Autor: Stefan Niggemeier

Eine „Freundin“, die nur das Eine will

Die Frauenzeitschrift „Freundin“ von Burda hat sich eine tolle Art von Gewinnspiel ausgedacht. Sie zeigt ein Foto, und die Leserinnen müssen es in einer Bildergalerie wiederfinden.

Das ist natürlich nicht schwer. Zum Beispiel sucht die „Freundin“ dieses Bild:

Man klickt auf „Los“, und: Hey, da isses schon! Gleich das erste Foto ist das Gesuchte!

Super. Und wo kann ich jetzt meine Daten eingeben, um den Gewinn abzuholen? Ah, unter dem Bild steht:

Bitte bis zum Ende durchklicken – dort steht das Teilnahmeformular!

Was „zum Ende durchklicken“ bedeutet, wird der engagierten „Freundin“-Freundin erst nach und nach klar:

Erst unter dem 27. Bild steht der erlösende Link mit den Worten:

Und hier geht es zum Gewinnspielformular!

Und natürlich meldet freundin.de jeden Klick der IVW als PageImpression — und später, vermutlich, als Beweis für die Attraktivität des eigenen Angebotes. Mindestens 28 Klicks produziert jede Teilnehmerin am Gewinnspiel durch stupides Weiterklicken. Und das nicht nur bei diesem, sondern vielen nach dem gleichen Prinzip gebauten Angeboten von freundin.de.

Und über jeder Seite steht der „Freundin“-Slogan „Leben Sie Ihr bestes Leben“. Nach ungefähr dem zehnten Klick kam es mir so vor, als stünde unsichtbar dahinter: „Und hören Sie auf, sich von uns verarschen zu lassen“.

Nachtrag, 17. September. Kommentator Frederic P. hat Recht: Bild 1 ist die falsche Lösung, Bild 18 müsste richtig sein. Gesucht ist nämlich nicht das große Bild, das die „Freundin“ zeigt, bevor das eigentliche Spiel beginnt. Gesucht ist das kleine Bild (ganz unten), das die „Freundin“ zeigt, bevor sie das große Bild zeigt, bevor das eigentliche Spiel beginnt. Grrrr.

[Mit Dank an Lukas’ Mama.]

→ Mehr zum Thema im Eintrag „Klickdoping mit 16 Buchstaben“.

Die Zeitungen. Lügen wie gedruckt.

Die „ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft“ ist die „zentrale Marketingorganisation der Zeitungen und Zeitungsgruppen in Deutschland“. Sie leidet nicht nur an einer eklatanten Binde Strich Allergie, sondern hat gerade unter dem Slogan „Die Zeitungen. Wer liest, versteht.“ eine große Desinformationskampagne gestartet:

In der Kampagne sollen die Fakten zum Werbeträger Zeitung ins rechte Licht gerückt werden. In mehreren Kampagnenmotiven werden die unbestreitbaren Vorteile der Zeitungen vorgestellt. Und zwar reduziert auf das Wesentliche: die Fakten – garniert mit einer Portion Humor.

Das aktuelle Motiv besteht aus einer großen Zeitungsseite, auf der in der Mitte verloren die beiden folgenden Sätze stehen:

(Keine Sorge: Das Pfeifen, das Sie beim Lesen hören, ist kein Tinnitus, sondern kommt aus der Anzeige, bzw. dem Wald.)

Dann schauen wir uns die „unbestreitbaren Vorteile“ und „Fakten“ einmal an. Richtig ist: Laut der aktuellen Media-Analyse erreichen die Tageszeitungen täglich 53,7 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen. Aber zu behaupten, dass die die Zeitung gelesen haben, „um sich zu informieren“, und nicht um sich unterhalten zu lassen oder ein Sudoku zu spielen, ist ebenso falsch wie die Annahme, dass es sich um „ihre Tageszeitung“ handelte und nicht nur eine „B.Z.“, die zerfleddert auf dem Mensatisch lag.

Die Gleichung, die uns „Die Zeitungen“ da „garniert mit einer Portion Humor“ vermitteln, ist ebenso plump wie falsch: Zeitungen = Informationen, Internet = Spaß. Als Beweis dafür, dass „die Jugend im Netz überwiegend Spaß sucht“, zitiert die ZMG auf ihrer Homepage zur Kampagne aus der JIM-Studie 2007, wonach die meisten Jugendlichen das Internet für Instant Messaging (71 Prozent) und E-Mail (59 Prozent) benutzen. Und das wissen die Zeitungsleute sicher aus eigener Erfahrung, dass diese Kommunikationsmittel fast ausschließlich dazu genutzt werden, Office Spam mit den neuesten Bürowitzen zu verschicken. Dass 40 Prozent der 12- bis 19-Jährigen angaben, das Internet zur Information zu nutzen und 37 Prozent für „Nachrichten/Aktuelles“, fanden die Zeitungs Marketing Menschen irgendwie vernachlässigenswert.

Sie haben aber ja auch noch eine andere beruhigende Statistik entdeckt: Für 44 Prozent der Jugendlichen sei die Zeitung das glaubwürdigste Medium — und nur für 15 Prozent das Internet. Quelle dafür ist der Zeitungsmonitor 2004. Vier Jahre sind bei dem aktuellen Medienumbruch eine lange Zeit. Allensbach hat Zahlen von 2008. Danach sagen drei Viertel aller 20- bis 29-jährigen: „Wenn man sich über ein Thema näher informieren möchte, sucht man im Internet.“ Vor neun Jahren waren es nicht einmal ein Fünftel. Das Internet hat damit bei dieser Frage in kürzester Zeit alle anderen Medien überholt.

Und was die 53,7 Prozent der jungen Leute angeht, die an einem Tag Zeitung lesen — die Zahl, mit der „Die Zeitungen“ so stolz werben. Die ZMG interpretiert sie so: „Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz: Die Jugend liest Zeitung – und das nach wie vor!“ Was die ZMG mit „nach wie vor“ meint, kann man der folgenden Grafik entnehmen:

Die tägliche Reichweite der Tageszeitungen bei Jugendlichen ist nach den von der ZMG selbst verbreiteten Zahlen der Media-Analyse in den vergangenen zwanzig Jahren von 72 auf 47 Prozent zurückgegangen.

Im ersten Teil ihrer Kampagne hatten „Die Zeitungen“ übrigens darauf hingewiesen, dass die „Glaubwürdigkeit“ des Mediums immer noch überragend sei. Aber daran arbeiten sie ja gerade.

Die Sucht der Medien nach Prozentigem

Wenn stimmt, was verschiedene Medien in den vergangenen Tagen berichtet haben, kann man die Geschichte der „Gesellschaft für Rationelle Psychologie“ natürlich als eine Art Kriminalgeschichte lesen — mit all den mutmaßlichen Täuschungen, um dem Unternehmen und seinen Protagonisten einen Anschein von Seriösität zu geben.

Interessanter, grundsätzlicher und beunruhigender finde ich aber einen anderen Aspekt: Das Maß, in dem sich die Medien um die Inhalte, die ihnen „GRP“ lieferte, gerissen haben. Wir scheinen einen unstillbaren Hunger zu haben nach diesen Informationshülsen, die nicht nur „GRP“ liefert und bei denen es, wenn man ehrlich ist, völlig egal ist, ob sie auf seriöse oder unseriöse Weise produziert wurden. Wenn sich herausstellt, dass doch nicht Schweißgeruch der „Sex-Killer Nummer eins“ ist, sondern starke Parfümierung. Wenn in Wahrheit Sex im Flugzeug gar nicht immer mehr Freunde findet, und es nur ein Gerücht ist, dass der Geschlechtsverkehr in Erfurt länger dauert als irgendwo sonst in Deutschland.

