Vorurteil im Schnellgericht (2)

Das „Medium Magazin“ versucht seit dem Wochenende, das zu tun, was die Zeitschrift „Journalist“ unterlassen hat: Die Hintergründe der Vorwürfe gegen den Kollegen W.* genau und gründlich zu recherchieren.

W., der auch zwei Beiträge für BILDblog geschrieben hat, deren Inhalt aber unumstritten ist, hat in Artikeln für „Welt Online“ und „Spiegel Online“ immer wieder einen Rechtsanwalt Carsten Penkella zitiert, den es zumindest unter diesem Namen nicht gibt. Es gibt jedoch Schriftwechsel und eine Art Bekennermail des angeblichen Mannes, in der er behauptet, er habe die Redaktion von „Spiegel Online“ und ihre Recherchemängel bloßstellen wollen, und von einem „kleinen Test“ spricht, für den er sich W. ausgesucht habe. Der Absender dieser Mail ist unbekannt. Die beiden Medienhäuser haben Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Titelmissbrauch und Betrug gestellt, um mithilfe der Staatsanwaltschaft herauszufinden, wer hinter der falschen Identität steckt.

„Spiegel Online“ hat sich im vergangenen Herbst von W. getrennt und auf diese Weise anscheinend auch eine Rüge durch den Presserat verhindert. Ein Leser hatte sich über den falschen Anwalt in einem Artikel beschwert, „Spiegel Online“ ging daraufhin der Sache nach und nahm alle Artikel W.s vom Netz. Ob der Autor, den die Redaktion seit Jahren als verlässlichen Mitarbeiter kenne, die Experten tatsächlich erfunden habe, oder es sich um tragische Zufälle handele, ließ die Redaktion bewusst offen.

Diese Frage ist auch heute nicht geklärt. Es gibt auch diverse weitere Ungereimtheiten in Zusammenhang mit anderen Namen in den Texten. Als Tatsache kann gelten, dass W. mindestens schlampig gearbeitet hat und erhebliche Fehler gemacht hat. Ob er mutwillig Zitate erfunden oder gefälscht hat, was er ausdrücklich bestreitet, ist aber offen. Bislang hat er jedoch auch nicht geforderte Belege für umstrittene Textstellen in seinen Artikeln vorgelegt. Dies soll in den nächsten Tagen endlich geschehen.

Der Fall ist außerordentlich komplex. Viele Fragen sind unbeantwortet. Ich sehe mich zur Zeit aufgrund der mir vorliegenden Informationen nach wie vor nicht in der Lage, ein Urteil in der Sache und über den betroffenen Kollegen zu fällen. Daran hat sich seit gestern nichts geändert.

Aber gerade weil die Faktenlage so unübersichtlich und widersprüchlich ist, habe ich von meiner gestrigen Kritik an der vorverurteilenden, falschen, identifizierenden Berichterstattung auf journalist.de nichts zurückzunehmen.

*) Nachtrag, 1. April. Aus juristischen Gründen habe ich den Namen des Beschuldigten nachträglich anonymisiert, auch in den Kommentaren.

322 Replies to “Vorurteil im Schnellgericht (2)”

  1. Wie hat [W.] „Penkella“ kennen gelernt? Zweifel – seit wann? Wie war Communication? Sehr interessant zu erfahren …

  2. alles in allem – ein sturm im wasserglas

    Beinahe stört mich diese „Geschichte“, wenn ich sehe, was sonst so verzapft wird…

  3. Wenn es nur um den einen Mann ginge, könnte man die Sache ja noch glauben. Aber was ist mit den vielen anderen Experten, für deren Existenz es keinerlei Hinweise gibt?

  4. „Der Fall ist außerordentlich komplex. Viele Fragen sind unbeantwortet. Ich sehe mich zur Zeit aufgrund der mir vorliegenden Informationen nach wie vor nicht in der Lage, ein Urteil in der Sache und über den betroffenen Kollegen zu fällen.“

    Grotesk! Sie fällen in dieser Sache ständig Urteile gegen Kollegen und spielen sich zur obersten Instanz für journalistische Ethik auf. Es ist ihre Selbstgefälligkeit, die sie unglaubwürdig macht.

    Ihr plötzlicher Rückzieher ist peinlich.

  5. @Bert (4.) Moooment… Stefan urteilt gegen die Berichterstattung, und da macht er explizit keinen Rückzieher.

    Er sagt, er traut sich kein Urteil in der Sache zu, und das hat er auch schon gestern geschrieben. Kann man nachlesen.

  6. @bert
    für dich ist die welt voller quitten, nicht?!
    wäre sonst aber auch wirklich viel zu kompliziert.

  7. Interessanter Fall, bitte weiterhin so sachlich da dran bleiben!

    An einen Artikel erinnere ich mich, das war der über den Flashmob auf Sylt:

    http://www.stern.de/panorama/nach-flashmob-sylter-forderungen-lassen-party-mann-kalt-703625.html

    Der Artikel ist redigiert, allerdings steht in den Kommentaren noch der Teil der Originalversion mit dem Zitat:

    „Öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel müssen angemeldet werden. Wenn festgestellt wird, dass Herr Stüber öffentlich zu der Versammlung aufgerufen hat, hat er ganz schlechte Karten“, sagt der Kölner Rechtsanwalt Carsten Penkella.

    Ich erinnere mich, wie ich damals über diese Formulierung „ganz schlechte Karten haben“ gestolpert bin. Also zumindest die Anwälte die ich kenne, würden sich nie so „umgangssprachlich“ zitieren lassen. Die formulieren ja schon im persönlichen Gespräch eher geschraubt, in einem freigegebenen Zitat würden die das betont sachlich darstellen, mit ordentlich Substantiven und zusammengesetzen Worten, mit einem Schuß „kommt darauf an“ usw.

    Dachte mir damals: naja, ist halt ein Kölner, der Anwalt. Die sind wohl irgendwie lockerer drauf ;)

  8. Bert: Sind Sie DER Bert?

    http://www.bertisevil.tv/

    Ich habe hier schon oft gegen Niggemeier gewettert, man kann das gerne nachlesen. Aber in diesem Fall irren Sie. Gerade weil man derzeit kein Urteil in der Sache fällen kann, hat Niggemeier Recht. Es geht um „in dubio pro reo“. Es geht darum, dass man nicht auf einen Verdacht hin eilfertig einen Menschen demontiert.

    Was daran grotesk, gar peinlich sein soll, erschließt sich mir nicht.

  9. Kommt mir wie ein wohl ungewolltes Lehrstück über ebenso ungewollte Tendenzen in neutraler Berichterstattung vor. Beide Niggemeier-Texte haben denselben Tenor. Aber gestern las sich das so, als würde Niggemeier eine Hexenjagd auf einen wahrscheinlich Unschuldigen anprangern. Heute lese ich ein ganzes Stück mitschwingender Skepsis gegenüber S.W. da raus.

  10. In den bisherigen Texten stand bisher nichts über eine:

    „Bekennermail des angeblichen Mannes, in der er behauptet, er habe die Redaktion von „Spiegel Online” und ihre Recherchemängel bloßstellen wollen.“

    Ich frage mich, ob den Redaktionen dieses „Erpressung“ bekannt war. Ebenso frage ich mich auf welcher Grundlage eigentlich die Artikel entstanden sind. Aber wegen der Schwere der Vorwürfe und Fehler sollte sicherlich nicht ich sondern der Presserat eine Antwort auf diese Fragen finden.

  11. Es ist genau richtig, dass man kein abschließendes Urteil fällt, bevor alle Fakten bekannt sind. Die Story von W. klingt nicht gerade glaubwürdig, und es wäre sicher gut für ihn, wenn er sie belegen könnte.
    Das Entscheidende ist aber für mich das verantwortungslose, voreilige, schlampige Handeln von vor allem meedia.de, aber auch journalist.

  12. Alles richtig, alles so weit wahr — bloß klingt der Blogeintrag von heute doch überraschend distanziert zum gestrigen.

  13. Naja. Die ganze Geschichte ist einfach seltsam.
    Wenn die Strafanzeigen bereits im Dezember gestellt wurden, dann wird doch wohl auch die Aufforderung an SW, weitere fragliche Quellen zu belegen, aus dieser Zeit sein. Das wäre dann ja ein etwas längeres Zögern als 26 Stunden.
    Wobei ich eine 24 Stundenfrist zwar für kurz halte, mich darüber aber einfach nicht so richtig aufregen will. Richtig bizarr ist doch die Argumentation, SW habe sich in einem Onlineportal eingeloggt, dann wird er ja auch die Mailanfrage gelesen haben und müsse die Herren vom Journalisten dann unverzüglich anrufen, dass er mehr Zeit zur Beantwortung ihrer Fragen brauche.
    Und wenn dann im Sputnik-Studiogespräch nur gemutmaßt wird, dass SPON die Artikel entfernt haben muss, well SW ja von viel mehr Artikeln spricht als RG im Online-Archiv gefunden hat, dann spricht das auch nicht für die oberste Recherche-Qualiät.

    Aber mal zum eigentlichen Kern, wer kauft eigentlich solche Gaga-Experten ein, die sich als Wald- und Wiesenanwälte zu Kreditvermittlern und zu Fragen der Versammlungsfreiheit äußern (vorausgesetzt, Stern-Kommentar gibt wirklich ursprünglichen Artikel wieder). Und damit meine ich nicht den Autoren, sondern die Herren Auftraggeber.

  14. Zumindest widersprechen die bisherigen Rechercheergebnisse den Angaben von [W.] nicht.

    Erst wenn geklärt ist, wer die „Bekenner-Email“ an eine der Redaktionen geschrieben hat, lässt sich meines Erachtens sagen, ob eine bewusste Fälschung vorliegt oder nicht.

  15. Komisch, was plötzlich die Geschichte ist, wenn ein bidblog-Autor Objekt der Berichterstattung wird. Es geht nicht um schlampig nachrecherchierende Redaktionen. Nicht um einen schlecht recherchierenden Journalisten, der nach aktuellem Stand nichtmal sagt, wie er an den vermeintlichen Anwalt gekommen ist.

    Vor längerer Zeit, SN, hatten Sie, es ging um Internetsperren und Experten mit persönlichen Bindungen zur Ministerin, glaube ich, sinngemäß gesagt, dass fünf Minuten googlen diese Zusammenhänge deutlich gemacht haben. Wie hat bidblog sich eigentlich dem potentiellen Autor genähert? [W.] und cebit 2007 zu googeln hat mir einiges verraten. Über den Journalisten und die Redaktionen. Warum stehen und standen hier nicht die Redaktionen die W. veröffentlicht haben, am Pranger?

    Wenn ich es richtig sehe, wollen die Verlage mit den Anzeigen gegen Unbekannt nur die Nicht-Existenz einer hinter dem RA stehenden Person geklärt wissen. Der Betrugsvorwurf (es wurde Honorar gezahlt) würde dann wohl von Unbekannt auf eine Person umschwenken.

  16. stimme mit bert (kommentar 4) überein. wäre [W.] ein bild-journalist und die vorwürfe dieselben, Sie hätten ihn in der luft zerrissen, her niggemeier. und warum haben die zahlreichen weiteren vorwürfe gegen [W.], die im kommentarbereich ihrer bigotten verteidigung von kommentatoren aufgelistet werden, keinen eingang in ihren neuen text gefunden? sonst greifen Sie doch auch jede anregung dankbar auf – solange es gegen den richtigen geht.

    z.b. folgende kommentare:
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/vorurteil-im-schnellgericht/#comment-126326 (wer ist bert kindel – auch er taucht bei einer google abfrage ausschließlich in [W.]s texten auf)

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/vorurteil-im-schnellgericht/#comment-126336 (wer ist peter soldner? wird nach aussagen des kommentators ebenfalls von [W.] zitiert, eine google suche ist nicht vollkommen ergebnislos, aber durchaus seltsam für einen anwalt http://is.gd/b65Jq )

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/vorurteil-im-schnellgericht/#comment-126354 (wer ist verbraucheranwalt udo schmidtke? googlesuche auch nicht vollkommen ergebnislos, aber ebenfalls seltsam: http://is.gd/b65Ps )

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/vorurteil-im-schnellgericht/#comment-126390 (hat [W.] abgeschrieben? vergleich folgender texte http://209.85.135.132/search?q=cache:HeOjVpccNcYJ:hr.monster.de/3430_de-DE_p1.asp vs. http://reiseinfo-blog.de/arbeit-im-urlaub-sieben-rippen-hoch-zahlen-und-funf-runter-sagen/ )

    und was ist schließlich mit der herben kritik an [W.]s arbeit, die hier erhoben wird, auch in einem kommentar hier verlinkt wurde, aber wohl von stefan niggemeier gelöscht wurde (zumindest finde ich den kommentar nicht mehr) http://www.cebit-2007.ru/aktuelles/morenews.php?iditem=24 ([W.] soll im vor-ort-stil geschrieben haben, etwa von der „löwenmähne“ eines wirtschaftschefs, obwohl der bei seinem auftritt längst beim friseur gewesen war)

    ich hab kein interesse an einer kampagne gegen [W.]. und im backend lässt sich gewiss nachvollziehen, dass ich keinen einzigen der kommentare, die ich hier zitiere, selbst abgegeben habe. aber ich wundere mich doch sehr, dass diese anmerkungen, die nicht unbedingt aus der luft gegriffen erscheinen, überhaupt nicht aufgegriffen werden. stattdessen dreht sich alles um die frage: ob und ab wann man [W.] verurteilen darf.

  17. nachdem penkella, bzw der angeblich existierende fälscher hinter penkella, nichtmal ne webseite hat, stellt sich doch die frage, wie [W.] auf ihn reinfallen konnte. wie gerät man bei der recherche an einen, der sich als anwalt ausgibt, wenn man ihn nirgends zufällig finden kann? wenn man als journalist jemanden sucht, der einem schnell ein juristisch versiertes urteil liefert zu einem wenig komplexen sachverhalt, wie z.b. zur oben zitierten flashmob geschichte, dann ruft man doch einen anwalt an, den man schnell im netz findet, der ein, zwei, drei seriöse publikationen hat, die man evtl auch bei amazon.de findet und die sache läuft.

  18. Ich glaube an Dr. Renz und Robert Liebling ebenso wie an Edel & Starck. Also warum nicht auch an Gordon Pankalla, Carsten Penkella oder Tritra Trullala? Peter Soldner, Fachanwalt für Arbeitsrecht; IT-Experte Bert Kindel und Verbraucheranwalt Udo Schmidke sind nicht weniger vertrauenswürdig als z.B. Experte Jo Groebel, Experte Prof. Dr. Pfeiffer oder J.R. Ewing.

    Die letzte Figur jedoch – den noch unbekannten Bekenner – hätte man sich sparen können. Die Fallhöhe war doch längst schon ausreichend.

  19. @sandro: „Penkella“ ist nach Angaben von Wieschowki von sich aus auf ihn zugegangen und hat ihm angeboten, ihn mit einer Art Newsletter zu versorgen.

    (Ich bitte aber um Verständnis, dass ich nicht jede Detailfrage zur Sache hier beantworten kann.)

  20. @stefan niggemeier. aha. klingt reichlich seltsam, die erklärung. selbst wenn sie wahr wäre: wie unprofessionell kann man denn bitte arbeiten? sich auf einen anwalt verlassen, der ungefragt an einen journalisten herantritt? und den dann für geschichten verwenden, ohne sich den herrn mal genauer anzusehen? sollte es tatsächlich einen unbekannten geben, der die arbeitsweise von herrn [W.] als miserabel voführen wollte – es wäre ihm gelungen.

    von mir hängt übrigens noch ein aggressiver kommentar mit zahlreichen links im filter.

  21. Das Problem ist, dass durch diese Erklärung die zahlreichen anderen nicht existierenden Experten nicht erklärt werden (z.B. der Arbeitsrechtler Peter Soldner).

  22. Niggemeier hat es verstanden, die Zeitachse so zu verbiegen, als hätte das CERN-Experiment schon sein erstes Opfer gefunden. Ginge es nur um gefälschte Zitate, wäre die Sache trivial. Es geht aber um die angebliche email des Herrn Anwalt, die im Dezember direkt an die betreffenden Redaktionen verschickt worden ist, n a c h d e m diese sich an die mail-Adresse, die sie von Sebastian bekommen hatten, gewandt haben. Keine weitere Kontaktaufnahme war seither erfolgreich. Die Dimension des Falles steckt in einzig in diesem Detail. Seit Dezember hat Sebastian es versäumt seinen eigenen email-Verkehr mit dem Anwalt offenzulegen. Der „Journalist“, in Kenntnis der insisitierenden Nachfragen der „Welt“, hat völlig richtig gehandelt. Denn sollte es sich bei der email an die Redaktion um einen fake handeln, dann reden wir hier von faktischem Betrug.

  23. Vielleicht mal ein Hinweis für die Zukunft und alle, die zumindest verhindern wollen, auf einen gar nicht existenten Rechtsanwalt reinzufallen:

    Unter http://www.rechtsanwaltsregister.org ist das bundesweite amtliche Anwaltsregister der Bundesrechtsanwaltskammer zu finden. Darin sind alle in Deutschland zugelassenen Anwälte verzeichnet und können bequem über die Suchmaske gefunden werden.

  24. @Sandro: Nun ist er da (#16). Ich kann zu den einzelnen Fällen nichts sagen, [W.] hat die Pflicht, die Fragen zu beantworten, und das muss er schnell tun.

    Sie haben aber Recht, dass der Aspekt der weiteren Vorwürfe (neben „Penkella“) in diesem Eintrag zu kurz kam. Ich habe deshalb oben den Satz eingefügt: „Es gibt auch diverse weitere Ungereimtheiten in Zusammenhang mit anderen Namen in den Texten.“

  25. @ 23 Wie vorhersehbar, dass sich jetzt wieder all die Besserwisser, Klugscheißer und Neunmalklugen bemüßigt fühlen, Herrn Niggemeier anhand dieser zwei Artikel ans Bein zu pinkeln…
    Dabei ist seine Haltung so eindeutig wie nachvollziehbar und schlicht und ergreifend logisch.
    Traurig (aber im Endeffekt auch einfach nur konsequent), dass dieselben Geistesgrößen an der Haltung der beteiligten Chefredakteure et. al. scheinbar nicht das Geringste zu beanstanden finden…
    Aber wenn das ein Bildautor wäre, aber dann, also…Argh!

