Wer hat Angst vor Eva Herman?

Vergangene Woche Freitag ist bei BILDblog einmal kurz Hektik ausgebrochen. Wir hatten erfahren, dass Eva Herman zwei Prozesse gegen Axel Springer gewonnen hat, und wollten möglichst schnell einen Eintrag produzieren, damit uns nicht alle anderen zuvorkommen. Das war großer Quatsch.

Denn über die juristischen Erfolge der früheren Fernsehmoderatorin berichtet ungefähr niemand.

Das Landgericht Köln hat Herman in gleich zwei Fällen Recht gegeben und je 10.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Der eine Fall ist eher banal, aber lustig und absolut Vermischtenseiten-tauglich: „Bild“ darf Eva Herman nicht mehr eine „dumme Kuh“ nennen, wie es der feinsinnige Franz Josef Wagner in seiner Kolumne getan hatte.

Der andere Fall ist komplexer und heikler, betrifft aber nichts weniger als den Auslöser des Skandals um Eva Herman, an dessen Ende ihr Ausschluss aus dem Kreis medial akzeptabler Personen stand. Es geht um eine Buchvorstellung, bei der Eva Herman wörtlich gesagt hatte:

„Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles, das alles [abgeschafft], was wir an Werten hatten. Es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle. Aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft.“

Das „Hamburger Abendblatt“ fasste Hermans Aussagen über das Dritte Reich so zusammen:

Da sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter.

Ich halte das für eine zulässige Zusammenfassung von Hermans wirren Sätzen und Gedanken. Das Kölner Landgericht findet das nicht und hat sie untersagt.

Der NDR beendete die Zusammenarbeit mit Herman erst, nachdem sie gegenüber der „Bild am Sonntag“ ihr Lob für die Förderung der „Werte“ wie „Familie, Kinder und das Mutterdasein“ im Dritten Reich wiederholt hatte. Zu diesem Zeitpunkt war auch der Wortlaut von Hermans Äußerungen bei der Buchvorstellung bekannt.

Die umstrittene Formulierung im „Abendblatt“ ist also nicht Ursache für ihre Kündigung, aber sie war Auslöser der ganzen Aufregung. Wenn also ein Gericht diese Formulierung für unzulässig erklärt und Herman ein Schmerzensgeld zuspricht — dann ist das kein Thema für deutsche Medien? Die Meldung stammt von der evangelikalen Nachrichtenagentur idea.de vom vergangenen Freitag. Aufgenommen wurde sie vom Online-Auftritt der rechtskonservativen Zeitung „Junge Freiheit“ und von BILDblog, wo sie der Mediendienst „Meedia“ abschrieb. [Nachtrag: epd Medien hat auch berichtet.]

Das war’s.

Wenn ich es richtig sehe, hat keine Zeitung und kein größeres Online-Medium über Hermans Erfolge berichtet (die deutsche Nachrichtenagentur dpa meldet grundsätzlich nichts, was „Bild“ nicht gefallen könnte). Die Urteile sind zwar noch nicht rechtskräftig, Springer kann in Berufung gehen. Aber in einer Medienwelt, in der jeder Schluckauf zur Aufmacher-Meldung taugt, war für ausgerechnet diese Nachricht kein Platz mehr?

Wohlgemerkt: Ich finde es angesichts der Unfähigkeit von Eva Herman, ihre Thesen so zu formulieren, dass man sie nicht als Lob des Nationalsozialismus verstehen kann, zulässig, sie aus dem Kreis der Leute auszuschließen, die man in irgendwelche Talkshows einlädt, um über ihr neues Buch zu plaudern oder Kochrezepte zu tauschen. Ich finde es richtig, wenn die etablierten Medien ihr deshalb kein Podium mehr geben wollen.

Gerade dann muss man aber so fair sein, darüber zu berichten, wenn Eva Herman sich erfolgreich gegen diese Medien wehrt. Schon deshalb, weil mit jeder Meldung, die die etablierten Medien auf diese Weise totzuschweigen scheinen, die Gruppe derjeniger wächst, die glaubt, dass diese Medien ohnehin ein Meinungskartell bilden, das gemeinsam unerwünschte Informationen unterdrückt. Und es den Anhängern von Herman leichter gemacht wird, sie zur Märtyerin zu stilisieren.

Bei „Spiegel Online“ heißt es, es sei eine „rein journalistische Entscheidung“ gewesen, nicht über Eva Herman zu berichten: Man habe „zu der Zeit Anderes, Besseres zu vermelden“ gehabt. Das stimmt natürlich, der Freitag vergangener Woche war schließlich der Tag, an dem der Papst seinen eigenen YouTube-Kanal startete, ein Wachmann am Buckingham Palace einen Touristen beim Kragen packte, Berlusconis Frau ihre Schwäche für Obama offenbarte und Giulia Siegel exklusiv gegenüber „Spiegel Online“ enthüllte, Ingrid van Bergen im RTL-Dschungelcamp zweimal den Bauch massiert zu haben.

Gibt es womöglich wirklich einen Konsens, Eva Herman und ihre Erfolge totzuschweigen? Oder graut es den Medien nur davor, dass sie ihre Leserkommentare und E-Mail-Fächer wieder feucht durchwischen müssen, wenn Eva Hermans wutschäumende Anhänger dort durchgetrabt sind?

Vielleicht ist die Antwort aber auch ganz einfach die, dass eine Meldung, die weder von dpa noch von der „Bild“-Zeitung verbreitet wird, für 98 Prozent der deutschen Medien gar nicht existiert.

136 Replies to “Wer hat Angst vor Eva Herman?”

  1. „Vielleicht ist die Antwort aber auch ganz einfach die, dass eine Meldung, die weder von dpa noch von der „Bild”-Zeitung verbreitet wird, für 98 Prozent der deutschen Medien gar nicht existiert.“

    Harte Kritik… Zutreffend?
    Ist die bestehende freiwillige Selbstzensur der Medien ein Phänomen in der Demokratie, oder woher kommt es eigentl. dass in allen Staaten mit Meinungsfreiheit die Medien über den merkwürdigen Konsens verfügen bestimmte Sachverhalte einfach tot zu schweigen oder sogar falsch wieder zu geben?
    Ich habe dieses Phänomen leider bis in die Gegenwart nicht verstanden. Insbesondere habe ich das Gefühl, dass dieser Konsens ohne Kommunikation der „Medienmacher“ untereinander getroffen wurde.
    Ist das Volk nicht interessiert an der Wahrheit, oder wie kann sich solch eine Situation so lange halten?

  2. Die Sache ist viel simpler: All die Medien, die damals auf Eva Herman „draufgehauen“ haben (teils wider besseres Wissen), wollen sich jetzt nicht die Blöße geben, ihr gegenüber womöglich unfair gewesen zu sein – deswegen spricht (und schreibt) man einfach nicht mehr drüber.
    Es gibt eben zwei Varianten, Personen fertig zu machen: durch Berichterstattung oder eben nicht durch Berichterstattung. Je nachdem wie es passt.

    Ich teile im Übrigen nicht deine Meinung, dass Eva Herman in der „Bild am Sonntag“ die Familienpolitik des Dritten Reiches gelobt hat. Vielmehr hat sie festgestellt, dass etwas Selbstverständliches, was es auch vorher schon gab, dort weiterhin gefördert wurde – ja, und? In meinem Beitrag in Folge 6 meines Magazins habe ich bereits das Beispiel des Kindergeldes gebracht, das von den Nazis erfunden wurde und bis heute Bestandteil sozialer Leistungen für Familien ist. Komisch, dass das nie thematisiert wurde.

    Ich halte es für einen Skandal, dass Frau Herman derart televisionär verbannt wurde. Andere haben eine Ostnutten- und Koksaffäre hinter sich und dürfen trotzdem wieder als Moralapostel im Fernsehen agieren – ist das fair?

  3. Die Meldung, das Eva Herman einen juristischen Erfolg erziehlt hat, entspricht nicht der Art von Meldung die man gerne veröffentlicht, wenn man vorher die Meinung und Person diskreditiert hat. Ich habe das Gefühl, dass gewisser „Qualitätsjournalismus“ ein Problem damit hat, Meldungen und Nachrichten zu veröffentlichen, die der bisherigen Linie, die bei einem Thema eingeschlagen wurde, entgegenlaufen. Schließlich wollen die meisten Leser das Gefühl haben, dass die Meinung, die sie in ihrer Zeitung/ihrem Nachrichtenmagazin vorfinden, die Richtige ist. Die Wahrheit will niemand hören.

  4. hmm, komisch, ich kann das gar nicht nachvollziehen. das thema hätte man super titeln und anteasen können.

    vielleicht wollte auch niemand springer ans bein pinkeln.

  5. „Die Sache ist viel simpler: All die Medien, die damals auf Eva Herman „draufgehauen” haben (teils wider besseres Wissen), wollen sich jetzt nicht die Blöße geben, ihr gegenüber womöglich unfair gewesen zu sein – deswegen spricht (und schreibt) man einfach nicht mehr drüber.“

    So in etwa sehe ich das auch.

    Die betroffenen Zeitungen/Publikationen wollen nicht, dass ihr Umgang (wie ich finde ihr Totalversagen) mit Frau Herman zum Thema in den Medien wird. Da sie selber die Medien sind, können sie das einfach steuern indem sie es selbst nicht zum Thema machen und da sich damals nahezu alle gleich verhalten haben, schweigen nun eben nahezu alle.

    Kein gutes Zeichen für unsere Medienlandschaft und deren Vielfalt.

  6. Vielleicht haben die einfach nur mit echtem Grauen an die riesen Diskussionen gedacht, die dieses elende Eva Herman-Sache damals ausgelöst hat.

    Mahnwachen vorm ZDF-Gebäude, riesen Diskussionen um angeblich beschnittene Meinungsfreiheit, Autobahnen, gleichgeschaltete Presse … Argh … Und das alles nur, weil die so ***** rumgelabert hat.

    Ich kann verstehen, dass man so ne Diskussion nicht schon wieder lostreten will. Besonders, wo doch diese militanten EH-Verteidiger, doch wirklich nicht Recht haben.

  7. Unsere Medien etwa nicht selbstkritisch, demokratisch und „gut“? Da werden doch nicht etwa gutbürgerliche Traumwelten zusammenbrechen?

    Vertreten unsere Medien etwa doch die Interessen ihrer Investoren und der Hand voll Leute die ganz am Ende der Kette von Holding-Firmen stehen?

    Übrigens: Jemand Mittwoch Abend Southpark geschaut? Erinnert stark daran. (Wobei ich Britney Spears mag im Gegenteil zu Eva Hermann :D )

  8. „Schon deshalb, weil mit jeder Meldung, die die etablierten Medien auf diese Weise totzuschweigen scheinen, die Gruppe derjenigen wächst, die glauben, dass diese Medien ohnehin ein Meinungskartell bilden, das unerwünschte Informationen unterdrückt.“

    Der Begriff Kartell impliziert eine bewusste Absprache. Obgleich es das mit Sicherheit auch gibt, reicht zur Erklärung einer erheblichen inhaltlichen Fehlgewichtung von Informationen und Sichtweisen in der medialen Berichterstattung gegenüber der Realität der schlichte Befund, dass das Journaillenvolk weder politisch noch weltanschaulich auch nur annähernd repräsentativ ist für die Allgemeinbevölkerung. Inzwischen denke ich, dass auch eine Reihe negativer Charaktereigenschaften unter Journalisten gehäuft auftritt. Ob eine unerfreuliche Persönlichkeitsstruktur zum Journalismus disponiert oder ob journalistische Tätigkeit diese erst hervorbringt, ist für eine solche Beobachtung sekundär.

  9. Über juristische Erfolge von Medienopfern berichtet wohl kein Medium gern; auch um die Schar der sich dadurch möglicherweise beflügelt fühlenden Nachahmer so klein wie möglich zu halten.

    Das zweite Motiv, Eva Hermans Erfolg lieber tot zu schweigen, war wohl die Überlegung, den rechten Parteien keine Gallionsfigur vor die Nase setzen zu wollen, indem man ihre Erfolge aufkocht.

