Die Mutter aller Wahlwerbespots

Es ist ja nicht damit getan, über die vier Millionen Dollar zu verfügen, um sich eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen eine halbe Stunde Sendezeit in der Prime-Time auf den großen amerikanischen Fernsehsendern kaufen und dort gleichzeitig auf sieben Sendern denselben Werbefilm zeigen zu können. Man muss auch etwas daraus machen können.

Barack Obama hat etwas daraus gemacht:

Nach dem Ende dieses Filmes schaltete die Werbung live zu einem Auftritt Obamas in Florida:

Es ist ein Meilenstein in der politischen Wahlwerbung und in seiner genau kalkulierten Mischung aus Krise und Hoffnung, mit all dem Kitsch und Pathos, mit der Inszenierung von Barack Obama als Erzähler statt als Redner und mit der kleinen Dosis Understatement („I will not be a perfect president“) ein Meisterwerk.

McCains Leuten blieb als Antwort nicht viel mehr, als zu erklären:

„As anyone who has bought anything from an infomercial knows, the sales-job is always better than the product. Buyer beware.“

 

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93 Replies to “Die Mutter aller Wahlwerbespots”

  1. youtube ist verdammt unzuverlässig geworden. Ich bekomme nur die Meldungen: „We’re sorry this video ist not longer available“
    (welche glaube ich noch da sind)

    Ok, es kann auch an meinem Internetzugang liegen… who knows?!

  2. ziemlich gut gemacht. Der Mann versteht es, seine Mitbürger zu inspirieren. McCain hat keine Chance am Dienstag.

  3. Ein Meisterstück, nicht nur der Wahlwerbung. Mich hat’s berührt, den unentschlossenen US-Wähler hoffentlich auch. Da sieht man mal wieder sehr genau, was unseren politischen Top-Figuren alles fehlt – von denen kann keine jemanden bewegen oder gar berühren (höchstens peinlich).

  4. Ob McCain und seine 1-2-3-Fritts am Dienstag keine Chance hat sehen wir leider erst am Mittwoch. Man hat schon Pferde vor Apotheken kotzen gesehen, mit dem Rezept im Maul.

  5. wow. ein kandidat als heilsbringer. gerade die bilder der live-schalte nach florida machen hoffnung und angst zugleich: je größer der optimismus, desto schneller kommt oftmals die enttäuschung.was kein plädoyer für den zweckpessimismus sein soll!

  6. Wow.

    Ich hatte gerade zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, ich sollte mich auch politisch engagieren. Dann fiel mir ein, dass ich in Deutschland lebe.

  7. „Meilenstein in der politischen Wahlwerbung“ glaub‘ ich so nicht. Dieses Video ist im Aufbau bis in die Details ein exakter Wiedergänger von Al Gores oscarprämierem Film „eine unbequeme Wahrheit“. Das hat es also schon vorher gegeben… zugegeben der Al Gore Film ist kein Wahlwerbespot, aber exakt der gleiche typisch amerikanische Stil.

    Jo

  8. Ich freue mich schon darauf, dass in Amerika bald jemand Präsident ist, den die große Mehrheit der Deutschen liebt.

  9. Ich versuche mir vorzustellen, wie die Kommentare in den deutschen Medien oder in der Blogosphäre aussähen, hätten McCain/Palin vier Millionen Dollar für einen halbstündigen omnipräsenten Werbespot verschossen.

  10. @5 (Wolfgang):

    Und weil unseren Politikern so viel fehlt, geht es uns auch so viel schlechter als den Amerikanern? Ist unserer Außenpolitik so viel fragwürdiger als die der Amerikaner?

    Ich denke, vor Pathos triefende Wahrwerbespots für Millionen von Dollars zu drehen ist das eine, politische Alltagsarbeit das andere.

    Würde eine deutsche Partei auch nur annähernd so viel für ein Werbefilmchen ausgeben, dann wäre das Geschrei wegen angeblich sinnvollerer Verwendung mal wieder laut.

  11. Den Obama-Gläubigen ist wohl nichts mehr peinlich. Mutter aller Werbespots, Meilenstein, Meisterstück, Meisterwerk – kein Superlativ zu billig, als das es nicht irgendwie Verwendung fände. Es fehlt nur noch der Urknall. Dabei wäre es als investigativer „Medienjournalist“, unabhängig parteipolitischer Präferenzen, eigentlich die Aufgabe, die unverhältnismäßige Berichterstattung des US-Wahlkampfs hierzulande mal näher zu beleuchten. Obama müsste man deswegen trotzdem nicht verraten. Mich sprechen mittlerweile Menschen an, die glauben ernsthaft, dass Obama am Dienstag 90% der Stimmen holen wird. Was hier geschieht hat mit dem Informationsbedürfnis der Menschen nichts mehr zu tun. Es geht nur noch um Propaganda und es betreiben Leute US-Wahlkampf, die in Deutschland leben, dort gemeingefährliche Klickstrecken enttarnen und keinerlei US-Wahlberechtigung besitzen. Man sagt Meisterstück (Obama) und meint doch nur Miststück (McCain/Palin). Arm!

    Ich persönlich übrigens könnte mit Obama sehr gut leben, denn ich bin mir auch darüber im Klaren, dass spätestens in ein oder zwei Jahren, diejenigen, die ihn jetzt als Meisterstück feiern, dann in Grund und Boden verteufeln werden. Dann nämlich ist Obama nicht mehr der Gegner von McCain, sondern ein ganz gewöhnlicher dummer Ami.