Beunruhigend ist eigentlich weniger der Gedanke, dass das alles nicht stimmen könnte, sondern vielmehr die Abhängigkeit der Medien von diesen Schein-Meldungen. Sie sind der perfekte Nachrichten-Ersatz: billig, eindimensional, leicht verständlich, frei von jeder Art von Ballaststoffen, unterhaltsam, gern mit eingebauter Werbebotschaft. Dabei kommen sie mit einem Anschein von Nachrichtlichkeit und Faktizität daher und ersparen eigene Recherche, Anschauung und Argumente.

Es wundert mich nicht, wenn Henner Ertel, der langjährige Leiter der „GRP“, jetzt fassungslos zusieht, wie Medien anfangen zu recherchieren und seine Methoden und Behauptungen auseinanderpflücken — nachdem sie zuvor jedes hohle Info-Nugget, das er (oft in ihrem eigenen Auftrag) produziert hatte, wie Gold behandelten. Jahrzehntelang, tausendfach.

Es folgt ein winziger Ausschnitt der „Meldungen“, die mithilfe von „GRP“ in den vergangenen zwanzig Jahren produziert wurden — um eine Ahnung davon zu geben, um wieviel ärmer (oder, wie man’s nimmt: reicher) die Medienwelt ohne Ertel und seinen Quatsch wäre. Und wie groß die Bereitschaft von vermeintlichen Journalisten ist, jeden Unsinn in die Welt zu pusten.

dpa, 2. Januar 1990:

Jeder achte heiratet nach Scheidung Ex-Partner zum zweiten Mal

Hamburg (dpa) – Jeder achte Bundesbürger heiratet nach der Scheidung seinen ehemaligen Partner zum zweiten Mal. Das ergab eine Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) im Auftrag der Illustrierten „Quick“, bei der mehr als 3 000 Paare befragt und deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.

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„Der Spiegel“, 19. März 1990:

(…) Klassischer Fall Kindergeburtstag: Topfschlagen und Blindekuh ziehen nicht mehr; wo nicht der Zauberer, der Clown oder wenigstens die Freßparty bei McDonald’s auf dem Programm stehen, verlieren die verwöhnten Kleinen schnell die Lust am Fest.

Für fast zwei Drittel der Kinder, das ergab eine Untersuchung des Instituts für rationelle Psychologie in München unter 7- bis 14jährigen, ist „Langeweile“ das größte Problem. (…)

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dpa, 1. August 1990:

Umfrage: Sex im Freien festigt die Partnerschaft

München (dpa) – Ein Bett im Kornfeld festigt die Partnerschaft: 36 Prozent der Bundesbürger genießen während ihres Urlaubs Sex unter freiem Himmel. So wird jede sechste Partnerschaft gefestigt, aufgefrischt oder vor dem Bruch bewahrt, ergab eine von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebenen Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP). „Im Urlaub erwacht die Lust an der Liebe völlig neu“, folgern die Wissenschaftler nach einer Vorabmeldung der Illustrierten vom Mittwoch. (…)

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„Der Spiegel“, 3. September 1990:

Sexfilme werden immer brutaler. Trotzdem, das zeigt eine neue Studie, führen sie nicht zu mehr Gewalt gegen Frauen.

(…) Gemessen und gespeichert wurde im Dienst der Forschung. 8267 Männer und Frauen beteiligten sich, von April bis September 1988, an einer sexualwissenschaftlichen Studie der Münchener Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP). (…)

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dpa, 14. November 1990:

Karriere um jeden Preis kein Lebensziel für Frauen in Deutschland

Hamburg (dpa) – Nur elf Prozent der Frauen in Deutschland wollen Karriere um jeden Preis machen und ihre Familie auf Platz zwei stellen. Das ergab eine kürzlich gemachte Umfrage der Gesellschaft für rationelle Psychologie im Auftrag der Münchener Illustrierten „Quick“ unter knapp 2 600 Frauen im Alter von 18 bis 63 Jahren in den alten und den neuen Bundesländern. Fast die Hälfte von ihnen, nämlich 46 Prozent, ist die Familie wichtiger als der berufliche Aufstieg. (…)

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dpa, 19. Dezember 1990:

Männer gaben ablehnende Haltung gegen Vaterschaft auf

München (dpa) – Immer mehr junge Paare in der Bundesrepublik Deutschland wünschen sich ein Kind. Vor allem die Männer haben in den letzten zehn Jahren ihre ablehnende Haltung gegen eine Vaterschaft aufgegeben, ergab eine von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebene und am Mittwoch vorab veröffentlichte Repräsentativ-Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie unter 2 137 Frauen und Männern im Alter zwischen 16 und 42 Jahren. (…)

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AFP, 19. Februar 1991:

Friedenssehnsucht der Deutschen nahm kräftig zu

Hamburg, 19. Februar (AFP) – Die Friedenssehnsucht der Deutschen hat angesichts des Golf-Kriegs kräftig zugenommen. Wie aus einer von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebenen und am Dienstag vorab veröffentlichten Repräsentativ-Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) hervorgeht, wünschen sich 96 Prozent der Bundesbürger in Ost und West für 1991 nichts sehnlicher als Frieden. Bei einer entsprechenden Untersuchung der Gesellschaft im Dezember des vergangenen Jahres hätten 65 Prozent dieses Verlangen geäußert. (…)

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dpa, 30. Dezember 1991:

Frauen gegen „Macho“ Löwitsch, aber für Roy Black

München (dpa) – Schauspieler Klaus Löwitsch (Peter Strohm) kommt mit seinem Macho-Image bei Männern weitaus besser an als bei Frauen. Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) im Auftrag der Illustrierten „Quick“ finden nur 21 Prozent der Frauen, aber 46 Prozent der Männer den TV-Star sympathisch. (…)

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dpa, 12. August 1992:

Sex im Fernsehen tötet die Liebe

München (dpa) – Sex im Fernsehen tötet die Liebe. Statt zärtlicher Annäherungen nach erotischen Filmen, wächst die Kluft zwischen den Geschlechtern, fand die Münchner Gesellschaft für rationelle Psychologie heraus. Die in insgesamt 14 000 Haushalten gesammelten Daten, die im Auftrag der Illustrierte „Bunte“ ausgewertet wurden, machten deutlich: Die Erregung springt nur selten auf beide über. (…)

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dpa, 16. Dezember 1992:

Arrogante Chefs stören Betriebsklima

München (dpa) — Arrogante und unnahbare Chefs sind für 54 Prozent der Arbeitnehmer das Haupthindernis für eine gute Beziehung zum Vorgesetzten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Frauenzeitschrift „Freundin“. Die Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie hatte 2 372 Männer und Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren befragt. (…)

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„Der Spiegel“, 28. Dezember 1992:

(…) Allerdings ist nur jedes zehnte Paar im Bett „wirklich glücklich“, ermittelte die Münchner Gesellschaft für rationelle Psychologie durch Befragung von 3693 Männern und Frauen in festen Beziehungen. Die Verheißungen der sexuellen Revolution haben den Big Bang nicht gebracht, aber Bedürfnisse geweckt und hohe Erwartungen beflügelt. So ersehnen 80 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer den ultimativen Super-Mega-Fick, „daß ich vollkommen die Kontrolle über mich verliere“. Um den „Jahrhundert-Fick“ kreist auch Hollywoods Sinnen- und Gewaltorgie „Basic Instinct“. (…)

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dpa, 19. Januar 1993:

Männer und Sex: Die Selbstsicherheit sinkt

Hamburg (dpa) — Das Selbstbewußtsein deutscher Männer auf sexuellem Gebiet sinkt, zeigt eine repräsentative Studie der Frauenzeitschrift „Freundin“. Zwar behaupten 48 Prozent der Männer zwischen 16 und 56 Jahren von sich: „Ich bin ein guter Liebhaber.“ Aber vor fünf Jahren waren es noch 53 Prozent — und 1980 gar zwei Drittel. 58 Prozent der befragten Männer fürchten, keine Erektion zu kriegen, wenn es drauf ankommt, und jeder dritte Mann zwischen 18 und 29 Jahren hat das auch schon erlebt.