    EH als „dumme Kuh“ zu betiteln ging eindeutig zu weit. Sowas dürfen sich höchstens Freizeit-Blogger erlauben, aber keine Zeitung mit Millionen Leser/innen. Das Amtsgericht Köln hat hier völlig richtig entschieden.

    Für mich ist jeder Tag ein Feiertag, an dem Springer eine vor den Bug kriegt. Als leidenschaftlicher Segler weiß ich, was das bedeutet.

    Eine wirklich gute Nachricht, von der wir fast nichts erfahren hätten. Danke, Stefan ;-)

  10. Bin ich eigentlich nach wie vor der einzige, dem aufgefallen ist, dass Herman im besten Fall(!) den 68ern einen Werteverfall unterstellt, den sie wiederholt nur mit dem Nationalsozialismus vergleicht?

    BTW: Das Amtsgericht Köln hat am 23. Januar eine Presseerklärung zu dem „Koma-Schläger“ und am 27. Januar eine Pressererklärung zur Pleite von crea.tv gebracht, aber kein Wort zu Herman. Hat also auch das Gericht Angst oder ist es voreingenommen? Oder gibt es eventuell auch noch andere Gründe? Ohne Überprüfung würde ich idea.de nur sehr bedingt vertrauen.

  11. PS: Auch auf Eva Hermans eigener Webeite findet sich nichts zu dem angeblichen Urteilen, sehr wohl aber zu den vorangegangenen juristischen Erfolgen.

  12. Das hätte mich auch schwer enttäuscht. :-)

    Aber es bleibt dabei: weder das Gericht noch Herman selbst halten die Urteile für bemerkenswert. Wo ist der Pferdefuss, der sie vom Triumph auf ihrer eigenen Bühne abhält?

  13. Was spricht eigentlich gegen die These von der Gleichschaltung?
    Deswegen wollen doch einige dieses Internet-Dingsbummens abschalten. Dadurch verliert man schließlich seine Meinungsmonopole.

  14. Gutbürgerliche Welten brechen bei mir nicht zusammen. Danke aber für die Besorgnis.
    Sicherlich trifft die Argumentation im Falle EH, wenn man bedenkt dass sie in der Medienwelt unbeliebt ist. Doch Sam muss ich ebenso zustimmen.
    Meine Frage möchte ich aber auch gerne stärker auf die allgemeine Situation bezogen wissen. Chomsky hat schon vor 20 Jahren festgestellt, dass Medien auch ohne äussere Einflüsse oder verstärkter Kommunikation arg Regierungstreu berichten, bis kurz vor den Wahlen eben (seine Bücher beziehen sich zwar aufdie USA, aber treffen in Deutschland ach zu). Genauso steht es um das Thema der Israelkritik, welche in jüngerer Vergangenheit zwar leicht aufweicht, aber im allgemeinen stark Israelfreundlich geprägt ist (gab es ja erst heute einen BildBlog-Eintrag).
    Mir ist bewusst, dass Medien stark durch Finanziers, politischen Druck, sinkende Absatzmärkte beeinflusst sind, aber in bestimmten Themen ist mir nicht klar warum alle Medien „gleichgeschaltet“ reagieren, obwohl es scheinbar Einflussfaktoren gibt die solch ein Verhalten rechtfertigen. *achselzuck

  15. „Ich halte das für eine zulässige Zusammenfassung von Hermans wirren Sätzen und Gedanken. Das Kölner Amtsgericht findet das nicht und hat sie untersagt.“

    Und das AG hat halt mal wieder genauer gelesen als Sie und viele andere, Stefan. Denn EH schreibt, dass die Nazis „das Wertschätzen des Bildes der Mutter“ abgeschhafft ahaben – und die 68er auch.
    Alles recht krude und wirr.

    Die Frage ist m.E., ob [edit: gelöscht] EH überhaupt einen Plan hatte, was sie eigentlich sagen will.

    Sie hat über Jahre versucht, mit reichlich hohlem Geschwätz irgendwie aufzufallen. Inzwischen ruft der Name EH meist nur Gähnen hervor. Hinzu kommt sicherlich auch, dass EH sich von rührigen Anwälten vertreten läßt.

    Das ist zwar meist sehr effektiv, um unliebsame Schlagzeilen zu verhindern. Aber führt dazu, dass oft gar nichts mehr geschrieben wird.

    Na ja, wenn Sie wollen, lieber Stefan, nehmen Sie halt den neuen Fall EH als Hilfsargument für die These, dass ohne Blogger die Medienwelt nichts taugt.

    Aus Sicht des NDR war EH aber nicht nur wegen eines Zitates unhaltbar, sondern wegen ihres Gesamt-Auftretens. Und das war über Monate hinweg hochnotpeinlich. Jeder „normale“ freie Mitarbeiter wäre schon viel früher geschasst worden.

  16. Zitat: die deutsche Nachrichtenagentur dpa meldet grundsätzlich nichts, was „Bild” nicht gefallen könnte.

    Kannst Du das mal etwa genauer beschreiben, mit Beispielen ?

  17. Wie war das nochmal mit den „gleichgeschalteten Medien“? Naja…

    Eine gesunde Demokratie und ein selbstbewusster Journalismus sollte eigentlich stark genug sein, einer Frau Herman in einer offenen Diskussion die Stirn zu bieten. Von einer öffentlichen Diskussionsrunde hätte der Zuschauer ja sogar noch etwas mitnehmen können. Ungewolltes zu ignorieren, geht natürlich auch. Aber nur, weil man etwas ignoriert, ist es halt noch lange nicht nicht existent.

  18. Das Medium, das regelmaessig ueber Urteile in Medienstreitsachen berichtet und sich damit finanzieren kann, muss erst noch erfunden werden. Leider. Beispielsweise wurde auch der Umstand, dass der DFB die Gegendarstellung von Jens Weinreich gegen Theo Zwanziger & Co. nicht sofort abgedurckt hat, nicht wirklich ernsthaft aufgegriffen. Dann haetten die Medien vielleicht auch schreiben muessen, ob das in ihrem Haus ebenso gaengig ist, wieviel der Gegendarstellungen in den Papierkorb wandern, um wieviel man sich gerichtlich streitet usw.

    Eine ganz besondere Art der Berichterstattung hatte einmal die Hamburger Morgenpost drauf. Das war, als eine Muenchener eitung einen wettenden Fussballspieler ausgerechnet beim FC Bayern entdecken wollte. Die Geschichte erschien am gleichen Tag in aehnlichem Umfang in der tz und der MOPO (Boulevardzeitungen tauschen immer mal wieder so Geschichten aus, und der Leser merkt es kaum, da diese Zielgruppe sich nicht zielgerichtet dafuer interessiert). Als die tz am naechsten Tag widerrief, berichtete die MOPO sinngemaess: TZ muss widerrufen. Dass dasselbe Tags zuvor im eigenen Blatt stand — habe ich nicht gelesen. Das fand ich dann doch heftig neben der Spur. Aber das Medium, das darueber berichtet und sich dann finanzieren kann, muss, wie gesagt, erst noch erfunden werden. Und auch die sog. Mediendienste greifen so was nettes leider nicht auf.

  19. War es jetzt in beiden Fällen das Amtsgericht oder (wie bei BILDblog zu lesen) das Landgericht Köln? Oder wurde der eine Fall vor dem Amtsgericht verhandelt (welcher dann?) und der andere vor dem Landgericht?

  20. Die dpa schreibt nicht nur nicht gerne gegen Bild, sie schreibt auch gerne von Bild ab, bzw. beruft sich auf sie. Es tickert doch überraschend oft irgendeine Hörensagen-Meldung als vermeintliche Nachricht durch, die im Text dann „laut Bild“ näher erleutert wird. Erstaunt mich immer wieder – eine Nachrichtenagentur, die ein demagogisches Lügenblättchen als seriöse Quelle hernimmt.

  21. Ich wollte nur drauf hinweisen, dass ich für „epd medien“ über Hermans Urteile berichtet habe. Erfahren hatte ich es auch über BildBlog und idea, habe aber artig alles an den entsprechenden Stellen nachrecherchiert.

    Einen Weblink zum Artikel gibt es nicht, hier ist das Inhaltsverzeichnis:
    http://www.epd.de/medien/medien_index_61151.html

  22. Ich glaube, die Häufung solcher Vorkommnisse treiben einige Leser direkt in die Arme fragwürdiger Portale wie „Politically Incorrect“. Die Medien würden gut daran tun, sich unvoreingenommen damit zu beschäftigen.

  23. „Man habe „zu der Zeit Anderes, Besseres zu vermelden” gehabt. Das stimmt natürlich, der Freitag vergangener Woche war schließlich der Tag, an dem der Papst seinen eigenen YouTube-Kanal startete, ein Wachmann am Buckingham Palace einen Touristen beim Kragen packte, Berlusconis Frau ihre Schwäche für Obama offenbarte und Giulia Siegel exklusiv gegenüber „Spiegel Online” enthüllte, Ingrid van Bergen im RTL-Dschungelcamp zweimal den Bauch massiert zu haben.“

    hmja, im gegensatz zu qualitätsblogs wie diesem hier wo vergangenen freitag äh, ach ja, vom dschungelcamp berichtet wurde ;-)

    aber mal im ernst, dies hier ist einer der wenigen orte wo so scharf beobachtet wird und wurde dass eva hermans damalige nachträgliche „präzisierung“ ihrer ansichten in der BamS nicht übersehen wird. und die ist in diesem fall wirklich sehr wichtig, bestätigt frau herman doch hier genau die lesart der sätze, von der sie später nichts mehr wissen wollte. nur wenn man das auch aufm schirm hat kann man sehen wie verlogen letztlich diese ganze märtyrerei ist.

    mal ganz davon abgesehen dass es immer noch widerlich genug wäre, wenn sie „nur“ wie von (12) torsten sehr richtig bemerkt die 68er mit den nazis in einen topf geworfen hätte. von solchen leuten muss ich wirklich nix in der zeitung lesen, danke. insofern darf die frau meinetwegen von den medien noch viel doller totgeschwiegen werden. sie hat meiner meinung nach im besten wortsinne „nichts mehr zu melden“.

  24. Mal grundsätzlich gefragt, mit Bick nicht nur auf den hier dargestellten Sachverhalt, mit Blick auf die bald zahllosen Beiträge in BildBlog, die dann doch nur einen kleinen Teil der Wahrheit darstellen, mit Blick auf zahllose andere Beispiele hier und woanders:
    Wer glaubt noch an „Journalismus“, wenn dessen Darsteller sich über gesiebte Themenwahl oder opportunistische Darstellung (oder beides, das scheint die Regel zu sein) vom selbstgegebenen Ideal entfernen und dieses ehemals hochgehaltene, aber in Wirklichkeit nie richtig gelebte Ideal verwahrlosen lassen wie das mißbrauchte und eingekerkerte Kind im Keller?
    Andersherum: Wil der Leser das nicht so? Oder warum verkauft sich das Zeug so gut?
    (Ausdrücklich Print und Leser gemeint; für Blogs gilt das sicher auch, aber da ist Lesen zufälliger, da kostenlos.)

