[entdeckt von Daniel v. Bülow]
Malte Welding hat drüben im „Spreeblick“ einen lesenswerten Artikel über Gossip geschrieben. Oder genauer: über das beunruhigende Maß, in dem unsere Medien inzwischen daraus bestehen, halbwahre oder ganzfalsche Zitate irgendwelcher Prominenter zu verbreiten.
Ich habe ein weiteres Beispiel dafür, natürlich aus Deutschlands erfolgreichstem Internet-Angebot einer Regionalzeitung, RP-Online. Dort ist die Content-Produktion längst soweit perfektioniert, dass nur noch Spurenelemente von Wahrheit, Sinn und Relevanz nötig sind.
Die Tatsache, dass bei der Premiere von Woody Allens Film „Vicky Cristina Barcelona“ in Barcelona nur zwei von drei Hauptdarstellern anwesend waren, aber Scarlett Johansson fehlte, hat das Online-Portal der „Rheinischen Post“ zu einem mittelgroßen Artikel samt Cliffhanger aufgepustet, der erst in der zehnteiligen Bildergalerie aufgelöst wird.
Der anonyme Autor, der Johansson konsequent Johanssen nennt, beweist nun erst seine Ahnungslosigkeit, indem er hinter Javier Bardem „(‚Grey’s Anatomy‘)“ schreibt (vielleicht eine Verwechslung mit Jeffrey Dean Morgan). Dann erhöht er die Fallhöhe, indem er Johansson zu Allens „Muse“ erklärt — obwohl, wie er hinzufügt, „sich sowohl Allen und Johanssen stets gegen diesen Ausdruck gewehrt haben“:
Aber Muse hin oder her: Verwunderlich war es allemal, dass Allen ohne Scarlett Johanssen zur Premiere kam.
Aber RP-Online hat ja eine mögliche Erklärung:
„Leidenschaftliches Lippenbekenntnis“ hält der Autor für eine lustige Umschreibung für „Kuss“, und wer wissen will, inwiefern Johansson „die Sache“ „nicht ganz angenehm“ war, muss sich durch die Bildergalerie klicken und kriegt die ganze Vorgeschichte („Na nu“) noch einmal erzählt:
…
Dieser ganze Unsinn, die komplette Klickproduktion hängt an dem einen Wort „unsexieste“, durch das Johansson laut RP-Online ausgedrückt haben soll, wie eklig sie es fand, Penelope Cruz zu küssen.
Hat sie nur nicht. Sie hat (schätzungsweise auf die Frage sabbernder männlicher heterosexueller Reporter, wie geil es war, Penelope Cruz zu küssen, aber das ist nun wiederum meine Spekulation) anscheinend gesagt:
„There were 60 crewmen eating salami sandwiches. It’s really the least sexy thing you can imagine.“
Der Witz an dieser Art Geschichten, wie sie täglich längst in gewaltiger Zahl von vermeintlichen Qualitätsmedien produziert werden, ist, dass das überhaupt keinen Unterschied macht. Sie fallen nicht wie ein Soufflé in sich zusammen, wenn man in sie hineinpiekst, weil auch der Teig aus Luft ist. Sie leben nicht davon, dass sie auf Tatsachen beruhen. Sie leben davon, dass alles egal ist; dass sich die „Journalisten“ jeden Unsinn ausdenken können, aber nicht müssen, weil sie einfach den fertig produzierten Unsinn von anderen abschreiben und die „Quelle“ für einen dünnen Anschein von Faktizität sogar angeben können, und die Leser dürfen es glauben oder es lassen.
Das wissen sogar die diensthabenden Praktikanten von RP-Online, die ganz zum Schluss, nach all den Zeilen und Bildern, noch eine alternative Erklärung für das Fehlen von Scarlett Johansson anbieten:
In einer Kolumne in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 7. September 2008, die auch in diesem Blog veröffentlicht wurde, habe ich die Behauptung aufgestellt, dass Schafe „es nicht übertreiben mit der Intelligenz“ und sie vor allem „durch ihr Talent [glänzen], sich in jedem beliebigen Gelände in ausweglose Situationen zu bringen“.
Diese Aussagen widerrufe ich hiermit als unwahr.
In dem englischen Ort Marsden, West Yorkshire, haben laut einem Bericht der BBC Schafe gelernt, das Viehgitter, das sie von den schmackhaften Gärten der Dorfbewohner fernhalten soll, zu überqueren. „Sie legen sich auf die Seite, oder manchmal auf den Rücken, und kullern einfach über die Gitter, bis sie drüber sind“, beschreibt eine Ratsfrau und Augenzeugin den Trick. Die Schafe hätten auch jede Scheu verloren: „Wenn man versucht, sie zu bewegen, gucken sie dich an, als wollten sie sagen, dass das ihr Gelände ist und du ja wohl nicht ganz richtig im Kopf bist.“
Eine Vertreterin der britischen Schafvereinigung NSA erklärte: „Schafe sind ziemlich intelligente Wesen und haben mehr Grips, als die Leute ihnen zugestehen wollen.“ (Dennoch haben sich in der NSA — anders, als der Name suggeriert — nicht die Tiere, sondern ihre Halter zusammengeschlossen.)
[via Armin in den Kommentaren]
Am Samstag, im Morgengrauen, sitze ich mit Jan Schmidt im grandiosen Rias-Gebäude am Hans-Rosenthal-Platz, und wir reden im Radio über Blogs & Zeugs. Man kann anrufen und uns Fragen stellen, zustimmen oder widersprechen — und ich durfte mir sogar Musik wünschen!
Radiofeuilleton: Im Gespräch
20. September, 9.05 bis 11 Uhr
Deutschlandradio Kultur
Nachdem Bild.de vor Wochen bereits die „besten, lustigsten, härtesten Chuck-Norris-Sprüche“ in einer 50-teiligen Klickstrecke und „noch mehr Chuck-Norris-Sprüche“ in einer 90-teiligen Klickstrecke veröffentlicht hat (diese Sprüche seien nämlich, weiß Bild.de, gerade „ein angesagter Trend im Internet“), hat das Online-Angebot vergangene Woche damit begonnen, in einer Serie „wirklich alle Sprüche“ über den „härtesten Mann der Welt“ zu veröffentlichen.
Aber, und jetzt kommt’s: als Aufzählung. Einfach untereinander. Auf einen Blick. Nicht verteilt auf Dutzende Seiten, durch die man sich klicken muss (und die jeweils der Werbeindustrie als ein Seitenaufruf verkauft werden).
In der Lesezeichen-Community Yigg.de schlägt ein User den Bild.de-Leuten vor:
Am besten macht ihr gleich ne Klickstrecke draus. Scheint ja wunderbar zu funktionieren.