  26. ? Mein vorhergehender Kommentar war mitnichten an Kommentar 23 gerichtet, verdammte Illuminaten!

  27. @ BV. Danke. Liege krank im Bett. Dann mal los:

    – Ergebnisse im Rechtsanwaltsregister für „Soldner“: 0
    ([W.] zitiert Rechtsanwalt „Peter Soldner“ u.a. hier: http://is.gd/b6cTL )

    – Ergebnisse im Rechtsanwaltsregister für „Penkella“: 0
    ([W.] zitiert Rechtsanwalt „Carsten Penkella“ u.a. hier: http://is.gd/b6d5Q )

    – Ergebnisse im Rechtsanwaltsregister für „Schmidke“: 0
    ([W.] zitiert Rechtsanwalt „Udo Schmidke“ u.a. hier: http://is.gd/b6d9F )

    Haben die ihm alle ungefragt Newsletter geschickt, oder wie war das?

  28. Wissen Sie, was diese Geschichte ganz nebenbei auch offenbart: Die Printmedien sind nicht besser als die vermeintliche Online-Müllhalde.

    Bisher hatte man doch den Online-Medien wie Journalist.de und Meedia vorgeworfen, sie würden Vorwürfe ungeprüft wiedergeben und einen jungen Journalisten mit Vorurteilen hinrichten. Jetzt schauen Sie mal, wie die Berliner Zeitung heute in ihren Text einsteigt:

    „Anwälte tauchen regelmäßig in den Texten des jungen Journalisten Sebastian W. auf. Diese Kontakte zu Juristen könnten für ihn in Kürze recht hilfreich sein, allerdings sollte es sich dann um solche handeln, die tatsächlich existieren.“

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0330/medien/0022/index.html

    Ganz ehrlich? Ich könnte kotzen !

  29. Ich kann zu den einzelnen Fällen nichts sagen, [W.] hat die Pflicht, die Fragen zu beantworten, und das muss er schnell tun.

    Richtig.

    Das „Medium Magazin“ recherchiert, hier gibt es bereits zwei ausführliche Blogbeiträge, aber von SW gibt ein nur ein dünnes 6-zeiliges Dementi.
    Gutes Krisenmanagement sieht irgendwie anders aus.

  30. Während SN sich um die nötige Objektivität bemüht, lese ich in den Kommentaren immer mehr Spekulationen, die teils sehr weltfremd sind.

    Stellen wir doch einmal die Frage, wie es uns selbst ergangen wäre. Wären wir wirklich vor derartigen Fehlern sicher? In Zeiten kärglicher Honorare ist immer weniger Zeit für Recherche vorhanden. Da ist man doch über einen Kontakt zu einem Experten froh, der ein paar wertvolle Infos anbietet.

    Falls dieser „Experte“ die Beziehung in einer kommunikativen und freundlichen Weise beginnt, vielleicht mit Namedropping Seriosität vermittelt und dann auch noch fachlich versiert klingt, da hätten viele auf Recherchen über diese Person verzichtet. Dies trifft besonders deswegen zu, da dieser „Experte“ doch nicht im Mittelpunkt der Artikel stand.

    Der „Experte“ sollte ja nur den Tenor des Artikels mit einem Zitat belegen. An dieser Stelle werden auch nach dem Fall [W.] weiterhin Kollegen einfach reinzulegen sein.

    Für mich ist das auch kein Fall [W.], sondern ein Beispiel nachlassender Qualität im Journalismus durch permanente Einsparungen und Massenproduktion.

    Die Zahl der veröffentlichten Artikel zeigt, dass [W.] sehr fleissig war. Anders ausgedrückt: um diese Menge zu produzieren muss man auch auf die nötige Tiefe verzichten.

    Wer allerdings diese Masse nicht schafft, der kann als Freier ja die Aufstockung des Arbeitsamtes beantragen. Das sind Alternativen oder?

    Übrigens bedienen sich angesehene Sendungen und bekannte Magazine gerne bei gekauften Experten, deren Titel zwar echt, die Expertisen aber nach dem Gusto der Redaktionen sind. Ob das wirklich weniger verwerflich ist bezweifle ich doch sehr, da es sich ja um vorsätzliche Manipulationen handelt.

  31. Nur mal colorandi causa: Es ist eine Unsitte, dass Journalisten jedes Thema, das nur ansatzweise mit Recht zu tun hat, in ihren Berichten von einem Anwalt erklären lassen. Wahrscheinlich merken sie gar nicht, dass sie sich dabei regelmäßig zu Erfüllungsgehilfen von Kanzlei-PR machen. Und der journalistische Mehrwert hält sich auch in Grenzen…

  32. @Niedermeyer: blödsinn. gewiss, die krise macht es den journalisten schwer, die honorare sind knapp, die arbeit umfangreich. aber das alles ist kein grund, ausgrechnet bei der sorgfaltspflicht zu sparen. wer dieser nicht mehr nachkommen kann, muss den beurf des journalisten aufgeben. denn als journalist ermöglicht man meinungsbildung, man kontrolliert, kritisiert und ist die vierte gewalt im staat. dies ist privileg und verpflichtung zugleich.

    noch sinnloser wird ihr argument, da sie es mit sebastien wieschwoski offensichtlich auf einen gut verdienenden journalisten anwenden, der bereits als student ordentlich im geschäft war.

  33. Es handelte sich um einen Versuch zu erklären, wie gerade bei ergänzenden Fakten die Recherchetiefe leiden kann. Ein Experte füttert einen mit ein paar Infos und Freundlichkeiten an und später freut man sich über dessen Hilfe bei einem Artikel.

    Ich halte das Verhalten nicht für richtig. Ich habe erklärt, wie jeder Opfer von Zeitdruck und Massenproduktion werden kann. Herr W. war ja gerade wegen dieser Massenproduktion bereits als Student finanziell erfolgreich.

  34. Es ist schon richtig, dass der Tonfall bei ähnlichen, teilweise weniger gravierenden Vorwürfen, hier und im Bildblog deutlich schärfer ist. Bei [W.] geht es um jemanden, der entweder sehr (!) schlampig recherchiert oder sich in großen Stil Zitate ausgedacht hat. Mit ihm wird zurecht fair umgegangen, mit anderen zu Unrecht nicht.

     Ich erinnere mich an einen sehr polemischen Text über die Blog-Kommentare eines Kölner Verlegers hier auf der Seite. Darf man ihn öffentlich lächerlich machen und demütigen – nur, weil er prominenter und älter ist? Wahrscheinlich schon. Aber guter Stil ist es nicht. 

    Werden nicht auch Bildautoren desöfteren hier oder im Bildblog namentlich genannt? Zum Beispiel hier:     http://www.bildblog.de/17037/empoerung-ueber-amoklaufpraevention/ ? Warum ist das in Ordnung, die Nennung von [W.] im Journalist aber nicht?

    Zumindest der Eindruck entsteht, dass diejenigen, die mit Stefan Niggemeier irgendwie verbunden sind, eine jornalistisch nüchterne, faire und teilweise auch verharmlosende Berichterstattung bekommen – die anderen kriegen die volle polemische Breitseite. Wer sich letzteres als Medienjournalust erlaubt, darf damit aber nicht aufhören, wenn es plötzlich den eigenen Leuten an den Kragen geht. Das wirkt und ist unglaubwürdig.  

  35. Naja, das klingt schon so wie ein halber Rückzieher, Herr Niggemeier. Davon abgesehen: Die Berichterstattung einiger “Fachorgane” ist die eine Sache, die Sie zu Recht aufgreifen und anprangern. Aber der Fall sollte unbedingt auch Anlass sein, dass die Branche, zu der ich auch gehöre, mal ihren Umgang mit sogenannten “Experten” hinterfragt. Es würde mich zum Beispiel brennend interessieren, wie Herr W. überhaupt an Herrn “Penkella” geraten ist. Normalerweise zitiert man ja nicht irgend einen dahergelaufenen Anwalt, sondern jemand, der auch in Fachkreisen als anerkannter Experte gilt. Aber ich sage “normalerweise” und weiß aus eigener Erfahrung, dass viele Redaktionen mit solchen Dingen sehr lax umgehen, um es mal freundlich auszudrücken. Da wird dann jeder zitiert, der irgend einen Titel trägt und sagt, was ins Bild bzw. ins Vorurteil passt. Und aus meiner Erfahrung bei einer freien TV-Prokutionsfirma kann ich sagen, dass man sich da oft gar nicht mehr die Mühe macht, “echte” Experten zu finden, sondern ein Dutzend auf Vorrat hält, die dann zu allem und jedem ein Zehn-Sekunden-Soundbite abgeben. Nicht zuletzt, weil sie in derselben Stadt wie die Produktionsfirma arbeiten und sich so Kosten sparen lassen – Geld, das direkt in die eigene Tasche fließt. Diskussion bzw. Selbstreflektion wäre dringend angesagt.

  36. @31 Quark. Schlampige Arbeit ist genau das, was ein Jounralist sich als allerletztes erlauben kann. Ansonsten muss er die Konsequenzen für berechtigte Kritik und Verurteilung tragen. An dem Punkt ist die ganze Debatte jedoch noch gar nicht angekommen – auch wenn diverse Artikel das Geegnteil suggeriert haben. Das Stefan Niggemeier dies kritisiert hat und immer noch tut, ist zunächst mal das entscheidende Faktum.

    Um an dieser stelle generell zu werden. Mit welcher Absicht oder aus welchem Grunde, und vor allem mithilfer welcher Methoden, das kann man hinterfragen dürfen, wenn man auf eine Vermischung von Debatten und Argumentationsketten steht. Ich für meinen Teil bin erstmal für die Klärung eines Fehlferhaltens – nämlich die beiden Artikel die Auslöser der ganzen Debatte sind. Das ist ja nun erledigt. Nun dann also gerne zügig die Klärung des „Falles W.“ (sowas wollte ich schon immer mal schreiben). Und zuletzt kann man sich meinetwegen auch über Stefans Motive und Vorgehen unterhalten. Aber bitte nicht immer alles auf einmal, vermischt und ohne Zusammenhang.

  37. Was die Berichterstattung seitens Meedia und der Zeitschrift „Journalist“ betrifft: Es spiegelt nur die Provinzialität und die „Skandalgeilheit“ deutscher Journalisten und Medien wider.
    Da wird – weil man sich seiner eigenen Bedeutungslosigkeit
    und Rückständigkeit bewusst ist – alles mögliche zum Skandal
    aufgeblasen. Der gemeine deutsche Journalist wäre ja gern
    ein investigativer „Enthüllungsjournalist“, um von der eigenen Bedeutungslosigkeit abzulenken oder weil er/sie glaubt, dass
    er/sie dadurch an Bedeutung gewönne . Als ein solcher „Enthüllungsjournalist“ kann man dann ein oder zwei belanglose
    Bücher verfassen und sich dann als „Experte“ bezeichnen, denn
    man hat ja ein oder zwei Bücher zu dem (vermeintlichen) Skandal
    geschrieben. Man kann dann den Hin..äh…das Gesicht und die
    eigenen hingerotzten „Enthüllungsbücher“ in die Kamera halten, wenn das Fernsehen einen darum bittet und sich dadurch „ein bißchen wichtiger“ fühlen als der Rest der Journalistenkollegen. Man ist dann eben kein „DPA-Meldungs-Umformulierer“ wie der
    Rest der Journalistenkollegen.

  38. vorsichtig formuliert scheint Herr [W.] zumindest schlampig gearbeitet zu haben. Die Vorwürfe stammen ja offensichtlich bereits aus dem Dezember 2009, und die beteiligten Redaktionen hatten die Zusammenarbeit mit ihm in diesem Zusammenhang eingestellt.
    Wenn es ihm nun bis heute nicht gelungen ist, zumindest gegenüber seinen ehemaligen Arbeitgebern die Seriösität seiner Arbeit nachzuweisen ( Recherche dokumentieren, Quellen dokumentieren, etc. ), lässt das durchaus Zweifel aufkommen.
    Denn das hätte aus meiner Sicht doch seine erste Priorität sein müssen.
    Mehr als drei Monate hatte er dafür Zeit ( in denen übrigens nicht berichtet wurde, obwohl in den beteiligten Redaktion ja wohl genug Stichwortgeber gesessen haben, das kann man auch mal erwähnen ) aber es scheint, er konnte es nicht.
    Sonst stünden die Vorwürfe gegen ihn jetzt ja wohl nicht mehr im Raum.

    Ziemlich seltsam, das Ganze. Bin mal gespannt, ob noch weitere Einzelheiten auftauchen.

  39. @31 Unsaubere Recherche immer auf den Kostendruck und niedrige Honorare zu schieben ist natürlich einfach. Aber damit macht man es sich m.E. zu leicht.

    Angeblich bestand der Kontakt zu Penkella ja wohl schon länger. Da findet sich mit Sicherheit mal ein freier Moment, den Namen zu googeln oder im Anwaltsverzeichnis nachzusehen oder nach Publikationen zu suchen.

    Die Schuld bei den abnehmenden Medien zu suchen, halte ich hingegen auch für etwas übertrieben. In der Regel können und müssen sich Medien auf ihre Autoren verlassen. Jeden Fakt und jeden Zitatgebber nachzuprüfen, würde die Möglichkeiten selbst stark besetzter Redaktionen wie SpOn sprengen.

  40. Rechtsanwälte sollte man generell aus seinem Leben raushalten… ist glaub ich gesünder. Warum nicht einfach mal einen Astrophysiker, der von Galileo empfohlen wurde, als Experten zum Versammlungsrecht befragen? ;)

  41. @vib #41
    Genau das ist doch der Vorwurf :)

    @Penkella Meier
    Der Vorwurf Niggemeiers an die Verkünder ist, dass diese mehr schlechte Nachrichten als angebliche Wahrheit verkünden, als diese belegen können und zu belegen ist um dann nach dem Motto „Warten wir’s ab“ zu sehen, wieviel der geworfenen Scheisse hängen bleibt.

  42. Selten habe ich ein so hilfloses Gestammel einer Verbandszeitschrift gelesen. Ich möchte allen hier nur mal einen Hinweis geben, wie fahrlässig der „Journalist“ arbeitet. Inzwischen sagt auch ein Jurist gegenüber dem Medium Magazin, dass die Berichterstattung unzulässig war. Und was macht der „Journalist“? Neben dem ursprünglichen Artikel haben sie Links zum Thema eingefügt, darunter Verweise auf die Berliner Zeitung mit dem Titel „Die Berliner Zeitung über die Netz-Debatte um [W.]“. Und jetzt meine Frage: Geht es in dieser Netz-Debatte wirklich nur um [W.], oder nicht auch und vorrangig um das skandalöse Verhalten professioneller Medienberichterstatter wie Meedia und Journalist? Oder um den sorglosen Umgang mit Verdachtsberichterstattung? Oder um Schlamperei in den Medien generell? Dass der „Journalist“ noch heute glaubt, eine Debatte um den Fall [W.] angestoßen zu haben, ist ein Armutszeugnis.

  43. Ach Stefan. Erst kackst du vor einiger Zeit Kollegen an, die dpa-Meldungen nicht ständig hinterfragen, und jetzt brichst du eine Lanze für einen dir bekannten Journalisten, der um einiges mehr schlampiger (und im schlimmsten Fall unredlich) gearbeitet hat.

    Was denn nun?

    Und allen berechtigten Vorwürfen gegenüber „Meedia“ zum Trotz, wird deine hier ausgelebte Intimfeindschaft mit dem (wirklich schlechten) Online-Dienst langsam peinlich.

    Mich vergraulst inzwischen leider mit deiner Art von diesem Blog.

  44. hmm, sind #42 und #44 vom selben Autor ? Die URL unter #44 ist jedenfalls falsch, bzw. führt ins Leere.
    Dieses Internet-Dings macht einen wahnsinnig…^^

    Laut dem Artikel in der BZ hat Springer wohl bei der Prüfung der Vorwürfe im Dezember eine Liste von einem Dutzend vermeintlicher Experten in W.’s Artikeln aufgestellt, deren Existenz zumindest zweifelhaft ist. Wenn das stimmt, wäre das schon ein Hammer.

  45. Nehmen wir einmal an, dass SW tatsächlich von jemanden reingelegt worden ist und keine Experten erfunden hat. Problem ist ja: als Journalist ist man auf Experten angewiesen, jedenfalls in meinem Bereich, der IT. Ich habe vor meinem geistigen Auge (hey, auch das haben Journalisten) mal die ca. 60 Leute Revue passieren lassen, die ich als Experten in bestimmten Fragen kontaktiere. Genau 9 kenne ich nicht IRL, sondern nur per Mail. Nur vier von diesen kommunizieren verschlüsselt und mit Authentifizierungsmöglichkeit. Bleiben 5 übrig, die mir einen Bären mit ihrer Netzpräsenz und Blogs etc. aufbinden könnten….

  46. Am meisten verblüfft mich an diesem Fall die Häme von einigen Kommentarschreibern. Da wird von „Überproduktion“ und „Bahncard 100“ gelästert, sich darüber mockiert, dass Stafen Niggemeier das junge Alter des Journalisten erwähnt, obwohl dieses schon in den Artikeln von journalist und meedia in fast schon süffisanter Weise mit seinem großen Output kontrastiert wird (als ob dieses allein ihn schon verdächtigt macht).

    Da wird mit großem Eifer die vielen, vielen Artikel durchgegangen, um Experten ausfindig zu machen und um sie in die Google-Maske einzugeben. Bei all der Gehässigkeit und der offensichtlichen Lust, einen Journalisten abzuschießen, würd mich auch nicht mehr wundern, wenn es sich bei all dem um nicht ganz so zufällige Umstände handeln würde. Zumindest scheinen einige hier geradezu auf diesen Moment gewartet zu haben.

