Autor: Stefan Niggemeier

dpa und der total zue Boyzone-Sänger

Vor einem halben Jahr wurde bekannt, dass „Spiegel Online“-Chefredakteur Wolfgang Büchner dpa-Chef wird. Damit verbunden war für viele Kritiker die Hoffnung, dass sich die Nachrichtenagentur in vielerlei Hinsicht locker macht — auch was Sprache und Themen angeht. Der scheidende Chefredakteur Wilm Herlyn selbst hatte von einer „schrecklich altbackenen Nachrichtensprache“ gesprochen, in der viele dpa-Autoren „verharren“. Und Büchner sagte in einem Interview, das die Agentur mit ihren eigenen Chefs zum 60. Geburtstag führte, auf die Frage, ob die Entwicklung zur Boulevardisierung der Informationen eine Chance oder ein Risiko sei:

„Unterhaltung — auch Klatsch und Tratsch — ist seit jeher ein wichtiger Teil des Journalismus, das war schon zu Zeiten der Minnesänger so. Wenn Journalisten — ganz gleich ob bei einer Lokalzeitung, einer Website, im Fernsehen oder bei einer Agentur — diesem Bedürfnis Rechnung tragen, sorgen sie dafür, dass ihre Leser sich diese Informationen nicht an anderen Stellen suchen.“

Gestern brachte dpa mehrere ausführliche Berichte über den Tod des Boyzone-Sängers Stephen Gately auf Mallorca, und wenn man wollte, konnte man darin schon erkennen, wie das aussieht, wenn dpa sich locker macht. Um 17.15 Uhr brachte die Agentur eine Zusammenfassung, die so begann:

London/Palma de Mallorca (dpa) — Boyzone-Sänger Stephen Gately soll nach Medienberichten vor seinem plötzlichen Tod stundenlang heftig gezecht haben und später an seinem Erbrochenen erstickt sein. Der 33-Jährige habe mit seinem Mann Andrew Cowles (32) in der Nacht zum Samstag in einem Schwulenclub auf Mallorca Cocktails und Weißwein konsumiert und sei komplett betrunken gewesen, berichteten britische Boulevardzeitungen am Montag. Der Anwalt von Gatelys Familie wies die Darstellung zurück.

Drei Stunden später folgte eine neue Version, mit weiteren Details und der ein oder anderen geänderten Formulierung. Im zweiten Satz war nicht mehr davon die Rede, Gately sei „komplett betrunken“ gewesen. Nun hieß es:

Der 33-Jährige habe mit seinem Mann Andrew Cowles (32) in der Nacht zum Samstag in einem Schwulenclub auf Mallorca Cocktails und Weißwein durcheinandergetrunken und sei total zu gewesen, berichteten mehrere britische Boulevardzeitungen am Montag.

Das ist doch mal ein erfrischender Bruch mit der schrecklich altbackenen Nachrichtensprache: „total zu“ war der schwule Popstar also. Die Formulierung hat immerhin den Vorteil, dass man auch sprachlich gleich auf dem Niveau der Medien ist, die der dpa als glaubwürdige Grundlage für Spekulationen über den Tod eines Menschen dienen. Die „Sun“ will einen anonymem „partygoer“ aufgetan haben, der mit Gately und seinem Partner etwas getrunken habe, und schreibt ihm den Satz zu, Stephen sei „total betrunken“ gewesen. Die dpa glaubt’s und zitiert den unbekannten „Nachtschwärmer“. Die deutsche Nachrichtenagentur findet auch erwähnenswert, dass das Paar „den Medienberichten zufolge“ einen „jungen Mann“ kennenlernte und Gatelys Partner mit ihm die Nacht zusammen verbracht habe. Später habe Cowles „vergeblich versucht, den Sänger wiederzubeleben, hätten Freunde berichtet“, berichtet die „Sun“, berichtet dpa. Und, Tatsache: Die Quellen der berüchtigten britischen Boulevardzeitung sind, wörtlich: „Friends“ und „One Pal“. Ausführlich transkribiert die Agentur, was die „Sun“ berichtet — eine Zeitung, die nicht zögerte, schon am Montag zu behaupten, die Todesursache des Sängers zu kennen: Totgesoffen habe er sich.

Oder anders: Er war halt „total zu“.

(Inzwischen liegt das Ergebnis der Obduktion vor, und angeblich haben weder Alkohol noch Drogen beim Tod Gatelys eine Rolle gespielt. Ich wäre aber — nach Rücksprache mit dem Pathologen meines Vertrauens — vorsichtig, das für erwiesen zu halten, bis die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen vorliegen. Aber so wenig die Medien die Obduktion abwarten konnten, können sie wiederum das jetzt abwarten.)