Und der User Bild_de, der die Hinweise auf die Bild.de-Artikel auf Yigg auch veröffentlicht hat (und bei dem es sich mutmaßlich um einen Bild.de-Mitarbeiter handelt), antwortet:
Natürlich sind Kurztextgalerien (oder wie du sie nennst Klickstrecken) eine sehr gute Möglichkeit umfangreiche Inhalte kompakt darzustellen. Das Ziel ist jedoch nicht viele Klicks zu generieren, sondern Übersichtlichkeit. Im hier verlinkten Chuck Norris Teil 3 Artikel wäre eine Kurztextgalerie jedoch weniger sinnvoll, da der User fehlende Sprüche als Kommentar senden kann. Wenn alle Sprüche in einer Kurztextgalerie wären, könnte man zwar den Inhalt Übersichtlich in einem einzigen Artikel darstellen, dafür könnte der User schlechter überprüfen ob der Chuck-Norris-Spruch den der er gerade einsenden will nicht schon vorhanden ist.
Wenn ich es richtig verstehe, verhält es sich also so: Klickstrecken setzt man ein, um die Inhalte übersichtlicher zu präsentieren. Leider leidet unter dieser übersichtlichen Art der Präsentation die Übersichtlichkeit. Deshalb verlieren die Leser leicht die Übersicht. Und deshalb präsentiert Bild.de die Chuck-Norris-Sprüche manchmal nicht übersichtlich, sondern unübersichtlich (der Übersichtlichkeit wegen).
[via Hendric in den Kommentaren]
Schauspielerin Eva Mendes hat angeblich gesagt, sie hätte Sex in allen 50 Bundesstaaten Amerikas gehabt.
Geil, sagt Bild.de:
etc.pp.
(Wenn das Wort „Sex“ in die Klickstrecken-Überschrift gepasst hätte, wär’s natürlich noch schöner gewesen.)
[Mit Dank an BILDblog-Leser Alex!]
Das Schlechte an der Demokratie ist, dass die Leute, wenn sie wählen können, was sie wollen, einfach wählen, was sie wollen. Dieses Jahr beim Eurovision Song Contest zum Beispiel haben ganz viele Leute aus dem Osten Europas einfach für den russischen Teilnehmer gestimmt, womöglich weil der in ihrer Heimat ein Star ist und ihnen sein Stil gefällt, obwohl sie doch wussten, dass die Länder im Westen das nicht gut finden. Und die Länder im Westen zahlen schließlich für die Veranstaltung, waren zuerst da und wissen ja wohl besser, wie man Demokratie macht.
Die Eurovision schafft die Demokratie deshalb jetzt wieder ab.
Sie hat tatsächlich die Wiedereinführung der Jurys beim Grand-Prix beschlossen. Die Zuschauer dürfen weiterhin abstimmen; ihr Votum wird soll aber voraussichtlich nur noch 50 bis 70 Prozent zählen.
Auf diesem Weg soll das angebliche Punkte-Zuschustern unter Nachbarländern eingeschränkt werden. Und Länder wie die Türkei sollen nicht mehr so stark davon profitieren können, dass in Ländern wie Deutschland viele Türken leben, die „ihren“ Beitrag unterstützen können.
Es ist eine Bankrotterklärung. Schon theoretisch: Kleine, anonyme Gruppen von Menschen sollen gegen die Unterstellung von Mauscheleien helfen? Aber auch praktisch: Ein lebendes Mahnmal gegen die Macht von Jurys ist Charlotte Perrelli, die 87-jährige Sängerin, die nach einer verunglückten Schönheitsoperation in diesem Jahr noch einmal für Schweden antreten durfte. Schon den schwedischen Vorentscheid gewann sie aufgrund des Votums der dortigen Jury — gegen die Mehrheitswahl des Publikums. Und auch ins Finale in Belgrad kam sie nur, weil die Jurys (die als Backup im Fall technischer Probleme mit der Telefonabstimmung bereitstehen) bereits in diesem Jahr wieder einen Fuß in der Tür hatten und einen Kandidaten bestimmen durften, der ihnen im Gegensatz zum europäischen Publikum gefallen hatte. Im Finale, ohne die Möglichkeit einer Unterstützung durch Juroren, fiel sie dann verdient durch.
Zur Erinnerung: Dies war Beitrag von Charlotte Perelli.
Schon im ersten Jahr des Grand-Prix sorgten die Jurys für einen Skandal, als sich herausstellte, dass Luxemburg aus Kostengründen auf eine eigene Jury verzichtet und zwei Schweizer hatte wählen lassen. (Die Schweiz gewann.)
Bestenfalls ändern die Jurys gar nichts am Ergebnis. Jan Feddersen berichtete im Grand-Prix-Blog des NDR, dass nach Angaben der Veranstalter 2007 die Wertungen der Jury weder am ersten noch am letzten Platz etwas geändert hätten. Roger Cicero allerdings wäre Sechster geworden, nicht Neunzehnter. Feddersen schrieb:
Unbedingt plädiere ich dafür, dass das Televotingsystem beibehalten wird. Dass die Experten auch nur eine Stimme unter Millionen anderen haben. Musik ist subjektiv, und Experten sollen nicht mehr zu sagen haben als das Publikum, das ja immerhin einen Song zu Popularität trägt oder ins Vergessen stürzt. Ciceros sechster Platz wäre ein kleiner Erfolg ohne Wert gewesen. Lieber ein 19. Rang – aber den mit bestem Gewissen errungen als ein 6. Platz, dem immer der Geschmack der Hintergrundmauschelei anhaften würde.
Der aktuelle deutsche Grand-Prix-Verantwortliche Ralf Quibeldey, Unterhaltungschef beim NDR-Fernsehen, nennt die Kapitulation einen „geeigneten Schritt, um das Abstimmungssystem gerechter zu machen. Denn die Jury wird nicht nach landsmannschaftlichen Aspekten urteilen, sondern das Augenmerk nur auf die Qualität der Musik richten — und kann sich die Titel im Unterschied zum Publikum auch mehrfach anhören.“ Aha: Die Jury wird also nicht nach landsmannschaftlichen Aspekten urteilen. Woher weiß er das? Und, vor allem: Wollen wir das? Ist nicht Teil des Reizes dieser Veranstaltung, dass ihr Verlauf Ausdruck des jeweiligen Geschmacks der verschiedenen teilnehmenden Völker ist — und sei er noch so erratisch?
