Autor: Stefan Niggemeier

Doof wie RP-Online (8)

„Kein Text wird ohne Gegenlesen und Check von Zahlen und Namen ins Netz gestellt.“

(Chefredakteur Rainer Kurlemann im „Journalist“ 7/2009 über „Qualitätssicherung“ bei „RP-Online“)

Heute stand schon wieder so ein lustiger nebensatzophober Artikel im Online-Angebot der „Rheinischen Post“:

Die neue Staffel von „DSDS“ beginnt am 6. Januar um 20.15 Uhr. Zunächst können die Zuschauer von RTL immer mittwochs und samstags Ausschnitte aus den Vorsingen sehen. Die Castings werden gezeigt. Nach sieben Folgen gibt es dann den so genannten Recall, indem die Kandidaten erneut vorsingen dürfen, die am besten waren. Der Recall wird in der neuen Staffel unter anderem in der Karibik gemacht. In der ersten großen Liveshow „Jetzt oder Nie“ treten dann die besten 15 Sänger gegeneinander an, um in die Mottowshows zu kommen. In den Mottoshows bestimmen die Zuschauer über das Telefon, wer das nächste Mal noch dabei ist. (…)

Diesmal habe ich direkt bei „RP-Online“ nachgefragt, ob es sich möglicherweise wieder um eine Meldung aus dem Kindernachrichtendienst von ddp handelt, woraufhin der Artikel schnell verschwand. Kurlemann bestätigte dann das Versehen.

Ich kann mir nicht helfen: Ich find’s keinen Zufall, dass ausgerechnet die Mitarbeiter von „RP-Online“ Probleme haben, Kindernachrichten von richtigen Meldungen zu unterscheiden.

N24 mit Problemen im Lebensbereich

Der „Spiegel“ berichtet heute über Pläne der Sendergruppe ProSiebenSat.1, bei N24 zu sparen und die Zahl der Nachrichtensendungen noch weiter zu reduzieren. Falls es dabei auch zu Kündigungen käme, wäre das besonders bitter. Schließlich ist nicht jeder N24-Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt leicht vermittelbar…

[gefunden von Andrea Kleemann]

Bei Helmut Markworts Ehre

Wenn ich es richtig verstehe, geht es Helmut Markwort bei seinem juristischen Kampf gegen ein Zitat von Roger Willemsen um zweierlei: seine journalistische Ehre. Und die Wahrheit. Ich fürchte, beide Kämpfe sind hoffnungslos.

Fangen wir mit der Wahrheit an und schauen, wie der Mediendienst „Meedia“ über den Fall berichtet. „Meedia“ hat sich darauf spezialisiert, Meldungen aus fremden Quellen abzuschreiben, ist aber leider nicht gut darin, Meldungen richtig aus fremden Quellen abzuschreiben. Als Markwort am vergangenen Dienstag vor dem Bundesgerichtshof unterlag, schrieb „Meedia“:

Es ging um ein Gespräch, das Markwort Anfang der 90er-Jahre mit dem Schriftsteller Ernst Jünger geführt hatte und vom [sic!] dem Willemsen nun behauptete: „Das ‚Focus‘-Interview, das Markwort mit Ernst Jünger geführt haben will, war schon zwei Jahre zuvor in der ‚Bunten‘ erschienen.“

Und als Markwort am nächsten Tag bekannt gab, dass er prüfen wolle, ob er gegen das Urteil vors Bundesverfassungsgericht ziehen wolle, schrieb „Meedia“:

Es ging um ein Gespräch, das Markwort Anfang der 90er-Jahre mit dem Schriftsteller Ernst Jünger geführt hatte und vom [wiederum sic!] dem Willemsen nun behauptete: „Das ‚Focus‘-Interview, das Markwort mit Ernst Jünger geführt haben will, war schon zwei Jahre zuvor in der ‚Bunten‘ erschienen.“

Nur hat Markwort gar kein Interview mit Ernst Jünger geführt und dies auch nicht behauptet. Genau das ist der erschütternd banale sachliche Kern des jahrelangen Rechtsstreits. Willemsens Aussage ist falsch, weil das Interview nicht Markwort, sondern Axel Thorer geführt hat. Ist es nicht eine schöne Ironie, dass „Meedia“ diesen Fehler jetzt wiederholt? (Die Kommentare liest dort übrigens auch niemand.)

Markwort beharrt außerdem darauf, dass die Interviews in „Bunte“ und „Focus“ nicht identisch gewesen seien. Das ist aber eine bloße Nebelkerze. Tatsache ist, dass der „Focus“ nicht nur viele alte Zitate wiederholte, sondern an mehreren Stellen den falschen Eindruck erweckte, das zweieinhalb Jahre alte Interview sei aktuell entstanden. Der „Spiegel“ berichtete damals über seinen neuen Möchtegernkonkurrenten:

Nun streiten sich Thorer und Focus-Chef Markwort, „wer wen über den Tisch gezogen hat“ (Markwort). Thorer sagt, das Magazin habe das alte Interview ohne sein Zutun neu verpackt. Markwort spielt den Geleimten: Thorer habe das vergilbte Stück als frische Ware verkauft.

