und dumm.
    Ich meine mich vage daran zu erinnern, dass vor vielen Jahren, als Deutschland und Dänemark in einem Endspiel aufeinandertrafen, die Schlagzeile lautete: „Zeigt’s dänen!“ Das hatte wenigstens noch den Hauch eines Wortwitzes… (und war nicht so rabiat-beleidigend)
    Naja, Boulevardpresse halt, muss man eigentlich nichts mehr zu sagen…

  153. Diesen Zirkus hat die deutsche Boulevardpresse offenbar von den Engländern kopiert. Leider haben sie nicht bemerkt, dass der Ursprung des englischen Zirkus jedenfalls deren Minderwertigkeitskomplexe ist, resultierend aus 40 Jahren Erfolglosigkeit, währenddessen man sich immer für den Titelfavoriten hielt.

  154. Was ist da eigentlich generell los mit der Objektivität des Journalismus?
    Ich habe weder im TV noch in irgendwelchen Zeitungen eine Redaktion erlebt, die nicht pro Deutschland berichtet hat. Nicht, dass mich das stören würde (okay, die schwarzrotgoldene Studio-Dekoration bei N24 nervt definitiv), aber auffällig ist es doch allemal. Natürlich unterscheiden sich verschiedene Medienvertreter im Grad der martialischen Auseinandersetzung mit dem Gegner. Trotzdem – alles ist offenbar für das deutsche Team.

  155. @ Keffster
    Das Spiel war 4:0. Selbst ich als Fußball-Idiot kann daran objektiv nichts Negatives erkennen.

  156. Jupp. Komplettfail. Einfach nur peinlich. Mein persönlicher „Höhepunkt“ (ich wurde zum Beiwohnen der Übertragung genötigt, es war also nicht freiwillig): „Maradona sieht aus wie ein Rinderbaron.“ Das war der Kommentar des notorisch überbewerteten Starkommentators des CDF, Bela Dingenskirchen. Und es war lediglich die Spitze des Eisbergs. Ich war mehrfach kurz vor der Kotzgrenze, weil ich mich irgendwie zu sehr an Wochenschauen erinnert fühlte. So vom Duktus her. Gruselig, alles.

  157. @Bene

    Wenn schon Analyse, dann bitte richtig: Das England, dass die Boulvardpresse meint abzubilden, hat nicht nur in Bezug auf Fussball sondern sehr sehr viel allgemeiner am Verlust der weltweiten Relevanz Englands nach dem Verschwinden des Empire zu knabbern, und meinen, je lauter sie schreien, desto mehr glauben den Mist. Und wie Nona weiter oben schon anmerkte, geht das peinliche Pfeifen im Walde zum Glück mehr und mehr Engländern auf die Nerven.

    Minderwertigkeitskomplexe triffts dagegen ganz gut. Nur macht es das in diesem (deutschen) Fall noch absurder. Hier gibts überhaupt keinen Grund, sich Mut anzuschreien. Da reicht die Leistung der Mannschaft eigentlich völig aus.

  158. @David

    Schöner ist noch, dass die übertragenden Fernsehanstalten auch noch meinen, das Publikum wolle das so, die Einschaltquoten gäben ihnen schließlich recht. So taub, blöd und blind kann man tatsächlich sein.

  159. Ich denke die Qualität von Kommentatoren ist eh diskutabel. Einfach weghören und Spaß am Spiel haben. Wären die dämlichen Vuvuzelas nicht hätte man ja immer noch die zweite Tonoption ohne Kommentar. Gibt nen Grund dafür, warum diese Tonspur irgendwann eingeführt wurde.

    Mich nervt übrigens normalerweise auch an, wenn Angela Merkel sich freut, aber gestern ist sie beim 3:0 über die halbe Tribüne vor Freunde das fand ich putzig.

    Wenn ich wählen gehe bin ich am Ende trotzdem dazu in der Lage, zwischen Fußballbildern mit Kanzlerin und dem zu unterscheiden, was meiner politischen Meinung entspricht. Manchmal glaub ich ganz ehrlich dass viele Leute, die Fußballfans kritisieren (oder Wähler) eigentlich darüber enttäuscht sind, wie dämlich diese sich zumeist verhalten.

    Auf der anderen Seite will ich unbedingt das neue iPhone. Von daher… ist alles nicht so einfach ;-)

  160. Stefan Niggemeier, sie sind für mich ein Miesepeter. Sie sitzen auf einen Thron und schauen auf andere herab. Zum Glück ist das Blog nicht voller Hofnarren, die ihnen nachplappern, aber die Hofnarren, die es gibt, nerven schon.

  161. Wozu die ganze Aufregung? Der Boulevard schreibt, was er immer schreibt. Muss man das zur Kenntnis nehmen?

  162. @JO:
    Aber nicht VOR dem Spiel. Wie gesagt, mir fällt’s ja nur auf. Das heißt nicht, dass ich mich davon gerne einlullen lasse, weil ich natürlich auch in meinem Deutschland-Trikot die Spiele der DFB-Elf verfolge.

    @haju:
    Ich starte mal einen verrückten Aufklärungsversuch: Der Niggemeier schaut tatsächlich auf dämliche BILD-Überschriften herab. Und ich behaupte, dass tun viel zu wenige Leute – speziell Fußballbegeisterte.

    mfg
    Hofnarr

  163. @Kerstin 173 –
    In einem Fussballspiel wird zwar gekämpft, aber ein Kampf ist es nicht und von einem Kampf hat es nichts. Das find ich doch mal logisch. Die von Ihnen statt „Kampf“ bevorzugte Vokabel Rivalität bedeutet laut Lexikon übrigens Kampf um die Vorherrschaft. Sehr lustig, Frau Kerstin.

  164. @Chinamann

    Nö, muss man nicht. Es gibt nur leider zuviele Leute, die das für bare Münze nehmen. Vor allem in den vermeintlich seriösen Medien. Gerade weil der Boulevard den Ruf hat, Stimmen und Stimmungen wiederzugeben.

    Das ist aber Nonsens und das bringen trotzdem viele durcheinander. Das merkt man auch in dieser Kommentarspalte. Das, was die Bild treibt, das, was auf Fanmeilen los ist, hat nichts, aber auch so gar nichts mit dem gemeinen Fussballgucker oder gar mit dem Spiel an sich zu tun.

  165. oh stefan,
    ich finde es so super das sie hier öffentlich zugeben sich nicht für fußbal zu intressieren und das sie für das fantum nicht viel über haben :) Auch sehr intressant derzeit mal noch irgendeinen artikel zu lesen der nicht bild-niveau hat :)

    Es ist ja so selten derzeit, das sich überhaupt noch jemand traut seine meinung zusagen (auser natürlich es ist die meinung all der anderen fusballnaren, die sich fleißig bemühen den affen auf der eolutionsleiter auf dem weg nach unten zu überholen ;) ).

    An alle die hier nur meckernm, das stefan eine spaßbremse, ein miesepeter oder ähnliches wäre, dem kann ich nur empfehlen solche artikel einfach nicht zu lesen und zu ignorieren, anstelle auf faschistoide weise jeden schlecht zu machen der mal auch nur wagt einen kleinsten mucks gegen die wm zu machen (wobei stefan ja lediglich einen kommentar zu den volksverhetzenden titelseiten der bildzeitung gemacht hat). Als nicht fußball fan hingegen hat man leider keine möglichkeit den wmschwachsinn zu ignorieren außer man macht eine expedition an die polkappen…

  166. @Sebastian

    Nö, er hat von „Faschistoid“ gesprochen. Das ist der Nazivergleich des kleinen Mannes, der sich für unglaublich intellel hält.

  167. @JO #179
    Richtig, es ist nicht mein Kampf. Was aber nichts am Kampf ändert, also dass es sich beim Fussball um Kämpfe, z.B. Zweikämpfe, Tackling usw. handelt. http://de.wikipedia.org/wiki/Tackling

    Fussballnationalmannschaften führen im Prinzip sportliche „Stellvertreterkriege“ für die ganze Nation. Jetzt mal so ganz locker gesagt. Zumindest fassen das breite Teile einzelner Fussballnationen so auf. Neben Politikern und vielleicht noch bißchen Kultur und Wissenschaft wird sich derzeit mit kaum etwas so sehr national identifiziert wie mit der eigenen Fussballnationalmannschaft. In der englischen Presse war wohl z.B. unlängst von den deutschen Hunnen oder so die Rede.
    http://www.focus.de/panorama/welt/tid-18797/deutschland-england-krauts-panzer-und-blitzkrieg_aid_523190.html

    Was Menschen, z.B. Fussballer öffentlich sagen, sollte man außerdem nicht alles für bare Münze nehmen. Oder glauben Sie wirklich, dass Menschen immer alles sagen, was sie denken? In der Öffentlichkeit müssen sich Fussballer natürlich vor allem für Frieden und Völkerverständigkeit und gegen Rassismus einsetzen, was ich ebenfalls (wirklich) alles für gute Sachen halte. Was an den auch kriegerischen und kämpferisch-verbissenen Nuancen des Fussballs aber nichts ändert.

  168. @farinu (176):

    „Was mir viel mehr aufgestossen ist, ist dass nach jedem der vier Tore für Deutschland unmittelbar unsere Kanzlerin eingeblendet wurde. Im überschwäglichem Freudentaumel bekommt die ganze Nation die Merkel zu sehen wie such sie sich freut. Ganz simpel wird dadurch Empathie und Sympathie für die Merkel vermittelt. Und das in den schwersten Zeiten ihrer Regierungszeit. Ich möchte keine GEZ für solch tumbe Propaganda zahlen.“

    Das ist eine hübsche Verschwörungstheorie, die aber leider daran scheitert, dass ARD, ZDF und RTL sich die Bilder nicht aussuchen, sondern nur das zentral von der FIFA zur Verfügung gestellte und weltweit völlig identische Fernsehbild („World Feed„) kommentieren. Da beschliesst also nicht das ZDF, Merkel möglichst oft zu zeigen, sondern die produzierende FIFA-Abteilung hält es für eine gute Idee, bei jedem deutschen Tor die anwesende deutsche Regierungschefin einzublenden.

  169. „Als jemand, der sich nicht für Fußball interessiert, und vielleicht mehr noch: als jemand, dem Fantum insgesamt relativ fremd ist, verstehe ich schon nicht die Logik hinter solchen Titelbildern.“

    Naja, daß Du das nicht verstehst ist offensichtlich. Daß Du das trotzdem so offen zugibst ehrt Dich. Warum Du trotzdem meinst, dazu zu schreiben ist eher unverständlich.

    Menschen brauchen jemand, dem sie sich überlegen fühlen, an dem sie sich reiben können. Die allermeisten dieser Menschen haben keinen Job, wo sie dafür bezahlt werden, über dieses Überlegenheitsgefühl zu schreiben. Daher suchen sie sich eine andere Ebene. Und Sport bietet die Möglichkeit, regionale und nationale Überlegenheitsgefühle auf relativ harmlose und unaggressive Weise von sich zu geben.
    Ich habe bspw. einen italienischen Kollegen, den ich sehr gerne mag. Zu Zeiten von WM/EM geben wir uns unablässig verbal auf die Fresse. Halb aus Spaß, halb ernst. Und wenn eines der beiden Teams ausgeschieden ist, wird noch ein wenig nachgetreten, und dann ist gut, dann haben wir uns für 2 Jahre wieder lieb. Ist doch toll!

  170. @ 202, 203: Nein das war kein nazi vergleich.

    faschistoides verhalten gab es nicht nur in nazi deustchland. aber wer sich dabei angesprochen fühlt und als nazi beleidigt sieht… naja selber schuld, vll mal drüber nachdenken ;)

  171. Viel interessanter als diese lächerlichen Titelbildchen, die auf Volkshochschulniveau dekonstruiert werden sollen, sind die weltweit herbeizitierten Pressestimmen zum deutschen Sieg (huch, hoffentlich darf man das sagen). Da wimmelt es nur so von „Blitzkrieg“, „Massaker“ und „Panzern“. Wenn man nicht besser wüsste, könnte man glauben, etliche Schlagzeilen seien von den „Fussball-ist-Krieg“-Schwadroneuren geschrieben worden, die hier entsprechend kommentieren (und teilweise tapfer aber vergeblich mit der deutschen Sprache ringen).

    Dass Herr Niggemeier kein „Fantum“ mag, ist in Anbetracht seiner ESC-Berichterstattung schwer glaubhaft. Warum gibt er nicht einfach zu, dass sein Löw Stefan Raab ist?

  172. Die Fussball-WM ist ein Wettbewerb zwischen Nationen. Ist es da so weit hergeholt, sich kriegerischer Allegorien zu bedienen? Natuerlich muss die Pointe auch den Tabubruch rechtfertigen. Die plumpen Bildschlagzeilen tuen das sicher nicht (wie sie jenseits vom Fussball auch nicht tun). Wenn allerdings hier:
    > http://www.dailymail.co.uk/debate/article-1290137/WORLD-CUP-2010-Three-Lions-More-like-cowardly-lion-Wizard-Oz.html
    eine englische Zeitung schreibt:
    „Thank Heaven The Few didn’t defend as badly as England’s footballers in Bloemfontein yesterday afternoon, otherwise we’d all be speaking German.“

    Finde ich das grossartig. Es ist eben immer eine Frage der Verhaeltnismaessigkeit.

  173. @Andi (205):

    Gut. Dann nehm´ ich das zurück und würde meinen vorherigen Beitrag gerne als Unfug kennzeichnen.

  174. @210

    ja schon klar ;) wenn einem die meinung eines anderen nicht gefällt und man daruaf nichts sinnvolles erwiedern kann, dan bleibt einem halt nur noch gewalt androhung. probiers ruhig, wärst nicht der erste der sich da ins eigene fleisch geschnitten hätte.

  175. War ja klar. Erst mir mit einem Zwinkersmiley unterstellen, ich wäre ein Nazi und dann nicht kapieren, dass ich scherzhaft zurück „drohe“. Hier ist der Kellerschlüssel, wenn Du mit Lachen fertig bist sag bescheid…

  176. @“JO“: Küchenpsychologe, was?

    Und, um die Frage zu beantworten: Nein. Nur weil sie meinen Nick nutzen, stehen Sie nicht vor dem Spiegel.

  177. @214 wo hab ich den gesagt das du ein nazi wärest? ich hatte geschrieben, das wer sich durch so eine bemerkung gleich als nazi angesprochen fühlt, wäre selber schuld und sollte mal drüber nachdenken. die unterstellung hast du selber gerade mit deinem post gemacht. beschwer dich doch nicht bei mir wenn du dich da gleich angesprochen fühlst.

    ich lache auch nicht über witze von dieter nuhr, warum soll ich dan gewaltandrohung komisch finden? bin doch schon aus der pupertät seit jahren raus…

    ich will auch lieber gar nicht erst in deinen keller runtergehen… wer weis was man da für leichen findet… natürlich sind die sprichwörtlichen gemeint… nicht das de dich gleich noch beschwerst ich würde dir unterstellen du hättest tote menschen in deinem keller…

    so das waren erstmal genug fische für eine einzige person… ich mach mir jetzt jedenfalls was richtiges zu essen ;)

  178. Meine Güte, Leute, es ist doch nur ein Spiel. Ein Wettstreit, kein Krieg. Wenn zwei kleine Buben im Sandkasten miteinander ringen, ist das auch keine Kriegs-Ersatz-Handlung.

    @Gregor Keuschnig: Mir fällt bei den von Ihnen gelinkten Pressestimmen auf, wie wenig gerade da von Panzern die Rede ist. Das war früher mal anders, aber da war das deutsche Spiel auch rumpelfüsslerisch. Das ist zu meiner Freude diesmal bei weitem anders.

    Um mal wieder auf den ursprünglichen Niggemeierschen Eintrag zu kommen: die Bild-Schlagzeile (Fressi, Messi) entsprach m.E. nicht dem, was die meisten Fans hierzulande vor dem Spiel empfunden haben. Das war eher ein Schuss ins eigene Knie (Achtung, das Wort „Schuss“ deutet nicht auf Kriegsnähe hin, Frau Maldeites). Ich habe fast nur Fussball-Fans gehört, die den Bild-Titel als „völlig daneben“ bezeichnet haben.

    Die Sport-Journalisten, wenn man denn die meisten dieser Zunft überhaupt als „Journalisten“ bezeichnen will, haben es ja auch nicht leicht. Sie sehen oft nicht mehr als der Zuschauer, haben auch nicht viel mehr Ahnung und müssen vor und nach dem Spiel leere Räume ausfüllen. Hinterher ist übrigens deutlich leichter.

  179. Ich weiß ja nicht, was trolliger ist. Keinen Spaß zu verstehen, alles falsch zu verstehen oder wenn man keine Argumente mehr hat zu sagen, dass man ja eigentlich was Besseres vorhat, als mitzudiskutieren.

    Ich habe in 202 galt Godwin’s Law und wenn „faschistoid“ kein Nazivergleich ist – bitte.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Faschistoid

  180. Ich finde es lustig, wenn Menschen sich als Individualisten bezeichnen weil sie nicht zum Public viewing gehen oder sich damit brüsten Pop-Musik nicht zu mögen. Ich mag Robbie Williams ja auch nicht. Aber das macht einen noch lange nicht zum Individualisten.