Stefan Raab hat bei seinem Grand-Prix-Auftritt 2000 vor allem Punkte aus den Nachbarländern bekommen. Vermutlich, weil er dort bekannt war und die Menschen in diesen Ländern seinen Humor verstanden. Das sind „landsmannschaftliche Aspekte“. Und die Kombination vieler verschiedener „landsmannschaftlicher Aspekte“, die am Ende immer wieder zu überraschenden, selten vorhersagbaren Ergebnissen führt wie dem, dass plötzlich der halbe Kontinent für zwei Opas aus Dänemark, amerikanischen Funk aus Estland, Maskenrock aus Finnland, Plastik-Pop aus Griechenland oder Ethnotanzgetöse aus der Ukraine stimmt, ist es, die den Reiz des Eurovision Song Contest in den vergangenen Jahren ausgemacht hat.
Die Frauenzeitschrift „Freundin“ von Burda hat sich eine tolle Art von Gewinnspiel ausgedacht. Sie zeigt ein Foto, und die Leserinnen müssen es in einer Bildergalerie wiederfinden.
Das ist natürlich nicht schwer. Zum Beispiel sucht die „Freundin“ dieses Bild:
Man klickt auf „Los“, und: Hey, da isses schon! Gleich das erste Foto ist das Gesuchte!
Super. Und wo kann ich jetzt meine Daten eingeben, um den Gewinn abzuholen? Ah, unter dem Bild steht:
Bitte bis zum Ende durchklicken – dort steht das Teilnahmeformular!
Was „zum Ende durchklicken“ bedeutet, wird der engagierten „Freundin“-Freundin erst nach und nach klar:
Erst unter dem 27. Bild steht der erlösende Link mit den Worten:
Und natürlich meldet freundin.de jeden Klick der IVW als PageImpression — und später, vermutlich, als Beweis für die Attraktivität des eigenen Angebotes. Mindestens 28 Klicks produziert jede Teilnehmerin am Gewinnspiel durch stupides Weiterklicken. Und das nicht nur bei diesem, sondern vielen nach dem gleichen Prinzip gebauten Angeboten von freundin.de.
Und über jeder Seite steht der „Freundin“-Slogan „Leben Sie Ihr bestes Leben“. Nach ungefähr dem zehnten Klick kam es mir so vor, als stünde unsichtbar dahinter: „Und hören Sie auf, sich von uns verarschen zu lassen“.
Nachtrag, 17. September. Kommentator Frederic P. hat Recht: Bild 1 ist die falsche Lösung, Bild 18 müsste richtig sein. Gesucht ist nämlich nicht das große Bild, das die „Freundin“ zeigt, bevor das eigentliche Spiel beginnt. Gesucht ist das kleine Bild (ganz unten), das die „Freundin“ zeigt, bevor sie das große Bild zeigt, bevor das eigentliche Spiel beginnt. Grrrr.
[Mit Dank an Lukas’ Mama.]
→ Mehr zum Thema im Eintrag „Klickdoping mit 16 Buchstaben“.
Die „ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft“ ist die „zentrale Marketingorganisation der Zeitungen und Zeitungsgruppen in Deutschland“. Sie leidet nicht nur an einer eklatanten Binde Strich Allergie, sondern hat gerade unter dem Slogan „Die Zeitungen. Wer liest, versteht.“ eine große Desinformationskampagne gestartet:
In der Kampagne sollen die Fakten zum Werbeträger Zeitung ins rechte Licht gerückt werden. In mehreren Kampagnenmotiven werden die unbestreitbaren Vorteile der Zeitungen vorgestellt. Und zwar reduziert auf das Wesentliche: die Fakten – garniert mit einer Portion Humor.
Das aktuelle Motiv besteht aus einer großen Zeitungsseite, auf der in der Mitte verloren die beiden folgenden Sätze stehen:
(Keine Sorge: Das Pfeifen, das Sie beim Lesen hören, ist kein Tinnitus, sondern kommt aus der Anzeige, bzw. dem Wald.)
Dann schauen wir uns die „unbestreitbaren Vorteile“ und „Fakten“ einmal an. Richtig ist: Laut der aktuellen Media-Analyse erreichen die Tageszeitungen täglich 53,7 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen. Aber zu behaupten, dass die die Zeitung gelesen haben, „um sich zu informieren“, und nicht um sich unterhalten zu lassen oder ein Sudoku zu spielen, ist ebenso falsch wie die Annahme, dass es sich um „ihre Tageszeitung“ handelte und nicht nur eine „B.Z.“, die zerfleddert auf dem Mensatisch lag.
Die Gleichung, die uns „Die Zeitungen“ da „garniert mit einer Portion Humor“ vermitteln, ist ebenso plump wie falsch: Zeitungen = Informationen, Internet = Spaß. Als Beweis dafür, dass „die Jugend im Netz überwiegend Spaß sucht“, zitiert die ZMG auf ihrer Homepage zur Kampagne aus der JIM-Studie 2007, wonach die meisten Jugendlichen das Internet für Instant Messaging (71 Prozent) und E-Mail (59 Prozent) benutzen. Und das wissen die Zeitungsleute sicher aus eigener Erfahrung, dass diese Kommunikationsmittel fast ausschließlich dazu genutzt werden, Office Spam mit den neuesten Bürowitzen zu verschicken. Dass 40 Prozent der 12- bis 19-Jährigen angaben, das Internet zur Information zu nutzen und 37 Prozent für „Nachrichten/Aktuelles“, fanden die Zeitungs Marketing Menschen irgendwie vernachlässigenswert.
Sie haben aber ja auch noch eine andere beruhigende Statistik entdeckt: Für 44 Prozent der Jugendlichen sei die Zeitung das glaubwürdigste Medium — und nur für 15 Prozent das Internet. Quelle dafür ist der Zeitungsmonitor 2004. Vier Jahre sind bei dem aktuellen Medienumbruch eine lange Zeit. Allensbach hat Zahlen von 2008. Danach sagen drei Viertel aller 20- bis 29-jährigen: „Wenn man sich über ein Thema näher informieren möchte, sucht man im Internet.“ Vor neun Jahren waren es nicht einmal ein Fünftel. Das Internet hat damit bei dieser Frage in kürzester Zeit alle anderen Medien überholt.
Und was die 53,7 Prozent der jungen Leute angeht, die an einem Tag Zeitung lesen — die Zahl, mit der „Die Zeitungen“ so stolz werben. Die ZMG interpretiert sie so: „Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz: Die Jugend liest Zeitung – und das nach wie vor!“ Was die ZMG mit „nach wie vor“ meint, kann man der folgenden Grafik entnehmen:
Die tägliche Reichweite der Tageszeitungen bei Jugendlichen ist nach den von der ZMG selbst verbreiteten Zahlen der Media-Analyse in den vergangenen zwanzig Jahren von 72 auf 47 Prozent zurückgegangen.