  25. Ich habe den Eindruck, Eva Hermann muss übergangen werden, weil sie zumindest partiell (wie auch dieser Beitrag von Stefan belegt) immer noch eine Medienfigur ist, und damit gefährlich für die professionellen Selbstbespiegeler, die da i.A. Medien machen. Wer auf pathologische Weise nur sich selbst und seinesgleichen wahrnimmt, hat vor nichts mehr Angst als vor einer Attacke auf dieses Selbstbild. Jetzt, da man Eva, die blonde Sünderin, ein paar mal unangemessen materialintensiv abgeschossen hat, darf man sich auf gar keinen Fall wieder mit ihr einlassen. Es wäre gar so, als pinkele man sich an eigene Unterleibs-Extremitäten.
    Nein, ein Kartell ist das wohl nicht, die Medienblase ist zu groß um sie im Einzelnen durch Absprachen zu kontrollieren. Außerdem, wäre das die Regel, gäbe es zu viele Ausnahmen, die sie ständig widerlegten.
    Es ist wohl eher eine bestimmte Mischung aus Zeitgeist (bieder), Mentalität (reaktionär), Größe (zu groß) und Struktur (streng hierarchisch, anti-kreativ) der betr. Unternehmen (dpa, B*~#, etc.) und Angst. Angst wovor? Na, Leute, die Angst des kleinen Schreibers vor dem Redakteur, die Angst des Chef-Reporters vor dem Chef-Redakteur, die Angst des Chefs vor dessen Chef, die Angst des Blatt-Machers vor dem Mainstream all der anderen Blatt-Macher usw.
    Deutschland ist keine vollkommene offene Gesellschaft. Das ist nicht so schlimm, da ich ja weiß, es ist eine Utopie und bleibt während meiner Lebenszeit auch eine. Aber viele, auch solche die sich hier äußern, scheinen vom Idealfall einer Libertät auszugehen, den es nicht gibt. Die Einordnung in Hierarchien ist hierzulande ein hohes Gut, wer dagegen verstößt, wird leicht verstoßen. Die Befehlsketten sind manchmal lang, aber sie funktionieren meist doch reibungslos.

  26. „Oder graut es den Medien nur davor, dass sie ihre Leserkommentare und E-Mail-Fächer wieder feucht durchwischen müssen, wenn Eva Hermans wutschäumende Anhänger dort durchgetrabt sind?“

    Dieser Satz liest sich schon arg polemisch. Die meisten Leute, die damals in Leserkommentaren ihren Ärger zum Ausdruck brachten, waren weniger Eva-Herman-Anhänger (was viele auch betonten), sondern vielmehr wütend darüber, dass es in den Medien fast durchgehend keine faire Berichterstattung gab und dass auch solche Werte wie Meinungsfreiheit nicht mehr zu gelten schienen. Darf man seinen Ärger darüber kundtun, dass einen etliche Journalisten durch verzerrende und selektive Berichterstattung hin zu einem politisch offenbar gewünschten Weltbild hin manipulieren möchten? Oder hat man das als braver Bürger gefälligst klaglos zu akzeptieren?

  27. @Arne Hoffmann/38

    Du hast schon recht. Aber ist es nicht auch polemisch zu behaupten,
    „dass einen etliche Journalisten durch verzerrende und selektive Berichterstattung hin zu einem politisch offenbar gewünschten Weltbild hin manipulieren möchten“?
    Manipulation ist ein großes Wort. Groß genug für diese Realität?

  28. Du kannst den Satz gerne ändern in:
    „dass einen etliche Journalisten durch verzerrende und selektive Berichterstattung von einem politisch offenbar gewünschten Weltbild überzeugen möchten”?

  29. @Stefan (37):
    Das glaube ich Ihnen sofort und gestehe es Ihnen sogar gerne zu. Ich gehe aber auch davon aus, dass Sie einer von wenigen sind, die das nicht nur behaupten, sondern auch leben.
    Das Bild, das Paternoster im zweiten und dritten Absatz von (34) zeichnet, beschreibt aus meiner Sicht sehr gut das Wirkungsprinzip, das hinter opportunistischem „Journalismus“ steckt. Man kann dieses Prinzip in der Regel problemlos auf den eigenen, nicht-journalistischen Beruf übertragen (oder auf die Wohnungssuche – Buckeln vorm Makler oder Vermieter, zum Beispiel, kennen Hamburger gut). Was die nicht-journalistischen Berufe und das Buckeln vorm Makler vom „Journalisten“ unterscheidet: Es wird nicht als grandios-staatstragende Haltung verbrämt und ungefragt in die Welt posaunt.
    Andererseits (auch hier gehe ich mit Paternoster (34) konform): Die wenigsten wollen das und betreiben das Verbrämen und Posaunen (solche werden dann Chefredakteure), sondern sind einfach nur mit hoher Drehzahl angetriebene und leidlich gut geschmierte Rädchen. Aber ob das als Entschuldigung für den täglich transportierten Dünnpfiff genügt?

  30. Hallo, die Massenmedien sind im Grunde genommen gleichgeschaltet. Im Fall Eva Herman geht es um die Verteidigung der feministischen Glaubenslehre. Wer sich für die Gleichschaltung im allgemeinen interessiert, dem sei folgendes PDF-Dokument zur Lektüre empfohlen:

    http://hartgeld.com/filesadmin/pdf/Finkbeiner-EinRedakteurPacktAus.pdf

    Die Redakteure ‚wissen‘, worüber sie berichten dürfen und sollen – und was verschwiegen werden soll. Wer abweicht (wie Eva Herman), der wird abgestraft durch die Medien. Wenn ein Journalist über Hermans juristische Erfolge berichten würde, dann würde er vermutlich sehr schnell seinen Arbeitsplatz verlieren. Also die innere Pressefreiheit ist ausgehebelt in Deutschland – die feministischen Medien halten zusammen.

  31. (Ich hab den Kommentar da oben nur freigeschaltet als Beispiel für den Unsinn, der einem dann so in die Kommentarspalten gespült wird, wenn man über Eva Herman schreibt. „Feministische Glaubenslehre“, ist klar.)

  32. Ich kann Kommentator(33) und Paternoster(34) zwar zustimmen, aber nur in Teilen. Ich glaube sehr viele Leser sind interessiert an einer offenen und neutralen Berichterstattung. Glauben steht hier nicht umsonst, tatsächlich weiß ich es nicht, aber ich glaube es noch.
    Damit Journalisten ihre Meinung äußern können gibt es Kommentare. Bei EH sollte man es nicht anders handhaben und es schlicht berichten. Es geht hier schließlich vor allem um eine Entscheidung die der Berichterstattung Grenzen auferlegt die evtl. auch zu scharf gezogen sind. Wenn sich ein Journalist unbedingt über EH auslassen möchte und die gefällten Urteile: Kommentar.
    Ich erwarte dann einfach in einer Zeitung einen Artikel wie diesen hier, oder wie von Alex(27).
    Natürlich hat Paternoster auch recht mit seinem hierarchischem Modell, von einer vollkommen offenen Gesellschaft möchte ich auch nicht ausgehen. Aber es ist doch nun mal so, das die Süddeutsche und der Welt vollkommen unterschiedlichen Medienmonopolisten unterliegen. Genau deswegen sollte es beiden eigentlich möglich sein komplett unterschiedliche Meinungen vertreten zu können ohne sich Gedanken um die Verkaufszahlen machen zu müssen. Denn gerade auch differenzierte Berichterstattung fördert öffentliche Meinungsbildung und auch die Verkaufszahlen. Passiert aber nicht? Als Leser vertraue ich aber dem Journalismus. Etwas anderes bleibt mir ja nicht übrig, da ich nur unter sehr viel Zeitaufwand recherchieren könnte welche Teile eines Artikels wirklich neutral sind, oder welche Fakten vorenthalten bzw. verfälscht worden sind. Systematisch zerstört sich also eine Institution welche in der Grundlagentheorie eigentlich die 4. Säule des Staates bildet. Meiner Meinung liefern sich hier die Medien selbst ihr Todesurteil und zögern diesen mit „täglich transportierten Dünnpfiff“ (Kommentator(37)) hinaus. Blogs, Internetartikel und Twitter werden aber nur schwer ausreichen um ein gesamtes Volk umfassend zu informieren, also hoffe ich mal, dass sich ein Gleichgewicht hin ins positive einstellen wird.

  33. @Anonym/42
    [obwohl es sich wahrscheinlich nicht lohnt, muss ich doch drauf hinweisen:]
    Er hat sich auch aus diesem Grund vergallopiert: Der Fall Hermann zeigt doch, dass gar nicht mehr klar ist, was Feminismus heute ist. Die Medien reagieren auf solche Debatten zumeist paternalistisch, oft chauvinistisch. Wo sind denn bitte die feministischen Medien? taz? Und weitere?
    Wenn es einen feministischen Medien-Mainstream gäbe (vorausgesetzt dann, es gäbe auch einen klar definierbaren Feminismus), hätten wir dann eine solch überängstliche Kanzlerin?

  34. @nona / 26, 28: „Erleutert“ war eine kreative Freud’sche Genialität und traf den ganzen Nagel auf den Wasserkopf.
    Geht es im nation-building (nicht nur) des notorischen BILD-Journalismus (gleichviel, ob versprochen oder verschwiegen wird) doch nur um das Erobern der Herzen der herzlosen Leute, um das… Erleutern.

  35. Wenn Frau EH wirklich wieder ins Fernsehen zurück wollte, warum macht sie sie dann keine Sendung bei Bibel-TV? Ihre evangelikalen Kumpanen würden sie doch sicher mit Kusshand (oder welche Grußarten auch immer in diesen Kreisen üblich sind) nehmen.

  36. gaerfield (2.),

    Ist das Volk nicht interessiert an der Wahrheit, oder wie kann sich solch eine Situation so lange halten?

    Jetzt mal davon abgesehen, dass es „das Volk“ als handelndes Subjekt nicht gibt: Bisher, vor dem Aufkommen des Internets und der Individualisierung der Massenkommunikation, hatten die Medien eine monopolitische Stellung. Diese existiert nun nicht mehr, aber die klassischen Massen- und Maintreammedien werden leider noch einige Zeit meiungsprägend sein. Weil das Ende der so genannten „Gatekeeper“-Funktion den vielen arroganten und autoritären Journalisten bewusst ist, die sich durch den freien Markt der Information, das Internet, zu recht in ihrer journalistischen Existenz und politisch-gesellschaftlichen Macht bedroht fühlen, sprießen dort ja auch die wirresten und freiheitsfeindlichsten Gedanken, wie mit staatlichem Zwang und staatlicher Gewalt der klassische „Qualitätsjournalismus“, der sich im Markt auf Grund seiner eben immer gringer werdenden Qualität nicht in gegenwärtiger Form behaupten kann, abgesichert werden könnte.

    Um den Kreis zu schließen: Ob ich oder Du („das Volk“) die Wahrheit wissen wollen oder nicht, interessiert deutsche Journalisten recht wenig. Vor dem Aufkommen des Internets hätten wir also über die gewonnenen Rechtsstreite der Eva Herman wohl gar nichts erfahren.

    Interessant sind auch Untersuchungen, die von deutschen Unis durchgeführt wurden, was die Haltung und das Selbstverständnis von Journalisten betrifft, beispielsweise die Studie der Uni Hamburg.

  37. Fernsehkritiker (4.),

    In meinem Beitrag in Folge 6 meines Magazins habe ich bereits das Beispiel des Kindergeldes gebracht, das von den Nazis erfunden wurde und bis heute Bestandteil sozialer Leistungen für Familien ist. Komisch, dass das nie thematisiert wurde.

    Ein anderes Beispiel wäre der totalitäre Schulzwang (euphem.: „Schulpflicht“), der auch erst „bei Adolf“ eingeführt wurde. Auch heute noch werden mit Haftstrafen friedliche Menschen vom deutschen Staat verfolgt, die ihre Kinder nicht wie vom Staat gefordert in die Staatsschule abschieben wollen. Manche von ihnen müssen wegen der teils groteske Formen annehmenden Verfolgung (Sondereinsatzkommandos stürmen Wohnungen etc.) sogar aus der BRD fliehen und bspw. in den USA Asyl beantragen, das manche auch erhalten. (Mehr dazu)

  38. @49, @4
    Das stimmt haargenau, auch gibt es heute immer noch Gesetze und insbesondere Verordnungen aus den 30ger Jahren mit teils einschlägigem Tenor, für mich mehr oder minder verfassungswidrig.

