Was heißt Stirnlappenbasilisk auf Suaheli?

Mathis Danelzik schreibt mir, dass er dieses Blog von Tansania aus lese. Mit der dortigen Medienrealität hätten meine Beobachtungen aus Deutschland allerdings nicht viel zu tun.

Hier sind die Medien völlig anders. Fernsehen sieht hier zum Beispiel so aus:

(Die Frage lautete übrigens: Wie oft steht da MALI, und die richtige Antwort überraschenderweise nicht „sieben“.)

Jede SMS, schreibt der freundliche Leser, koste 1000 tansanische Schillinge, das sei rund ein US-Dollar. 60 Prozent der Tansanier lebten von 2 Dollar oder weniger am Tag. Dieser Preis und die Tatsache, dass nicht so viele Tansanier einen Fernseher haben, machten tansanisches Call-TV vermutlich zum Oberschichtenfernsehen.

72 Replies to “Was heißt Stirnlappenbasilisk auf Suaheli?”

  1. Ich würd einfach mal behaupten, die richtige Lösung ist 10, aber ich versage bei solchen Call-In-Rätseln immer.

    Und von den einem Dollar pro SMS mal abgesehen. Wie viele Handybesitzer gibt es in Südafrika?

  2. Da kommt sogar ziemlich genau 28 raus.

    Wenn aber nur die Chance besteht, das 50fache der Telefonkosten zu gewinnen, dann wird der Hot Button wohl gaaaanz zufällig nicht so häufig zuschlagen ^^

  3. @3: Entschuldigung, aber ich bin kein grüner Gnom. Ich kann mir das in keinem Land lange angucken und konnte daher nicht auf die Lösung warten. Obwohl der Moderator zumindest nicht wirkte, als sei er auf Koks.
    Ich tippe übrigens auf 24 als Lösung, wenn man alle Möglichkeiten durchgeht. Aber wenn diese Spiele ungefähr so funktionieren wie in Deutschland, und das scheinen sie, ist in dem einen „M“ kein Korken und der Kopf des Moderators verdeckt 200 „Mali“ und die Antwort ist -64. Wer weiss.

    @1: das mit den 50 Dollar stimmt ungefähr. sogar noch ein bisschen weniger.

    im südafrikanischen Fernsehen hab ich die Spiele auch schon gesehen. Toll, wie sich weltweit irgendwann überall die besten Ideen durchsetzen.

  4. Aber apropos Stirnlappenbasilisk, das südafrikanische Publikum hätte doch die Saigauantilope bestimmt erraten…

  5. Die richtige Antwort ist „Peking-Ente“.
    Ich würde nich mal sagen, dass das Oberschichtenfernsehen ist, sondern eher die Frage welcher der 100 Tasanianer, die alle Voraussetzungen erfüllen (Fernsehen mit Empfang(!), Mobiltelefon mit Empfang(!) und genügend Geld zum SMS verschicken) gewinnt heute?
    Im Hintergrund wird dann darauf fleißig gewettet, womit der Sender deutlich mehr einnimmt als mit den 20 SMS am Tag, die da eingehen.

    Ein teuflischer Plan.

  6. Zuerst dachte ich, das Ziel des Spiels sei es, afrikanische Staaten mit M zu finden und der Screenshot zeige die Auflösung. StirnlappenbasiliSk ist übrigens ganz vorzüglich!

  7. Vielleicht gewinnt ja auch der Anrufer mit der größten Privatarmee?
    Wir hätten dann gern 5 Stunden afrikanisches Call-in, auf DVD oder hergetrommelt.

  8. @7 Wieso denn eigentlich auf einmal Südafrika?

    Jedenfalls sagt die CIA, es gäbe 42,3 Millionen Mobiltelefone für 48,7 Millionen Südafrikaner.
    Und in Tansania kommen 9,3 Millionen Mobiltelefone auf 40,2 Millionen Menschen.