Handelt es sich um dasselbe Interview, wie Willemsen behauptet? Entscheiden Sie anhand einiger Ausschnitte selbst:

„Bunte“, 14.03.1991 „Focus“, 13.09.1993
Kam die Wiedervereinigung zu schnell — und ist sie zu teuer?

Wenn dein Bruder vor der Tür steht, lässt du ihn rein und fragst nicht, was er dich kosten wird.

Kam die Wiedervereinigung zu schnell, wurde sie zu teuer? Jünger schüttelt sein Cäsarenhaupt: „Ich war beglückt über die Wiedervereinigung, ich hatte sie nicht erwartet. Selbstverständlich gibt es Schwierigkeiten. Aber wenn ein Bruder vor der Tür steht, laß ich ihn erst einmal rein und seh‘ dann, wie ich zurechtkomme.“
Ist die Angst des Auslands vor einem neuen Großdeutschland berechtigt?

Ich glaube nicht. Wir haben genug vom Nationalismus! Das neue Deutschland ist ja nur ein beschränktes Deutschland, ohne Schlesien, Pommern. Die DDR — das sind 16 Millionen Deutsche, die zu 60 Millionen hinzukommen: eine bessere Provinz.

Aber da ist die Angst des Auslandes vor einem neuen Großdeutschland.

Jünger: „Ich glaube nicht. Wir haben genug vom Nationalismus! Das neue Deutschland ist ja auch nur ein beschränktes Deutschland, ohne Schlesien, Pommern. 17 Millionen Deutsche sind zu 60 Millionen hinzugekommen. Eine bessere Provinz.“

Hat der gefährlichste Moment Ihres Lebens mit Hitler zu tun?

Ja. Es war der Tag, an dem Hitler mich treffen wollte. Durch ein Wunder hinderte ihn eine Änderung des Reiseplans in letzter Minute daran. Stellen Sie sich vor: Fotos, die um die ganze Welt gegangen wären! Eine einzigartige Gelegenheit für gewisse Leute, meinen Ruf nach dem Krieg noch ein wenig mehr zugrunde zu richten.

Kurz zuvor kam es zum „gefährlichsten Moment seines Lebens“. Es war der Tag, an dem Hitler sich bei ihm zu Hause angesagt hatte.

Jünger: „Wenn der Sie sehen wollte, konnten Sie einfach nichts machen. Aber durch ein Wunder hinderte ihn eine Änderung des Reiseplans in letzter Minute daran. Stellen Sie sich die Fotos vor, die um die Welt gegangen wären! Eine einzigartige Gelegenheit für gewisse Leute, meinen Ruf nach dem Krieg noch ein wenig mehr zugrunde zu richten.“

Nazi waren Sie jedoch nie. Warum nicht?

Das war für mich eine Frage des Geschmacks, des Stils. Hitler war eine minderwertige Persönlichkeit, gegen die ich von Anfang an Mißtrauen und Abneigung empfand. Die Brutalität, Vulgarität und Ignoranz der Parteiführung war augenfällig. Hitler war ein historischer Ladenhüter. Der Angriff auf die Juden sein Kardinalfehler. Die Zukunft, der Weltstaat, wird keine Rassen mehr kennen.

Wieso diese Distanz zu Hitler? frage ich.

Jünger: „Das war für mich eine Frage des Geschmacks und des Stils. Hitler war eine minderwertige Persönlichkeit, gegen die ich von Anfang an Mißtrauen und Abneigung empfand. Die Brutalität, Vulgarität und Ignoranz waren augenfällig. Hitler war historisch ein Ladenhüter. Der Angriff auf die Juden sein Kardinalfehler. Die Zukunft, der Weltstaat, wird keine Rassen mehr kennen.“

Wer waren die größten Persönlichkeiten, die Sie in Ihrem Leben getroffen haben?

Ich bin nur zwei Menschen begegnet, die einen magischen Eindruck auf mich gemacht haben — dem Maler Pablo Picasso und dem Philosophen Martin Heidegger. Da spielte sich wirklich etwas ab.

Gab es in seinem langen Leben Menschen, die ihn nachhaltig beeindruckt haben?

Jünger: „Nur zwei. Der Maler Pablo Picasso und der Philosoph Martin Heidegger. Da spielte sich etwas ab.“

Worauf sind Sie stolz?

Dass ich in den Handbüchern der Entomologie neun Schmetterlinge und Käfer gesehen habe, die meinen Namen tragen.

Und worauf ist er stolz?

„Auf die Insekten, die meinen Namen tragen. Nicht auf die Bücher.“

Man ahnt: Es ist weniger Willemsens ungenaue Darstellung als die Episode selbst, die an Markworts gutem journalistischem Ruf kratzt (von dessen Existenz wir jetzt einfach mal hypothetisch ausgehen). Insofern ist es erstaunlich, dass Markwort glaubte, dass es eine gute Idee wäre, ausgerechnet an diesem Fall ein Exempel zu statuieren — und nicht gegen Willemsen, sondern die „Saarbrücker Zeitung“ vorzugehen, weil die unter der Überschrift „Heute wird offen gelogen“ ein Interview mit Willemsen veröffentlicht hatte, in dem der halbfalsche Satz Willemsens stand.