    Auch die äusserst rigiden und ach so lächerlichen „Razzien“ bei Verstössen gegen Schulpflicht in Deutschland, — bitte nicht ( mehr) BRD, da Propagandasprache der DDR und nie offiziell damals von (west)deutscher Seite anerkannt–
    kann man natürlich nur ablehen und sind ein weiteres gutes Beispiel für nicht oder kaum thematisierte Überbleibsel aus der NS-Zeit.
    Allerdings, nix für ungut, aber bei dem letzten Satz aus Post 49, dass Eltern aus diesen Gründen Asyl in den Staaten beantragt haben, musste ich spontan daran denken: „Hoffentlich in einem Staat, der die Todesstrafe abgeschafft hat“, nicht, dass die sich dann wieder was zu „schulden“ kommen lassen und wieder Asyl beantragen müssten und es schlimmstenfalls nicht bekämen…

    Etwas eigentümlich und unfreiwillig komisch kommt mir das dann doch und überzogen von den Eltern, aber dies nur am Rande

  39. @ Marco (29)

    Bei aller Freude an der Rebellion, halte ich den „totalitären Schulzwang“, wie Sie es ausgedrückt haben, für wichtig und richtig. Jeder Bürger nutzt staatliche Infrastrukturen und Einrichtungen, die mit viel Geld gebaut oder unterhalten werden müssen. Bürger/innen, die keine ausreichende Schulbildung erfahren haben, weil sie womöglich „frei von der Leber“ unterrichtet worden, könnten dem Gemeinwesen irgendwann auf der Tasche liegen, weil kaum jemand Verwendung für Menschen mit einem „freihändig erlangten Bildungsstand“ hat. Was wäre daran erstrebenswert?

    Ansonsten, schon sehr interessant, dass der Charakter-Zwerg Adolf Hitler 1938 den Schulzwang (Reichsschulpflichtgesetz) eingeführt hat. War mir bis heute nicht bewusst.

  40. judea (50.),

    Etwas eigentümlich und unfreiwillig komisch kommt mir das dann doch und überzogen von den Eltern, aber dies nur am Rande.

    Tatsächlich? Ich glaube die flüchtenden Familien können darüber weniger lachen. Denn die meisten dürften eigentlich kein Problem mit Deutschland, also den Leuten haben. Nur der Terror und die Verfolgung durch den deutschen Staat treiben sie weg.

    Wenn nachts um 4 Uhr ein Mehrfamilienhaus gestürmt wird, Polizisten deine Wohnungtür eintreten, dich aus dem Bett zerren, zu Boden werfen, sich mit aller Gewalt auf dich draufstützen, dich fixieren, mit Kabelbinder und Gesicht zum Boden fesseln,deine Kinder schreien und weinen, weil sie Angst haben und geschockt sind und von Jugendamtsbürokraten noch im Nachhemd geschnappt und in eine Psychatrie entführt werden und das alles nur, weil Du Deine Kinder lieber zu Hause unterrichten möchtest, ist es dann lächerlich sich dem Terror dieses Staates durch Flucht zu entziehen? Wann ist es denn nicht mehr lächerlich?

  41. @52
    DAS ist fürwahr alles andere als lächerlich, ich meinte die Asybeantragung und deren etwaige Gewähr in den Staaten übrigens, die mir ein wenig komisch deuchen, hab nun mal so einen eigenartigen Humor, SORRY!

    Wie auch immer, ich sehe durchaus die Problematik, nur überzogen finde ich den ein oder anderen Erziehungsberechtigten schon in diese Angelegenheit.

    Wenn ich oder andere, die aufgrund welcher ( gewichtigerer) Gründe Asyl beantragt hätten, wäre die demografische Situation Deutschlands noch „dramatischer“ lol!
    Meine, dass ist schlicht und ergreifend KEIN Asylgrund, wo ist Leib und Leben gefährdet und wie wäre eine extrem schwerwiegende Menschenrechtsverletzung zu begründen?

    Aber eigentlich ist das auch nicht Thema!

  42. Es geht doch bei der Angelgenheit nicht darum ob man Eva Herman oder ihre Meinung mag oder nicht. Es geht auch nicht darum ob man einzelne Zeitungen, egal ob BILD oder Süddeutsche oder taz mag oder nicht. Und es geht auch nicht darum ob Stefan N. das Urteil gegen Eva H. richtig oder falsch findet.
    Der Skandal um den es hier geht ist, daß Journalisten sich das Recht herausnehmen und Meldungen unterdrücken. Und zwar Blattübergreifend.
    Daß Interese andem Fall besteht sieht man schon an der Menge der Zuschriften hier.
    Mit welchem Recht erdreisten sich die Journalisten uns diese Meldung vorzuenthalten?
    Und was sollen wir noch alles nicht wissen?
    Wenn ich mir allein die gestrigen Videotext Meldungen von ARD und ZDF zum Eklat um Erdogan anschau, wie auch da wichtige Aussagen von Erdogan weggelassen wurden, dann habe ich jeden Galuben an eine 4. Gewalt die uns umfassend informiert verloren.
    Ich bin froh, daß dank Internet ein Ende dieser Praxis kommt.
    In einem beitrag hier wurde der PI Blog als fragwürdiges Portal bezeichnet. Möglicherweise zu Recht. Aber was ist dann Spiegel Online?
    Und alle anderen die meldungen nicht bringen?
    Fragwürdig oder gut umgangssprachlich einfach nur verlogen?

  43. @Taxler/54
    Aber, aber… ‚SpOn‘ und ‚PI‘ zu vergleichen ist aber nun wirklich ‚PI’…

    Was du sagst stimmt ja teilweise. Um das ZDF und heute mache ich mir allerdings mehr Sorgen als um die ARD und Tagesschau. Andererseits traut sich das ZDF G. Schramm zu, und die ARD tanzt mit A. Will und F. Plasberg haarscharf am Abgrund dessen, was eigentlich qualitativ hochwertige Talkshow sein könnte, sein müsste.

    (Achtung Scherz!)
    Ach ja, und ‚PI‘ geht gar nicht, ok? Andernfalls musst du leider die Sendung verlassen.

  44. Das „Interesse an diesem Thema“ sieht man *nicht* an den Kommentaren hier. Es ist für manche ein polarisierendes Lieblingsthema, bei dem wie üblich auch gleich in andere polarisierte Threads entzweigt wird, aber Lautstärke ist ungleich Menge. Ich möchte mal behaupten, das Thema „Eva Herman“ wird deswegen nur noch wenig berichtet, weil es für das Gros der Menschen schlichtweg zu uninteressant ist und weitgehend nur noch nervt. Medien wollen ihre Zielgruppe gemeinhin nicht nerven, sondern bei der Stange halten. Ergo taucht das Thema fast nur noch dort auf, wo es beliebt ist (rechts aussen).

    In der Tat, erwartungsgemäss wird damit viel grenzwertiger paranoider Quatsch von besserwissenden Hobbyquenglern reingespült. „Und was sollen wir noch alles nicht wissen?“ Schätzungsweise 90% von dem, was täglich in der Welt passiert. Sonst wäre die Tageszeitung etwa so dick wie ein Brockhaus. Journalisten „erdreisten“ sich zurecht, „uns“ (jaha!) jeden dummen umgekippten Sack Reis vorzuenthalten. Wer sich dadurch schlecht behandelt fühlt, der kann ja den Newsletter des Interessenverbandes „Umgekippte Reissäcke“ bestellen, da wird er bestimmt umfassend informiert. Mann Mann Mann.

    @pecas/#46: So gerne ich mir diese kleine Feder an den Hut stecken würde (ich schmeisse ja gerne mit kreativer Sprache um mich) – das war einfach nur ein Schreibfehler.

  45. Wenn man vom 3. Reich spricht und darin nur irgendetwas gut fand, wird man vom Pöbel (Medien) verbal gesteinigt.

    Heute ist es doch nicht anders, wie der unaufgeklärte Westen über die DDR dachte und immer noch denkt.

    Der Westen will die Poliklinik und Gesamtschulen neu erfinden, obwohl sie viele Jahre Bestandteil des Gesundheits- und Schulwesen der DDR waren.

    Wer braucht 200 Krankenkassen und damit 200 sinnlose kostenfressende Verwaltungen? Der Westen, weil angeblich Wettbewerbs fördernd. Und nun zahlen alle die gleichen hohen Prozente.

    Die Stromlieferanten verkaufen billig Strom an Zwischenhändler, anstatt gleich dem Endkunden günstigere Preise anzubieten.

    Und so ist es auch mit der Aussage von Eva Herman, in Bezug auf Familie und Zusammenhalt und deren Wertschätzung, die in diesem kranken Land systematisch kaputt reformiert wurde und wird.

    Die Frau in der DDR war schon gleichberechtigt und unabhängig aber mit dem neuen Westen stellte man sie wieder an den Herd.

    Euer westliches Ellenbogendenken, Macht- und Geldgier macht euch immun für real-soziale Wertvorstellungen.

    Man ist nicht sozial, wenn man irgendwo in der dritten Welt einem Straßenkind hilft und im eigenen Land hungern Millionen Kinder.

    Kranke Gesellschaft diese ist.

  46. @nona /57
    Find ich schön, daß Sie weder besserwisserisch sind, noch überheblich oder gar arrogant und auch gar keine Vorurteile haben.
    Und wer sich Ihrer Meinung nicht anschliesst ist rechts aussen.
    So ein einfaches Weltbild hätt ich auch gern mal.

  47. @nona/57:
    So sehr ich sonst Ihre Kommentare schätze, hier haben Sie sich als einer dieser arroganten Vertreter der Gatekeeper-Community geoutet. Für mich (und viele andere) klingt das so: Was euch interessieren darf bestimmen wir! Rezipienten erwarten vom Mediensystem aber keine Einheits-Berichterstattung, sondern Vielfalt.

  48. @nona:

    Sie schreiben: „Ich möchte mal behaupten, das Thema „Eva Herman” wird deswegen nur noch wenig berichtet, weil es für das Gros der Menschen schlichtweg zu uninteressant ist und weitgehend nur noch nervt. Medien wollen ihre Zielgruppe gemeinhin nicht nerven, sondern bei der Stange halten. Ergo taucht das Thema fast nur noch dort auf, wo es beliebt ist (rechts aussen).“

    Ich wette mit Ihnen um jeden Betrag, dass man, wenn es um eine Nachricht ginge, die Frau Herman beträfe und aus der man eine reißerische Schlagzeile hätte basteln können, jedes große Medium in Deutschland darüber berichtet hätte.

    Es hat nichts damit zu tun, ob sich jemand für Frau Herman interessiert…. Die Medien haben Ende 2007/Anfang 2008 das Thema „Eva Herman“, wie jedes Thema das als Sau durchs Mediendorf getrieben wird, abgearbeitet. Und es gibt nun mal eine eiserne Regel, die da lautet : „Eine Sau treibt man nur ein mal durchs Dorf.“
    Und das schöne : Es läuft immer nach Schema-F ab …und jeder in Deutschland macht mit. Meist reicht irgend etwas, dass mit Deutschlands Geschichte zu tun hat…und schon stürzt sich ganz Deutschland drauf…..ein Jahr später interessiert es keinen Menschen mehr. Was es bringt ? Gar nichts ! Seitenweise Gedankenmüll im Feuilleton oder sonstwo…. Oder wie war das noch mit dem angeblich anti-semitischen Buch von Martin Walser (Tod eines Kritikers) oder wie war das noch mit der Günter Grass und seiner Mitgliedschaft bei der Waffen-SS ? Was da nicht alles herumlamentiert wurde…. und wofür ? Ich sag’s Ihnen : „Lamentieren um des Lamentierens Willen“. (Und damit man Seiten und Sendeminuten mit irgendwas füllen kann…).
    Was bringt eine Debatte, die nur um des Dabatierens Willen geführt wird ?

    Es geht nicht darum, ob eine Person interessant ist…es geht darum, ob man irgend eine „reißerische“ Geschichte daraus machen kann…

  49. #57
    „Ich möchte mal behaupten, das Thema „Eva Herman” wird deswegen nur noch wenig berichtet, weil es für das Gros der Menschen schlichtweg zu uninteressant ist und weitgehend nur noch nervt.“

    Gegen diese Vermutung sprechen kürzliche Berichte über irgendeine Schuldengeschichte im Zusammenhang mit Frau Herman.

    #43
    Der Begriff, an dem Sie sich stoßen, ist leider nicht so unsinnig, wie es zu wünschen wäre. Ist Ihnen das Konzept der „politischen Religion“ vielleicht etwas vertraut? Es liefert natürlich keine universelle Erklärung, doch es erweist sich als durchaus erhellend für die Interpretation moderner feministischer Strömungen.