  181. @218

    ich hab es oben schon gesagt und ich sag es wieder: faschistoid, faschismus und nazitum sind unterschiedliche dinge, auch wen sie aufeinander aufbauen. und weil ich weis das es da unterschiede gibt habe ich wenn schon einen faschistoid-vergleich oder eine faschistoid-bezeichnung gemacht.

    in der besschreibung zum wort faschistoid, die du verlinkt hast, kommt überhaupt nichtmal das wort nazi vor. erst in der sektion „siehe auch“ was nicht „Synonim“ bedeutet sondern eher etwas wie „verwandte themen“.

    ich kenne godwins law. na und? ich finde nicht das das ein argument ist. mal angenommen ich hätte einen nazivergleich gemacht:

    was sollte daran schlimm sein? dinge bessern sich nicht nur weil man sie totschweigt oder nicht darüber reden darf. die frage wie menschen zu nazis geworden sind die eigentlich gar keine solchen tendenzen hatten ist nach ende von ww2 immer wieder aufgetreten. ich behaupte mal das es einen großen teil dazugetan hat das niemand sich getraut hat sich darüber auszusprechen und die dies getan haben wurden mundtot gemacht.

    wenn man sagt das jeder der paralelen dazu feststellt aus einer diskusion ausgeschlossen werden sollte ist man auf dem besten weg dorthin wo früher schonmal die falsche abzweigung genommen wurde… und wenn du sonst nicht schlafen kannst bitteschön: DAS war jetzt ein nazivergleich.

    das ist mein letzter post zu diesem thema. du hast frühestens mit deinem 1. kommentar zu meinem posting die basis jeglicher argumentativen kommunikation verlassen, spätestens mit deinem 2.

    kannst ja noch ein bisschen weiterstänkern, willst ja sicher das letzte wort haben. aber da ich dir nicht mehr antworten werde musste dich drauf einstellen das es dir vielleicht bald langweilig wird. kannst ja dan auf 4chan, im heiseblogg oder usenet deinen spaß haben oder wo du dich eben sonst noch so amüsierst.

  182. Florian. 202 war ein Scherz. 210 war ein Scherz.

    Vielleicht kommt das irgendwann mal an zwischen den ganzen „Wenn der Schuh passt“ Sätzen und Troll-Hinweisen…

  183. @Florian

    Leute, die ständig immer und überall vor faschistischen Tendenzen warnen, mahnend die Finger heben oder über innnere Reichsparteitage stolpern, zeichnen sich vor allem durch eines aus: Humorlosigkeit.

    Und das ist dann mindestens so unlustig, wie türkischen Einzelhändlern die Deutschland-Flagge runter zu reißen und das als qualifizierten Beitrag zur Faschismusvermeidung feiern.

  184. Um noch mal kurz was zum Topic einzuwerfen: Maradona hatte auf einer Pressekonferenz im Verlaufe der WM die drei Gründe genannt, die ihn sicher machen, dass Argentinien Weltmeister wird: „1.) Wir haben Messi. 2.) Wir haben Messi. Und 3.) Wir haben Messi.“

    Also: Wegen Messi hätte Argentinien den Titel doch eh schon in der Tasche.

    Kann man sich denn da wirklich über solche Schlagzeilen wundern? Von wegen „heiße Luft“ und dem „Messi auf die Fressi“? Immerhin hat Maradona soviel heiße Luft produziert, dass er sich Messi zum Messias aufbacken konnte. Arrogant und eine Steilvorlage noch dazu.

    Messi/Fressi halte ich übrigens für den verunglückten Versuch, Fangesänge, die Texte zu bekannten Melodien häufig erst während des Spiels ( im Stadion, oder beim Public Viewing ) entwickeln, nachzuahmen. Naturgemäß sind solche Texte sprachlich der kleinste gemeinsame Nenner aller Fans, die mitsingen. Das macht sie textlich primitiv, häufig sind sie auch derbe. Das darf jemanden wundern. Aber wie dieses Rad in den Kommentaren über Gewalt bei Fanansammlungen bis zu Fußball ist Krieg weitergedreht wurde, ist mir schleierhaft.

    Und zum Gros der Fans: Das sind Leute, die treffen sich entweder in kleinen Gruppen zu Hause, oder in großen beim Public Viewing und am Ende sind Millionen Leute so begeistert, dass sie hupend und fahnenschenkend durch die Stadt fahren. Dabei sind sie laut, häufig mit Bier betankt und gehen denjenigen, die das Fußballfieber nicht infiziert hat, auf die Nerven. Und ein paar von den Genervten schreiben dann hier Blödsinn in die Kommentare.

    Der böse Alkohol. Die schlimme Gewalt. Der Lärm und das primitive Gebaren.

    Das ist alles maßlos übertrieben. Bei Millionen Menschen, die öffentlich zusammen vor, während und nach den Spielen feiern, kam’s zu wieviel dem Alkohol geschuldeten Verbrechen? Zu wieviel Gewalt? Zu verdammt wenig. Es ist laut, es ist krawallig und es ist äußerst friedlich.

    Deshalb verstehe ich dieses nölige „Boar, ihr Fans müsst doch mal zur Kenntnis nehmen, wenn jemand den Spot auf die negativen Sachen legt.“ nicht. Zur Kenntnis genommen. Und noch nicht mal bestritten.

    Aber wofür war das jetzt nochmal ein Argument?

  185. Das einzige was noch mehr nervt als pseudointelektuelle Fußballgegner, sind diese albernen Harcorefans die über die achso plöden Event-Fans das Näschen rümpen, gefolgt von endlosen Belehrungen, dass nur der Vereinsfußball der wahre Fußball sei, Fußballfantum Leiden bedeute, und ewige Treue zur eigenen Mannschaft blabla….
    Get the f*ck outta here!
    Ich bin bekennender Event-Fan.
    Alle zwei Jahre zur WM bzw. EM ziehe ich mein Trikot an klemme meine Fähnchen aufs Auto und los kann`s gehen.
    Ich besaufe mich sinnlos, beschimpfe den Gegner wüst, freue mich auch noch über das dämlichste Wortspiel der Bildzeitung und habe vier Wochen lang eine geile Zeit.
    Wenn es dann vorbei ist, ziehe ich das Trikot wieder aus und der ganze Fußball-Zinnober geht mir gepflegt am Arsch vorbei.
    So und jetzt steinigt mich!

  186. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das hier herpasst, schlage aber trotzdem folgendes soziale Experiment vor:
    Man stelle sich beim Stand von 2:0 für Holland gegen Deutschland mitten in die Fanmasse beim Pablikwjuing und gröhle mehrmals hintereinander die alte norddeutsche Fußballhymne:
    „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“

  187. 227 kommentare – der niggemeier ist so etwas wie ein zweiter kai diekmann; er spaltet die nation.

  188. @ faulersack
    „…Aber wofür war das jetzt nochmal ein Argument?…“
    Dass man unter keinen Umständen nächsten Sonntag ab etwa 22:30 Uhr orangefarbene Kleidung anziehen darf!

  189. @Lena Maledeites #57 ff.: Sie haben vollkommen Recht. Mit allem. Immer.

    @David #191: Der Name lautet Bela Lugosi, glaub‘ ich. But, Bela Lugosi is Dead!

    @Sebastian #194: Ich will auch ein iPhone. Verrückte Welt! In England sind sie derzeit am günstigsten, ca. € 600 ohne Vertrag… Ich schweife ab.

  190. @Ratina Gentug (227)
    Es wird nichts passieren. Garnichts. Man konnte es nm public viewing in Frankfurt gut sehen als Deutschland gegen die Serben verloren hat.Es gab ca. 20 000 deutsche. Ich habe weniger als 50 Serben sehen. Die liefen vereinselt singend durch die Menge und haben ihre Lieder gesungen. Dabei haben sie sich auch über die deutschen lustig gemacht. Nichts ist passiert garnichts. Manche deutsche haben wieder zu singen angefangen und versucht lauter als die Serben zu singen. Alles war absolut friedlich.

  191. Re 205

    „Hun“ ist schon seit dem ersten Weltkrieg ein Spitzname fuer die Deutschen, basierend auf einer Rede von Kaiser Wilhelm.

    Mal davon abgesehen ist der Focus Artikel „Krauts, Panzer und Blitzkrieg“ auch etwas halbherzig und schlampig geschrieben und recherchiert:

    Faengt schon mit dem „Titelbild“ des Videos an: Der „Achtung Surrender“ Titel ist von 1996 (was jeder Fussballfan innerhalb von Millisekunden anhand der abgebildeten Spieler erkennen kann). Von den alten Schimpf-/Spitznamen wie Huns, Krauts, Fritz usw mal abgesehen sind die Tabloids inzwischen naemlich ziemlich zahm geworden. Kriegs- und Nazireferenzen gibt’s zwar teilweise noch, aber nur noch recht mild im Vergleich zu 1996. Ich kann mich jedenfalls dieses Jahr an keinen Stahlhelm erinnern.

    Der Buchtitel „Don’t mention the war“ duerfte sich mit ziemlicher Sicherheit auf den Monty Python Sketch beziehen, der sich eben genau ueber die Briten (insbesondere Englaender) lustig macht die noch immer ueber den Krieg reden. Recht subtil, aber genau das tut der Sketch.

    Und dass sich praktisch nur Englaender fuer ein Spiel England – Deutschland interessieren bzw sich daran berauschen koennen, was soll daran jetzt so besonders sein? Wieso sollten die Schotten (die sich leider mal wieder nicht qualifiziert haben) denn fuer ein Land sein mit dem sie auch bestenfalls eine Hassliebe verbindet? Da ist ein „Anyone But England“ T-Shirt doch nur logisch.

    Re 206 & 176

    Die Bundesmerkel war auch bei der BBC ausgiebig zu bewundern, also ist das noch viel schlimmer: Deutsche Wahlpropaganda wird vom Britischen TV-Licence payer mitbezahlt! Skandal, sowas!

  192. @#229 JO: Auf die Gefahr hin, die Ironie verpasst zu haben: Klar darf man.

    Allerdings hoffe ich, hupend und singend den Bundesadler spazieren zu fahren :-).

  193. … und so ist das Sommerloch auch in Stefan Niggemeier seinem Blog angekommen. Möglichst wortgewandt auf Fußball herumzukloppen, wie innovativ. Was ist so interessant an Leuten…rundes Leder…Rasen… gääähn.

    Bin enttäuscht.

  194. @JO (#104): Hier bin ich. Hab lange gefeiert. Private, schöne Angelegenheiten. Gestern habe ich auch Fußball geguckt. Als ehedem aktiver Fußballer war ich auch begeistert. Ich gestehe es.

    @Sebastian (# 139).

    „..Gewalt liegt in der Natur des Menschen…“ Jaja. Immer, wenn Menschen ihr tierisches Verhalten rechtfertigen wollen, sagen sie: „Das ist menschlich.“ Oder wie Goethe den Mephisto sagen lässt:
    „Er nennts Vernunft und brauchts allein,
    nur tierischer als jedes Tier zu sein.“

    Wenn Homo sapiens sich seines tierischen Erbes bewusst ist, hat er die Chance, die rohen Triebe im Zaum zu halten und Mensch zu werden. Der inflationäre Gebrauch des Wortes Krieg gefällt mir auch nicht, denn mensch gewöhnt sich zu schnell daran und der zarte Firnis der Kultur ist sehr verletzlich.

    Die „alten Bräuche“ von Bild und Konsorten finde ich psychopa(the)tisch und widerlich. Ich will mich nicht daran gewöhnen.

  195. Meine Aussage bezog sich auf die Tatsache, dass es überall in Deutschland am laufenden Meter Gewalt gibt und dass es doch lächerlich ist, wenn man sagt „Guck beim Fußball gibt es Gewalt“ ohne es vernünftig einzuordnen.

    Ich muss Iris was die generelle Gewalt- und Ausschreitungsproblematik angeht, hier sogar eher noch zustimmen: gerade im Vereinsfußball des DFB hat es in den letzten zwei Jahren knallig viele Strafen gegeben wegen Ausschreitungen und fremdenfeindlichen Äußerungen der Fans. Gerade im Osten (das ist keine Pauschalisierung ich lese regelmäßig den 11Freunde Ticker). Es ist nur gerade so dass viele Menschen die ein Leben fernab von Dorffesten und Discogängen führen und lieber den Abend auf der Couch verbringen Dinge wie solcherlei Gewalt (meist unter Alkoholeinfluß) kaum zu Gesicht bekommen. Dann gehen sie auf eine Fanmeile und da hauen sich dann eventuell genau die Leute, die sich das Wochenede zuvor auf dem Feuerwehrfest schon geprügelt haben und zack sind es die ganzen Fußballfans.

    Klar gibt es da irgendwo Schnittmengen und klar kann ich verstehen, dass man deswegen sagt „da geh ich nicht mehr hin“ aber deshalb zu sagen, dass das generell schlecht ist, ist ziemlich unsozial.

    ich war letztes Jahr zum ersten Mal regelmäßig auf Zeltfeten und bei einer von 7 hat es eine Prügelei gegeben. Deshalb stell ich mich noch lange nicht hin und bezeichne alle Leute vom Dorf als gewalttätig und diese Feste als generell negativ.

    Und nochmal, die Natur des Menschen ist keine Begründung oder Rechtfertigung, sie ist Ursache. Klar sollte das vermieden werden aber das ist doch eine ziemlich romantische Sichtweise.

  196. @ Gregor Keuschnig (209)
    (jaja, schon uralt, realtiv…)

    > Dass Herr Niggemeier kein „Fantum” mag, ist in Anbetracht
    > seiner ESC-Berichterstattung schwer glaubhaft.

    Der Definition von „Fan“ nach ist er das da wohl auch. Ich würde „Fantum“ aber mal so einschätzen, dass man Fan ist weil z.B. etwas aus dem eigenen Ort/Land kommt, m.o.w. völlig kritiklos, nur eben deswegen.
    Man kann aber auch Fan sein, weil einem etwas einfach nur gefällt, man es gut findet, es aber auch sachlich kritisieren kann und mit (negativer) Kritik daran umgehen kann.
    Oder seh ich das falsch?

  197. Ich warte dann auf die sachliche Kritik am Fantum.

    Im Moment les ich hier nur Kritik an Boulevardmedien und dass das ja „Bald vorbei“ sei. Daher die leicht Echauffierung.

  198. „Schnittmenge“. :-) Testosteron ist die Ursache.
    „Und Bolle, gar nicht feige, war mittemang dabei…“
    Ich kenne westfälische Schützenfeste. Romantische Sichtweise liegt mir trotzdem fern.

  199. Es geht auch anders. Die französische Sportzeitung „L’Equipe“ hat nach dem Spiel ARG-GER ein Bild der deutschen Mannschaft gezeigt mit der Schlagzeile „Ca, c’est une equipe!“

    (Also sinngemäß angesichts der vorzeitigen Heimreise des eigenen Teams: „Guckt euch die an – das ist eine Mannschaft!“)

  200. Als jemandem, dem Fantum fremd ist? Lena? Meyer-Landruth? Oslo, sagen dir die Namen irgendwas? Ein aufgeregter Journalist stalkt mit seinem Kumpel einem Mädchen nach?

  201. Ach, die Boulevardtitelseiten wollte ich natürlich überhaupt nicht verteidigen. Die sind schlichtweg unter aller Würde. Das hat aber mit Fantum nichts zu tun, sondern mit deren Methode Geld zu verdienen.

  202. Arne Friedrich hat beim WM-Turnier Bestleistung Bewiesen, da ist Doch die Frage: Wieso hat es bei Hertha BSC nicht Funktioniert?

  203. Mein Gott, wenn ich mir hier manche Kommentare durchlese, wird mir schlecht. Aber gut, so haben alle was von der WM – die einen fiebern mit und freuen sich über unseren Erfolg, die anderen können sich daran hochziehen wie viel intelligenter sie doch als diese Public-Viewing-Proleten sind. Win-Win :)

  204. pffft, ich versteh nicht warum leute es schlecht finden wenn andere etwas schlecht finden. da stimmt doch irgendwas nicht.

  205. Intellektuelle Überhöhung vs. (Fussballerisches) Proletentum: 0:0

    Manchmal glaube ich, wenn es das und die üblichen Nazivergleiche nicht gäbe, hätten wir hier nix zu diskutieren…^^

  206. Hm, soviel muffelige Freudlosigkeit hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet, Herr Niggemeier.

    Und ja, dass ihnen Fan-tum frem sein soll, kann ich nach diesem nicht minder peinlichen Lena-Spektakel auf ihrem Blog auch nicht gerade bestätigen.

  207. @255: Also Nichtfans sind muffelig-freudlos und Fans peinlich? Eine andere Möglichkeit haben wir nicht? Das ist ja wie zwischen Hitler und Stalin wählen zu müssen.

  208. Ich bin ja dafür, Zusammensetzungen aus unterschiedlichen Sprachen mit Bindestrich zu koppeln, also Fan-Tum statt Fantum. Wie bitte? Nein, zum Thema habe ich nichts (neues) beizutragen.