Wolfgang Büchner hat seiner Agentur neulich Regeln für den Umgang mit vermeintlich „exklusiven Informationen“ gegeben. Regeln für den Umgang mit vermeintlich exklusiven Informationen anderer Medien scheint es bei dpa nach wie vor nicht zu geben. Und das Schlimme daran ist, dass dpa diese Mischung aus Gerüchten, Spekulationen und Lügen adelt: Über den Umweg über die Nachrichtenagentur wird für andere Medien aus der unseriösen Quelle „Sun“ die seriöse Quelle dpa.

Andererseits: Wenn seriöse Journalisten unseriöse Meldungen von Blättern wie der „Sun“ verbreiten, sorgen sie wenigstens dafür, dass ihre Leser sich diesen Unsinn nicht an anderen Stellen suchen.

Horst Lichter

Die Mainzelmännchen können einpacken: Horst Lichter ist das neue Maskottchen des ZDF.

Der Vergleich hinkt natürlich. Ganz so oft wie der Fernsehkoch tauchen die alten Zeichentrickmützen ja wirklich nicht im Programm auf. Und während sie im Dienst des ZDF stehen, scheint es bei Lichter umgekehrt.

Aber der Mann ist nicht schlecht als Fernsehmaskottchen, gerade für ein älteres Publikum. Auch bei nachlassender Sehschärfe kann man ihn leicht an Glatze, Brille, Bart erkennen, notfalls auch am rheinländischen Dialekt und der Konzentration auf das, was unser Leben lebenswert macht: Sahne und Butter. Den aufgeschäumten Süppchen der Sterneköche, zwischen denen er sich vor ein paar Jahren dank Kerner plötzlich widerfand, setzt er Mächtigkeit und Gutbürgerlichkeit entgegen und entdeckte, dass sich darauf in Verbindung mit entsprechend rustikalem Humor eine ganze Karriere aufbauen lässt. In seinem Comedybühnenprogramm, das, natürlich, das ZDF ausstrahlt (Teil 2 am Dienstag um 23 Uhr), bringt er das Publikum zum Juchzen, indem er ein Pfund Butter ins Kartoffelpüree rührt („eine Messerspitze“, sagt er und balanciert den ganzen Fettklumpen auf der Spitze). Er erzählt, das Gute an Vegetariern sei, dass man sie nicht beerdigen müsse, sondern kompostieren könne, macht sich über Wasabi lustig, als sei Sushi diesen Monat erst in Europa angekommen, und erklärt: „Bei den Japanern ist ein Herd so wichtig wie im Vatikan ein Bordell.“

Wirklich lustig ist er nur, wenn er spontan auf eine Situation reagieren kann, dann ist er sensationell schlagfertig, und weil er auch Frauen so gerne anfasst, kann es sein, dass das ZDF ihn heimlich zum Nachfolger von Gottschalk bei „Wetten dass“ aufbaut, wo er im Sommer schon als Moderator der Nachbereitungsshow sowas wie Karnevalsstimmung verbreitete.

Er ist im ZDF nicht nur in drei verschiedenen Kochshows zu sehen, sondern auch Dauergast in der Talkshow seines Biographen Markus Lanz, der mit ihm ein Weihnachtsspecial „Mein Advent in Südtirol“ drehte und eine Sendung zum Doch-nicht-Formel-1-Comeback von Michael Schumacher mit der uns damals alle bewegenden Frage eröffnete: „Horst, wie hast du davon erfahren?“ In zwei Wochen bekommt Lichter auch noch eine eigene Talkshow (Titel, natürlich: „Aber bitte mit Sahne“), und das Vierteltragische daran ist, dass der Mann in kleinen Dosen durchaus eine interessante Würze im Programm hätte sein können und nicht zwangsläufig zum personifizierten Sodbrennen hätte werden müssen.

(c) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Der blanke Wahn

Levi Johnston, der uneheliche Vater des Enkelsohns der ehemaligen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, wird sich möglicherweise für ein amerikanisches Erotikportal ausziehen und hat einen Werbefilm für Pistazien gedreht.

Das ist die Nachricht, und die Menschen in den führenden deutschen Online-Boulevardredaktionen, also bei sueddeutsche.de, „RP-Online“ und „Spiegel Online“, die diese Information heute auf den Tisch bekommen haben mit dem Auftrag, daraus einen klickträchtigen Artikel zu machen, haben vermutlich unser Mitleid verdient. Sie haben sich bestimmt auch etwas anderes unter Journalismus vorgestellt, als das tägliche Aufplustern solcher Nichtigkeiten durch rituelles Interpretieren und Halluzinieren.

Da geht’s ihnen wie mir.

Und die Sache mit Johnston ist in der Zusammenballung von Vergangenheits- und Möglichkeitsformen nun besonders anspruchsvoll, schließlich ist er der Nicht-mehr-noch-nicht-Schwiegersohn der Nicht-mehr-Gouverneurin und Noch-nicht-Präsidentschaftskandidatin, genau genommen sind beide im Moment also ungefähr nichts.