  50. Ich denke es kommt mehreres zusammen. Zum ersten erklärt man nicht gerne, daß man mit verloren hat.

    Zum zweiten möchte können wohl nur wenige die Mißverständnisse auseinanderklamüsern. Das ist zu anstrengend.

    Man hatte Frau Herman vorab als Klatschtante einsortiert, die über solche Themen – Erziehung und Frauenrolle – keine eigene Meinung auszubreiten hat, und über die 68er oder die Nazis schon gleich gar nicht.

    Ihr Hauptvergehen war anzunehmen, sie dürfe da überhaupt mitreden. Und der erste Stolperer war das Aus – die Meute stürzte sich auf sie, mit geistigen Hochleistungen wie der Erkenntnis ihrer Blondheit. Na wenn das kein Beweis ist!

    Ihr besonderes Pech war, daß sie gleich mehrere Seiten verprellt hat, die normalerweise gegeneinanderstehen, so daß sie aus einem Lager Unterstützung hätte erwarten können, alleine um das andere zu ärgern.

    Den Linken hat sie eröffnet, daß die 68er das Mutterbild, welches von den Nazis bereits angegriffen war, restlos zerlegt zu haben. In den heutigen, konservativen Zeiten ist es aber leichter auf eine vermeintliche NS-Sympathie einzuschlagen, als das Familienbild der 68er zu verteidigen, wie war das überhaupt? Da müßte man ja erstmal wochenlang in die Archive.

    Was hatten aber die konservativen Kreise zu bemängeln? Da müßte man sich die Hermanschen Positionen nochmal näher ansehen, aber so aus dem Kopf warf sie denen m.W. vor, vor allem Lippenbekenntnisse abzugeben.

    Es gab nur keine starke Gruppe, die sich hinter Frau Herman stellen wollte, und so blieben es vereinzelte Stimmen, die sie in Schutz nahmen, weil sie aus falschen Gründen angegriffen wurde.

  51. Nachtrag Schulpflicht: Laut Wikipedia wird seit Luther (1524) an der Schulpflicht gearbeitet. http://de.wikipedia.org/wiki/Schulpflicht#Geschichte
    Bei den Nazis gab es keine allgemeine Schulpflicht, sondern jüdischen Schülern wurde der Zugang zur Schule verboten. Ab wann kann ich nicht sagen, Quelle finde ich auch gerade keine. Auch welche anderen Gruppen vom Schulunterricht ausgeschlossen wurden kann ich nicht sagen. Sonst wer?

  52. @ Stefan W. (67)

    Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich (Reichsschulpflichtgesetz) vom 6. Juli 1938

    Die Reichsregierung hat daher das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

    Abschnitt I.
    Grundsätzliches

    § 1. Allgemeine Schulpflicht. Im Deutschen Reich besteht allgemeine Schulpflicht. Sie sichert die Erziehung und Unterweisung der deutschen Jugend im Geiste des Nationalsozialismus. Ihr sind alle Kinder und Jugendlichen deutscher Staatsangehörigkeit unterworfen, die im Inlande ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben.

    (2) Die Schulpflicht ist durch Besuch einer reichsdeutschen Schule zu erfüllen. Über Ausnahmen entscheidet die Schulaufsichtsbehörde.

    Abschnitt II.
    Volksschulpflicht

    § 2. Beginn der Volksschulpflicht. (1) Für alle Kinder, die bis zum 30. Juni das 6. Lebensjahr vollenden, beginnt mit dem Anfang des Schuljahres die Pflicht zum Besuch der Volksschule.

    § 4. Dauer der Volksschulpflicht. (1) Die Volksschulpflicht dauert acht Jahre.

    § 8. Beginn der Berufsschulpflicht. Mit der Beendigung der Volksschulpflicht beginnt die Pflicht zum Besuch der Berufsschule.

    etc.

  53. Die“Schulpflicht“ müßte genauer als „Im-Schulgebäude-Anwesenheitspflicht“ bezeichnet werden.
    Dagegen wehren sich wohl aus unterschiedlichen Gründen unterschiedliche Eltern …

    Wiki sagt dazu folgendes: Als SCHULPFLICHT bezeichnet man die gesetzliche Verpflichtung für Kinder, ab einem bestimmten Alter eine Schule zu besuchen. Diese muss durch die Erziehungsberechtigten (meist die Eltern) umgesetzt werden. Sie ist nicht zu verwechseln mit der BILDUNGSPFLICHT, die zwar Prüfungen vorsieht, jedoch keinen verpflichtenden Schul- oder Unterrichtsbesuch.

    In den Jahren des Nationalsozialismus wurde 1938 ein Reichsschulpflichtgesetz erlassen. Woraus sich meines Wissens die heutige SCHULPFLICHT „entwickelt“ hat.

    Ich habe absichtlich nicht Autobahn gesagt.

  54. Stefan W., 66, 67:
    Frau H. hatte gesagt (siehe ganz oben):
    „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. (…)“
    Wenn ich mit bekanntem Wissen über das III.Reich und seine Idealisierung „der Mutter“ ergänzen darf, so komme ich zu dem selben Schluss wie das Hamburger Abendblatt und Herr Niggemeier:
    „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit[samt] dem Nationalsozialismus und [mit der, d.h. durch die] darauf folgende[n] 68er-Bewegung abgeschafft wurde. (…)“
    Schon interessant, wenn jetzt ein deutsches Landgericht jemanden zur Zahlung eines Schmerzensgeldes verdonnert, der diesen nicht wirren, sondern raffiniert verworren formulierten Satz so gehört hat, wie er auch meines Erachtens gemeint war.
    – Und dann niemand darüber berichtet.

  55. Wenn Sie Frau H. nicht das Wort im Mund herumdrehen wollen, können Sie es aber auch so verstehen, wie es gemeint war: Die 68er Bewegung hat die Wertschätzung der Mütter verdammt, weil sie im Nationalsozialismus geschätzt wurde. Die Wertschätzung der Mutter ist aber keine Erfindung der Nazis. (Die Autobahn solln sie ja auch nicht erfunden haben.)
    Das muss man als einen Angriff auf die 68er verstehen, die reflexartig mit der Faschismuskeule zugeschlagen haben. Zu diesem Bild passend ist Frau H. jetzt eine Unperson, über die man besser nicht berichtet. Als Begründung muss eine unbestimmte Verbundenheit mit Nazis herhalten, die in Bezug auf das, was man von Frau H. weiß, absurd erscheint.

  56. Mir erscheint es nicht absurd, sie zu verdammen, wenn Eva Herman sagt: „was gut war“, im Dritten Reich, „das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt“. Das ist dumm, falsch und gefährlich.

    Wenn sie die „Faschismuskeule“ trifft, ist das vor allem die Schuld Hermans. (Aber: Wollen wir das wirklich alles wieder von vorne diskutieren?)

  57. Um aufs Thema zurück zu kommen – die Frage lautete: „Gibt es womöglich wirklich einen Konsens, Eva Herman und ihre Erfolge totzuschweigen?“

    Klar, sogar eine Weltverschwörung. Zumal Frau Herman den Quatsch (mit den bekannten Folgen) wiederholt hat und ihr „Erfolg“, die Ahndung der irgendwie inkorrekten Kolportage des zuvor (irgendwie nicht) Gesagten, deshalb von einem solchen Sensationsgehalt ist, dass, ja dass… äh…

    Nö.

    Ich leg‘ mich lieber wieder hin.

    [Ironie off]

    Es ist kein Erfolg von Frau Herman, sondern ein Armutszeugnis für das Gericht, über das zu reden wäre. Da es das (gefühlt) siebentausenddreihundertundsiebzehnte solche Selbstzeugnis ist, das sich ein Landgericht in Mediensachen auszustellen beliebt (freilich ist nicht das Kölner Gericht der Anführer im Ressort Peinlichkeiten), lohnt sich weiteres fruchtloses Gerede und Berichten über derlei nicht.

    Dieser Fall ist aber anders: Hier lohnt es sich je nach Interessenlage, doch zu berichten, weil man 1. mit Frau Herman kuscheln möchte und/oder 2. ihr unappetitliches Gerede erneut kolportieren will, das meiner Meinung nach recht eindeutig Nebenluft aus der tausendjährigen Gruft zieht. Und so war es ja auch bei den fabelhaften Medien, die berichtet haben.

    Nun wird aber auch hier erneut kolportiert und gekuschelt. Aber nicht, weil die Frau Herman so nett ist oder so blond. Sondern 3. aus dem edlen Motiv heraus, dass Frau Dings die Springers geärgert hat.

    Das aber möge allein der (oder auch: der allein) tun, der meint, es lohne sich und sei nicht doch ein wenig billig.

  58. @Nobilitatis/#61: Wenn ich mich als irgendwas geoutet habe, dann als genervt. Pardon, aber die Vorhersehbarkeit der Kommentare bei Reizthemen wie diesem geht mir leicht auf den Senkel. Insbesondere wenn sie mit gedanklicher Blindheit geschlagen von irgendwelchen koordinierten Volksverdummungskartellen daherfantasieren (egal ob angedeutet oder ausgesprochen), die der breiten Masse irgendwelche angeblichen „unbequemen Wahrheiten“ vorenthalten soll (jaja, schon klar, „die da oben“ arbeiten ja sowieso immer gegen „uns hier unten“…), wenn völlig normale Pragmatismen des Alltags mindestens nicht weniger wahrscheinlich zur Erklärung taugen. Und natürlich wird nebenbei noch zum wievielten mal durchgequält, ob sie denn nun Recht hat, wer denn nun Recht hat, und wenn ja wie sehr, und wie war’s denn überhaupt im Dritten Reich, und und und… brauchen wir das hier ernsthaft?

  59. @pecas #72
    „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. (…)”

    Das heißt, das Bild der Mutter wurde mit dem Nationalsozialismus abgeschafft, und mit der 68er-Bewegung.
    Beide wollten die Erziehung der Kinder den Müttern wegnehmen, und gesellschaftlichen Institutionen unterwerfen.

    Die Lesart: „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mitsamt dem Nationalsozialismus durch die darauf folgende 68er-Bewegung abgeschafft wurde. (…)” wäre ja lupenreine Verherrlichung der Nazis – für so doof und so faschistoid kann man Frau Herman doch nicht halten.
    Und auch Frau Herman wird wissen, daß nicht die 68er die Nazis abgeschafft haben – diese Lesart ist einfach verstiegen.

    @Nobilitatis #73: Auch Du liegst falsch. Sie sieht die Gemeinsamkeit von Nazis und 68ern darin, die Kindeserziehung der Privatsphäre der Mutter zu entreißen, und dem Staat zu überantworten. Ein Mutterkreuz für Gebährleistungen war so ungefähr alles, was die Nazis den Müttern zugestanden haben. Sie haben die Kleinen früh auf Linie bringen wollen, und im Jungvolk organisiert.

    Die Wertschätzung der Mutter ist nicht nur keine Erfindung der Nazis, sondern war überhaupt nicht Sache der Nazis.

    Muttersöhnchen konnten die nicht brauchen, um es plakativ zu formulieren.

  60. #76: Wohl nicht. Ich seh das Thema eher bei den Meinungsmonopolen.

    @Stefan: Man kann Zitate auch überinterpretieren. Frau H. hatte sich doch eher gegen Rechtsextremismus engagiert. Aufgefallen ist sie vorher durch ihre merkwürdige Interpretation der Mutterrolle und deren Kontrast zu ihrem eigenen Leben. „dumm, falsch und gefährlich“ ist, wie sie interpretiert wurde. Und das muss wirklich nicht nochmal diskutiert werden. siehe Eingangssatz des Kommentars.

