Zeit Online sucht neuen Chef

Heute mal was anderes. Ich spiel‘ Branchendienst.

Gero von Randow ist nur noch kommissarischer Chefredakteur von Zeit Online — bis ein Nachfolger gefunden ist. Von Frühjahr 2008 an soll er als Reporter für Politik und Wissenschaft für die gedruckte Wochenzeitung und ihren Internet-Ableger schreiben. Randows Schwerpunkt wird der Bereich Sicherheitspolitik sein.

Auf diesen Abschied vom Chefsessel hätten sich der Verlag und Randow „in Abstimmung“ mit der „Zeit“-Chefredaktion „verständigt“, heißt es. Geschäftsführung und Chefredaktion suchten nun gemeinsam einen Nachfolger.

„Wir sind noch in einem Stadium, in dem wir nicht wissen, welche Richtung die ideale ist“, hatte „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo im Februar 2006, ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt Randows im „kress-Report“ gesagt. Trotz eines Relaunches wirkt der Auftritt auch heute nicht, als ob sich daran viel geändert hätte. Auch das Publikumsinteresse an Zeit.de ist ernüchternd: Seit einigen Monaten ist sowohl die Zahl der Page Impressions als auch die der Besuche rückläufig.

Vermutlich werden Bewerber für den Job der „Zeit“ aber auch nicht die Bude einrennen — jedenfalls nicht die, die gelesen haben, was di Lorenzo vor vier Wochen im „Focus“ gesagt hat:

Ich habe gewisse Zweifel, ob Online ein primär journalistisches Medium ist. Es gibt eine Reihe von Anzeichen dafür, dass die Wachstumsraten von journalistischen Online-Angeboten recht überschaubar geworden sind. Vielleicht wird das Internet von den Menschen so genutzt, wie ich es nutze: als Kommunikationshilfe und kostenlose Serviceeinrichtung, zu der auch aktuelle Nachrichten gehören. Eine Strategie, die allein auf die Reproduktion von Printinhalten setzte, führt dazu, dass immer mehr Substanz aus den Printredaktionen gezuzelt wird. Und die Leser kommen auf den Trichter, dass unsere kostbaren und kostspieligen journalistischen Inhalte kostenlos zu haben sind.

Aha, sagen Sie nun, na und? Geht Randow, weil er keine Lust mehr aufs Organisieren und den Kampf gegen die Print-Bollwerker im Haus hat? Oder isser geflogen, wegen Erfolglosigkeit? Oder war es ganz anders? Muss uns das überhaupt interessieren? Schaffen wir mit so einem Nischenthema womöglich nichtmal eine dreistellige Kommentarzahl oder braucht es nur einen, der die passende Koranstelle herbeizitiert? Und was hat Joschka Fischer mit dem Ganzen zu tun?

Ich muss Sie enttäuschen: Ich kann’s Ihnen nicht sagen.

43 Replies to “Zeit Online sucht neuen Chef”

  1. Ich hätte:

    Es gibt keinen Zwang zum Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber den unrichtigen.

    anzubieten, weiß aber nicht, ob das für den Onlineauftritt der Zeit oder Gero von Randow tröstlich ist.

  2. von gero von randow liegt aber kein bekenntnis vor, das dem von herrn von wichtingen ähneln könnte? (merke gerade: deine themen haben alle mit leuten zu tun, die ein „von“ in ihrem namen tragen – das kann kein zufall sein!)
    aber nein, nein…- keine verschwörung, keine erpressung, kein krieg, keine morddrohung, kein rassistischer mob: in der „zeit“-redaktion ist die welt noch in ordnung und alles läuft dort anständig ab. herr di lorenzo ist ein lupenreiner chefredakteur! ich werden mein „zeit“-abo nicht kündigen! basta!

  3. Was war an dem alten Design, das die Online-Zeit so um 2000 herum hatte, überhaupt so verkehrt? Hätte man das nicht bloß ein wenig auffrischen können? Die neue Präsentation ist mir eindeutig zu „rechtslastig“, so, als ob die Seiten für einen ganz anderen Kulturkreis gemacht wären.

  4. wenn du’s wirst und noch fähige mitarbeiter brauchst, sag bescheid …

    btw. wo bleibt der maischberger-artikel vom letzten sonntag? ich muss nämlich dringend eine obsessive verschwörungstheorie dazu loswerden!!!