  47. @ B.Schuss

    Ach so, ich habe mich auch schon gefragt, wieso hier einige Kommentatoren mit Beispielen von eventuellen, weiteren Verdächtigen ankommen. Und dass, obwohl seit Freitag die Seite des Autors und sein Archiv nicht mehr zu erreichen sind.

    Puh! Ich dachte schon, dass ich eine lahme Schildkröte bin. Aber eine Bitte mal dann an die Kommentatoren des Axel-Springer-Verlags: Könnten Sie sich mal bitte klarer zur Erkennung geben? Das wäre ja mal nett und entspricht einem kollegialen Umgangston. Dieses ewige Gestichelt und Gerüchte verbreiten geht mir, gelinde gesagt, auf meine Ovarien. Wollen Sie etwa ein PMS provozieren? Na also – Danke!

  48. 48, Nurse Jackie:

    Niggemeier bricht eine Lanze für Sebastian W., schreiben Sie. Wo hat er das denn getan?

    Eigentlich muss man doch nur zwei Dinge voneinander trennen (was so schwer nicht sein dürfte):

    1. Die Mutmaßungen rund um Sebastian W.
    2. Die überstürzte und maßlos übergeigte „Skandal, Skandal!“-Berichterstattung darüber

    Punkt 1 bleibt aufzuklären, da sind sich doch alle einig. Aber das macht man doch besser mit Geduld und kühlem Kopf, statt – wie der „Journalist“ – ohne Anhörung des Betroffenen gleich ne Top-Story samt Agentur draus zu stricken.

  49. Also, ich kann die Webseite von SW nach wie vor erreichen. Daher verstehe ich den Kommentar von JO (50) nicht.

  50. An diejenigen, die ein Problem mit dem Ablauf der gesamten Geschichte haben:

    Wieso haben die Qualitätsjournalisten über 3 Monate benötigt, um überhaupt eine Anfrage an SW zu richten – dann aber von ihm implizit zu verlangen, er möge keinen Urlaub, kein Wochenende und keine Geschäftsreise machen, damit sie innerhalb von wenigen Stunden am WE verwertbare [?] Antworten erhalten?

    Und wenn es plötzlich so dringend ist, wieso wird dann nicht telefoniert statt eine E-Mail zu senden?

  51. Was ich nicht ganz verstehe: Die Autoren von Journalist.de und Co. waren der Überzeugung, dass S.W. Zitate fälschte. Deshalb machten sie dies publik und nannten den Namen.
    Inwiefern unterscheidet sich das vom Publikmachen schlampiger bis hin zu fälschenden Journalisten (öfter mit Namen) im Bildblog?

    Etwas zugespitzter: S.W. hat anscheinend schlampig gearbeitet. (Kann jedem passieren, übrigens.) Wenn die Autoren von Journalist.de und Co. ihm nur diesen Vorwurf gemacht hätten und den Namen W.S.‘ mitpubliziert hätten, inwieweit hätte sich dies von der Arbeit im Bildblog unterschieden?

    Oder macht Bildblog nur Namen von Journalisten öffentlich, deren Karriere dadurch mutmaßlich nicht bedroht wird?

  52. Allo! Wow „Shattered Glass“ ist gut! Wer moechte helfen, diesen „Fall Penkellalla“ zu verfilmen? Ich bin bereit, Haupt Rolle zu mimen. Der boese Carsten, der eine ganz Industrie in Verderb wirft.

  53. @ LeMonsieurD

    Ich habe bereits 15 mal versucht die Seite aufzurufen, habe sie bisher jedoch noch nicht erreicht. Nur als Hinweis.

    @ Jean Ameube

    Hallo Fallhöhe? Wie wäre es denn mit der Verfilmung über die New Yorker PR-Firma Hill & Knowlton. Da könnten Sie ja die fünfzehnjährige Nijirah al-Sabah spielen.

    Nur, um das ganze hier mal zu relativieren: Was ist eigentlich aus den Journalisten geworden, die darüber berichtet haben?

  54. 55, Rex:
    „Was ich nicht ganz verstehe: Die Autoren von Journalist.de und Co. waren der Überzeugung, dass S.W. Zitate fälschte. Deshalb machten sie dies publik und nannten den Namen.
    Inwiefern unterscheidet sich das vom Publikmachen schlampiger bis hin zu fälschenden Journalisten (öfter mit Namen) im Bildblog?“

    Wo ich helfen kann, da tu ich das gerne. Ist ja auch für manche Menschen nicht ganz einfach, die Beiträge zu lesen.

    Zunächst gibt es einen Unterschied zwischen „Schlampigkeit“ und „lügen“. Zweitens sind die Fehler, die z.B. bildblog aufdeckt, entweder ersichtlich und unstrittig und/oder überprüft. Sollten Sie irgendwo das Gegenteil auffinden, schlagen Sie bitte Alarm.

    In diesem Fall hat man die Vorwürfe nicht überprüft, denn dazu hätte es notwendig der Befragung des Beschuldigten bedurft – anders wäre diese Sache zumindest in der Eile nicht zu klären. Von einer Sache überzeugt zu sein ersetzt keine Recherche.

    Sollten Sie noch weitere Verständnisprobleme haben – nur zu.

  55. Ganz meine Meinung: Bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen! Vielleicht ist es gar nicht, wonach es aussieht.
    Und in der ganzen Diskussion kein Hegemann… pardon: Hegemonialstreben, bitte ;-)

  56. Anstelle von SW würde ich mir (hier und an anderer Stelle) ja nicht unbedingt tagelang angucken, wie die Sache langsam aus dem Ruder läuft. Die erste Eskalationsstufe (journalist, meedia und andere arbeiten grenzwertig) ist ja schon lange überschritten. So schwierig kann der Fall doch nun zumindest für ihn nicht zu erläutern sein und es würde ihm doch nur sehr nützen, auch mal etwas dazu zu sagen über ein Statement hinaus, das wie eine Mischung aus Anwaltsschreiben und Krisen-PR von Großfirmen oder Politikern klingt.

  57. @32/The Rocket

    Sie rütteln an einem heiligen Gut des deutschen Journalismus: Dem Experten. Bei einem auch nur annähernd problematischen oder kontroversen Thema muss am Ende des Artikels die Expertenmeinung stehen, die das Problem abschließend (objektiv) bewertet. Der deutsche Redakteur glauben an den Experten, so wie die angelsächsiche Presse an Debatten und das ausgewogene Meinungsbild: Bei problematischen (kontroversen) Thema ist es Pflicht, Pro und Contra-Standpunkte von Repräsentanten der jeweiligen „Betroffenen“ im Text zu haben und sich einer „So-ist-es-in-Wahrheit“-Haltung zu enthalten.

  58. @60 treets:
    Auch in diesem Fall sind die Fehler (Aussagen eines nicht-existenten Experten) unstrittig. Zurzeit geht es für SW doch nur darum, den Grund dafür darzulegen, wie es zu den Fehlern kam.
    Beim bildblog wird auch nicht jedesmal hinterfragt, warum ein Fehler den Weg in die Publikation geschafft hat. Insofern finde ich den Vergleich nicht völlig abwegig.

  59. Ich auch habe Problem mit Reaction von „SW“ auf Entdeckung von falscher Experte.

    Nach Entdeckung in December 2009 SW „corrigert“ viele alt Artikel auf Seite zeitungsjung.de?
    Setze mit „Penkella“ weg, aber Rest bleibt gut Documentation? Kein Information zu Aenderung – ist auch mode von Faeleschung? Falesche Artikel immer gut Arbeits-Probe? Ich nicht sicher, aber bestimmt hat Ueberlegung.

  60. @ Thomas #23: Sie schreiben:

    Der „Journalist”, in Kenntnis der insisitierenden Nachfragen der „Welt”, hat völlig richtig gehandelt.

    Könnten Sie das bitte näher erläutern? Was war daran „richtig“? Was haben „insistierende Nachfragen der ‚Welt'“ damit zu tun?

    Darf ich Sie fragen: Sind Sie Journalist?

    Denn sollte es sich bei der email an die Redaktion um einen fake handeln, dann reden wir hier von faktischem Betrug.

    Dann ja. Ja dann. Es wäre allerdings journalistisch gewesen, den Betrug nachzuweisen und nicht per „exklusiver“ Vorabmeldung nur zu vermuten.

    Diese erbärmliche Vorgehensweise wird auch nicht entschuldigt, sollte sich erweisen, dass [W.] gefälscht hat.

    @ Meier Penkurski #44: Danke.

    Mich interessiert erstens brennend eine Aufklärung durch [W.], wenn er es denn kann. Zweitens interessiert mich ebenso brennend, wie viele derjenigen, die hier Kritik an den Beiträgen von Stefan Niggemeier üben, selbst journalistisch tätig sind und also nicht begreifen, dass sehr wohl beides geht: a) die erbärmlichen Auftritte von „Journalist“ und „Meedia“ zu kritisieren, und b) sich parallel darum zu bemühen, den Fall [W.] so präzise wie möglich darzustellen.

    Niemand würde darüber diskutieren, wäre der „Journalist“ mit einem überzeugenden Hintergrund-Stück zu dieser Problematik heraus gekommen.

  61. @66 Welches überzeugende Hintergrundstück hast Du denn je im „Journalist“ gelesen. Kann den Unterschied der PR-Beilagen und der Texte selten erkennen. Naja, vielleicht ein bisschen überzogen, aber wenn man mal die 26 Stunden-Frist mit der latenten Nicht-Aktualität des Blattes ins Verhältnis setzt, muss man sich um so mehr wundern.

  62. Der Bundesverband des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), der den „Journalist“ herausgibt, hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der er das Vorgehen des „Journalist“ verteidigt.

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/Stellungnahme_Herausgeber_30.03.2010.pdf

    Darauf, dass der „Journalist“ falsch berichtet, geht der Verband mit keinem Wort ein.

    „Meedia“ hat unterdessen den eigenen Artikel offline gestellt: http://meedia.de/nc/details-topstory/article/erneut-journalist-unter-flschungsverdacht_100027100.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=62d7ed8817

  63. Eins muss man dem „journalist“ aber lassen, das ursprüngliche Springer-Statement gegenüber dem Autoren Geißler ließ offenbar durchaus den Schluß zu, dass der Verlag Strafanzeige gegen W und nicht, wie sich dann erst später herausstellte, gegen Unbekannt gestellt hat. Und das ist schließlich kein unwesentlicher Punkt.

  64. Die djv-Erklärung ist für eine Journalisten-Gewerkschaft nicht frei von Komik. Dem djv-Bundesvorstand zufolge muss ich als Journalist gar nicht auf die Stellungnahme eines Beschuldigten warten, sofern dieser zuvor anderen gegenüber keine Erklärung abgegeben hat.

    Ich könnte also – laut djv – z.B. Helmut Kohl oder Ferdinand Piech öffentlich als … darstellen, weil sie sich ja vorher auch nie zu bestimmten Dingen geäußert haben.

    Man kann da nur jedem raten: bitte, bitte nicht nachmachen. Wer als Journalist so vorgeht wie der djv-Vorstand es für geboten hält, würde vor jedem deutschen Gericht böse untergehen.

  65. Ach, jetzt verstehe ich. Der eine hat es falsch gemacht und der andere macht es richtig. Danke, treets, alles klar. Und wie kommen Sie darauf, dass gelogen wurde? (Ich nehme an: Vonseiten des Autors auf Journalist.de.) Das unterstellt absichtliche und wissentliche Falschdarstellung.

    Was das Befragen von „Beschuldigten“ angeht, hat übrigens SN erklärt, (aus naheliegenden Gründen) auch mal selbst darauf zu verzichten.

  66. Rex, das „Lügen“ bezieht sich darauf, dass der „Journalist“ eben dies dem Autoren unterstellt hat.

    Ich nehme an, Sie wollen das nicht verstehen.

  67. Mal ganz abgesehen von dem inhaltlichen Unfug dieser Stellungnahme des DJV („Dieser Eindruck schadet dem Beitrag“ – ist klar, zu schade, dass dieser unglückliche Eindruck entstehen konnte, kann ja aber keiner was dafür…): Den Autoren? Man sollte doch meinen, dass zuminest ein Journalistenverband die Deklination des Wortes „Autor“ intus hat…

  68. Der Journalist [W.] ist werder der Erste, noch wird er der Letzte sein, der Zitate erfunden hat. Man sollte sich nur nicht erwischen lassen.

  69. Nachtrag zu #76: Zunächst war sein Bild unverpixelt zu sehen (auch auf dem HP-Teaser), jetzt nicht mehr. Habe leider keinen Screenshot der Vorher-Version.

  70. Zwei Dinge versteh‘ ich immer noch nicht:

    Warum der „Journalist“ das Thema Monate nachdem es eigentlich aktuell war, aufgreift, als wären es breaking news.

    Und warum der betreffende Autor es bis heute anscheinend nicht geschafft hat, nachvollziehbar zu begründen, wie sich der falsche Experte in seine Texte verirrt hat.

    Ach ja, was Experten mit Allgemeinplätzen (das nannte man doch „groebeln“, oder?) generell in Texten zu suchen haben, erschließt sich mir ebenfalls nicht.

  71. ich weiss, ich weiss, liebe kommentatoren, ist ganz normal, dass journalisten heute pr machen während sie gleichzeitg unabhängige kritiker zu sein glauben, aber für all jene, die an ihren beruf glauben, ist es eine beleidigung, dass wieschwoski neben seiner arbeit als journalist im verbraucherbereich gleichzeitig pressesprecher der webseite „billig-flieger-vergleich.de war

    http://www.billig-flieger-vergleich.de/news/article0196.html

    warum nur ist das keiner einzigen redaktion aufgefallen? haben die bei spiegel.de und axel springer kein google? oder ist es ihnen egal?

  72. @78 / Con
    Ich schon.
    Über die Bedeutung einer unverpixelten Abbildung allerdings mögen andere urteilen. Oder woher das Foto stammt. Aktuell (noch) keine Quellenangabe bei Bild.

  73. Es pielt doch keine Rolle was W. gemacht hat. Das ist eine Baustelle und ich würde es noch immer nicht wagen eine Prognose abzugeben.

    Es geht doch hier um das Schnellgericht des DJV oder von Meedia und mdr. Alle Ungereimtheiten, die hier im Kommentar auftauchen, hat ja auch keiner der Ankläger gefunden.

    Hier geht es besonders um das Verlautbarungsblatt einer Journalistengewerkschaft, das lieber Journalisten vorverurteilt, anstatt endlich einmal selbst mit ordentlicher Recherche zu beginnen. Die Erklärung des DJV spricht ja Bände!

    Herr Daniel und Herr Geißler sollten vielleicht selbst auf die Zusammenarbeit mit dem DJV-Organ verzichten. Wer so schlampig recherchiert und Kollegen ohne Beweise Übles unterstellt, der hat dort nichts verloren.

    Der DJV-Vorstand wird schon solidarisch hinter den Tätern stehen. Hinter den Journalisten und Mitgliedern steht man im DJV ja eher selten.

  74. @84 jeeves: da bin ich überfragt, das wäre zu recherchieren, wenn man es mal geschafft hat, die debatte von der niggemeier’schen metaebene wegzudrehen

  75. Ganz großartig: Jetzt macht auch die BILD den armen Herrn W. platt:

    http://www.bild.de/BILD/news/2010/03/30/sebastian-w-betrugsverdacht/faelschung-staatsanwalt-ermittlungsverfahren.html

    Komisch 1: Wo kommt das Foto her? Antwort: BILD hat sie sich offenbar von der Homepage des Herrn W. geholt.

    Komisch 2: Gegen Herrn W. kann doch nur wegen Titelmißbrauchs ermittelt werden, wenn sich Herr W. selbst eines falschen Titels bemächtigt hat – und darum geht es doch gar nicht.

    Ich sage nur: Herzlichen Glückwunsch, Axel Springer, für diesen vollendeten Rufmord.

  76. @88/SN – Moment, wenn wie lt. Bild geschrieben und von StA-Sprecher Möllers angeblich bestätigt wirklich stimmt (und ggf. schon seit Anfang des Ganzen) gestimmt hat, dass Springer wirklich Anzeige erstatttet, die StA HH also nun ermitteln muss explizit GEGEN W., also nicht GEGEN UNBEKANNT, also wie aus dem ursprünglichen Springer-Statement ggü. Journalist/Geißler lesbar: dann stärkt das eher die an sich ja dünnen Recheremethoden von Geißler, oder?

  77. Hä? Sind das jetzt Ermittlungen nach der ersten Anzeige gegen Unbekannt oder ist es ein zweites Ermittlungsverfahren?

  78. Also kommt, ob jetzt gegen oder wegen Sebastian W. ermittelt wird, macht nun wirklich keinen großen Unterschied. Ist durch nur ein Buchstabe, da kann man sich schon mal vertun…
    Aber dass ausgerechnet ein Online-Angebot wie „Bild.de“, das nicht unbedingt für seinen respektvollen Umgang mit Persönlichkeitsrechten bekannt ist, Herrn W. nicht mit vollem Namen anprangert, sollte vielleicht den „Journalist“-Experten zu denken geben.

  79. @knorke: Die seriöse Aufarbeitung ist in Arbeit, in Kürze mehr.
    — Stefan Niggemeier — 29. März 2010, 16:06

    Was ist eigentlich daraus geworden?

  80. Ich kapier immer noch nicht, warum W., für den sich hier und anderswo viele Helden auf dem Altar der Verdachtsberichtserstattungsfreiheit aufopfern, hier oder woanders nichts Aufhellendes von sich hören lässt. Im Urlaub wird er mittlerweile ja nicht mehr sein. Das lief bei Neon besser: Ja, ich habe Texte ein wenig aufgemoct und bin nun erstmal weg – das ist o.k.

  81. @91 Rechercheerfolg qua Lotto-Sechser? Man kann ja Geißler und Daniel dafür nicht noch loben!

  82. @96. Hm, okay. Ich hab gegen den Text nichts einzuwenden. Ich hatte den Kommentar nur irgendwie anders verstanden gestern. Allein schon die schöne Zusammenfassung der Kommentare unter #16 könnte man nutzen für einen ganzen Tag Recherche.