  209. Grand-Prix: gut. Fußball: schlecht.

    Es soll Leute geben, die sehen das so. Eine ganz bestimme Art von Leute, wie mir scheint.

  210. Das Gute an der WM ist natürlich, dass die Leute mit Fußballgucken und Hupen beschäftigt waren und weniger Zeit hatten, ihren ganzen Mist hier in die Kommentare zu kippen.

  211. Schön, dass mein Beitrag noch freigeschaltet wurde. Für alle, denen er somit entgangen ist, seinen wertvollen Inhalt aber noch nachlesen wollen. Er befindet sich ca. bei Nr. 205. Danke

    (g)

  212. Anscheinend hat fast jeder Mensch das Bedürfnis, ab und zu mal fürchterlich kindisch zu sein und sich daneben zu benehmen. Wenn man dazu die WM als Anlass nimmt, warum nicht? Da besteht zumindeste eher geringe Gefahr, dass die dummen Sprüche ernst genommen werden.

    Mal nebenbei: Geht es nur mir so, oder spielen im Moment fürchterlich viele Leute Nationalhymnenpolizei? Das interessiert doch sonst kein Schwein, wer da mitsingt und wer nicht, oder? Für mich ist das eine Diskussion auf dem Relevanzlevel der Flaggen-Pins im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf.

  213. Es gibt eben Menschen, die aus dem Bauch heraus leben und Menschen, die kopfgesteuert leben. Und keiner wird den anderen jemals davon überzeugen können, dass der eigene Lebensstil der Bessere ist.

  214. Daß ich das noch mal lesen durfte, freut mich wirklich. Ich hatte damit nicht gerechnet, Herr Niggemeier. Schon allein die Tatsache, daß jemandem Fußball völlig, also wirklich völlig gleichgültig ist, erfreut mich – geht es mir doch nicht anders. Es ist auch dieser unsinnige Fanatismus, der mich so stört und immer schon (bereits in der Schule) gestört hat.

    Jeder D******* meint heutzutage, daß er von einem erwarten könnte, daß man für die deutsche Mannschaft (oder gleich für „Deutschland“) sei. Dabei kenne ich diese deutsche Mannschaft überhaupt nicht, sie interessiert mich auch nicht die Bohne. Ich verschwende halt aus Prinzip keinen Gedanken an die Volksgemeinschaft.

    Es stört mich weiterhin, daß die Medien, wie schon 2006, die Sache derart hochpushen, vorher und hinterher ebenso. Denen reicht es nicht, über etwas zu berichten – nein, auch Jahre später müssen von ihnen noch gänzlich andere Angelegenheiten mit der Fußball-WM in willkürlichen Zusammenhang gebracht werden. Und es stört mich auch extrem, wenn ich hier in Berlin, wie am Sonnabend passiert, auf die S-Bahn warte und über den Fahrtzielanzeiger ungewollt über den Stand eines Fußballspiels informiert werde. Da von mir Toleranz einzufordern, geht einfach am Kern der Sache vorbei.

  215. Hö, inwieweit geht es denn an Ihrer Toleranz vorbei, wenn an Fahrtzielanzeigern kurz mal etwas angezeigt wird, was besonders viele Menschen interessiert und am Kern welcher Sache geht das vorbei? Ich finde, ein bißchen Toleranz dafür ist nicht zuviel verlangt für etwas, das nunmal viele Menschen interessiert und ihnen Freude macht.

  216. Genau Stefan. Da hast Du nicht nur werktags morgens 6 vor 9 ff vor den ganzen Müll-Abladern Ruhe mit ihren nervigen Kommentaren…

  217. @232: Erstaunlich, dass das noch niemand angesprochen hat – „Don’t mention the war“ hat nichts mit Monty Python zu tun. Der Satz stammt aus der Serie Fawlty Towers. Nicht alles, wo John Cleese mitspielt, ist deshalb automatisch Monty Python.

  218. Man kann übrigens durchaus etwas langweilig finden, ohne sich deswegen gleich den Fans intellektuell überlegen zu fühlen.

  219. @Lena Maldeites (261): Puh, danke für den Hinweis! Da hätte ich um ein Haar die zweihundertfünfundsiebzigste Variante Ihrer These „Fußball ist Krieg“ verpasst!

  220. Es ist wirklich belustigend, daß sich hier mancher beleidigt darüber aufregt, wenn Fußball klar als das erkannt wird, was es schon immer war und ist, ein vulgärer Proletensport, der inzwischen nur durchkommerzialisiert wurde.

    Im übrigen muß man jetzt nur mal – als Unbeteteiligter – durch die Straßen gehen, und sofort werden Auge und Ohr umfassend beleidigt durch das wüste, tierartige Geschrei von Personen, die nicht nur höchst geschmacklos gekleidet sind, sondern sich auch ohne ersichtlichen Grund derart unzivilisiert aufführen, daß man daran zweifelt, sich noch im heimischen Kulturkreis zu befinden.

    Daß all das durch Fußball (stark unterstützt durch die Medien) hervorgerufen wird, zeigt zumindest mir deutlich, daß Fußball nicht nur die ödeste und langweiligste Sache der Welt ist, sondern zugleich das unheimliche Potential hat, den Mob, den allergrößten Bodensatz der Gesellschaft in Verbindung mit allen jenen Leuten, die aus „patriotischen“ Gründen bereit sind, sich mit diesem Bodensatz einzulassen, in allergrößtem Ausmaß zu mobilisieren.

    Damit ist wieder einmal umfassend und schlagend bewiesen, daß viele Personen schlicht zu blind sind, um das Prinzip des panem und circenses zu verstehen, und peinliche Auftritte ihrerseits nicht scheuen. Was wiederum belegt, daß diese Apologeten solcher „Volksbelustigungen“ größte Ferne zum menschlichen Intellekt besitzen – denn wie kann man sich (passiv) einem Vergnügen widmen, das ganz ohne einen Gedanken auskommt und dies dann noch als Hobby stilisieren?

  221. Dass die Fusball-Zauberkunst der deutschen Nationalmannschaft und Fussball im Allgemeinen ohne Gedanken auskommen, Herr Anonym, würde ich mal bestreiten. Fussball ist ein Strategiespiel und -sport und nicht umsonst Nationalsport vieler, wohl der meisten Nationen und mit vielen menschlichen Gesichtspunkten, z.B. pschüschischen, medizinischen, ökonomischen, kulturellen, sozialen sogar politischen verbunden und bietet auch nicht umsonst Anlass zu den vielfältigsten Ausführungen und Beleuchtungen in den Medien.

  222. @Inga #270
    Die Aussage „Fussball ist Krieg“ würde ich eher brachial- und schwarzhumorig verstanden wissen. So allein wäre die Reduzierung von Fussball auf Krieg sicher eine unsinnige Verkürzung. Fussball ist sicher in erster Linie Spiel, als kampfbetontes Spiel aber wie das Kriegsspiel kleiner Jungs durchaus mit kriegsartigen Nuancen versehen. Könnte man insofern nicht sogar sämtliche Spiele als spielerische Simulationen von Krieg ansehen? Die Formulierungen „Fussball ist auch Krieg“ oder „Fussball ist auch ein bißchen Krieg“ oder ein „kleiner Krieg“, „kleines Kriegchen“ würde ich aber in der Aussage schon ernsthaft wie augenzwinkernd ironisch vertreten.

  223. @ Lena Maldeites
    Daß im Text von Fans die Rede war („Hobby“), muß Ihnen entgangen sein. Da ich mir Fußballspiele nicht ansehe, kann ich über selbige auch nicht viel äußern. Daß es da sonderlich gedankenvoll zugeht, ist ein Mythos, an den Sie gern glauben dürfen. Sie sollten nur nicht erwaren, daß ich alles glaube, was mir erzählt wird – das ist seit Jahrzehnten nicht mein Metier.

    @ haju
    Mit welchem Recht empfehlen Sie Herrn Niggemeier (oder anderen) Demut? Demut wem gegenüber? Sind Sie der Fußballbeauftragte des Vatikans? Oder der Patriotismusbeauftragte der Bundesregierung? Warum dürfen wir nicht „Stalingrad“ rufen? Weil die Toleranz, die Sie und Ihresgleichen fordern, nur für Sie selbst gilt und nicht für andere? Sie werden mit Ihren Forderungen/Empfehlungen niemanden beeindrucken, fürchte ich.

  224. Ich finde Fussball toll. Manche schauen es auf ihrem gemütlichen Sofa, andere freuen sich gemeinsam. Dann wird es ein bisschen laut.

    Aber auch selbst die die Fußball nicht mögen, können den Sport als Argument nutzen um sich in eine bessere gesellschaftliche Schicht zu argumentieren. Das es selbst in den oberen Schichten viele Fußball Fans gibt wird dann gerne vergessen.

    So macht Fußball am Ende aber fast alle glücklich :)

    Bald ist es ja vorbei und „Bild“ und „B.Z.“ & Co kehren wieder zu ihrer alten Qualität zurück. Bestimmt liegt es nur am Fußball, dass das Niveau der Zeitungen über Wochen so niedrig ist.

  225. @anonym: ich verstehe sie nicht, und sie verstehen auch mich nicht – deswegen brauchen wir nicht miteinander diskutieren.

  226. @ haju
    Da haben Sie völlig recht.

    Aber bitte denken Sie grundsätzlich daran: Wer brauchen ohne „zu“ gebraucht, braucht „brauchen“ gar nicht zu gebrauchen. Alte Lebensweisheit. Falls Sie später mal für die Medien arbeiten möchten …

  227. Hmm, anonym, keinen Schimmer von Fussball haben, weil man sich ihn nicht anguckt und sich nicht mit ihm beschäftigt, aber sich zum Gedankengehalt dieses Sports und seines Umfelds äußern. Finden Sie das gedanklich wirklich gehaltvoll?

  228. Vor ein paar Jahren, vor einem Länderspiel D gegen Italien, wurde getitelt:
    Heute hau’n wir auf die Pizza!

    Ich find’s lustig.

  229. (Und wenn sie jetzt nochmal genauer erklärt, was das Kriegerische am Fußball oder das Fußballerische am Krieg ist, dann SCHREI ICH!)

  230. Der intellektuelle Hochadel hier in den Kommentaren wird mich dafür steinigen – aber, okay, ich gehör ja, weil ich Fußball gucke, ihn sogar leidenschaftlich verfolge, zum Bodensatz der Gesellschaft. Aber ich finde die BILD-Schlagzeilen zur WM überwiegend sehr, sehr gut. Besonders gelungen: „Wir tröten alle weg!“

    Zu behaupten, alle Fußballfans seien laute, asoziale Proleten ist ungefähr genauso unsinnig wie die Behauptung, dass alle Menschen, die anonym ihre nichtsnutzige Meinung in die Welt setzen, keine Freunde haben und zu fett sind.

    Und Herr Niggemeier bestätigt leider grad (mit diesem Artikel) den negativen Eindruck, den ich von ihm (und Lukas Heinser) seit Oslog gewonnen habe. Sowas darf ich jetzt schreiben, ich bin ja Bodensatz der Gesellschaft, unter mir kommen nur noch BILD-Redakteure und RP-Online-Leser.

    W

  231. Haha, ist das mal wieder toll hier.
    Da fällt mir doch Jock Stein zu ein:
    „„Manche Leute tun so, als wäre Fussball eine Sache auf Leben und Tod. Das ist natürlich Blödsinn – Fussball ist viel ernster.“

    Anonym ist übrigens mein neuer Favorit im webweiten Arschgeigenkonzert, bitte unbedingt weitermachen und sich von den Fischen nicht irritieren lassen!

  232. @ Lena Maldeites
    Jetzt versuchen Sie es auf diese Art, ist auch nicht gerade neu. Jetzt soll ich mich rechtfertigen, weil ich von einer Sache keine Ahnung habe und dies sofort zugebe. (Wie es mit Ihrer Ahnung von Fußball steht, möchte ich auch nicht eruieren.)

    Ganz einfaches Beispiel: Wenn man sich z. B. in einem Restaurant aufhält, und am Nebentisch sitzen Idioten (was ich jetzt nicht näher definieren will, Sie können dafür auch was anders einsetzen, beispielsweise CDU-Mitglieder oder dgl.) und benehmen sich entsprechend, dann merkt man das ohne Probleme auch dann, wenn man nicht vertraut mit der Problematik ist.

  233. Kann es sein, dass manche Fußballfans Minderwertigkeitskomplexe haben, oder wie kommt es, dass so viele auf ein einfaches „Ich mag Fußball nicht und das Gehupe stört mich“ gleich mit einem völlig überdrehten „aha, du hältst dich also für einen intelligenteren, gebildeteren, kultivierteren und wertvolleren Menschen als die anderen!“ reagieren?

    Ein paar Fragen an die Fans: ist das ok, wenn einer Fußball nicht mag? Darf er das auch sagen? Bzw. wie darf/muss er es sagen, damit es nicht als Anmaßung von Höherwertigkeit ausgelegt wird? Oder ist es in euren Augen unmöglich, Fußball nicht zu mögen, ohne sich für was Besseres zu halten?

  234. @Andi: Wie man von „mir ist Fantum fremd“ auf „Fußballfans sind der Bodensatz der Gesellschaft“ kommt, wird wohl auf immer Ihr Geheimnis bleiben.

  235. 260, Stefan Niggemeier („Das Gute an der WM ist natürlich, dass die Leute mit Fußballgucken und Hupen beschäftigt waren und weniger Zeit hatten, ihren ganzen Mist hier in die Kommentare zu kippen.“):

    Für einen, der mit einem solchen Thread noch ein wenig vom WM-Hype auf seine Seite ziehen will, ist das schon eine überraschende Formulierung.

  236. Also ich empfinde das schon als eine unterschwellige Form von Mobbing, wenn jemand keinen Fussball mag. Das verletzt mich schon.

  237. Ja, genau, Theo. Immer die großen Fässer aufmachen, wie zuletzt schon beim Reichsparteitag und sich dann hochnäsig und unflätig beschweren, wenn sie von der Leserschaft gefüllt werden. Kein guter medialer journalistischer Stil.

  238. Inga:
    Sie dürfen mich gerne duzen. Ich komm mir sonst so alt vor.

    Der „Bodensatz“ bezog sich nicht auf Herrn Niggemeier. Es ist unglaublich, aber nicht alles, was hier steht, muss sich auf den Blog-Gastgeber beziehen. Der „Bodensatz“ bezog sich auf die geistigen Flatulenzen eines anonymen Mitposters.

    Herr Niggemeier ist nur in meiner Gunst gesunken, weil er sich über Nichtigkeiten wie Schlagzeilen während einer WM entrüstet. So egal, wie er es im letzten Satz, beschreibt, kanns ihm ja nicht sein, sonst wär ihm das Ganze ja nicht ein kompletter Blogbeitrag wert.

    Meine Güte, WM ist nur alle vier Jahre. Ist es da nicht verkraftbar, dass es zu diesem Zeitpunkt viele Menschen gibt, die gerne Deutsche sind und sich mit einer jungen, tollen Mannschaft identifizieren?
    Man muss ja nicht, ganz sicher nicht. Man muss aber auch nicht die Spaßbremse spielen, nach dem Motto: „Ich knall euch mal drei Schlagzeilen rein und zeig euch mal wieder, wie doof die BILD ist und heute auch noch alle, die das lesen und gut finden. Denn das ist nicht gut und deswegen ist auch WM nicht gut.“

  239. @290 Sebastian: Um Ihre Frage zu beantworten: Natürlich ist es ok, wenn jemand Fußball nicht mag. Er darf das auch sagen. Indem er sagt: Mag ich nicht, ist nicht mein Geschmack. Weil mir zu laut. Weil mir zu agressiv. Weil mir zu kommerziell. Weil mich Sport generell nicht interessiert. Etc.

    Was das Gehupe angeht: Dann stört’s dich halt alle vier Jahre. Dein Pech :-).

    Was nicht geht: Siehe #272. Wenn man vollkommen argumentfrei ( und auch noch in dermaßem arroganten Tonfall ) seine abwertende Meinung in die Welt setzt, schwillt mir als Fußballfan der Hals. ( In diesem speziellen Fall schwillt er mir allerdings auch als Mensch, der in der Lage ist, seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen. )

  240. @ anonym
    Ich mag es ja Weltbilder ins wanken zu bringen. Und einen Tag später gibt es Kafka, Brecht, Jan Delay oder Müller – ich mein die Herta – ohne h! Noch lustiger ist, dass ich das Finalspiel in einem dieser Institute gucken werde – und alle werden mitmachen. Nur Sie nicht. Daher denke ich mir, dass sie einfach nur ein klischeehafter Fake sind und/oder keine Ahnung vom modernen Kultur- und Wissenschaftsbetriebs besitzen.

  241. Das Gute an der WM ist natürlich, dass die Leute mit Fußballgucken und Hupen beschäftigt waren und weniger Zeit hatten, ihren ganzen Mist hier in die Kommentare zu kippen.

    Damit meint der Niggemeier, dass die, die Fußball schauen, nicht so helle sind.