Und die Jünger-Geschichte war, wie man so schön sagt, kein Einzelfall. Im Juli 1994 veröffentlichte die Illustrierte ein „Focus-Interview“, das vier Mitarbeiter der Zeitschrift „L’Express“ vor dem französischen Nationalfeiertag mit dem damaligen Staatspräsidenten François Mitterrand geführt hatten, tat aber so, als hätte es erst danach stattgefunden. Das Staatspräsidium bezeichnete die Verfälschungen als „absolut unzulässig“. Und 1995 musste der „Focus“ einräumen, dass ein Interview mit der bangladeschischen Schriftstellerin Taslima Nasrin gar nicht stattgefunden hatte — Markwort erklärte damals, er und seine Redaktion seien von einem freien Mitarbeiter „hereingelegt“ worden.

Ja, das alles ist lange her. Und vielleicht sollte man über die Ehre Helmut Markworts doch eher auf der Grundlage neuerer Befunde urteilen. Es bietet sich unter anderem diese Geschichte an, bei der sich ein interessanter Kontrast zeigt zwischen der Bereitschaft, andere zu diffamieren, und der fehlenden Bereitschaft, kritische Berichte darüber hinzunehmen.

Oder natürlich die aktuelle Berichterstattung im „Focus“ über die angebliche Affäre zwischen Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht. Der „Spiegel“ hatte seinen Bericht darüber ja mit dem Hinweis begründet, dass das Private politische Folgen habe. Der „Focus“ veröffentlicht heute genaue Details, wann und unter welchen Umständen sich die beiden Linken-Politiker angeblich vor zwei Jahren in Lafontaines Wohnung getroffen haben. Journalistisch scheingerechtfertigt wird die Enthüllung dieser privaten Details mit der Nachricht, dass beide bespitzelt worden seien.

Das ist der Gipfel der Heuchelei: Man berichtet darüber, dass Lafontaine bespitzelt wurde, spricht von einem „neuen Wirbel um Oskar Lafontaine“, den man selbst erst produziert, und legitimiert so die Veröffentlichung der angeblichen Ergebnisse der Spitzelei.

Aber damit der klagefreudige Herr Markwort nicht wieder seinen Anwalt losschicken muss, um seine Ehre zu verteidigen, stelle ich sicherheitshalber klar: Der verlogene „Focus“-Artikel stammt nicht von ihm, sondern von „Focus“-Korrespondent Armin Fuhrer. Markwort ist für ihn nur verantwortlich.

Mein Leben & ich

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Es gibt sie noch, die Überraschungen im deutschen Fernsehen.

In der Nacht auf Samstag zeigte RTL ab 1.52 Uhr unerwartet zwei Folgen der bislang ungesendeten letzten Staffel der schönsten Comedyserie, die der Sender je produziert hat: „Mein Leben & ich“ mit Wolke Hegenbarth. Angekündigt war für diese Zeit die bizarre Fake-Dokureihe „Verdachtsfälle“, und aus dem offiziellen Programmdienst von RTL im Internet geht bis jetzt noch nicht hervor, dass etwas anderes kam. Nur in den Videotext waren (versehentlich, muss man vermuten) Hinweise durchgesickert, und tatsächlich liefen dann die 62. und 63. Folge von „Mein Leben & ich“ (in umgekehrter Reihenfolge natürlich). Weitere neue Folgen könnten in den nächsten Wochen zu sehen sein, teilweise hat RTL sogar schon Termine veröffentlicht (Samstag, 1.55 Uhr, Sonntag, 6.25 Uhr, Mittwoch, 2.20 Uhr), sicher ist nichts.

Selbst für einen Sender wie RTL, der viel Erfahrung damit hat, treue Serienfans zu ärgern, ist der Umgang mit „Mein Leben & ich“ spektakulär. Drei Jahre lang lag die sechste Staffel fertig produziert im Schrank. Den Erfolg der Serie, die bei Kritikern und Publikum angekommen war, beendete der Sender, als er die originelle Idee hatte, die fünfte Staffel im Fußballsommer 2006 erst nur halb zu zeigen, aber teilweise parallel zu den WM-Spielen. Als die Geschichte ein halbes Jahr später weiterging, war das Zuschauerinteresse nur noch durchschnittlich.

Ein Sendersprecher erklärte, für eine Ausstrahlung am Hauptabend fehlten dazu passende Sendungen — was völliger Unsinn ist: In diesem Sommer hat RTL etwa am Montagabend erfolgreich Sitcoms gezeigt hat, darunter die Serie „Der Lehrer“, die vorher zwei Jahre im Sendekeller abhängen durfte und die RTL im Doppelpack wegsendete (was bei neun Folgen nicht aufgeht, RTL aber egal war: Die letzte Folge blieb halt ungesendet oder lief, wer weiß es, in Fünf-Minuten-Schnipseln rückwärts zwischen den Sex-Hotline-Spots in der Nacht).