„Spiegel Online“ vorspannt:

Neue Peinlichkeiten aus dem angeblich so sittenstrengen Palin-Clan: Der frühere Schwiegersohn-Aspirant der zurückgetretenen Gouverneurin will sich unbedingt für das Magazin „Playgirl“ entkleiden. Doch bis dahin wirbt Levi Johnston erst einmal für Nüsse.

Die dezente Andeutung eines Hodenwitzes gibt Pluspunkte in der B-Note, aber Johnston „Sittenstrenge“ zu unterstellen, ist allein der Notwendigkeit geschuldet, einen Pseudo-Kontrast zu konstruieren, ebenso wie der Gaga-Satz, mit dem der Artikel beginnt: „Besonders zurückhaltend waren die Palins ja noch nie (…).“ Nicht?

Die Fallhöhe der Geschichte schrumpft auf mikroskopische Größenordnungen, wenn man dann liest, dass Johnston sich für ein Männermagazin schon einmal halb ausgezogen hatte, was dem großen deutschen Nachrichtenportal tatsächlich auch damals schon eine Meldung wert war. Überschrift, jawohl: „Palins Beinah-Schwiegersohn posiert ohne Hemd“.

Es stellt sich weiter heraus, dass „Spiegel Online“ das Magazin „Playgirl“, das Johnston vielleicht nackt zeigen wird, für ein „Heft“ hält, dabei erscheinen die nackten Jungs längst nur noch online.

Das konnte der diensthabenden Kollegin von sueddeutsche.de nicht passieren, die offenbar „Playgirl“ bei Wikipedia nachgeschlagen hat, dort das eindrucksvolle Adjektiv „pornographisch“ fand sowie ein paar weitere Informationen über die vermutete Leserschaft, was dringend benötigtes Material zum Skandalisieren dieser ganz und gar egalen Geschichte darstellte:

Ob Johnston, Vater eines gemeinsamen Kindes mit der 18-Jährigen Bristol Palin, weiß, was mit dem Fotoshooting auf ihn zukommt? Er selbst gab zu, er habe noch nie einen Blick in das Magazin geworfen. Mit den Inhalten kenne er sich trotzdem aus: Dem Daily Telegraph sagte er, er nähme an, es gehe um Typen, die für Frauen posieren. Dass das Playgirl eine große homosexuelle Fangemeinde hat, ist ihm offenbar nicht klar.

Ui. Nicht-mehr-Gouverneurinnen-nicht-mehr-noch-nicht-Schwiegersohn posiert für Schwule! Na, das wäre ja, also, das wäre ja was. Der sueddeutsche.de-Artikel beginnt übrigens so:

Ein Glück, dass der Wahlkampf ums amerikanische Präsidentenamt längst vorbei ist – noch vor einem Jahr hätte das, was sich gerade im Palin-Clan tut, für Riesenwirbel gesorgt: Levi Johnston, der Beinahe-Schwiegersohn der konservativen Ex-Gouverneurin von Alaska, will blank ziehen.

Der erste Satz ist schön: Da erfährt man sogar, unter welchen Umständen die Nicht-Nachricht, die sueddeutsche.de als Nachricht bringt, eine Nachricht gewesen wäre. Aber wenn Sie mir bitte auf einen kleinen Exkurs folgen würden:

Ich weiß nicht, ob es eine Altersfrage ist, aber ich kriege Pickel, wenn ich die Formulierung „blank ziehen“ höre, jedenfalls außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes gelallter Sätze wie: „Kuckma, die geile Schlampe zieht blank!“ Wie hat es dieser Begriff geschafft, erst seine alte Bedeutung vom Zücken des Schwertes zu verlieren und dann von der Prollsprache aus die Welt der seriösen Medien wie sueddeutsche.de zu erobern?

Ich glaube, was ich an der Verwendung so eklig finde, ist die merkwürdige Kombination aus Geilheit und Prüderie, die er ausdrückt, dieses völlig abwegige Erstaunen darüber, dass jemand in der Öffentlichkeit oder sogar für die Öffentlichkeit intimere Bereiche seines Körpers entblößt. Jeder dieser Akte scheint heute mit einem Staunen gefeiert zu werden, als fände die Diskussion vor 40 Jahren statt und als wäre es heute möglich, mittags Programme wie RTL oder Pro Sieben einzuschalten, ohne dass einem nackte Brüste entgegenkugelten. Aber egal, wie allgegenwärtig nackte Frauen heute sind — in der „Bild“-Redaktion kann eine prominente Brustwarze, die für den Bruchteil einer Sekunde viertelenthüllt war und dabei fotografiert wurde, immer noch ganze Orgasmuskaskaden auslösen. Ich schweife ab.