  242. Der Hype um Lena ML war ungleich irritierender, als es die Bejubelung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist.

    Ich verstehe die Trennung nicht:
    Weshalb werden die chauvinistischen BILD-Schlagzeilen zu LML von Niggemeier seinerzeit konsequent ignoriert, der Lena-Hype von ihm und Spezi Heinser sogar ins Internet herüber hyperventiliert?
    Warum ist es nicht ebenso fragwürdig, schlechte Popmusik (im internationalen Wettkampf) maßlos zu würdigen?

  243. @297, faulersack: Ja, aber 272 ist auch eine Minderheitenposition, wie man feststellt, wenn man den Blick mal schweifen lässt. Ich sehe viel mehr Kommentare, die sich darüber beschweren, dass Fußballdesinteressierte sich für was Besseres halten, als Kommentare von Fußballdesinteressierten, die sich für was Besseres halten.

    Den seltsamen Kurzschluss, auf den ich mit meiner Frage hinauswollte, bringt Inga in Nr. 291 auf den Punkt.

  244. 295, Frau Maldeites:

    Man kann es sich nicht aussuchen, wer einem beipflichtet. Ich für meinen Teil stimme Ihnen nicht zu. Das Eine kann man mit dem Anderen nicht vergleichen, und außerdem haben Sie dort in (gefühlt) hundert Beiträgen doch ausreichend Platz zum Kommentieren gefunden.

    „Medial journalistisch“?

  245. @Monk: Ach so, Sie meinen chauvinistisch in dem Sinne. Und Sie verstehen nicht, dass ich darüber nichts gebloggt habe? Wissen Sie, über wie viele Themen der Welt inkl. Lena-Themen, inkl. „Bild“-Themen, ich schon nichts gebloggt habe?

    (Dass wir bei BILDblog diesen Eintrag hatten, hilft vermutlich auch nicht, oder?)

  246. Ich als Fussball-Fan finde den Artikel von Herrn Niggemeier übrigens sehr gut. Was im Gegensatz zu den gefühlten 290 Vor-Postern daran liegt, das ich nicht versuche etwas dort „hineinzuinterpretieren“, wo es nicht angebracht ist.
    Vielleicht sollte der ein oder andere hier den Artikel nochmal lesen?
    Und dann nochmal?

  247. @ stefan niggemeier

    Der Beitrag bei BILDblog hilft durchaus. Und belegt weiterhin Ihre Abneigung gegenüber den Boulevardmedien. Der Beitrag relativiert zudem den für mich zunächst irritierenden, oben stehenden Blogeintrag.
    Offen bleibt jedoch die Frage nach der scheinbaren Differenzierung von „Fantum“.

  248. Inga 305:

    Langsam wird´s echt anstrengend. Legst du jedes Wort auf die Goldwaage? Immer? Oder soll das jetzt nur davon ablenken, dass du verstanden hast, was du meinst, aber deinen Fehler nicht einsehen willst? Wenn ja, will ich dir verzeihen. Ich bin sicher auch manchmal anstrengend.
    Oder war es nur als bloße Korinthenkackerei gemeint? Dann wünsch ich dir in Zukunft ein spannenderes Leben. Vielleicht mal Fußball gucken.

  249. Ich find die ganze Diskussion hier irgendwie komisch. Ich könnte jetzt einen ausführlichen Bericht über meine Fussballbegeisterung präsentieren und darin einfliessen lassen, dass ich wohl dennoch zum vermutlich gebildeteren Teil unserer Gesellschaft gehöre. Aber dann würde ich mir irgendwie doof vorkommen, da Stefan Niggemeier ja eigentlich nur in seinem eigenen Blog angemerkt hat wie ekelhaft teilweise die Medienberichterstattung über die WM in Südafrika ist (Was ja eigentlich keiner hier in dieser endlosen Diskussion jemals abgestritten hat, oder?) und dabei nebenbei erwähnt hat, dass er sich nicht für Fussball interessiert. Aber das geht vermutlich nur mir so…

  250. @theo

    zu Medial journalistisch: Keinen guten medialen, journalistischen Stil finde ich es von einem Medienjournalisten, wenn er womöglich Kommentatoren ausschließt oder übermäßig kontrolliert, weil ihm, wie ich bißchen das Gefühl und den „Verdacht“ habe, ihre Meinungen nicht ganz gefallen. Kontroverse Themen führen nunmal zu kontroversen, auch ausgiebigen Diskussionen, und wer kontroverse Themen aufmacht, muß auch mit gegenteiligen Meinungen rechnen. Heißen Diskussionen ihre Hitze durch zeitweilige Aussperrungen von Teilnehmern oder Schließung der Kontroverse nehmen zu wollen, ist ein recht zweischneidiges mediales Schwert. Will ich aber nicht weiter auswalzen und auch nicht weiter groß ausdisckutiern, sondern zu der Frage nur kurz angemerkt haben.

  251. @Monk: Ich habe kein Lena-T-Shirt. Ich trage keinen Lena-Schal. Ich hatte nach Lenas Sieg nicht das Gefühl, dass „wir“ gewonnen haben. Ich habe Lena nicht angefeuert. Ich habe nicht gedacht, dass Lena gewinnen wird. Ich fand Lenas Lied nicht gut. Ich berichte nicht aus Fan-Perspektive über den Grand-Prix, sondern mit Sympathie, aber kritischer Distanz (vgl. hier). Ich fühle mich in größeren Menschenmengen unwohl. Ich werfe anderen Menschen, die sich nicht für Lena oder den Grand-Prix interessieren, nicht vor, Spielverderber oder Griesgrame zu sein oder sich wohl für was besseres zu halten.

    Ich könnte das jetzt endlos fortsetzen, aber wenn sich Ihnen das durch das, was ich in den letzten Jahren über den Grand-Prix geschrieben habe (und in diesem über Lena) nicht vermittelt hat, werde ich Sie nicht überzeugen können.

  252. @Lena Maldeites: Wen habe ich denn ausgesperrt?

    (Oh Gott, und Sie halten das hier für eine „heiße Diskussion“? Und nicht – Ausnahmen ausgenommen – für ein unproduktives Durcheinandergequatsche von Leuten mit zuviel Tagesfreizeit?)

  253. Also ich halte das hier schon für ernsthafte, ernstzunehmende Debatten um Grundsätzliches unserer Res publica. Sie nicht? Schade.

    (g)

    Zum Aussperren: Abbruch von Diskussionen und übermäßig langes awaiting beim Freischalten einzelner Kommentare hat schon den leichten Touch davon. Will ich aber auch nicht weiter vertiefen. War nett, sich gesprochen zu haben, danke.

  254. @ stefan niggemeier

    Ich danke Ihnen für die Klärung.
    Ich bin erst durch den Oslog auf Ihren Blog aufmerksam geworden, gleichwohl Sie mir bereits in der FAS oftmals den Sonntag versüßt haben.
    Ich werde mich hier wohl nun häufiger umtreiben.

  255. Wer sich hier welche Jacke anzieht, ist schon seltsam. Daß man sich über das Wort „Bodensatz“ aufregt, war zwar erwartbar, richtig zu begründen ist eine solche Aufregung wohl nur, wenn man sich selbst (aus welchen Gründen auch immer) angesprochen fühlt.

    Dabei gibt es doch Bodensatz, oder will das jemand ernsthaft bestreiten?? Und der ist jetzt, gerade in diesen warmen Tagen, gut versorgt mit legalen Drogen, halt von der Kette gelassen. Man kann ihn nahezu jeden Tag problemlos auf Berlins Straßen beobachten. Halten sich alle Augen und Ohren zu? Ob das häufige Abfackeln dieser ganzen Feuerwerkskörper, für das ich ja gefälligst meine Toleranz aufzubieten habe, übrigens völlig legal erfolgt?

    Es scheint nicht überraschend zu sein, daß viele Anhänger (von allen hatte ich m. E. nie gesprochen) einer ausgesprochenen Emotionssportart ernsthafte Probleme mit nüchterner Überlegung haben und oft von anderen fordern, was sie selbst zu geben überhaupt nicht in der Lage (oder auch willens) sind. (Was natürlich eine gute Basis für Nationalismus darstellen kann, der von den Medien auch etwas, aber wohl eher vorsichtig angeheizt wird. Ob diese Basis auch genutzt wird, ist für mich nicht so klar.)

    Und es kommt natürlich ganz offensichtlich noch das Gefühl der zahlenmäßigen Überlegenheit hinzu („wir sind viele und sehr laut, da haben die anderen halt nicht die Fresse aufzumachen“).

  256. … und der Niggemeier schimpft über Fußballfans und ließt bestimmt jeden Tag die BILD. Ohoh.
    Die Diskussion ist unfassbar vollgestopft mit Unnötigkeiten.

    Schlaaand.

  257. Feuerwerk = Bodensatz. Ah ja.

    Mann und mein Gott, eine Fussball-WM ist ein nationaler Ausnahmezustand in vielerlei Hinsicht. Da wird vermutlich auch die Polizei beim Feuerwerk, so es im Rahmen bleibt, beide Augen zudrücken – womöglich auf der Wache gar selbst ein paar Böller zünden.

    Schlaand, D…Schlaand

  258. @Andi: Du hast geschrieben:
    „Man muss aber auch nicht die Spaßbremse spielen, nach dem Motto: „Ich knall euch mal drei Schlagzeilen rein und zeig euch mal wieder, wie doof die BILD ist und heute auch noch alle, die das lesen und gut finden. Denn das ist nicht gut und deswegen ist auch WM nicht gut.”“
    Also, wenn diese Interpretation bei Dir rauskommt, wenn Du obigen Blogeintrag liest, dann, ja, lege ich offensichtlich im Vergleich zu Dir „Jedes Wort auf die Goldwaage“. Andere würden es vielleicht als sinnverstehendes Lesen bezeichnen, aber vielleicht überschätze ich mich da auch nur selbst. Den Rest von Deinem Text verstehe ich dagegen leider nicht (ich glaube, verstanden zu haben, was ich meine, aber gebe meinen Fehler nicht zu? Hä?). Möglicherweise wäre ein bisschen mehr Goldwaage auch bei der Wahl Deiner Worte ja ganz hilfreich.
    P.S.: Ich selbst schaue gerne WM (nur, um aufzuzeigen, dass das In-die-Schublade-Packen anhand einiger knapper Statements hier mal wieder nicht geklappt hat).

  259. @ Lena Maldeites
    „Nationaler Ausnahmezustand“ – danke für diese Aussage. Etwas Ähnliches hatte ich erwartet. Das kommentiert sich selbst. Ich vermute, daß Sie – egal jetzt, wie alt Sie sind – in Ihrem gesamten Leben noch nicht einmal in einem Land gelebt haben, in dem ein nationaler Ausnahmezustand geherrscht hat. Q. e. d.: Sie wissen nicht genau, was Sie eigentlich sagen.

  260. @anonym 323
    Nu drehn’se mir mal nicht das Wort im Munde um und das auch noch so bierernst. Es gibt schon noch andere Ausnahmezustände als die in Militärdiktaturen u.ä. – z.B. insbesondere psychische, menschliche, mentale oder lebenssituative. Die Argentinier, Brasilianer und Engländer können derzeit ein Lied davon singen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nervenzusammenbruch Ctrl + F Ausnahmezustand

    Da diese Zustände bei Fussball-Weltmeisterschaften naturgemäß fast die ganze Nation erfassen (wie ich heut im Radio gehört habe zu etwa 90%) kann man sie ruhigen Gewissens auch schon als nationale Ausnahmezustände bezeichnen, ohne gleich wieder politisch korrekt demagogisch von der Seite angemacht zu werden.

  261. Inga:

    Es sollte heißen: „…dass du verstanden hast, was ich meine…“ Ich bitte um Verzeihung.
    Lassen wir das. Der moralisch unantastbare, intellektuelle Hochadel hat via Niggemeier-Kommentarfunktion gesprochen. Ich nehme mir trotzdem das Recht heraus, nicht alles gut zu finden, was die geistige Elite hier von sich gibt. Ich lese BILD, gucke RTL und Fußball, trinke dabei sogar mal ein Bierchen und halte mich trotzdem nicht für doof. Mein Fehler.

  262. Hmm…

    Ich glaube das problem dass viele Fussballfans (oder meinetwegen WM Fans) mit diesem Beitrag haben ist das letzte „Ist ja zum Glück bald vorbei“ in dem Blog.

    Dieses „zum Glück bald vorbei“ macht nämlich offensichtlich dass es Stefan bei dem Artikel eben nicht um die Boulevardblätter und deren geistige Ergüsse, sondern tatsächlich um die WM als solches ging. (nur letzteres ist nämlich „bald vorbei“).
    Möglicherweise war das ja auch nicht beabsichtigt, aber so kommt es rüber (auch wenn Stefan es in den Kommentaren herunterspielt)

    Kam während dem Lena Hype, ESC Zeug ein Blog mit „zum Glück ists ja bald vorbei“? Da gab es auch genug bescheuerte Schlagzeilen (wie es übrigens bei allen Ereignissen der Fall ist, aber da erzähl ich wohl keinem was neues…)

    Wie auch immer, ich les den Blog hier auch gerne, und ich find die Schlagzeilen oben auch bescheuert, aber das verbale Nachtreten ala „zum Glück ists bald vorbei“ kotzt mich an….

  263. @ Lena Maldeites
    90 % – daß ich nicht lache. Da sind Sie offenbar auf Ihre eigene Propaganda hereingefallen. Wenn sich 50 bis 60 % der Bevölkerung für diesen armseligen Fußballunsinn interessieren, da können Sie und Ihresgleichen doch schon richtig froh sein. Auch wenn die Deutschen heute im wesentlichen ein Volk von Deppen sind, so blöd sind ja nun auch nicht alle, daß sie auf solch hirnverkleisterndes Entertainment abfahren. Klar, die Bauarbeiter von nebenan, die haben nichts anderes außer Suff und Fußball, für das richtige Leben reicht es bei denen nicht. Und die anderen „Fans“ müssen eben sehen, wie sie zurechtkommen mit dem Blick in den Spiegel und so. Es gibt ja so wenige Militärdiktaturen und SA-Aufmärsche heute, da muß man eben mit Fußball-Nationalismus zufrieden sein. Gerade der letzte Satz ist übrigens speziell für Sie, weil Sie mir rieten, dem Thema nicht zu ernst zu begegnen.

  264. „zum Glück ists bald vorbei” kann und darf man schon sagen, finde ich. Genauso wie man Fussball z.T. auch als Krieg empfinden dürfen sollte. Alles kein Grund, sich heiß zu machen.

  265. @Ichbinich:
    1.) Steht da gar kein „zum Glück“.
    2.) Die Menschen, die sich für Fußball interessieren und von den Medien seit Wochen mit einem gewaltigen Overkill an Material versorgt werden, hat ein Problem damit, wenn man sich als Angehöriger der winzigen Minderheit von Nicht-Fußball-Fans freut, dass das bald vorbei ist? Was seid ihr denn für Sensibelchen, dass ihr das nicht ertragt, dass ein paar Leute nicht mithupen? Und „Nachtreten“? Gehen Sie mal aus der Sonne!

  266. Ich wundere mich darüber dass „anonym“ von seinem Elfenbeinturm herab steigt um dem Pöbel seine Meinung durchzudeklinieren. So viel pseudointellektuelles bla bla hab ich schon länger hier nicht gelesen.. obwohl, das stimmt nicht ganz. Da war doch noch die Dame, die Maler statt Popmusik empfohlen hat.. tjaja, so ist das wenn man vor lauter Stock keinen Arsch mehr in der Hose hat.
    @JO: Ich muss jetzt mal endlich sagen, ich find dich total schwer in Ordnung – naja, Onkel polyphem hätte das bestimmt schöner sagen können..

  267. @ anonym:

    Wie ungemein passend. Ich weiß nicht, ob das jetzt der erste Hitlervergleich in dieser Masse an Kommmentaren war, aber Sie sollten sich vielleicht doch überlegen, was Sie hier für einen unglaublichen Schwachsinn von sich geben. Das muss man meines Erachtens auch nicht weiter ausführen.

  268. 331:
    Herr Niggemeier, warum reagieren Sie denn so gereizt auf Kritik? Ich finde, das steht Ihnen nicht. Und das haben Sie auch eigentlich nicht nötig.

    327:
    Nach längerem Nachdenken bin ich doch zu der Überzeugung gelangt, dass der Fehler nicht bei mir liegt. Sondern bei Ihnen und allen anderen, die sich geistig über die erheben, die in Ihren Augen etwas dummes tun/gucken/lesen. Nicht jeder, der die BILD-Schlagzeilen, die Herr Niggemeier ächtet, gut findet, ist doof. Nicht jeder, der RTL guckt, ist doof. Nicht jeder, der Fußball-Fan ist, ist intolerant und doof und überhaupt.
    Aber das ist ein Gedanke, an dem der Blog schon was länger krankt.