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dpa, 25. Mai 1993:

Neue Treue: Schon der Flirt kann zum Verhängnis werden

Hamburg (dpa) — Neue Treue: Schon der Flirt kann zum Verhängnis werden. Seitensprünge und Küsse sind bei jungen Menschen out, Treue und Kuscheln dagegen in. Für 79 Prozent der 18 bis 25jährigen ist nicht erst der handfeste Seitensprung, sondern bereits „richtiges“ Flirten ein Treuebruch. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift „freundin“ in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Rationelle Psychologie in München unter knapp 6 000 jungen Frauen und Männern.

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dpa, 12. Oktober 1994:

„Für Sie“: Männer wollen vor allem Vertrauen und Treue

Hamburg (dpa) — Sex ist für deutsche Männer offenbar keineswegs das Wichtigste in der Ehe; Vertrauen, Treue, Zärtlichkeit und Verläßlichkeit haben für sie mehr Bedeutung. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch vorab veröffentlichten Untersuchung der Zeitschrift „Für Sie“ (Hamburg), die auf Daten des statistischen Bundesamts und Erkenntnissen des Hamburger Instituts für Partnerschaftsfragen und der Gesellschaft für Rationelle Psychologie zurückgeht.

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dpa, 3. November 1994:

Candlelight-Dinner ist Erotik-Stimulator Nummer eins

Hamburg (dpa) — Verführer aufgepaßt: Nichts bringt Frauen und Männer stärker in erotische Stimmung als ein gepflegtes Abendessen bei Kerzenschein und romantischer Musik. Das geht zumindest aus einer Repräsentativ-Umfrage der Gesellschaft für Rationelle Psychologie hervor. Danach geht für 91 Prozent der Frauen und 83 Prozent der Männer die Liebe durch den Magen. Nach einem solchen Essen kann es nahtlos weitergehen: Bei einer raffinierten Verführung schmelzen 80 Prozent der Frauen und 82 Prozent der Männer dahin. Wer dann noch eins draufsetzen will, liebt am besten in freier Natur, wonach es 77 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer gelüstet. (…)

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dpa, 7. Dezember 1994:

Erste „Sex-Quotienten“-Studie: Models mögen meist

Hamburg (dpa) — Models, Designer und Friseure haben nach einer Studie die größte Lust an der Lust. Vor allem Menschen in kreativen Berufen seien sexuell besonders aktiv, heißt es in der Untersuchung des Hamburger Magazins „Das neue Wochenend“, für die rund 8 500 Frauen und Männer von der „Gesellschaft für rationelle Psychologie“ (München) befragt wurden. Erstmals wurde nach dem Intelligenz- auch „der Sex-Quotient (SQ)“ für sexuelle Wünsche und Triebe ermittelt, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Ein „SQ“ von 100 gelte als durchschnittlich. In der Spitzengruppe der Frauen befanden sich Friseurinnen, Models und Stewardessen. Bei den Männern lagen Bildende Künstler ganz vorn, gefolgt von Designern und Piloten.

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„Berliner Zeitung“, 15. April 1995:

(…) Als Erotik-Killer Nummer eins hat die Studie der Gesellschaft für rationelle Psychologie Schweißgeruch ausgemacht (85 Prozent) vor dünnen Lippen und starker Parfümierung (76 und 71 Prozent). (…)

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dpa, 10. Mai 1995:

Umfrage: Sexuelle Phantasie für Frauen wichtiger als Treue

Hamburg (dpa) — Sexuelle Einfallslosigkeit des Partners treibt Ehefrauen schneller zum Scheidungsrichter als Untreue. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für rationelle Psychologie (München) in einer repräsentativen Umfrage. Danach geben Frauen als Scheidungsgrund Nummer eins (71 Prozent) die Gefühlskälte des Ehemannes an. (…)

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„Berliner Zeitung“, 20. September 1995:

Deutsche Singles wollen mehr Sex

München. Männliche Singles haben im Durchschnitt alle ein bis zwei Wochen Sex — 89 Prozent von ihnen wären gern häufiger sexuell aktiv. Das ergab eine repräsentative Befragung der Gesellschaft für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Elle“. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, seien fast 80 Prozent der Single-Männer jederzeit zum Sex bereit.

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dpa, 18. Dezember 1995:

„Unterwäsche-Report“: Trend geht zu „klassisch und sauber“

Mainz (dpa) — Die Deutschen wollen „absolute Sauberkeit und einen akkuraten Sitz“ — wenn es um die Unterwäsche geht. 94 Prozent der Männer und 97 Prozent der Frauen finden nichts so eklig wie schmutzige Slips.

Dies zumindest ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage unter 8 586 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 68 Jahren. Gefragt wurde von der Gesellschaft für Rationelle Psychologie im Auftrage eines deutschen Unternehmens aus der Hygienebranche. (…)

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dpa, 10. Mai 1996:

Tote Hose in deutschen Ehebetten: 90 Prozent der Paare unzufrieden

München (dpa) — Mit ihrem Sex-Leben sind einer repräsentativen Umfrage zufolge 90 Prozent der deutschen Paare unzufrieden. Mehr als ein Drittel der Deutschen (35 Prozent) zwischen 17 und 35 Jahren glaubt sogar, problemlos ganz auf Sex verzichten zu können. Die am Freitag vorgestellten Zahlen hat die Gesellschaft für rationelle Psychologie im Auftrag des Münchner Frauenmagazins „Elle“ ermittelt. (…)

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dpa, 13. August 1997:

Humor bringt berufliche Karriere voran — Frust über faule Kollegen

München (dpa) — Wer im Beruf vorankommen will, darf zum Lachen nicht in den Keller gehen. Humor wird als Karriere-Faktor offenbar immer wichtiger. Das hat eine repräsentative Umfrage des Münchner G.R.P. Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Elle“ ergeben, an der sich knapp 3 200 Menschen beteiligten. Laut Verlagsmitteilung vom Mittwoch wünschen sich 32 Prozent der deutschen Vorgesetzten humorvolle Mitarbeiter, 45 Prozent von ihnen legen zumindest teilweise Wert darauf. Als positive Auswirkungen wurden eine höhere Kreativität, bessere Teamarbeit, weniger Krankmeldungen und eine geringere Fehlerquote genannt. (…)

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„Focus“, 12. Mai 1995:

(…) Henner Ertel von der Gesellschaft für Rationelle Psychologie in München konstatiert verblüfft: „Frauen scheitern eher an der Nachgiebigkeit der Männer als an ihrer Härte.“ Der Mann, der dem Liebsein anheimfalle, spiele eine Rolle, die auf Dauer nicht zu erfüllen sei. (…)