    Daran sollte das Geschäftsmodell also nicht scheitern…

    Apropos Bilderklickstrecken: von wegen globales Dorf und Entmaterialisierung und bla, bla. Hier merkt man jeden Klick, jedes Javaskript und Flashelement. Lustigerweise wurde letztens mein Interesse für einen Verein namens „science without borders“ geweckt, dessen Webseite ich von Tansania aus de facto nicht benutzen kann, weil sie zu aufwendig gebaut ist. So viel zur Grenzenlosigkeit.

  9. @Olly: Die Saigauantilope hieß eigentlich Saigaantilope – hat der Präsentator damals falsch abgelesen!

    Lieber Mathis, wenn du diesen Blog liest: Sei doch lieb und schick dem Fernsehkritiker einen Mitschnitt vom afrikanischen Call-In – dann kann er es der Nation zeigen ;)

  10. Also wenn ich Stirnlappenbasilisk oder Sandstirnkleiber oder Saigauantilope höre, dann muss ich immernoch herzlich lachen. Manchmal schalte ich das Ende der Sendungen nur ein, um die lustigen Auflösungen zu sehen.

  11. @Mathis: Ich kenne sogar jemanden, der über eine Internetpartnervermittlung jemanden kennengelernt und demjenigen 2 Vertragshandies nach Afrika geschickt hat. Bezahlt hat derjenige mit einer Rechnung von über 900€.

  12. @7 Kittyluka: „[…] Wie viele Handybesitzer gibt es in Südafrika?“
    Vom ersten Eindruck her: Verdammt viele.
    Ich würde beinahe behaupten, mehr Leute öffentlich mit Mobiltelefonen rumlaufen gesehen zu haben als hierzulande (Das war ein rein subjektiver *Eindruck* Stand 2006)

    Ich erinnere mich auch an einen Artikel in der Zeit, den ich jetzt leider nicht online gefunden habe, über Simbabwe, in dem unter anderem auf die Schwierigeiten der Mobilfunkprovider bei Inflationsraten im 6 stelligen Bereich eingegangen wurde :-)

    Wenn du ein bisschen Statistik haben willst – schau mal hier rein:
    https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sf.html#Comm

  13. @ Fernsehkritiker, #25

    Ups… (ich hatte mir vor meinem Kommentar extra nochmal den Ausschnitt auf YouTube angeschaut, aber die Qualität war so schlecht, dass man nix entziffern konnte. Hab´s danach ergoogelt, aber… hätte ich zuerst den Tippfehler bemängelt und dann die Antilope gebracht (und nicht umgekehrt), wäre mir vielleicht aufgefallen, dass 177 Google-Treffer etwas dürftig sind…)

    oder kurz: Danke…

  14. Alles schön und gut, aber was heißt denn nun Stirnlappenbasilisk auf Suaheli? Basiliscus plumifrons in der Suaheli-Wikipediaseite eingeben bringt übrigens nüscht!

  15. Interessanter als die Feststellung, dass nicht nur die Menschen in Deutschland sich gerne ver*****en lassen, ist doch das hier offenkundig werdende Afrika-Bild einiger/vieler: „die 100 Tansanier mit Handy…“

  16. Sorry, ruhrpottjunge, aber das ist Blödsinn. Nur ein einziger der 39 Kommentare vor Deinem hat überhaupt etwas gesagt, worauf Deine Kritik zutreffen könnte. Hingegen ist ihm fünfmal widersprochen worden. Außerdem gibst Du den Kommentar auch noch falsch wider (Mr. J. sprach von 100 Handybesitzern, die auch einen Fernseher und genügend Geld zum mitspielen haben). Das ist natürlich immer noch viel zu wenig, aber wenn 60% der Bevölkerung weniger Geld pro Tag haben, als zwei SMS kosten würden, ist der Einwand ja zumindest prinzipiell – mit anderen Zahlen – berechtigt. Dann von einem „offenkundig werdenden Afrika-Bild einiger/vieler“ zu sprechen, ist schon etwas frech…

  17. @ Alberto Green #39
    Ein native speaker wird’s wohl nicht verstehen, aber wörtlich übersetzt: paji kitambaa mjusi. Wobei mjusi Echse bedeutet – Basilisk konnte ich nichts finden. ;)

  18. Wieso kommt KEINER mit der Lösung raus (wie oft „Mali“) und erklärt sie?
    Wahrscheinlich ist sich niemand sicher?!