  5. Ich verspreche hiermit, dass ich mich mit dem Herunterzählen bis zur 100 diesmal zurückhalten werde.
    Den kursiv geschriebenen Teil finde ich sehr schön, ich suche gleich mal nach der passenden Stelle, dann läuft das hier auch wieder und dir wird beim Moderieren nicht langweilig ;)

  6. Das passt doch ganz gut.

    Sure 4, Vers 89: „Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreift sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer.“

    Ein Freund. :P

  7. Am Ende sind wir doch alle gleich und es gibt keine Unterschiede mehr.

    Alles hat ein Ende auch das Internet :

    http://www.endofthe.net/

    „allah@endofthe.net
    Deaktiviert wegen mehrfacher übelster Beleidigungen, Drohungen und fehlender Dialogfähigkeit. Tut mit leid wenn ich jemand beleidigt haben sollte. Es war nicht meine Absicht. “

    PI ist am Ende des Internet angelangt, könnte man meinen.

  8. Ich war neulich sozusagen aus beruflichen Gründen bei der „Zeit“, wo unserer Gruppe neben anderen auch Gero von Randow und Giovanni di Lorenzo Rede und Antwort gestanden haben. Sie waren beide sehr ehrlich, aber wußten auch nicht so recht, wie sie mit dem Internet Geld verdienen könnten: Den Weg von Süddeutsche Online zu mehr Paris Hilton und anderen Titten wollen sie nicht gehen, um ihre Marke nicht zu schädigen, und ich würde ihnen und auch jedem sonst dringend davon abraten. Und für geleistete Arbeit, in diesem Fall journalistische, nicht bezahlt zu werden, ist genau das Problem, das Musik, Film, TV und bald auch Print massiv plagt, da hat der Johann Lorenz schon recht. Nur was ist die Lösung?

  9. Entschulding, was sind denn das für Armutszeugnisse?

    Das Medium hat (und ist dabei) die Konsumgewohnheiten einer Generation zu verändern. Ich denke wir sind uns alle einig, dass dies sowohl positive Aspekte (wikipedia et al) als auch negative hat (kiddies, die nur noch sms mit 3 zeichen tippen können etc.)

    Aber eines ist doch wohl klar: Selten zuvor haben sich soviele tragfähige Geschäftskonzepte auch im JOURNALISTISCHEN Kontext. Was ist denn z.B. mit bildblog? Auch wenn ich viele Entwicklungen um diese Plattform inzwischen kritisch sehe, haben Stefan N. und Kollegen damit sicherlich eine deutlichere Entwicklung angestoßen als Walraff seinerzeit: Die Bild ist seit Monaten auf Schmusekurs, Geschichten über Außerirdische werden eingedämpft etc.

    Die Liste weiterer Beispiele ist lang (z.B. dwdl.de). Nun kommt die Frage: Wie kann man damit Geld verdienen? Unter Umständen derzeit außer sinnloser Bannerwerbung noch gar nicht, aber die Zahlungsbereitschaft für digitalen Content nimmt zu und auch die Möglichkeiten Conten 1:1 zu channeln, was ebenfalls unter Erlösgesichtspunkten hoch attraktiv sein sollte. Letztendlich wird der irgendwann Geld verdienen, der schon jetzt die beste Marke und damit auch die Kundenbindung aufbaut.

    Was ist denn mit SPON? Ich behaupte mal die Investitionen unserer Freunde aus der KG für diesen Bereich haben sich doppelt- und dreifach zurückgezahlt, wenn man sich einmal anschaut, wie das Angebot die Kompetenz und die Marke stützt.

    Das Problem: Im Print ist es ja gar nicht einfach. Um anspruchsvolle Projekt aufzubauen und eine Leserschaft zu gewinnen, brauche ich viel Geld und viel Durchhaltevermögen. Dafür gibt es ja aktuell auch wieder jede Menge Beispiele, nur leider sitzt heute auf jedem Baum ein Controller, der gerne bereits im ersten Halbjahr einen mindestens zweistelligen ROI sehen möchte….

    Die großen Player müssen Ihren verlegerischen Anspruch und Ursprungsmut nur auf das Medium übertragen und werden mittelfristig davon profitieren.

    Content is King!