Im ersten Teil ihrer Kampagne hatten „Die Zeitungen“ übrigens darauf hingewiesen, dass die „Glaubwürdigkeit“ des Mediums immer noch überragend sei. Aber daran arbeiten sie ja gerade.
Wenn stimmt, was verschiedene Medien in den vergangenen Tagen berichtet haben, kann man die Geschichte der „Gesellschaft für Rationelle Psychologie“ natürlich als eine Art Kriminalgeschichte lesen — mit all den mutmaßlichen Täuschungen, um dem Unternehmen und seinen Protagonisten einen Anschein von Seriösität zu geben.
Interessanter, grundsätzlicher und beunruhigender finde ich aber einen anderen Aspekt: Das Maß, in dem sich die Medien um die Inhalte, die ihnen „GRP“ lieferte, gerissen haben. Wir scheinen einen unstillbaren Hunger zu haben nach diesen Informationshülsen, die nicht nur „GRP“ liefert und bei denen es, wenn man ehrlich ist, völlig egal ist, ob sie auf seriöse oder unseriöse Weise produziert wurden. Wenn sich herausstellt, dass doch nicht Schweißgeruch der „Sex-Killer Nummer eins“ ist, sondern starke Parfümierung. Wenn in Wahrheit Sex im Flugzeug gar nicht immer mehr Freunde findet, und es nur ein Gerücht ist, dass der Geschlechtsverkehr in Erfurt länger dauert als irgendwo sonst in Deutschland.
Beunruhigend ist eigentlich weniger der Gedanke, dass das alles nicht stimmen könnte, sondern vielmehr die Abhängigkeit der Medien von diesen Schein-Meldungen. Sie sind der perfekte Nachrichten-Ersatz: billig, eindimensional, leicht verständlich, frei von jeder Art von Ballaststoffen, unterhaltsam, gern mit eingebauter Werbebotschaft. Dabei kommen sie mit einem Anschein von Nachrichtlichkeit und Faktizität daher und ersparen eigene Recherche, Anschauung und Argumente.
Es wundert mich nicht, wenn Henner Ertel, der langjährige Leiter der „GRP“, jetzt fassungslos zusieht, wie Medien anfangen zu recherchieren und seine Methoden und Behauptungen auseinanderpflücken — nachdem sie zuvor jedes hohle Info-Nugget, das er (oft in ihrem eigenen Auftrag) produziert hatte, wie Gold behandelten. Jahrzehntelang, tausendfach.
Es folgt ein winziger Ausschnitt der „Meldungen“, die mithilfe von „GRP“ in den vergangenen zwanzig Jahren produziert wurden — um eine Ahnung davon zu geben, um wieviel ärmer (oder, wie man’s nimmt: reicher) die Medienwelt ohne Ertel und seinen Quatsch wäre. Und wie groß die Bereitschaft von vermeintlichen Journalisten ist, jeden Unsinn in die Welt zu pusten.
dpa, 2. Januar 1990:
Jeder achte heiratet nach Scheidung Ex-Partner zum zweiten Mal
Hamburg (dpa) – Jeder achte Bundesbürger heiratet nach der Scheidung seinen ehemaligen Partner zum zweiten Mal. Das ergab eine Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) im Auftrag der Illustrierten „Quick“, bei der mehr als 3 000 Paare befragt und deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.
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„Der Spiegel“, 19. März 1990:
(…) Klassischer Fall Kindergeburtstag: Topfschlagen und Blindekuh ziehen nicht mehr; wo nicht der Zauberer, der Clown oder wenigstens die Freßparty bei McDonald’s auf dem Programm stehen, verlieren die verwöhnten Kleinen schnell die Lust am Fest.
Für fast zwei Drittel der Kinder, das ergab eine Untersuchung des Instituts für rationelle Psychologie in München unter 7- bis 14jährigen, ist „Langeweile“ das größte Problem. (…)
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dpa, 1. August 1990:
Umfrage: Sex im Freien festigt die Partnerschaft
München (dpa) – Ein Bett im Kornfeld festigt die Partnerschaft: 36 Prozent der Bundesbürger genießen während ihres Urlaubs Sex unter freiem Himmel. So wird jede sechste Partnerschaft gefestigt, aufgefrischt oder vor dem Bruch bewahrt, ergab eine von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebenen Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP). „Im Urlaub erwacht die Lust an der Liebe völlig neu“, folgern die Wissenschaftler nach einer Vorabmeldung der Illustrierten vom Mittwoch. (…)
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„Der Spiegel“, 3. September 1990:
Sexfilme werden immer brutaler. Trotzdem, das zeigt eine neue Studie, führen sie nicht zu mehr Gewalt gegen Frauen.
