Meine einseitige Brieffreundschaft mit einer verzweifelten grauen Lady

Ich war eine Zeitlang Digital-Abonnent der „New York Times“, und seit ich das nicht mehr bin, verbindet mich eine besondere Brieffreundschaft mit der Zeitung. Regelmäßig fragt sie mich per Mail, ob ich sie nicht wieder abonnieren möchte, und macht mir Angebote, die ich nicht ablehnen könne.

Sie ist, auf eine Art, die perfekte Brieffreundin: Geduldig, ausdauernd, hartnäckig. Sie gibt sich Mühe, nicht immer dasselbe zu schreiben, nimmt es mir nicht übel, wenn ich nicht antworte, und meldet sich immer wieder. Sie setzt mir, was pädagogisch absolut vernünftig ist im Umgang mit Leuten wie mir, Deadlines. Aber wenn ich die reiße, ist sie auch nicht sauer, sondern verlängert sie sogar ungefragt noch um ein paar Tage.

Alle paar Wochen denkt sie sich was Neues aus für mich, und immer, wenn es soweit ist, höre ich fast jeden Tag von ihr. Das hier sind ihre Nachrichten aus den letzten eineinhalb Wochen:

16. September. „✉ Great News! You’re Invited To This Special Sale Offer“

17. September. „Thanks for Being a Registered User! Enjoy 8 Weeks Free!“

18. September. „✉ Great News! You’re Officially Invited: Redeem and Get 8 Weeks Free“

20. September. „ⓃⓎⓉ Readers, We Have A Special Offer For You“

21. September. „Get 8 Weeks Free on a Digital Subscription“

22. September. „✎ Take note! Get 8 weeks free and then 50% off for 1 year!“

23. September. „Where will your curiosity lead you?“

24. September. „Dear Email Subscriber: Sale is Ending Tomorrow.“

25. September. „Last Chance. Sale Ends Today…“

26. September. „Today Is Your Lucky Day: Offer Extended…“

27. September. „Sale Extension Ends Today. Don’t Miss Out.“

(Keine Ahnung, was am 19. September war. Kann gut sein, dass ich die Mail von jenem Tag einfach gelöscht habe.)

Das geht, mit Unterbrechungen, seit Monaten so, und ich will mich gar nicht über den Spam beklagen, ich könnte das ja einfach abbestellen. Dass ich es nicht tue, liegt nicht nur daran, dass ich noch auf das ultimative Angebot warte, das ich wirklich nicht ablehnen kann. Und auch nicht nur daran, dass mir inzwischen womöglich was fehlen würde, ohne die tägliche Mail von der „New York Times“ mit einem ganz besonderen Angebot, speziell für einen so guten Freund des Hauses wie mich.

Sondern auch daran, dass mich diese Art des Marketings fasziniert. Wie groß mag die Zahl der Leute sein, die dann tatsächlich, bei der fünfzehnten Mail, sagen: Hey, komm, die geben sich soviel Mühe, und ich les die ja doch ganz gerne, und das Angebot ist ja wirklich nicht schlecht, jetzt bestell ich das schnell? Und wieviel größer ist die Zahl derer, bei denen mit jeder dieser Mails ein kleines bisschen Respekt für diese große Zeitung verloren geht?

Natürlich nutzen fast alle Unternehmen die E-Mails, die sie von früheren Kunden haben, dafür, sich ihnen ins Gedächtnis zu rufen und noch einmal einen Versuch zu starten, wieder ins Geschäft zu kommen. Aber die „New York Times“ mit ihren täglichen Erinnerungen und durchschaubaren Heute-letzter-Tag-Aktionen treibt es auf die Spitze. Und wirkt dabei so verzweifelt und gar nicht selbstbewusst. Ob es Leute gibt, die sie am Ende aus Mitleid abonnieren? Und ob das eine erfolgversprechende Vertriebsstrategie ist?

Jede Wette: Morgen kommt eine Mail, dass ich sensationelles Glück habe, weil das Unglaubliche passiert ist und die Verlängerung des fantastischen Angebotes fantastischerweise noch einmal verlängert wurde, nun aber wirklich, endgültig, garantiert, ganz bestimmt zum letzten Mal.