  269. @ Kim
    Eben noch wurde ich aufgefordert, nicht alles bierenst zu nehmen (Sie scheinen die Kommentare konsequent nicht zu lesen); nun ist etwas Lustigeres auch plötzlich nicht recht. Wenn man keine Argumente hat (jedenfalls keine, die was taugen), dann wirft man gern anderen das Fehlen von Argumenten vor.

    Es war mir von Anfang an klar, daß die Klientel hier schwierig sein würde, denn immerhin geht es um Fußball, da sind also die meisten Leute etwas einseitig voreingenommen (pro), und die besten Nerven haben sie auch nicht. Ein anderes Thema wäre sicherlich angenehmer, mir auf jeden Fall, aber soll ich mir deshalb eine eigene Meinung verbieten lassen zu dem, was manche vornehm einen Hype nennen (der ja bedauerlicherweise auch die trifft, die sich ihm freiwillig nicht aussetzen würden)? Auch 2006 wurde doch schon randaliert und terrorisiert … Sie nennen das freilich anders, na, das ist Ihr gutes Recht.

    Aber natürlich möchte man anderen gern den Mund verbieten, um selber ungestörter reden zu können, und nennt das dann selbstgefällig Toleranz. Insofern unterscheidet sich Ihr Verhalten nicht von dem anderer Befürworter des Sports.

  270. Ich hab ja schon weiter oben geschrieben, dass es mir wie „Ichbinich“ geht und ich hab heute den ganzen Tag im Auto mit Klimaanlage gesessen.

    Dass Du immer noch nicht den Zusammenhang begreifst zwischen „Das hier sind die doofen Boulevardblätter“ und mit dem letzten Satz das „doof“ auf die Fußballfans überträgst, fällt Dir immer noch nicht auf, Stefan, hmm?

  271. Ich find´s gar nicht so schlimm, dass der Stefan Niggemeier kein Fussball-Fan ist, das mag auch mit seinem Wohnort Berlin zusammen hängen. Und mit dem Verein dort, der wohl nach einer Wurstsorte benannt wurde. Da könnte ich mich auch nicht begeistern.

    Aber dieser Thread ist dennoch unterhaltsam. Niggemeier hat mit Fußball nichts am Hut, hängt sich dennoch an den WM-Hype dran, und – wie schon beinahe regelmäßig – wird auch hier emsig Faschismustheorie betrieben.

    Kommentar 331, Absatz 2 scheint mir hitzebedingt entstanden zu sein. Das ist eigentlich nicht das Niveau des Hausherrn.

  272. Hallo Anonym (329) – selbst wenn es 50 bis 60 % WM-Fussballinteressierte wären, würde es sich um einen nationalen Ausnahmezustand in den allgemeinen Interessen handeln. Die Angabe von 90% habe ich übrigens nicht im Radio, sondern in einem Fernsehbericht über die menschenleeren Straßen während des Deutschlandspiels gegen Argentien gehört. Inwiefern Bauarbeiter beim Fussball kein richtiges Leben führen, ist mir auch nicht ganz klar. Einen Kommentar zu dem Nazizeug spare ich mir ganz. Außer dass ich einen zarten Hinweis auf meine vormaligen Bedenken gegen die Verwendung der Vokabel Reichsparteitag bei Fussballübertragungen gebe. Das sollte eigentlich Nachweis genug dafür sein, dass ich an einer militaristischen oder gar nationalsozialistischen Ausweitung meiner teilweisen Interpretation von Fussball als Krieg nicht das geringste Interesse habe. Ich verstehe Fussball halbernst allenfalls mental und psychisch als Quasi-Krieg, als eine teilweise Simulation von Krieg.

  273. @ anonym

    Naja, ich hatte vom Anfang bis ungefähr Kommentar 100 gelesen, und dann hatte ich den Eindruck, dass es redundant wird.
    Wenn ich einen Eintrag überlesen haben sollte, der Ihre Aussage klarer werden lässt, bitte ich um Verzeihung.

  274. #334 Andi
    Zeitfenster zum Nachdenken
    von – Klaus — 5. Juli 2010, 18:28
    zu – Andi — 5. Juli 2010, 19:17

    Manchmal ist längeres Nachdenken (in diesem Fall ca. 50 Min.) eventuell relativ lang und dann halt auch das eine oder andere Mal begrenzt ergiebig … ;-)

  275. @Stefan:

    Genau wie es Sebastian in 336 schreibt seh ich es auch, aber schön dass Sie (oder du? ich bin verwirrt) mir in 331 indirekt Recht gibst.
    Der Blogeintrag handelt nämlich eben primär nicht von dem Unsinn den die Boulevardblätter schreiben sondern davon dass du Fussball kacke findest.
    Ist ja auch dein gutes Recht, aber dann versuche es doch bitte nicht so zu verpacken als läge das an den Boulevardblättern.

    Dass du die WM offensichtlich zum Kotzen findest liegt nämlich nicht an denen (die bei dem ESC genauso Mist verzapft haben) sondern an dir, und da brauchst du dich nicht wundern dass hier manche die Fussball toll finden dich für den Artikel kritisieren….

  276. Ich hab weiter oben schon geschrieben, was denn daran gut ist, wenn statt doofen Fußballschlagzeilen demnächst wieder unverpixelte Mordangeklagte abgebildet werden. Bildblog ist in der Regel allgemeine Blattkritik, sprich die Zeitung hat kein Gefühl für Pietät und Anstand, betreibt Witwenschütteln etc. pp. Ich kann nicht erkennen, dass sich, sobald Fußball vorbei ist, irgendwas an der Geschmacklosigkeit der Zeitung ändert. Heute gibt’s für Messi auf die Fressi, morgen wird en detail berichtet, wie ein Fußballprofi Selbstmord begangen hat. Vorbei ist gar nichts. Lediglich das Thema ändert sich. Deshalb verstehe ich das als Kritik an der Zielgruppe.

    Ich bin da auch nicht der Einzige, der das so versteht. Ich habe mich aber auch nicht hingestellt und gesagt, dass ich mich für einen Ober-Über-Fußballfan halte oder dass ich jemanden jetzt dafür verhauen will oder dass ich das, was Stefan da geschrieben hat, nicht irgendwo nachvollziehen kann.

    Wär ich wirklich Hardcore-Fußballfan, dann hätte ich mich hinstellen können und einen auf „Was willsudamitsagen? Meinsudasdeutschlandverliert? Willsuauffenase?“ machen können. Von wegen „Wenn hier einer Anna nass macht, dann bin ich das“ oder so.

    Man hat das beim ESC ja gemerkt. Stefan hat sich auch über Lenas Englisch lustig gemacht, er hat nicht an den Sieg geglaubt. Ihm ist dieses affige Fanverhalten fremd. Gerade deshalb kann ich aber auch nicht glauben, dass der Text hier um die Zeitungen ging, sondern um dieses affige Fanverhalten.

    Und was ist denn bitte daran so schwer, sich im Bezug auf Lena damit zurück zu halten, sich über die Fans lustig zu machen, beim Fußball aber wird dann doch unterschwellig genölt? Lena hat mal gesagt, dass es nur darum geht, mal ne Minute Spaß zu haben. Das war der Spruch, der mich überhaupt erst für sie begeistert hat. Der Grund, warum es dazu kam, war, dass Niggi mir den ESC erst durch das Blog hier und das Oslog nahe gebracht hat. In dem Fall ging es also, neue Leute zum Thema zu bringen. Wenn sich dann aber zu viel gefreut wird, isses einem gleich unangenehm. Lieber in deutscher Tradition moderiert Fahne schwenken, jeden Sonntag die Lindenstraße einschalten und bloß nicht zu laut freuen. And don’t mention the war.

    Die Zeiten dachte ich wären vorbei. Ich dachte man kann sich endlich mal wieder freuen. Und ich spreche damit jetzt nicht Niggi seine Meinung ab, sondern stell mich hin und bin sauer darüber, dass da wieder ein „Dagegen“ Schild hochgehalten wird. Ich halte oft genug selbst ein „Dagegen“ Schild hoch, z.B. wenn KMH was sagt und alle „ohohohohoh“ sagen, und „uuuuh das geht doch nicht“ und „der Klose ist doch Pole“ und so weiter.

    Nur: man muss auch mal Spaß haben können. Das war schon bei dem anderen Thema mein Tenor. Es wird endlich Zeit, dass wir ne nationale Identität und „Fan sein“ entwickeln können, ohne immer dafür doof angeguckt zu werden.

    Ich kann’s nur wiederholen: ich hatte letzten Samstag mit Leuten, die ich von Familienfeiern kenne, auf eine Art Spaß, die ich vorher so nicht kannte. Mich hat Fußball und Fan sein diesen Leuten ein Stück näher gebracht. Und die Bild finde ich auch scheiße aber ich find’s doof dass es „bald vorbei“ ist. Mir wird’s ein Stück weit fehlen, weil ich mich gerne freue.

  277. @329ff.: Steter Tropfen höhlt das Hirn – gib mir ein wenig aus der Tonne (Diogenes auf der Fanmeile).

  278. „Ein praktischer Nebeneffekt dieses rituellen Sich-den-sicheren-Sieg-Vorhersagen ist natürlich, dass man im Fall einer Niederlage um so besinnungsloser die Spieler für ihr Versagen prügeln kann, weil sie einem dann scheinbar etwas weggenommen haben.“

    Das stimmt einfach nicht. Selbst der Boulevard tut das bei der Nationalmannschaft nicht. Sehen Sie sich doch bitte einfach die Schlagzeilen nach dem WM-Aus ’06 oder der Finalniederlage ’08 an, das hat nichts mit „Prügeln“ zu tun.

  279. „Wenn sich 50 bis 60 % der Bevölkerung für diesen armseligen Fußballunsinn interessieren, da können Sie und Ihresgleichen doch schon richtig froh sein. Auch wenn die Deutschen heute im wesentlichen ein Volk von Deppen sind, so blöd sind ja nun auch nicht alle, daß sie auf solch hirnverkleisterndes Entertainment abfahren. Klar, die Bauarbeiter von nebenan, die haben nichts anderes außer Suff und Fußball, für das richtige Leben reicht es bei denen nicht. Und die anderen „Fans” müssen eben sehen, wie sie zurechtkommen mit dem Blick in den Spiegel und so.“

    alter verwalter. hassu grad meine mutter beleidigt?

  280. Nochmal was zum Artikel: Macher von Boulevardzeitungen wollen ebendiese ja, und zwar soviel wie möglich verkaufen. Also setzen sie haargenau auf Massenstimmungen, insbesondere natürlich auf der Spannung vor einem solchen WM-Spiel auf. Da verkaufen sich die Blätter bei Events mit solchem Massenanklang (vermutlich) gleich nochmal soviel. Imponiergehabe ist es neben der angesprochenen Dramatisierung natürlich auch. Besonders ästhetisch und fein ist das alles sicher nicht, aber trotzdem lustig und verschmerzbar. So sind’se nun mal die bunten Zeitungen – alles immer bißchen prollgemäß prollig übertreiben und aufheizen.

  281. Hallo Herr Niggemeyer,

    vielen Dank für Ihren neuerlich sehr aufschlußreichen Blogeintrag, wenngleich ich nicht weiß, ob es mir jetzt besser geht als vorher. Aber die Empörung ist mir schon aufgestiegen, als ich sehen musste, was die Bild da mal wieder großmäulig fabriziert hat. Nicht auszudenken, wem sie auf die Fressi gehauen hätte, wenn die deutsche Mannschaft versagt hätte. Ich schaue grundsätzlich nur alle 4 Jahre Fußball, dann aber mit Begeisterung. Ich schaue hier ganz gemütlich auf meinem Bauernhof mit Beamer und wenn Freunde oder Bekannten Lust haben sind sie beim privaten Public Viewing dabei. Schlimm für die Bewohner des Dorfes ist es dann immer, dass an meinem Fenster eine Brasilienfahne, an dem Fenster meines Mitbewohners die Flagge von Ghana hängt und in diesem Jahr auf unserem Dach auch noch die Fahne von Südafrika. Ich bin grundsätzlich gegen die deutsche Mannschaft, nicht wegen der Mannschaft – die spielen schließlich top – sondern wegen meiner Mitbürger, weil mir dieses maßlose „WIR“ und dieser Nationalscheiß gehörig auf den Senkel geht (Und ihr Blogeintrag gibt mir da doch wieder recht). Würde ich in Spanien oder Argentinien oder oder leben wäre es vielleicht genauso. Ich wäre vielleicht auch dort konsequent für ein anderes Land und mir würde vielleicht auch deren Nationalscheiß auf den Senkel gehen. Aber ich weiß nicht, wie er dort ist. Und ich darf – aus meiner Sicht – grundsätzlich am meisten über die Menschen eines Landes meckern bzw. mich an ihnen stoßen, in dem ich lebe. Und das ist nun mal Deutschland. Im Dorf höre ich mir allerlei Kommentare an wie: „Magst Du etwa die Lebensweise der Brasilianer?“ „Die Afrikaner sind doch faul.“ (kein Witz!). Ansonsten schaue ich einfach nur Fußball und es macht mir Spaß.
    An einen Krieg auf diesem Feld habe ich tatsächlich noch nie gedacht, weil Krieg für mich immer mit Waffen und Gewalt zu tun hat. Aber das nur am Rande.
    Jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich wollte. Sehen Sie´s mir nach – wo Sie´s doch lesen müssen. Sie müssen meinen Beitrag auch nicht ünbedingt veröffentlichen. Ich schreibe schließlich Ihnen. Machen Sie bloß weiter mit Ihrem Blog. Der einzige den ich nicht nur regelmäßig sondern überhaupt lese.

  282. Dieser langweilige Fußball wird völlig überschätzt.

    Wo steht eigentlich der Rekord für den meistkommentierten Thread ?

  283. Ich schließe mich Unsinns Meinung an, abgesehen davon, dass ich keine Flaggensammlung und keinen Beamer besitze, nicht auf dem Dorf wohne und noch andere Blogs neben diesem lese.

  284. Ich postuliere hiermit Sepps Law.

    Mit zunehmender Threadlänge geht die Wahrscheinlichkeit, dass ein bisher Unbeteiligter anmerkt, dass das Thema sei uninteressant, und danach fragt, ob dies bisher der längste Thread sei, gegen 1.

  285. @Ichbinich: Auch auf die Gefahr des Vorwurfs, dass ich immer nur in dieselbe Vuvuzela wie Stefan blase: Darf man neuerdings nur noch einen Hauptgedanken pro Blogeintrag äußern (Boulevardblödsinn etc.) und jeder angedeutete Nebengedanke (WM darf auch gerne bald wieder vorbei sein) gilt als ein Fall von „Unterjubeln“? Stefan schreibt also quasi als Verpackung einen Eintrag über Zeitungstitel, um möglichst subtil seine negative Meinung zur WM generell zu verbreiten? Na denen hat er es aber gezeigt, diesen *buärgs* Fans! Und das ist der Grund, warum hier 340+ Kommentare stehen?
    Das ist ein bemerkenswerter Gedankengang.
    Was halten Sie von dem hier:
    „Stefan schreibt über Fußballtitel, die er seltsam findet, und bemerkt am Ende, dass ihm die WM generell nicht besonders fehlen wird.“ Ist doch auch ganz griffig, oder?

  286. @ Thomas L
    Danke! Freut mich! Ich erröte! Und ich stimme Dir komplett zu: anonym ist einfach unerträglich und denkt, niemand würde verstehen, dass er die ganze Zeit nur Unsinn von sich gibt!

    Und sei es nur: „Wer brauchen ohne „zu” gebraucht, braucht „brauchen” gar nicht zu gebrauchen. Falls Sie später mal für die Medien arbeiten möchten …“Das ist falsch!

    Ich könnte ja jetzt stundenlang… Aber ein Troll ist ein Troll ist ein Troll.

    @ Stefan Niggemeier
    Ich habe das Gefühl, Sie brauchen bei einer WM nur das Wort „Fußball“ als Überschrift zu schreiben und die Diskussion, die Sie damit anstoßen, wäre die selbe.

  287. Auf Spiegel Online habe ich ein ästhetisch sehr schönes Foto gefunden, das die unbefangene WM-Begeisterung der Deutschen meiner Meinung ganz gut ausdrückt. Möchte ich der werten Leserschaft nicht vorenthalten: http://einestages.spiegel.de/hund-images/2010/07/03/62/14babcdee132e213a0a76ddedda1f612_image_document_large_featured_borderless.jpg
    Noch beeindruckender ist es, wenn man es auf 150 Prozent zoomt.

    Gibts eine ganze Klickstrecke mit um die 150 Fottos zu.