(…) Gemessen und gespeichert wurde im Dienst der Forschung. 8267 Männer und Frauen beteiligten sich, von April bis September 1988, an einer sexualwissenschaftlichen Studie der Münchener Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP). (…)
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dpa, 14. November 1990:
Karriere um jeden Preis kein Lebensziel für Frauen in Deutschland
Hamburg (dpa) – Nur elf Prozent der Frauen in Deutschland wollen Karriere um jeden Preis machen und ihre Familie auf Platz zwei stellen. Das ergab eine kürzlich gemachte Umfrage der Gesellschaft für rationelle Psychologie im Auftrag der Münchener Illustrierten „Quick“ unter knapp 2 600 Frauen im Alter von 18 bis 63 Jahren in den alten und den neuen Bundesländern. Fast die Hälfte von ihnen, nämlich 46 Prozent, ist die Familie wichtiger als der berufliche Aufstieg. (…)
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dpa, 19. Dezember 1990:
Männer gaben ablehnende Haltung gegen Vaterschaft auf
München (dpa) – Immer mehr junge Paare in der Bundesrepublik Deutschland wünschen sich ein Kind. Vor allem die Männer haben in den letzten zehn Jahren ihre ablehnende Haltung gegen eine Vaterschaft aufgegeben, ergab eine von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebene und am Mittwoch vorab veröffentlichte Repräsentativ-Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie unter 2 137 Frauen und Männern im Alter zwischen 16 und 42 Jahren. (…)
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AFP, 19. Februar 1991:
Friedenssehnsucht der Deutschen nahm kräftig zu
Hamburg, 19. Februar (AFP) – Die Friedenssehnsucht der Deutschen hat angesichts des Golf-Kriegs kräftig zugenommen. Wie aus einer von der Illustrierten „Quick“ in Auftrag gegebenen und am Dienstag vorab veröffentlichten Repräsentativ-Umfrage der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) hervorgeht, wünschen sich 96 Prozent der Bundesbürger in Ost und West für 1991 nichts sehnlicher als Frieden. Bei einer entsprechenden Untersuchung der Gesellschaft im Dezember des vergangenen Jahres hätten 65 Prozent dieses Verlangen geäußert. (…)
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dpa, 30. Dezember 1991:
Frauen gegen „Macho“ Löwitsch, aber für Roy Black
München (dpa) – Schauspieler Klaus Löwitsch (Peter Strohm) kommt mit seinem Macho-Image bei Männern weitaus besser an als bei Frauen. Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Rationelle Psychologie (GRP) im Auftrag der Illustrierten „Quick“ finden nur 21 Prozent der Frauen, aber 46 Prozent der Männer den TV-Star sympathisch. (…)
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dpa, 12. August 1992:
Sex im Fernsehen tötet die Liebe
München (dpa) – Sex im Fernsehen tötet die Liebe. Statt zärtlicher Annäherungen nach erotischen Filmen, wächst die Kluft zwischen den Geschlechtern, fand die Münchner Gesellschaft für rationelle Psychologie heraus. Die in insgesamt 14 000 Haushalten gesammelten Daten, die im Auftrag der Illustrierte „Bunte“ ausgewertet wurden, machten deutlich: Die Erregung springt nur selten auf beide über. (…)
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dpa, 16. Dezember 1992:
Arrogante Chefs stören Betriebsklima
München (dpa) — Arrogante und unnahbare Chefs sind für 54 Prozent der Arbeitnehmer das Haupthindernis für eine gute Beziehung zum Vorgesetzten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Frauenzeitschrift „Freundin“. Die Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie hatte 2 372 Männer und Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren befragt. (…)
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„Der Spiegel“, 28. Dezember 1992:
(…) Allerdings ist nur jedes zehnte Paar im Bett „wirklich glücklich“, ermittelte die Münchner Gesellschaft für rationelle Psychologie durch Befragung von 3693 Männern und Frauen in festen Beziehungen. Die Verheißungen der sexuellen Revolution haben den Big Bang nicht gebracht, aber Bedürfnisse geweckt und hohe Erwartungen beflügelt. So ersehnen 80 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer den ultimativen Super-Mega-Fick, „daß ich vollkommen die Kontrolle über mich verliere“. Um den „Jahrhundert-Fick“ kreist auch Hollywoods Sinnen- und Gewaltorgie „Basic Instinct“. (…)
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dpa, 19. Januar 1993:
Männer und Sex: Die Selbstsicherheit sinkt
Hamburg (dpa) — Das Selbstbewußtsein deutscher Männer auf sexuellem Gebiet sinkt, zeigt eine repräsentative Studie der Frauenzeitschrift „Freundin“. Zwar behaupten 48 Prozent der Männer zwischen 16 und 56 Jahren von sich: „Ich bin ein guter Liebhaber.“ Aber vor fünf Jahren waren es noch 53 Prozent — und 1980 gar zwei Drittel. 58 Prozent der befragten Männer fürchten, keine Erektion zu kriegen, wenn es drauf ankommt, und jeder dritte Mann zwischen 18 und 29 Jahren hat das auch schon erlebt.
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dpa, 25. Mai 1993:
Neue Treue: Schon der Flirt kann zum Verhängnis werden
Hamburg (dpa) — Neue Treue: Schon der Flirt kann zum Verhängnis werden. Seitensprünge und Küsse sind bei jungen Menschen out, Treue und Kuscheln dagegen in. Für 79 Prozent der 18 bis 25jährigen ist nicht erst der handfeste Seitensprung, sondern bereits „richtiges“ Flirten ein Treuebruch. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift „freundin“ in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Rationelle Psychologie in München unter knapp 6 000 jungen Frauen und Männern.
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dpa, 12. Oktober 1994:
„Für Sie“: Männer wollen vor allem Vertrauen und Treue
Hamburg (dpa) — Sex ist für deutsche Männer offenbar keineswegs das Wichtigste in der Ehe; Vertrauen, Treue, Zärtlichkeit und Verläßlichkeit haben für sie mehr Bedeutung. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch vorab veröffentlichten Untersuchung der Zeitschrift „Für Sie“ (Hamburg), die auf Daten des statistischen Bundesamts und Erkenntnissen des Hamburger Instituts für Partnerschaftsfragen und der Gesellschaft für Rationelle Psychologie zurückgeht.
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dpa, 3. November 1994:
Candlelight-Dinner ist Erotik-Stimulator Nummer eins
Hamburg (dpa) — Verführer aufgepaßt: Nichts bringt Frauen und Männer stärker in erotische Stimmung als ein gepflegtes Abendessen bei Kerzenschein und romantischer Musik. Das geht zumindest aus einer Repräsentativ-Umfrage der Gesellschaft für Rationelle Psychologie hervor. Danach geht für 91 Prozent der Frauen und 83 Prozent der Männer die Liebe durch den Magen. Nach einem solchen Essen kann es nahtlos weitergehen: Bei einer raffinierten Verführung schmelzen 80 Prozent der Frauen und 82 Prozent der Männer dahin. Wer dann noch eins draufsetzen will, liebt am besten in freier Natur, wonach es 77 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer gelüstet. (…)
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dpa, 7. Dezember 1994:
Erste „Sex-Quotienten“-Studie: Models mögen meist
Hamburg (dpa) — Models, Designer und Friseure haben nach einer Studie die größte Lust an der Lust. Vor allem Menschen in kreativen Berufen seien sexuell besonders aktiv, heißt es in der Untersuchung des Hamburger Magazins „Das neue Wochenend“, für die rund 8 500 Frauen und Männer von der „Gesellschaft für rationelle Psychologie“ (München) befragt wurden. Erstmals wurde nach dem Intelligenz- auch „der Sex-Quotient (SQ)“ für sexuelle Wünsche und Triebe ermittelt, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Ein „SQ“ von 100 gelte als durchschnittlich. In der Spitzengruppe der Frauen befanden sich Friseurinnen, Models und Stewardessen. Bei den Männern lagen Bildende Künstler ganz vorn, gefolgt von Designern und Piloten.