Denn da sind ja noch meine Freunde von „RP-Online“. Für die ist das mit dem Nacktausziehen nicht ganz so schockierend wie für die Kollegen, denn immerhin hat der junge Mann ja schon für Pistazien geworben:

Damit ist es aber noch nicht genug: Johnston wirbt seit einigen Tagen in einem Werbespot für Pistazien. Im vergangenen Jahr hatte der 19-Jährige seine sittenstrenge Schwiegermutter in spe im Präsidentschaftswahlkampf in Bedrängnis gebracht, als er Palins Tochter schwängerte. [Über diesen Satz und den Gebrauch des Wortes „schwängern“ könnte ich ähnlich lange und fruchtlose Exkurse schreiben wie über das „blank ziehen“, aber glauben Sie mir: Das wollen Sie nicht lesen.]

In dem kurzen Spot wird jetzt genau darauf angespielt: Während Johnston genüßlich an seinen Pistazien knuspert, und hysterische Fans nach ihm schreien, hört man aus dem Off: „Jetzt macht es Levi Johnston mit Schutz.“ Damit hat der junge Mann schon eine Schmerzgrenze überschritten. Die Nacktbilder für „Playgirl“ dürften ihm damit nicht mehr schwer fallen.

Ist die Logik nicht toll? Und dieser rührende Gedanke, dass diesem versehentlich in die Öffentlichkeit geratenen jungen Mann sonst das Ausziehen, mutmaßlich für Geld, „schwer fallen“ könnte?

(Falls Sie übrigens das mit dem „Schutz“ nicht verstehen, könnte das daran liegen, dass weder „RP-Online“ noch „Spiegel Online“ erwähnen, dass in dem Film neben Johnston ein Bodybuilderguard steht, was für das Verständnis nicht ganz unwesentlich wäre, wenn nicht alles in dieser Geschichte unwesentlich wäre.)

Aber die Doofen von „RP-Online“ haben ja nicht einmal verstanden, dass Johnston das alles nicht zuletzt tut, um Palin und ihre Familie zu ärgern, weil er sich von der Mutter seines Kindes Ende vergangenen Jahres getrennt hat. Das können sie auch nicht verstehen, weil sie von dieser Trennung, die nun wirklich eine Art Nachricht war, nicht wissen und stattdessen fantasieren:

Düsseldorf (RPO). Politisch ist von der US-Republikanerin Sarah Palin nicht mehr viel zu hören. An bunten Geschichten um die ehemalige Gouverneurin von Alaska mangelt aber dennoch nicht. Jetzt will sich ihr zukünftiger Schwiegersohn für das Magazin „Playgirl“ ausziehen.

Sollte sich Sarah Palin tatsächlich auf eine Präsidenschaftskandidatur im Jahr 2012 vorbereiten, dürften ihr diese Schlagzeilen überhaupt nicht gefallen. Ausgerechnet ihr zukünftiger Schwiegersohn, Levi Johnston, will sich für Nacktaufnahmen ausziehen, die demnächst in dem US-Magazin „Playgirl“ erscheinen könnten.

Bitte fragen Sie mich nicht, warum ich das alles aufgeschrieben habe. Irgendwie hatte sich nach dem Urlaub diese Hornhautschicht noch nicht wieder gebildet, die mich sonst gelegentlich davor schützt, mich auf den blanken Wahnsinn des deutschen Online-Journalismus einzulassen.

Nachtrag, 9. Oktober, 13:30 Uhr. „RP-Online“ hat den Text unauffällig teilkorrigiert, hält aber aus irgendwelchen Gründen an der Formulierung „Schwiegersohn in spe“ fest.

Internet-Manifest-Ping-Pong

Die Frage nach Bezahlinhalten ist vielleicht ein – wenn auch für die Qualität und Rolle der Presse in Zukunft entscheidender – Nebenschauplatz, aber manchmal erwachen dort die grauen Zellen und schicken die ersten Botenstoffe aus. Wenn sie nicht sofort durch Glaubenssätze abgebloggt werden, entstehen so die ersten Kriterien und Argumente für eine vernunftbegabte Auseinandersetzung.

„WAZ“-Geschäftsführer Bodo Hombach antwortet auf unser Manifest.

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Sie fordern neue Ideen, neues Denken. Wir auch. Denn die an Ideenlosigkeit nicht zu überbietende Hamburger Erklärung hat uns deutlich gemacht, in welch katastrophalem Zustand sich das unternehmerische Denken in Deutschlands Medienhäusern befindet, wie veränderungs- und beratungsresistent diese Unternehmen sind.

Nun könnte man sie im Sinne der Marktwirtschaft einfach Richtung Untergang wanken lassen. Nur: Damit ist auch die Zukunft des Journalismus gefährdet – und das kann nicht im Sinn einer Demokratie sein.

Thomas Knüwer antwortet Bodo Hombach.