Sie müssen sie wirklich hassen, bei RTL, die letzten Zuschauer, die noch ein paar Restansprüche an ihr Programm haben.

Lafontaine & das Medien-Perpetuum-Mobile

In einem Punkt immerhin gibt der „Spiegel“ zu, in seiner Berichterstattung über Oskar Lafontaine und sein angebliches Verhältnis zu Sahra Wagenknecht einen Fehler gemacht zu haben.

Aber machen wir vorher noch einen kurzen Abstecher in die heutige Medienkolumne von Kai-Hinrich Renner im „Hamburger Abendblatt“, in der er schreibt:

In Berliner Politik-Kreisen gilt es mittlerweile als gesichert, dass die „Spiegel“-Story stimmig ist. Der klagefreudige Lafontaine hat bisher nicht mal eine Gegendarstellung verlangt.

„Stimmig“ ist ein schönes Wort in diesem Zusammenhang. Offenbar wissen weder Renner noch die „Kreise“, mit denen er gesprochen hat, ob die „Spiegel“-Geschichte stimmt. Vielleicht hatte das „Abendblatt“ auch nur keine Lust, die angebliche Klagefreude des Politikers doch noch herauszufordern.

Aber das erleichtert die journalistische Arbeit natürlich ungemein, wenn sich Stimmigkeit oder Plausibilität als neues publizistisches Kritierium durchsetzt: Endlich nicht mehr recherchieren müssen, was war, sondern nur noch, was gewesen sein könnte. Das veröffentlicht man dann, und wenn der Betroffene „nicht mal eine Gegendarstellung verlangt“, nimmt man es fortan als wahr an. (Was hätte Lafontaine in der vergangenen Woche auch anderes zu tun gehabt, als sich um Gegendarstellungen zu kümmern — mal abgesehen von der Frage, wie klug ein solches Vorgehen gewesen wäre. Im übrigen behauptet der „Spiegel“ nicht einmal, Lafontaine habe ein Verhältnis zu Wagenknecht, sondern nur, dass es Gerüchte in der Linkspartei gebe, die ihm das unterstellen. Was hängen bleibt, ist natürlich etwas anderes.)

Ich kann nicht beurteilen, ob die „Spiegel“-Behauptungen über Lafontaine wahr (oder auch nur „stimmig“) sind, und zu der perfiden Art, wie der „Spiegel“ seine Umwidmung zum Klatschblatt rechtfertigt, ist an anderen Stellen schon genug gesagt worden. Aber nachhaltig faszinierend finde ich es, wie die „Spiegel“-Autoren sich zu ihrem Gerüchtetext, der überwiegend aus Fragen besteht, eine zusätzliche Scheinquelle gebastelt haben. Sie schreiben:

Auch ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vor zwei Wochen („Lafo hat was am Laufen mit Sahra Wagenknecht“) blieb unwidersprochen.

Aber die „FAS“ hat das nicht berichtet. Sie hat in ihrer wöchentlichen Kolumne „Herzblatt-Geschichten“, die ironisch die Behauptungen der Klatschblätter kommentiert, berichtet, dass das in der „Bunten“ stehe, dort angedeutet unter anderem durch die Formulierung:

„Die Kommunistin Sahra Wagenknecht, intime Kennerin von Lafontaines Positionen und nicht nur in Streikfragen mit ihm auf Augenhöhe, verlangt wie er regelmäßig französische Verhältnisse.“

Und woher hat die „Bunte“ diesen merkwürdigen Satz? Aus dem „Spiegel“, wo sich die Autoren Stefan Berg, Markus Deggerich und Frank Hornig mit ihm Mitte Oktober für eine „vielversprechende Karriere in der Bütt“ empfohlen hätten, wie Jens Berger treffend kommentiert.

Also noch einmal: Der „Spiegel“ schreibt, was die „FAS“ schreibt, was die „Bunte“ schreibt, was der „Spiegel“ schreibt. Oder kürzer: Der „Spiegel“ bestätigt sein eigenes Gerücht mit seinem eigenen Gerücht. Hut ab vor soviel Chuzpe.

Ich habe gestern Georg Mascolo, den „Spiegel“-Chefredakteur gefragt, ob so ein Vorgehen seriös sei. Er hat das nicht direkt beantwortet, sagt aber:

„Die Autoren haben für dieses Stück wochenlang recherchiert. Es gibt keinen Anlass an der Darstellung zu zweifeln.

Bei dem Text in der FAS handelt es sich erkennbar um eine Glosse; sie hätte so im SPIEGEL nicht zitiert werden dürfen.“

Wie gesagt: Immerhin.