43 Replies to “Meine einseitige Brieffreundschaft mit einer verzweifelten grauen Lady”

  1. Diese netten bunten Mails von der Gray Lady finde ich auch täglich. Ich war Abonnentin zu der Zeit, als es ~ $ 40 pro Jahr kostete. Ich bin allerdings noch auf dem Kochblog registriert, von daher kann ich das bis auf Weiteres nicht abstellen.

    Ansonsten sieht mich die NYT nicht so schnell wieder. Ich weiß nicht, warum die so einen Rechtsruck nötig haben. Außerdem kann ich die allgemeine Schlampigkeit und den neuen wissenschaftsfeindlichen Kurs nicht nachvollziehen.

  2. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was bei der Partnerinnensuche für mich ein neues Ausschlusskriterium ist: Mitarbeit bei der NYT. Way too clingy…

  3. Das ist in den USA überall so. Jede Shopping-Seite sendet mindestens einen Newsletter pro Tag. Ich kriege hier von der selben Bank bis zu zwei mal pro Woche Werbung für Ihre Kreditkarte ins Haus geschickt und die Autoversicherungen melden sich auch jede Woche und fragen ob ich nicht eine Neue brauche.
    Ich würde mal behaupten, dass unterm Strich was positives rauskommt, sonst würden Sie es nicht machen und US-Amerikaner haben eine weit größere Toleranzschwelle für Spam.

  4. Ja, das erinnert an die Zeit Ende der 90er bis Mitte der 2000er-Jahre, als noch ständig Spam-Mails en Masse das E-Mail-Postfach verstopften. Nur kamen diese in der Regel von dubiosen Firmen und bewarben dubiose Produkte wie Viagra, Penisvergrößerung, etc.. Dass hier eine seriöse Zeitung ihren Ruf mit solch aufdringlichem Spam schädigt, ist hingegen schon erstaunlich. Aber immerhin zeigt dies, dass in den USA, die ja gerne als Positiv-Beispiel für eine gut funktionierende Presse-/Medienwelt genommen werden, auch nicht alles besser zu sein scheint als bei uns.

  5. @Sigur Ros

    Bis Mitte der 2000er? Die Spammails kommen heute häufiger denn je, nur fallen sie nicht mehr so auf, weil sie größtenteils direkt im Spamordner landen. Wohin diese NYT-Mails übrigens auch hineingehören. Warum da der Spamfilter nicht anschlägt, verwundert mich allerdings. Liegt wohl ausschließlich am Absender.

  6. The american way of advertisements (Just DON’T give up .. they might change their mind if you ask long enough) . As we usually follow every whatsoever move/fad from the US this going to be the norm for us as well pretty soon, so be prepared to get ads from ‚Die Zeit‘ or ‚Bild‘ in that way as well

  7. Erinnert mich an Runtastic.com. Die bieten auch täglich ein Angebot „nur noch zwei Tage“ an mit 25 % Rabatt auf Premium-Funktionen.

  8. Diese „last chance“ übersehe ich stets aus Gründen der Psychohygiene. Wer derartige Ultimaten ernst nimmt, hält sich auch ernsthaft für einen der besten Freunde des griechischen Tavernen-Wirtes, bloss weil der sowas sagt…

  9. quote
    Nur kamen diese in der Regel von dubiosen Firmen und bewarben dubiose Produkte wie Viagra, Penisvergrößerung, etc..
    unqote

    Würd ja gern mal wissen ob, und wenn ja wieviele es mit der Penisvergrösserung ernsthaft probiert haben :D
    Die ganze dubiose Spamwelle kommt immer und immer weiter. Aktuell hauptsächlich Kredite, Kredite und Kredite. Dazu Fake-Medikamente und Handyverträge MIT „…einmaliges Angebot nur bis zum xy“. Da fällt doch keiner drauf rein, oder ?

    Da ich die NYT nie wirklich gelesen oder verfolgt habe, was hat Sie bewogen das Abo zu kündigen ? Zeitmangel, Besitzerwechsel, Rechtsruck…?

    MFG

  10. Das erinnert mich an die Zeit, als ich es gewagt hatte, mein Abo für den ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ zu kündigen. Es kamen nicht ganz so viele Rückholversuche wie bei Herrn Niggemeier (was vor allem daran lag, dass man mich per Post anschreiben musste), dafür aber umso dreistere. Gerne versuchte man es auch telefonisch.
    Der Gipfel der Dreistigkeit war ein Schreiben, in welchem ich dringend um Rückruf gebeten wurde, da es ein Problem mit meinem (gekündigten) Abo gäbe. Das Problem stellte sich dann dergestalt dar, dass man nochmal ganz genau wissen wollte, warum ich denn dieses tolle Produkt nicht mehr beziehen möchte.