  12. Ist unser komplett nüchterner Politikstil so viel besser? Das mag durchaus zu diskutieren sein, aber um Menschen (auch für das eigene Engagement) zu gewinnen benötigt es eben ein wenig Pathos und Kitsch, dass muss ja nicht mit Inhaltslosigkeit einhergehen.
    So oder so besser als die destruktive und ekelhafte Kampagen die McCain führt. (Wollte gerade dieser nicht zu beginn des Wahlkampfes fair bleiben und nicht mit Dreck werfen?)

  13. @14: absolut einverstanden. Ich sehe weiterhin nicht ein, weshalb die US-Wahl (inkl. -Vorwahlen) im deutschsprachigen Raum zu einer Schicksalswahl aufgebauscht und jeder Auftritt Obamas als Wiederkehr des Messias gefeiert wird. Reichlich übertrieben und irgendwie auch peinlich. Lassen wir doch die Amerikaner wählen, wen sie für richtig für das Amt halten.

  14. @samizdata

    „Dann nämlich ist Obama nicht mehr der Gegner von McCain, sondern ein ganz gewöhnlicher dummer Ami.“

    Hätten Sie das nicht an den Anfang Ihres Kommentars schreiben können? Hätte ich den Rest nicht lesen müssen und Zeit gespart.

    Nächstes Mal dann.

  15. @ Stefan

    Interessant, dass AUSGERECHNET SIE für Werbespots Superlative benutzen wollen. Mein Gott, Herr Niggemeier, man reißt sich doch keinen Zacken aus der Krone, wenn man einfach offen zugibt, dass man McCain für einen üblen Faschisten und Kriegsverbrecher hält und Obama für den heiligen Messias, der bei einem Angriff auf das WTC liebenswerterweise auch noch das Weiße Haus zur Disposition gestellt hätte. Dafür muss man doch nicht seine eigenen „Werte“ über Bord werfen und nun plötzlich das Hohelied der Werbebranche singen. Irgendetwas passt das alles nicht.

  16. @17
    Wo wird Obama als Messias gefeiert? Das ist doch ein Strohmann. Jammern über eine imaginäre Wahrnehmung von Obama. Wenn mich eins nervt, dann ist es das. Genau das dominiert alle Kommentare über Obama.

    Das ist ekelhaftester Zynismus, der jede Verbindung zur Realität verloren hat.

  17. @Samizdata: Ich würde einfach offen zugeben, wenn ich McCain für einen üblen Faschisten und Kriegsverbrecher hielte und Obama für den heiligen Messias.

    (Bitte gehen Sie weg oder dreimal um den Block, bevor Sie hier wieder kommentieren.)

  18. schon interessant, was die abwesenheit großer rhetoren auf der politischen bühne mit dem publikum macht, hmm? über weizsäcker wurde ja auch damals gelacht, es entstehe durch sein bundespräsidentenamt der irreführende eindruck, dass in deutschland intellektuelle regierten.

    aber obama als rhetor: der mann hat’s drauf. seine redekunst ist ein genuss. die berlin-rede war da echt eine der schwächeren. man sollte von einem anwalt mit seiner karriere auch erwarten können, dass er reden und schreiben kann. harvard law review sind ja auch nicht die lustigen taschenbücher.

    mich erinnert er übrigens hauptsächlich an unsere letzten beiden kanzler: wenig linie und hervorragende vermittlerfähigkeit, auch in der eigenen gruppe trifft auf den wunsch nach „dem wechsel“.

    fingers crossed warte ich also ab: wie hoch ist der „margin of fraud“, mit dem obama gewinnen müsste, um zu gewinnen? und dann die vielleicht spannendste frage: was macht er? ich beobachte ihn seit etwa acht jahren und frage mich da so einiges.

    .~.

  19. @17, wenn hier die Wirtschaft ins Schleudern gerät, u.a. weil die USA ihre Schulden in alle Welt exportieren, kann ich ein Interesse schon verstehen. Auch sollte uns nicht vollkommen kalt lassen, wer der oberste Befehlshaber der letzen verbliebenen Supermacht ist, und wie der mit der Verantwortung umgeht. Und den Spruch mit den „Dummen Ami“ @14 finde ich nur noch peinlich.

  20. ein schöner werbespott, insbesondere gegen ende wo er vor den „russian aggressor“ warnt. na ja, besser als mccain alle mal.
    aber nach dem ich das interview mit paul auster auf SpOn gelesen hab, bin ich schon ein wenig nachdenklich geworden, was die wahl angeht.

    Auszug:
    „[…] Auster: Doch, denn das alles hat dazu geführt, dass es schlicht niemand mehr zugibt, wenn er rassistische Gedanken hat. Und deshalb traue ich den Umfragen bei dieser Wahl kein bisschen. Die Leute sind so konditioniert, nichts Anstößiges zu sagen, dass sie die Polls belügen. Es gibt eine große Masse Wähler, hauptsächlich arme und mittelständische Weiße, die noch unentschieden sind und sich an keine politische Partei gebunden fühlen. Auf die wird es bei dieser Wahl ankommen. […]“

    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,587455,00.html

  21. Herr Niggemeier, ist das alles was sie an Diskursfähigkeit zu bieten haben? Diskussion, aufbauend auf Argumente ist nicht ihr Ding, wa? Macht aber nix, seitdem ich sie bei Raab bestaunen durfte, weiß ich ja auch, wer von uns beiden den Gang um den Block aus gewichtstechnischen Gründen eher nötig hätte. Frische Luft und Sport täte nämlich auch ihnen ganz gut.