  10. Ich hatte in den letzten Jahren den Eindruck, die ZEIT habe ihren Internetauftritt mehrfach optisch verändert – inhaltlich jedoch kaum. Aus der Print-Ausgabe sind inzwischen immer weniger Artikel online (es rückt auch wenig nach). Das aktuelle Layout ist verwirrend wie eh; laufend werden die Kommentar-Layouts verändert. Einige Journalisten der ZEIT haben eigene Blogs, wobei ich mich immer frage, warum sie ihre Beiträge nicht in der Print- und/oder Online-Ausgabe abdrucken. Mit einer Art neuem Forum sucht man Artikelschreiber von aussen zu generieren – das Ergebnis ist (freundlich ausgedrückt) suboptimal.

    Aber ich habe neulich gelesen, dass Giovanni di Lorenzo den „Hildegard-von-Bingen-Preis“ bekommen hat. Zunächst dachte ich, er habe eine neue Kräutertinktur entdeckt (man hat ja auch Hobbys), dann ging es aber doch um Publizistik. So recht leuchtet mir die Preiswürdigkeit von di Lorenzos Ägide nicht ein: Das Blatt trivialisiert, wenn auch schleichend, aber stetig. Gipfel dieser Entwicklung ist das unlängst wieder reanimierte „ZEIT-Magazin“. Die Beiträge dort sind derart banal, dass man sich wundern muss. Mancher Blog ist da gehaltvoller.

  11. Ich kanns leider auch nicht sagen, es interessiert mich auch nicht besonders, aber die 100 sind zu knacken. Sehr geschickt, Stefan, irgendwann einfach kursiv weiterzuschreiben. Das macht noch mal 2, 3 Kommentare mehr.

  12. Die rückläufigen Besucherzahlen dürften wirklich viel damit zu tun haben, dass aus der gedruckten ZEIT immer weniger Artikel den Weg ins Netz gefunden haben. Hat für mich jedenfalls den Ausschlag gegeben, die Seite kaum noch zu besuchen – für tagesaktuelle Themen kann ich auch andere Portale besuchen, die das besser und übersichtlicher machen.

    Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich das Medium Netz für längere Hintergrundartikel nicht als das Wahre empfinde. Von daher hat’s die ZEIT nicht einfach, sich im Netz zu positionieren.

  13. Nun, solange ich das Gefühl habe, dass ich von den Zeitungen verladen werde, werde ich auch kein Geld bezahlen dafür, dass man mich für dumm verkauft.

    Ich bin doch nicht blöd.

    Die wenigen Artikel der ZEIT, die ich überhaupt noch lese, lese ich online. Fällt das weg, fällt auch die ZEIT weg aus meinem Sichtfeld.

  14. Die zeit.de hatte gegen die guten Online-Sitten verstoßen und das eigene Renommee billig zu Markte getragen. Jahrelang hatten viele zur ZEIT im Internet verlinkt, aus gutem Recht, war es doch eine seriöse Quelle für Hintergründiges, manchmal war es die einzige eigenständige Informationsmöglichkeit für einen zweiten Blick auf ein Thema. So hatte man PageRank aufgebaut und den auf die billigste Art und Weise verspielt, indem man zu kommerziellen Angeboten technisch gesehen „redaktionell“ verlinkt hat. Selbst auf mehrere Hinweise, dass dies ein gefährliches Unterfangen ist, hat man nicht reagiert und nun … den Rang verloren, muss Reichweitenverluste hinnehmen und weiß nicht weiter.

    Herr di Lorenzo hat sicher recht, dass es im Internet nicht möglich ist, für diese Inhalte Geld zu verlangen. Er sollte sich auf gute gedruckte Produkte konzentrieren, die journalistische Qualität refinanzieren können. Sonst wird es die Zeit nicht mehr lange geben und damit auch nicht die Nebenprodukte wie parship.de, Bücher und CD-Reihen, etc.

  15. Ich schätze mal, es hat nichts damit zu tun, daß Schaufensterpuppen keine Köpfe mehr, dafür aber Nippel (brrrrh…ist das kalt hier) haben. Während die Köpfe noch die Phantasie anregen mußten, da sie nicht allzu detaireich ausgearbeitet waren, ist mir das Fehlen der Köpfe erst vor kurzem aufgefallen (die Puppe trug einen Wintermantel).

    Äh, das könnte Joschka Fischer zu Madeleine Albright gesagt haben! (puh, Leitplanke touchiert, Kurve gekriegt).