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mit dem medium das massenhaft „opfer“ produziert meint hombach natürlich nicht etwa die bildzeitung, „wild und hund“ oder das feldtelefon, sondern das internet. mit „anarchie“ meint er offenbar newsgroups, foren, blogs, webseiten, suchmaschinen oder soziale netzwerke die sich weltweit gebildet haben und dummerweise nur in deutschand der deutschen jurisdiktion unterliegen. und wie jeder weiss, sind nur die rücksichtslosen im internet erfolgreich: google, spiegel online, netzpolitik.org, die huffington post, ebay, amazon. schlimmer noch ist das beispielsweise bei facebook, xing, studivz und dem anarcho-netzwerk twitter. auch dort sind nur die rücksichtslosesten mitglieder an der macht. das alles muss dringend reglementiert werden, jetzt kommts, weil freiheit kinderpornographie ermöglicht. freiheit, anarchie, opfer, rücksichtslosigkeit, kinderpornografie. was für eine argumentationskette!

Felix Schwenzel antwortet Bodo Hombach.

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1. Das Internet ist anders.
… aber Journalismus im Internet ist nicht notwendig gratis.

Kommunikationswissenschafter Stephan Ruß-Mohl setzt unseren 17 Thesen 17 eigene entgegen.

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Qualität – noch so ein Reizwort. Ruß-Mohl schreibt: „Das Internet ‚entlarvt‘ gar nichts. Journalismus, der aufklärt, Spin reduziert, Skandale enthüllt, Korruption eindämmt, kostet Geld und hat große, arbeitsteilige und leistungsfähige Redaktionen zur Voraussetzung.“ Das ist es wieder, das sattsam bekannte Hohelied auf den Qualitätsjournalismus, der investigativ recherchiert, Skandale noch und nöcher aufdeckt und den Mächtigen ausdauernd auf die Finger klopft. Doch darum geht es ja gar nicht. Niemand, auch nicht das Manifest oder dessen Autoren bestreiten, dass investigativer Journalismus richtig und wichtig ist, auch wenn man ihn zunehmend mit der Lupe suchen muss. Das Internet macht aber transparent, wenn beispielsweise dutzende Zeitungen tagtäglich mit der gleichen Agenturberichterstattung inkl. demselben Foto aufmachen, das Internet macht nachvollziehbar, wenn deutsche Edelfedern ohne Quellenangabe aus amerikanischen Zeitungen abschreiben. Ein Journalistik-Professor müsste doch so etwas eigentlich gut finden. Oder nicht?

Stefan Winterbauer antwortet Stephan Ruß-Mohl.

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14 Jahre sind vergangen, seitdem Joshua Quittner in seinem berühmten »Hotwired«-Text „Way New Journalism“ die Vision eines ganz anderen Journalismus im Internet entwickelt hat. Es lohnt sich, Quittners Text noch einmal auf den Bildschirm zu holen: Er nennt nicht nur die Werkzeuge, die das Netz zur Verfügung stellt, sondern beschreibt auch deren möglichen Gebrauch: Multimedialität, Vertiefung, Dynamik der Texte, Journalismus als Gespräch, Publikumskritik, die Bedeutung von Amateuren – all das findet sich dort bereits. Seither ist viel Zeit für den Realitätstest gewesen, zu dem er damals aufgefordert hat. Das Manifest lässt wenig davon erkennen, dass der Erfahrungsschatz seither größer geworden ist.

Kommunikationswissenschafter Christoph Neuberger kommentiert das Manifest.

Programmhinweis (32)

Carolin Emcke spricht am kommenden Sonntag im „Streitraum“ der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin mit dem Frankfurter Pädagogik-Professor Micha Brumlik, dem NDR-Journalisten Kuno Haberbusch, dem Chef der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger und mir über:

„Öffentlichkeit und Vertrauen — wie viel Zweifel an unseren Medien brauchen wir?“

Die Krise stellt zur Zeit alles auf den Prüfstand: unsere Vorstellung von Kapitalismus, von Bildung, von Arbeit, von Globalisierung — nur die Öffentlichkeit selbst, das Instrument, mit dem wir uns als Gesellschaft über uns selbst verständigen, mit dem wir uns über unsere Werte und Konflikte auseinandersetzen, bleibt seltsam ausgenommen. Warum? Taugen unsere Medien eigentlich noch, diese dringend anstehenden Diskussionen zu führen? Gibt es eine Glaubwürdigkeitskrise des Journalismus, der nicht nur den Journalismus beschädigt, sondern auch unsere Fähigkeit, uns kritisch mit uns selbst auseinander zu setzen? Führt die Entwicklung des Internets zu einer größeren kritischen Distanz und partizipativer Lebendigkeit der Diskussion oder nur zu einer Fragmentisierung und Individualisierung der Gesellschaft? Was ist der Ort für soziales Lernen oder politische Bildung – das öffentlich-rechtliche Fernsehen, das Internet, das Klassenzimmer? Wieviel Selbstkritik ertragen die Medien selbst?