PS: Natürlich hat sich das Klatschblatt „Bunte“ auch in dieser Woche wieder dem Thema gewidmet, unter der bestimmt lustig gemeinten Überschrift: „Oskar und die linke Lady“. „Bunte“ weist darauf hin, dass Frau Wagenknecht „süß-saure Krabben im Wok oder Lammhüfte in Rotweinjus“ koche und 1997 mit „reichlich Brautschmuck im Haar“ geheiratet habe, „obwohl“ sie noch 1989 in die SED eingetreten sei. Und als einen Beleg für die Affäre nennt „Bunte“ was? Natürlich:

Auch die renommierte „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete vor zwei Wochen: „Lafo hat was am Laufen mit Sahra Wagenknecht.“

Die Medien haben das Perpetuum Mobile entdeckt. Läuft ohne Antrieb von außen, macht aber viel Dreck.

[Offenlegung: Ich schreibe regelmäßig für die FAS.]

Über Enke und Werther

Die Medien arbeiten seit einer Woche daran, die Zahl der Selbstmorde in Deutschland in die Höhe zu treiben.

Selbstmord ist ansteckend. Berichterstattung über Suizide erhöht die Zahl der Suizide. Das ist der sogenannte „Werther“-Effekt, benannt nach Goethes Roman. Nachdem er erschienen war, soll sich eine Reihe von Lesern in ähnlicher Form das Leben genommen haben wie die liebeskranke Titelfigur.

Der amerikanische Soziologe David Philipps wies vor 35 Jahren nach, dass immer, wenn die „New York Times“ prominent über einen Selbstmord berichtet hatte, die Zahl der Selbstmorde signifikant anstieg. In vielen weiteren Untersuchungen wurde der beunruhigende Effekt seitdem immer wieder bestätigt: Je länger und prominenter über den Suizid berichtet wurde, umso größer war der folgende Anstieg der Selbstmordrate. Wenn ein Selbstmord nur in New York groß auf der Titelseite behandelt wurde, nicht aber in Chicago, stieg die Zahl der Selbstmorde in New York stärker als in Chicago. Während eines neunmonatigen Zeitungsstreiks in Detroit 1967/68 sank die Zahl der Selbstmorde hier signifikant.

1981 zeigte das ZDF in bester Absicht Robert Strombergers realistisches Drama „Tod eines Schülers“ über einen Jugendlichen, der sich vom Zug überrollen lässt. Hinterher nahm die Zahl der Eisenbahnsuizide bei jungen Männern um 175 Prozent zu. Auch bei der Wiederholung der Serie eineinhalb Jahre später stellten Wissenschaftler noch einen erheblichen Nachahmungseffekt fest.

Der australische Psychiater Robert D. Goldney‌ fasste die Ergebnisse der Forschung 1989 so zusammen, dass sich auch Journalisten verstehen könnten:

„Es besteht kein begründeter Zweifel mehr, dass die Medien zu Selbstmorden beitragen. Eine unreflektierte Berichterstattung wird zwangsläufig zu weiteren Selbstmorden führen.“

Wäre es also am besten, wenn Medien gar nicht über Selbstmorde berichten? In den meisten Fällen, wenn es zum Beispiel nicht darum geht, etwa die Missstände in einer Schule aufzudecken, wo sich plötzlich viele Jugendliche das Leben nehmen, lautet die Antwort: Ja. Es wäre am besten, wenn Medien gar nicht über Selbstmorde berichten.

Das ist für Journalisten eine unerträgliche Antwort. Journalisten gehen davon aus, dass es gut ist, wenn etwas an die Öffentlichkeit kommt. Dass es erlaubt sein muss, über etwas zu berichten, das sich unzweifelhaft ereignet hat.

Kleiner kommunikationswissenschaftlicher Exkurs: Nach Max Weber lässt sich zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik unterscheiden. Verantwortungsethik bewertet Handlungen nicht danach, ob sie in bester Absicht geschehen, sondern nach den Folgen, die sie haben („zweckrationales Handeln“). Gesinnungsethik bewertet Handlungen dagegen vor allem aufgrund von Überzeugungen und Werten wie dem der Wahrhaftigheit. Ein Journalist, der sich gesinnungsethisch richtig verhält, muss allein dafür Sorge tragen, dass das, was er berichtet, wahr ist. Man spricht dabei vom wertrationalen Handeln, das Weber so definiert:

„[Wertrational handelt], wer ohne Rücksicht auf die vorauszusehenden Folgen handelt im Dienst seiner Überzeugung von dem, was Pflicht, Würde, Schönheit, religiöse Weisung, Pietät oder die Wichtigkeit einer ‚Sache‘ gleichviel welcher Art, ihm zu gebieten scheinen. Stets ist […] wertrationales Handeln ein Handeln nach ‚Geboten‘ oder oder gemäß ‚Forderungen‘, die der Handelnde an sich gestellt glaubt.“

Journalisten (nicht nur) in Deutschland fühlen sich, wie unschwer zu erraten ist, ganz überwiegend einer Gesinnungsethik verpflichtet und lehnen Verantwortung für die Folgen ihres Handelns ab. So glaube sie, die Pflicht zu haben, über Suizide zu berichten — unabhängig davon, ob diese Berichterstattung zu weiteren Suiziden führt.

Die Erkenntnis, dass es am besten wäre, wenn Medien über die meisten Suizide gar nicht berichten würden, widerspricht also nicht nur dem Wettlauf um Auflage und Quote, sondern auch ganz fundamental dem journalistischen Selbstverständnis eines ganzen Berufsstandes.