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„Berliner Zeitung“, 15. April 1995:
(…) Als Erotik-Killer Nummer eins hat die Studie der Gesellschaft für rationelle Psychologie Schweißgeruch ausgemacht (85 Prozent) vor dünnen Lippen und starker Parfümierung (76 und 71 Prozent). (…)
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dpa, 10. Mai 1995:
Umfrage: Sexuelle Phantasie für Frauen wichtiger als Treue
Hamburg (dpa) — Sexuelle Einfallslosigkeit des Partners treibt Ehefrauen schneller zum Scheidungsrichter als Untreue. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für rationelle Psychologie (München) in einer repräsentativen Umfrage. Danach geben Frauen als Scheidungsgrund Nummer eins (71 Prozent) die Gefühlskälte des Ehemannes an. (…)
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„Berliner Zeitung“, 20. September 1995:
Deutsche Singles wollen mehr Sex
München. Männliche Singles haben im Durchschnitt alle ein bis zwei Wochen Sex — 89 Prozent von ihnen wären gern häufiger sexuell aktiv. Das ergab eine repräsentative Befragung der Gesellschaft für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Elle“. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, seien fast 80 Prozent der Single-Männer jederzeit zum Sex bereit.
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dpa, 18. Dezember 1995:
„Unterwäsche-Report“: Trend geht zu „klassisch und sauber“
Mainz (dpa) — Die Deutschen wollen „absolute Sauberkeit und einen akkuraten Sitz“ — wenn es um die Unterwäsche geht. 94 Prozent der Männer und 97 Prozent der Frauen finden nichts so eklig wie schmutzige Slips.
Dies zumindest ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage unter 8 586 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 68 Jahren. Gefragt wurde von der Gesellschaft für Rationelle Psychologie im Auftrage eines deutschen Unternehmens aus der Hygienebranche. (…)
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dpa, 10. Mai 1996:
Tote Hose in deutschen Ehebetten: 90 Prozent der Paare unzufrieden
München (dpa) — Mit ihrem Sex-Leben sind einer repräsentativen Umfrage zufolge 90 Prozent der deutschen Paare unzufrieden. Mehr als ein Drittel der Deutschen (35 Prozent) zwischen 17 und 35 Jahren glaubt sogar, problemlos ganz auf Sex verzichten zu können. Die am Freitag vorgestellten Zahlen hat die Gesellschaft für rationelle Psychologie im Auftrag des Münchner Frauenmagazins „Elle“ ermittelt. (…)
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dpa, 13. August 1997:
Humor bringt berufliche Karriere voran — Frust über faule Kollegen
München (dpa) — Wer im Beruf vorankommen will, darf zum Lachen nicht in den Keller gehen. Humor wird als Karriere-Faktor offenbar immer wichtiger. Das hat eine repräsentative Umfrage des Münchner G.R.P. Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Elle“ ergeben, an der sich knapp 3 200 Menschen beteiligten. Laut Verlagsmitteilung vom Mittwoch wünschen sich 32 Prozent der deutschen Vorgesetzten humorvolle Mitarbeiter, 45 Prozent von ihnen legen zumindest teilweise Wert darauf. Als positive Auswirkungen wurden eine höhere Kreativität, bessere Teamarbeit, weniger Krankmeldungen und eine geringere Fehlerquote genannt. (…)
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„Focus“, 12. Mai 1995:
(…) Henner Ertel von der Gesellschaft für Rationelle Psychologie in München konstatiert verblüfft: „Frauen scheitern eher an der Nachgiebigkeit der Männer als an ihrer Härte.“ Der Mann, der dem Liebsein anheimfalle, spiele eine Rolle, die auf Dauer nicht zu erfüllen sei. (…)
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dpa, 20. April 1998:
Umfrage: Männer schwindeln nicht nur bei der Potenz wie Münchhausen
München (dpa) — Bei der Potenz schwindeln Männer wie Lügenbaron Münchhausen. „Im Bett kann ich immer und so oft ich will“, haben 72 Prozent der Männer schon mal geflunkert. Das hat eine am Montag veröffentlichte repräsentative Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Elle“ ergeben. (…)
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„Stern“, 30. Juli 1998:
Ob unter Decken im Hegesitz oder auf dem Kabinenklo — Sex im Flugzeug findet immer mehr Freunde. (…)
Sex über den Wolken „hat signifikant zugenommen“ sagt Henner Ertel, Leiter des Instituts für Rationelle Psychologie in München. Die Suche nach dem ultimativen Kick und das prickelnde Gefühl. möglicherweise entdeckt zu werden, läßt immer mehr Passagiere einander in die Arme fliegen. Manchmal ist es auch Flugangst. „Furcht manifestiert sich in sexueller Erregung“, sagt Ertel, und die „sucht sich eben ihr Ventil“. (…)
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dpa, 12. August 1998:
Ehekrach: Meist sind Geld und Eifersucht schuld
Hamburg (dpa) — Geld und Eifersucht sind die Hauptgründe für Krisen in der Partnerschaft. Das ergab eine Studie des Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Für Sie“. (…)
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dpa, 20. August 1998:
Trennungen: Häufig sind Untreue und Gefühlskälte schuld
Hamburg (dpa) — Untreue, Gefühlskälte und langweiliger Sex sind die Hauptgründe für Trennungen oder Scheidungen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Instituts für Rationelle Psychologie, das im Auftrag der Zeitschrift „XXLiving“ 3 465 Frauen und Männer im Alter zwischen 16 und 45 Jahren befragt hatte. (…)
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„Wirtschaftswoche“, 7. Januar 1999:
(…) Miese Stimmung im Job: Konflikte zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten gehören heute zu den größten Problemen in der Wirtschaft , warnt Henner Ertel, Leiter des GRP Instituts für Rationelle Psychologie in München.
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dpa, 22. September 1999:
„Fit For Fun TV“-Untersuchung: Viele träumen von tabulosem Sex
Hamburg (dpa) — Tabuloser Sex mit dem Traummann oder der Traumfrau – diese Fantasie leben die meisten Deutschen aus, auch wenn sie mit ihrem Partner in einer glücklichen Beziehung leben. 77 Prozent aller deutschen Männer und 73 Prozent aller Frauen teilen dieses Verlangen, ermittelte das Institut für rationelle Psychologie (G.R.P.) im Auftrag des Vox-Magazins „Fit For Fun TV“ in einer repräsentativen Studie. (…)
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„Bild“, 10. Februar 2001:
Sex 2001 — Was jetzt jeder wissen will…
(…) Wo ist die Lust des wilden Mannes geblieben? Einfach weg? „Nein“, sagt Prof. Henner Ertel vom Institut für Rationelle Psychologie in München: „Die Potenz hat ja nicht abgenommen, man geht nur anders damit um. Die Beischlaf-Frequenz sinkt, dafür masturbieren die Männer haufiger.“ (…)
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dpa, 6. März 2001:
Forscher: Virtueller Sex gut für Fernbeziehungen
München (dpa) — Sexgeflüster am Telefon oder erotische Zeilen via Internet können Wochenendbeziehungen retten. „Ohne virtuellen Sex gehen Fernbeziehungen kaputt“, sagte der Chef des Münchner Instituts für rationelle Psychologie, Henner Ertl, am Dienstag in München. „Erotik am Telefon oder über das Internet bringt Distanzbeziehungen nach vorne“. Ertl und seine Mitarbeiter befragten in einer repräsentativen Umfrage fast 5000 Männer und Frauen in Deutschland, die in Fernbeziehungen leben.