  22. @30 (samizdata):

    ich für meinen teil würde mich sehr freuen, wenn sie sich weniger emotional und erheblich sachlicher äußerten. reden sie mal ad rem und bereiten polemische spitzen wenigstens sachlich vor, damit man sie erkennt. können sie übrigens bei herrn obama lernen, wie das geht.

    .~.

  23. Sachlich sicher richtig: Der Werbespot ist – so wie Obamas Auftreten gerenell – gelungen, charismatisch und ungewöhnlich. Ich denke, um etwas anderes ging es Stefan hier auch nicht, oder?

    Natürlich hat aber auch McCain damit recht, dass kaum ein Produkt die Werbeversprechen einhält. Das gilt allerdings auch für ihn selbst. (Für Pailin vielleicht nicht, außer sie ist in Wirklichkeit ganz lieb und intelligent… – vgl. Church of Poisoned Minds ;-) )

    Wie sich Obama verhalten wird, wenn er die Wahl gewinnt, ist sicher eine spannende Frage. Die Geschichte zeigt ja, dass viele mit solch einer Ausstrahlung ihr Charisma auch ausnutzen. Obamas großes Vorbild Kennedy hat ja auch den Vietnamkrieg angefangen… Aber zum Glück muss sich die Geschichte ja nicht zwangsläufig wiederholen.

    Allerdings frag ich mich schon auch, wie es wohl hierzulande wirken würde, wenn irgendein charismatischer Politiker (gibt’s die außerhalb der Parteien mit fragwürdigem Programm eigentlich noch?) mal eben ein paar Mio. für so einen Werbespot ausgeben würde. Wobei ja eigentlich ohnehin nicht so viel weniger Geld von unseren Steuern für die Wahlwerbung abgezwackt wird…

  24. Herrje! Und wer ist dann bitte der „Vater aller Werbespots“?

    Warum würde man sich von einem Medienjournalisten eher noch einen Hinweis auf den Regisseur dieses 30-Minüters erwarten (um ihn nicht mühselig aus einem Spiegel-Artikel rausklauben zu müssen) als auf Mütter, Steine und Meister?
    (Und zwar gerade deswegen, weil es sich doch angeblich um einen „Meilenstein“, ja ein „Meisterwerk“ handeln soll?)

  25. Kennedy hat den Vietnamkrieg angefangen? Ich dachte bis jetzt eigentlich immer das der Nachfolger Kennedy’s Lyndon B. Johnson den Krieg „angefangen“ hat

  26. Erinnert das alles (Obama und der Spot) noch jemanden an Josiah Bartlet? Ist ja ganz nett, aber wenn man bedenkt, dass Jed Bartlet ein fiktionaler Charakter ist, macht das auch ein wenig misstrauisch.

  27. Die Begeisterung für diesen Werbespot speist sich wohl aus zwei Quellen: Der ästhetischen und der politischen. Die Ästhetik ist eine krude Mischung zwischen amerikanischem Nationalstolz und Pathos. Eine solche Ästhetik würde jeder in Deutschland als nationalistisch und/oder schwülstig ablehnen. So etwas wäre hier unmöglich (ich bin nicht unglücklich darüber, dass dies so ist. Aber Deutschland ist auch keine Präsidialdemokratie).

    Das dauernde Versprechen, Steuern zu senken und eine Krankenversicherung einzuführen, ist ja löblich, aber wie dies finanziert werden soll, sagt er nicht. Eine politische Argumentation findet sich in dem Film nicht – das ist ja fast logisch. 5 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen (in zehn Jahren) ist kühn (erinnert mich ein bisschen an Schröders Zahlenakrobatik bzgl. der Arbeitslosen).

    Der Spot (der ja ob seiner Länge ein grosses Risiko eingeht) ist sehr suggestiv gemacht, ohne in gängiges Wahlkampfjargon abzugleiten. Ab ungefähr 18.00 wird er persönlich und das gleitet dann in eine Art Rührkitsch ab (ich finde, so etwas sollte man nicht verwerten).

    In der Aussenpolitik bietet er nicht viel Neues (Iran; Russland; Al-Qaida) – das Vokabular ist hier das Bekannte (das geht vermutlich auch nicht anders – und nicht nur hier redet Obama dem Mainstream nach dem Mund).

    Nach diesem Film bleibt dennoch keine andere Wahl mehr, als diesen Mann zu wählen. Mir scheint jedoch, dass die Begeisterung für diesen Spot (mehr als notwendig) aus der politischen Übereinstimmung mit Obama und seinen Politikentwürfen erfolgt. Das ist dann ein Gesinnungsurteil. Dazu sollte man stehen und nicht so tun, als sei man nach aussen neutral. Ein ähnliches Stück der Gegenseite würde man vermutlich nicht derart goutieren.

    (Damit kein Zweifel aufkommt: Ich glaube, es gibt zu Obama keine Alternative. Ich warne jedoch vor einer Idealisierung einer Person bzw. des von ihm so smart vorgebrachten Programms, welches zwar eine hohe Zustimmung erfahren dürfte, jedoch letztlich nichts anderes bleibt, als … Versprechen.)

  28. @ruhrpottjunge: Welche Außenpolitik Obama macht, wird sich erst noch erweisen müssen (falls er gewählt wird), die bisherige US-Politik wird’s wohl nicht sein.