Sonntagsredner telefonieren billiger

Im vergangenen Jahr sprach Bodo Hombach, der Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, bei einer Veranstaltung namens „Bayreuther Dialog“ zum Thema „Die Moral der Medien — Im Zwiespalt zwischen Qualität und Profit“ [pdf]. Den Untertitel, der ihm offenbar vom Veranstalter vorgegeben war, wies er aber in einer Sprache, die vage an Deutsch erinnert, gleich zurück:

Wer einen solchen Zwiespalt propagiert, oder Verleger die sich da hineintreiben lassen, verspielen die Zukunft ihrer Qualitätsmedien und ihren Markt [äh… sic!]. Sie beschleunigen den Trend zum Gratisjournalismus, der keine andere Funktion hat, als den Zwischenraum zwischen Anzeigen zu füllen, und der über kurz oder lang selber zur Werbung werden wird, also auch gekauft werden kann. (…)

Qualität und vernünftiger Profit sind unter diesen Umständen kein Gegensatz, sondern bedingen einander.

Beim Verlag der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ sei man da schon total weit, sagte Hombach, der den Zuhörern zum Beweis ein Papier mitgebracht hatte, in dem die Verantwortlichen seiner Zeitung 2007 ein paar journalistische Selbstverständlichkeiten aufgeschrieben und zum „Ehrenkodex“ verklärten hatten, dessen historische Unterzeichnung sie in einem dem Anlass angemessenen Foto festhielten und der sie zu großem Selbstbehudel animierte.

Hombach sagte bei dieser Gelegenheit (wiederum offenbar unredigiert): „Wenn von Qualitätszeitungen die Rede ist, sollen unsere Titel genannt werden, was heißt: Wenn unser Leser sagt, ‚das habe ich in der Zeitung gelesen‘, dann muss das bedeuten, dass es wahr ist.“ Er fügte hinzu: Gerade die Regionalzeitungen müssten ein deutliches Signal gegen die Vermischung von Werbung und redaktionellen Inhalten setzen. Der Verhaltenskodex der „WAZ“-Mediengruppe sei ein „Element in der Kette einer Qualitätsoffensive, die wir noch steigern wollen“.

Wenn man so naiv wäre anzunehmen, dass all das Gerede ernst gemeint war, hätte man sich nun fragen können, wie die Kollegen von der „WAZ“-Gruppe angesichts der superstrengen Vorgaben über die eindeutige Trennung von reaktionellen und werblichen Inhalten ihren neuen Telefontarif bewerben würden, den sie seit heute in Zusammenarbeit mit E-Plus ihren Lesern verkaufen wollen. Als Anzeige gekennzeichnet? In einer Extra-Rubrik „In eigener Sache“? Jedenfalls gestalterisch abgesetzt von den journalistischen Inhalten, wegen des Vertrauens und so?

Ja. Oder so:

Das ist die Titelseite der „Neuen Ruhr-Zeitung“ von gestern. Und sicherheitshalber schwärmte die Redaktion auf Seite 3 gleich noch weiter:

In anderen Blättern der „WAZ“-Gruppe sah es offenbar ähnlich aus.

Nun kann man natürlich sagen, dass es sich dabei nicht um Schleichwerbung handelt, weil die Redaktion ja nicht für ein fremdes Unternehmen wirbt, sondern für ein Produkt, an dem das eigene Haus zumindest mitverdient. Das ändert aber nichts daran, dass es sich nicht um journalistische Texte, sondern Werbetexte handelt, die hier als redaktionelle Inhalte präsentiert werden:

An Rhein und Ruhr. Fast 80 Prozent der Bundesbürger verfügen über mindestens ein Handy. Ob privat oder beruflich – für die meisten von uns ist das Mobiltelefon im Alltag unverzichtbar. Seine Einsatzmöglichkeiten nehmen immer mehr zu: Fotografieren, Musik hören, spielen, im Netz surfen. Doch das Wichtigste ist natürlich das Telefonieren, denn das bringt die Menschen zusammen.

Dafür macht jetzt die WAZ Mediengruppe, zu der auch die NRZ gehört, mit ihrem Mobilfunktarif „wir mobil“ ein besonders günstiges und übersichtliches Prepaid-Angebot: Unschlagbar günstig ist „wir mobil“ mit 3 Cent pro Minute für Anrufe in das deutsche Festnetz. (…)

Selbstverständlich können unsere Leserinnen und Leser als Kunden von „wir mobil“ nicht nur im Inland günstig telefonieren. In mehr als 110 Ländern ist man wie gewohnt erreichbar und aus über 70 Ländern kann normal telefoniert werden. (…)

Aber nur telefonieren war gestern, jetzt kommt das Internet aufs Handy (…).

usw. usf.

Unter Fotos, auf denen Menschen sich vor Symbolen für das Einzugsgebiet der „WAZ“-Gruppe glücklich Telefone ans Ohr halten, stehen Sätze wie:

Plaudern ohne versteckte Kosten kann man mit dem neuen Tarif „wir mobil“.