  11. In einem Buch unter anderem Zusammenhang las ich kürzlich, dass Studien ergeben haben, dass Menschen nur ein begrenztes Reservoir an Widerstandskraft haben. Sprich: Du kannst vllt. fünf Mal an der Schokolade vorbei gehen, aber der Widerstand sinkt von Mal zu Mal, sodass du beim sechsten Mal zugreifst.
    In dem Buch wurde daraus der Schluss gezogen, dass man Anreize, die man vermeiden will, daher aus der Umgebung räumen sollte, und dafür dort Dinge, die man eigentlich nur widerwillig angeht, plaziert.

    Übertragen auf die Werbestrategie ist das doch sehr einleuchtend:
    Jemand hat aus irgendwelchen Gründen im Moment kein Abo, spielt aber schon mit dem Gedanken, dass er gerne eins hätte. Wenn diese Person nun täglich auf liebenswürdige Weise zum Aboabschluss aufgefordert wird, dauert es nicht lang, bis er eins abschließt. Die Spam-Mail drängt sich täglich in den Sichtbereich.

    Auf diese Schnittmenge der latenten Abonnenten zielt so eine Kampagne. Leute mit festen Überzeugungen (z.b. SN) bewegt das natürlich nicht zu der gewünschten Maßnahme, aber das ist ja nicht schlimm. (or is it?)

  12. Schon mal DIE ZEIT aboniert und dann wieder gekündigt? Das ist im Prinzip das selbe Spiel, nur nicht täglich. Aber einmal in der Woche kommt auch dort so ein „unglaublich tolles Angebot“.

  13. @ Tobias:

    Stimmt. Ich muss in der Frühphase meines Studiums an irgendeiner Online-Umfrage der „Zeit“ teilgenommen haben (jung und naiv und so) und bekomme noch heute, fast fünf Jahre nach meinem Abschluss, regelmäßig Mails.

  14. Bei mir isses der SPIEGEL … vor drei Jahren gekündigt, und immer noch schickt mir der Verlag alle paar Wochen einen Brief mit irgendeiner tollen Umfrage, an der man teilnehmen kann (und bei der Gelegenheit doch gleich ein Probeabo …?). Die Qualität der Fragen führt mir dann gleich wieder vor Augen, wer mittlerweile die Zielgruppe des SPIEGEL ist, und löscht damit jegliches unkeusche Bedürftnis, doch mal wieder ein Exemplar im Laden zu kaufen, für die nächsten Wochen aus.

  15. … aber Du kannst ein lustiges Farbratebingo spielen. Und jedesmal wenn die Hintergrundfarbe des NYT-Angebots mit der der eigenen Krawatte/Unterhose/Blutergüsse/Nasenauswürfe übereinstimmt, gibt es 10 Punkte. Wer zehntausend Punkte hat, kann sie gegen eine Angebotsverlängerung eintauschen … ach, das ist schon passiert?

  16. Ich glaube, dass die Marktforschungen allesamt sehr eindeutig beweisen, dass angeschriebene Ex-Kunden um ein Vielfaches mehr kaufen als nicht angeschriebene solche.

    Ich denke auch, dass das im Durchschnitt der Wahrheit entspricht.

    Für mich lautet die Erkenntnis, dass ich so ganz und gar nicht zum Durchschnitt gehöre. Bei mir verursacht sowas nämlich ausgiebigen Brechreiz mit Allergiebildung.

  17. Ich krieg auch regelmäßig Angebote von der zeit, dabei hatte ich nie ein Abo, sondern war nur mal so, um 2011/12 herum, bem Kommentarbereich angemeldet.
    Habe nach einer Woche und vielleicht einem Vierteldutzend Kommentaren aufgegeben, weil dieselbigen entweder gar nicht oder erst nach mehreren Tagen erschienen.
    (Aber komischerweise mit früheren Datum.)
    Und ich schwöre bei den Göttern, das ich nicht ausfallend war, erst recht nicht im Vergleich zu heute, wo meist schon der erste Kommentar sich ekelhaft-selbstgerecht über „Putin-Liebchen“ oder „Westhasser“ aufregt.