Solche Paare hätten im Durchschnitt drei Mal in der Woche virtuellen Sex miteinander. Rund 62 Prozent der für die in München erscheinende Zeitschrift „Glamour“ (Märzausgabe) Befragten bezeichnete Telefonsex mit dem Partner als beliebteste Fernpraktik. (…)
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„Der Spiegel“, 21. Mai 2001:
(…) „Viele Männer haben eine völlig falsche Vorstellung von ihrer natürlichen Ausstattung“, stellt Professor Ludwig immer wieder fest. In seine Praxis kämen zunehmend junge Männer, die sich für zu kurz geraten halten, aber „völlig normal“ seien.
Meist versucht er, sie mit einer Statistik der „Gesellschaft für Rationelle Psychologie“ von gefährlichen Operationen oder teuren Wundermittelchen fern zu halten. Danach bringt der Durchschnittsdeutsche — erigiert — eine Kopulationstiefe von gerade mal 16,4 Zentimetern zu Stande.
Die Messungen an 2800 Männern haben allerdings regionale Unterschiede aufgezeigt: Der Dresdner bringt es im Schnitt auf 17,4 Zentimeter, der Hamburger liegt mit 16,8 im Mittelfeld, und der Stuttgarter muss sich mit 15,6 Zentimetern zufrieden geben.
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„Süddeutsche Zeitung“, 21. Mai 2002:
(…) Die Kritik an Ego-Shootern will trotzdem nicht verstummen. „Das Spiel übt Gewalt ein“, so sagt der Neurophysiologe Henner Ertl vom Münchener Institut für rationelle Psychologie, der am bislang größten Forschungsauftrag über Medieneinwirkungen auf Jugendliche mitgearbeitet hat. „Imitationslernen zwingt die Spieler auch im wirklichen Leben zu Gewalthandlungen.“ (…)
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„Süddeutsche Zeitung“, 23. Juni 2004:
Staus und Beifahrer sorgen für Stress
Kilometerlange Staus und dichter Innenstadtverkehr – das stresst deutsche Autofahrer am meisten, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts für Rationelle Psychologie im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege zeigt. (…)
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„Focus“, 6. Dezember 2004:
(…) Henner Ertel, 62, ist Leiter der Gesellschaft für Rationelle Psychologie. Seit 1972 untersucht er in mittlerweile 70 Ländern neben anderem Zusammenhänge von Medienwirkung, Sexualität und Partnerschaftsverhalten. Der Mann hat schon die erstaunlichsten Ergebnisse ermittelt, doch einen derartigen Einfluss einer Fernsehserie [wie durch „Sex and the City“] gab es noch nie. Einen „extrem starken Bewusstseinswandel“ hat der Psychologieprofessor bei den „Sex and the City“-Anbeterinnen ausgemacht: „Eine Art von Befreiung, von neuer sexueller Selbstbestimmtheit. Und das, obwohl das Gros doch eher intellektuell ist und sich durch einen kritischen TV-Konsum auszeichnet.“ (…)
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„Abendzeitung München“, 20. Mai 2005:
München ist die schnellste Stadt
MÜNCHEN Wir haben es ja immer gewusst: Die Münchner sind nicht nur die glücklichsten Menschen Deutschlands – sie sind auch die schnellsten. Eine neue Studie des Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie ergab jetzt: Nirgendwo wird so kräftig aufs Gaspedal gedrückt wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 63,75 km/h sind die Münchner in ihren Autos unterwegs – absoluter Geschwindigkeits-Rekord in Deutschland. (…)
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„Tagesspiegel“, 15. Dezember 2005:
Aus dem Glas schmeckt vieles besser — Studie: Vor allem Frauen trinken ungern aus Dosen oder Kartons — Einfluss auf die Vitaminverwertung
(…) „Das Trinkgefäß beeinflusst den Genuss sehr stark“, erklärt Henner Erbel, Chef des Instituts für rationelle Psychologie in Stuttgart. In einer Studie, die er am Dienstag präsentierte, hatten über 1000 Probanden Bier und Saft aus Pet- und Glasflaschen, Dosen und Kartons getrunken. Anschließend wurden via Elektroden die Körperreaktionen gemessen und so der “ Genusswertindex bestimmt“. (…)
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„Stern“, 30. März 2006:
(…) Rache ist Volkssport. Eine repräsentative Untersuchung, die das Institut für Rationelle Psychologie in München (GPR) unter 6000 Probanden durchführen ließ, belegt: Immer mehr Deutsche üben Rache. Die Zahl derer, die ihre Rachegefühle schon einmal „richtig ausgelebt“ haben, ist seit Anfang der 70er Jahre von rund 20 auf heute 34 Prozent gestiegen. (…)
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„Thüringer Allgemeine“, 19. April 2006:
(…) Im Sommer bescheinigte das Magazin Men’s Health den Erfurtern noch ihre Männlichkeit. In den Betten der Landeshauptstadt dauere der Liebesakt mit 13 Minuten und sechs Sekunden länger als irgendwo sonst in Deutschland. Und nun das: Erfurter Männer sind einer Studie zufolge besonders unzufrieden. Die Landeshauptstadt landete bei einer aktuellen Umfrage in den 50 größten deutschen Städten im Auftrag des Magazins nur auf Platz 46. (…)
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„B.Z.“, 20. Juli 2006:
Sex-Zahl des Tages
43 Prozent der deutschen Frauen stehen auf Männer mit schwarzem Haar. So eine Studie der Gesellschaft für rationelle Psychologie. Dunkle Typen gelten als stärker.
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„taz“, 12. Dezember 2006:
Münster ist die abergläubischste Stadt Deutschlands
HAMBURG afp/taz In Münster ist der Aberglaube am stärksten ausgeprägt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen, laut einer Umfrage des vom Teufel dreimal verfluchten Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie, Hamm in Westfalen und Hagen. (…)
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„Welt am Sonntag“, 28. Februar 2007:
Das Fegefeuer der Eitelkeiten lodert in Düsseldorf
Wenn das Stuttgarter Institut für Rationelle Psychologie ans Werk geht, dann kommen offensichtlich unangenehme Wahrheiten ans Licht. Oder sagen wir: unangenehme Wahrheiten für die Düsseldorfer Männer. Die sind nämlich nach den Erkenntnissen der Stuttgarter Forscher, die für „Men’s Health“ unterwegs waren, die eitelsten Männer Deutschlands.