  61. @Stefan W./ 77: Also, ich kenne die Frau Herman nicht, absolut nicht. Habe ihr Bild seinerzeit mal in einer Zeitung gesehen, als die Muttermilch hochschäumte. (Schaue kein Fernsehen).
    Ich habe mir lediglich diesen Satz da einmal angesehen und habe versucht, ihm einen eindeutigen Sinn zu geben, „nach bestem Wissen und Gewissen“.
    Nun mag das durchaus eine Zumutung sein, aber ich möchte dennoch vorschlagen, dass der Satz einmal in die grammatikalische Werkstatt von Herrn Grün zur Untersuchung kommt.
    Es würde mich echt interessieren, was der zu solch vagem Weiberdeutsch sagt, das bei so vielen geneigten Lesern gar als „feministisch“ goutiert wird. – Weil kein Mensch weit und breit mehr in der Lage zu sein scheint, herauszufinden, was damit eigentlich gemeint war? – Lässt sich denn nicht wenigstens dem hier objektiv gegebenen ominösen Satzbau ein eindeutiger Sinn abgewinnen? (Damit wäre ich wieder bei meinem Ansatz zurück)
    Noch ein Wort zur DEUTSCHEN Mutter bei den Nazis: Nein, das war es schon.

  62. Ich vermute, was Frau Herman so in etwa sagen wollte, ist dieses hier.

    Dennoch finde ich es bedauerlich, dass kaum jemand über die Urteile berichtet. Da hätte ich echt mehr erwartet.

  63. Da es keiner in den 80+ Kommentaren erwähnt hat – 68er vs Nazis war nur ein Aspekt der Diskussion, wenn auch ein bestimmender, vor allem am Ende.

    Direkter hat manche einen (und besonders manch eine) gestört, dass Frauen laut Herman für die Arbeitswelt ohnehin weniger geeignet seien und Männern nur die Arbeitsplätze wegnähmen. Frauen könnten dafür besser Kinder erziehen, dekorieren und Apfelkuchen backen. Das war vermutlich der Punkt, als die meisten sie als weltfremde Spinnerin einsortiert haben. Dass Hermans Meinung zu Frauen außerdem wenig mit ihrem eigenen Lebenslauf zu tun hat, kam noch hinzu.

  64. Vielleicht noch als Erklärung nachgeschoben, warum ich das für erwähnenswert halte (denn die eigentliche Diskussion möchte ich auch kein zweites Mal führen): Erst dadurch wurde der Fall für viele so interessant. Eva Herman war bis dahin eine bekannte und beliebte Fernsehpersönlichkeit, das hat aber viele abgestoßen und damit hat es die Sache erst interessant gemacht. Diskussionen über das Wirken der 68er hingegen interessieren wesentlich weniger Leute, das ist mehr eine intellektuelle Fingerübung, die uns wahrscheinlich noch 100 Jahre begleiten wird.

  65. Frau Herman hat nur einen (!) Satz gesagt.
    Und selbst dann, wenn man den fünf mal liest und wochenlang darüber diskutiert, kann man immer noch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was die damit sagen wollte.

    Dann geht die hin und verklagt alle Medien, die deren Satz angeblich falsch darstellen. Und Richter können das, so wie die Sache gesagt wurde und wie alle anderen, natürlich auch unterschiedlich sehen.

    Und dann beklagt man, dass niemand mehr über die berichten, geschweigen denn die zitieren oder deren Zitate zusammenfassen will … Da kriegt man ja Kopfschmerzen.

  66. Danke für die Info aus dem Blog, hätte es sonst auch nicht erfahren. Ein aufschlusreicher Befund.

    Ich vermute: erst sind die Medien alle auf den einen Zug des EH Bashings mit der Nazikeule draufgesprungen, von dem dann keiner ohne Ansehensverlust mehr runterkam. Jetzt hat keiner Lust auf den Stress, der an dem Thema hängt und die Tonnen von aufgeregten Leserkommentaren, also Arbeit. Dazu ist es eine erhebliche intellektuelle Herausforderung, die Knackpunkte der Debatte zu entschlüsseln.

    Die These von EH, dass erst im Zusammenwirken von NS und sog. 68ern die (für sie) heutige Misere in der Familie entstand, ist nicht nur steil, sondern 1. ausgesprochen komplex (Siehe den Zitatestreit), 2. von verschiedenen Seiten emotional extrem aufgeladen (2 Großereignisse der deutschen Geschichte und dazu die Frage der Rolle von Mann und Frau) und 3. dazu noch im internationalen Vergleich nicht konsequent haltbar – also m.E. falsch.

    Also (Selbst)Gleichschaltung ist eine etwas bequeme ideologisierende Erklärung des Presseschweigensl, die vielleicht teilweise zutrifft. Es ist m.E. aber vor allem ein verschwurbeltes Durcheinander ganz profaner Ursachen bei (Kosten-Nutzen) Entscheidungen im deutschen Blätterwald. Allerdings sind das alles nur Vermutungen, wie das so bei DPA und Kollegen abgeht.

  67. @ nona (57)
    Ich gebe Ihnen hundertprozentig Recht. Jounalisten sind Filter, aber:
    „Man habe „zu der Zeit Anderes, Besseres zu vermelden” gehabt. Das stimmt natürlich, der Freitag vergangener Woche war schließlich der Tag, an dem der Papst seinen eigenen YouTube-Kanal startete, ein Wachmann am Buckingham Palace einen Touristen beim Kragen packte, Berlusconis Frau ihre Schwäche für Obama offenbarte und Giulia Siegel exklusiv gegenüber „Spiegel Online” enthüllte, Ingrid van Bergen im RTL-Dschungelcamp zweimal den Bauch massiert zu haben.“
    Abseits der Person EH klingen die Urteile für mich persönlich so interessant, dass ich mir einen Artikel gewünscht hätte.
    Desweiteren mag Sie diese Diskussion nerven, auch bei dem ganzen grenzdebilen Quatsch der hier auftaucht. Andererseits brauchen wir unsere ewigen Quengler (wie Herr Niggemeier nun mal auch einer ist) um eine Art Gleichgewicht / Verhältnis (oder wie auch immer) zu wahren, zwischen dem grenzdebilen Wahnsinn der täglich in den Zeitungen steht und was an Meldungen in Zeitungen tatsächlich notwendig wäre.
    Das ist natürlich eine persönliche Meinung, und ich hoffe, ich habe hier niemanden beleidigt.

  68. @20: ich halte diesen Satz auch für problematisch, auch wenn er in einer Klammer steht, könnte das justiziabel sein. Gerade weil Stefan das nicht beweisen kann, leider.

  69. Es ist offenkundig so ,dass eine bundesweite Nachricht für die (Abschreiber-)Medien dann nicht existiert, wenn diese nicht zuvor auch in einem Leitmedium gebracht wurde. Wobei ich denken würde, dass neben Bild und dpa auch Tagesschau, FAZ und SPIEGEL Leitmedien sind – sowie mit deutlichen Abstrichen auch Süddeutsche/FR/WELT/Tagesspiegel.

    Und auch die waren sich allesamt „zu fein“, um die Herman-Meldung zu veröffentlichen. Moral von der Geschicht:

    Rund 10 Verleger bzw. Sender (plus dpa) entscheiden in D, was veröffentlicht werden. Der Rest schreibt ab.

    Peinlich, oder?

  70. @ H. Krohn (87)
    „verschwurbeltes Durcheinander“ ?
    Welch ein schöner Euphemismus, den kannte ich noch nicht. Den merke ich mir.

  71. @90:

    „Rund 10 Verleger bzw. Sender (plus dpa) entscheiden in D, was veröffentlicht werden. Der Rest schreibt ab.
    Peinlich, oder?“

    Ich find´s eher peinlich, wie simpel sich manche Menschen die Welt vorstellen und das dann noch allen als Weisheit verkaufen wollen.

    Woher haben Sie denn ihre bahnbrechenden Infos, Herr Dean?

  72. @ Stefan

    Ich finde es angesichts der Unfähigkeit von Eva Herman, ihre Thesen so zu formulieren, dass man sie nicht als Lob des Nationalsozialismus verstehen kann, zulässig, sie aus dem Kreis der Leute auszuschließen, die man in irgendwelche Talkshows einlädt, um über ihr neues Buch zu plaudern oder Kochrezepte zu tauschen.

    Hmm, das ist mir etwas zu streng. Vielleicht war es ein Fehler, dass sie über ein Buch sprach, das Frau Herman offenkundig an wichtigen Teilen nicht selbst verfasst hat. Sie sollte sich in Zukunft nicht mit fremden Federn schmücken und in der Öffentlichkeit nicht über Themen sprechen, von denen sie zu wenig versteht. Für die großen historischen Themen genügt es nicht, streetsmart zu sein. Für den Plausch über Kochrezepte u.ä. sollte es aber reichen.

    (mir tut sie ein wenig leid – vielleicht ist sie etwas zu verbissen und kann Fehler nicht gut eingestehen, aber ich finde es nicht fair, sie zur Unperson zu machen – insofern fand ich Stefans Beitrag bemerkenswert, und auch: bemerkenswert fair)

  73. Also, die Einen mögen Frau Herman nicht und finden es ganz toll wenn nichts positives über sie berichtet wird. Die regen sich über das was sie sagt auf , meinen ihr soll keine öffentliche Plattform geboten werden und ausserdem ist sie eh uninteressant und hat vom Thema keine Ahnung. Mal ehrlich, wenn das alles ein Kriterium wäre, daß jemand nicht in eine Talkshow oder sonstwie ins öffentliche Fernsehen eingeladen wird, dann wärs in einigen dieser Sendungen aber ziemlich einsam für den Moderator.
    Und daß die Frau für BILD uninteressant wäre kann ja auch nicht sein, die Insolvenz ihres Gatten wurde ja entsprechend gewürdigt.
    Also frag ich mich, warum hier so kollektiv geschwiegen wird. Und scheints bnin ich da ja nicht der Einzige, siehe Titel des Eintrags.
    Ich bin ja auch kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber was ist dann der Grund?
    Die angeblich wichtigeren Meldungen von SPON wurden ja schon erwähnt: ein schlechter Witz.
    Wirtschaftliche Gründe: aber wenns alle nicht bringen, dann würd ich doch versuchen mich von meinen Mitbewerbern abzusetzen. Und die paar Zeilen die dafür nötig sind müssten doch auch übrig sein.
    Also, warum wird die Gutste totgeschwiegen? Sagt sie Unangenehmes? Rüttelt sie an Tabus?
    Danke für Antworten

  74. Ich denke, du wirst höchstwahrscheinlich die gleichen 94 Antworten erhalten. Nichts genaues weiß man nicht.

  75. Morgen (Fr.) müssen nun Jan Hofer, Jens Riewa und Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke in der Sache vor Gericht aussagen – DAS lässt sich die „Zeitung“ mit den vier großen Buchstaben bestimmt nicht entgehen.

  76. Auch wenn Herr Niggemeier mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält, ein vorbildlicher Journalist ist er allemal. Er publiziert selbst das, was in der sonst so schlagzeilenträchtigen und sensationslüsternen Tagesjournaille hinten runter fällt oder aufgrund von Eigenblindheit unterschlagen wird. Dafür ein herzliches Dankeschön.

  77. Tageszeitungen, Bücher und ähnliche Einrichtungen lese ich schon lange nicht mehr. Leider gibt es im sog. freien Deutschland eine Zwangsgebühr für Radio und Fernsehen. So ist man halt gezwungen, sich das dort in großem Stil verbreitete Manipulationsgefasel anzusehen bzw. anzuhören. Gott-Sei-Dank gibt es das Internet. Die dort vorhandenen Gästebücher (Blogs) geben wenigstens mir eine objektive Information zu einem Thema, soweit es eine 100%ige Objektivität überhaupt geben kann. So wünsche ich Frau Herman alles Gute und bitte alle zuständigen Medienfritzen, sich bei ihr zu entschuldigen.