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Das Wort „Kleingedrucktes“ haben die Handyvertragskäufer der „WAZ“ jedenfalls wörtlich genommen und es auf der Homepage sicherheitshalber auch nur in Eierschalenhellgrau auf Weiß gedruckt:

Aber natürlich darf man die Formulierungen aus dem Artikel nicht auf die Goldwaage legen, schließlich handelt es sich bei ihm um Werbung, die bloß deshalb von der „NRZ“ und ihren Schwesterblättern wie ein journalistischer Artikel aufgemacht wurde, damit der Handyvertragsverkäufer WAZ vom Vertrauen profitiert, das die Leser der scheinbar unabhängigen Redaktion ihrer Regionalzeitung entgegenbringt.

Wie hatte „WAZ“-Kommentator Bodo Zapp im Mai 2008 zum einjährigen Bestehen des tollen Kodex noch geschrieben?

Gesellschafter, Geschäftsführer, Chefredakteure, Anzeigenleitung und Betriebsräte stellten sich mit ihren Unterschriften voll hinter den WAZ-Kodex, der unter dem Leitgedanken „Die Redaktion ist nicht käuflich“ klare Vorgaben gibt. Der sagt, wie die Grenzen zwischen Anzeigen und Redaktion zu ziehen sind.

American Flausch

Mir geht’s wie der Freundin von Herrn Beetlebum: Ich kann nicht aufhören, Eichhörnchen zu fotografieren — obwohl spätestens nach zwei Wochen im Südwesten und Nordosten der USA klar war, dass die Tiere in diesem Land viel zu allgegenwärtig sind (und zwar unabhängig von der Klimazone und Stadt oder Land), als dass sie bei jedem Auftauchen solche Verzückung rechtfertigen würden. Aber, andererseits, ich meine…

…awwwwww. Und außer den großen Grauhörnchen zwieseln da ja auch noch die kleineren, weniger buschigen und etwas skeptischer dreinblickenden Erdhörnchen durch die Gegend:

In den Wüstenlandschaften und Canyons Utahs wächst außerdem etwas, das man wohl — angesichts der Illustration auf den Warnschildern — als Kryptoflausch bezeichnen muss:

Im nächsten Bild geht es ausnahmsweise nicht so sehr um die Kühe, als um das Verkehrsschild: Der Staat Utah kennzeichnet seine Landesstraßen mit einem Bienenstocksymbol — was deutlich charmanter war, als wir noch nicht wussten, dass der Bienenstock nur deshalb ein Wahrzeichen des Landes ist, weil er für die Emsigkeit und den Fleiß seiner (mormonischen) Einwohner steht. Nun ja.

Und ich mag mich täuschen, aber kann es sein, dass in Amerika selbst die Hasenohren größer sind als bei uns?

Mit Schafcontent kann ich leider gar nicht dienen — obwohl sich in den berühmten Nationalparks im Süden Utahs und Norden Arizonas eigentlich reichlich Dickhornschafe rumtreiben sollten. Die Indianer haben das Tier freundlicherweise mal auf etwas, das man heute „Zeitungsfelsen“ nennt, skizziert:

(Aber mit solchen Perspektiven wie denen hier hätte ich ohnehin nicht mithalten können.)

Die folgenden sympathischen Maultiere nehmen gerade ersten Kontakt auf mit Menschen, die sich gleich in den Grand Canyon heruntertragen werden, machen das aber nicht mit jedem. Pffft. Lasttiere sind auch nicht mehr das, was sie mal waren…

Dieser etwas überrascht aussehende Geselle ist ein Elch aus der Nähe vom Moosehead Lake im Nordosten Neuenglands, der vermutlich etwas frustriert ist, weil gerade Paarungszeit ist und angesichts der Auswahl wohl kaum eine Elchdame verzweifelt genug ist, sich auf ein Techtelmechtel mit einem Bullen mit halbem Geweih einzulassen:

Und schließlich hätte ich da noch eine besondere Kuhsorte, die sich leider in der Dämmerung mit der kleinen Digitalkamera und ohne Stativ nicht mehr richtig gut fotografieren ließ:

Wer errät, welchen typisch amerikanischen Spitznamen man den so gezeichneten Tieren gegeben hat?

Urlaubsvertretung: der Herm

Ein chronisches Problem mit diesem Blog ist ja die schlechte Stimmung, die es verbreitet. Dauernd machen alle alles falsch, Menschen mit gefärbten Haaren bekommen Aufmerksamkeit zugefächert, und in den Kommentaren versuchen die Leute immer wieder, sich Konsonanten zu kaufen!

