43 Replies to “2008”

  1. Mann mann mann, sechs Stunden am Laptop ständig zwischen CNN und FOX hin- und hergeschaltet. War das ein Abend…

  2. Seltsam widersprüchlich: viele Abstimmungen zu Verfassungszusätzen in den Bundesstaaten scheinen mit Siegen der jeweils eher konservativen Seite geendet zu haben, und das teils deutlich. Schade!

  3. Bei Obamas Rede hab‘ ich doch tatsächlich ein Tränchen weggedrückt.

    Und McCain hat würdevoll aufgegeben, nur sein Publikum war Mist. Ich könnte mir vorstellen, daß es sehr viel enger oder gar anders ausgegangen wäre, wenn er diesen Tonfall schon früher gehabt hätte. Das heute war der McCain, den ich 2000 durchaus respektiert habe.
    Blame Bush(’s campaign team).

    Jörg: „Proposition 8“ in Kalifornien ist aber wohl gescheitert. :-)

  4. Obamas Rede fand ich ehrlich gesagt eher ernuechternd.
    War eher leer an neuen Inhalten und hat schonmal die Grundlage fuer eine Verschiebung des „Change“ in den übernaechsten Term geschoben…

  5. Momentan kann ja obama auch noch nicht viel machen bis zur Amtseinführung am…wars der 20 . Januar?
    Von daher beginnt der Change frühstens nächstes jahr…

  6. @10: Nicht so voreilig, sieht derzeit danach aus, dass die Prop 8 in Kalifornien („Ban on Gay Marriage“) angenommen wird, 53% zu 47%, mit 48% ausgezählter Stimmen.

  7. Juhu, es hat sich gelohnt zu schlafen!
    Ich bin frisch und frei, die Kopfschmerzen sind weg und ich kann heute wieder am großen ALEAR(EU-Forschungsprojekt)-Meeting teilnehmen. Und der Radiowecker begrüßt mich mit der Meldung dass Obama (suprise, surprise) zum President gewählt wurde.
    Versteht mich nicht falsch, ich fand den Wahlkampf absolut spannend und bin sehr froh dass ein deutlich kleineres Übel an die Macht kommt. Das Gefühl etwas verpasst zu haben ist mir jedoch gerade total fremd.

  8. Nicht nur in Kalifornien wurden heute die Rechte der Homosexuellen beschnitten. Florida, Arizona und Arkansas haben sich heute für Diskriminierung und gegen Gleichberechtigung entschieden.

  9. @Koschka16: Nicht notwendigerweise. Laut LA-Times sind in Kalifornien erst knapp 80% der Stimmen ausgezæhlt, bei 52% Yes, 48% No.
    Wenn man aber mal kurz ueber die Detailkarte fæhrt, sieht man, dass vor allem in der Bay Area noch viele Stimmen fehlen.
    Das es dort viele nein Stimmen gibt und da viele Menschen leben, dreht sich das Bild ja vielleicht noch…

  10. Ich kann diese unkritische Obama-Anbetung nicht nachvollziehen. Eine große Ernüchterung wird die Folge sein, denn im Kern bleibt Amerika protektionistisch und auf sich selbst bezogen. Das kann und will auch ein liberalerer Präsident wie Obama nicht ändern.

  11. Na, herzlichen Glückwunsch an Barack Obama. Trotzdem würde ich an seiner Stelle nicht in einer offenen Limosine durch Dallas fahren…

  12. @21/Fridolin
    Obama ist eine Projektionsfläche, die es ermöglicht, sich wieder mit den USA zu „versöhnen“. Bush hat ja nicht nur dieses Land in den Abgrund gefahren, sondern die westlichen Werte insgesamt mit Füssen getreten. Die Folgen werden noch lange nachhallen. Obama ist ein Versprechen, dass es wieder so etwas gibt wie politische Kultur. Nicht nur zwischen den USA und Europa, sondern generell.

    Was ich bemerkenswert fand: Er hat grosse Worte und grosse Gesten nicht gescheut. Er hat direkte und platte Schuldzuweisungen vermieden und stattdessen Perspektiven aufgezeigt. Seine Rede in Chacago vor einigen Stunden klang schon einiges nüchterner. Letztlich hat er ja auch „nur“ 53% der Stimmen bekommen – immerhin noch 47% für McCain und die Republikaner. Er wird also versuchen, auch auf den politischen Gegner zuzugehen. In Deutschland ist sowas eigentlich diskreditiert (die „Grosse Koalition“ gilt als Notlösung). In der Aussenpolitik wird Europa noch ein ziemliches Erweckungserlebnis bekommen (wäre bei McCain aber vermutlich noch schlimmer gewesen). Aber im Moment ist man einfach nur froh, dass dieses Bollwerk des Blöden durch jemanden wie Obama abgelöst wird.

  13. @fernsehkritiker: er weint weil er jetzt für 14 bis 18 jahre keine chance hat an b.o.’s eier ranzukommen dank secret service und konsorten (sidenote: hab in nem englischsprachigen forum erzählt bekommen, dass u.s. presidenten bis zu 10 jahre nach ablauf ihrer amtszeit beschützt werden. aehm, ja genau in diesem jesse jackson vs. obama’s nuts kontext :) )

  14. Wenn man sich die Aufnahmen aus der Nacht betrachtet, dann hat mehr das Gefühl, es eher mit einer Revolution als mit einer Wahl zu tun zu haben…die denken, die haben den Bush echt gestürzt…und daraus kann man vielleicht schließen, dass die Amerikaner (wie ich auch…) Angst hatten, dass Bush eventuell nicht mehr weg geht…wie ein fieser Fleck!