  288. ich habe jetzt 354 kommentare gelsen bzw. überflogen und ein recht „Interessantes“ bild gewonnen.

    ich mag stefan niggemeiers blog, aber ich mag seine ziemlich bösartigen kommentare zu diesem beitrag nicht sonderlich.

    was eine fussball-wm bewirken kann und viiiiielleicht sogar soll, ist, dass viele menschen vertreten durch profifussballer zusammenkommen und sich fair miteinander messen. das geht leider häufig ein wenig schief (siehe böse fouls, wissentlich geschossene abseitstore usw), aber das liegt in der natur der sache und es bringt auch niemanden um.

    schlagzeilen wie die der boulevard-presse sind – so glaube ich – in jedem land ähnlich. es heizt die stimmung unter den fans an, bringt sie auch oft zum lachen. „messi … fressi“ klingt doch eigentlich noch ganz kindisch-lustig. ich denke, darüber muss man sich nicht aufregen, obschon man es kann. ein wirklich aggresives verhalten unter den fans gegenüber anderen ländern kann ich jedenfalls nicht feststellen – auch nicht ausgelöst durch boulevard-schlagzeilen.

    es geht hier doch überwiegend um spaß. das mag dem ein oder anderen nicht passen, aber gerade die, die mit diesen schlagzeilen angesprochen werden, wissen diese vermutlich besser einzuordnen, als die, die damit nichts am hut haben (wollen). und mein gott, dann ignoriert sie. es geht nur um fussball. hier wird kein krieg gestartet, es geht nicht um soziale missstände. fussball ist die „schönste NEBENSACHE der welt“ heißt es. das muss man nicht überhöhen, da muss man nicht mehr reinlesen, als drinne steckt.

  289. Stefan Niggemeier kein Fussballfan? Ich bin erschuettert (sorry, das iphone 4 hat kein „ue“). Das kostet ein paar Flattr Klicks. Aber wenn mann dann mal wieder den schoenen Artikel ueber den daemlichen, schwulenfeindlichen Weltwocheartikel liest, dann weiss mann, was man an ihm hat. Hoffentlich meidet er die Sonne.

  290. Ich stelle beim Lesen der Kommentare mit entsetzen fest, dass einige Fußballfans abweichende Meinungen nur schwer ertragen können und es für nötig halten, auf albernste Art und Weise nicht existente Abneigungen in einen – wie ich finde – völlig harmlosen Blogpost hineinzuinterpretieren.

    Der schlaue Fußballfan hat es wieder begriffen. Es geht nicht um den Inhalt des Posts, sondern um den Unterton. Sinn war es natürlich, das Kackefinden des Fußballs irgendwie in eine Boulevard-Kritik zu verpacken. Wer das nicht sieht muss schon ziemlich doof sein, nicht? Herzlichen Glückwunsch zum Versuch, Klischees über Fußballfans zu bestätigen. Er war erfolgreich.

    Und ne, ich hab nach dem Argentinienspiel auch in die Vuvuzela geblasen. Nur mal so aus Spaß. Aber was hier los ist, ist ja nun wirklich peinlich.

  291. *tock tock tock* Penny

    Ich finde die Kritik war zu jeder Zeit sachlich. Immer diese Argumente „Das ist Stefans Blog, hier darf er sagen, was er will“. Darauf kann ich nur sagen: so lange ich sachlich bleibe und nicht beleidigend bin, hat Stefan bisher nie ein Problem gehabt, wenn man ihm eine gegenteilige Meinung gesagt hat. Das habe ich (und andere) getan.

    Merken Sie die Ironie nicht, Mr. Cooper, und uns ein Hineininterpretieren vorwerfen, um dann im gleichen Atemzug festzustellen, wir wären tumbe Fußballfans?

    Ich schlage vor Sie unterhalten sich lieber wieder mit Leonards Mutter über ihre Scheidung ;-)

  292. @Ommelbommel:

    Hab ich kein Problem mit und kann er ja gerne machen, nur soll er sich dann nicht wundern wenn Leute kommen und sagen: „Ich find die WM aber toll und mir gefällts nicht dass du abfällig über Fussball schreibst“. Und dann brauch er sich auch nicht herausreden von wegen „Es ging nur um Boulevard“..

    Und @ Herr Dr:
    Falls du dich auf mich beziehst, ich kann mich nicht daran erinnern jemand als „doof“ abgestempelt zu haben. Aber wenn du meinst dass eine Meinungsäußerung (nämlich dass ich den Blogeintrag pauschalisierend und daneben finde) Klischees über Fußballfans bestätigt, dann ists ja gut….

    Und dann bestätigen aber auch einige Leute hier im Blog die Klischees über sog. Intelektuellen die Fussball als reinen Proletensport abtun…

  293. Vor ein paar Jahren hat irgendwer mal behauptet, die meist gestellte Frage in Deutschland sei: „Haben Sie die auch alle gelesen?“
    Heute finde ich das höchst aktuell.

  294. Hab bis eben gearbeitet. Sind wir noch in der Verlängerung oder ist schon Elfmeterschießen? Und muss ich die Kommentare von heute noch lesen?

  295. @ 363
    Der schwarzweisse Flauschi liest, so wie es aussieht, wohl auch grad ne Menge Kommentare und fasst es einfach nicht …

  296. Polyphem, wie schön! Wie war der Tag? Schnittchen? Was es neues gibt?

    1. Stefan Niggemeier hat gut herausgearbeitet warum er kein Lena-Fan ist (#314)
    2. Thomas L findet mich total schwer in Ordnung – was mich sehr freut (#332)
    3. Lena Maldeites hat es geschafft inga in den Wahnsinn zu treiben (#339)
    4. Und, Vorsicht, „anonym“ foult ziemlich dreist in der Gegend herum.

    Ansonsten, Stefan Niggemeier (#315):
    „…Oh Gott, und Sie halten das hier für eine „heiße Diskussion”? Und nicht – Ausnahmen ausgenommen – für ein unproduktives Durcheinandergequatsche von Leuten mit zuviel Tagesfreizeit?…“

  297. @Ichbinich: Aber es bleibt doch die Frage im Raum, was daran abfällig ist, zu sagen, dass man Fußball nicht mag. Wie äußert man denn eine negative Meinung ohne abfällig zu sein? In die Feststellung „Ist ja bald vorbei“ interpretieren Sie also „ich stehe da drüber“? Wieso?

  298. Meine Güte, er mag halt keinen Fußball. Er findet auch, dass Menschen, die Fußball mögen, blöd sind.

    Und er wird wie immer garstig, wenn man das, was er als Medienkritik verkauft, als ganz plumpe Abneigung gegen irgendwas oder irgendwen entlarvt.

  299. Soso, Fußball sei also ein „vulgärer Proletensport“ und auch immer schon gewesen?

    Äh…nein.

    Hätten „vulgäre Proleten“, als der Sport vor etwas über 100 Jahren nach Deutschland kam, ihre Vereine „Alemannia“ oder „Borussia“ genannt? Um mal aus dem Lexikon der populären Irrtümer zu zitieren (frei aus dem Kopf): Als Fußball nach Deutschland kam, war er wie heute Golf und gestern Tennis eher etwas für die bessere Gesellschaft. Der Arbeitersport damals war Turnen.

    Das sagt natürlich nichts über den heutigen Zustand des Sports und seiner Fans aus (mit den meisten davon will ich auch nichts zu tun haben, um ehrlich zu sein), aber dass Fußball „immer schon“ (was für eine wunderbar präzise Zeitangabe!) etwas für „vulgäre Proleten“ gewesen sein soll, ist nicht nur falsch, sondern grenzt an Umkehrung der Tatsachen.

  300. @JO: Danke für die Zusammenfassung. Denken Sie doch mal über einen neuen Service nach. So was wie „turi2“ für Kommentare im Blog von Stefan Niggemeier. Mit flattr-Button.

  301. @Sebastian: Wenigstens die Suchfunktion deines Browsers hättest du bemühen können, um meine Behauptungen bestätigt zu sehen. Aber ich nehme an, dass das gar nicht in deinem Interesse liegt.

  302. Ich habe alle Kommentare gelesen.

    (in Anbetracht der Tatsache, dass ich, wie andere es ausdrücken würden „gefühlt die Hälfte“ selbst abgegeben habe, kein Wunder, oder?)

    Die Einordnung in tumb auf der einen als auch intellektuell auf der anderen lehne ich im Übrigen ab. Ich finde es vollkommen legitim, Fußball nicht zu mögen, und ich habe absolut nichts dagegen, dass man mich einen Fußballfan „schimpft“. Vor allen Dingen fühle ich mich überhaupt nicht angesprochen.

    Mir ging’s bei Ihnen nur darum, auf die Ironie hinzuweisen, die sich da in Ihrer Äußerung auftut. Schachteldenken mit Schachteldenken kritisieren ist putzig.

  303. Ich werd‘ die Kommentar-Anzahl jetzt noch mehr in die Höhe schrauben; mit diesem Satz in Versalien, …oh ich entschuldige mich bei den Fussballfans, ich mein‘ mit Großbuchstaben: FUSSBALL IST DOOF.

  304. Ich finde die Schlagzeilen großartig, das Salz in der Suppe bei jeder WM, schließlich geht’s hier nicht um die Olympiade im Topfschlagen, sondern um einen Kampfsport unter Nationen, eine klassische Kriegsersatzhandlung.

    Der aufgeblasene Maradona hat sich dies nach der Müller-PK und der Geringschätzung unserer Mannschaft redlich verdient, merkwürdig, daß die Hintergründe hier überhaupt nicht erwähnt werden, vermutlich wurden sie nicht mal recherchiert.

    >>wenn man sich als Angehöriger der winzigen Minderheit von Nicht-Fußball-Fans freut, dass das bald vorbei ist? Was seid ihr denn für Sensibelchen, dass ihr das nicht ertragt, dass ein paar Leute nicht mithupen?

    Für mich, als Lena- und Fußballfan, gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen der Minderheit, die Fußball nicht mag und der Minderheit, die Lena nicht mag. Es geht immer darum, schlechte Stimmung zu verbreiten, indem das, was anderen ungeheuren Spaß macht, als kindisch und niveaulos dargestellt wird und damit abgewertet wird.

    >>Ich hatte nach Lenas Sieg nicht das Gefühl, dass „wir” gewonnen haben.

    Merkwürdig, dabei ist dieses Gefühl zutiefst menschlich, klingt nach einer gestörten Empathiefähigkeit.

    >>Ich werfe anderen Menschen, die sich nicht für Lena oder den Grand-Prix interessieren, nicht vor, Spielverderber oder Griesgrame zu sein oder sich wohl für was besseres zu halten.

    Die gleiche Größe geht Dir leider ab, wenn es um Fußball geht.

  305. Übrigens glaube ich ja, daß Stefan Niggemeier intuitiv vom Fantum mehr Ahnung hat, als er sich eingestehen würde. Denn naTÜRlich ist das Sich-den-sicheren-Sieg-Voraussagen nicht der Kern des Fan-Seins und sind insofern die abgebildeten Schlagzeilen blanker Unsinn. Diesen falschen Eindruck von der Essenz des Fantums könnte man lediglich gewinnen, wenn man der Werbung glaubt, wo alle immer mit Trikot und Schal im nationalfarbgirlandenen Wohnzimmer sitzen und das ..äh.. offizielle Bier der deutschen Fußballnationalmannschaft trinken, oder wenn man diejenigen für representative Fantumasse hält, die mit schwarz-rot-gelber Schminke im Gesicht in jede sich bietende Kamera „Na klar haun wir die weg und werden Weltmeister!“ gröhlen.

    Kennzeichnend für Fantum ist es nicht, vom sicheren Sieg der favorisierten Mannschaft überzeugt zu sein, sondern auf den jederzeit gefährdeten Sieg zu *hoffen* und, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, dazu beizutragen, daß dieser Sieg zustandekommt. Nicht umsonst heißen Fans auf Englisch „supporters“.

    Im Trikot vorm Fernseher zu sitzen, hilft nur wenig (außer, daß der DFB und Adidas natürlich durch den Trikotverkauf Geld eingenommen haben) und dient eher der eigenen Belustigung, im Trikot auf der Tribüne im Stadion zu stehen, hilft da schon mehr, da die Mannschaft dort direkt die Unterstützung der Anhänger spürt. Inwieweit es der Mannschaft hilft, wenn etliche tausend Kilometer entfernt 300000 Menschen vor den Videoleinwänden stehen, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Fanfeste dürften auf die Spielweise und den Erfolg der Mannschaft einen ähnlich starken Einfluß haben, wie ihn das ECS-Fest in St. Pauli auf Lenas Performanz in Oslo hatte.

    Echte Fußballfans sind also nicht unausstehlich, weil sie so fest vom Sieg überzeugt sind, sondern weil sie unaufhörlich meckern, immer besser wissen, wohin der Ball hätte geflankt werden sollen, und überhaupt den Spielern der eigenen Mannschaft wegen jedes Fehlerchens sämtliche Eignung absprechen. Bis dann der Sieg errungen wurde. Ihrerseits halten sie Eventfans für unausstehlich. Ich schließe da von mir auf andere, weil ich sonst niemanden habe, von dem ich auf andere schließen könnte. Das Eventfantum ist mir auch relativ fremd. Aber wenn die Menschen an den Fanfesten Spaß haben, will ich ihnen den gerne gönnen. Denn ernsthaft: Wem schadet’s?

  306. Weiß nicht polyphem, außer Frau Maldeites und anonym wollte hier doch gar niemand wirklich recht haben.

    Geben Sie zu sie wollten nur wieder durch die Hintertür was mit Nazis reinschmuggeln. Pfui ;-)

  307. @Jojo ohne Blog

    Volle Zustimmung. Würde noch dazuaddieren wollen, dass es mitnichten Teil des von Ihnen beschriebenen Fantums ist, den Gegner im Vorfeld (oder irgendwann anders) zu verhöhnen. Im Gegenteil, ich ertappe mich auch gerne mal dabei, wie ich Stärken und Schwächen von San Marino durchgehe.

  308. @Jojo, Linus:
    Auf Lenas Sieg hab ich irgendwo schon *gehofft*, aber ich hab nichts dazu beigetragen, also insbesondere nicht für sie angerufen. Dann ist das noch kein Fantum, oder?
    Ansonsten volle Zustimmung zur Zustimmung.

  309. Mir persönlich ist ziemlich egal, ob ein Anonymer nur schwarz-weiß denken kann und daher alle Fußballfans für kognitiv minderbemittelt hält, ob Lena (also: nicht die, sondern eine andere) Fußball total oder doch nur ein wenig für Krieg hält, etc.pp.

    Ich mag Fußball, auch in den vier Jahren zwischen den Weltmeisterschaften. Fußball muss noch nicht mal zwingend schön und erfolgreich sein (sonst hätte ich mich schon vor vielen Jahren von „meinem“ in der vierten Liga dümpelnden Verein verabschieden müssen).

    Ja, Fußball hat seine Schattenseiten. Natürlich hat man beim Fußball, anders als in der Oper oder im Theater, auch den Proleten-Mob im Stadion. Natürlich bedient der Fußball, bzw. das, was die Medien darum konstruieren, einfache, bisweilen dumpfe Weltbilder.

    Das kann ich erkennen, mein Verhalten entsprechend anpassen (zB den Prollauflauf zu den Fanfesten meiden, im Stadion einen genehmen Stehplatz wählen). Im Ergebnis sehe ich Fußball, so wie ich das möchte. Mit Abitur und Staatsexamen, ganz ohne Krieg und unterwürfigen Blick auf die oberen Gesellschaftsschichten der Anonymen. Möge er weiter greinen.

    Oh, ad rem, Hausherr: die Schlagzeilen des Boulevards finde ich gleichfalls abstoßend.

  310. @Micha

    Proleten gibts auch im Theater oder in der Oper. Und was für schöne Exemplare. Aber, stimmt, eher weniger in Mobform.

  311. @382:
    >>Gesunde Empathie muß eine nationale Komponte haben?

    Nein, aber da es sich beim ESC, wie auch bei der WM, um internationale Wettbewerbe handelt, bei der Nationen durch Ball- bzw. Gesangskünstler repräsentiert werden, liegt es in der Natur der Sache, daß die Empathie in diesen Fällen auch eine nationale Komponente hat, zumindest dann, wenn man sich der Gruppe „Wir Deutschen“ zugehörig fühlt. Wenn man das mangels Identität nicht kann bzw. übers Herz bringt, sollte man zumindest in der Lage sein, sich der Gruppe „Wir Menschen“ zugehörig zu fühlen, denn die hat durch die Vermittlung purer Lebensfreude auf jeden Fall gewonnen.

  312. Tja, ich weiß nicht, H.M.Voynich, würdest du dich denn selbst als Lena-Fan sehen wollen? Es steht mir nicht an, dazu eine Meinung zu haben.

    Wenn man Lena so süß fand, und so erfrischend und unverbogen, und wenn man entzückt war, daß sie „alter Finne“ sagte, weil „Norweger“ ja nicht ins Metrum paßte, dann konnte man sicherlich spontan zum Fan werden. Ob es für ein nachhaltiges Fantum, wie vom Fußball bekannt, überhaupt eine Chance gibt, muß sich ja erst noch zeigen. Vielleicht beschließt Lena ja, es bei diesem einen Auftritt in der Öffentlichkeit bewenden zu lassen, und wir hören nie wieder von ihr. Dann eher nicht. Für Support hatte man ja auch nur bedingte Gelegenheit, außer demonstrativ nicht für Dänemark und Belgien abzustimmen…

    Letztlich sind Fußball-Fantum und Lena-Fantum aber auch zu unterschiedlich, als daß sie sich eins zu eins vergleichen ließen. Die Singularitärt der Lenamanie läßt vielleicht andere Kriterien zu als der auf die Erfahrung eines Jahrhunderts sich gründende Charakter des Fußball-Fantums. Aber ist das überhaupt wichtig?

