Bei RTL.de ist das Grauen jetzt blau

Seit gestern abend erstrahlt RTL.de in neuem Glanz und einheitlicher Farbe. Es gibt viel zu sehen.

Super-Symbolfotos…

…gewagtes Design…

…typographische Experimente…

…und lustige Farbverläufe…

…beherzter Einsatz von Legasthenikern…

…minimalistische Baustellen-Schilder…

…Sackgassen mit Fehlerseiten, auf denen nicht einmal steht, dass es sich um einen Fehler handelt…

…und Anzeigen, die man entweder daran erkennt, dass sie wie redaktionelle Artikel aussehen…

…oder natürlich daran, dass das Signalwort „Themen“ darüber steht.

Selbst wenn RTL.de es irgendwann schaffen sollte, die unfassbare Zahl von Programmier-Fehlern zu korrigieren (Peer hat auch noch einen), bleiben die Seiten eine unfassbare Zumutung. Nach wie vor packt RTL.de Nachrichten in endlose Bildergalerien (wie diese) von unbestimmter (und nie angegebener) Größe, bei denen die Texte unter wahllos zusammengeklaubten und dazu eher nur zufällig passenden Fotos stehen.

RTL.de war und ist für jeden, der sich über das Programm oder gar etwas anderes informieren will, unbrauchbar. Die Seiten sind offenkundig optimiert für Leute, die auch auf virus.exe-Anhänge doppelklicken und auf Spam-Mails mit ihren Kontodaten antworten.

PS: Kann mir jemand das hier erklären?

36 Replies to “Bei RTL.de ist das Grauen jetzt blau”

  1. „Die Seiten sind offenkundig optimiert für Leute, die auch auf virus.exe-Anhänge doppelklicken und auf Spam-Mails mit ihren Kontodaten antworten.“

    Wow – den merk ich mir und verwende ihn schamlos bei passenden Gelegenheiten! :)

  2. Es ist schon eine Kunst, wie man eine schon vollkommen unzumutbare Website noch schlimmer „neu“ gestalten kann. Überall Werbung, Bilder, kleine Animationen, Brüller-Überschriften, von Übersichtlichkeit kann man da sowieso nicht sprechen…
    Irgendwie bedauerlich für einen Sender, der hin und wieder Marktführer ist!

  3. Ist doch klasse, fehlen eigentlich nur noch gelb-schwarz umrandete „under construction“-GIFs mit animierten Bauarbeitern und ein Gästebuch. Den Hit-Zähler sehe ich schon mit Wohlwollen im letzten Screenshot. ;)

    Mal ehrlich: es wäre doch eindeutig Off-Brand, wenn der Online-Auftritt sich qualitativ vom Programm, das er bewirbt, unterscheiden würde.

  4. frappierend ist ja der Unterschied zwischen der Betrachtung ohne Adblock und mit. Denn dann verschwindet plötzlich die halbe Seite…

  5. Ihr müsstet die Seite mal mit Firefox unter Ubuntu Linux ankucken. Das ist unfassbar.

    Und wer wissen will, was in der weißen Fläche genau steht:

    (Hoffe, das funktioniert…)

  6. der arme PR-Mensch, der die Pressemitteilung schreiben und sich dafür wahrscheinlich mehr als 1 Minute auf der Seite umsehen musste. Das ist echt sowas von web0.1!

  7. Herrlich! Aber leider kein Einzelfall… Ich frage mich oft, wie diese Diskrepanz zustande kommt: Einerseits wird alles „ver-online-t“ – Internet hier, Internet da -, andererseits aber werden die Angebote nicht entsprechend optimiert. An was liegt’s? Dilettanten in den Entscheidungspositionen? Internet ja, Geld ausgeben nein? Die Vorstellung vom völlig geistig umnachteten Internetnutzer? Aber vielleicht sollen wir ja auch einfach nur unterhalten werden…?? (zugegeben, da scheinen die anderen Annahmen plausibler)

  8. Ich nehme diese gestalterische Katastrophe (genau wie auch die Symbolphotos von anderen Websites) ausschließlich durch Stefans Blog wahr. Kein Bedürfnis, mich auf solchen „Seiten“ zu „informieren“ und meine Zeit zu verschwenden. Zum Glück gibt es reichlich andere Quellen! (Für das Fernsehprogramm etwa reicht die Medienseite der Tageszeitung :-)

  9. Ich bin ja drüben bei mikes Trash-Wissen vor Lachen schon schier zusammengebrochen, aber dieser Text hier ist dann doch auch nochmal eine Klasse für sich. Vielen Dank für die wunderbare Unterhaltung, die mir keine Sendung auf RTL -sofern ich einen Fernseher hätte- bieten hätte können. Ein paar der Sprüche mußte ich auch schonmal vorsorglich notieren. :-)

  10. Da haben aber sehr, sehr viele Leute einen ganz, ganz schlechten Tag gehabt. Als wir vor vielen hundert Jahren in der Schule eine Internet-AG gegründet haben, sah das am Ende des ersten Tages besser aus. Die Zahl der Rechtschreib- und Grammatikfehler war allerdings ähnlich hoch.

  11. Ist das nicht schnurzpiepegal wie ein Unterschichten-Sender seine Website macht? Ich käme nie auf die Idee, solch‘ Website anzuklicken.

  12. Die Seite war imho schon vor dem Relaunch ein unglaubliches Stümperwerk. Man betrachte einfach „http://validator.w3.org/check?uri=www.rtl.de“.
    Mit 448 Fehlern ist diese Seite tatsächlich „not Valid HTML 4.01 Transitional!“. Nein, sie ist ganz sicher Lichtjahre davon entfernt.

    Dagegen ist „stefan-niggemeier.de“ mit vier Fehlern noch klinisch rein. Und diese vier Fehler verzeih ich gerne, da ich weiß, dass sie das Machwerk des in WordPress integrierten TinyMCE-Editors sind.

  13. Ich finde, es kann Zukunft haben: Schwarz auf blauem Grund – das ist Mut. Lesbar ist ja auch irgendwie langweilig.
    Ich hätte es so nicht unbedingt gemacht, aber ich arbeite ja auch nicht für für RTL und kenne ergo die Vision nicht… aber da gibt es eine, sicher.

  14. Wuaaah! Was ist denn das?
    Man sollte doch wirklich denken, dass RTL sich vernünftige Webdeveloper leisten kann, oder?
    Das Design ist jedenfalls größtenteils häßlich – und der Content macht das ja nun scheinbar auch nicht wett.

  15. Bevor man andere an den Pranger stellt:

    Gleich im dritten Wort deines ersten Satzes ist ein Fehler…

  16. Redesign von RTL. Bei den Werbeeinnahmen sollte der Sender doch das Geld für ein ordentliches Designer- und Journalisten-Team haben, oder? Warum kommt dann so wenig bei raus? Offensichtlich sollte die Seite so aussehen – eben die gleiche Zielgruppe, die auch für Britneys Haare Geld mitbietet ;-)

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