    Ich hoffe, die Amis erinnern sich bei den Mid-Terms noch, welchen Müll Obama aufräumen musste…

    /Fabian

  15. @Fabian
    Das ist kein Gefühl, es ist eine Revolution. Es ist das, was That One formuliert hat – eine Veränderung. Dieses Land wählt sich einen Mann an die Macht, der vor einigen Jahrzehnten noch nicht mal in einem Bus hätte Platz nehmen dürfen, sie wählen den Nigger. Warum? Du hast diese Menschen gesehen, die ihm ihre Stimme geben? Hast Du die Menschen gesehen, die sich bei McCain noch versammeln konnten – was für ein Albtraum an Visagen, was für ein Unterschied. Ich glaube, hier haben sich einige Millionen Menschen in einem Zustand völliger Erschöpfung von dieser als Mensch getarnten Kakerlake namens Bush entschlossen, etwas zu unternehmen. Die glauben nicht an ‘Change’, das ist nur das, was man sich zuruft, wie man eben ‘Guten Tag’ sagt. Die glauben an sich, und die hatten versucht, ihnen das zu nehmen. Diese Menschen kämpfen um Amerika, sie kämpfen um sich, sie kämpfen darum, dass das anerkannt wird, was sie leisten. Sie kämpfen darum, dass ihre Kinder nicht in absurden Kriegsspielen niedergeschossen werden. Sie kämpfen tatsächlich um eine bessere Zukunft, auch wenn sie eigentlich nur ihre eigene meinen. Sie wissen etwas, dass wir als Deutsche gar nicht kennen, weil wir uns gegenseitig belügen in einer Art und Weise, die möglicherweise nur wir so beherrschen. That One sagt es nicht, aber es ist das, was ich höre: Es ist unsere Sache, am Leben zu sein und daraus etwas zu machen. Und dieser Präsident ist der Prototyp. Er ist der Beweis, es war gestern sein erster Satz – wer daran nicht glaubt, wer das Herz nicht hat, wer diese Lust nicht in sich hat, wird nichts ernten. Deshalb wurde er gewählt. Deswegen wird dieser Präsident eine Zukunft haben (wenn er nicht erschossen wird). McCain, so sehr ich ihm dankbar bin für sein ‘please, please’ am gestrigen Abend, hat diesen Geist nie begriffen.
    Falls jemand nicht weiss, wie eine Revolution friedlich verläuft: UdSSR – Gorbatschow, auch er wurde gewählt.

    Und noch eins: Ich weiss nicht, wie es euch hier so im Blog geht… Ich bin auf den gestrigen Tag einfach nur stolz.

  16. @Stefan

    Bush ist einer der extrem seltenen Fälle, die Texte Motorheads erschließbar werden lassen:


    Politician swine
    You make me wanna puke
    Waste my money
    Waste my time
    Going by the book
    Education fails
    No need to teach the poor
    They just get in the way
    Until we have a war
    Until we have a war

    You will never sorrow for your friends
    You will never miss them for a day
    You will be a hero, you will be a king
    Get into the money, get into the swing

    [Chorus.]
    Politicians eat your words
    Prohibition that’s a joke
    You can’t fool everybody
    You should be ashamed
    You can take the money,
    But can you take the blame
    You can take the money,
    But can you take the blame

    See you on TV
    You talk and talk and talk
    Blah, blah, blah, blah, blah
    Liars, thieves and dorks

    Angesichts des tiefgreifenden Verrats an der Menschenwürde, der Freiheit, der Demokratie und auch an der Marktwirtschaft, angesichts des großen ökonomischen und moralischen Desasters, das er hinterläßt, fallen manchen in ihrer Hilflosigkeit eben nur die Worte „diese als Mensch getarnte Kakerlake namens Bush“ ein.

    @grey

    Bitte keine Verharmlosung Bushs.

  17. @37/grey²³
    Tiervergleiche finde ich immer schlecht; auch die Flucht in physiognomische Details der politischen Widersacher ist meist nicht fruchtbar.

    Gorbatschow wurde gewählt. Ja, vom ZK der KPdSU. Die haben nicht gewusst, wen sie sich da reinholten.

    Was einem bei anderen sofort unangnehm auffällt und wo man dann sofort die Empörungsmaschinerie anlaufen lässt – dazu sollte man sich nicht hinreissen lassen, nur weil man sich im Recht wähnt.

    Stolz? Auf was? ICH hab nichts dazu beigetragen.

  18. @grey
    Solche „Tierbilder“ zu verwenden, ist genau so mies, wie Fotos zu montieren, auf denen ein grauhaariger, über 60 Jahre alter Ehrenmmann einen 23jährigen Totschläger symbolisieren soll….
    Das ist schlimme faschistische Tradition, mit der Menschen zu vogelfreien „Nicht“-Menschen erklärt werden.

    Ich meine jedes Wort und jeden Buchstaben ernst und ehrlich.

  19. Also, dass Jackson geweint hat wie ein kleiner Junge, hat mich schon ein bisschen gerührt. Mit diesem kleinen Fähnchen immer neben seinem Kopf…
    @Bernd: Ich bin auch der Meinung, dass McCain evtl. besser abgeschnitten hätte, wenn er sich selber treu geblieben wäre, naja und wenn er Palin nicht als Gallionsfigur mit an Bord geholt hätte.

Comments are closed.