Im Februar wäre das nicht passiert

Im weltweiten Rennen um den dümmsten Bericht zum Amoklauf in Blacksburg liegt Spiegel Online mit diesem Artikel fast uneinholbar in Führung:

MONAT DER MASSAKER - Blutiger April - Die Amokläufe von Littleton, Erfurt und Blacksburg haben nicht nur das Leid und den Schrecken gemeinsam, den wenige über viele gebracht haben. Sie teilen auch den Monat, in dem die Schreckenstaten verübt wurden.

Und wer meint, das ließe sich nicht unterbieten, sollte nicht urteilen, bevor er den Schluss des Artikels gelesen hat:

Gestern, am 16. April 2007, erschoss der gebürtige Südkoreaner Cho Seung-Hui, 23, an seiner Universität, der Virginia Tech, 32 Schüler und Dozenten. Waren Klebold und Harris auch seine Vorbilder? Kannte er die Wahnsinnstat des Robert Steinhäuser? War das Datum bewusst gewählt? Schon die Fragen sind beängstigend. Wie werden erst die Antworten sein?

[via Lukas in den Kommentaren]

24 Replies to “Im Februar wäre das nicht passiert”

  1. Ach komm Stefan, das hast du dir doch ausgedacht.

    Bitte, sag das du dir das ausgedacht hast.

    Stefan?

    Creutz.

    Als nächstes wird dann sicher eine Pre-Crime-Truppe gebildet die zur Hälfte aus Astrologen besteht.

    Mein Hund ist kein Komet.

  2. Scheint mir wie eine Auswirkung der Personalrochade, als die eine Bild-Redakteurin neue Chefin des Ressorts „Panorama“ bei SpOn wurde. So niveaumäßig.

  3. Die Killerspieltheorien werden von unseren Lieblingslandesinnenmini aus NS und seinem Oberinnenmini morgen sicherlich folgen :/

    Könnt drauf wetten…

  4. Das ist wirklich unfassbar. Aber kein Wunder. Hier der Lebenslauf des Autors:
    „Volontierte beim „Norddeutschen Rundfunk“ und schrieb anschließend als Redakteur erst für SPIEGEL ONLINE, dann für „Bild am Sonntag“. Seit April 2007 wieder bei SPIEGEL ONLINE. “
    Wie unglaublich dumm ist dieser Text! Man müsste den Autor ohrfeigen dafür.

  5. Übrigens: Patricia Dreyer hat ihren Dienst bei SPON Panorama angetreten. Und von der BamS ganz viele, tolle Springer-Sätze mitgebracht, die sie gleich brauchen darf. Zum Beispiel den:
    „Ist Britney Spears jetzt völlig übergeschnappt? “

    PS: Batz. Reiner Zufall. Wirklich.

  6. Wenn Cho Seung-Hui noch bis 20. April gewartet hätte, könnte man die Nazis auch mit in die Story einbauen.
    Angeblich kam er auf dem Werg zum Campus, an einem Laden vorbei, in dem Killerspiele verkauft wurden.
    Ich sehe noch Potential in der Geschichte! Die Tränendrüsen wurden noch nicht ausreichend genug mit dem Pressehammer bedient.

  7. …witzigerweise war die Sache mit dem Monat das Erste was meiner Freundin sofort aufgefallen ist. Desweiteren: Der Täter war 23 Jahre alt und es gab 32 Opfer (2x die 23…huhuhu..). Die „Killerspielkiste“ wurde heute früh schon bei Berliner Dudelfunknachrichten kolportiert!

  8. Killerspiele duerfen doch nun wirklich nicht fehlen:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,477878,00.html
    http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/843/109734/

    Uebrigens ist meiner Meinung nach auch N-TV mit dem Satz:

    „Aus Gerichtsunterlagen geht auch hervor, dass er erst vor wenigen Tagen einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten hatte.“
    http://www.n-tv.de/791919.html

    ganz vorne mit dabei. Wirklich man haette es wissen koennen.

  9. Hat es eigentlich dieser wirklich beunruhigende Hinweis schon in die deutschen Medien geschafft?

    The gunman in the Virginia Tech massacre was a sullen loner who alarmed professors and classmates with his twisted, violence-drenched creative writing and left a rambling note raging against women and rich kids.

    (Associated Press)

  10. Da tötet jemand in den USA 32 Menschen und in Deutschland wird laut über eine Verschärfung des Waffenrechts nachgedacht. Wo ist der Zusammenhang? Nachdem D schon einer schlimmsten Klimakiller ist (nicht wahr Herr Töpfer), sollen wir nun auch noch für die weltweite Gewalt verantwortlich sein?
    In diesem Zusammenhang wäre ein Reissack-Sicherungs-Gesetz angebracht. In China soll öfters mal einer umfallen…

  11. Man stelle sich mal den Umkehrschluss vor: Falls der Erfurter Amoklauf überhaupt eine mediale Verwertung in den USA erfahren hat, dann hat diese sicher nicht zu einer Debatte über das 2nd Admendment geführt.
    Entsprechend gekränkt reagieren ja schon einige Amerikaner auf die ausländischen Reaktionen.

    Übrigens hier der Nachtrag zu 17.

  12. Ach so, deshalb…

    Stefan Niggemeier hat im Wettrennen um den dümmsten Bericht zum Amoklauf in Blacksburg einen Favoriten ausgemacht.
    Nun, daß er die hiesige Lokalzeitung nicht abonniert hat, kann man ihm kaum zum Vorwurf machen, ich lese sie ja üblicherwe…

  13. Wer glaubte, es ginge nicht noch schlimmer, der sei eines besseren belehrt – heute (22. April) auf Spiegel online:

    „Bei seinen Geschäftspartnern kam Seung-Hui Cho, der Amokläufer von Blacksburg, bestens an: Ein „fantastischer eBayer“ sei er, mit dem das Online-Handeln Spaß mache. Waren lieferte er prompt, bezahlte pünktlich – zum Beispiel gewaltverherrlichende Bücher und Ersatzmagazine für seine Waffen.“

    Link: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,478727,00.html

    Noch Fragen!?!?!? Mich interessiert es zum Beispiel, ob er sich im Sommer gerne Eis gekauft hat und welche Unterwäsche er bei seinem Amoklauf trug…

  14. Noch geschmackloser und beim ersten Mal glatt übersehen: Unterhalb des im vorangegangenen Beitrag genannten Artikels platziert Spon eine Fotostrecke mit Porträtfotos jedes der 32 Opfer, nennt dazu deren Studienfächer und Lebensumstände. Perfider kann man das Drama nicht ausschlachten.

  15. Ein „fantastischer eBayer” sei er, mit dem das Online-Handeln Spaß mache.

    Das grenzt ja in seiner Dämlichkeit an die Frage an den Hamburger Uni-Rektor, ob Mohammed Atta ein auffälliger Student gewesen sei (Volker Pispers: „Solche Journalisten können Sie eigentlich nur zufriedenstellen, wenn Sie sagen: ‚Ja, so ein bisschen nach Schwefel hat er schon ab und zu mal gerochen‘!“).

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