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dpa, 20. April 1998:

Umfrage: Männer schwindeln nicht nur bei der Potenz wie Münchhausen

München (dpa) — Bei der Potenz schwindeln Männer wie Lügenbaron Münchhausen. „Im Bett kann ich immer und so oft ich will“, haben 72 Prozent der Männer schon mal geflunkert. Das hat eine am Montag veröffentlichte repräsentative Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Elle“ ergeben. (…)

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„Stern“, 30. Juli 1998:

Ob unter Decken im Hegesitz oder auf dem Kabinenklo — Sex im Flugzeug findet immer mehr Freunde. (…)

Sex über den Wolken „hat signifikant zugenommen“ sagt Henner Ertel, Leiter des Instituts für Rationelle Psychologie in München. Die Suche nach dem ultimativen Kick und das prickelnde Gefühl. möglicherweise entdeckt zu werden, läßt immer mehr Passagiere einander in die Arme fliegen. Manchmal ist es auch Flugangst. „Furcht manifestiert sich in sexueller Erregung“, sagt Ertel, und die „sucht sich eben ihr Ventil“. (…)

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dpa, 12. August 1998:

Ehekrach: Meist sind Geld und Eifersucht schuld

Hamburg (dpa) — Geld und Eifersucht sind die Hauptgründe für Krisen in der Partnerschaft. Das ergab eine Studie des Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Für Sie“. (…)

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dpa, 20. August 1998:

Trennungen: Häufig sind Untreue und Gefühlskälte schuld

Hamburg (dpa) — Untreue, Gefühlskälte und langweiliger Sex sind die Hauptgründe für Trennungen oder Scheidungen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Instituts für Rationelle Psychologie, das im Auftrag der Zeitschrift „XXLiving“ 3 465 Frauen und Männer im Alter zwischen 16 und 45 Jahren befragt hatte. (…)

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„Wirtschaftswoche“, 7. Januar 1999:

(…) Miese Stimmung im Job: Konflikte zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten gehören heute zu den größten Problemen in der Wirtschaft , warnt Henner Ertel, Leiter des GRP Instituts für Rationelle Psychologie in München.

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dpa, 22. September 1999:

„Fit For Fun TV“-Untersuchung: Viele träumen von tabulosem Sex

Hamburg (dpa) — Tabuloser Sex mit dem Traummann oder der Traumfrau – diese Fantasie leben die meisten Deutschen aus, auch wenn sie mit ihrem Partner in einer glücklichen Beziehung leben. 77 Prozent aller deutschen Männer und 73 Prozent aller Frauen teilen dieses Verlangen, ermittelte das Institut für rationelle Psychologie (G.R.P.) im Auftrag des Vox-Magazins „Fit For Fun TV“ in einer repräsentativen Studie. (…)

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„Bild“, 10. Februar 2001:

Sex 2001 — Was jetzt jeder wissen will…

(…) Wo ist die Lust des wilden Mannes geblieben? Einfach weg? „Nein“, sagt Prof. Henner Ertel vom Institut für Rationelle Psychologie in München: „Die Potenz hat ja nicht abgenommen, man geht nur anders damit um. Die Beischlaf-Frequenz sinkt, dafür masturbieren die Männer haufiger.“ (…)

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dpa, 6. März 2001:

Forscher: Virtueller Sex gut für Fernbeziehungen

München (dpa) — Sexgeflüster am Telefon oder erotische Zeilen via Internet können Wochenendbeziehungen retten. „Ohne virtuellen Sex gehen Fernbeziehungen kaputt“, sagte der Chef des Münchner Instituts für rationelle Psychologie, Henner Ertl, am Dienstag in München. „Erotik am Telefon oder über das Internet bringt Distanzbeziehungen nach vorne“. Ertl und seine Mitarbeiter befragten in einer repräsentativen Umfrage fast 5000 Männer und Frauen in Deutschland, die in Fernbeziehungen leben.

Solche Paare hätten im Durchschnitt drei Mal in der Woche virtuellen Sex miteinander. Rund 62 Prozent der für die in München erscheinende Zeitschrift „Glamour“ (Märzausgabe) Befragten bezeichnete Telefonsex mit dem Partner als beliebteste Fernpraktik. (…)

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„Der Spiegel“, 21. Mai 2001:

(…) „Viele Männer haben eine völlig falsche Vorstellung von ihrer natürlichen Ausstattung“, stellt Professor Ludwig immer wieder fest. In seine Praxis kämen zunehmend junge Männer, die sich für zu kurz geraten halten, aber „völlig normal“ seien.

Meist versucht er, sie mit einer Statistik der „Gesellschaft für Rationelle Psychologie“ von gefährlichen Operationen oder teuren Wundermittelchen fern zu halten. Danach bringt der Durchschnittsdeutsche — erigiert — eine Kopulationstiefe von gerade mal 16,4 Zentimetern zu Stande.

Die Messungen an 2800 Männern haben allerdings regionale Unterschiede aufgezeigt: Der Dresdner bringt es im Schnitt auf 17,4 Zentimeter, der Hamburger liegt mit 16,8 im Mittelfeld, und der Stuttgarter muss sich mit 15,6 Zentimetern zufrieden geben.

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„Süddeutsche Zeitung“, 21. Mai 2002:

(…) Die Kritik an Ego-Shootern will trotzdem nicht verstummen. „Das Spiel übt Gewalt ein“, so sagt der Neurophysiologe Henner Ertl vom Münchener Institut für rationelle Psychologie, der am bislang größten Forschungsauftrag über Medieneinwirkungen auf Jugendliche mitgearbeitet hat. „Imitationslernen zwingt die Spieler auch im wirklichen Leben zu Gewalthandlungen.“ (…)

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„Süddeutsche Zeitung“, 23. Juni 2004:

Staus und Beifahrer sorgen für Stress

Kilometerlange Staus und dichter Innenstadtverkehr – das stresst deutsche Autofahrer am meisten, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege zeigt. (…)

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„Focus“, 6. Dezember 2004:

(…) Henner Ertel, 62, ist Leiter der Gesellschaft für Rationelle Psychologie. Seit 1972 untersucht er in mittlerweile 70 Ländern neben anderem Zusammenhänge von Medienwirkung, Sexualität und Partnerschaftsverhalten. Der Mann hat schon die erstaunlichsten Ergebnisse ermittelt, doch einen derartigen Einfluss einer Fernsehserie [wie durch „Sex and the City“] gab es noch nie. Einen „extrem starken Bewusstseinswandel“ hat der Psychologieprofessor bei den „Sex and the City“-Anbeterinnen ausgemacht: „Eine Art von Befreiung, von neuer sexueller Selbstbestimmtheit. Und das, obwohl das Gros doch eher intellektuell ist und sich durch einen kritischen TV-Konsum auszeichnet.“ (…)

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„Abendzeitung München“, 20. Mai 2005:

München ist die schnellste Stadt

MÜNCHEN Wir haben es ja immer gewusst: Die Münchner sind nicht nur die glücklichsten Menschen Deutschlands – sie sind auch die schnellsten. Eine neue Studie des Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie ergab jetzt: Nirgendwo wird so kräftig aufs Gaspedal gedrückt wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 63,75 km/h sind die Münchner in ihren Autos unterwegs – absoluter Geschwindigkeits-Rekord in Deutschland. (…)

