Julia Franck, die geschätzte Familienschriftstellerin (Buchpreis 2007), sitzt in einem anderen Clip auf einem roten Sessel in stilvoll abgedunkeltem Ambiente neben einem Blumenstrauß und hebt mit einer teedamenhaften Süße […] an: „Also, es gibt Menschen, die können etwas mit Gedichten anfangen, und es gibt Menschen, die können das nicht.“
Wobei sie Gedichte so dunkel-ernst spricht, dass es beinahe wie „Gedüchte“ klingt, wie eine Sache also, deren Nichtverstehen einen in eine niedrigere Klasse der Menschheit katapultiert.
„Herrn Steinmeier habe ich von Anfang an zu den Ersten gezählt“, fährt Frau Franck fort. „Aus einem ganz einfachen Grund, es gibt“, und hier gluckst sie zart wissend, „Menschen, die müssen in einer ungeheuren Geschwindigkeit sehr genau wahrnehmen, müssen Entscheidungen treffen, und jenseits von diesen funktionalen Entscheidungen müssen sie genießen können, sie müssen so etwas wie irrationale Welt und Sinnlichkeit begreifen können.“
Klar, dass uns da Frank-Walter Steinmeier als Erstes einfällt!
Gustav Seibt in der „Süddeutschen Zeitung“ über die Seite„Steinmeier wird Kanzler“ mit unglaublichen Auftritten von Moritz Rinke, Julia Franck und anderen. [via Altpapier]
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haben sie noch alle maultaschen in der pfanne? […] im übrigen ist es meine aufgabe, ihre absichten zu hinterfragen und nicht umgekehrt. ich nehme zu ihren gunsten an, dass sie noch nicht lange genug OB sind, um sich an diese art der arbeitsteilung gewöhnt zu haben. […] das letzte mal hab ich so ein verhalten vor über 20 jahren erlebt, anlässlich eines besuches beim schriftstellerverband der ddr, als uns hermann kant erklärte, was er gefragt werden möchte. f.j. strauss hat sich ab und zu ebenso benommen, weswegen er von ralph giordano als „zwangsdemokrat“ bezeichnet wurde. das trifft auch auf sie zu. […] sie sind nicht nur ein eingebildeter jude, sie sind auch ein ignorant, der sich von fakten nicht beirren lässt. und sie sind ein jammerlappen. […] die sache hat auch zwei schöne aspekte. der erste ist: sie haben den höhepunkt ihrer inkompetenz überschritten. von nun an geht es bergab. der zweite: sie stecken in tübingen fest, ich fahre durch vermont.
Die „Stuttgarter Nachrichten“ dokumentieren einen Mailwechsel zwischen Henryk M. Broder und dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer.
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Journalism at a major newspaper is different from what’s usually required in the wild and riffy world of the Internet. And that wild world is killing real reporting — the kind of work practiced not just by newspapers but by nonprofits, some blogs and other news outlets. […]
After all the reporting, it took me about a day to write the 1,500-word piece. How long did it take Gawker to rewrite and republish it, cherry-pick the funniest quotes, sell ads against it and ultimately reap 9,500 (and counting) page views?
„Washington Post“-Reporter Ian Shapira über das komplizierte und oft paradoxe Verhältnis zwischen Medien und Aggregatoren und die Gefahr, dass sich eigenes Recherchieren nicht mehr lohnt. (Und die kindisch-pampige Antwort von Gawker darauf.)
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„Geek and Poke“: Simply explained — Synergies
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The Associated Press has become so deranged, so disconnected from reality, that it will sell you a „license“ to quote words it didn’t write and doesn’t own. […]
I require no license to quote Jefferson. The AP has no right to stop me, no right to demand money from me. All their application does is count words to calculate a fee. It doesn’t even check that the words come from the story being „quoted.“
„The Laboratorium“ stellt den Copyright-Wahnsinn von AP bloß. [via Gawker]
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There was quite a buzz in the news a few years ago when a Newcastle University research team discovered that people are more honest when eyes are watching them, even if the eyes are fake. […]
This is how the AP currently formats its datelines:
NEW YORK (AP) — A judge ruled Thursday…
I propose a small change:
NEW YORK (AP) Ó›Ò — A judge ruled Thursday…
Yes, that’s right. I’m suggesting that the AP begin putting a little face in all their datelines. It’s the Smiley as copy protection.
„Ironic Sans“ hat eine Idee, wie die Nachrichtenagentur AP ihre Texte wirksam vor Content-Dieben schützen kann.
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„Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderpornografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf.“
Thomas Jurk, Spitzenkandidat der sächsischen Splitterpartei SPD, in einem Chat der „Freien Presse“. [via lawblog]
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[…] even a newspaper like The Times, with layers of editing to ensure accuracy, can go off the rails when communication is poor, individuals do not bear down hard enough, and they make assumptions about what others have done. Five editors read the article at different times, but none subjected it to rigorous fact-checking, even after catching two other errors in it. And three editors combined to cause one of the errors themselves.
Seemingly little mistakes, when they come in such big clusters, undermine the authority of a newspaper, and senior editors say they are determined to find fixes. The Times seems to have particular difficulty in writing about people after their deaths. In addition to the appraisal in the Arts section, a front-page Cronkite obituary had two errors of its own, and the paper has suffered through a recent string of obits with multiple errors.
Clark Hoyt, der Public Editor der „New York Times“ (eine Art Ombudsmann) erklärt in der „New York Times“, wie es zu einer Fehler-Häufung in einem Nachruf auf Walter Cronkite kommen konnte, warum das ein Problem ist und was die Zeitung dagegen tun will — ein Verständnis von Transparenz und Qualität, das von einem anderen Planeten stammt als dem, auf dem deutsche Medien leben.
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„My belief,“ says Scott Kelby, president of the Florida-based National Assn. of Photoshop Professionals, „is that every single major magazine cover is retouched. I don’t know how they couldn’t be.“ But don’t stop there. Aside from U.S. newspapers, most of which do not permit photos to be manipulated, it’s quite possible that the vast majority of images seen in the public arena have been altered.
„Los Angeles Times“: Photoshopped images: the good, the bad and the ugly [via StinkyJournalism.org]