  19. Ich weiß die Lösung, aber ich weiß, dass die bei solchen Peaks später zuschlagen. Werde also erst gut zwei Stunden nach dem eigentlichen Sendungsende dort anrufen. Bis dahin bekomme ich auch noch raus, was zwei Dröftel auf Suaheli heißt.

  20. @Thomas Knüwer (35) und auch Stefan. Ich fände es fast noch wichtiger und interessanter noch mehr Einblick in unsere Medienlandschaft zu gewähren und dafür zu sorgen, dass über so manche Machenschaft mal in der Breite aufgeklärt wird. Das ist nun aber sehr Offtopic.

  21. Jeeves,
    du musst um die Ecke denken. ;-)
    Und so komme auch ich auf 28

    Ah theObserver,
    zumindest für Kroatien kommen sie zu spät.
    Ein kleiner Lokalsender, den man auch in D sehen kann, sendet dieses Format schon fleissig.

  22. Von oben startend ohne Abknicken: 4. Von links startend ohne Abknicken: 3. Von oben startend einmal abgeknickt nach dem A: 4. Von oben startend einmal abgeknickt nach dem L: 3. Von oben startend zweimal abgeknickt nach A und L: 4. Von links startend einmal abgeknickt nach dem A: 3. Von links startend einmal abgeknickt nach dem L: 4. Von links startend zweimal abgenickt nach A und L: 3. Macht 28. Aber wahrscheinlich muss man auch das U beachten, das dem Moderator aus dem Hemd ragt.

  23. Schade, Alexander, ich wollte grade noch ein unbegründetes „28“ in die Runde werfen.
    Hätte sich so wissend gelesen ^^
    Was hat ein „U“ mit dem Wort „Mali“ zu tun ? o_0
    War wohl ein ganz gemeiner Scherz für so Dummbeutel wie mich, die bei 9Live anrufen (aber eigentlich DSV gucken) und keine Lösung haben, mmh ? :-)

  24. Bei der DDR hieß es, sie hätte sich um 40 Jahre verspätet. In Tansania sind es wohl nur etwa 5 Jahre.

    Anfang 2003 (kann auch Ende 2002 gewesen sein), fingen 9Live & Co. an, Dreiecke in Wer-dies-nicht-kann-kriegt-keinen-Mann-Gekritzel zählen zu lassen. Damals gab es noch keine Durchstellpausen von mehreren Stunden, aber diese Spielchen liefen auch schon im Stundenbereich, bis endlich ein Anrufer die richtige Lösung hatte. Oder auch nicht. So wurden mitunter auch von der Redaktion am Ende falsche Lösungen präsentiert. Nicht oft – aber immer öfter.

    Pro Woche passierten in der Zeit so gefühlte ein, zwei Pannen. Etliche Anrufer mit korrekter Lösung wurden verprellt. Hauptsache, man konnte das Spiel in die Länge ziehen. Die richtige Lösung wurde ja bereits falsch gegeben …

    Ich hatte als Reaktion auf diese Pannen dann ein kleines Programm geschrieben, das kostenlos downgeloadet werden konnte. Und im Forum tvmatrix entstanden die Pannen-Threads, 9Live und Sonnenklar waren ganz vorn dabei.

    Dann gab es einen Wettlauf zwischen den Spieleerfindern und meinem Lösungstool. Neue Spielchen, wie dieses Mali-Teil, oder neue Stolpersteine. Zum Schluss gab es fast ausschließlich Pixelkrieg, damit gar nicht mehr gelöst werden konnte.

    Komplizierte Spiele gibt’s hierzulande im Grunde nicht mehr. Dafür alle anderen Tricks, wie besagte Durchstellpausen im Mehrere-Stunden-Bereich. Steht dieser Wandel Tansania auch noch bevor? Die haben selbst wahrlich andere Probleme. Es wäre interessant zu wissen, wer diese Sendungen produziert. Die Tansanier sind vielleicht sogar noch ganz stolz auf ihr modernes Mitmachfernsehen.