  78. Also, weil Du gezwungen wirst, eine Gebühr zu zahlen, wirst Du auch gezwungen, das Programm zu sehen. Und weil Du gezwungen wirst, das Programm zu sehen, wirst Du auch gezwungen, eine Gebühr zu zahlen. Das finde ich gut :-)

  79. Damit es nicht untergeht — der BGH hilft nicht nur Sabine Christiansen, sondern kann auch mit der Argumentation wenig anfangen, dass Prominente, die sich der Presse bedienen und ihr Privatleben ausbreiten, keine weiteren Berichte ueber irh Privatleben hinnehmen muessen, wenn es kein Informationsinteresse gibt. Das duerfte nicht nur Herrn Diekmann nicht freuen (war ja seine Lieblingsargumentation, und ich konnte ihr sogar etwas abgewinnen), sondern auch die Sueddeutsche, die ja kuerzlich „Petra Schuemann“ nochmal hochkochte.

    http://www.sueddeutsche.de/058386/761/2763403/Christiansen-gewinnt.html

  80. Trotz mehreren Gerichtentscheidungen in Sachen Eva Herman, die Presse setzt nach wie vor Diffamierung von Journalistin Eva Herman.

    Die „Süddeutsche Zeitung“ (online Ausgabe) zu dem Bericht über Erika Steinbach vom 17. März 2009: http://www.sueddeutsche.de/politik/444/462064/text/?NEWSLETTER=taeglich
    hängt Rubrik „Bilder aus der Politik“, wo am ersten Platz erscheint Bild von Eva Herman mit dem Überschrift „Hitler, Hitler, Hitler“. Man klickt drauf und kann nicht glauben: Eva Herman zu eine Reihe der „Holocaustleugner“ zugeordnet.

    Das ist ein schlimme Fall der Medienmanipulation in unserem Land.

    Mein Protest gegen die Verunglimpfung hat die „Süddeutsch“ mit der Begründung abgelehnt: „wie veröffentlich nicht antisemitische Äußerungen“. Obwohl ich habe weder von Juden noch Holocaust oder Hitler gesprochen, sondern ganz konkret die Redaktion kritisiert:

    „Liebe Redaktion,
    in Angesicht der jüngsten Gerichtentscheidungen des Landesgericht Hamburg, der praktisch Frau Eva Herman rehabilitiert von Anschuldigungen von rechtextremistischen Äußerungen in ihren bekannten Bücher und darauf folgenden Hexenjagd, Entfernung aus der Medienanstalten und öffentlicher Hinrichtung durch ZDF-Sendung von Johannes Baptist Kerner – die Veröffentlichung eines Bildes von dieser Frau mit ganz entsetzlichen Andeutung auf irgendwelche Verbindung von Frau Herman zum NS-Staat mit den Worten „Hitler, Hitler, Hitler“ stellt dar nicht nur Geschmacklosigkeit Ihrer Redaktion, sondern Vortsetzung des Ende 2007 veranstalteten Rufmord-Kampagne gegen Eva Herman und damit auch verfassungs- und gesetzwidrige Praxis.
    Bitte entfernen diese Diffamierende Anzeige und entschuldigen sich vor Eva Herman und Leser Ihrer Zeitung.
    Mit freundlichen Güssen
    Jurij Below, Frankfurt“

    Wie man sieht auch bei mir war keine Rede alldem, was man „anti-semitisch“ bezeichnen könne.

    Offenbar die „Süddeutsche Zeitung“ hat diese Angst von Eva Herman. Auch die Zeitschrift „FOCUS“ begleitete alle Meldungen über juristische Erfoge von Eva Herman in Hamburg mit der Rezitierung aller abscheulichen und menschenverachtlichen früheren Meldungen währen des Hochsaison der Hexenjagd auf Jounalistin. Meine höffliche Kritik wurde mit Sperrung geantworten in einem Mail der Redaktion wurde mir Angedeutet, das FOCUS-Magazin hat das Recht jeder Art „anti-semitische“ Äußerungen nicht veröffentlichen. In einem britischen Blog hieß es schön „Anti-Semitism without Anti-Semits“ – so sieht aus bei unseren Medien – DER RUFMORD HÖRT NICHT AUF.

    Liebe Grüße aus Franfurt
    Jurij Below

  81. Frau Herman hat ein Tabu angerührt, nämlich aufzuzeigen, dass die 68-Generation nicht nur gescheitert ist, sondern sich schädlich ausgewirkt hat und sich immer noch schädlich auswirkt.

    Es wurde deshalb versucht, sie zur Unperson zu machen, was nicht gelungen ist; denn die meisten Leute sind erst durch das inaktzeptable Verhalten gegenüber Frau Hermann,
    auf ihre Thesen aufmerksam geworden. Zerstört hat lediglich ihre Rolle in der Öffentlichkeit (jetzt darf sie vielleicht nicht mehr bei Stars in der Manege mit dem Motarrad auf dem Hochseil fahren), das ist bitter, aber nict das, was ihr Leben ausmacht: Familie, Glaube und Wahrheitsliebe.

    Ich muss es leider nochmals sagen. Im Land von Gadamers Hermeneutik ist es zu betrauern, wenn Texte als sinngleich hingestellt werden, wenn sie gleiche Begriffe enthalten.
    Das ist genau das, was Kerner von Thea Dorn /Artikel in der TAZ)übernommen hat, nämlich dar Begriff „Individualismus“ aus Rosenbergs Text im Vergleich mit einem Text von Herman („schrankenloser Individualismus “ bei Herman, „hohes Lied des Individualismus“ bei Rosenberg).

    Aber es ist der „schrankenlose Indivudualismus“ (Begriff bei Herman) als Unwert selbstverständlich, schliesslich leben wir in einem Sozialgebilde.

    Mit dem „Hohelied des Individualismus“ behauptet Rosenberg eine art „religiöse“ Überhöhung des Individualismus.

    Beides kann man nicht gleichsetzen – wie unsinnig!

    Da hätte die Presse aufschreien sollen und den Abgang von Dorn und Kerner fordern sollen.

    Das ist nicht geschehen, vielleicht weil es allen Beiteiligten, ausser Herman, am Gefühl für die Semantik der deutschen Sprache, Kenntnis Philosophischer Methodik oder einfach nur an Anstand fehlt.

    Viele Grüsse

    Peter Lehleiter

  82. Ups, jetzt ist es auch mir passiert.

    Ich habe im Internet den Orginalwortlaut von Kerner in der Sendung gelesen und dabei gedacht,
    die Reihenfolge, in der er die Zitate vorstellte, ist die, wie er dann den Urheber nannte.

    Das war genau anders rum.

    Wie komme ich dann dazu das so einzordnen?

    Ganz einfach, wir lesen/hören das heraus, was wir am Schreiber/Leser (schon) zu sehen glauben.
    Wir differenzieren die Bedeutung nach dem Kontext.
    Daher sind Begriffe allein nicht geeignet um vollständig losgelöst urteilen oder zu verurteilen können; denn dann würden wir ja den Kontext von einem Zusammenhang auf den anderen Eins-zu-Eins übertragen, was ja ganz falsch wäre (und war, weil so geschehen).

    Einmal Hinweis mehr, immer genau die Orginalzitate und Orginalquellen zu lesen und sich Persönlickeit, Wirken, Werke des Sprechers/Schreibers genau anzuschauen.

    Und noch diese Lehre: Fehler sind schnell gemacht, können aber auch so schnell korrigiert werden.

    Güsse

    Peter Lehleiter

  83. Es muss an der Alster um wesentlich mehr gehen. Dass Herr Niggemeier, den ich den ganzen Tag telefonisch gesucht habe, als Chefredakteur den unschuldigen Richter Michael R. als Ekel-Richter bezeichnen darf, wird für die Bevernstraße 4, ein Bürohaus aus der subversiven Medienecke. ein Nachspiel haben. Es wird wohl seit Sept. 2007, seitdem die Karrierediplomatin im Land ist, nicht nur auf die Meinungsfreiheit im NDR geschossen, sondern auch die Richterschaft in Hamburg der texanischen Damen angepasst.

    Beim Landesarbeitsgericht ist, wenn die Person im Spiel ist, die ich vermute, ein gehöriger Batzen Geld geflossen, um Prozesse zu gewinnen. Ihre Aufgabe also Mopo ist es nun, die Richter, die unbescholten sind, mit fingierten Kinderpornos zu versorgen.

  84. @ Peter Lehleiter

    Ganz einfach, wir lesen/hören das heraus, was wir am Schreiber/Leser (schon) zu sehen glauben.

    Na, da ist es doch schön, dass ich Sie nicht kenne und mir daher mein Urteil ganz objektiv nach Lesen des ersten Satzes (aus Kommentar #104) bilden kann…

  85. Man kann von Frau Herman halten, was man will. Ihre Religiosität scheint ziemlich fundamentalistisch zu sein. Solche Personen tendieren oftmals zu Verschwörungstheorien. Sie glauben dann z. B., dass alles, was sich ereignet, von irgendjemand bewusst veranlasst worden ist. Oder von Gott.

    In diesem Fall ist sie aber ganz klar gelinkt worden. Das geht aus einem Artikel des Focus vom 09.09.2007 unmissverständlich hervor.
    http://www.focus.de/politik/deutschland/eva-herman_aid_132253.html

    In ihrer Rede hatte sie davon gesprochen, dass sowohl die Nazis als auch die 68er etablierte Familienwerte abgeschafft hätten: „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde.“

    Wenige Tage später wurde sie in der BamS wie folgt zitiert: „Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.“

    Aus einer Abschaffung war wie durch ein Wunder plötzlich eine Förderung geworden.

    Der Focus-Artikel zeigt 2 Dinge auf:

    1. Zum Zeitpunkt ihrer Entlassung lag der genaue Wortlaut ihrer Rede noch überhaupt nicht vor. Eine Überschrift lautet: „Mitschnitt soll bei RTL liegen“. Möglicherweise hielt der RTL den Mitschnitt bewusst zurück, um den Skandal weiter zu eskalieren.
    2. Aus dem Mitschnitt wurden Teile aus dem Zusammenhang gerissen zitiert. So heißt es im Focus: „Noch brisanter ist das Zitat, das die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf „RTL exklusiv“ Eva Herman zuschreibt: „Aber es ist damals auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft, es durfte nichts mehr stehen bleiben.“ Das hört sich zunächst fürcherlich schlimm an. Wenn man aber weiß, dass sich die Abschaffung im Kontext gelesen auf die Zeit um 1968 und die zu diesem Zeitpunkt geltenden Werte bezieht, dann verliert der Satz an jeglicher Brisanz.

    Man hat damals eindeutig im Trüben gefischt. Man hat Entscheidungen (über Entlassungen etc.) gefällt, ohne sich vorher den genauen Wortlaut ihrer Rede anzusehen. Man hat nicht gewartet, bis der RTL endlich bereit war, diesen verdammten Mitschnitt zu veröffentlichen. In der Zwischenzeit gab es genügend Gelegenheiten, ihre Worte in jeder Hinsicht zu verfälschen. Das gilt auch für ihre angeblichen Worte gegenüber BamS: Diesen Artikel gibt es nirgendwo mehr im Netz. Die BILD hat ihn längst zurückgezogen.

    Ein ähnliches Phänomen gab’s bei Ex-Bundespräsident Wulff und seinem angeblichen Droh-Telefonat gegenüber Kai Diekmann. Solange man nicht wusste, was er genau gesagt hatte, hörte es sich fürchterlich brisant an. Als der Text dann schließlich vorlag, konnte man nur noch schmunzeln über so viel Harmlosigkeit.

    Frau Herman ist gelinkt worden. Und das gönne ich nicht einmal meinem größten Feind.

  86. @TangoZulu says:
    20. November 2015 um 19:00

    Na wer sagt es denn? Sofort am gefährlichen Brandherd. :-)
    Ich hatte Sie gerade erwartet.

    Wie beim ehemaligen Buprä. Sie wundern sich?

    Ich präzisiere: Falsche Wortwahl: besser kampagnenartiger Zustand.

    Wie ich darauf komme: Weil ich allein innerhalb von 24 Std., gestern abend bei der Fahrt von der Dienstreise zurück nach Hause, heute morgen bei der Fahrt zur Arbeit und vorhin wieder bei der Fahrt nach Hause jedes (ohne Versalien) mal dieses Thema im Autoradio vorfand. Und zwar bei DLF, WDR5 und einigen anderen Sendern. Dann hörte ich bei einem der Sender noch eine Presseschau, in der viele Zeitungen zum Thema zitiert wurden.