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„Tagesspiegel“, 15. Dezember 2005:

Aus dem Glas schmeckt vieles besser — Studie: Vor allem Frauen trinken ungern aus Dosen oder Kartons — Einfluss auf die Vitaminverwertung

(…) „Das Trinkgefäß beeinflusst den Genuss sehr stark“, erklärt Henner Erbel, Chef des Instituts für rationelle Psychologie in Stuttgart. In einer Studie, die er am Dienstag präsentierte, hatten über 1000 Probanden Bier und Saft aus Pet- und Glasflaschen, Dosen und Kartons getrunken. Anschließend wurden via Elektroden die Körperreaktionen gemessen und so der “ Genusswertindex bestimmt“. (…)

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„Stern“, 30. März 2006:

(…) Rache ist Volkssport. Eine repräsentative Untersuchung, die das Institut für Rationelle Psychologie in München (GPR) unter 6000 Probanden durchführen ließ, belegt: Immer mehr Deutsche üben Rache. Die Zahl derer, die ihre Rachegefühle schon einmal „richtig ausgelebt“ haben, ist seit Anfang der 70er Jahre von rund 20 auf heute 34 Prozent gestiegen. (…)

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„Thüringer Allgemeine“, 19. April 2006:

(…) Im Sommer bescheinigte das Magazin Men’s Health den Erfurtern noch ihre Männlichkeit. In den Betten der Landeshauptstadt dauere der Liebesakt mit 13 Minuten und sechs Sekunden länger als irgendwo sonst in Deutschland. Und nun das: Erfurter Männer sind einer Studie zufolge besonders unzufrieden. Die Landeshauptstadt landete bei einer aktuellen Umfrage in den 50 größten deutschen Städten im Auftrag des Magazins nur auf Platz 46. (…)

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„B.Z.“, 20. Juli 2006:

Sex-Zahl des Tages

43 Prozent der deutschen Frauen stehen auf Männer mit schwarzem Haar. So eine Studie der Gesellschaft für rationelle Psychologie. Dunkle Typen gelten als stärker.

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„taz“, 12. Dezember 2006:

Münster ist die abergläubischste Stadt Deutschlands

HAMBURG afp/taz In Münster ist der Aberglaube am stärksten ausgeprägt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen, laut einer Umfrage des vom Teufel dreimal verfluchten Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie, Hamm in Westfalen und Hagen. (…)

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„Welt am Sonntag“, 28. Februar 2007:

Das Fegefeuer der Eitelkeiten lodert in Düsseldorf

Wenn das Stuttgarter Institut für Rationelle Psychologie ans Werk geht, dann kommen offensichtlich unangenehme Wahrheiten ans Licht. Oder sagen wir: unangenehme Wahrheiten für die Düsseldorfer Männer. Die sind nämlich nach den Erkenntnissen der Stuttgarter Forscher, die für „Men’s Health“ unterwegs waren, die eitelsten Männer Deutschlands.

Ausgerechnet wurde das mit Antworten auf einen hoch komplizierten Fragenkatalog (Legen Sie sehr viel Wert auf Ihr Äußeres? Stehen Sie gern im Mittelpunkt?), die zum Eitelkeitsquotienten verrechnet wurden (200 bedeutet maximale Eitelkeit). Düsseldorfs Männer kamen auf 146. (…)

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dpa, 14. August 2007:

Umfrage: Flirt und Sex — Kölnerinnen am schnellsten dabei

Hamburg (dpa) — Die Kölnerinnen sind laut einer repräsentativen Umfrage am ehesten schon beim ersten Date zum Sex bereit. Auch die Berlinerinnen und Leipzigerinnen lassen sich nicht lange bitten, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie im Auftrag des Hamburger Magazins „Men’s Health“ ergab. Wesentlich zurückhaltender sind demzufolge die Frauen in Schleswig-Holstein und Bayern — mit Ausnahme der Münchnerinnen. (…)

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„Emma“, 1. September 2007:

Im Frühling 2007 schlug der Münchner Neuropsychologe Prof. Henner Ertel Alarm. Sein Institut für rationelle Psychologie macht seit 30 Jahren Langzeitstudien zu den Auswirkungen von Pornografie. Bei der Auswertung der Daten aus den letzten 20 Jahren stellten die Wissenschaftlerinnen „eine dramatische Entwicklung in den letzten fünf Jahren“ fest: „Was da auf unsere Gesellschaft zukommt, ist das Grauen.“ Die Psychologen registrieren veränderte Verhaltensweisen — „Gewalt ist heute ein legitimes Mittel, Ansprüche durchzusetzen“ – und die Neurologen Veränderungen im Gehirn: „Das Gehirn passt seine Verarbeitungsstrategien an und schützt sich gegen die Flut von Gewalt und Pornografie durch Abstumpfung.“ (…)

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„Leipziger Volkszeitung“, 12. September 2007:

In Leipzigs Betten geht die Post ab

Hamburg/Leipzig (rh). Leipzig ist laut einer Umfrage der heute erscheinenden Zeitschrift Men’s Health die Stadt der Liebe schlechthin. Nirgendwo in Deutschland sonst verbringen Paare mehr Zeit im Bett als im Klein-Paris an der Pleiße — getreu dem einstigen Marketing-Slogan „Leipzig kommt“. (…)

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dpa, 15. Oktober 2007:

Studie: Berlinerinnen sind in Sachen Sex am experimentierfreudigsten

Hamburg (dpa) — Die Frauen in Berlin sind einer Umfrage zufolge in Sachen Sex am experimentierfreudigsten. Das ergab eine von der Zeitschrift „Men’s Health“ in Auftrag gegebene repräsentative Studie. Auf einer Skala von eins (überhaupt nicht experimentierfreudig) bis zehn (absolut) rangieren die Hauptstädterinnen auf 8,9, wenn es darum geht, im Bett mal etwas neues auszuprobieren.

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AP, 15. Oktober 2007:

Deutsche Frauen anspruchsvoller beim Sex als vor zehn Jahren

Sie verlangen mehr Zärtlichkeit und sportliche Männer — Umfrage
unter 2.000 Frauen (…)

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dpa, 12. November 2007:

Studie: Deutschlands eifersüchtigste Männer leben in Stuttgart

Stuttgart/Hamburg (dpa) — Deutschlands eifersüchtigste Männer leben einer Studie zufolge in Stuttgart. Auch bei Frankfurtern (Platz zwei) und Düsseldorfern (Rang drei) kocht bei Rivalenverdacht das Blut besonders schnell hoch, wie eine repräsentative Umfrage des Instituts für rationelle Psychologie (Stuttgart) in den 50 größten Städten für das Magazin „Men’s Health“ ergab. Die Westfalen bleiben demnach angesichts eines Nebenbuhlers am coolsten: Die Männer in Hamm und Herne belegten auf der Eifersuchtsskala die Ränge 49 und 50. (…)

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AP, 7. Januar 2008:

In Ostdeutschland leben die dicksten Bundesbürger

Hamburg (AP) Die Deutschen haben zu dicke Bäuche, und die dicksten Bundesbürger leben im Osten. Während der durchschnittliche Bauchumfang der deutschen Männer mit 96,97 Zentimetern schon zu groß ist, bringen es die Herren in Thüringen im Mittel auf 98,27 Zentimeter, wie eine Studie im Auftrag des Magazin „Men’s Health“ ergab. Auch die thüringischen Frauen liegen mit 87,10 Zentimetern vorn. Doch selbst die dünnsten Deutschen — die Hamburger — bewegen sich in einem Bereich, der von vielen Experten als gesundheitsschädlich eingestuft wird. (…)

(In einer früheren Version derselben Meldung hatte AP sogar getitelt: „In Ostdeutschland leben die dicksten Menschen“.)