    Ach ja, die 28 kann man natürlich auch mit meinem Progrämmchen nachvollziehen. Es gibt auch eine Lösungs-Animation. Der Link ist in meiner Signatur. Dort das Zip-File holen und ggf. die Datei Mali.tqi. Die Bedienung ist zwar nicht selbstredend, aber ich denke, das bekommen Sie jetzt schon selbst auf die Reihe …

  25. Falls Sie tatsächlich am Rumspielen sind und das mit Mali nicht auf die Reihe bekommen: Im Readme.txt steht meine Mail-Adresse. Es kann aber sein, dass ich eine längere Mail-Lesepause einlege. Schreiben Sie also, was das Zeug hält. Eine E-Mail kostet nur 50 Cent!

  26. Ich bin für 29 als Lösung. MALI steht mindestens noch einmal in der Fragestellung :o).
    Aber @52: Der Witz besteht ja grade darin die Regeln erst dann festzulegen, wenn das Spiel rum ist. Sonst wäre die Lösung ja trivial ;-)

  27. Erst die „Heiden“ (Naturvölker) missionieren (fremden Glauben auffesseln und versklaven) und nun mit SHN Call-TV verseuchen.

    Zum „Glück“ trifft es in diesem Fall mal nicht die Unterschicht. (95%)

    „Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.“ (wiki)

    Warum mit Call-TV nicht noch etwas ärmer machen!

    Ähm, sagt jemand 28 bricht man Game ab und löst selbst auf mit dem Hinweis wie #60 es schon begründete. Diese und ähnliche miese Tricks kennt der deutsche Call-TV-Kritiker schon zur genüge.

  28. 28 ist richtig, dazu braucht man eigentlich kein Lösungsprogramm, sondern nur den Finger am Bildschirm – aber definitiv nicht die gesuchte Lösung.

    Denn die ist dann genau die, die leider, leider nicht genannt wurde, obwohl sie doch so einfach ist (zB 400 oder 30,8) – „Einfacher, Sie müssen einfacher denken! Das gibts doch nicht, dass da keiner draufkommt.“

  29. @64: Hallo K.!

    Deiner Empfehlung habe ich „Daten“ folgen lassen.

    „Klickstrecke“ – Lösung: „MALI“ (28), für die, die fragten.

    EDIT: 28 Links (MALI > 1 bis 28) verträgt hier wohl ein Kommentar nicht, da Kommentar nicht angenommen wurde. Daher nur…

    MALI > Animation

  30. Die ostafrikanische Verkehrssprache heißt (Ki-) Swahili, „Suaheli“ ist ein bisschen altbacken, aber nicht so schlimm, solange man deshalb nicht gleich den alten Kaiser Wilhelm wiederha’m will.
    „Mali“ ist ein Swahili-Lehnswort aus dem Arabsichen, mit der Bedeutung „Egentum, Vermögen“. Ich hab’s mal ganz konventionell im Wörterbuch nachgeschlagen.
    Warum das Wort MALI in verschiedenen Ecken Afrikas auftaucht, das können die werten Vorkommentatorinnen und -kommentatoren gerne selbst herbeigoogeln & -spekulieren ;-)

  31. hab mal wieder Fernsehen in Tansania geguckt:

    Ein folgenloser Countdown, eine nicht eingelöste Einblendung „die letzte Minute“ mit Sirene, ein super leichtes Rätsel für deren Lösung meine tansanische Bekannte vier Sekunden brauchte, dass aber für mind. vierzig Minuten gemolken wurde, es sind alle Zutaten da.

    Nur das mit dem Koks für den Moderatoren, dass scheinen sie wirklich auszulassen.

  32. Where are you Mathis? We thought you got killed, we’ve all been very worried

    Sandra from Coventry

  33. Moreover, Mathis, if you’re in Tanzania, please contact me! I believe you should still have my email address. I’m in Dar and will stay here until the end of May. Would be great to meet up if you’re in the country!

    Cheers,
    – Kari (also from Cov/Finland)

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