    Nun kann man sagen, dass das Thema wegen der Entscheidung zum Songcontest aktuell ist.

    „Kampagne“ bzw. hier noch frisch „kampagnenartiger Zustand“ sage ich, weil in allen diesen Radiosendungen und Zeitungsartikeln, von denen ich hörte, die gleiche Verleumdungsmethode angewandt wurde wie gegenüber Jebsen und wie gegen Hermann und wie gegenüber Wulff. Und jedes Mal wurde dabei verfälscht.

    Beim ehemaligen Buprä weiß ich, wann die Verleumdungskampagne plötzlich startete.

    Sie wissen es auch, lieber TangoZulu, ich brauche Ihnen nicht zu nennen, warum die Kampagne gegen Wulff mit nicht gerichtsfesten Tricks zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt aus ganz bestimmten politischen Interessen gestartet wurde.

    Ah ja, plötzlich ist hier auf meinem Computer auch zu sehen: Sie waren ja schon noch schneller hier!

    Also jetzt gerade erst freigegeben. Ich war vorher #112, jetzt bin ich da oben #113. Schön.

    Also schauen wir mal mit Xavier Naidoo, wie es sich entwickelt. :-(

  87. @115 GerhardS: Seufz. Sie haben natürlich nicht erläutert, worin die Verleumdung (im Übrigen ein bestimmter Rechtsbegriff) der Genannten bestanden habe und erst recht nicht die vermeintliche Methode und – bitte, bitte! – fangen Sie nicht an, das jetzt nachholen zu wollen.

    Wenn Sie möchten, hören und lesen Sie einfach nur nochmal genau hin und prüfen Sie einfach, ob Sie sich den Entstehungszusammenhang des Themas unverzerrt vergegenwärtigt haben. Ich jedenfalls nehme wahr, dass Medien über öffentlich geäußerte Kritik Dritter an der ARD berichten, weil diese – anders als in den Jahren zuvor – dieses mal ohne öffentliche Vorausscheidungen allein über den deutschen Repräsentanten auf dem European Song Contest entschieden hat. Und dass ihre Wahl auf einen umstrittenen Künstler getroffen ist, dem vorgeworfen wird, offen mit Bewegungen zu sympathisieren, die die Geltung des Grundgesetzes in Frage stellen. Dass das öffentliche Aufregung erzeugt, überrascht mich nicht sonderlich.

  88. Nachtrag an TangoZulu:

    Nachtrag:

    Ich speichere immer die gesamten Threads ab! Auch solange meine Kommentare auf das Freischalten warten. Falls es wegen Versalien und Erwähnen vorfaschistischer Methoden, wie z.B. Verteidigung von Bücherschreddereien und Demonstrationsverboten formale Einwände gibt.

    Denken Sie daran, es gibt noch andere Kämpfer gegen Meinungsterror:
    https://www.youtube.com/watch?v=wHfiCX_YdgA

  89. @GerhardS: Auch, wenn Ihr Vorvorkommsntar noch nicht freigeschaufelt ist, zum Nachtrag: Ich bin davon überzeugt, dass es in diesem Land keinerlei „Kampfes“ gegen einen wie auch immer gearteten „Meinungsterror“ bedarf und finde diese Wortkombination angesichts dessen, was wir gegenwärtig an realem Terror erleben als achtlos. Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen. Gute Nacht.

  90. Ich werde schlecht schlafen.

    Kurz nach Absenden meines Kommentars 20. November 2015 um 22:02 ist meine Internetverbindung unterbrochen worden.

    Seit Jahren war sie immer stabil (Telekom). Seit ich hier im Blog poste, passierte dies schon viele Male.
    Zu seltsamen Zeitpunkten.

    Der Kommentar wartet immer noch auf Freigabe.

    Das mit dem Meinungskampf können Sie daher nicht im Kontext verstehen.

    Auch wenn ich Ihnen Ihre eigene Flagge glaube, gibt es unbestreitbar (Snowden) alle möglichen institutionellen und geheimen Flaggen. Symbolfoto-Thema von Stefan.

  91. Genau in diesem noch nicht freigeschalteten Kommentar war die Rede über den von Ihnen erwähnten realen Terror. Deshalb kennen Sie den Kontext nicht.

  92. @Stefan Niggmeier 20. November 2015 um 22:50

    Das ist Ihr gutes Recht und Ihre legitime Entscheidung. Ich achte Ihre ruhige Art und Besonnenheit.
    Fair würde ich es finden, wenn Sie mir eine E-Mail schreiben, was ich umformulieren soll.

  93. @Stefan Niggemeier wegen @GerhardS 20. November 2015 um 23:00

    Der Tippfehler in Ihrem Namen ist meiner sicher verständlichen Aufregung (seltsames gehäuftes Internetverbindungsverhalten) geschuldet.

  94. @TangoZulu 20. November 2015 um 20:58

    Ich versuche Ihnen zu antworten, ohne bisher Ratschläge von Stefan erhalten zu haben, was ihn am Rest störte:

    „… und — bitte, bitte! — fangen Sie nicht an, das jetzt nachholen zu wollen.“

    Ich berücksichtige mal ihre Bitte und gehe nicht auf die von Ihnen befürchteten Einzelheiten ein.

    Wegen Ihrer „Verleumdung (im Übrigen ein bestimmter Rechtsbegriff)“ bleibe ich also kurz und knapp:

    Die Verleumdung besteht im Vorwurf der Homophobie, auf deutsch, er wird als Schwulenhasser verleumdet.

    Die von mir genannten ÖR-Medien und Zeitungen verbreiten diese Verleumdung massenhaft. Und scheren sich dabei um Rechtsbegriffe bei Berichterstattung und Kommentierung einen Dreck.

    Sie erinnern sich sicher an ähnliche Methoden, was im Extremfall dazu führte, dass Journalisten einem Claus Weselsky sogar einem Waterboarding unterziehen wollten?

    Sie haben nichts anderes im Sinn, als durch Formalien um den Kern, um den Sinn herumzureden.

  95. @GerhardS 21. November 2015 um 00:01

    Und mein Versuch von Korrekturen für den Rest, ohne bisher eine E-Mail erhalten zu haben:

    Und die Probleme kampagnenhafter Rufschädigungen, die bis zu Folteraufrufen und aktuell erst mal Demonstrationsverboten gegen Umweltschützer führen in diesen EU-Sau-Staaten! Wobei so was wie das letztgenannte das eigentliche Ziel bestimmter „interessierter Kräfte“ ist.
    Die letzte Rettung findet der Kapitalismus immer im Faschismus. Vorher spaltet er die Gesellschaft. Erzeugt Faschisten und auf der Gegenseite Leute mit vorfaschistischen Meinungsterroransichten.

    Eine Gesellschaft, die keine Nick-Icons und Gebäude mit Staatsflaggen von Terroropfern in arabischen Staaten (da sterben unendlich viel mehr vom Terror des IS ). <— (hier Versalien und eine lange Reihe von Ausrufezeichen entfernt) versieht. : gegen die nichtwestlichen Staaten) nur die Trikolore gezeigt.

    Nochmal lesbar:
    Eine Gesellschaft, die keine Nick-Icons und Gebäude mit Staatsflaggen von Terroropfern in arabischen Staaten versieht, (da sterben unendlich viel mehr vom Terror des IS !) . Sondern weltweit wird als Ergebnis des herrschenden westlichen kapitalistischen Medienterrors gegen die nichtwestlichen Staaten nur die Trikolore gezeigt.

    Es reicht langsam mit Ihren vorgeschobenen Formalien. Ich habe ein Herz, da kümmern mich keine Formalien.

    Und ab jetzt können Sie mich!

    Jeder Leser hier hat sich bisher schon ein genügendes Bild von Ihnen machen können.
    Sendepause!

    Sie können jetzt vom Leder ziehen. Und weiter an der Spaltung der Gesellschaft mitwirken.
    Ich denke, das genügt. Tschüss.

  96. Wie steht es bei den Medien eigentlich mit dem Recht auf Vergessenwerden? https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_Vergessenwerden

    Beispiel: Zeitung A schreibt etwas Schlimmes über Promi B. Binnen 24 Stunden steht das in 125 anderen Zeitschriften und 537 Online-Portalen, die alle korrekt aus der Zeitung A zitieren (zu verifizieren über Google News). So würde man etwa in Zeitschrift C lesen: „B sympathisiert mit Nazi-Ideologie. Wie A in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet …“

    Einen Tag später liest man es auch auf Wikipedia, unterfüttert mit 10 Links auf aktuelle Medienberichte.

    Vor Gericht kann B nachweisen, dass sie von A falsch zitiert wurde. A wird auferlegt, den Artikel zu löschen, eine Gegendarstellung zu drucken und ein wenig Schmerzensgeld zu zahlen. Bei Google macht B zusätzlich von ihrem Recht auf Vergessenwerden Gebrauch. Leider steht die Behauptung weiterhin in den Archiven der 537 Online-Portale, die ja lediglich ganz korrekt eine andere Zeitung zitiert hatten, ergo nichts falsch gemacht haben. Vielleicht steht sie auch weiterhin auf Wikipedia, wenn B dort aus irgendeinem Grund nicht gut gelitten ist (etwa weil B mal gegenüber dem Islam abgelästert hatte, obwohl Saudi-Arabien einer der größten WP-Spender ist), zumal sich auch Wikipedia lediglich auf die Presseartikel beruft, die A korrekt zitiert hatten.

    Und so bleibt der Makel für alle Zeiten bestehen.

  97. @GerhardS, 129

    Sie haben nichts anderes im Sinn, als durch Formalien um den Kern, um den Sinn herumzureden.

    Das ist ein mittlerweile weit verbreitetes Phänomen, das mir große Sorgen bereitet. Man findet kaum jemanden mehr, der bereit ist, sich mit einer Problemstellung inhaltlich auseinanderzusetzen. Es geht fast immer nur um Formalien.

    Das hat auch den hier besprochenen Fall maßgeblich bestimmt. Man muss sich das mal vorstellen: Tausende intelligente und redegewandte Leute in den Medien. Und niemand war in der Lage, das Einfache zu tun, nämlich den gesprochenen Text zu analysieren und korrekt zu interpretieren. Warum? Weil niemand über den Text reden wollte.

  98. @GerhardS: Jaja, Formalien verstellen den Blick auf den Kern. Donald Trump sieht das genauso. Glück auf dem Weg!

  99. Von Michael Mittermeier :

    „Und noch eines: was Ihr da draußen meinem Freund und Herzensbruder Xavier antut, das tut Ihr auch mir an! Es ist unglaublich mit welcher Hetze Xavier durch die Presse getrieben wird, weil er nun für uns beim ESC antreten soll. Viele Journalisten sollten sich schämen, in Dauerschleife ein paar Zitate abzuschreiben (wow, immerhin 5) – einfach willkürlich aus verschiedenen Jahren und jeweils aus jeglichem Zusammenhang gerissen. Das ist wirklich die billigste Form von widerlicher Meinungsmache. Homophobie, Rassismus und Rechtsextremismus – Ihr ward wohl noch nie auf einem Söhne Mannheims Konzert?
    Klein denkend Deutschland versinkt im Hass, das macht mich traurig… DIESER Weg wird kein leichter sein…
    Und dann noch von fehlender Demokratie zu faseln, weil man mal einen der besten deutschen Sänger setzt für den ESC, ich glaub mein Putin pfeift – es wurden auch früher schon Künstler für den ESC einfach bestimmt. Und diesmal bin ich froh dass Xavier als ein Ausnahmekünstler für mich und uns antritt beim ESC. Lasst die Kirche im Dorf und unsere beste Stimme singen. Ihr müsst ihn nicht mögen, aber Ihr habt auch nicht das Recht ihn zu hassen, wenn Ihr ihn nicht wirklich kennt… Wir stehen für Liebe, Menschen und Toleranz, für was steht Ihr?“

  100. @GerhardS 21. November 2015 um 16:28:

    Ich schätze, das „html“ können Sie selbst anfügen. Sonst wirkt der Softwarefilter wieder hier.

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