    Und natürlich geht’s mir nicht um einen Vergleich zwischen Wahlwerbespots in den USA und Deutschland, sondern allein um die potenzielle Fähigkeit von Politikern, uns durch Reden, Auftritte oder was auch immer mitreißen zu können. Mit Faktensicherheit und Ratio alleine hat das noch keiner geschafft. Wenn man dagegen an die historischen JFK-Reden denkt (mehr emotionale Appelle als konkrete Fakten), dann scheint Obama an diese Qualitäten anknüpfen zu können. Und warum sollte man so nicht auch erfolgreich regieren zu können? Die zweite Garde macht die Alltagsarbeit und das Aushängeschild gibt die grobe Richtung vor, sorgt für die Motivation und Außenwirkung. Soll auch bei großen Unternehmen recht gut funktionieren.

  29. @44/Wolfgang
    Welche Außenpolitik Obama macht, wird sich erst noch erweisen müssen (falls er gewählt wird), die bisherige US-Politik wird’s wohl nicht sein.
    Er wird sicherlich Guantánamo schliessen und einen Plan vorlegen, aus dem Irak zu gehen. Die Töne zum Iran und Russland sind aber eindeutig und unterscheiden sich nicht von der aktuellen Wortwahl. Er wird einen Schwerpunkt auf Afghanistan legen (vermutlich auch Pakistan involvieren wollen). Und das wird er alles mit der Unterstützung „der Verbündeten“ machen wollen. Der bequeme Rückzug, das Schmuddelkind Bush nicht unterstützen zu wollen, geht bei Obama nicht mehr. Es wird keine Ausreden mehr geben. Demokraten als Präsidenten waren fast immer schwierigere Aussenpolitiker.

  30. @Gregor Keuschnig
    Nein, wenn die Gegenseite einen ähnlichen Wahlspot machen würde, würde er wohl wirklich nicht ganz so gut ankommen.

    Aber vor diese Frage wird man ja nicht gestellt, da aus der McCain-Ecke momentan ja nur sowas kommt:
    http://www.youtube.com/watch?v=c1azQcs-8iI

    Das ist schon nicht mehr unterste Schublade, sondern bereits Keller-Niveau.

  31. @47/Zapp
    Ja, das mag ja Keller-Niveau sein. Ich hab nur immer Probleme, wenn der Enthusiasmus den Blick verstellt. Die Aussage „der andere ist noch doofer“ hat ja mit der Beurteilung des vorliegenden nichts zu tun.

  32. Die Analyse in 43 mag ja richtig sein, nichtsdestotrotz ist, war das ein Wahrlwerbespot, ein sehr gut gemachter kleiner Kurzfilm, dass man in diesen kaum wirkliche Antworten finden sollte, dürfte eigentlich klar sein.
    Der Verweis auf Deutschland führt ins Leere, darum geht es ja auch nicht.

  33. @48 / Gregor Keuschnig
    Da hast du natürlich auch recht und ich denke auch, dass sich einige Obama-Fans noch die Augen reiben werden, wenn er als Präsident ihren übertriebenen Hoffnungen nicht gerecht werden kann.

    Aber um auf den Obama-Spot zurückzukommen: Seine Spots sind – soweit ich sie über meine amerikanischen Feeds mitbekommen habe – überwiegend positiver und nach vorne blickend gestaltet.
    Ich denke dass das bei den Amerikanern nach 8 Jahren Bush und angesichts von McCains Schmierenkampagne gut ankommen dürfte. So hat er mit dem Mammutspot also auch wieder einiges Richtig gemacht.

  34. Interessant, dass AUSGERECHNET SIE für Werbespots Superlative benutzen wollen.

    Also echt, Stefan. Für Werbespots reichen Komparative ja wohl völlig aus. Gerade BEI DIR.

  35. @50/Zapp
    Die Spots sind professionell gemacht – keine Frage. Dieses Nach-vorne-blicken ist wirklich genial umgesetzt. (Aber gerade sowas macht mich auch immer skeptisch.)

    Mich überrascht noch mehr, dass McCains (und noch mehr Palins) Dreckkampagne nicht zu verfangen scheint.

  36. 3Mio USD hat Team Obama für die Airtime bezahlt, den 30minüter und die Liveschalte nach FL nicht eingerechnet.
    Ein überraschendes Statement für die Kraft des Mediums einer hauptsaechlich auf das Internet ausgerichteten Kampagne.

    Persoenlich freue ich mich zwar über etwas mehr Sachlichkeit in der Meinungsbildung in Deutschland, aber etwas charismatischeres Personal wünsche ich mir dann doch.

    Wenn Gregor Gysi und Oskar Lafontaine die einzigen Politiker mit Herz und Schnauze scheinen, dann ist einiges im Faulen.

  37. Mich aergert, dass durch diese Personalisierungskampagnen voellig vergessen wird, welche Befugnisse der neue Praesident in den USA eigentlich besitzen wird.

    Der Praesident allein kann keine Arbeitsplaetze schaffen und auch keine Steuern senken, wie es der Werbespot behauptet. Es tritt voellig in den Hintergrund, dass Gesetze allein von der Mehrheit des Kongresses (Senat, Repraesentantenhaus, anyone?) beschlossen werden (Legislative) – und nicht vom Praesidenten (Exekutive).