    (Der Plural von Fantum wäre Fanta. Weil’s Spaß macht und schmeckt.)

  313. Nun ja, ich dachte bisher halt immer, einen recht festen Begriff davon zu haben, wo Fantum beginnt, aber ich merke, daß ich mir die Grenze zwischen Sympathie und Fantum nie genau angesehen habe.
    Offenbar sind hier einige der Meinung, SN sei Fan von Lena. Also entweder wissen die mehr als ich, oder ich hab die Spannweite des Begriffs noch nicht verstanden.

    – ein bekennender Fanta-Trinker (insbesondere Mandarine oder Zitrone), ohne Fanta-Fan zu sein

  314. (p.s.: ich kann mir den Begriff „Fan“ nicht ohne ein wenigstens klitzekleines bischen an „Fanatismus“ vorstellen. Wenn sich jemand grundsätzlich jede neue Platte eines Musikers kauft, kann der bei mir trotzdem noch ganz knapp unter der Fan-Grenze liegen.)

  315. Natürlich ist „Fan“ nicht nur ein Ventilator, sondern auch die Abkürzung von „Fanatic“. Dummerweise denkt man bei „Fanatikern“ an religiöse Eiferer, die Ketzer und Andersgläubige gerne ums Leben bringen möchten. Leider gibt es solche Menschen auch unter den Fußball-anhängern, wie man hier lesen muß. Gemeint ist aber, daß fanatische Fußballanhänger auch bei widrigsten Bedingungen ins Stadion gehen, um ihre Mannschaft anzufeuern, ob im strömenden Regen, wenn sie eigentlich gar kein Geld für die Eintrittskarte übrighaben, oder wenn ein Bestehen gegen die gegnerische Mannschaft von vornherein aussichtslos erscheint. „Fan“ ist daher ja auch nur eine mögliche Bezeichnung für, nun ja, eben Anhänger, Supporters, Unterstützer, Bewunderer und wasweißichnoch. Es ist halt der kürzeste Begriff, und da es im Deutschen ein Fremdwort ist, wird die ursprüngliche Bedeutung auch nicht unbedingt mit ihm assoziiert.

    Als großer Fan der Sonne bin ich überzeugt davon, daß sie in Kürze aufgehen wird. In your face, Nacht!

  316. @389:
    >>Vielleicht beschließt Lena ja, es bei diesem einen Auftritt in der Öffentlichkeit bewenden zu lassen, und wir hören nie wieder von ihr.

    Dagegen sprechen wohl
    -die seit Wochen laufende Promo-Tour im europäischen Ausland
    -die gebuchten Festivalauftritte im Sommer/Herbst 2010
    -das zweite Album im Frühjahr 2011
    -die Deutschlandtour durch die 15000er-Hallen Deutschlands im April 2011, als Generalproben für…
    -ihre zweite ESC-Teilnahme im Mai 2011

    Mir ist allerdings auch ohne diese bereits bekannte Gegenwart und Zukunft einigermaßen unklar, wie man in der Vergangenheit selbst bei dem größten anzunehmenden Desinteresse nur auf „einen Auftritt in der Öffentlichkeit“ kommt, vermutlich zähle ich falsch. :)

    Selbst, wenn sie nie wieder auftreten würde, könnte man sie noch hören, denn im Oktober läuft „Sammys Abenteuer“ in den Kinos an.

  317. Mhhh, also wenn der ESC ein Open-Air-Event gewesen wäre, und es zu Lenas Auftritt plötzlich in Strömen zu schütten begonnen hätte – wäre SN stehengeblieben oder hätte er Unterkunft gesucht …? So gesehen würde ich Stefan wohl doch als „Fan“ einschätzen ;)
    Zu „Fantum“ ist in meinen Augen dann aber auch noch ein Schritt.
    (negative Konnotation von „Fanatismus“ hatte ich gar nicht im Sinn. Sollte man das, is das ein Reichstag? Bin nicht so firm in PC-speak.)

  318. @polyphem: Danke für den Link, auch wenn ich denke dass du damit schon aus Prinzip nicht im Recht sein kannst!

  319. @396
    Insbesondere für sofortiges Zurücktreten gibts beim Fußball meines Wissens eine bunte Karte …

  320. Uff… Wieder fast 400 Kommetare zu einem Thema das (fast) keins ist ;-)

    @ Stefan Niggemeier: Wäre es nicht auch eine nette Einnahmequelle, die Kommetarfunktion (über Flattr) kostenpflichtig zu gestalten? Das würde sich ja mal richtig lohnen… …oder die zeit für ein eigenes kleines Forum ist gekommen…

  321. Herrjeh, was geht denn hier ab? Habe mal 3 Tage nicht reingeklickt und dann sowas… ts ts ts. So what? Der Herr Niggemeier mag keinen Fußball. Okay. Ich mag auch keinen Fußball. Aber zur WM dann doch! Und momentan haben wir ne tolle junge Mannschaft, die morgen hoffentlich Spanien derbe wegputzt!
    Zum Endspiel, an dem „wir“ danach (noch hoffentlicher) teilnehmen werden, bin ich übrigens in Berlin. Aber – lieber Herr Niggemeier – ich werde mich bemühen, in Friedrichshain/Kreuzberg nicht zu tröten oder zu böllern! Und sonst: Humor behalten, entspannen und den Sommer genießen ;-)

  322. „… als jemand, dem Fantum insgesamt relativ fremd ist …“ Ich bitte Sie, Herr Niggemeier! Wäre Ihnen Fantum wirklich fremd, dann hätten wir aufs Oslog verzichten müssen! Und das wäre doch zu schade gewesen.

  323. Müssen wir jetzt innerhalb von 30 Tagen einen neuen Alberto wählen? Und welche Farbe wird er haben? Wird die Linke auch hier wieder auf ihren Farbvorschlag bestehen bis die falsche Farbe gewinnt?

    @polyphem: Solche Kraftausdrücke von dir? Was kommt als nächstes? Hannelore? Gott bewahre!*

    (* Ich dachte nach so vielen Fragezeichen ist ein Ausrufungszeichen am Ende doch auch was feines, oder?**)

    (** hihi)

  324. „Ich mag auch keinen Fußball. Aber zur WM dann doch! “

    So schafft man es dann, von Nicht-Fußball-Fans und richtigen Fußball-Fans gleichermaßen nicht gemocht zu werden – auch eine Leistung.

    Viel schlimmer als jeder Ganzjahres- und Ganzlebensfan sind doch die Fandarsteller, die Deutschlands Straßen gerade bevölkern. Es gibt nicht wenige, die Woche für Woche ins Stadion rennen aber wegen dieser Menschen eine WM mehr oder minder ignorieren/gerne ignorieren würden.

  325. @pottkieker: Gründen sie doch eine Fanbehörde, die einen Test festlegt. Man könnte sowas wie Fanausweise verschiedener Klassen einführen. Fanmeile nur mit Fanschein Klasse A. Und welcher Kategorie gehören Sie treuer Fan an, C? WM nur den Ultras, alle anderen dürfen leise zu Hause gucken? Ach, Sie haben gar nicht von Ultras gesprochen, dh. Sie machen einfach einen willkürlichen Schnitt zwischen denen (die doofen Sonntagsfußballgucker) und „uns“ „echten“ Fans (wobei ich mich da jetzt mal auschließen möchte, zumindest aus der Gruppe der wöchentlichen Fußballgänger) – starker Tobak.

  326. „Ich mag auch keinen Fußball. Aber zur WM dann doch! ”

    So schafft man es dann, von Nicht-Fußball-Fans und richtigen Fußball-Fans gleichermaßen nicht gemocht zu werden – auch eine Leistung.“

    Wieso? Was ist so schlimm daran? Muss man jede Woche Bundesliega schauen um sich für die WM zu interessieren?

    Ich habe noch nie in meinem Leben beim Ski-Springen mitgemacht. Doch wenn Olympia ist finde ich es interessant. Die WM finde ich auch schön. Da kommen Menschen aus vielen Ländern zusammen und machen dann Sport. Ich finde es schön. Spannend ist es auch. Ich werde mir heute auch das Spiel beim Public viewing anschauen. Obwohl Deutschland nicht spielt. Das hat auch sein gutes. Dann ist es nicht so voll.

    Wenn du willst kannst du mich gerne dafür hassen weil ich mir die Spiele anschaue. Welche Prüfung muss man den bestehen, damit man an der WM Spass haben darf?

  327. Wo schreib ich denn, dass ich irgendjemandem die WM verbieten will? Ich mag es nur nicht. Ich ziehe für mich daraus die Konsequenz, mich von Großbildleinwänden fernzuhalten. Nichts mehr. Auch das Wort „Hass“ hat jemand anders gebracht, ich nicht.

    Das ungeheure Skandalisierungsbedürfnis des Hausherren scheint ganz schön abzufärben.

  328. @pottkieker
    Ich bezog mich auf dieses Zitat:
    „So schafft man es dann, von Nicht-Fußball-Fans und richtigen Fußball-Fans gleichermaßen nicht gemocht zu werden – auch eine Leistung.”

    Ich verstehe es nicht. Habe auch diese Erfahrung noch nicht gemacht. Jedenfalls nicht bei Fußball-Fans. Wenn ich die ganz Dumm frage inwiefern sich die Aufstellung der Engländer und der Deufschen unterscheidet wird einem das ganz freundlich erklärt. Wenn man nicht weiß, bei welcher Mannschaft Lahm in der Bundesliga spielt macht das auch nichts. Dafür interessiere ich mich aber auch nicht wirklich. Von den Fans die ich getroffen habe wurde mir deswegen noch nie ein Vorwurf gemacht. Eher von den nicht fans. „Was du gehst zum Public Viewing? Du bist doch gar kein echter Fan?!?“.

  329. @tom

    Ich lass doch jedem sein Vergnügen. Wer sich alle vier Jahre vor eine Großbildleinwand stellen mag, in eine Tröte blasen und sich ein Fähnchen ins Gesicht malen will, der soll das tun. Wer dann meint, Fan zu sein, der soll das meinen.

    Früher hab ich auch im Akkord gewichst und gedacht, das wäre Sex.

  330. Dem Autor ist Fantum und Fußball also fremd? Mir ist Atomphysik fremd, ich sollte also einen Artikel schreiben und mich über Atomphysik beschweren.^^

    Solche Aufmacher dienen dazu Stimmung zu machen und nicht zuletzt sollen sie Aufmerksamkeit erregen, genau so wie dieser Artikel.

  331. @405

    ach, es ist nicht so schlimm für mich, wenn sie mich jetzt wegen dieser aussage nicht mögen.

    herzlichst, ihr teilzeit-fußball-fan

    ps: wenn sie mir das mit dem abseits noch mal erklären könnten..?

  332. @pottkieker
    Na bitte, geht doch. Jetzt fehlt nur noch das die Generalisierung, Fan und nicht Fan wegfällt.

    – Nur weil man sich das Spielschaut muss man kein Fan sein.

    – Nicht jeder hat eine Tröte. Wenn in Berlin 500 000 ein Tröte hätten würde sich das ganz anders anhören :)

    – Du kannst dir ein Spiel ruhig mit ein paar Freunden oder von mir aus auch beim Public Viewing anschauen ohne gleich als Fan mit Fahne und Tröte gebrandmarkt zu werden.

    – Du hattest früher starke Armmuskeln :)

  333. auch auf die gefahr hin, dass es in den mehr als 400 kommentaren bereits benannt oder gar beantwortet wurde:

    „als jemand, dem fantum insgesamt relativ fremd ist“

    diese aussage ist unter dem aspekt grand prix und lena geradezu lächerlich.

    wenn man mit einer wm und seinen auswüchsen nichts anfangen kann, schön. aber man sollte so viel gelassenheit haben, „den anderen“ ihren spaß zu gönnen. auch den gossenblättchen..

  334. Ich suche noch jemanden, der mir ein WordPress-Plugin programmiert, mit dem bei fortschreitender Diskussion die Schrift der Kommentare immer heller wird. Aber #100 erscheinen sie in hellgrau, ab ungefähr #200 in einem dezenten Eierschalenfarben und ab cirka #300 weiß auf weiß.

  335. Die Kritik an der Boulevardpresse ist ja berechtigt. Aber Niggemeier verknüpft sie hier mit seiner Abneigung gegen Fußball im allgemeinen.

    Als hätten Schlagzeilen der BILD über Fußball mehr mti Fußball zu tun als die Schlagzeilen über Lena mit Lena. Im einen Fall ist es eben der böse Boulevard, der sich Geschichtchen über Deutschland First Abiturientin ausdenkt, im anderen Fall ist es der böse LEser und Fußballfan.

    So macht sich eben jeder die Welt, wie sie ihm gefällt. Das mach ich auch. Ich nenn es nur nicht Medienkritik.

  336. @pottkieker: Ich erklärs Ihnen nochmal genauer, weil Sie das Problem an Ihrer Aussage noch nicht begreifen.
    Also, Sie stellen es als eine Leistung dar jede Woche Fußball im Stadion zu gucken und sind dann der Meinung dass Menschen, die sich das Fansein nicht so hart „erarbeitet“ haben, doof sind und es eigentlich nicht verdient haben die WM zu gucken. Denn wegen dieser Sonntagsfußballfans seien „echte“ Fußballfans nahezu genötigt die WM zu ignorieren.
    Meine These: Sie machen es nicht leicht Fußballfans zu mögen.

  337. @Stefan: Und dann verkauf bitte noch V.I.P. Kommentatorfarben, ich reserviere sofort die Farbe „Alberto Grün“ – ich kann die bestimmt für das 10fache weiterveräußern. $_$

  338. @pottkieker #371
    Ist negative Kritik, hier Medienkritik eigentlich irgendwas anderes als Abneigung gegen das, was man kritisiert? Genauer gesagt rührt sie aus nichts anderem? Insofern würde ich es mal als unsinnig ansehen, zwischen beidem einen Unterschied zu sehen. Um zur Abwechslung mal eine neue Baustelle aufzumachen.

  339. @Thomas L

    Nirgendwo schreibe ich das, was Sie sich da zusammenspinnen. Weder stelle ich es als Leistung dar, jede Woche im Stadion zu stehen noch schreib ich, dass es irgendwer nicht verdient hat, WM zu schauen.

    Ich schreibe, dass ICH eine bestimmte Art von Alles-Abfeierern nicht mag und dass ICH deshalb Massenveranstaltungen meide. Wo schreibe ich, dass ich mich dazu genötigt fühle.

    Arbeiten Sie ein wenig an Ihrem Leseverständnis oder tröten Sie einmal laut, aber unterstellen Sie mir keine Aussagen, die ich nicht gemacht habe, nur weil sie gegen diese Aussagen gerne argumentieren möchten.

  340. @pottkieker: Ich sag ja, Sie verstehen es nicht – das liegt natürlich an meinem Leseverständnis.

  341. @Jeff #379
    Danke für den Beitrag, hat mir sehr gefallen.

    Unterschieden werden muß wohl außerdem auch, ob man selbst als Beobachter und Kritiker Fussball auch als Krieg (bzw. besser Kriegsersatz) begreift, oder ob es die Millionen Fans sowie die Spieler unterschwellig, unter- bis halbbewußt mit so empfinden. An letzterem kann eine eigene abweichende Auffassung nichts ändern.
    Ich denke mittlerweile, dass in jedem Spiel und Spaß als Auseinandersetzung Portiönchen von Krieg mit drin stecken, den man eben nur bewußt auf der Ebene des Spiels und des Freundschaftlichen beläßt, weil man schlicht keinen richtigen Krieg will. Deshalb heißt es auch nicht selten, dass aus Spass Ernst wurde. Der kriegerische Ernst ist also in solchen Fällen längst in seiner spaßigen Vorstufe mit angelegt und enthalten sämtliches Spiel und Spaß auch Momente und Nuancen von Kampf und Krieg.

  342. Oh Mann, Dutzende Kommentare und ich habe bis jetzt gebraucht, bis ich den „Pottkieker“ wiedererkannt habe! Mit dem Mann, der uns hier neulich schon einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt gegeben hat, hatte ich mich vor Monaten (ungefähr hier) schon mal drauf geeinigt, dass er hier nicht mehr kommentiert.

    Und so wird es nun auch wieder sein.

  343. @Stefan Niggemeier: Das Aufhell-Plugin sollte man dann bitteschön nach Roman Opalka benennen, falls sich einer meldet.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Roman_Opalka

    Mit bloßen Augenmaß schrieb Opalka im Jahr 1965 mit titanweißer Farbe und dem kleinsten verfügbaren Pinsel auf dunklem Grund die Zahl „1“ in die linke obere Ecke einer eigens dafür vorbereiteten Leinwand und begann so, nach der Gewohnheit unserer abendländischen Schrift von links nach rechts und weiter von oben nach unten in Richtung unendlich zu zählen. Die Größe der Schrift korrespondiert vor allem mit dem Ausmaß und der Beschaffenheit der Leinwand. Auf diese entscheidende Komponente – die einzelne Leinwand, die Opalka fortan gemäß seiner Konzeption als „Detail“ bezeichnet – legte der Künstler zu Beginn seines Vorhabens großen Wert. Nachdem er konstant gleich große Leinwände (196 x 135 cm) zunächst mit unverändert dunkelgrauem Grund benutzte, begann er, ab 1972 den Untergrund von „Detail“ zu „Detail“ durch die Zugabe von jeweils 1% mehr Weiß aufzuhellen. Auf diese Weise gelingt es ihm über das fortlaufende Zählen hinaus das progressive Moment seines künstlerischen Handelns zu verstärken: Nicht nur die Zahlwerte werden in Opalkas Werk immer höher, auch die Bilder werden immer heller.