Aber das ändert sich jetzt, denn in den kommenden zweieinhalb Wochen wird dieser freundliche junge Mann hier unten (also, der rechts) für Stimmung sorgen und versuchen, das hoffnungslos überzogene Karma-Konto dieses Blogs ein bisschen auszugleichen:

Er heißt Markus Herrmann, man nennt ihn Herm, er kommt aus dem Wald, ist vor wenigen Wochen erst von Bielefeld nach Berlin gezogen und verbringt seine Tage gerade damit, seine Bachelorarbeit zum Mediengestalter nicht zu schreiben. Ich muss zugeben, dass ich wenig über ihn weiß, aber irgendwann dem Charme seines Blogs „Herm’s Farm“ erlegen bin, in dem er auf außerordentlich schluffieske Weise über sein Leben schreibt und sich keine unnötigen Gedanken über Zeichensetzung und überschüssige Apostrophe macht und in dem für mich völlig unerklärlich Sätze wie „Das wird so toll alles“ ohne eine wattige Ironiehülle herumstehen.

Das könnte ein ziemlicher Kulturschock werden, wenn er hier übernimmt, und als kleine Demonstration, wie fremd und unangemessen positiv sein Zugang zu mir vertrauten Themen ist, zitiere ich hier mal aus einem aktuellen Eintrag:

Ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Jeden Morgen, den ich neuerdings mit fürchterlich guten fürchterlichen Reality-Soaps und Süßigkeiten ausgiebig im Bett verbringe, muss ich dran denken, dass sich in der Wohnung drunter ein Zahnarzt befindet. Quasi parallel zu mir liegt da also gerade jemand auf diesem Stuhl, während ich hier mein Schlafshirt mit Hilfe von Knusperflocken in eine Landkarte der Mecklenburgischen Seenplatte verwandele. Furchterregend. Manchmal hört man auch Bohrgeräusche wenn man durch den gewohnten Zahnarztpraxengeruch im Treppenhaus läuft.

Steht man aber erstmal bei Sonnenschein im Hof, ist aber alles wieder gut, denn dann fühlt man sich so, als wäre man in einer lauen ZDF Donnerstag Abend Verfilmung gelandet. Warum das so ist weiß ich auch nicht, fühlt sich halt so an.

Ich mag ja auch Klischees und wenn sie sich bewahrheiten. So gibt es neben den lustig anzusehenden Hipstern in Prenzlberg natürlich auch Unmengen an Kindern und dazu gehörigen Muttis. Ganz ehrlich, ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalten werde bevor ich nicht auch sowas haben möchte, also Mutti und Kind. Hier gibt es im näheren Umkreis gleich 5 große Spielplätze und wenn man zu den richtigen Zeiten nach draußen geht gibt es nur kleinwüchsiges Gewusel. Wunderbar! Als beim letzten Einkauf der Supermarkt von besagtem Gewusel durchzogen wurde, habe ich erstmals überlegt, wie lange so ein kleines Kerlchen wohl unbeaufsichtigt sein muss, bevor man dazu berechtigt ist ihn mitzunehmen. Ich sehe schon wie ich hier eine gefürchtete Kinderarmee errichte. Wir werden in ganz Berlin gefürchtet und Schutzgeld wird in Knisterkaugummi bezahlt.

Ich weiß nicht, wie das „Wunderbar!“ in diese Beschreibung rutschen konnte, und in meinen üblichen Fantasien in solchen Situationen kommen zwar auch Armeen vor, aber anders.

Eine gute Einstimmung ins Lebenswerk dieses Herm ist auch sein Live-on-tape-blogging eines Musikantenstadls, mit sauber beobachteten Beschreibungen der Sexfixiertheit dieser Szene und kleinen, wie sagt man, Schmankerln wie diesen:

  • “Die Ursprung Buam” stehen auf der Bühne, die waren sogar mal in meinem wunderbaren Heimatdorf zu Gast. Großartiger, wenn auch leicht bedrängender Text: „Latte Macchiato, du und i ja des passt scho. Trink ma aus du und i [Textteil den ich nicht verstehe, der aber mit großer Wahrscheinlichkeit von körperlicher Interaktion handelt]
  • Ah, Urgesteine der volkstümlichen Schlagerszene: Die Paldauer! Der neue Hit trägt den Titel “Du Du Du”. Womöglich eine Coverversion von The Police. Wo ich es jetzt gerade wieder sehe, ein weiterer Punkt den ich bei derartigen Sendungen immer erstaunlich finde ist, dass gut 2 Drittel der Instrumente auf der Bühne im Lied gar nicht vorkommen.
  • Herr Borg sagt, dass Publikum soll das mit den Fahnen noch mal machen, ich denke an Früher.

(Bitte beachten Sie auch die Bildbeschreibungen, insbesondere zu Florian Fesl sowie dem kleinen Mädchen, das von seiner Mutter zum Klatschen gezwungen wird.)

Ich habe mir von ihm unter anderem schöne Beschreibungen der frisch gestrichenen „Scripted Reality“- und Kindertausch-Hölle gewünscht, in die RTL sein Nachmittagsprogramm verwandelt hat, und sonst steht die nächsten zweieinhalb Wochen so nachrichtentechnisch ja auch nichts größeres an.

Seien Sie nett zu Herm, und ich schau in der Zwischenzeit mal, was die in den USA so an Schafcontent zu bieten haben.