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„Berliner Morgenpost“, 1. März 2008:

Männer schützen ihre Haut offenbar wenig gegen kalte Temperaturen. So trägt nur etwa jeder Vierte (24 Prozent) bei Kälte täglich eine Creme auf. Das ergab eine repräsentative Befragung des Instituts für rationelle Psychologie (G.R.P.) in Stuttgart. Bei den Frauen greifen dagegen 85 Prozent zur Creme. Noch weniger tun Männer für die Lippen: Von Pflegestiften macht nur jeder Fünfte (21 Prozent) regelmäßigen Gebrauch. Dagegen versorgen 37 Prozent der Frauen ihre Lippen mit Fett und Feuchtigkeit.

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„B.Z.“, 19. Mai 2008:

(…) Gerade junge Berlinerinnen stehen auf den Quickie, das ermittelte die Gesellschaft für Rationelle Psychologie. Vielleicht liegt es an der Berliner Luft, die gerade im Mai so eine Sex-Stimmung in sich trägt.

Und auch wenn Frauen dabei seltener zum Orgasmus kommen, können allein die Lust des Mannes und der Eindruck, unwiderstehlich zu sein, zu Hochgefühlen führen. (…)

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AP, 17. Juni 2008:

Hamburger Männer sind die größten

Hamburg (AP) Männer aus Hamburg sind die größten. Zumindest was die Körpergröße betrifft, überragen die Hanseaten mit durchschnittlich 1,837 Metern die Männer im Rest der Republik, wie eine Untersuchung des Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Men’s Health“ ergab. Den zweitplatzierten Münchenern sind sie damit ganze fünf Millimeter voraus. (…)

„Men’s Health“ jetzt ohne GRP-„Studien“

Die Zeitschrift „Men’s Health“ hat die Zusammenarbeit mit der „Gesellschaft für Rationelle Psychologie“ (GRP) gestoppt. Das „Institut“ hat jahrelang mit pseudowissenschaftlichen Studien Scheinnachrichten produziert, die die deutschen Medien begeistert verbreiteten. Auftraggeber war in vielen Fällen „Men’s Health“.

„Zeit Wissen“ enthüllte im Juli die dubiosen Methoden des Unternehmens (und berichtete später über die hysterischen Reaktionen von „GRP“). Die „taz“ meldete im August, dass viele renommierte Unternehmen, mit deren Referenzen sich die „GRP“ schmückte, bestritten, Kunden des Unternehmens zu sein. Und „Spiegel Online“ schrieb gestern, dass es erhebliche Zweifel an den akademischen Titeln gibt, mit denen sich Institutsvater Ertel schmückt, und deckte weitere Ungereimtheiten auf.

„Spiegel Online“ geht vorbildlich mit der Erkenntnis um. Wer einen älteren Artikel aufruft, in dem der „GRP“-Unsinn verbreitet wurde, erhält heute folgenden Hinweis:

Es gibt kaum ein Medium, das die „GRP“-Informationsattrappen nicht verbreitet hat. Besonders intensiv aber war die Zusammenarbeit mit dem Möchtegernmagazin „Men’s Health“, das regelmäßig mit Pressemitteilungen mit vermeintlichen Ergebnissen vermeintlicher Studien von „GRP“ für sich warb. Gegenüber „Zeit Wissen“ hatte „Men’s Health“-Chefredakteur Wolfgang Melcher die unkritische Haltung des Magazins verteidigt. Er sagte, die Redakteure seien nun mal keine Wissenschaftler: „Man braucht ein gewisses Grundvertrauen, das ist klar.“

Daran hält er fest: „Auch mit der normalen journalistischen Sorgfalt ist es fast unmöglich, methodische Fehler in den angelieferten Daten von Marktforschungsinstituten zu erkennen“, teilt er mir auf eine Anfrage mit. „Men’s Health“ habe sich aber, „wie gemeinhin üblich, immer auch das Studiendesign näher erläutern lassen“.

Weiter schreibt Melcher:

Wer Men’s Health kennt weiß, dass renommierte Experten das Herzstück unseres Magazins sind. In praktisch jedem Artikel vertrauen wir auf die Ratschläge und Empfehlungen von seriösen Wissenschaftlern, ausgewiesenen Beratern und sonstigen, glaubwürdigen Experten. Um so wichtiger ist es daher für uns, schon beim Anschein eines unwissenschaftlichen Arbeitens Konsequenzen zu ziehen. Aus diesem Grund haben wir die Zusammenarbeit mit GRP gestoppt, als erste Zweifel an der Arbeit dieses Instituts öffentlich wurden. Im Juni 2008 publizierten wir letztmalig Ergebnisse, die mit Hilfe des G.R.P.-Institutes entstanden waren (Redaktionsschluss für die betreffende Ausgabe war übrigens Mitte Mai).

Inzwischen liegt ja eine Anzeige gegen Herrn Ertel wegen unerlaubten Führens akademischer Titel vor. Wir werden den Verlauf des weiteren Verfahrens genau verfolgen und behalten uns gegebenenfalls weitere Schritte vor.

Die Grenzen der Grenzen (im Firefox)

Zwischendurch eine technische Frage für Freunde der Unwägbarkeiten von HTML und CSS.

Ich habe hier nebenan wieder einmal mit vielen mir meist unbekannten Menschen ein Mahnmal gegen das Kommentieren in Blogs aufgebaut, und wie sehr die Diskussion ausgeufert ist, kann man schon daran sehen, dass sie keine Grenzen mehr hat. Also, die beiden grauen Linien, die die Spalte mit den Einträgen und Kommentaren sonst einrahmen, reichen nicht mehr bis ganz oben und unten. Jedenfalls im Firefox unter Windows.

Das ist schon häufiger passiert und lässt sich zum Beispiel auch auf fernsehlexikon.de sehen, wo der linke und rechte Farbhintergrund in Wahrheit auch Rahmen sind — die bei sehr langen Seiten im Firefox plötzlich nicht mehr die Seite füllen und blöd in der Mitte herumhängen.

Kann es sein, dass es im Firefox eine Höchstlänge für border gibt? Und wenn ja, kennt jemand einen Trick, das zu umgehen?

Nachtrag, 14:25 Uhr: Hat sich erledigt, Ingo sei Dank!

„Subway“-Journalismus für alle

Wenn man ein bisschen in den Innereien der Homepage der Ulmer PR-Agentur foleys wühlt, die unter anderem für die umstrittene Fast-Food-Kette „Subway“ arbeitet, findet man noch weitere erstaunliche Dinge. Zum Beispiel eine Fallstudie, die auf der bunten Seite mit der Selbstdarstellung zwar nicht (mehr?) zu lesen ist, aber aus dem Quelltext [xml] nicht gelöscht wurde und deshalb zum Beispiel von Google gefunden wird. Darin heißt es unter der Überschrift „SUBWAY® Sandwiches im redaktionellen TV-Teil“:

Hintergrund:

Das TV-Interesse am Thema Fastfood hat in Deutschland Hochkonjunktur. SUBWAY® Sandwiches rückt als ausgewogene, frische Fastfood-Alternative zunehmend in den Fokus der TV-Kameras.

foleys PR Aufgabe:

Lancieren Sie TV-Beiträge, die die SUBWAY® Sandwiches Positionierung (frisch und individuell vor den Augen zubereitet) in Szene setzt und/oder neue Franchise-Interessenten generiert.