  18. @Nr. 13, Manfred:

    Diese Briefe mit dem „Problem mit der Abokündigung“ sind ebenfalls eine Spezialität des Axel Springer Verlages.

  19. Dieses System der flexiblen Fristen kommt mir bekannt vor. Man könnte meinen, die Zeitungsverlage hätten im Marketing haufenweise Experten aus der Call-in-Branche angeheuert.

  20. Da lobe ich mir SKY Pay TV. Nach dortiger Kündigung erhält man alle paar Wochen ein neues Angebot zu verbesserten Tarifen. Trotzdem nervig.

  21. Übersehen wird bei solchen penetranten Rückwerbeversuchen üblicherweise die Unkalkulierbarkeit der Sichtbarkeit auf Empfängerseite, will sagen, sie wissen nicht wie hoch der Prozentsatz der Empfänger ist, die nach kurzer Leidenszeit unlängst alles von der NYT als Spam automatisch aussortieren/blocken und so auch später nie wieder was von dort wahrnehmen. Solange also kein Bounce zurückkommt (manchmal auch selbst dann noch…) wird also munter weiter in möglicherweise Millionen von Spamfoldern reingemailt, ohne irgendeinen Effekt, ohne dass der Empfänger es merkt. Sowas wie „gutes“ oder „erfolgreiches“ Email-Marketing gibt es nicht, es ist immer Spam und wird immer als solcher empfunden und hat eher einen gegenteiligen Effekt als den gewünschten.

    (Und ja, ich weiss, mit Beacons und dergleichen könn(t)en sie kontrollieren ob die Mail tatsächlich auch geöffnet wurde. Ob die NYT derlei Analytics zur Erfolgskontrolle einsetzen weiss ich nicht, aber wenn ja, sie können nicht kontrollieren ob der Empfänger wiederum sowas nicht blockt.)

  22. Aber auch bei KR wirbt man noch immer unter _jedem_ Artikel um zahlende Mitglieder.

    Immerhin: ständig wieder verschobene Fristen gabs nicht.

  23. erinnert mich an die Call-in-TV Masche: Zeitdruck, Limits und dann war doch nix. Aber schön bunt isses. Das schmückt doch auch die Postbox. :-)

  24. Ich frage mich schon immer, was dieses Telefon- und Mailmarketing tatsächlich bringt. Bei mir sicher nichts, aber es muss doch Erfolge geben, wenn das so hartnäckig betrieben wird, oder?

  25. so Müll würde es nicht über unseren Spamfilter schaffen…
    Aber es ist interessant, wie tolerant viele SPAM oder gar digitalem Stalking gegenüber sind.
    Ich persönlich verabscheue penetrante Werbung.

  26. Meine einzige Erklärung wäre, dass die NYT auf aktuelle Weltereignisse spekuliert (beispielsweise den VW-Skandal). Wenn dann so ein besonderes Ereignis aufpoppt, und man kurz danach die Werbemail im Postfach liest, vielleicht schließt man dann ab, weil man die Berichterstattung in der NYT verfolgen will.

    Aber trotzdem sehr seltsam.

  27. Mein kostenfreies Probeabo des Wall Street Journal konnte ich zwar obline bestellen, aber nur telefonisch kündigen. Danach wurden dann noch drei Monate lang etwas abgebucht und nach einer Mail – die reichte dann – irgendwann zurücküberwiesen. Immerhin hatte das WSJ etwas mehr Liquidität…