  83. @ 4/Bert

    Genauso ist es. Stefan Niggemeier lehnt sich bei allen Sachverhalten so weit wie irgend möglich aus dem Fenster. Und jetzt eiert er hier herum. Das ist peinlich und entblößend.

  84. @jokahl (#95): Der entscheidende Unterschied ist ja, dass die „Neon“-Sache an die Öffentlichkeit kam, als es sich nicht mehr um einen Verdacht handelte, sondern eine Tatsache. Gegen [W.] aber gibt es bislang nur einen Verdacht. Unabhängig davon muss er jetzt (wie gesagt) schnell Antworten liefern.

    @jokahl (#91): Nein, es handelt sich nach meinen Informationen nicht um das Verfahren, das Springer mit seiner Anzeige gegen unbekannt angestoßen hat. Und ich bitte, es mir nicht als Ausflucht oder Verzögerungstaktik auszulegen, wenn ich sage: Der Fall ist unglaublich undurchschaubar, und er wird gerade stündlich komplizierter.

  85. 97/Niedermeyer: Nein, man muss den journalist für seine Recherche nicht loben. Aber wenn man unterstellt, dass sie (missverständlich) davon ausgingen, dass der Springer-Verlag wirklich Anzeige erstattet hat und gleichzeitig der Autor W. nicht erreichbar war/erreichbar schien – immerhin zwei Tage lang, und er recherchierte währenddessen angeblich das Xing-Profil des Rechercheurs Geissler – dann ist es zumindest kein Rufmord sondern verschärfte Verdachtsberichtserstattung wie sie z.B. der Spiegel gern betreibt, oftmals erfolgreich.

  86. @Klaus: Ja, aber es fehlt nicht an Recherche, um neue Vorwürfe und Verdachtsmomente zu finden. Die sind hinter den Kulissen ohnehin gesammelt und gründlich dokumentiert. Es fehlt jetzt an Antworten von [W.] auf die Fragen. Die sind angeblich in Arbeit. Ich finde, sie müssen schnell kommen; es hilft aber auch nichts, jetzt im Stundenrhythmus „Und?“ zu rufen. Er wird sie in den nächsten Tagen vorlegen, und dann werde ich sie mir angucken und mir ein Urteil bilden, ob sie überzeugend sind.

  87. Im Anschluss an Kommentar #80: Herr W. war im Jahr 2006 Pressesprecher der Firma Billigflieger Vergleich. Geschäftsführer dieses Unternehmens war von 2003 bis 2010 Rechtsanwalt Gordon P. aus Köln, dessen Nachname dem des sog. Experten aus mehreren Texten von Herrn W. zum verwechseln ähnlich ist. (siehe auch Kommentar #31 von Torsten zu „Vorurteil im Schnellgericht (1)“)

    Bin ich hier der einzige, der die Erklärung mit dem Newsletter nicht versteht?

  88. 100/SN: Danke, und klar, aber das Aufmocen/Nein-Beispiel war auch eher in der Hinsicht gemeint, dass hier ohne den Autor selbst einfach nichts Erhellendes läuft und auch nicht laufen wird und das vielleicht sogar schon seit Monaten so geht. Was für W nicht gut wäre.

  89. Könnte mal bitte jemand einen Skandal eines sogenannten „PR-Journalisten“ aufdecken? Könnte sein, dass da auch einiges Unwahres an den Storys ist. Haben die dann vorsätzlich getäuscht? Ermittelt dann die Staatsanwaltschaft gegen Werbelügen die als tolle Texte getarnt sind? Bin gespannt. Die traurige Gewissenheit in einer Welt voll mit Verblendung und Werbetreibenden, die (ungekennzeichnete) Texte in Medien einkaufen ist nur: Fällt das einem Leser heutzutage noch auf? Muss man dafür vom Fach sein? Ich kenne leider so viele Leute, die so unfassbar viel Mist akzeptieren und glauben (und für diesen noch Geld ausgeben).
    Zweite Frage: Ist das überhaupt (selbst von Medien) gewollt (die meisten sind ja „Dienstleister“) oder begnügen sich die Chefredakteure damit, dass sie mit Lügen beliefert werden (und diesen Content dann immerhin nicht bezahlen müssen oder besser noch als ihr eigenes Werk deklarieren können)?

    Prognose: Wenn sich der Berufsstand auf Basis des Pressekodex und nach diesen harten Kriterien definiert, werden 95% aller sogenannten Journalisten ihren Presseausweis verlieren. Und das wäre auch gut so.

  90. 101, jokahl:

    „Aber wenn man unterstellt, dass sie (missverständlich) davon ausgingen, dass der Springer-Verlag wirklich Anzeige erstattet hat…“

    Dieses „Hätte, wäre, wenn-Prinzip“ hat im Journalismus nichts zu suchen. Es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, in solchen Fällen nachzufragen.

    „dann ist es zumindest kein Rufmord sondern verschärfte Verdachtsberichtserstattung wie sie z.B. der Spiegel gern betreibt, oftmals erfolgreich.“

    Nochmal zur Erinnerung: welche Sau wird gerade durchs Dorf getrieben? Welcher Abgrund von Landesverrat lag hier zugrunde, dass es eine solche Berichterstattung (hektisch und nachlässig) zwingend bedurft hätte?

    @all:
    Steigert euch nicht in einen Rausch hinein. Versucht hier nicht, den Super-Rechercheur zu spielen. Nehmt es ernst, betreibt vernünftige Aufklärung – dann aber lasst das Geschwätz sein. Dass jemand sich hier fingerschnipsend meldet, weil er entdeckt hat, dass SW im Jahre 2006 Pressearbeit für ein No-name-Unternehmen gemacht hat – und dann deswegen meint, man müßte hier Grundsatzfragen klären, ist doch an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.

    Und warum diese Eile, warum dieses „wir wollen jetzt aber sofort wissen, was los ist“? Welches Recht haben wir denn, hier pronto alles auf den Tisch geliefert zu bekommen?

    Da sind in diversen – relativ unbedeutenden – Texten eines nicht bekannten Autors Figuren aufgetaucht, die womöglich erfunden sind. Ja und? Wenn es sich in ein oder zwei Wochen klärt, ist es doch auch gut.

    Ein wenig habe ich, der Liebhaber der Holzmedien, auch das Gefühl, dass diese ständige Hektik ein Nebenprodukt der Elektronik ist. Alles jetzt sofort und hier auf der Stelle, so ist wohl das Motto. Es ist keine Zeit mehr, irgend etwas in Ruhe zu checken, denn da schwillt schon wieder irgendwo im Netz der Chor der Unbefriedigten an.

    Ich möchte mich selbst davon nicht ganz frei machen. Ich beobachte solche Tendenzen auch bei mir selbst. Diese Form von Interaktivität ist einerseits klasse, andererseits verführerisch. Es macht sozusagen dauer-hungrig. Nimmersatt. Und immer auf der Suche nach einer neuen Sau, die durchs Dorf getrieben wird – so unbedeutend sie auch sein mag.

    Selbstkritisch ist anzumerken: ich, der in den vergangenen Tagen immer wieder aufs Neue hier gepostet hat, sehne mich etwas danach zurück, als man noch gezwungen war, seinen Leserbrief zu Papier zu bringen. Kann man Medien, besser noch:Medienmedien, entschleunigen?

    Ich habe neulich mare tv gesehen. Es hat mir gefallen. Ich bin wohl alt geworden.

  91. @106 Das ist richtig, falls man wissen will was W. getan oder nicht getan hat. Es ist aber fast bedeutungslos, falls man wissen möchte welche Stilblüten die Berichterstattung in den Medien teilweise treibt.

    Mir fehlt noch immer eine wirkliche Erklärung von Journalist und meedia. Die Erklärung @68 war ja eher ein Armutszeugnis. Und der Offline gestellte Artikel von meedia spricht Bände

  92. @ treets
    In diesem Blog hier würd dieser Fall lang und breit vom Blogbetreiber erläutert.

    Eine „wer-sind-wir-denn,dass-Watsche“ an alle, ist gerade von Dir in diesem Kontext ein bißerl… na sagen wir unglücklich.

  93. @Stefan Niggemeier: Bei aller unterstellten Unfähigkeit von MEEDIA könnte es doch sein, dass Sie, wie in der Vergangenheit schon oft, wieder einmal auf der falschen Seite stehen. Sie können ja auf neue Beweismittel warten, aber ich prognostiziere, dass diese Angelegenheit so ausgeht, dass es einen Bildblog-Autoren weniger gibt. Die Verlage, mit denen Sie ja offenbar als Medienjournalist nicht mehr kommunizieren, hätten Ihnen dazu Hinweise liefern können. Die ständige Ankündigung neuer Fakten durch Sebastian W. ist doch seltsam, so etwas kenne ich von etlichen Falschspielern wie Harksen & Co. Und die vom Presserat in der Sache bedrängten Verlage warten seit Dezember darauf. Am Ende stehen Sie womöglich genauso jämmerlich leer da wie jetzt.

  94. @treets: Entschleunigung! Eben. Ich sage nur „information overload“ auf allen seiten, Payback!, Lanier! Nicholas Carr!. Information overload ist nicht nur in der Rezeption, sondern auch in der Produktion. Im Jahre 1985 in Holzzeiten wären alle diese falschen Anwälte schon dadurch aufgeflogen, dass sie keine Telefonanschlüsse gehabt hätten.

  95. Rox,
    ich habe mich selbst von der Kritik nicht ausgenommen. Ist eigentlich auch nicht zu überlesen.

    Altrogge:
    die Hinweise, welche die Verlage hätten liefern können, wollten Sie bewußt in ihrem Artikel nicht bringen? Wenn Sie mehr Infos hatten als das, was Sie geschrieben haben, warum nicht heraus damit?

    Ach, Sie hatten keine? Dann sollten Sie ihre Artikel besser Prognosen nennen.

    Was haben Sie, Altrogge, eigentlich in diesem Fall journalistisch mehr getan als eine Presseerklärung umzuschreiben? Niggemeier angerufen? Wow.

    Ich weiß nicht, ob Ihr Geldgeber sich das so vorgestellt hat mit ihrer Arbeitsleistung.

  96. Ooops. Hat da tatsächlich Stefan Georg Altrogge geschrieben oder nur jemand, der sich einen blöden Scherz erlaubte? Wie steht man denn „jämmerlich leer“ da, frage ich mal so daher – der echte Georg Altrogge müsste das doch wissen.

  97. Mensch, Herr Altrogge, dann haben Sie ja alles richtig gemacht. Sie stehen auf der richtigen Seite, haben den richtigen fertig gemacht. Und dem ollen Niggemeier hat endlich mal einer so richtig eine reingezogen. Strike. Super. Chapeau! Da können wir die Kommentare ja eigentlich gleich schließen. Schade dass ich jetzt das perfekte Bild durch meinen Kommentar störe.. Ich sag mal: Sorry.

  98. Herr Altrogge, es wäre schön, wenn sich Ihre Prognosen auf Recherche gründen würden bzw. das schon vorher der Fall gewesen wäre – oder wusste meedia irgendetwas, was nicht geschrieben wurde?

  99. @Georg Altrogge: Ich wüsste ja wirklich gerne, ob Sie wirklich nicht verstehen, worum es hier geht, oder ob es Ihnen bloß egal ist. Soweit ich das erkennen kann, hat Ihr Kommentar mit dem Inhalt des obigen Artikels oder seines Vorgängers reichlich wenig zu tun. Es geht doch gar nicht um die Frage, deren Antwort Sie da prognostizieren wollen.

  100. @111:

    Genau richtig, Herr Altrogge. Bei Verdacht schuldig und ohne Prozess am nächsten Baum aufhängen.

    Kann mal jemand dem Kollegen das Prinzip Rechsstaat und Unschuldsvermutung erläutern? Erbärmlich, was sich heutzutage so alles Medienjournalist nennen darf.

  101. @111 Ist es wirklich so, dass man in dieser Angelegenheit auf einer Seite stehen kann? Machen Sie das bei Meedia immer so, zwei Seiten bestimmen, und dann auf eine draufhüpfen?

    Journalismus ist das dann aber nicht mehr. Falls es das überhaupt jemals war.

  102. @ treets

    Das schmälerte die deutlich zu lesende Doppelmoral nicht, sondern hob sie nur deutlicher hervor.

  103. Ach, Herr Altrogge, so ganz unter Klarnamen: Hier setzt sich momentan nur einer herab. Denken Sie einfach mal drüber nach, bevor Sie so unfassbaren Nonsens kommentieren.

  104. So, so, Herr Altrogge, sie prognostizieren das also. Berichterstattung aufgrund von Prognosen kannte ich bislang nur von Wahlabenden, aber selbst da wurde so etwas als Prognose und nicht wie bei Meedia als Tatsache verkauft.

  105. Zitat aus dem Bildblog:

    Der Beschuldigte hat auch insgesamt zwei Beiträge für BILDblog geschrieben, die aber nicht beanstandet werden. Wir werden die Vorwürfe gegen den Autor sorgfältig prüfen. Danach werden wir über Konsequenzen entscheiden.

    Konsequenzen? Ist das Ironie oder Sarkasmus? Wenn nicht, frage ich mich warum diese Härte, wenn die Beiträge an sich nix auszusetzen war.

  106. @Herr Altrogge: Damit haben Sie unfreiwillig die wahre Absicht hinter Ihrer Abschrift deutlich gemacht. Dass es Ihnen einzig um Aufklärung ging, kauft Ihnen doch nun keiner mehr ab. Wo bleibt eigentlich die natürliche Scham, die Kommentare wie „(…) dass Sie, wie in der Vergangenheit schon oft, wieder einmal auf der falschen Seite stehen.“ bei eigener Verdachtsberichterstattung verhindert?

  107. Herr Altrogge versteht nicht. Man kann W. samt seinen Erklärungen für höchst unglaubwürdig halten und endlich Beweise sehen wollen – aber gleichzeitig die unwürdige, schlampige, verantwortungslose Berichterstattung von meedia verurteilen. Wenn es Altrogge nur darum geht, zum Schluss Recht gehabt zu haben, falls er das als so eine Art Match mit Niggemeier sieht, Opfer egal, dann wäre das erbärmlich.

  108. Lieber „treets“, bist Du selbst schon im eigenen, beschworenen Rausch unterwegs? Du weißt scheinbar, was richtig und was falsch ist, und für vermutlich unnötige Seitenhiebe wie „Ist ja auch für manche Menschen nicht ganz einfach, die Beiträge zu lesen“ oder auch „Ich nehme an, Sie wollen das nicht verstehen“ bleibt Dir auch Zeit. S.W. hat Mist gebaut, und der Autor von Journalist.de und meedia.de anscheinend auch. Fehler machen ist menschlich, schalt ruhig mal ein paar Gänge zurück.

  109. Spannend ist doch auch, warum Meedia seinen Artikel inzwischen offline genommen hat. Mehrere Gründe kommen in Frage. Ist es AAAAAAAH oder BEEEEEEH?

    A. Weil sie inzwischen festgestellt haben, dass sie tatsächlich kein Copyright für das geklaute Foto haben?

    B. Weil sie inzwischen festgestellt haben, dass es sowas wie Verdachtsberichterstattung gibt und so genannte Dschornalisten dabei sorgfältig vorgehen sollten.

  110. @Sebastian Niedermeyer: Es spielt sehr wohl eine Rolle, was SW getan hat. Und er muss sich auch erklären und dafür gerade stehen. Völlig unabhängig von der peinlichen Vorstellung der Medienjournalistenzunft. Falls er die Unwahrheit gesagt hat, sollte er sich nicht noch weiter reinreiten. Falls er Beweise hat, die seine Version stützen, soll er sie vorlegen.

  111. 129, Rex, alter Kommissar ;-):

    “ S.W. hat Mist gebaut, und der Autor von Journalist.de und meedia.de anscheinend auch. Fehler machen ist menschlich, schalt ruhig mal ein paar Gänge zurück.“

    Das werde ich wohl müssen in meinem Alter.

    Aber, so ganz nebenbei: Ist es nicht drollig, wie Georg Altrogge hier Schlachten führt, die – was die Zukunft von meedia betrifft – längst entschieden sind?

    Der Mann eines dahinsiechenden Mediums möchte Klarnamen. Dabei hat er gerade erst gezeigt, wie wurscht es ihm ist, einen Namen durch den Dreck zu ziehen.
    Ob Dirk Manthey sich das so vorgestellt hat?. Keinen Gewinn machen ist ja schon blöd, aber dann noch ein mieses Image?

    Das wäre dann die Geschichte hinter der Geschichte: Aus welchen Gründen ein gewerkschaftliches Verbandsjournal und ein so genannter Mediendienst wegen einer Petitesse Amok laufen. Vermutlich bei Altrogge auch Hassgefühle wegen Niggemeier. Vielleicht hätte er die Sache sonst nie so gepusht. Und damit schadet er seinem eigenen Laden.

  112. Sehr geehrter Herr Altrogge, auch wenn Sie mal Chefredakteur einer Zeitschrift namens „Tomorrow“ waren, heißt das doch nicht, dass Sie sich als wahrsagendes, in die Zukunft schauendes Orakel mit schiefen Sätzen voller Andeutungen profilieren müssen. Wenn Sie was wissen, das zur Auflösung dieses Falls beitragen könnte, dann teilen Sie es doch bitte mit.
    Bislang wabern Sie bloß unheilvoll, im Zweifel auch gegen den Angeklagten, und das passt nicht so recht zum kernigen Satz in Ihrer Kurzvita, Sie hätten „in leitenden Funktionen fast zwei Jahrzehnte Erfahrung im Print-Business“ gesammelt.
    Es sei denn, die Leitungsebenen in vielen Bereichen der Medienbranche sind inzwischen auf Leute wie Sie zugeschnitten. Dann passt doch wieder alles. Und ich muss mich nicht mehr wundern, dass Scharlatane wie der Trend- und Zukunftsforscher Mathias Horx ausgerechnet bei Journalisten immer wieder Gehör finden. An den erinnern Sie mich gerade ein kleines bisschen.