Aber dem besinnungslosen Kampf um Aufmerksamkeit, Auflage und Quote widerspricht es natürlich auch, und vermutlich lässt sich nur so die flächendeckend grotesk verantwortungslose Berichterstattung der vergangenen Tage erklären. Man könnte den Eindruck haben, eine ganze Branche hätte sich zu einem großen Feldversuch entschlossen, einmal zu testen, wie weit sich die Zahl der Selbstmörder in die Höhe treiben lässt, wenn man jeden einzelnen Ratschlag zur Suizidprävention ignoriert.

Studien haben gezeigt, dass die Suizidrate nach Berichten über Suizide unter anderem ansteigt,

  • wenn das Opfer besonders prominent ist
  • wenn die Berichterstattung prominent auf den Titelseiten stattfindet
  • wenn sich die Berichterstattung über Tage hinzieht
  • wenn der Ort und die Methode des Suizids genau beschrieben wird
  • wenn sich gefährdete Menschen mit dem Opfer identifizieren können.

Der „Spiegelfechter“ Jens Berger ist schon am vergangenen Mittwoch die Medien-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft zur Suizidprävention durchgegangen:

Ein Suizid sollte nicht als Aufmacher auf der Titelseite erscheinen. Geschenkt, bis auf die FTD erschien heute kein einziges Publikumsmedium mit einem anderen Thema als Aufmacher.

Es sollten weder Fotos noch Dokumente wie der Abschiedsbrief publiziert werden. Natürlich wäre es naiv, anzunehmen, dass eine Berichterstattung über den Freitod eines Sportstars ohne Foto auskäme. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Abschiedsbrief nicht in den nächsten Tagen 1:1 von der BILD-Zeitung abgedruckt wird, geht derweil allerdings gegen Null.

Der Suizid sollte nicht als nachvollziehbare, konsequente oder unausweichliche Reaktion dargestellt werden oder als alternativlos dargestellt werden. Im Falle Enke hatten die lieben Kollegen der schreibenden Zunft bereits am gestrigen Abend nichts Besseres zu tun, als den Freitod als nachvollziehbare Reaktion auf den Tod seiner Tochter darzustellen.

Die Suizidmethode und der Ort des Suizids sollten weder detailliert beschrieben, noch abgebildet werden. „Natürlich“ weiß heute ganz Deutschland ganz genau, an welchem Ort sich Robert Enke wie umgebracht hat. Selbst komplett irrelevante Details werden in den Rang einer Sondernachricht gehoben.

Und es ist nicht nur die „Bild“-Zeitung, die seit einer Woche alles dafür tut, Auflage, Leid der Angehörigen und Zahl der Suizide zu steigern — und sich im Zweifelsfall wie immer auf ihre „Informationspflicht“ berufen würde. Und nicht nur die genauso skrupellose Fernsehversion namens RTL.

Bei kaum einem Medium (die „FAZ“ vielleicht ausgenommen, bei der ich allerdings natürlich befangen bin) habe ich in den vergangenen Tagen so etwas wie Zurückhaltung aus Sorge um den „Werther-Effekt“ feststellen können. Schon am Dienstagabend enthielten die Meldungen der Nachrichtenagentur dpa jedes verdammte Detail über den Ort und den Ablauf des Geschehens.

Dabei lässt sich sogar zeigen, dass eine veränderte, zurückhaltende Berichterstattung Leben rettet. In Wien gelang es, die Zahl der Suizide und Suizidversuche in der U-Bahn um 60 Prozent zu senken, nachdem die Redaktionen Empfehlungen des österreichischen Vereins für Suizidverhütung umgesetzt hatten, über Selbstmorde nicht emotional, auf keinen Fall mit Foto, nicht auf der Titelseite und möglichst kurz zu berichten.

Noch einmal die Empfehlungen, was Medien tun können, um den „Werther-Effekt“ möglichst gering zu halten:

  • Sie sollten jede Bewertung von Suiziden als heroisch, romantisch oder tragisch vermeiden, um möglichen Nachahmern keine post-mortalen Gratifikationen in Form von Anerkennung, Verehrung oder Mitleid in Aussicht zu stellen.
  • Sie sollten weder den Namen der Suizidenten noch sein Alter und sein Geschlecht angeben, um eine Zielgruppen-Identifizierung auszuschließen.
  • Sie sollten die Suizidmethode und – besonders bei spektakulären Fällen – den Ort des Suizides nicht erwähnen, um die konkrete Imitation unmöglich zu machen.
  • Sie sollten vor allem keine Informationen über die Motivation, die äußeren und inneren Ursachen des Suizides andeuten, um so jede Identifikations-Möglichkeit und Motivations-Brücke mit den entsprechenden Lebensumständen und Problemen des Suizidenten vermeiden.

Oder in konkreter Empfehlung:

  • Beschreibe den Suizidenten, die Methode, den Ort, die Lebensverhältnisse und die Gründe so abstrakt, dass sie kein Anschauungsmaterial mehr enthalten, das einer möglichen Identifikation und Enthemmung Vorschub leisten könnte (nach W. Ziegler und U. Hegerl, 2002).