  28. Nicht ganz so penetrant aber ebenso hartnäckig und garniert mit gelegentlichen Telefonanrufen treibt es bei mir die gute alte Tante Zeit. Die habe ich damals abbestellt als ihr leicht ölig daherkommender Chafredakteur zusätzlich zu seinem weitgehend sinnentleerten Gequatsche mit dem greisen Helmut S. auch noch ein Buch mit dem nach Rehabilitation gierenden Freiherrn zu Guttenberg schrieb. Und das dann prominent in dem ihm anvertrauten Wochenblatt bewarb.
    Meine im Zuge der sofortigen Kündigung gestellte Frage, wohin denn das Geld aus dem sicher lukrativen Verkauf des Schmökers flösse, hat der vornehme Doppelwähler di Lorenzo ignoriert und mir dafür einen vervielfältigten „Brief“ zukommen lassen, der in seinen Augen wohl eine sogenannte Entschuldigung darstellte. Jedenfalls merken gelegentlich die freundlichen Damen, die dazu verdammt sind, diese erniedrigende Form des Telefonmarketings zu betreiben auf meine diesbezügliche Auskunft, dass es mir leider nicht möglich sei, ein Blatt mit einem derartig sich sellbst diskreditierenden Chefradakteur zu abonnieren, an, er habe sich doch schließlich dafür entschuldigt. Na ja das ist jetzt aber eigentlich eine andere Geschichte. Die ständig wiederkehrenden letzten Angebote sind jedenfalls ähnlich und immerhin kann man da auch noch eine Wegwerfuhr oder einen ganz tollen Kugelschreiber dazu kriegen. Vielleicht überlege ich es mit tatsächlich noch mal… Wenn der GdL weg ist.

  29. Tja, heute werden halt alle zu Drückern.

    Und wenn man denn mal ein Angebot angenommen hat, dann wird man gefühlte 1000x gefragt, ob man denn tatsächlich zufrieden damit ist. Als ob ich den ganzen Tag lang nichts zu tun hätte, als irgend einer verschissenen Firma zu berichten, ob ich mir denn nun tatsächlich zufrieden bin. Das erinnert mich an die „Kalbshachse Florida“ von Loriot: Schmeckt’s?

    Irgendwie müssen die sich ein komplettes Zerrbild eines Kunden angeeignet haben. Überall werden halt Daten gesammelt. Dann werden diese mit Big-Data ausgewertet und es kommt ein Bild heraus, was mit den realen Kunden dann nur noch wenig zu tun hat. Die heute übliche Zahlengläubigkeit führt zu einem Zahlenwahn, der letztlich dann in irrationale Entscheidungen führt.

    Hat Ihnen mein Kommentar gefallen? Ihre Meinung ist mir wichtig! Bitte alle einmal melden! :D

  30. Ich kenn das ähnlich lächerlich-penetrant von XING. Bei mir zumindest steht sowas einem Vertragsabschluss eher im Wege. Meine Zahlbereitschaft sinkt mit steigender Penetranz der Aufforderung. Entweder bin ich hier nicht Teil der Mehrheit oder die haben nur noch nicht geschnallt, dass es kontraproduktiv ist.

  31. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Problem der Erfolgsmessung im Online-Marketing ist: Irgendwann wird schon jemand auf dieses Angebot einsteigen, also war die Werbung erfolgreich (und Spam zu verschicken ist billig). Der Image-Schaden ist nicht messbar. Und schon gar nicht ist messbar, wer vielleicht irgendwann sei es auch über andere Kanäle die NYT wieder abonniert hat (oder hätte – wenn er nur nicht mit Spam terrorisiert worden wäre). Der Misserfolg dieser Werbung ist eben leider nicht messbar…

  32. Den Namen haben sie, mehr sehe ich nicht und können sie nicht haben. Über den Namen kommen sie natürlich auch an die Adresse.

  33. „Dazu Fake-Medikamente und Handyverträge MIT „…einmaliges Angebot nur bis zum xy“. Da fällt doch keiner drauf rein, oder ?“

    Wenn von hunderttausenden Empfängern nur EINER zugreift (bestellt und zahlt), sind die extrem niedrigen Kosten für die Massenversendung schon wieder drin. …sagte mir mal jemand, der sich da auskennt.

  34. Ja, es gibt auch Versandhäuser althergekommener Art, die einen wöchentlich, manchmal gar täglich mit Werbeprospekten bombardieren. Das muss ja endlos Geld kosten, und es beeindruckt die Leute überhaupt nicht, dass man die letzten Male mit den Produkten nicht zufrieden gewesen war – keine nennenswerte Reaktion. Man geht wohl davon aus, dass diese Art des Marketings durch die Persistenz der Berieselung irgendwann das Gehirn soweit beschädigt hat, dass es seiner Filterfunktion nicht mehr nachkommen kann. Und wenn’s nicht funktioniert, dann macht man einfach weiter.

  35. Ganz unten auf jeder Mail der New York Times gibt es einen unsubscribe link. Einfach anklicken und gut ist es. Dann könnte man sich auch wieder den relevanten Dingen im Leben widmen.

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