  113. Bei dieser Posse hat sich niemand mit Ruhm bekleckert. Der Journalist von „journalist“ nicht, aber auch nicht der „Journalist und Journalistenschüler“ in einer Person, der des [W.].
    Am meisten geschadet haben sich aber Georg Altrogge und Stefan Niggemeier. Ihr persönlicher Hahnenkampf ist einfach nur noch peinlich. Beiden geht doch der junge Mann, der ein Recht hat, noch Fehler machen zu dürfen, am Arsch vorbei. Beide wollen sich doch nur auf Kosten von [W.] profilieren.

  114. @132 Es ist schon schwierig es mit dem Lesen zu versuchen…

    Es geht erst in zweiter Linie um SW! Natürlich ist das auch ein Thema. Allerdings geht es doch im Artikel Schnellgericht um den Umgang der Medien mit einem Kollegen und die Art der übereilten Vorverurteilung.

    Natürlich würden Altrogge, Geißler und Daniel sich die Hände reiben, falls SW schuldig gesprochen würde. Das wäre dann wohl Self fullfilling Prophecy oder die berühmte Glaskugel des nicht recherchierenden Redakteurs.

    Es geht auch um die ekelhafte Weise, wie Bild und andere Medien schadenfroh mit den Redaktionen umgehen, die von SW Texte verwendet hatten. Da spielt es doch keine Rolle, dass weder bei Bildblog, noch bei SN ein Artikel beanstandet worden war.

    Auch für die Wertung der Bild spielt es letztlich keine Rolle ob SW gefälscht hat oder nicht. Hat für Bildblog geschrieben …

  115. @ 136 Niedermeyer:
    Bildblog hat nur zwei Texte des fleißigen Journalisten(schülers) veröffentlicht. Das Schwesterblatt der Bildzeitung, die Welt, aber dutzende.
    Dass sich jetzt einige Niggemeier-Hasser schadenfroh zeigen, dürfte einen Niggemeier-Liebhaber wie Sie doch wohl nicht wundern. Und der Witz ist: [W.] hat Zitate und Experten „erfunden“. Daran gibt es keinen vernünftigen Zweifel, auch wenn Herr Niggemeier großartig zum Entlastungsangriff blies.
    In seinem zweiten Artikel ist er schon viel kleinlauter und rückt von seinem Schützling ab. Im dritten Artikel wird er einräumen, dass [W.] gefehlt habe, aber doch längst nicht so wie Georg Altrogge und Konsorten. Deshalb habe er nichts zurückzunehmen. So kennen und lieben wir unseren Niggemeier.

  116. Der DJV hat doch (abgesehen von einer Rechtschreibschwäche: „Rechchercheunterlagen“) absolut Recht, wenn er darauf verweist, dass der im Artikel Behandelte monatelang Zeit hatte, für eine Aufklärung der Vorwürfe zu sorgen.
    Ab wann darf man denn über einen solchen Verdachtsfall schreiben? Und wenn sich SW gar nicht äußert, sondern einfach weiterhin schweigt: Darf man dann gar nicht darüber berichten?

    Mir kommt das gerade so vor, als versuche [W.], den peinlichen Vorfall um seine imaginäre Expertenriege (ich empfehle den Film „Identität“) in bester Altkanzler-Manier auszusitzen.

    Wenn man bei EINEM „Carsten Penkalla“ noch daran glaubte, SW könnte das Opfer eines Betrügers geworden sein – okay!
    Bei einer ganzen nicht-existenten Anwalts- und Expertenriege muss man jedoch reichlich naiv sein, wenn man noch immer nicht stark annimmt, dass Penkalla, Schmidtke und Co. ausschließlich der Phantasie [W.]s entsprungen sind. Sollte sich das als wahr herausstellen, hoffe ich (als Journalist), dass SW nie wieder mit einem geschriebenen Wort Geld verdienen wird – die Zunft hat nun wirklich schon genug schwarze Schafe.

  117. „…dass SW nie wieder mit einem geschriebenen Wort Geld verdienen wird …“ jedenfalls im Non-Fiction-Bereich, aber vielleicht so „Rechtsanwalt Penkella küsste die junge Krankenschwester Inge zärtlich auf die Stirn“ im Daily-Soap-Business …?

  118. Nun lasst aber mal die Kirche im Dorf. Natürlich ist der „Penkella“ eine Erfindung des talentierten und fleißigen jungen Mannes, [W.], auch wenn er (der „Penkella“) inzwischen twittert und bloggt.
    Aber ihm für sein ganzes weiteres Leben ein Berufsverbot an den Hals zu wünschen, finde ich doch sehr überzogen. Jeder hat eine Zweite Chance verdient, wenn er seine Fehler zugibt und einsieht. Diesen Schritt sollte [W.] schnell tun.

  119. Bemerkenswert, wie leicht es anscheinend ist, ohne nähere Kenntnis der Personen und der Umstände eines Falles nicht nur Schuld und Unschuld, sondern auch gleich das Strafmaß zu bestimmen.
    Warum bloß tun sich echte Richter mit sowas immer so schwer?

  120. @Stefan, #102: ja, die Antworten sollten schnell kommen. Die Frage ist halt, wenn es Herr [W.] nicht innerhalb der letzten drei Monate geschafft hat, entlastende Informationen vorzulegen, um die Sache direkt im Keim zu ersticken ( was ja mit Blick auf seine Zukunft als Journalist nun wirklich entscheidend gewesen wäre ) , ist dann wirklich davon auszugehen, dass er diese Informationen jetzt noch liefern kann ?

    @Herr Altrogge: wenn Sie schon hier sind, vielleicht können Sie die Frage beantworten, die schon mehrfach gestellt wurde: warum wurde die Geschichte gerade jetzt gebracht, wenn der Vorwurf mehr als 3 Monate zurück liegt ? War Gefahr im Verzug ? Mussten Sie befürchten, jemand anders schnappt Ihnen die Story weg ?
    Was waren die Gründe für die Entscheidung, die Sache ( von der ja offenbar mehrere Personen in den beteiligten Redaktionen schon lange wussten ) gerade jetzt zu bringen ?

  121. @137 kelt
    „Im dritten Artikel wird er (Niggemeier, Anm. d. Komm.) einräumen, dass [W.] gefehlt habe, aber doch längst nicht so wie Georg Altrogge und Konsorten. Deshalb habe er nichts zurückzunehmen. So kennen und lieben wir unseren Niggemeier.“

    Selbst wenn man Stefan die von dir suggerierten Absichten unterstellt wäre ein 3. Artikel mit diesem Inhalt viel zu fadenscheinig. Wenn man Stafen genug Perfidität für 2 rein interessengeleitete Verteidigungsartikel zugesteht, dann muss man ihm auch genug Perfidität für einen 3. Artikel zutrauen, der ihn selbst nicht wie einen Deppen dastehen lässt.

    Es könnte natürlich auch sein, das Stefan nur / überwiegend / auch andere Gründe zu seinen beiden ersten Artikeln bewogen haben, aber das lässt sich ja kategorisch wegspekulieren und ignorieren.
    … hmm, erinnert mich an eine andere Debatte .. ach ja, Vorveruteilung und Unterstellung als Mittel des zuverlässigen, ausgewogenen und fairen Journalismus. Wusste doch, dass da was bei mir klingelt.

  122. @kelt, 137
    Niggemeier hat mitnichten zum „Entlastungsangriff“ geblasen. Das immer wieder zu behaupten (wie Sie oder auch z.B. Altrogge es tun) ist, bei Unterstellung ausreichender Lesekompentenz, bösartig. Warum die Artikel von Journalist und Meedia handwerklich schlecht sind und gegen journalistische Ethik verstoßen, wurde von Niggemeier haarklein und nachvollziehbar dargelegt. Der hier vielfach bemühte Vergleich zur aufdeckenden Bearbeitung ähnlicher Fälle im Bildblog ist haarsträubend.

    Es ist vollkommen egal, ob [W.] betrogen hat oder nicht: Schlechte Berichterstattung bleibt schlechte Berichterstattung. Sie wird nicht im Nachhinein dadurch geadelt, dass sich unbelegte Spekulationen zufällig als richtig herausstellen. Sonst kann ja jeder mal wild herumraten, z.B. in welche Affären irgendein Politiker verstrickt sein könnte und dann einfach hoffen, dass man schon irgendwie richtig geraten hat. Und dann laut „siehste!“ schrein.

  123. @kelt:
    „..der junge Mann, der ein Recht hat, noch Fehler machen zu dürfen, .“ Nee. Wenn er Märchen erzählt hat, dann ist das kein Fehler. Dann hat er den Beruf verfehlt.

    @all.:
    Bisher hatte und habe ich beim Lesen dieses Blogs den Eindruck, dass es Stefan Niggemeier um guten, handwerklich sauberen Journalismus geht. Das ist ihm Herzensangelegenheit. Fehler prangert er an, wo er sie findet (die FAZ-Ausnahme hat er begründet). Und wenn jemand das ausdauernd und immer wieder tut, statt aufzugeben, so versuchen „Gegner“, ihn als Moralisten zu verspotten. Moralisten zu diffamieren, ist Aufgabe des Teufels und Hobby vieler Zyniker.

    Wenn die Akribie von S.N. nun den Dienst, den Herr Altrogge verantwortet, besonders häufig trifft, liegt das wohl daran, dass dort offensichtlich immer wieder schlecht gearbeitet wird.

    Ein kleines Gleichnis: Gauner werden zu Recht von der Polizei verfolgt. Kann sein, dass sie dann Verfolgungswahn entwickeln. JedeR SchnellfahrerIn, die/der mal von einer Radarkontrolle erwischt wurde und dann über „Abzockerei“ gewettert hat, obwohl sie/er einen Verstoß gegen geltendes Recht begangen hat, weiß, was ich meine und möge in sich gehen. Passt ja noch in die Zeit des christlichen Kalenders. :-)

    Es ist leicht, auf die Polizei zu schimpfen. Man kann aber auch seinen „Fahrstil“ ändern.

    Ostergruß von polyphem – (z.Zt. ohne „Punkte“)

  124. @polypehm: DU SOLLST KEINEN NIGGEMEIER NEBEN NIGGEMEIER HABEN. meine güte, wer sehr kann man das eigene denken eigentlich einschränken?

  125. SW hätte sich diese anwaltliche Stellungnahme sparen und endlich erklären sollen, was genau abgelaufen ist. Er ist in der Pflicht. Angesichts dieses anwaltlichen Schreibens habe ich Zweifel, ob ihm das klar ist.

    Klarstellung: Unabhängig davon bleibt das Vorgehen von „Meedia“ und „journalist“ erbärmlich und unjournalistisch.

    Wir reden über zwei Seiten einer Medaille.

  126. Darauf hat man nun wirklich gewartet. Nach all der Zeit so eine rechtsanwältliche Stellungnahme, mit null Aufklärungsgehalt.

  127. @147: „Bin gespannt, ob da trotzdem noch eine persönliche Erklärung der Umstände kommt.“

    Da wird jetzt nichts mehr kommen. Ob er nun Dreck am Stecken hat oder nicht – SW zieht es offenbar vor, die Sache nun lieber über Anwälte zu regeln oder gar auszusitzen und sich lieber mit der Berichterstattung anderer juristisch zu befassen als sich zur eigenen zu äußern.

    Ist sein gutes Recht und das haben schon viele vor ihm so gemacht, auch wenn’s ein wenig armselig daherkommt.

    Anwälte – *Kopfschüttel*

  128. Nicht nur null Aufklärungsgehalt, sondern neue Fragen.
    Wenn es da heißt:
    „Denn der Betreffende hat sich gegenüber ihm – nachweisbar – als „Anwalt“ und „Fachanwalt für Telekommunikationsrecht“ ausgegeben“,

    muss man sich schon fragen, warum sich der „Hochstapler“ in den Artikeln zu Verkehrsrecht, Rechtsfragen im Beriech Überschuldung/Insolvenz und Versammlungsrecht äußern konnte.

  129. …und ich bin gespannt, wie der „Nachweis“ über die Identität des vermeintlichen Anwaltes aussehen soll, mit dem [W.] angeblich getäuscht wurde. Informationen zur Legitimität eines Anwaltes sind nämlich eigentlich ziemlich schnell zu bekommen, und auch gut verifizierbar ( Anwaltskammer u.ä. ).
    Keine Aussage zu den anderen „Experten“, die es möglicherweise nicht gibt bzw. gegeben hat ( diese Liste soll ja auch relativ lang sein, und auch mit ein Grund, warum diverse Medien die Zusammenarbeit mit ihm beendet haben ). Und auch keine Aussage zum Zeitpunkt, zu dem [W.] eventuelle entlastende Unterlagen vorlegen will, bzw. dazu, warum er das in den letzten drei Monaten nicht geschafft hat.

    Alles ein bisschen dünn. Das wird die Bluthunde kaum aufhalten.

  130. Peter, ja. Da wird so erstens so getan, als gehe es nur um diesen ominösen Clown „Penkella“, anstatt um eine ganze Riege von fiktionsverdächtigen Zitatenlieferanten. Und dann wird zweitens noch nicht einmal zu diesem einen mickrigen Fall etwas Schlüssiges gesagt. Peinlich.

  131. Unfassbar. SW beschwert er sich immer noch darüber, nicht angehört worden zu sein. Dabei beweist sein Schweigen der vergangenen Tagen, dass man von ihm ohnehin keine Aufklärung oder Begründung erwarten kann.

  132. @ferkelchen:
    Ähm… Ohne jetzt Herrn W zu sehr in Schutz nehmen zu wollen: Da ja einige Strafanzeigen im Raum stehen, finde ich schon, dass man Ws Vorsicht mit öffentlichen Äußerungen zwar unter PR- und Journalismus-Aspekten sehr kritisch sehen kann, aber verständlich ist sie für mich schon.

  133. @Jens Weinreich

    Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
    Ich hoffe Stefan Niggemeier redet SW nochmal etwas ins Gewissen, dass er aus dieser Sache am Besten mit Offenheit und Transparenz wieder herauskommt.

  134. Auch so entsteht ja häufig Verdachtsberichterstattung: Journalist fragt Rechercheobjekt und das rennt gleich zum Anwalt.

  135. @gunnar: ich hoffe nicht, dass niggemeier sw ins gewissen redet. was glauben Sie, ist eigentlich niggemeiers rolle hier? journalist? sws berater? rot-kreuz-ersthelfer? kritiker? genau da sehe ich übrigens auch das problem des niggemeierblogs.

  136. diese stellungnahme von sns anwälten ist ein derartiger witz, daß ich erstmal googlen musste, obs diese anwälte überhaupt gibt.

  137. ich möchte nur mal kurz erinnern, dass seit aufkommen dieses themas 2,5 werktage vergangen sind. es gibt tausend gute gründe anzunehmen, dass dieser zeitraum für eine ausführliche stellungnahme reichlich knapp ist. insbesondere dann, wenn bspw. gestern ein ganzer tag beim anwalt draufgegangen ist.

    auch finde ich es nur nachvollziehbar, wenn sich der junge mann anwaltlich helfen lässt. bei der miesen hysterie würde ich mich auch schützen wollen.

    ob nun zitate gefälscht wurden oder nicht, es hat für mich keine weltbewegende relevanz. nicht unerheblich scheint zu sein, dass da ein reiter von seinem hohen roß gefallen ist, dem man es schon seit langer zeit gönnt. vor diesem hintergrund bewerte ich auch die pressemitteilung des verbands, die artikel von meedia/journalist und den artikel auf bild.de. dieses weidende verhalten widert mich an.

  138. @Gunnar, #157: seh ich auch so. [W.] gerät in der Sache immer mehr in die Defensive, und das ist nie gut.
    Und auch wenn das wieder wie Vorverurteilung klingt: die Anwälte sind auch nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Anwaltlichen Rat einzuholen, ist eine Sache, aber gleich die Anwälte die Stellungnahme verfassen zu lassen…
    Bei so was ist immer irgendwie ein komischer Beigeschmack, besonders wenn die Stellungnahme dann so inhaltsleer ausfällt wie in diesem Fall.

    Aber wer weiss, vielleicht fördern ja die Anwälte die entlastenden Unterlagen zutage, die Herr [W.] offenbar bisher selbst nicht finden konnte…^^

  139. @160: „es gibt tausend gute gründe anzunehmen, dass dieser zeitraum für eine ausführliche stellungnahme reichlich knapp ist.“

    Warum? Die ganze Geschichte, wenn sie denn eine ist, liegt doch schon ein paar Monate zurück.

    Aber Journalismus, guter wie schlechter, ist hier offenbar keine Lösung, schade, das läuft auf irgendeinen langfristigen Anwaltsgeplänkel-Mist hinaus, für die, die ihn bezahlen wollen oder können und der niemanden interessiert, keinem hilft und nichts erhellt.

    Echt krass, was dabei herauskommen kann, wenn ein Journalist anfängt darüber zu bloggen, was und wie Journalisten über einen Journalisten geschrieben haben, der einst Zitate verfasste.

    Nichts.

  140. „Echt krass, was dabei herauskommen kann, wenn ein Journalist anfängt darüber zu bloggen, was und wie Journalisten über einen Journalisten geschrieben haben, der einst Zitate verfasste.“

    Ja, es ist wie ein modifizierter Streisand-Effect. Man koennte ihn nennen: „N.-Effect“.

  141. Am meisten erstaunt mich mittlerweile, für wie bescheuert [W.] offenbar alle hält, die diese Sache mitverfolgen (über die Dilettanten von den beiden metamedialen Organen und über ihre Regelverstöße ist ja schon genug gesagt).

    Was hat er eigentlich im Dezember 2009 gemacht, als sich die Verlage von ihm, dem „integren Journalisten“, trennten? Hat er denn nicht damals schon hinter den Kulissen alles, aber auch alles dafür in Gang gesetzt, seine Berufsehre wiederherzustellen? Warum hat er diesen ganzen Vortrag, wenigstens das Wesentliche, nicht einfach wieder aus der Schublade geholt, wenn er unschuldig ist?