  344. @Stefan, #415: würde nix helfen, die Experten hier würden einfach weiter kommentieren, und den Text markieren…^^

    Sei doch lieber froh, dass dieser Blog auf so viel Interesse stösst.
    Oder wäre es dir lieber, wenn sich kein Mensch dafür begeistern könnte ?
    Bist selbst schuld. Grimme-Preis und so. :P

  345. Die Spiele und die Berichterstattung ist ja sogar relativ kurzweilig. Wer sich mal die Pressekonferenzen mit Löw & Co. reingezogen hat, der zweifelt an dem Verstand der Fussballjournalisten und bewundert die Gelassenheit des Bundestrainer.

  346. Leider wird die Frage, inwieweit Fussball auch als Krieg empfunden wird durch einen aktuellen Todesfall, illustriert. Das ist dann leider eine traurige und beklemmend reale Spitze des Irrsinns – und meiner These von Fussball als (Ersatz-)Krieg. Eine ins Real-Kriegerische entglittene Entgleisung aus den auch sonst weitgehend zivilen Schienen dieses Sports.
    Darf man allgemein und hier im Speziellen eigentlich sagen, dass man die Italiener in dieser zivilisierten Hinsicht sowieso nicht so mag? Mir sind die allgemein wie speziell im Fussball zu giftig und unfair, schon bei der letzen WM 2006, u.a. gegen Zidane.

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,704792,00.html

  347. Oh, peinlich, meine antiitalienische Spitze im zweiten Absatz. Der Täter war ein Deutscher und die Opfer Italiener. Das kommt davon, wenn man zu schnell liest, was man gerne lesen will.

  348. Ach Gottchen, wie süß! Kann man denn heutzutage tatsächlich noch Punkte machen, indem man sich als Fußball-Nichtversteher profiliert. Wie putzig schon damals zu Müller-Hohensteins „Reichsparteitag“ der Einleitungssatz „bei einem Fußballspiel, dass offenbar gerade stattgefunden hat…“ Hach, hätte ich sonst gar nix von mitgekriegt, wie heißt diese Veranstaltung, WM? Wie interessant in all ihrer Barbarei!

    Mann, mann!! Gibt ja auch etliche, die den Grand Schmus de la Chanson ohlala de la Eurovision für eine Veranstaltung für nicht so ganz Hochkultivierte halten. Ich zum Beispiel. Nur muss ich das nicht noch permanent raushängen lassen.

    PS: Der Wortwitzlimbo von BLÖD und Co. ist doof, ohne Frage. Das ist und bleibt er aber auch ohne Fußball.

  349. Ehe ist Krieg. Casino ist krieg. Rauschgift ist Krieg. Geld ist Krieg. Gab ja aus all diesen Gründen schon mal Morde.

  350. @Sebastian (#344):

    Es wird endlich Zeit, dass wir ne nationale Identität und „Fan sein” entwickeln können, ohne immer dafür doof angeguckt zu werden.

    Wieso? Wozu soll denn das gut sein? Also ich find Fans von nationaler Identität doof. Ertragen Sie’s wie ein Mann ;o).

  351. Fan einer Nationalmannschaft zu sein, hat in der Regel zwangsläufig etwas mit nationaler Identität zu tun. Denn die meisten Menschen, ich schätze mal 99,5%, sind in erster Linie Fan der Nationalmannschaft ihrer eigenen Nation und dann erst folgend der Nationalmannschaften anderer Nationen. Man feuert doch zuerst das eigene Team an und will, dass sie gewinnen, weil es nunmal das Team der eigenen Nation ist. Identität hat wohl viel mit Identifikation zu tun. Nationalmannschaften sind nunmal sportliche (öh Speer-) Spitzen einzelner Nationen. In ihnen wirken die besten Sportler einzelner Nationen.

    http://www.youtube.com/watch?v=uoIjAcSbl5s (ab 2:25)

  352. Lena Maldeites, das mag jetzt unhöflich klingen, aber mal im Ernst: Wenn Sie jeden ihrer Kommentare mündlich vorgetragen hätten, wären Sie jetzt heiser und Ihr Publikum nach Hause gegangen.

  353. @Ommelbommel: Das kann ich dir sagen. Du sitzt mit Alberto und einem inzwischen leeren Kasten Bier in der letzten Reihe und wirfst gelegentlich mit Papierkügelchen.

  354. Eine halbe Kiste Bier wäre wenigstens eine angemessene Erklärung. Ich muss jetzt mal aufhören, hier weiterhin zu lesen und nach unten offen zu kommentieren.
    Bis zum nächsten Eintrag also und tschuldigung nochmal!

  355. Ja, und ab und zu kichern wir ohne Grund los, wo bei wir mit den Schultern so lustig zusammenstoßen. Manchmal rutscht einer sogar auf seine linke Gesichtshälfte um eine oder zwei Stunden zu schlafen.

  356. 415, Niggemeier:

    Einfacher noch als seine Leserschaft zu beschimpfen erschiene es mir, wenn Sie entweder gar keine Kommentare zuließen oder Zugangsbeschränkungen einbauen würden.
    Aufwändiger wäre es, gar nicht erst solche Vorlagen zu liefern (Sie wollen ja nicht ernsthaft behaupten, dass diese Fussballnummer zu ihren journalistischen Glanzstücken gehört).

    Ernsthaft: ich beobachte bei Ihnen eine wachsende Arroganz. Und hitzige Formulierungen bei lapidaren Anlässen. Muss wohl wirklich am Wetter liegen.

  357. Was alles doch für ein Wind gemacht wird um Fussball. Krieg und all so ein Unfug. Ist das bei anderen Sportarten auch so? Beim Basketball, Eishockey, Rugby, Baseball…? Oder bei Kampfsportarten? Oder gar beim Schach?
    Bei Olympia ist auch Krieg der Nationen? Und beim „schärfste Currywurst wettessen der Welt“ auch? Oder wer am meisten Brennessseln in sich reinstopft, ist da auch Krieg? Vom Baumstammweitwurf mag ich ja kaum reden!
    Ist alles Krieg. Tod, Verderben, Vernichtung, Unterdrückung – dem Gegner Schaden zufügen.
    Vielleicht sollten alle Sportler der Welt Synchronschwimmer/in werden?! Das wäre doch mal total interessant und auch gar nicht mal so unspektakulär.
    Was ich noch fragen wollte: Ist bei der EM 2012 auch wieder Krieg? Bestimmt, aber auch nur in Europa. Aber das hatten wir ja schon.
    Hier in Deutschland kriegt „Messi auf die Fressi“ und woanders rollen halt (deutsche) Panzer über die Titelseiten. Kann doch kaum einer glauben das, dass 2012 anders sein wird.
    Wer sich freut das Fussball WM ist, soll sich freuen. Wer das nicht mag muss halt noch ein wenig aushalten. Es ist ja auch nur alle 4 Jahre. Und ja vielleicht sind wir in 4 Jahren gar nicht dabei, dann muss sich niemand aufregen das der ein oder andere ein Fähnchen am Auto hat oder ein wenig rumhupt.
    Wem das alles so unheimlich fürchterlich gegen den Strich geht, wem schlecht davon wird, wer es einfach nicht aushält, auch nur ein paar Wochen ein bestimmtes Ereigniss „auszuhalten“ dem fällt eventuell ein sehr abgeschiedenes Urlaubsland ein. Anderweitig einfach die Glotze und Radio ausschalten, ist ja sonst auch nicht so schwer. Dem Sporteil in der hiesigen Lokalzeitung zu entrinnen ist bestimmt auch kein sonderliches Problem und auf der Arbeit (so fern möglich) kein Kontakt mit Menschen die das interessiert…. könnte schon schwieriger werden.
    Es gibt bestimmt auch genug Menschen die froh sind, wenn andere „Volksereignisse“ vorbei sind.

    Es ist auch bald wieder Bundesliga, nur mal so nebenbei ;)

  358. Das ist ja alles noch harmlos. Heutiger Aushang am Express-Automaten: „Das ist mal gerecht! Stalker stürzt vom Balkon“.
    Online steht nachzulesen, dass der Betroffene 6 Meter abgestürzt ist, sich schwer verletzte und im Koma liegt. Werde das Gefühl nicht los, daß seit den unerträglichen Bild-Schlagzeilen zur Griechenland-Krise ein neuer Wettbewerb in der Kategorie „Am meisten menschenverachtende Werbung um die vermeintliche Volksseele“ begonnen hat. Obwohl für diese Kategorie natürlich der Begriff „Hetze“ in seiner ganzen Häßlichkeit zutreffender nicht sein kann.

  359. Wäre es gerecht gewesen, wenn der Stalker in die Wohnung eingedrungen, seine Ex-Frau angetroffen und erneut mißhandelt hätte?

    Die Strafe folgte auf dem Fuße, größeres Unheil wurde verhindert. Gerecht? Jo, paßt scho!

  360. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es im Himmel doch einen lieben Gott gibt, wenn ich die Stalker-Geschichte lese. ;)

  361. @zwobot #449

    Also beim Eishockey, Rugby, wohl auch Baseball geht es ja auch ziemlich ruppig zu. Beim Eishockey sieht man regelmäßig übelste wie lustige Klopperein. Als Krieg werden diese Sportarten aber von den Deutschen unterschwellig kaum verstanden, weil es ebenso wie Kampfsport, Schach, Currywurstfressen, Brennessselnessen, Baumstammweitwurf keine National- und Massensportarten sind. Olympiaden haben als universelle Sportfeste durchaus auch Momente von einem Krieg der Nationen hinsichtlich der Gesamtmedaillenwertung. Bis vor ca. zwei Jahrzehnten waren sie sogar fester Bestandteil des Kalten Krieges.

    Zur hier von @anonym monierten Verwendung des Begrifss Ausnahmezustand noch eine ganz gut passende Illustration auf unserem Zentralorgan Spiegel Online:
    Wer mal nüchtern die Schlaaandisierung dieses Landes betrachtet, der kommt nicht umhin, das Phänomen mit anderen psychischen Extremzuständen zu vergleiche. Der Begriff Verzückung fiele einem ein, Rausch sicher auch oder gar Ekstase.
    http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,705084,00.html

    Alles klar, Herr Sprachkommissar?

  362. @ polyphem Nur Rabulisten?

    Oder Bevormundung?

    Für einige scheint das hier ein Feldversuch zum Beweis des Infinite-Monkey- Theorems zu sein.

  363. Enter Two Centinels.
    1. STand: who is that?
    2. Tis I.
    10
    1. O you come most carefully vpon your watch,
    2. And if you meete Marcellus and Horatio,
    The partners of my watch, bid them make haste.
    1. I will: See who goes there.

    (we need more monkeys to finish this)

  364. So, Onkel Niggemeier, jetzt fehlen doch nur noch die ganzen „Endlich!“ und „Ich habs ja gewusst“ Tröter und dann wird Frau Vermaledeites wieder versuchen alle zu bekehren. Und wo bleiben eigentlich die Krakenwitze?
    Da steckt noch Potential in dieser Kommentarspalte.. ^^

  365. @ Steafan, 462

    Ich wundere mich etwas, dass niemand anderes darauf hinweist, aber als alter Klugscheißer, mit viel zu wenig Gelegenheit, dies dem Hausherrn gegenüber auszuleben, muss ich doch darauf hinweisen, dass Krake maskulin ist…

  366. Heute Kalamares gegessen. Hat nichts genützt. Scheiss-Viech. Und ohne Typen wie Ballack geht es nicht.

    Habt ihr den weinenden kleinen Jungen im Stadion gesehen?

    Das Bild sagte doch alles.

  367. ich ahnte es schon, dass sich hier im blog der hausherr über das aus der deutschen freuen würden.

  368. @Thomas L
    Krakenwitze? Wieso Krakenwitze? Das Okrakel hat bei dieser WM jedes einzelne Ergebnis der deutschen Mannschaft korrekt vorhergesagt, inklusive dem heutigen – verdammter Mist aber auch… wüsste nicht, was es da zu lachen gibt. Wenn es jetzt auch noch den Weltmeister und den 3. Platz richtig vorhersagt, dann wird es langsam ECHT unheimlich…

  369. So mancher fühlt sich überlegen
    aus dem einzigen Grund: Bin dagegen!
    immer her mit mit der Häme
    weil ich mich gar nicht schäme:
    manchmal weine ich des Fußballs wegen

  370. Ich denke, der Unterschied zwischen „als jemand, dem Fantum insgesamt relativ fremd ist,“ (Selbstauskunft Stefan Niggemeier; man beachte dabei das „relativ“) und einem derart ausgelebten FANatismus wie bei der WM ist, dass Ersterer seiner Leidenschaft mit unaufdringlichen, informativen Angeboten wie z.B. dem Oslog oder dem Flausch am Sonntag frönt, ohne (wie Zweitere) ein ganzes Land zu zwingen, ihm dabei zuzuhören. Das eigene Leben wochenlang unter die akustisch etc bisweilen schwer zu ertragenden „Freude-Bekundungen“ stellen zu müssen (!).
    Aber eigentlich ging es ihm mit seinem Eintrag ja gar nicht vorwiegend darum. Auch das kann man mal zur Kenntnis nehmen.

  371. Danke Tinchen, dass Sie drei Tage nach dem letzten Beitrag beweisen, dass Sie keinen einzigen Kommentar gelesen müssen, um trotzdem nochmal unqualifizierten Quatsch abzusondern. Es ist müßig, auf Ihre Bemerkungen einzugehen. Dies wurde oben dutzendfach von Anderen Personen bereits getan. Mein Tipp: nächstens gucken Sie sich die Kommentare wenigstens vorher nochmal an.

  372. Nachtrag zu #473:
    Das „Okrakel“ hat tatsächlich auch noch das Ergebnis vom Spiel um Platz 3 und den Weltmeister korrekt vorhergesagt. Somit hat es in dieser WM nicht ein einziges Mal daneben gelegen. Unfassbar…

    Ich bin ja normalerweise nicht abergläubisch, aber von 8 Entscheidungen mit jeweils 50-50 Chance alle 8 mal richtig zu liegen erscheint mir doch bemerkenswert. Zufall? Prophetische Gabe? Einen Preis als bestes Fußball-Orakel hätte das Tierchen jedenfalls redlich verdient… ;)

  373. Vielleicht können diese sympathischen Einaugen (sic!) nur die Farben rot und gelb/gold erkennen?

  374. @Squeedly #482: Ich – an Ihrer Stelle – hätte meinen Nickname schon längst in „Squidly“ geändert.

  375. Zusatz zu gerrit: … bevorzugt allerdings helle Farben und ausgeprägte horizontale Formen, wie die Wikipedia über Paul zu berichten weiß, das ist auch kein schlechter Prädiktor für Pauls Tipps dieses Jahr. (Warum sie das berichtet, bleibt natürlich Wikipedias kleines Geheimnis.)
    Mein Vorschlag an Südkorea u.a. wäre also: Nationalflaggen krakenoptimiert designen.

  376. @Ommelbommel: Jetzt wirds aber esoterisch! Erinnert mich direkt an SEO im Online Marketing ^^

  377. @SvenR
    LOL – lohnt sich nicht, das Okrakel wurde offiziell in Rente geschickt, also gibt´s zu dem Thema auch nicht mehr viel zu kommentieren. Wenigstens haben sie ihm aber vorher noch den wohlverdienten Pokal ins Becken gestellt… ;)

    @Ommelbommel
    Hm… die Wikipedia-Theorie überzeugt mich nicht wirklich. Die serbische und die argentinische Flagge sind beide horizontal gestreift und heller als die deutsche, trotzdem tippte Paul da einmal für und einmal gegen die dt. Mannschaft. Eine viel bessere Erklärung fällt mir allerdings auch nicht ein – ist wohl einfach nur ein erstaunlicher Zufall gewesen.

    Oder es handelt sich bei Paul um einen Kraken mit präkognitiven Fähigkeiten, möglicherweise gar die Reinkarnation eines Propheten aus dem alten Testament… die Beteiligung allwissender Außerirdischer (mit krakenmanipulierender Strahlenkanone „Prophet-o-Krakel“™) kann man aber auch nie gänzlich ausschließen. :D

    Jedenfalls war es zumindest für mich eine sehr lustige Bereicherung der WM, vor den Spielen immer den Tip des Okrakels abzuwarten und ihn hinterher jedesmal bestätigt zu sehen. Schade, dass das Tierchen die nächste wohl nicht mehr erleben wird.

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