  16. Ich hab ja keine Ahnung von Journalismus und so, aber ganz unrecht hat Herr di Lorenzo ja nicht, wenn er einen gewissen Kannibalisierungseffekt anspricht, den Gratisangebote im Internet auf Zeitungen haben. Merke das ja an mir, der ich mir quasi keine Zeitung mehr hole, sondern meine News im Grunde nur noch aus dem Internet versuche rauszuholen. Einzige Ausnahme ist der Lokalteil der Regionalzeitung, den ich mir bei meinen Eltern zuhause am Wochenende durchlese, um mich dort auf den aktuellen Stand zu bringen.

    Das Problem ist halt eben, dass man eine aktuelle Internetseite braucht, um den Kontakt zum Kunden nicht zu verlieren, und hier schießt man sich dann unter Umständen am Ende selbst ins Knie, wenn man es nicht schafft, die Balance zwischen Aktualität im Internet und Exklusivität in der Printausgabe zu schaffen.

    Sehr gut passt dazu natürlich auch die von Frank Schirrmacher angestoßene Diskussion, die bei SPON von Christian Stöcker aufgegriffen worden ist, und sich um die (vermeintliche) Überlegenheit von gedrucktem gegenüber digitalem Journalismus dreht.

  17. @19/Marsellinho
    Die ZEIT hat – meiner Schätzung nach – rd. 40% der Artikel der Printausgabe online gestellt. Da sie eine Wochenzeitung ist, wurden zwischendurch tagesaktuelle Artikel von den Redakteuren auf der Webseite geschrieben (es gibt auch eine Kooperation mit dem „Tagesspiegel“). In einem nicht auf Anhieb zu findenden Inhaltsverzeichnis auf zeit-online kann man sehen, welche Artikel man nicht zu lesen bekommt. Dem Kannibalisierungseffekt hat man also schon vor längerer Zeit versucht, Einhalt zu gebieten.

    Meine Beobachtung bei der FAZ ist anders. Dort werden viele Artikel, die zunächst nicht online sind, nach einigen Tagen kostenlos ins Netz gestellt. Ausserdem bietet sie das gesamte Archiv an – allerdings gegen ein Entgelt.

    Schirrmachers Rede kommt mir ein bisschen grossvaterhaft vor. Wer wurde als Kind nicht vor dem „schädlichen“ Einfluss des Lesens und/oder dem Fernsehen „gewarnt“? Heute beklagt man, dass zu wenig gelesen wird und warnt vor dem Internet. Vermittlung von so etwas wie Medienkompetenz (ich weiss, ein schon ein bisschen abgegriffener Begriff) sieht anders aus.

  18. Es ist schade für ZEIT online. Dahinter steckt m. M. einiges an Potential und ich habe die Redaktion gerne gelesen, wenn auch in letzter Zeit seltener. Gero von Randow zeigte sich meist offen gegenüber den Lesern – das findet man leider noch zu selten im Web.

  19. Die Seite der Zeit war der Grund, warum ich mir einen Werbe-Filter installiert habe.
    Normalerweise besuche ich Seiten mit Layer-Werbung genau ein Mal, wollte bei der Zeit dann aber doch eine Ausnahme machen.

    Die Muehe hætte ich mir schenken kønnen:
    Kurz darauf ging das neue Layout online und die Navigation auf der Seite wurde zu einem frøhlichen „ich bin Anzeige, ich bin Text, ich bin Video…“ -Suchspiel.
    Es ist schade um die inhaltlich immer noch interessanten Texte, wenn die Umsetzung so lausig ist.

  20. Dieser Branchendienst gefällt mir. Immerhin geht da ein gestandener Journalist. Und mit ihm die Idee, eine Plattform für liberalen Journalismus im Netz zu schaffen?

  21. es ist einfach schade: die zeit veröffentlicht die mit abstand besten artikel auf ihrer online-seite. aber das layout der website ist dermaßen unter aller sau, dass man davon nur mit viel nachschauen etwas mitbekommt. ich bin sicher, durch einen gelungenen online-auftritt könnte die zeit auch die print-versioni stärken. fragt sich nur, wer ihnen das beibringt.

  22. Sowas aber auch… ich muss schon sagen zeit.de empfinde ich als bestes Onlineangebot einer Zeitung. Mich störte allerdings die Umstellung der Kommentarfunktionen vor 2 Wochen.
    Irgendwie finde ich im übrigen das Layout gar nicht so schlecht und ich finde immer alles.. könnte aber auch daran liegen das ich täglich zweimal auf die Seite gehe.