    (Und wenn er ein integres Verhalten halbwegs glaubwürdig machen konnte, warum wollten dann nicht einmal mehr die ansonsten ja mit hoher Kreativitätstoleranz ausgestatteten Journalisten bei Springer noch mit ihm spielen?)

  142. 155, B.Schuss: Nicht der vermeintliche Anwalt hat den Nachweis gefuehrt (noch hat SW ihn anderweitig erbracht), dass der vermeintlich Anwalt ein wirklicher ist, sondern eine Person hat sich SW gegenueber nachweislich als Anwalt ausgegeben, also „nachweislich“ i.S.v. „Ey, bin isch kongred Anwalt, Alder, weissu!“, und ein Zeuge stand daneben und hat das mitbekommen.

    Warum das reicht, um auch in anderen Rechtsfachfragen ein „Experte“ zu sein, wie 154/Peter frug, und wieso SW nicht verifizierte, ob die Person wirklich Anwalt ist, ist eine andere, allerdings nicht minder spannende Frage. Schlechter Journalismus, ick hoer dir trapsen.

  143. @166: es ist ein unterschied, sich gegenüber redaktionen zu erklären und sich gegenüber der blogosphäre zu erklären. W sagte, er sei im urlaub. ob der urlaub mittlerweile planmäßig zuende ist, oder verkürzt wurde, oder noch andauert usw. weiß ich nicht. dennoch, wer annimmt, dass 2,5 tage viel zeit ist, macht es sich zu einfach.

    überdies: ich sehe auch nicht ein, dass sich W mitteilen muss. ausser möglichen moralischen aber unverbindlichen verpflichtungen (die ich nicht kenne, da ich kein journalist bin) wüsste ich keinen grund. ich halte es sogar für vernünftig, aktuell in deckung zu gehen. es deutet ja nichts drauf hin, dass die eigene ausstehende stellungnahme fair und ausgewogen behandelt würde.

  144. @ palosalto: „Werktage“, lange nicht gehört. Musste lachen, vielen Dank. Sind Sie Beamter? Meine Rechnung: Seit Anfrage vergangenen Donnerstag vergingen fünfeinhalb Arbeitstage (für freie Journalisten); seit Anfang Dezember (Presserat etc) sind fast vier Monate vergangen.

  145. machen wir uns mal nichts vor. ich bin selbst journalist, weiß also, wie recherchiert wird. wenn ich ein zitat (in meinem falle o-ton, da fernsehen) eines anwaltes drucke, dann muss ich vorher irgendwie in erfahrung bringen, welcher anwalt zu welchem thema etwas zu sagen hat und warum. in aller regel wendet der journalist sich also an den anwalt. und es ist dabei ziemlich schwierig, nichtexistente anwälte zu finden. ab und zu wendet sich aber auch ein anwalt an mich. das sind dann oft anwälte, die interessen von minderheiten vertreten, etc.
    spätestens dann, wenn ein anwalt mir einen tipp gibt, ich möge mich kümmern, fange ich an herauszufinden, wer dieser mensch ist, was er macht, was ihn qualifiziert und ob er glaubwürdig ist. in zeiten des internets bedeutet das übrigens alles andere als einen unzumutbaren aufwand.
    wenn ich diesen „anwalt“ dann auch noch mehrfach und zu verschiedenen themen zitiere, ist es nicht nur nachlässig, sondern auch noch fahrlässig und – man verzeihe mir diese formulierung – ein zeichen meiner dummheit, wenn ich nicht merke, dass es diesen anwalt gar nicht gibt. insofern komme ich nicht umhin, dem gescholtenen kollegen entsprechende vorwürfe zu machen.
    in der sache gebe ich stefan niggemeier aber recht. wenn ich als medium über diesen fall berichte, kann ich allenfalls vom VERDACHT erfundener Zitate berichten. natürlich muss die schlampigkeit des kollegen dabei auch als mögliche ursache in betracht gezogen werden.

  146. palosalto, wenn man so unterinformiert ist wie Du, ist es gut, sich einfach einmal zurückzuhalten mit Kommentaren. „seit aufkommen dieses themas 2,5 werktage vergangen“ – ich lache mich gleich tot.

  147. @palosalto

    überdies: ich sehe auch nicht ein, dass sich W mitteilen muss.

    Es geht doch vor allem darum den Ruf von W wiederherzustellen und den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mit der Vogel-Strauß-Taktik klappt das i.d.R. nicht.

  148. mir ist es ein rätsel, wie der ruf des kollegen wieder hergestellt werden könnte. das efinden von zitaten ist sicherlich eine der größten journalistischen verfehlungen. aber selbst wenn es so ist, dass hier ein selbsternannter experte zitiert wurde, wirft das eben auch kein gutes licht auf ihn. das hat man scheiße noch mal nachzuprüfen. oder um es mal anders auszudrücken: hier geht es um die frage gewissenlos oder grenzenlos naiv. beides steht einem seriösen journalisten nicht gut zu gesichte.

  149. @jw 171/tomato 173: nein, ich bin kein beamter. nein, seit presseberichten vom vergangenen freitag und kontaktaufnahme zu SW sind für mich rechnerisch 2,5 tage vergangen. wenn ich mich da verrechnet habe, sorry. mir gings ausschließlich um den folgenden punkt:

    bin ich der einzige, der hier das gefühl hat, dass ein journalist von einer reisenwelle überrollt wird? unabhängig davon, wie die faktenlage ist, bin ich skeptisch, dass eine akzeptierte reaktion in der von vielen geforderten zeit möglich ist.

    @tomate: troll woanders.

  150. @174: richtig. aber das ist und bleibt seine entscheidung. ich habe schon lange damit aufgehört, meine werte bei anderen vorauszusetzen. ich würde wahrscheinlich auch anders reagieren. aber wie gesagt, ich bin nicht gegenstand dieser auseinandersetzung.

  151. @167 – „Modifizierter Streisand-Effect“ / „N.-Effect“ – richtig!

    Es hat einfach alles keinen Zweck, wir sind nicht in der Lage, Stefans Intention zu würdigen! Denn die unstrittige Fehlleistung von „Meedia“ und „Journalist“ verblasst hinter dem wahren „Fall“, dem mutmaßlichen Expertenerfinder. Und da es noch keinen geeigneten Platz gab, um auf diesen zu schimpfen und ihn richtig über die Klinge springen zu lassen, passiert es nun eben hier.

    So hat Stefan, obwohl er das am wenigsten wollte (und mit unserer freundlichen Mithilfe) hier den wahren Pranger für [W.] errichtet.

  152. hihi. da werden im bildblog kleinste zahlendreher und andere minimalistische fehler „geoutet“ und dann geht hier über einen unschuldigen journalisten eine riesenwelle rüber. es geht hier um gefälschte zitate (im schlecheteren falle) oder darum, dass der kollege sich mehrfach einen bären aufbinden ließ (nur unwesentlich besserer fall). wer von journalisten saubere arbeit verlangt, sollte die journalisten, die ihm zufällig genehm sind davon bitte nicht ausnehmen

  153. @175/Stefan: Du hast generell schon Recht. Hier ist der Unterschied nur, dass ich im Rahmen unserer (vielleicht nicht Deiner) Unterinformiertheit wenigstens die verfügbaren Fakten zur Kenntnis nehme.

    [rest gelöscht wg. kindergarten.]

  154. @181/tomate: komm, lass gut sein. was du das „50fache-danebenliegen“ nennst, ist schlicht und einfach meine meinung.

  155. @176
    Den eingeschränkten Superlativ:
    „das efinden von zitaten ist sicherlich eine der größten journalistischen verfehlungen.“
    sollte man vermeiden. Außerdem kann ich mir schlimmere Verfehlungen eines Journalisten vorstellen.

  156. @JO:

    Stellungnahme zu Fälschungsvorwürfen
    Am Freitag berichteten mehrere Medien über Vorwürfe gegen mich, nach denen ich offenbar Zitate frei erfunden und die entsprechenden Texte an Spiegel Online, Welt Online und Südkurier verkauft hätte. Meine Anwälte nehmen zu den Anschuldigungen gegen mich wie folgt Stellung.

    „Unser Mandant hat keine Zitate erfunden oder gefälscht. Beides würde denknotwendig das Verbreiten bewusst falscher Informationen voraussetzen. Solche Verfälschungen liegen aber hier nicht vor. Im Gegenteil: Unser Mandant wurde getäuscht. Aufgrund einer Leserbeschwerde beim Deutschen Presserat hat sich herausgestellt, dass ein vermeintlicher Anwalt, den unser Mandant zitiert hat, ein Hochstapler war. Das war für unseren Mandanten nicht erkennbar. Denn der Betreffende hat sich gegenüber ihm – nachweisbar – als „Anwalt“ und „Fachanwalt für Telekommunikationsrecht“ ausgegeben. Vor diesem Hintergrund sind die Anschuldigungen gegen unseren Mandanten haltlos und rechtswidrig. Er ist Opfer, nicht Täter. Dass die Unschuldsvermutung auch für ihn gilt, haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Journalisten und Medien missachtet. Sie haben sich zum Richter über einen ihrer Kollegen aufgeschwungen, ohne diesen auch nur anzuhören. Das ist nicht nur unfair, sondern stellt einen evidenten Verstoß gegen die journalistische Sorgfaltspflicht dar, wie sie auch im Pressekodex statuiert ist. Einen jungen und integren Journalisten zu Unrecht und unter Namensnennung sowie zum Teil auch mit Foto derart an den Pranger zu stellen, ist verleumderisch und durch nichts zu rechtfertigen. Es verletzt unseren Mandanten nicht nur gravierend in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht, sondern ist auch geeignet, seine Glaubwürdigkeit zu unterminieren sowie seine berufliche Zukunft schwer zu beeinträchtigen. Der Fall ist ein „Musterbeispiel“ für eine unzulässige öffentliche Diffamierung, die einem Rufmord gleichkommt. Es liegt eine mediale Vorverurteilung eines jungen, preisgekrönten Journalisten vor.“
    Landshut, 31. März 2010
    Prof. Dr. Ernst Fricke (Rechtsanwalt)
    Michael Winter, LL.M.eur. (Rechtsanwalt)

  157. Ja, palosalto, gut sein lassen, und von dir werden die abwegigsten Troll-Vorwürfe auch noch stehengelassen; nicht zu glauben, Stefan.

  158. Aber da muss doch im oder seit Dezember einiges danebengelaufen sein in der Aufklärung. Ich versteh immer noch nicht, warum die Sache jetzt so hochkocht.

    Wer kocht denn hier warum wessen Süppchen? Und: Hätte [W.] das nicht entsprechend alles ausräumen können in der Zwischenzeit? Kann doch nicht so schwer sein, den Möchtegern-Anwalt, der einem haufenweise nichtige Zitate liefert ausfindig zu machen.

  159. @klaus: mit dem „eingeschränkten superlativ“ war wohl eher ich gemeint. und ich will damit gar nichts einschränken. genauso, wie es sowas wie „die schönsten tore des spieltages“ o.ä. gibt, gibt es auch größte journalistische verfehlungen, die in ähnlichen kategrorien spielen. dazu gehören für mich zum beispiel das ausdenken von inhalten, annahme von vorteilen oder auch das iniziieren von hetzkampagnen. alles eine lotte für mich, weil zutiefst unmoralisch.

  160. @189 Das ist Punkt 4 auf der Liste der Dinge, die hier irgendwie nicht so ganz grade laufen.

    Warum jetzt der „Sturm der Entrüstung“? Warum nicht vor 3-4 Monaten? Und warum hat W. es seitdem nicht für möglich bzw. nötig erachtet, die Sache aus der Welt zu schaffen?

    Aber wie gesagt: Punkt 4 auf der Liste.

  161. [Pardon, ich habe den Kommentar erst fälschlich unter den ersten vorurteil-im-schnellgericht-Artikel gestellt. Aber hier gehört er hin.]

    @ 189 Linus: Das ist ja das merkwürdige, daß W. schweigt und sich nicht erklärend äußert, seit November nicht. Dabei haben ihm die Redaktionen goldene Brücken gebaut, worauf er jedoch nicht eingegangen ist.

    Rätselhaft ist Angelegenheit ja auch (unter der Voraussetzung, die Vorwürfe treffen zu), weil die Fallhöhe eigentlich viel zu niedrig ist. Die in die Artikel eingestreuten „Expertenzitate“ bringen ja nun nichts elementar Neues, sie dienen lediglich & bestenfalls als Zierkirsche auf der Torte. Für solche Kleinigkeiten Zitate zu fälschen, ist ein viel zu großer Aufwand, gerechnet am Ergebnis.

    Und jetzt wird der W. durch den Fleischwolf gedreht, was er leider zum Teil und zunehmend auch selber zu verantworten hat. Mit dieser Art Politikerverhalten, das alles durch Aussitzen lösen will, tut er sich keinen Gefallen. Schon jetzt dürfte es schwierig werden, die Lawine noch aufzuhalten.

    Die Frage, warum der eigentlich gut abgehangene Sachverhalt plötzlich jetzt hochgekocht wird, könnte mit dem Hinweis auf Neon und das darin erschiene Interview mit Beyoncé, das nie stattgefunden hat, beantwortet werden.

    Da haben Sputnik, Meedia usw. sich einfach thematisch flott dranhängen wollen.

  162. „Dabei haben ihm die Redaktionen goldene Brücken gebaut, worauf er jedoch nicht eingegangen ist.“

    Das ist auch eine der Sachen, die mich an dem Fall überrascht. In den beteiligten Redaktionen bei Springer etc. muss es doch einen Haufen Leute gegeben haben, die von der Sache wussten. Schwer zu glauben, dass die tatsächlich drei Monate dicht gehalten, und Wieschoswki offenbar so lange Gelegenheit gegeben haben, die Sache aufzuklären.
    Und noch schwerer ist es, zu glauben, dass er es in diesen drei Monaten nicht vermochte, eben genau das zu tun.

    Die Sache bleibt rätselhaft.

  163. 195:

    Einfacher war es nie, die moderne Variante vom „Völkischen Beobachter“ zu verklagen. An Stelle von SW würde ich denen wegen des Fotos ratz-fatz eine kostenbewehrte Unterlassungserklärung reinhauen plus Abdruckhonorar.

  164. Bei „Meedia“ gibt es einen neuen Artikel zum Thema, der sich mit meinem Wissensstand deckt (und eine Ahnung davon gibt, was für Abgründe sich hinter den scheinbar schlichten Fragen verbergen):

    http://meedia.de/nc/details-topstory/article/sebastian-w–justiz-will-verfahren-einstellen_100027191.html

    (Ob es für die Ermittlungen so klug ist, all diese Details über den falschen Anwalt öffentlich zu machen, ist eine andere Frage, die ich aber nicht beantworten kann.)

  165. Und Altrogge recherchiert wie wohl noch nie zuvor in seinem Leben (oder lässt sich vom Spiegel-Verlag füttern), und dann dies: der Staatsanwaltschaft ist die ganze Sache offenbar zu läppsch.

    http://meedia.de/nc/details-topstory/article/sebastian-w–justiz-will-verfahren-einstellen_100027191.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=69b0c9fdb2

    Das wird langsam großes Kino. Altrogge schafft es vielleicht beim nächsten Mal, einfach mal die Justizbehörde anzurufen und sich Dinge erklären zu lassen, bevor er die „Merkwürdigkeiten“ veröffentlicht. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

  166. @200: Geh. Die sitzen doch auf ausländischen Servern, und das hat seine Gründe. Ob Politically Incorrect oder die anonymen Inhaltsdiebe von der Copy-and-Paste-Site „Brights Blog“, die ganze Zeitungsartikel mit Autorennamen oben drüber bei sich reinpasten und nicht einmal Kritik daran durch ihre erbärmliche Moderation lassen: Es hat einen Grund, weshalb es da kein Impressum gibt.

  167. Das ist ja wirklich ein völlig undurchschaubarer Wirrwarr, bei dem man sich ernsthaft fragt, ob da irgendwer wirklich noch Lust hat, die Sache aufzuklären und das Ergebnis den ganzen Aufwand dann wert sein wird.

    Der einzige, der da ein wenig durchblicken dürfte, ist SW selbst. Und es ist doch ganz gut für ihn, dass ihm die StA gar nichts Böses will, oder? Dann braucht er den ganzen Juristenkram, um sich selbst zu schützen (nicht zu belasten) doch eigentlich gar nicht.

    Die Sache bleibt solange ein Rätsel, wie SW und seine Anwälte das wollen, allen Bemühungen von guten und schlechten Journalisten zum Trotz. Und die auftraggebenden Verlage vermitteln auch eher den Eindruck als wollten sie den Fall lieber im Stillen regeln.

  168. off topic @ 204:

    Wenn der Hoster wirklich in der Türkei sitzt, dürfte es m.E. möglich sein, an Infos heranzukommen. Aber so etwas sollte man nicht öffentlich erörtern.

  169. Ein NEIN muss klar sein: Die Aussage „Der Fall ist außerordentlich komplex“ ist absoluter, klarer Humbug. Komplex sind Sachen wie die Datenaffäre der Telekom, Bimbesgate, der Tod von Uwe Barschel, eine Steuererklärung, die politische Gemengelage bei der Finanzmarktregulierung, die Ursachen der Finanzkrise. Das sind komplexe Sachverhalte. Diese Geschichte hier: klassisch simpler Stoff. Bitte keine Ausreden suchen.

  170. 207, Michael:
    Mich überrascht Ihre Erwartungshaltung. Es ist ja Niggemeiers Privatangelegenheit, ob und wie und wann er dazu etwas verfassen möchte. Oder ist er Ihnen etwas schuldig? Bezahlen Sie für seine Arbeit?

    Falls Sie unbedingt mehr Hintergründe möglichst schnell wissen möchten: wer hindert Sie daran, selbst zu recherchieren? Es ist doch ein „klassischer, simpler Stoff“ – dürfte für Ihresgleichen doch kein Problem sein, das mal flott nebenbei zu erledigen.

    Und jetzt bitte keine Ausreden suchen, Michael.