    Die (meiner Meinung nach) groesste Macht, die der Praesident hat, ist einerseits die Neubetzung einiger Aemter und andererseits das Veto-Recht fuer Gesetze, was aber auch wiederum von der 3/4-Mehrheit des Kongresses ausser Kraft gesetzt werden kann.

    Bitte bei all dem Wirbel nicht die Fakten vergessen.

  38. Glaubwürdig und unaufgesetzt Hoffnung zu vermitteln ist eine aus der Mode gekommene Qualität in der Politik. Daher großes Dankeschön.
    Während der Finanzkrise ist uns ja allerorten überraschend mitgesteilt worden, dass auch Mathematik nur auf Psychologie beruht.
    Daher ist gute Psychologie jetzt sogar für Betriebswirtschaftler die einzige Rettung.

  39. @14/Samizdata:
    Mal abgesehen davon, dass Sie den offenen Diskurs nicht beherrschen oder einfach schlecht gefrühstückt haben:

    1. ist McCain kein Faschist und Kriegsverbrecher.
    2. steht McCain für das Amerika der großen Companies, für „trickle-down“-Monetarismus und eine Umverteilungs-Politik von unten nach oben.
    3. lassen Sie zwei Gründe außer acht für das Pathos des US-Wahlkampfs:
    a) Amerikaner verlangen das, McCain gibt es ihnen ebenso wie Obama. Nur verfängt bei Obama der schiere Umfang seiner Wahlkampfstrategie und der von ihr erzeugte historische Spin. That´s it.
    b) Obama muss einen Länge vorpreschen, um den „Bradley-Effekt“ zu umgehen.

    4. Wenn Sie die deutschen Medien für ihre Anfälligkeit kritisieren wollen, warum tun Sie das ausgerechnet im Kommentarbereich eines Blogs???

    MfG, und gute Besserung!

    @43/Gregor Keuschnig:
    Die Begeisterung für diesen Werbespot speist sich wohl aus zwei Quellen: Der ästhetischen und der politischen. Die Ästhetik ist eine krude Mischung zwischen amerikanischem Nationalstolz und Pathos. Eine solche Ästhetik würde jeder in Deutschland als nationalistisch und/oder schwülstig ablehnen.

    Nana, sie haben doch auch „Independence Day“, „The Patriot“, „Armageddon“ usw. gesehen. Überlegen Sie mal, da gab es bestimmt diese Momente, als Sie Ihren inneren Kritiker verloren hatten, und sich gut unterhalten fühlten. Hm?

    Wie immer: Im Erleben lässt es sich nachvollziehen, der Zuschauer schüttelt fassungslos den Kopf.

  40. 61 Kommentare später und noch hat keiner Obama Messias genannt. Bemerkenswert, wenn man bedenkt wie üblich das doch angeblich sein soll.

    Mich nervt dieser Zynismus schon lange, und man kann ihn nicht nur bei dieser Wahl beobachten. Immer ist alles nicht in Ordnung, nie darf man damit rechnen, dass irgendwas mal funktioniert. Ich nenne das Pseudo-Aufgeklärtheit, man bastelt sich eine simple Weltsicht (USA immer doof + Politiker immer unfähig) und presst alles in dieses einfache Schema. Vollkommen egal, dass Obama sehr ruhig und unaufgeregt durch diesen Wahlkampf manöverierte. Egal, dass Obama eine Hinwendung zum Pragmatismus und Orientierung an der Realität ist. Egal, dass er es schaffen könnte diese ekelhaften und kleinlichen Kämpfe der alten 68er-Generation überwinden zu können. Natürlich ist er ein guter Kommunikator (das ist ja irgendwie Vorraussetzung für diesen Job), aber was ist daran problematisch?

    Obama hat sehr wohl das Potential ein sehr guter Präsident zu werden. Auf jeden Fall aber ist er in jeder Hinsicht besser als John McCain. Konservativer wenn es um das Budget geht, vernünftiger bei der Außenpolitik, und nach acht Jahren wäre ich damit eigentlich schon ganz zufrieden.

  41. Ich finde es interessant zu beobachten wie der Wahlkampf in Amiland so abgeht. Die Berichterstattung in deutschen und amerikanischen Medien ist enorm intensiv, so dass man die ganze Nummer recht gut mit den aus Deutschland bekannten Wahlkämpfen vergleichen kann.
    Es ist echt eine gewaltige Show enormen Ausmaßes.
    Ich kann mir kaum einen deutschen Politiker vorstellen, der da bestehen könnte, was aber auch positive Seiten hat, da es wirklich nicht sein muss, dass jeder Furz den die Person vor 30 Jahren mal abgelassen hat kontrovers diskutiert wird.

    Alles in allem auf jeden Fall sehr interessant, aber egal ob es um diesen Wahlspot oder etwas anderes geht: Es ist und bleibt Wahlkampf und damit dort drüben wie hier auch zum großen Teil Verarsche³.

  42. @ 34 (Mirko): Wenn in Deutschland eine neue Partei mit dem richtigen Programm, den richtigen Leuten, viel Herzblut, Kampfgeist und einem Wahlkampfetat von etwa 15 Mio € pro Bundesland an einer Wahl teilnehmen würde, müssten die bisher regierenden Altparteien ihre Plätze auf Dauer in der Opposition einrichten. Obama würde ohne seine immensen Spendengelder keinen so großen Erfolg haben können, selbst wenn er der leibhaftige Messias wäre.