Maßnahmen:

Lancierung, Begleitung und Abstimmung der nachfolgenden TV-Beiträge:

  • „Wissenshunger“ (VOX, Ausstrahlungstermin 30.10.06, Einschaltquote 1.030.000)
  • „Galileo" und „3 Bewerber – 1 Job“ (Pro7, Ausstrahlungstermine 15./16.10.07, Einschaltquote 1.920.000)
  • „3 Bewerber – 1 Job“ (Pro7, Ausstrahlungstermin 22.11.07, Einschaltquote 810.000)
  • „Auf der Suche nach dem perfekten Fastfood“ (Kabel1, Ausstrahlungstermin 25.11.07, Einschaltqote 600.000)
  • „Galileo – Existenzgründung“ (Pro7, Ausstrahlungstermin 01/08)
  • „Franchising“ (franchiseportal TV, Ausstrahlungstermin 01/08)
  • „Galileo Job Spezial“ (Pro7, Ausstrahlungstermin 01/08)

Ergebnisse:

Transport der Kernbotschaften an eine breite Zielgruppe durch das Medium TV, spürbar steigende Gästezahlen und Leadanfragen nach Ausstrahlung verschiedener Beiträge.

Bis gestern hatte foleys, wie berichtet, auf seiner Homepage auch noch damit geprahlt, werbliche Beiträge für „Subway“ in Sendungen von ProSieben und Kabel 1 „initiiert“ und kontrolliert zu haben. Hinterher entschuldigte sich foleys für „evtl. missverständlich formulierte Aussagen“ und bedauerte, „wenn diese evtl. zu Irritationen geführt haben“. Ganz bestimmt ist auch die oben zitierte Fallstudie deshalb nur versteckt online, weil man sie als zutreffende Beschreibung über die Entstehung dieser werblichen Beiträge im redaktionellen Rahmen missverstehen könnte.

ProSieben dementiert die Darstellung der PR-Agentur. Als ich gestern für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nachfragte, sagte mir die Unternehmenssprecherin Petra Fink: „Niemand plaziert in irgendeiner Weise Beiträge in irgendwelchen Formaten von uns. (…) Die Einzigen, die bei uns Geschichten ‚initiieren‘, sind Redakteure.“

Ja. Und als weitere Pointe, dachte ich, taugt dieser Screenshot von der foleys-Homepage (Hervorhebung von mir):

[mit Dank an C.J.!]

Nachtrag, 14:40 Uhr. Die Agentur foleys hat ihre Homepage jetzt vom Netz genommen. In den Kommentaren nimmt Geschäftsführer Roggmann noch einmal Stellung und erklärt über die oben zitierten Sätze:

(…) es ist weder richtig was dort steht, noch wurde es bewusst veröffentlicht noch hätte es jemals veröffentlicht werden sollen.

Broder ohne Fußnoten

Das Kölner Landgericht hat in der vergangenen Woche eine einstweilige Verfügung gegen Henryk M. Broder mit einer Einschränkung bestätigt: Er darf Evelyn Hecht-Galinski nicht als „antisemitisch“ bezeichnen, wie er es in einem Beitrag auf der von ihm mitbetriebenen Seite „Die Achse des Guten“ getan hatte, wenn er diesen Vorwurf nicht konkret belegt.

Im „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet der stellvertretende Online-Chef Tobias Kaufmann unter der Überschrift „Broder mit Fußnoten“ über das Urteil und kommentiert es kritisch. Und ich frage mich, ob Kaufmann wohl wenigstens gezögert hat, als er schrieb:

Der Publizist Broder hatte auf der Internetseite „Die Achse des Guten“, die er mitbetreibt, einen offenen Brief an WDR-Intendantin Monika Piel veröffentlicht.

Denn Mitglied von Broders „Achse des Guten“, die sich als „publizistisches Netzwerk“ bezeichnet, ist auch… der stellvertretende Chef von ksta.de und Autor des Artikels, Tobias Kaufmann. Fleißig veröffentlicht er dort Artikel, vor Jahren hat er auch schon auf Broders Homepage Gastbeiträge geschrieben.

Ich habe bei Tobias Kaufmann nachgefragt, ob er nicht meint, „dass im Sinne der Transparenz ein Hinweis auf diese Nähe zu dem Objekt Ihrer Berichterstattung hilfreich gewesen wäre“. Er antwortete mir:

Ja, es ist schwerer und medienethisch heikel, über Personen oder Dinge zu schreiben, wenn man nicht vollkommen außen vor ist. Andererseits ist es bei Themen, die sehr speziell sind, schwierig, nur auf Berichterstatter zurückzugreifen, die mit der Sache gar nichts zu tun haben. Die Prozesse zwischen Broder und seinen Kontrahenten sind ein solcher Fall, weil die Frage „Gibt es jüdischen Antisemtisismus oder nicht?“ durchaus etwas Detailwissen erfordert. Nur, weil ich Herrn Broder kenne und ihm verbunden bin, das Thema jemandem zu überlassen, der die Vorgeschichte nicht kennt, wäre also nicht die richtige Lösung gewesen.

Davon abgesehen haben Sie theoretisch natürlich recht: Man hätte unter dem Text darauf hinweisen können, dass ich wie Broder Mitglied der Achse bin. Aber wir schreiben beim Stadt-Anzeiger in der Regel keine Erläuterungen über fest angestellte Redakteure unter deren Texte (anders als bei Gastautoren) – und mir wäre auch nicht bekannt, dass das bei anderen Tageszeitungen üblich ist.

Zudem: Mein Artikel ist kein Bericht (also keine neutrale Tatsachenbeschreibung), sondern eine Kolumne, die an dem dafür vorgesehenen Platz veröffentlicht und durch zwei Links zu weiterführenden, sachlichen Berichte ergänzt wurde. Außerdem ist die nicht zu leugnende „Nähe zum Objekt meiner Berichterstattung“ aus meiner Sicht dadurch abgefedert, dass ich einen betont distanzierten Text geschrieben habe, der im konkreten Fall wohl kaum als eindeutige Parteinahme für Broder verstanden werden kann.

Schließlich und endlich: Ich glaube nicht, dass Leser, die sich mit dem Thema schon mal befasst haben, die von Ihnen angesprochene Transparenz über einen solchen Hinweis benötigen. Es weiß ohnehin jeder, wo, wann und wie ich mich im „Anti-Antisemitismus-Streit“ im Netz positioniere. Die Leserpost, die ich zu dem Thema bekomme, ist stets entsprechend eindeutig.

Entschuldigung: Was für ein Geeiere. Ein Mitglied der „Achse des Guten“ schreibt über einen Rechtsstreit wegen eines Artikels auf der „Achse des Guten“, und mag das nicht wenigstens kenntlich machen, weil man das beim „Stadtanzeiger“ nicht macht und der Artikel ja auch nicht sooo kommentierend ist und die, die es wissen, es ja wissen? Und alles nur, um nicht eine einzige, schlichte, ehrliche Fußnote über die eigene Verbindung hinzuzufügen?

Clemens Wergin, der das Urteil in der „Welt am Sonntag“ im Sinne Broders kommentierte, scheint übrigens ebenfalls ein, sagen wir: guter Kumpel der Gutachsisten zu sein. Und auch Alex Feuerherdt, der im „Tagesspiegel“ über das Urteil schrieb, ist regelmäßig Gast auf der „Achse des Guten“.