Nun kann man natürlich sagen, dass es unrealistisch ist, diese Empfehlungen im Fall eines so prominenten und beliebten Menschen wie Robert Enke umzusetzen. Allerdings sind es gerade die Suizide von solchen Menschen, die besonders viele Nachahmungstäter herausfordern. Und bei aller Trauer um den Nationaltorwart, bei aller Anerkennung, was für ein besonderer Sportler und Mensch er gewesen sein mag, muss man die Frage auch stellen, inweit die grenzenlose Heroisierung, die in den vergangenen Tagen passiert ist, gefährlich ist.

Und natürlich hilft es wenig, wenn sich nur zwei, drei Medien an die Empfehlungen halten und sich alle anderen mit spektakulären Bildern, knalligen Titelseiten, detaillierten Grafiken und exklusiven Abschiedsbriefen überbieten. Natürlich müsste es eine Absprache, eine Vereinbarung der Medien geben, sich gemeinsam an bestimmte Vorgaben bei der Suizid-Berichterstattung zu halten. Ich kann aber auch sechs Tage nach dem Tod von Robert Enke keinen Beteiligten, kein Medium erkennen, das überhaupt eine Diskussion über einen solchen Kodex in Gang setzt.

Mag sein, dass es unrealistisch ist, davon auszugehen, dass die Medien anders über einen Fall wie den des Robert Enke berichten könnten. Dann seien wir aber auch ehrlich genug zu sagen, was der Preis für diese vermeintliche Informationspflicht und diesen Verkaufswettkampf ist. Er lässt sich in Menschenleben zählen.

Flausch am Sonntag (9)

Zwanzig Jahre ist es her, dass der große Douglas Adams sich mit dem Zoologen und Fotografen Mark Carwardine auf den Weg machte, die letzten Tiere ihrer Art zu besuchen. Aus ihrer Reise zum Aye-Aye, dem Weißen Rhinozeros, dem Yangtse-Delfin und anderen entstanden eine BBC-Radioserie und eines meines Lieblingsbücher.

Während Adams unterwegs war, hütete der von mir sehr verehrte Stephen Fry sein Haus in England. Und sah jetzt nach, was aus den aussterbenden Tierarten geworden ist, die Adams ge- und besucht hatte — wieder mit Carwardine, diesmal aber für eine sechsteilige Fernsehreihe, die gerade in der BBC gelaufen ist.

Es fehlt etwas der besondere Humor des Schriftstellers, der Fjordland in Neuseeland (eine magische Gegend, die ich vor einigen Jahren kennenlernen durfte) zum Beispiel so beschrieb:

„Würde man ganz Norwegen nehmen, es ein bißchen durchkauen und alle Elche und Rentiere rausschütteln, es dann zehntausend Meilen weit um die Welt schleudern und mit Vögeln auffüllen, wäre das Zeitverschwendung, weil es so aussieht, als hätte das schon jemand getan.“

Aber es ist Fernsehen vom Feinsten: unterhaltsam und lehrreich, aufwändig und herzerwärmend, und das hier ist die Szene, in der Sirocco, ein von Hand aufgezogener Kakapo (der auch eine eigene Facebook-Seite hat und twittert), dem Fotografen seine Zuneigung zeigt:

(Eine Szene mit einem dieser fantastischen Kiwis gibt es auch, aber die wirkt doch ein bisschen unfreundlich dem eigentlich gerade Mittagsschlaf haltenden Tier gegenüber, obwohl das natürlich alles für einen guten Zweck ist, irgendwie.)

Freigegeben


(„Bild“, 14. November 2009)

Es hat natürlich eine gewisse Konsequenz, das dazuzuschreiben, dass die Paparazzi-Fotos von der Fotografierten „freigegeben“ wurden, bei einer Zeitung, für die Selbstverständlichkeiten keine Selbstverständlichkeit sind. Und wahrscheinlich sind sie bei „Bild“ am Donnerstagabend mit einem seltenen, wohligen Gefühl ins Bett gegangen, endlich mal das Richtige getan zu haben, und trotzdem nicht darauf verzichten zu müssen, die Trauer einer Frau in großen Bildern ausstellen zu können.

Ich wär aber trotzdem gern dabei gewesen, bei dem Gespräch, in dem Teresa Enke die Fotos von ihr „freigab“, und stelle mir das ungefähr so vor:

Ding Dong, wir sind’s, „Bild“ Hannover. Hallo Frau Enke, können wir kurz reinkommen? Nee, danke, wir haben schon was getrunken. Ja, Frau Enke, hamSe ja sicher gemerkt, dass wir Sie heute den ganzen Tag verfolgt haben, vorm Haus, auf dem Weg zum Auto, auf dem Friedhof, mit Ihrer süßen Tochter — die ist aber auch wirklich ein Schatz. Ja, das haben wir natürlich alles fotografiert. Doch, auch auf dem Friedhof, haben Sie vielleicht gar nicht mitgekriegt, mit so einem Tele, von hinter dieser kleinen Baumgruppe! Na, wir wollten da ja auch nicht mehr stören als nötig. Jedenfalls, sehen Sie mal, das hier sind die Fotos, die wir gemacht haben, also unsere kleine Vorauswahl. Und, naja, das soll ja nicht so aussehen, als würden wir die gegen Ihren Willen veröffentlichen, ist ja auch eine schwere Zeit für Sie. Vielleicht können Sie einfach welche raussuchen, die Ihnen gefallen, die okay wären? Das hier, aus dem parkenden Auto, wo der Rückspiegel so eine malerische Unschärfe macht, und Sie ganz in Schwarz in der Ferne, das hat doch was. Ach, eine Handvoll würde schon reichen, muss gar nicht viel sein, das hier, wo Sie allein mit einem Regenschirm am Grab Ihrer Tochter Lara stehen, das können wir zum Beispiel ganz groß ziehen, das wär schon schön. Also, Frau Enke, überlegenSe sich’s. Und Beileid nochmal!

Das Geschäft mit den Bildern

Die Firma, die die Bergungsarbeiten am Bahnübergang gefilmt hat, an dem sich Robert Enke das Leben genommen hat, und die das Glück hatte, auch Teresa Enke in dem Moment gefilmt zu haben, als sie an die Unglücksstelle kommt und verzweifelt die Polizisten fragt, was mit ihrem Mann ist, diese Firma heißt NonstopNews.

Sie ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte „unabhängige Nachrichtendienst“ Deutschlands, und Aufnahmen von Unfällen und Bergungsarbeiten, eingeklemmten Verletzten und weggetragenen Leichen sind ihr Geschäft.

Am Dienstag verschickte sie um kurz vor Mitternacht das Angebot per E-Mail an die Redaktionen.

Bilderangebot: Schock für ganz Fußball-Deutschland: Nationaltorwart Robert Enke von Zug erfasst und tödlich verletzt

NewsNr. 10007
Stand: 2009-11-10 20:54:30
Länge: 6+6:00 Min.
Verfügbar: 23.55 Uhr (…)

Datum: Dienstag , 10. November 2009, 18:30 Uhr
Ort: Eilvese, Region Hannover, Niedersachsen
(…)

Die aktuellen NonstopNews-Bilder und die O-Töne :

  • Totale der Einsatzstelle, Großaufgebot Feuerwehr und Polizei vor Ort
  • Regionalbahn auf den Gleisen,
  • Feuerwehrleute stehen rund um den Regionalzug
  • Auto von Robert Enke unweite des Bahnübergangs,
  • Exklusiv: Abfahrt Rettungswagen
  • Exklusiv: Mercedes M-Klasse von Robert Enke wird auf Abschlepper sichergestellt
  • Notfallseelsorger vor Ort Polizei bei Unfallaufnahme
  • Bahnhof Eilvese
  • Seelsorger mit Feuerwehrleuten im Gespräch
  • Frau von Robert Enke, Teresa: „Jetzt sagen sie mir endlich was mit meinem Mann ist“
  • Abfahrt Leichenwagen
  • Zahlreiche Fans an der Einsatzstelle, Regionalzug fährt an stehenden Zug vorbei
  • Fans mit Hannover 96 Trikots und Schals legen Kerzen nieder
  • O-Töne mit mehreren Fans an der Einsatzstelle: …kann gar nicht sein dass Robert Enke tot ist…können uns nicht vorstellen das er das ist…haben aus dem Fernsehen davon erfahren und sind zur Einsatzstelle gefahren…trifft uns wie ein Schlag…kann nicht glauben das er das getan hat…können uns aber nicht vorstellen das er sich umgebracht hat weil Jogi Löw ihn nicht in der Nationalelf spielen lässt…kenne ihn persönlich aus dem Dorf und ist als superlieber netter Typ bekannt, hat ihm aus dem Dorf keiner zugetraut…
  • O-Ton Polizei Hannover (Name auf Band): …Lokführer meldete Person auf den Gleisen… vollbesetzte Regionalbahn…als wir gemerkt haben wer das ist waren wir alle sehr erschüttert…haben Auto gefunden…
  • O-Ton Stefan Wittke, Sprecher von Robert Enke:…sind alle sehr betroffen…habe ihn am Montag das letzte Mal gesehen, gab keine Anzeichen das was nicht in Ordnung ist…war ein großer Mann der uns verloren gehr…man kann noch nicht abschätzen was das für den Verein für Konsequenzen hat…
  • Schnittbilder

Bestellen Sie das TV-Material unter (…) – Standort: Hannover (…)

(Alle Formatierungen im Original)

Und die Fernsehsender nahmen das Angebot an und kauften die Aufnahmen. Mindestens das ZDF, RTL und Kabel 1 zeigten auch die Szene, in der wir erfahren, wie es aussieht, wenn eine Frau an den Ort kommt, an dem sich ihr Mann gerade das Leben genommen hat — ProSieben sogar unverpixelt, mit Ton und, für alle Fälle, Untertiteln.