  43. @ 61/Crischnan

    Wieso eigentlich versuchen sie mir die vermeintlichen Hintergründe für das Verhalten von Obama näher zu bringen? Habe ich irgendwo den Wahlkampfspot als solches auch nur mit einer Silbe kritisiert? Irgendwo die Person Obama? Irgendwie argumentieren sie konsequent an meinen Ausführungen vorbei. Ich habe lediglich die alberne Verortung des Obama-Wahlspots als DIE „Mutter aller Wahlwerbung“ kritisiert. That’s it!

  44. Komische Diskussion. Für mich suggeriert der Film (inklusive dieser amerikanischen Schmalzzulage) vor allem eines: Da ist dieser eine Mann, der sich Zeit nimmt. Er wirkt fit, er wirkt ausgeruht und konzentriert – und das nach diesem Wahlkampf. Er bespricht in Ruhe und ausführlich, was getan werden wird – das ist gelungen, das hat Leader-Qualitäten. Das wirkt souverän. Das ist Wahlkampf in einer Abgebrühtheit und Klasse, so etwas habe ich noch nie gesehen. Und McCain wohl auch nicht – fraglich, ob ihn seine Angsthasen und Rassisten da noch retten können.

  45. Pseudo-Intellekt schlägt Pathos war wohl die Überschrift der Kommentarlandschaft

    Stimme Stefan (ausnahmsweise) bedingungslos zu

    Es ist beindruckend.
    Großes Tennis.
    Ohne Worte.

    Change we ca believe in

  46. Die einzige Sorge, die ich mittlerweile habe, ist die, dass Obama eventuell wie JFK ziemlich schnell ermordet wird.

    Aber das greift irgendwo auch wieder zu weit. Gore hat 2000 mit der Mehrheit der Stimmen nicht gewonnen. Vielleicht passiert ja das, was Chris Rock meinte – die Wahl ist beendet, Obama hat die meisten Stimmen, und dann kommen sie zu ihm hin und sagen „Psych, fooled ya“ wie so oft wenn Schwarze was wollen und der weiße Mann sich was ausdenkt, warum er jetzt doch nicht gewonnen hat. Wär ja zu schön, wenn Demokratie DIESES MAL endlich funktionieren würde in den USA….

  47. @ sebastian

    die usa sind ein zusammenschluss einzelner bundesstaaten. in jedem staat wird separat gewählt und die ergebnisse durch wahlmänner am ende zusammengetragen. das ist vor allem historisch bedingt und kann am ende dazu führen, dass nicht derjenige gewinnt, der absolut gesehen die meisten stimmen auf sich vereint – passiert selten, aber mathematisch denkbar (und im wahljahr 2000 passiert). was daran undemokratisch sein soll, weiß ich nicht!

  48. Ja, Sebastian, Sie haben Recht: Obama wird nicht gewinnen, und das einzig und allein, weil „die USA“ selbstverständlich das Wahlverfahren kurzfristig so abändern werden, dass bloß kein Schwarzer gewinnt, „wie so oft wenn Schwarze etwas wollen“, einen Job über dem Lohn eines Straßenkehrers oder eben den im Weißen Haus.

    Es wäre schön, wenn Sie Sich vor dem Kommentieren etwas (wirklich, nur etwas, muss gar nicht viel sein) mit dem Thema auseinandersetzen würden. Gequirlte Kacke wird nämlich nicht besser, nur weil sie aus vermeintlich hehren Beweggründen gequirlt wird.

  49. Naja, ein wenig bescheuert ist das System schon.

    Dass man mit weniger Stimmen gewinnen kann ist schon sehr unglücklich. Genauso unglücklich ist es, dass viele Stimmen an Bedeutung verlieren, wenn es im entsprechenden Staat eine klare Mehrheit gibt. Im Endeffekt entscheiden die Stimmen aus den Swing-States die Wahl.
    Soweit so unglücklich, aber was wirklich gaga ist, ist dass bei der Umrechnung von Bevölkerung zu Wahlmännern eine Gewichtung zugunsten der kleinen Staaten stattfindet. Dadurch sind manche Stimmen objektiv weniger Wert als andere.

    Aber mal abgesehen von der Wahlmänner-Geschichte ist der Aufbau der amerikanischen Demokratie beeindruckend. Vor allem von der dortigen Transparenz können wir hier nur träumen.

  50. naja, wenn ein Kandidat die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen auf sich vereint, aber trotzdem nicht gewinnt, kann man das schon undemokratisch nennen. Zumindest, wenn man unsere deutschen Maßstäbe von demokratischen Wahlen anlegt.

    Mir ist schon klar, dass die Amis ein anderes Wahlsystem haben.
    Aber die Wahlen von 2000 haben auch bei vielen Amerikanern einen üblen Nachgeschmack hinterlassen, und es gibt genug, die das System mit den Wahlmännern für nicht mehr zeitgemäß halten.

    Ich meine, die Verfassung der USA ist von 1787. Also nicht unbedingt repräsentativ für das heutige Amerika. Mal abgesehen davon, dass es keine Methode gibt, die Abstimmung der Wahlmänner zu verifizieren, oder einen Wahlmann zu zwingen, gemäß der Ergebnisse in seinem Bezirk abzustimmen.

    Allein die Tatsache, dass es möglich ist, dass ein Kandidat die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen erhält, und trotzdem nicht gewinnt ( was bisher immerhin 4 Mal passiert ist ), wäre für mich schon ein Grund. zumindest darüber nachzudenken, ob eine solche Wahl noch demokratisch ist.

