Was Christoph Keese „für Online“ schreibt

Die Kollegen von onlinejournalismus.de haben mal beim Verlag Axel Springer nachgefragt, was denn aus dem plötzlich verschwundenen Blog von „Welt am Sonntag“-Chef Christoph Keese geworden ist. Sie bekamen folgende Antwort:

„Herr Keese schreibt nach wie vor viel für Online. Den Blog führt er hingegen nicht fort.“

Das „nach wie vor viel“ lässt sich quantifizieren:

Für das von ihm geleitete Internetangebot „Welt Online“ scheint Herr Keese seit dessen Relaunch Anfang Februar laut Archiv drei Artikel geschrieben zu haben (1, 2, 3) — der letzte stammt vom 26. April 2007. Alle anderen Artikel Keeses hier sind Übernahmen aus der Print-Ausgabe. Von den sechs Kommentaren Keeses, die sich auf „Welt Debatte“ finden, erschien nur ein Artikel nicht in der gedruckten „Welt am Sonntag“.

Wenn Herr Keese nach wie vor viel „für Online“ schreibt, muss man ihn für seine Ausdauer bewundern. Wo doch fast nichts davon veröffentlicht wird.

19 Replies to “Was Christoph Keese „für Online“ schreibt”

  1. Die Qualitätskontrollen bei Springer sind halt so knallhart, dass selbst ein Chefredakteur nur wenige Texte durchbekommt …

  2. Tja, das Schicksal teilt er mit vielen Autoren. Würden alle Dachboden-, Sicherheits-CD-, Sicherheits-DVD-, und Festplattenbestandsromane, die gesammelten Kurzgeschichten und die Lyrikvorräte Deutschlands auf einen Schlag gedruckt, gäbe es weiltweit keine Wälder mehr.

    Ich glaube gerne das Herr Keese weiter schreibt. Mache ich ja auch. Nur er wie ich ersparen der Menschheit unsere Ergüsse. Reicht doch wenn sich die Festplatte kräuselt.

  3. er hatte halt eine alternative. entweder er schreibt online oder er ist chefredakteur. da hat er sich für die brieftasche entschieden. hej, wir sprechen hier über den chefredakteur der welt! und die zeitung, der dahinter stehende verlag – das gibt doch die antwort auf alle offenen fragen.

  4. Manchmal wünsche ich mir, dass Menschen für jede dahingeschwurbelte Aussage mit solchem Sinngehalt wie „Herr Keese schreibt nach wie vor viel für Online.“ einen Stockhieb auf den nackten Hintern bekommen.

  5. 7 von 9 Kommentaren machen Reklame für die Webseite des Kommentators. Na gut, einer war Herr Niggemeier selber. Der muss für sein Blog nicht werben. Aber die Kommentare der anderen erwecken in mir den Verdacht, dass sie nur auf Ihre Blogs hinweisen wollen. Allerdings habe ich gut reden, denn ich bin einer der wenigen Deutschen, die kein Blog betreiben.

  6. @9: Solange diese Computer-Menschen „der Virus“ sagen, sage ich auch „der Blog“.

  7. @10: Verfolgungswahn? Es ist recht normal, daß Kommentatoren den Link zu ihrer Seite (auf der sich dann oft auch ein Blog findet) angeben, dafür ist das Feld ja auch gedacht. Zu Behaupten daß es den Leuten nur ums Verbreiten der URL geht ist a.) Blödsinn und b.) frech.

  8. @ Nr. 10 (Carlo Fleischer);

    Auf den Gedanken kann man durchaus kommen. Wobei die Kommentare bei http://www.stefan-niggemeier.de in der Regel recht „gut“ sind, anders als in den vielen anderen Blogs. Oder gar in populären foren wie bei http://www.heise.de.

    Und die Kommentare zu diesem Artikel sind meiner unmaßgeblichen Meinung nach keinesfalls reinen Platzhalter für Klick-mich-Links. Wobei es das hier auch schon gab.

    Aber: Wir sind hier im World Wide Web und Verlinkung ist ja wohl eine der Kerneigenschaften des WWW schlechthin.

  9. @Carlo
    Ah ja, sieben von neun Blogger nutzen nur und nichts anderes als die Kommentareinstellung “Adresse der Homepage“, verlinken ihr Blog und das ist dann Werbung? Nee, Das ist dann das Internet!
    Herzlichen Glückwunsch! Damit hast Du den Blogwitz des Jahres kreiert! ;-)

  10. Nach zwei (notwendig) Feldern sah ich mich selbst genötigt, meine Webseiten-URL mit anzugeben. Was wirklich Kommentare zur Eigenwerbung sind, sind meiner Ansicht nach die manuellen Trackbacks – aber selbst die haben ihre Daseinsberechtigung wie ich finde.

    Man nennt das „Blogosphäre“. Die Verlinkung untereinander sorgt dafür, dass man unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Themen präsentiert bekommt. Ich würde mir vielfach wünschen, dass Medien wie „Bild Online“ oder „Spiegel Online“ wie auch jede andere Online-Ausgabe jeder Zeitung mit solcherlei Trackbacks versehen wäre, damit man von dort aus zu einer weiteren Meinung finden kann. Im Internet ist man dadurch nicht mehr nur Konsument, sondern nimmt aktiv an der Diskussion Teil – eben durch „das Blogging“ (oder wie man’s auch nennen soll).

    Das muss so, das hat einen Sinn, und man muss sich sicherlich etwas dran gewöhnen, geb ich ja zu.

    Aber ich kann die Irritation verstehen, ich habe auch schon hier und da so gedacht wie Sie, Herr Fleischer. Manch einer hält ja die „Dr. von und zu“ Leserbriefe im Spiegel auch für Eigenlob :-)

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