  23. Hmm, was die Zeit und einen berechtigten Internetauftritt angeht stimmt noch so einiges nicht.

    Ich tue mich schon schwer genug mit SpOn.

    Keine Ahnung ob die Zeit da in einem unauflösbarem Dilemma steckt, aber wenn ich mir den Zweck des Blattes so anschaue, dann hat da noch keiner die zündende Idee gehabt.

    Schade finde ich bei der gedruckten Ausgabe schon, dass das klassische „Leben“ zu einem Extra Magazin wurde, und dafür neuerdings stets und ständig Geld Spezial oder sowas drin ist. Macht mich irgendwie nicht mehr richtig an, diese Zeitung.

  24. @13: Das mit der wachsenden Trivialität ist mir auch schon unangenehm aufgefallen. Das Magazin von letzter Woche war da ein trauriger Höhepunkt.

  25. @28/Jules
    Das habe ich noch gar nicht gelesen. Aber im Spätsommer gab es mal ein Magazin, in dem mehrere Menschen ihren Sommer beschrieben haben. Es gab tiefgreifende Einblicke, z. B. warum sich eine mir vollkommen unbekannte Frau nun einer WG anschliesst und der anderen nicht und welche Möbelstücke sie nun mitnahm und welche nicht. Toller Journalismus. In einem anderen Heft wurden 13-17 jährige Mädchen über ihre Telefoniergewohnheiten befragt und die Handys gezeigt. Und kurz danach gab es irgendwann für GdL* den Preis. Wow!

    (* Das heisst nicht „Gewerkschaft der Lokführer“!)

  26. Trivialisierung hin oder her (und ich nehme das auch mit Bedauern wahr), aber die ZEIT steht immer noch zwei Niveaustufen über dem Spiegel. Vielleicht fehlt der ZEIT auch einfach eine gute Konkurrenz, an der sie sich da messen kann.
    Und was den Onlineauftritt angeht, kriege ich bei SPON zwar hauptsächlichen Nachrichten und Boulevard, aber das immerhin in schnell zu überblickender Form.

  27. @30 (kamenin): „die ZEIT steht immer noch zwei Niveaustufen über dem Spiegel“

    Ich würde sagen: Das ist eine andere Sportart. Die ZEIT ist stark in der Analyse und Debatte, der SPIEGEL in der Recherche.

  28. Mir auch. Es gibt einen Artikel zum Thema Manga in Spiegel Online von vor ca. 3 Jahren da stehen jedem, der auch nur mal einen Manga angefasst hat, die Haare zu Berge.

    Vorgestern habe ich wieder einen schönen Brüller in SPON gefunden. Dort wurde berichtet, dass die Reparatur des P6-Sonnensegels an der ISS mit „Manschettenknöpfen“ stattgefunden hat. Das Ursprungswort war „cufflink“. „Die Manschette“ ist wohl etwas, was bei SPON Unverständnis auslöst.

    Darüber hinaus enthielt der Artikel noch zwei weitere, absolute Nonsense-Fehler über den Aufbau der ISS, über die ich mich hier nicht auslassen will. Unter dem Artikel: 2 Autorenkürzel und 2 Agenturnamen.

    Ich habe dann auf die Wikipedia verwiesen, wo sich ein halbes Dutzend User jeden Tag die Live-Übertragungen von NASA-TV anschauen und das, was sie sehen, aufschreiben. Da hätte man dann etwas mehr zum Thema finden können.

    So viel zum Thema „gute Recherche“.

  29. @Bernie: Ja, mit dem Spiegel wollte ich die ZEIT auch nicht vergleichen. Das ist sie mir doch noch hundertmal lieber. Beim Spiegel spüre ich immer so einen agressiven Unterton, den ich nicht abkann.

  30. Ach ja, vergessen: Holtzbrinck entwickelt doch gerade HUMBOLDT, was ja auch irgendwie mit Nachrichten zu tun haben s o l l .

    Da könnte man doch…

  31. Von Randow ist auch schon mal als Ressortleiter Wissenschaft bei der FASZ gegangen, weil er nicht die Ressourcen bekam, die er wollte. Warum sind die Gründe überhaupt so wichtig? Drei Jahre Organisieren reicht Leuten, die auch anderes können (in dem Fall: Schreiben). Für die Leser ist es eher gut, denn so berechenbar er bei seinen Hobbys Kernenergie, Nuklearwaffen und Önologie, vulgo Wein ist, so einfallsreich ist er, wenn er anderes angeht.

Comments are closed.