  51. darum habe ich ja auch von „unseren“ Maßstäben gesprochen, ruhrpottjunge, und die Unterschiede in der Verfassung, bzw. das Alter der amerikanischen Verfassung betont.
    Nicht gleich durchdrehen…^^

  52. Das Gejammer wegen der amerikanischen Präsidentenwahl im Jahr 2000 wäre hier bei uns in Europa viel geringer ausgefallen, wenn Al Gore etwas weniger Stimmen als George Bush erhalten hätte aber mehr Wahlmänner.

  53. Ich halte ja durchaus einiges von Senator Obama – ganz besonders von seinen energiepolitischen Vorstellungen, die unter anderem auf einen vermehrten Ausbau der Kernenergie setzen, doch das wissen die deutschen Grünen wohl nicht, sonst würden sie ihm wahrscheinlich weniger zujubeln -, aber könnten diese Werbe- und Dokumentarfilmer nicht endlich mal damit aufhören, Filmmusik zu zweckentfremden? Die Musik zu „A Beautiful Mind“ gehört in diesen Film und in keinen anderen. Sie zu verpflanzen, weil der Regisseur meinte, dass es gerade „stimmungsmäßig passt“, tut ja in der Seele weh, wenn man weiß, wie akkurat gute Filmscores auf Schnitt und Setting abgestimmt werden. Schade – Eigenkompositionen waren wohl nicht mehr im Budget.

    Das Werbefilmchen ist in dem Ausmaß, in dem da Kitsch und Pathos ausgegossen und zu aufdringlicher Anbiederung an die „Sorgen und Nöte der einfachen Menschen“ geformt werden, schwer zu ertragen – und gerade deshalb uramerikanisch. Insofern ein schönes Beispiel dafür, wie verschieden die politischen Kulturen in Deutschland und den USA sind – und warum wir gut daran tun, bei nüchternen, eher faktenorientierten Wahlkämpfen zu bleiben.

    Als „Meisterwerk“ würde ich den Streifen allerdings nicht bezeichnen; dafür ist er doch zu konventionell geraten. Konventionell in Bezug auf die Machart amerikanischer Werbespots, versteht sich, die üblicherweise mit weichen Übergängen, Suggestivmusik, überleitendem Erzähler und vor allem „Joe von nebenan“ arbeiten, der ausführlich erzählt, wie sehr ihm Produkt X dabei geholfen hat, noch besser für seine Familie zu sorgen und seine Bildungschancen zu verbessern.

    Interessanter als alles Werbegetrommel, ob nun gelungen oder nicht, wird sein, was Obama als Präsident tut. Und ich fürchte, diesbezüglich sind viele Europäer bislang etwas naiv. Deutschland muss jedenfalls damit rechnen, bei einem Wahlsieg Obamas verstärkt militärisch eingebunden zu werden. Nicht dass ich das für grundfalsch hielte – aber ich könnte mir doch vorstellen, dass einige seiner euphorischen Anhänger in Europa sich dann enttäuscht abwenden werden.

    Obama verspricht viel, aber er findet leere Kassen vor. Die militärischen Eskapaden und die Terrorparanoia im Gefolge des 11. Septembers haben schwere Löcher im einst ausgeglichenen amerikanischen Haushalt hinterlassen. Da ist die Idee aus Sicht der USA nicht abwegig, die Europäer verstärkt in die Pflicht zu nehmen auf den teuren Schlachtfeldern in Afghanistan und eventuell auch dem Irak. Letztlich wird sich auch ein Präsident Obama seinen, den amerikanischen, Wählern verpflichtet fühlen, nicht den Europäern, von deren Sympathie er sich nichts kaufen kann und deren Interessen eben nicht immer mit jenen der Amerikaner deckungsgleich sind. Auch Konfliktherde wie Pakistan und Iran verschwinden nicht einfach mit einem neuen Präsidenten. Warten wir also mal ab, was bleibt, wenn sich der Staub des Wahlkampfs gelegt hat.

  54. @ — SD —

    berechtigte argumente gegen das anglo-amerikanische wahlsystem (the winner takes it all) gibt es natürlich viele. aber auch einige, die dafür sprechen.
    was die ungleichgewichtung der stimmen betrifft: vergleichen sie die usa „wahl-organisatorisch“ eher mit der EU und weniger mit unserem Bundesstaat. auch innerhalb der EU gibt es eine bevorzugung der kleineren staaten (zu recht, sonst wären einige länder zwar mitglied der eu, hätten aber aber im prinzip nix zu sagen).

    übrigens: in der verfassung der usa steht nichts von „the winner takes all wahlmännerstimmen“. die bundesstaaten können das selber entscheiden. maine und nebraska beispielsweise vergeben ihre wahlmänner anders.

  55. @ruhrpottjunge (75)
    „Demokratie != einfaches Mehrheitswahlrecht“

    Bullshit. Es gibt gute Argumente für einfaches Mehrheitswahlrecht und damit ein Zweiparteiensystem, genauso wie es gute Argumente für Proporz gibt. Grundsätzlich verhindert weder Proporz noch Mehrheitswahlrecht das was wir repräsentative Demokratie nennen, auch wenn beides (natürlich) nicht perfekt ist.

    Die wahnsinnig verrückte Aufgabe 80 oder 300 Millionen Menschen über ihre Regierung entscheiden zu lassen muss notwendigerweise mit einigen Kompromissen auskommen. Ist halt so.

