Kurz verlinkt (37)

Als Jürgen Markus 1972 in der Hitparade erstmals seinen Erfolgsschlager „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ vorstellte, saß ich mit meinen Eltern vor dem Fernseher, und mein Vater sagte: „Na, Jürgen Markus ist aber Linksträger.“ Mit dem untrüglichen Instinkt eines 7jährigen fragte ich sofort nach, was das denn hieße, und mein Vater sagte: „Äh, der hat ’nen Schlüssel in der Tasche.“ Ich konnte zwischen diesen beiden Informationen keinerlei Zusammenhang herstellen, wusste aber, dass ich belogen worden war.

Weiterlesen im Blog von „Haldemann“ auf Freitag.de: „Linksträger“

25 Replies to “Kurz verlinkt (37)”

  1. Eine hübsche Stilblüte ist das absolut! Schön ausgekramt.Oder was muss man zahlen, wenn man mit seinen Blogbemühungen hier auch mal vorkommen wird ?Hey das war jetzt ein Scherz lieber Stefan Niggemeier :-)

    Doch da hat einer richtig gut runter geschrieben.Haldermann Du Portier aus Köln Dich merke ich mir!

    L.G

  2. Toll, diese Mysterien der Kindheit…
    Schade, wenn man als Erwachsener dann begreift, worum es ganz banal wirklich ging. Die Vorstellung, eine Nacht mit dem Geliebten zu verbringen, indem man zusammen stundenlang „Begehren“ buchstabiert, hat doch fast was von Zen.

    Ich kann dazu das Buch „Neger Wumbaba“ empfehlen, in dem es um mysteriöse Liedtexte geht, die man als Kind meint, verstanden zu haben. Zum Beispiel der berühmte Bruder von Jesus, Owi, an den viele Kinder glauben (Gottes Sohn Owi lacht).

  3. Und was ist daran jetzt skandalös? Ich war das Kind, das sowas immer geglaubt hat und dessen Erwachsenwerden darin bestand, durch das ständige Ausgelachtwerden die Wahrheit zu erfahren. Es gibt bestimmt noch Sachen, von denen ich nur die Elterndefinition kenne und die mich demnächst in eine peinliche Situation bringen werden.

  4. Hach, und da liefert Steffi (# 4) auch noch das Paradebeispiel, mit dem ich den Religionsunterricht damals aufgeheitert habe!

  5. Die leicht zynische Variante der Eltern / Kind Sprachbarriere fällt mir da auch noch ein: Als ich nichtsahnend (per TV) Zeuge der Heysel-Katastrophe wurde und mein Vater mir erklären wollte, dass ein Toter zuviel sei, verwandelte sich mein Gesicht in ein Fragezeichen. Wären denn 38 statt 39 ok gewesen?

  6. Ich muss sagen: Diese Community zeichnet sich gerade hierbei, durch einen tiefen Hintersinn aus! Wer Jürgen Markus kennt, der weiß einen Kotext zu der Äußerung herzustellen. Natürlich spiegelt das wieder die dämliche Art vieler Eltern zum Thema Sexualität allgmeinhin! Und gerade damals war das besonders schlimm und obermuffig! Ob in Ost oder West.Da ht man sich nicht viel genommen.

  7. Das Original (und viele weitere Schätzchen) finden sich hier:
    http://christiangottschalk.de

    Und wer am 30.5. in Köln nichts Besseres vor hat, sollte es sich nicht entgehen lassen, wenn Herr Gottschalk sich ins „Connection“ Gäste einlädt.

    Man sieht sich dann dort ;)

  8. Wie kann es sein, dass Du, Stefan, 1972 mit dem untrüglichen Instinkt eines 7-Jährigen Deinen Vater befragt hast? Wenn Du bei Deiner Vita hier nicht geschummelt hast, dann warst Du da maximal 3 Jahre alt (aber wohl eher 2).

    Just sayin‘ :)

    Ansonsten: Bin ein Stammleser Deines Blogs und habe beim Liveblogging zum ESC herzlich gelacht.

  9. @ Stefan
    Der Text kann aber nicht von „Haldemann“, da dieser den Artikel am 20.05. veröffentlicht hat (ohne Angabe des Autors) und
    Gottschalk (siehe #10) den Artikel bereits 17.05. in seinem Blog stellte.
    Oder irre ich mich jetzt?

    Ansonsten sehr gut gemacht und viele Erinnerungen an die Jugendzeit kommen wieder aus der Versenkung.

  10. @13 ja, ich werde immer spontan so müde, wenn man über jemanden schreibt und nicht mal den Namen richtig schreiben kann. Sowenig Recherche war nie, zum Glück wars nicht der Meister himself, das wäre hanebüchen gewesen ;-)

  11. Ich habe den Namen mal in der falschen Version „Jürgen Markus“ auf einem Plakat für „Tommy Steiners Schlagerparty“ gesehen – wie viel Willenskraft es mich kostete, die nicht in der ganzen Stadt wieder abzureißen, kann ich gar nicht beschreiben…

  12. @18 „…Plakat für „Tommy Steiners Schlagerparty” gesehen – wie viel Willenskraft es mich kostete, die nicht in der ganzen Stadt wieder abzureißen, kann ich gar nicht beschreiben…“

    Ich hingegen hätte mich immens gefreut, dass da – selten genug – kein Deppenapostroph drin ist.

  13. @18 „…Plakat für „Tommy Steiners Schlagerparty” gesehen – wie viel Willenskraft es mich kostete, die nicht in der ganzen Stadt wieder abzureißen, kann ich gar nicht beschreiben…”

    Mir wäre das sowas von egal gewesen.

  14. @17 Allewetter, Herr Kachelmann (wirklich? DER??), mit der Orthographie und der ggf. vorausgegangenen Recherche verhält es sich doch wie mit einem Blitzeinschlag. In der Regel trifft er einen nicht – wenn aber doch, steht Herr Niggemeier unter der Hainbuche und Herr Haldemann hält den Marcus-Schlüssel nach oben.

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