Ausgerechnet wurde das mit Antworten auf einen hoch komplizierten Fragenkatalog (Legen Sie sehr viel Wert auf Ihr Äußeres? Stehen Sie gern im Mittelpunkt?), die zum Eitelkeitsquotienten verrechnet wurden (200 bedeutet maximale Eitelkeit). Düsseldorfs Männer kamen auf 146. (…)
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dpa, 14. August 2007:
Umfrage: Flirt und Sex — Kölnerinnen am schnellsten dabei
Hamburg (dpa) — Die Kölnerinnen sind laut einer repräsentativen Umfrage am ehesten schon beim ersten Date zum Sex bereit. Auch die Berlinerinnen und Leipzigerinnen lassen sich nicht lange bitten, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie im Auftrag des Hamburger Magazins „Men’s Health“ ergab. Wesentlich zurückhaltender sind demzufolge die Frauen in Schleswig-Holstein und Bayern — mit Ausnahme der Münchnerinnen. (…)
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„Emma“, 1. September 2007:
Im Frühling 2007 schlug der Münchner Neuropsychologe Prof. Henner Ertel Alarm. Sein Institut für rationelle Psychologie macht seit 30 Jahren Langzeitstudien zu den Auswirkungen von Pornografie. Bei der Auswertung der Daten aus den letzten 20 Jahren stellten die Wissenschaftlerinnen „eine dramatische Entwicklung in den letzten fünf Jahren“ fest: „Was da auf unsere Gesellschaft zukommt, ist das Grauen.“ Die Psychologen registrieren veränderte Verhaltensweisen — „Gewalt ist heute ein legitimes Mittel, Ansprüche durchzusetzen“ – und die Neurologen Veränderungen im Gehirn: „Das Gehirn passt seine Verarbeitungsstrategien an und schützt sich gegen die Flut von Gewalt und Pornografie durch Abstumpfung.“ (…)
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„Leipziger Volkszeitung“, 12. September 2007:
In Leipzigs Betten geht die Post ab
Hamburg/Leipzig (rh). Leipzig ist laut einer Umfrage der heute erscheinenden Zeitschrift Men’s Health die Stadt der Liebe schlechthin. Nirgendwo in Deutschland sonst verbringen Paare mehr Zeit im Bett als im Klein-Paris an der Pleiße — getreu dem einstigen Marketing-Slogan „Leipzig kommt“. (…)
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dpa, 15. Oktober 2007:
Studie: Berlinerinnen sind in Sachen Sex am experimentierfreudigsten
Hamburg (dpa) — Die Frauen in Berlin sind einer Umfrage zufolge in Sachen Sex am experimentierfreudigsten. Das ergab eine von der Zeitschrift „Men’s Health“ in Auftrag gegebene repräsentative Studie. Auf einer Skala von eins (überhaupt nicht experimentierfreudig) bis zehn (absolut) rangieren die Hauptstädterinnen auf 8,9, wenn es darum geht, im Bett mal etwas neues auszuprobieren.
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AP, 15. Oktober 2007:
Deutsche Frauen anspruchsvoller beim Sex als vor zehn Jahren
Sie verlangen mehr Zärtlichkeit und sportliche Männer — Umfrage
unter 2.000 Frauen (…)
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dpa, 12. November 2007:
Studie: Deutschlands eifersüchtigste Männer leben in Stuttgart
Stuttgart/Hamburg (dpa) — Deutschlands eifersüchtigste Männer leben einer Studie zufolge in Stuttgart. Auch bei Frankfurtern (Platz zwei) und Düsseldorfern (Rang drei) kocht bei Rivalenverdacht das Blut besonders schnell hoch, wie eine repräsentative Umfrage des Instituts für rationelle Psychologie (Stuttgart) in den 50 größten Städten für das Magazin „Men’s Health“ ergab. Die Westfalen bleiben demnach angesichts eines Nebenbuhlers am coolsten: Die Männer in Hamm und Herne belegten auf der Eifersuchtsskala die Ränge 49 und 50. (…)
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AP, 7. Januar 2008:
In Ostdeutschland leben die dicksten Bundesbürger
Hamburg (AP) Die Deutschen haben zu dicke Bäuche, und die dicksten Bundesbürger leben im Osten. Während der durchschnittliche Bauchumfang der deutschen Männer mit 96,97 Zentimetern schon zu groß ist, bringen es die Herren in Thüringen im Mittel auf 98,27 Zentimeter, wie eine Studie im Auftrag des Magazin „Men’s Health“ ergab. Auch die thüringischen Frauen liegen mit 87,10 Zentimetern vorn. Doch selbst die dünnsten Deutschen — die Hamburger — bewegen sich in einem Bereich, der von vielen Experten als gesundheitsschädlich eingestuft wird. (…)
(In einer früheren Version derselben Meldung hatte AP sogar getitelt: „In Ostdeutschland leben die dicksten Menschen“.)
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„Berliner Morgenpost“, 1. März 2008:
Männer schützen ihre Haut offenbar wenig gegen kalte Temperaturen. So trägt nur etwa jeder Vierte (24 Prozent) bei Kälte täglich eine Creme auf. Das ergab eine repräsentative Befragung des Instituts für rationelle Psychologie (G.R.P.) in Stuttgart. Bei den Frauen greifen dagegen 85 Prozent zur Creme. Noch weniger tun Männer für die Lippen: Von Pflegestiften macht nur jeder Fünfte (21 Prozent) regelmäßigen Gebrauch. Dagegen versorgen 37 Prozent der Frauen ihre Lippen mit Fett und Feuchtigkeit.
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„B.Z.“, 19. Mai 2008:
(…) Gerade junge Berlinerinnen stehen auf den Quickie, das ermittelte die Gesellschaft für Rationelle Psychologie. Vielleicht liegt es an der Berliner Luft, die gerade im Mai so eine Sex-Stimmung in sich trägt.
Und auch wenn Frauen dabei seltener zum Orgasmus kommen, können allein die Lust des Mannes und der Eindruck, unwiderstehlich zu sein, zu Hochgefühlen führen. (…)
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AP, 17. Juni 2008:
Hamburger Männer sind die größten
Hamburg (AP) Männer aus Hamburg sind die größten. Zumindest was die Körpergröße betrifft, überragen die Hanseaten mit durchschnittlich 1,837 Metern die Männer im Rest der Republik, wie eine Untersuchung des Stuttgarter Instituts für rationelle Psychologie im Auftrag der Zeitschrift „Men’s Health“ ergab. Den zweitplatzierten Münchenern sind sie damit ganze fünf Millimeter voraus. (…)