  56. […] Wahlkampf funktioniert hier zu Lande bekanntermaßen etwas anders als jenseits des Atlantiks. Dort drüben ist er etwas teurer, etwas schmutziger, und auch irgendwie etwas intensiver. Das zeigt sich allein schon daran, dass Präsidentschaftskandidat einen halbstündigen Wahlwerbespot produzieren hat lassen (wenn man das überhaupt noch einen Spot nennen kann), der es in sich hat (via). […]

  57. Wird es eigentlich aus der deutschen Bloggerszene irgendwo Liveblogging geben?
    Ich fliege nach Tel Aviv und werde den Wahlabend mit 3 jungen Obama- und 6 älteren McCain Supportern aus USA verbringen. Im Sinne von Sarah Silverman haben die 3 Obama-Anhaenger in Sachen The Great Schlep so ziemlich versagt.

    Mir soll es recht sein. In 4 Jahren McCain/Palin haben wir wenigstens in der DailyShow und beim Colbert Report und vielleicht beim ein oder anderen deutschen Kaberettisten ordentlich was zu lachen…

  58. Ich hab’s woanders schon gefragt: Weiß jemand, ob der Spot auch bei Fox News lief? Der FAZ-Artikel hierzu ist leider widersprüchlich.

  59. @78/kurt:
    mensch kurt, das ist das erste mal, dass ich ihnen voll und ganz zustimme, aber ich dachte, die ersten anderthalb minuten waeren aus „the rock“, die hintergrundmusik im zweiten spot aus „american beauty“ und generell alles Geklamfte aus irgendeinem zweitklassigen roadmovie zusammengeschnitten.

    und zu all den einzelnen Stellen im Video, bei denen „man“ so kurz zusammenzuckt und denkt: „hat der sie noch alle?“ wollte ich noch sagen:

    wenn die us-ammis alle so zurechnungsfaehige, sorgsame menschen waeren, die ihre kinder zur schule bringen (scheint ja in der groessten industrienation der welt etwas besonderes zu sein), wer waren dann diejenigen, die bush wiedergewaehlt haben?

    und dann selbstverstaendlich dieser ammi, der alles allein gemacht hat und der nie jemandem etwas geschuldet hat und der sein eigenes haus hat und ouuh er arbeitet noch, obwohl er schon ganz alt ist, wahrscheinlich gibt es niemand anderen auf der welt, der in seinem alter noch arbeitet

    achso und er hat eine us-firma gefunden, die das tut, was schon lange angebracht ist und jedem klar sein sollte: umweltschonende stromerzeigung. sowas kann man wirklich nur ammis als neuheit verkaufen

    und die fuel efficient cars of the future were built right here in america: der hat glaube der mann

    ach jahaha und wieviele schulen und krankenhaeuser koennte man nicht bauen, wenn es die ausgaben im irak nicht gaebe: nur, dass nie irgendwer diese summen in solche dinge pumpen wuerde

    und ueber die alleinerziehenden muetter und ueber die familien deren elternteile gefeuert wurden, wird er jeden einzelnen tag im weissen haus nachdenken. bestimmt wird er das.

    sie hat ihr leben darauf verwendet, ihren kindern ein gute bildung und ausbildung zu ermoeglichen und dafuer steht sie jeden morgen vor der sonne auf: zu solch harten lebensumstaenden und an kompletter selbstaufopferung grenzender belastung ist wahrscheinlich nur jemand in der Lage, der so viel pathos besitzt, dass er von diesem kriegstreiberland noch ernsthaft annimmt es sei the home of the brave

    die mehrheit der eltern meiner freunde plus meine eigenen ist ihr halbes leben lang vor der sonne aufgestanden (ich habs auch einige jahre gemacht) und es war nie ein thema geschweige denn etwas, mit dem man irgendwen haette beeindrucken koennen

    sie bildet sich noch weiter in ihrem job: fuer die vierte generation vorm fernseher ist das wohl so ungewoehnlich, dass es als etwas tolles deklariert werden muss

    alle wollen das selbe: eine gute bildung fuer ihre kinder – leider nicht deckungsgleich mit der haelfte, die verhindern moechte, dass ihre kinder etwas von darwin erfahren, dem alten ketzer

    und wann zur hoelle nimmt jemand den ammis endlich mal diese gottverdammten, laecherlichen pins weg?!

  60. Wieso liegen beide Kandidaten in den Umfragen so nah zusammen? 4-5 Punkte? Obwohl Palin das Wort Negativkampagne neu erfindet und McCain sich als Pendant zur Siegessäule ein Supermarktregal raussucht?

    Ich glaube, man kann so wie Airtime für Werbespots auch Polls kaufen, das hat McCain wahrscheinlich gemacht. Vielleicht haben die beiden auch ein bisschen Geld bekommen, eine so schlechte Figur abzugeben. So miese Berater kann es doch garnicht geben.

    Wag the dog!

    Herr Niggemeier nun eine Frage an Sie:

    Wieso wackelt der Kameramann, der McCain einfängt immer so? Egal wo, ob auf CNN, Fox, CBS… Obama fest im Bild und Action bei McCain.

  61. […] allem sein Wahlprogramm und die Art, es zu kommunizieren. Über seinen neuesten Coup hat ja bereits Stefan Niggemeier geschrieben und es kaum mehr etwas zu sagen. Doch da ist noch ein zweiter Obama, oder besser gesagt sein Stab […]

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