  171. Ungeachtet aller Komplexität und späterer Enthüllungen glasklarer Erklärungen müsste es für SWs Anwälte nach juristischem Stand der Dinge doch nun zumindest ein Leichtes sein, den „journalist“-Beitrag von deren website zu kriegen. Der steht da aber noch.

  172. Etwas Abseits vom Thema.

    Wenn unter meinem Kommentar „Your comment is awaiting moderation“ steht. Was habe ich dann falsch gemacht ??

  173. wenn es, laut des von stefan niggemeier verlinkten meedia-artikels, so einfach wäre, den falschen anwalt zu ermitteln, zitat:

    „In einem Schreiben, das Sebastian W. von dem falschen Juristen erhalten haben will, sind eine Handynummer (0157-84400044) sowie eine Freemail-Adresse (penkella.carsten[at]email.de) angegeben.“

    dann möge meedia doch vielleicht mal bei besagter handynummer anrufen. die ist nämlich nicht vergeben. die frage, die ich mir stelle ist, ob s.w. jemals versucht hat, diese nummer anzurufen. da habe ich inzwischen so meine zweifel.

  174. Wie sich das Pack versucht rauszuwinden … Echt billig! Jahrelang habt ihr euch bei falschen Altersangaben in Bildartikel einen runtergeholt ( … Person X ist 40, nicht 41, etc.) und Kollegen beschimpft und beleidigt, die während des Arbeitsstress‘ (Flüchtigkeits-)Fehler machten. Und dann das … Naja, in deiner Replik haste ja schon ein paar Rechtschreibfehler angekreidet. Hoho … Es bleibt aber wie es ist: Bildblog und Konsorten sind die Leute, die in der Branche keinen Fuß auf den Boden bekommen. Ewige Praktikanten und Medienwissenschaftler halt. Seit Kurzum haben wir den Praxisbeweis … Unabhängig davon, ob der Sebi mit Wissen (kriminell) oder ohne Wissen (schlampig) den vermeintlichen Experten zitierte. Stefan, wann ziehste daraus Konsequenzen und springst endlich von ne Brücke?

  175. @ # olfinger

    Dann schreibe ich das im Artikel so … Ich schreibe dann von einer unbestätigten Quelle, von Hintergrundinformationen, die ich nicht sicher prüfen kann, aus dem Umfeld von XY, etc. pp. So wie das Tausende andere Journalisten auch machen … Dass jede Info (auch Personen) verifiziert werden müssen, versteht sich doch gerade im großkotzigen Auftreten von Niggemeier & Co. von selbst. Wieso gilt das dann nicth auch für Niggemeier & Co. Wieso wird der Täter/Schlamper hier jetzt als Opfer dargestellt? Ich finde das dreist.

    Das ist aber bekannt und keine Neuigkeit

    — Zitat —

    wenn es, laut des von stefan niggemeier verlinkten meedia-artikels, so einfach wäre, den falschen anwalt zu ermitteln, zitat:

    „In einem Schreiben, das Sebastian W. von dem falschen Juristen erhalten haben will, sind eine Handynummer (0157-84400044) sowie eine Freemail-Adresse (penkella.carsten[at]email.de) angegeben.”

    dann möge meedia doch vielleicht mal bei besagter handynummer anrufen. die ist nämlich nicht vergeben. die frage, die ich mir stelle ist, ob s.w. jemals versucht hat, diese nummer anzurufen. da habe ich inzwischen so meine zweifel.
    — olfinger — 31. März 2010, 18:33 #

  176. Ich würde gern meine Frage noch einmal stellen, vielleicht wird sie ja nun beantwortet. (Möglichst) unabhängig von diesem Fall: Wie wird von den Bildblogautoren darüber entschieden, ob ein Journalist, der (grobe) Fehler gemacht hat, im Bildblog namentlich genannt wird? Schließlich kann diese Nennung, mehr oder minder, karriereschädigend sein.

  177. Wenn man hier eine Weile mitliest, muss man sich anstrengen, Journalisten nicht generell für eine sehr unsympathische Spezies zu halten.

  178. von der art her muss ich mich gleich mal vom großen könig distanzieren. da scheinen persönliche dinge im spiel zu sein – die gehen mir ab.
    in der sache hat stefan niggemeier eine vorverurteilung trotz geringer sachkenntnis angekreidet. nicht mehr und nicht weniger. zumindest in niggemeiers artikeln kann ich nicht entdecken, dass er w. in schutz nimmt.
    wenn man aber – das ist wohl legitim – hier auch über den fall ansich spricht, dann fass ich mir auch an den kopf, wenn jetzt leute die (zumindest) schlampige arbeit von w. bagatellisieren.

  179. @Rex/217: Ist in der Regel doch egal – weil bildblog auf den beanstandeten Artikel verlinkt oder ihn im Screenshot zeigt und damit auch Quelle und/oder Autor offenlegt.

  180. @rex
    ich glaube mich erinnern zu können, dass als daumenregel mal das folgende ausgegeben wurde — in der regel keine namensnennung. ausnahmen werden gemacht für notorische wiederholungstäter. und selten auch in fällen besonders krassen erstmaligen scheiterns an journalistischen mindeststandards (stichwort: „überall blinkende lichter! der wahnsinn!“).

  181. @219 olfinger: ich überspitze mal: als nicht-journalist habe ich für die problematik dieser bagatellen nicht so eine feine sensorik… möglicherweise bin ich als konsument von medien einfach zu abgehärtet…

  182. @ palosalto: da würde mich schon mal interessieren, was dich da so abhärten konnte. denn fälschungen oder falsche experten kannst du ja wohl nicht so leicht erkennen. womöglich ist das auch der grund, warum fälschungen „pfui“ sind und journalisten überprüfen sollten, wer ihnen was sagt.
    ich bleibe jedenfalls bei meiner linie, quellen von mindestens zwei, besser von drei seiten zu checken.

  183. @ (# 209) Stefan Niggemeier

    Schon OK, es sind ja gerade Schulferien – wie man seit ein paar Tagen hier im Blog merkt. Da wird man schnell selber so. Ich musste eben auch schon rumnörgeln, dass die Zimmer nicht aufgeräumt sind und statt dessen stundenlang im Internet rumgelungert wird. Verdammt – ich bin ein Spießer.

    @ All
    Räumt endlich Euer Zimmer auf!
    Lernt für die nächste Klassenarbeit!
    Geht mal raus in die Sonne – zum spielen!
    Und hört gefälligst auf über Dinge zu reden, von denen Ihr keine Ahnung habt!

  184. a) Die Polizeikommissare im Fernsehen suchen immer erst die „üblichen Verdächtigen“ auf. Wer ist in Deutschland, gerade im Kölner Raum, für Undercover-Geschichten zur Aufdeckung von Missständen bekannt? Hat mal als „Ali“ Aborts geputzt und als „Esser“ Qualitätsjournalismus betrieben? Ist derselbe Mensch jetzt vielleicht als „Rechtsanwalt Penkella“ unterwegs?

    b) Hat Sebastian W. eigentlich selbst auch Anzeige gegen „Penkella“ oder unbekannt (den Mensch der sich Penkella nannte) gestellt? Wenn ja warum nicht?

    c) Wann kommt endlich ViS (3) auf den Markt?

  185. @olfinger Die Nummer 0157 84400044 existiert, und natürlich haben wir diese auch angerufen. Dort läuft sogar ein Anrufbeantworter, der allerdings nicht personalisiert ist. Wer diesen Anschluss beantragt hat, müsste eigentlich ohne großen Aufwand zu ermitteln sein – zumindest für Polizei / Staatsanwaltschaft – und auch dann, wenn es sich um einen Prepaid-Anschluss handeln sollte. Hier stoßen journalistische Recherchen an rechtliche Grenzen. Aber genau da könnte der Schlüssel zu allem liegen.

  186. Man muss an dieser Stelle aber auch noch einmal deutlich sagen, dass es dem hiesigen Blogwart sehr zur Ehre gereicht, dass er und wie er seit Tagen versucht, Licht in die ganze Sache zu bringen. Verdammt undankbare Aufgabe, wie es scheint.

  187. Ich warte eigentlich seit gut 50 Kommentaren auf einen Nazivergleich… irgendwas läuft da schief.

  188. Ich kenne die Standard-Ansage auf der Mailbox ja nicht, aber der Theorie nach (nicht umgezogen) ist das eine Nummer im E-Plus-Netz. Da ist die Prepaid-Discounter-Wahrscheinlichkeit ja auch beträchlich hoch.

  189. @peter Der Telcom-Markt scheint neue Regeln zu haben. Wichtig erscheint aber auch die Frage, wann dieser Anschluss von wem auch immer beantragt wurde. Zur Verdeutlichung: Das Schreiben des angebeblichen Anwalts Penkella trägt ein Datum aus dem März 2009. Was wäre, wenn die Mobilnummer erst Ende des Jahres freigeschaltet wurde, als sowohl der Springer Verlag als auch Spiegel Online von Sebastian W. Aufklärung darüber verlangten, wie seine Kontakte zu Carsten Penkella im Detail waren?

  190. @238
    Wenn es tatsächlich noch weitere fragwürdige Quellen gibt, dann wäre Ihre Recherche sicher zielführender.

  191. @Georg Altrogge (238):
    Was wäre, wenn ein Hochstapler im März extra für seine Hochstapelei eine Prepaid-Karte angemeldet hätte, die er dann nicht mehr brauchte? Was wäre, wenn die Nummer dann Ende des Jahres wieder freigeschalten wurde (ist ja ne schöne, eingängige Nummer, die findet ja bestimmt Abnehmer)? Was wäre, wenn Sie endlich aufhörten, wild in der Gegend herum zu spekulieren und sich in Andeutungen („was wäre wenn?“… „warten wir’s ab“) ergehen würden und sich stattdessen mal hier ein bisschen weiterbilden würden: http://www.dict.cc/deutsch/Autor.html ?

  192. Mist, treets. Bist mir zuvor gekommen. Jetzt ist auch klar, warum „Meedia“ nicht vorher „recherchiert“, sondern nur ein bisschen falsch abgeschrieben hat. War alles Teil des Masterplans: Sich über die kollektive Weisheit der Niggemeier-Kommentatoren an die Sachverhalte heranpirschen.

    Im Übrigen wird das Wort „Recherche“ viel zu oft benutzt. Eine Rufnummernüberprüfung oder ein Anruf bei der Staatsanwaltschaft ist noch keine Recherche.

  193. Liste von Themen, zu denen ich mich bis auf Weiteres nicht äußern werde (Auszug):
    • der Fall Sebastian W.
    • der Fall Käßmann
    • der Fall Kachelmann
    • der Fall Mocek
    • der Massentiermord bei Eberswalde
    sowie
    • der Fall S.

    Nachfragen bitte ich zu unterlassen.

  194. Anscheinend weiß Altrogge gar nichts.

    „Der Telcom-Markt scheint neue Regeln zu haben.“

    Vermuten Sie mal weiter. Ich freue mich schon auf das Schmerzensgeld, dass Sie W. zahlen werden. Unabhängig davon, was er getan hat.

    Investigativjournalistische Qualitätsrecherche war sicherlich auch der Grund, neben den Aktenzeichen auch die Telefonnumer und die E-Mail-Adresse zu veröffentlichen. Un-fass-bar.

  195. @Georg Altrogge/238: Ah, Sie sind schon ein Stück weitergekommen, wie man sieht. So viel fehlt eigentlich gar nicht mehr vom Puzzle, oder? Insgesamt sehr amüsant hier, ich habe extra Popcorn geholt.

  196. @Heiner Na, ja. Der Spaß am Popcorn ist mir vergangen. Im Kern haben wir es mit einem Fall zu tun, der der Medienbranche nicht gut tut. Das kann keinen freuen. Aber die Sache ist schon deswegen so schwer aufzuklären, weil alle Details auf von allen Seiten manipulierbaren Konstrukten beruhen. Wobei meine Überzeugung ist: Genau darauf wurde es von Beginn an angelegt.

  197. „Die Medienbranche“ juckt das überhaupt nicht. Dafür müssen heutzutage ganze Kleinstädte erfunden werden.

  198. aus #251: „..weil alle Details auf von allen Seiten manipulierbaren Konstrukten beruhen. Wobei meine Überzeugung ist: Genau darauf wurde es von Beginn an angelegt…“

    Diese tollen Bemerkungen würden buchstabengleich auch auf einen Fall von „Vergewaltigung in einer Partnerschaft“ passen. Ist das ÜberZeugungs-Journalismus?

  199. @ polyphem: Ich find’s ja schon fast wieder amüsant, dass Altrogge seine Arbeit jetzt ausgerechnet hier öffentlich verrichtet. Warum eigentlich nicht in seinem „Branchendienst“? Liest da keiner mit? Und warum erst jetzt und nicht schon vor dem ersten Falschabschreiben? Aber ich mag mich nicht ständig wiederholen.

  200. @ Altrogge

    Mit Verlaub, aber Ihre Überzeugung ist hier herzlich irrelevant, solange sie sie nicht entsprechend belegen können. Denn Spökenkiekerei tut der Medienbranche auch nicht wirklich gut, oder?

  201. @Jens Weinreich Vielleicht versuchen Sie es mal damit, sich mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen. Ich hätte von Ihnen auch nach Ihren eigenen Erfahrungen ein höheres Niveau erwartet. Aber wie Kai-Hinrich Renner schon schrieb, gibt es in dieser Angelegenheit wohl nur Verlierer. Gilt leider auch für Sie…

  202. @Altrogge

    Sie sind nochmal was? Medienjournalist? Oder doch Chefankläger? Mediensaubermann? Und Sie sind sich sicher, dass Sie da nicht ein paar Sachen durcheinanderbringen?

  203. @Georg Altrogge: Mal angenommen, Sie hätten mit allem, was Sie hier so behaupten, sachlich Recht: machen Sie sich gar keine Gedanken darum, welche Außenwirkung Ihr Auftreten hier als Repräsentant eines Unternehmens haben könnte? Ist Ihnen diese Außenwirkung egal, oder halten Sie das, was Sie hier schreiben, vielleicht sogar für eine Art Marketingaktion?
    Würde mich ganz aufrichtig interessieren, wie Sie das sehen.

  204. @257:
    Schon. Auch wenn mein Lieblingsmoderator nicht mehr da ist.
    Aber ich weiß trotzdem nicht, wie man zwischen dem Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung und dem einer mutmaßlichen Zitatfälschung einen Zusammenhang ziehen und daraus gleichzeitig einen journalistisch-medientheoretischen Vorwurf gegenüber Herrn Altrogge konstruieren kann. Respekt!

    Natürlich war die Berichterstattung über den Fall auch auf Meedia anfangs dünn und die Namensnennung zumindest grenzwertig, auch wenn man darüber meiner Meinung nach diskutieren kann.
    Richtig scheint aber doch Altrogges Feststellung zu sein, dass man den Fall von außen mit normalen journalistischen Mitteln und Rechercheaufwand nicht abschließend beurteilen können wird. Am Ende wird es vielmehr darauf ankommen, für wie glaubwürdig man [W.] und seine hoffentlich bald kommenden Einlassungen hält.

  205. Altrogge, dass ausgerechnet Sie in diesem Zusammenhang den Ausdruck „Sachverhalt“ benutzen, ist eine nette Geste.
    Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Sachverhalt)
    definiert das Wort so:
    „Der Begriff wird im Deutschen unabhängig vom Begriff „Tatsache“ verwendet…“

    So fügt sich eins zum anderen.

    Soll ich Ihnen – wegen Ihrer heutigen Story – noch die Telefon-Nummer der Hamburger Staatsanwaltschaft übermitteln?

  206. Ein abgebrochener Jurist sendet ein paar Pressemeldungen (Thema: In China ist ein Sack Reis umgefallen, wer haftet?) als RA Carsten Penkella mit anonymer Handynummer und Email durch die Gegend, bis sich ein Journalist (W.) meldet. Im wahrscheinlichen Fall ist der Kontakt nur via Email/Handy. Im unwahrscheinlichen kennt W. die Identität, kann aber nichts beweisen und ihm wurde von seinen RAs abgeraten diese preiszugeben, da dieser alles abstreiten würde.
    Glücklich über diesen freigiebigen Kontakt wird dieser ein paar mal um Rat gefragt und zitiert, bis der Schwindel auffliegt. Die Geschichte des RA C.P. endet damit.

    Das ist der Stand von vor ein paar Werktagen und dieser wird sich auch kaum ändern. Die Vorwürfe von Meedia und Journalist sind vermutlich falsch, und werden aber sicher nicht aufgeklärt werden können.

  207. „BILD fragte die ermittelnde Staatsanwaltschaft Hamburg, wann diese Email-Adresse eingerichtet wurde. Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers zu BILD: „Die Email- Adresse ist nach unserem Kenntnisstand am 4. November 2009 angelegt worden.“ Also acht Monate nach dem Datum der Pressemitteilung!“

    http://www.bild.de/BILD/news/2010/03/31/sebastian-w-betrugsverdacht/neue-indizien-belasten-angeklagten-journalisten.html

    Keine Überraschung. Aber warum schießt sich Bild jetzt auf diese Geschichte so ein.

  208. Nach intensiver Recherche habe ich jetzt die Lösung für diesen komplexen Fall gefunden: Es handelt sich um das Drehbuch für den Pilotfilm einer neuen Sat.1-Serie. Denn unter den Adresse Hohenzollernring 83 in Köln, wo laut der bei Meedia eingestellten Pellenka-Pressemitteilung dieser Anwalt residieren sollte, ist tatsächlich ein Anwaltsbüro erreichbar: eine Strafverteidigerkanzlei, zu der unter anderen die Anwältin Ulrike Tasic gehört.
    http://www.strafverteidigung-koeln.de/impressum.html
    Und diese Ulrike Tasic kennen wir doch alle als Verteidigerin aus vielen Folgen der Sat.1-Gerichtsshow Barbara Salesch:
    http://www.sat1.de/comedy_show/barbarasalesch/whoiswho/tasic/
    Bekomme ich dafür jetzt den Wächterpreis der Tagesblogger?