Echte Netzwerker. Das eigentlich Komische ist, dass diese Leute dabei immer noch so tun, als seien sie einsame Einzelkämpfer, die mühsam gegen den Mainstream der veröffentlichten Meinung anschwimmen.

[Disclosure, natürlich: Henryk M. Broder und ich haben schon mehrmals unfreundlich übereinander geschrieben.]

Kurz verlinkt (23)

Heute ein paar Fundstücke aus dem „Guardian“:

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Peter Wilby über die Verlogenheit der Medien in der Berichterstattung über den nach seiner Haft wegen Kindesmissbrauchs nach Großbritannien zurückgekehrten Gary Glitter:

Moreover, „pervs“ play an important role in defining the boundary between the respectable folk who read and produce redtop papers and what sociologists call „the other“. The Sun may publish revealing pictures of women just above the age of consent, as well as of flat-chested models, sometimes dressed as young schoolgirls. Anybody who objects is roundly denounced as „politically correct“. But to assure us they are not encouraging paedophilia, the redtops must denounce, even more vehemently, anybody who lays a finger on anyone aged 15 years 364 days or less. This explains why Glitter’s name can never appear without being shepherded by such words as brute, evil, foul, depraved, monster, scum and, specially brought out by the Sun’s Lorraine Kelly for the occasion,“toxic effluent“.

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Ben Goldacre über die britischen Medien, die sich wie doof auf eine vermeintliche Rangfolge der Regionen mit den glücklichsten und unglücklichsten Menschen stürzten, die fast vollständig allein durch zufällige, statistisch nicht relevante Abweichungen entstand:

Dr Dimitris Ballas, the academic who did the research, had this to say: „I tried to explain issues of significance to the journalists who interviewed me. Most did not want to know.“

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Und Ben Goldacre darüber, wie die britischen Medien zweifelhafte Berichte über eine mögliche Verbindung zwischen Impfungen gegen Kinderkrankheiten (MMR-Impfungen) und Autismus erst verbreiteten und grotesk übertrieben und sich später, als sie sich als unwahr herausstellten, den Wissenschaftler statt sich selbst als Schuldigen anklagten:

The media are fingering the wrong man, and they know who should really take the blame: in MMR, journalists and editors have constructed their greatest hoax to date, and finally demonstrated that they can pose a serious risk to public health.

(Goldacres „Guardian“-Kolumne „Bad Science“ ist ohnehin außerordentlich lesenwert.)

Der „Subway“-Journalismus von ProSieben

Vor einigen Monaten habe ich, eher nebenbei, darüber geschrieben, mit welch erstaunlicher Gründlichkeit ProSieben seine Zuschauer über die faszinierende Welt der Sandwichkette „Subway“ informiert. Über den tollen Teig und die tollen Restaurants, über die tollen Ausbildungsplätze und das tolle Prinzip.

Die Sendersprecherin hatte mir allerdings auf Nachfrage erklärt, diese Berichte hätten „ausschließlich etwas mit journalistischen Gründen zu tun“.
was frag ich auch den Sender! Ich hätte natürlich die PR-Agentur „foleys“ fragen sollen — oder einfach auf ihre Homepage gucken. Dort veröffentlichte sie im April folgende Pressemitteilung:

12,91 Millionen TV-Einschaltquote in vier Monaten

Schon im letzten Jahr ist es foleys PR gelungen, SUBWAY® Sandwiches in bekannten TV-Formaten wie „Galileo“ oder „Deine Chance — 3 Bewerber, 1 Job“ auf PRO7 zu platzieren. Auch in 2008 zeigt sich die Ulmer Agentur auf diesem Gebiet sehr erfolgreich: foleys PR realisierte bereits im ersten Quartal des neuen Jahres mehrere Projekte mit „Abenteuer Leben“ auf Kabel 1 und „Galileo“ auf PRO7.

Das Team von foleys PR initiierte und begleitete dabei alle Drehs, bereitete deren Inhalte vor, briefte die Protagonisten und TV-Teams und stand ihnen und den jeweiligen Franchisepartnern vor ORt mit Rat und Tat als verantwortliche Kontrollinstanz (und Pressesprecher) zur Seite. Das Resultat: Über 73 Minuten kostenlose TV-Präsenz für SUBWAY® Sandwiches, mit 12,91 Millionen Gesamteinschaltquote und einem Mediagegenwert von über zwei Millionen Euro. Doch damit ist noch lange nicht Schluss: foleys PR hat bereits weitere spannende TV-Projekte für die Sandwichmacher in Arbeit.

foleys PR achtet dabei auf Ausgewogenheit: Nicht nur die Produkte der Sandwichmacher sollen dem deutschen Fernsehpublikum präsentiert werden. Die PR-Spezialisten legen auch Wert darauf, dass alle Facetten ihres Kunden gut beleuchtet werden. So lag der Fokus der Beiträge „Galileo Existenzgründung“ (Pro7) und „Abenteuer Wissen“ (Kabel 1) auf dem Franchisesystem SUBWAY® Sandwiches. Zukünftige Projekte werden zum Beispiel die Arbeit im einzelnen Restaurant beleuchten. foleys PR ermöglicht es seinem Kunden somit, (kostengünstig) seine Bekanntheit und Beliebtheit durch umfassende und redaktionell sehr glaubwürdige Einblicke in das System zu steigern — natürlich mit positivem Effekt auf Umsätze und Zahlen von Franchiseinteressierten.

Man soll ja skeptisch sein bei solchen PR-Meldungen. Aber komisch: Ich glaube denen jedes Wort. (Und worauf sie so stolz sind, kann man sich zum Beispiel hier angucken).

[Mit Dank an Benjamin Gasser]

Nachtrag, 14:10 Uhr. Die Agentur foleys scheint die Pressemitteilung von ihrer Seite entfernt zu haben.

Nachtrag, 16:00 Uhr. Axel Roggmann, Geschäftsführer von foleys, schreibt in den Kommentaren u.a.:

Wir möchten fest halten, dass foleys PR weder in eigenem noch im Namen dritter Schleichwerbung betrieben hat noch dieses beabsichtigt hat. Es gab keinerlei Zuwendungen an den Sender oder die Produktionsfirma. Jeder Beitrag wurde stets von einem Redakteur des Senders bzw. der von ihm beauftragten Produktionsgesellschaft unabhängig durchgeführt. Selbstverständlich wurde jedoch jeder Dreh von foleys PR (im Auftrag von SUBWAY® Sandwiches) vor Ort professionell begleitet, was bedeutet, dass z.B. evtl. vorhandene Drehpläne z.T. vorab gelesen wurden um evtl. sachliche Fehler eines Redakteurs und des Filmteams zu vermeiden (denn nachträglich festgestellte sachliche Fehler sind kaum zu korrigieren). Natürlich wurde auch den jeweiligen Franchisepartnern
(allesamt TV-unerfahren und entsprechend auf Unterstützung angewiesen) vor und während des Drehs zur Seite gestanden. Es ist die Aufgabe einer PR-Agentur sie bei solch einem Dreh zu unterstützen. Den Vorwurf von „Dauerwerbesendung“ und Schleichwerbung weisen wir von uns. Wir entschuldigen uns für evtl. missverständlich formulierte Aussagen auf unserer Website und bedauern, wenn diese evtl. zu Irritationen geführt haben.