  209. @treets Wenn Sie den heutigen Artikel auf Meedia gelesen haben sollten, wäre Ihnen aufgefallen, dass der Sprecher der Staatsanwaltschaft zititert wurde. Seine Durchwahl ist übrigens 040 42843-2108, falls Sie auch noch Beweise verlangen sollten. Von Ihnen würde ich mir wünschen, dass Sie bei Stefan Niggemeier wie bei Meedia unter Ihrem Klarnamen kommentieren würden. Wenn einer sich so wie Sie annonym derart aus dem Fenster lehnt, ist das leider nur feige.

  210. @ Georg Altrogge/251: Nicht der Fall als solcher ist amüsant. Aber der Geifer, der hier manchem aus den Lefzen läuft, die Tiraden und wilden Verdächtigungen. Und die konsequenten Unterstellungen von Unprofessionalität von Seiten unzureichend Informierter.
    In zwei Punkten mag ich nicht zustimmen. 1. Einen merklichen Schaden für die Branche wird es nicht geben. 2. Die „manipulierbaren Konstrukte“ wurden nicht von Beginn an so angelegt – was man m.E. auch manchem vorliegenden Detail anmerkt. Für mich gilt natürlich ebenso: halbinformiert, wlld spekulierend.
    Viel Erfolg bei der weiteren Recherche.

  211. Auf der homepage von Bild gibts auch „news“…

    Mein post mit dem link hängt wohl noch in der Moderation.

  212. Altrogge, wer da ausführt: „Das Hamburger Verfahren enthält eine ganze Reihe von Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten“, der sollte dazu eigentlich auch das anfügen, ob und wie Behörde das kommentiert. Des g´hört sich so. Die Durchwahl-Nummer steht übrigens auch im Web.

  213. Man könnte sich aber wenigstens für eine halbwegs höflich-übliche Anrede Zeit nehmen, wenn hier schon einmal jemand mit vollem Klarnamen in die Kommentare geht. Ich bin immer dafür, draufzuhauen, wenn mich ein pseudonymer Trottel dumm anlabert, aber wenn einer mit Klarnamen höflich kommentiert, was auch immer es ist, dann ist es einfach schäbig und feige, sich aus der Anonymität ständig unverschämte Anreden rauszunehmen, die man sich im direkten Kontakt nie erlauben würde. Der Ton von einigen — Gruß auch an treets — war doch schon bei Neven DuMont kaum erträglich, egal worum es geht. Schade, dass Du damit kein Problem hast, Stefan.

  214. 266,
    ergänzend dazu:

    Penkella setzt sich zusammen aus pen und kella. Vermutlich hat der Geheimnisvolle mit dem Kuli in der Hand wenn nicht im Keller, dann im Souterrain auf eine Eingebung gewartet.

    Ein auffälliger Sachverhalt. Wieder eines von diesen Konstrukten, die von allen Seiten manipulierbar sind.

  215. Ihr seid mir ja journalisten,Ihr herzchen.
    Wenn Robert Redford und Paul Newman so recherchiert hätten,dann wäre Nixon immer noch präsident.

  216. 272, tomato:

    Ich kann ihre Worte nur begrüßen und möchte in diesem Zusammenhang auf einen Eintrag in diesem Thread verweisen, wo über „die Dilettanten von den beiden metamedialen Organen“ gesprochen wird. Vielleicht kommt Ihnen der Verfasser von #168 ja bekannt vor.

    Fröhliche Ostern.

  217. @reko

    Redford und Newman haben Lonemän abgezockt. Das mit Carter waren Redford und Hoffmann. Und Deep Throat.

  218. @treets: Eine Formulierung von mir, zu der ich angesichts der dokumentierten Regelverstöße vollkommen stehe. Ich nutze aber nicht meine Anonymität aus, um einen Verleger namen Konstantin Neven DuMont fortwährend mit „Neven“ anzuraunzen oder sogar mit „Konstantin“. Und Georg Altrogge kann man auch mal anders anreden als „Altrogge“. (Mann Altrogge, schnallen Sie es immer noch nicht.)

    Ostergrüße gerne bald, ich muss aber noch ein paar Tage arbeiten…

  219. @274, 276 Achtung, Redford und Newman waren keine Journalisten! In Wahrheit handelte es sich um Schauspieler, die von einem Regisseur als angebliche Journalisten ausgegeben wurden. Newman entpuppte sich bei weiterer Recherche sogar als Dustin Hoffman. Nicht mal Nixon war echt! Er wurde später gespielt von Anthony Hopkins.

    Als „Penkella“ soll Dieter Wedel bereits Sebastian Koch angefragt haben.

  220. @David: Bitte noch einmal lesen. Ich habe nicht mutmaßliche Tatbestände verglichen. Ich bin der Meinung, dass die von mir zitierte, gar nicht unsinnige Textstelle von Georg Altrogge genau so für einen anderen Fall passen würde.

    Aber gerade weil G.A. der Meinung ist, dass alles erfunden und manipuliert sein kann, sollte er die Klärung jetzt der Justiz überlassen und seine „Überzeugung“ für sich behalten..

    @reko: Die Journalisten der washington post, die Sie vermutlich meinen, heißen Bob Woodward und Carl Bernstein :-)

  221. Um #80 nochmal aufzugreifen: Interessant auch, dass W., nachdem er Pressesprecher von billig-flieger-vergleich.de war (zumindest laut eben jener Webseite), auch gleich in journalistischen Artikeln auf das Portal hinweist, z.B. hier: http://www.prignitzer.de/nachrichten/home/top-thema/article//ein-ticket-zehn-preise.html
    Dass da der ominöse Rechtsanwalt „Gordon P.“ (dessen Nachname wirklich frappierend dem von Carsten Penkella ähnelt) mal Geschäftsführer war, ist ja auch schon jemandem aufgefallen – ist das vielleicht der wahre Herr Penkella? Und diesen RA scheint es ja wirklich in Köln zu geben, vielleicht sollte man den mal anrufen und nach seiner Verbindung zu Sebastian W. fragen… nur so eine Idee.

  222. Wenn es stimmt, dass die Staatsanwaltschaft (laut Bild) sagt, dass die E-Mail-Adresse erst eingerichtet wurde, nachdem W. von der Redaktion konfrontiert wurde, dann steht der Fall wohl kurz vor der endgültigen Klärung.

  223. polyphem, Bernstein war Komponist, nicht Schauspieler. Eines Tages verschwand er in seinem Zimmer.

  224. @282

    Wobei der Herr PAnkalla in einem Artikel von W. über Sportwetten als Experte genannt wird und ähnliche Allgemeinplätze abliefert wie dieser ominöse PEnkalla.

    Aber das hat doch jemand irgendwo schon angeführt, der? War das das, was nachträglich korrigiert wurde? Oder wie oder was? Und wenn ja oder nein, warum?

  225. Wäre schon echt schräg, wenn ausgerechnet Bild hier den Durchbruch geschafft hätte. Aber wenn’s stimmt, wäre das gute Recherche mit einfachen Mitteln. Weniger schön ist, dass sie vom „angeklagten Journalisten“ sprechen. Was fürn Quatsch.

  226. Es wäre amüsant gewesen, wenn die anwaltliche Erklärung auf SWs Webseite von Carsten Penelka unterschrieben worden wäre. Das hätte Klasse.

  227. 286, eine Frage:

    „gute Recherche mit einfachen Mitteln“ – was meinen Sie damit konkret? Dass die „Bild“ einen Staatsanwalt zitiert?

  228. Die Frage ist, ob das, was da zitiert wurde, stimmt. Das glaube ich erst, wenn es eine seriöse Quelle gegengecheckt hat. Hier gab es doch Hinweise, dass das E-Mail-Postfach noch existiert…

  229. Das Problem von SW ist doch (falls die Vorwürfe stimmen), dass es schwer wird für ihn in der Branche zu bleiben, aber andererseits der Skandal insgesamt zu unspektakulär ist um ihn zu vermarkten. Ich finde es immer ok, wenn die Leute offensiv mit so einer Geschichte umgehen um auch Schwachstellen aufzuzeigen und damit m.E. auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen.
    In diesem Fall hat aber keiner wirklich versagt. Es ist so banal. Ich kann das menschlich nachvollziehen, dass man gerade als Freiberufler, einige Allerweltszitate aus dem Hut zaubert. Ich finde das nicht unredlich. Aber man gerät da natürlich schnell in einen Grenzbereich.

  230. Allerweltszitate aus dem Hut zaubern? Klar, da hätte man im juristischen Bereich z.B. Gesetzestexte oder Urteile zitieren können.
    Irgendwelche angeblichen Experten einfach zu erfinden und dann zu zitieren, verstößt gegen jede journalistische Berufsethik, egal ob Freiberufler oder nicht.

    Gerade von einem ehemaligen Bildblogger (als Wächter über journalistische/berufsethische Qualitätsstandards) darf man da mehr erwarten (obwohl SW mit zwei veröffentlichten Texten natürlich nicht als regulärer Bildblogger angesehen werden sollte).
    Dass sich die Bild jetzt daran aufgeilt, wundert einen nicht.

    Mich wundert stattdessen, wie lax es hier einige mit der Einhaltung journalistischer Standards halten…Leute wie Kummer, Mocek und (nach aller Wahrscheinlichkeit) [W.] sind allesamt Schandflecke für einen ganzen Berufsstand (wobei da natürlich noch einige mehr zu nennen wären, gerade von der Bild).

  231. @267/Georg Altrogge
    Nur kurz zur „Feigheit“ derer, die nicht unter „Klarnamen“ kommentieren. Man hört diese Aussage meistens dann, wenn den Leuten die Argumente ausgehen. Sie versuchen dann die Person zu diskreditieren, in dem man ihr die Anonymität vorwirft. Vermutlich unbewusst treffen Sie hier einen Kern der Geschichte an, die dazu führt, warum jemand „Experten“ erfindet: Wie so viele sind Sie offensichtlich nicht in der Lage, einen Diskurs ausschliesslich argumentativ zu führen, sondern benötigen Krücken, nach denen Sie sozusagen vorab Argumente sortieren, ohne diese dann abwägen zu müssen. (So wird dann aus jemanden, der 2 [in Worten ZWEI] Bildblog-Artikel geschrieben hat ein Bildblog-Schreiber.) Wenn sich herausstellen würde, dass Kommentator X den Beruf Y hat, könnten Sie damit sein Argument versuchen auszuhebeln, ohne sich damit zu beschäftigen.

    Pseudonyme sind – das müssten Sie eigentlich besser wissen – weder ehrenrührig noch neu. Es gab und gibt herausragende Schriftsteller und auch Journalisten, die Pseudonyme benutzt haben und benutzen; aus den unterschiedlichsten Gründen. Es ist wie mit einem Wein: Der Kenner braucht das Etikett eigentlich gar nicht, um die Rebsorte herauszuschmecken und die Qualität zu beurteilen.

  232. Herr Keuschnig, an Ihnen ist ein Poet verloren gegangen…

    @Herr Altrogge: wenn Sie schon hier sind, vielleicht können Sie die Frage beantworten, die schon mehrfach gestellt wurde: warum wurde die Geschichte gerade jetzt gebracht, wenn der Vorwurf mehr als 3 Monate zurück liegt ? War Gefahr im Verzug ? Mussten Sie befürchten, jemand anders schnappt Ihnen die Story weg ?
    Was waren die Gründe für die Entscheidung, die Sache ( von der ja offenbar mehrere Personen in den beteiligten Redaktionen schon lange wussten ) gerade jetzt zu bringen ?

  233. Wenn man bei Web.de die Adresse „penkella.carsten@email.de“ bestellen will, bekommt man die Meldung: „Die E-Mail-Adresse steht nicht zur Verfügung.“ Bei anderen Adressen, die eigentlich noch frei sein müssten, ist eine Registrierung auch tatsächlich möglich. Also scheint mit der Aussage der Staatsanwaltschaft im BILD-Artikel etwas nicht zu stimmen.

  234. #295: „Mussten Sie befürchten, jemand anders schnappt Ihnen die Story weg?“
    Diese Frage an den Chefredakteur von Meedia hat schon etwas unfreiwillig Komisches.

  235. @294 das Wörtchen „Kenner“ hat in dieser Kommentarschlacht hier leider nur selten seine Berechtigung, aber damit müssen wir alle wohl leben, seit es hier losging.
    (da nehme ich mich nicht aus)

  236. @295: Die Frage müsste journalist.de gestellt werden. „Meedia“ hatte nur die journalist.de-PM übernommen.

  237. @290/treets: Die Kalenderdaten des Penkella-Blatts und des E-Mail-Accounts miteinander zu vergleichen bzw. die entsprechende Frage zu stellen.

  238. Sehr geehrter Herr Altrogge,

    mein Klarname ist Luftikus von Winden.
    Ich bin kein Journalist, sondern von der Müllabfuhr und recherchiere im Fall A – Altrogge und seine Motive.

    Ich mag keine komplexen Sachverhalte, sondern stehe auf einfache Antworten. Primärquellen-Recherche betreibe ich nur ungern – ist mir zu langweilig – ich ziehe es vor, in Blogs zu lesen.
    Dieser herrliche Umfang an Unterstellungen, Spekulationen, kleinen Feindseligkeiten, das eifernde und geifernde Geschreibsel im Minutentakt – das erregt mich.
    Und da wir uns offenbar recht ähnlich sind:

    Beantworten Sie mir doch bitte einige Fragen: Worum genau geht es Ihnen eigentlich?
    Wollten Sie ursprünglich nur ein bisschen trittbrettfahren? Und sind dann von Niggemeier kalt bei Fehlern Ihrer Vorschreiber erwischt worden? Und nun müssen Sie, auf Teufel komm raus, Ihre angeknackste Ehre retten?

    Und warum recherchieren Sie noch? Sie haben das doch sehr schlau ausgedrückt:

    „Aber die Sache ist schon deswegen so schwer aufzuklären, weil alle Details auf von allen Seiten manipulierbaren Konstrukten beruhen. Wobei meine Überzeugung ist: Genau darauf wurde es von Beginn an angelegt.“

    Toll! Alles, was S.W. noch äußern sollte, kann man so, im Sinne seiner Schuldigkeit, einfach uminterpretieren. Besser kann man eine Win Win Strategie gar nicht formulieren.

    Mit freundlichem Gruß

    Luftikus von Winden aus Wolkenkuckucksheim

  239. ich fände ja mal interessant, ob auch nur ein statement des möglichweise erfundenen anwalts in den artikeln von herrn w. einen inhalt hat, dass er das fass, das hier aufgemacht wird, überhaupt zu füllen vermag…

  240. @304
    Nö, Gebimmel, vermag es nicht!
    Ich glaube auch gar nicht, dass hier einfach nur schlechter Journalismus angeklagt werden soll – wär ja völlig legitim.

    Der todernste Eifer, mit dem W.verfolgt wird, der absehbare, tief ausgekostete Triumph, schon immer Recht gehabt zu haben, der folgen wird – und dann als Rechtfertigung der Vorverurteilung herhalten muss etc. – das ist es, was eine vermeintlich neutrale, journ. Aufklärung in einen „Schlachtgesang der Gehässigen“ (geborgt von Till-R. Stoldt) auswachsen ließ.

  241. @305,306: dann betrachte ich es im schlimmsten falle als stilmittel und trage es w. nicht nach. stattdessen erwäge ich selbst den gedanken, einen fiktiven society-experten zu erschaffen. der sagt dann sachen wie „gerüchten zufolge hat rihanna 500 gramm zugenommen“.

  242. @307
    Woraufhin ich Sie unmittelbar (also nach 3-4 Monaten) unwürdig des Boulevrdjournalismus befände, und Sie anschließend – mit großem Gebimmel – vor das mediale Forum zöge, um wie folgt anzuheben:

    Mitbürger, Freunde, Journalisten …ich muss euch nicht hinreißen zu des Aufruhrs wildem Sturm, denn meine Worte erscheinen bald in BILD…usw.

  243. @linus 277:
    So kann´s gehen, wenn man schlecht recherchiert,aber ich bin ja auch kein journalist.Und
    @polyphem:
    Von wegen Woodstein:Ich hab´s doch selber im kino gesehen…

  244. @ 208 Eine Wiederholung ist kein Beleg ist kein Beleg.
    @ 210 Ich recherchiere lieber in einem der genannten Beispiele. Erscheint mir relevanter, mein Arbeitgeber bezahlt mich dafür, und ich bleibe dabei: komplex geht anders.

    Übrigens bin ich keineswegs froh über die Geschichte, da sie latente oder manifeste Vorurteile gegenüber Journalisten hervorbringt oder verfestigt. Und die Namensnennung halte ich für ungehörig, ebenso wie eine 26-Stunden-Frist. Ich weiß bei vielen, bei denen ich anfrage, dass sie mir nicht antworten werden, dennoch bekommen sie mehr Zeit zur Antwort und auch eine zweite Anfrage mit Fristsetzung. Bei Fristen gilt: je größer das Unternehmen, desto kürzer die Frist. Im Umkehrschluss für eine Einzelperson: mehrere Tage.

  245. @312: Ach, das war eine schöne Diskussion damals. Und noch mit so richtig Bekloppten. Nicht so wischiwaschi, ein bisschen Unsinn hier, ein bisschen „Bild-Niveau!“ da.

  246. @312 / 313
    Ohh ja. Scheen wars. Und tatsächlich recht frucht- und sinnlos, dafür umso alberner und verworrener.

    Ist eigentlich absehbar, ob es zum Topic demnächst weitere News gibt?

  247. Und warum ist mein Kommentar jetzt anscheinend kommentarlos gelöscht worden? Mein Kommentar war zwar kritisch, aber ich hab niemanden angrgriffen. ^^

  248. Ok, jetzt hab ich ihn wieder gefunden, aber er wartet immer noch auf Moderation! Er ruft: Moderier mich, Niggi! :D

  249. Konnte der außerdordentlich komplexe Vorgang, der seinerzeit auch noch stündlich komplizierter wurde, unterdessen zumindest etwas aufgeklärt werden?

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