Das Schweigen des DJV

Wieder ein Tag, an dem ich froh bin, nicht Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (DJV) zu sein, weil es mir die Zeit spart, aus ihm auszutreten.

Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet über die Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Fußballbund und dem Journalisten Jens Weinreich:

Die Berufsverbände halten sich zurück. Der Präsident des Verbands Deutscher Sportjournalisten, Erich Laaser, lehnt jeden Kommentar ab, und beim Deutschen Journalistenverband nennt man die Pressemitteilung des DFB zwar „unglücklich“, aber es handele sich doch nur um eine Privatfehde.

Die European Federation of Journalists (EFJ) hat sich dagegen in einer Pressemitteilung auf die Seite Weinreichs gestellt und spricht von einem „schockierenden Beispiel für die Einschüchterung eines Journalisten“.

Nachdem Theo Zwanziger Jens Weinreich in der juristischen Auseinandersetzung mit 0:2 unterlag, liegt er im publizistischen Kampf aktuell schätzungsweise 1:37 zurück.

[via Jens Weinreich]

Nachtrag, 16:40 Uhr. Die Lämmer schweigen nicht mehr:

(…) Es gehe nicht an, dass der Sportjournalist Weinreich öffentlich so angeprangert werde, betonten DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken und der Präsident des Verbands Deutscher Sportjournalisten, Erich Laaser. Es sei an der Zeit, die Schärfe aus der Auseinandersetzung zu nehmen. (…)

21 Replies to “Das Schweigen des DJV”

  1. Da sind die Verbände jetzt wahrscheinlich erstmal ein bisschen verschüchtert, weils nicht so läuft wie – na ja wie, wie gewohnt vielleicht? …

  2. Erich Laaser lehnt jeden Kommentar ab – das hätte er mal lieber als Fußballkommentator konsequent durchziehen sollen.
    Sorry, nicht ganz on topic, aber das musste sein.

  3. Die total „private“ Kampagne zeigt Wirkung: Die erste Gruppe von Privatleuten, die ‚Hobbythek: Journalismus‘ daheim im Regal stehen hat, duckt sich weg. Warum sollte man sich auch für kritische Kollegen einsetzen, wenn man gleichgeschaltet und nachplappernd auch bzw. viel besser sein Auskommen bestreiten kann…

  4. wobei ja der bisher einzige Kommentar zu diesem Artikel von fischersolms (Herbert Fischer-Solms?) da durchaus differenziert bzw. Gründe für eine Nichtwürdigung nennt.

  5. @ABerlin: Für eine Nichtwürdigung durch das „Sportnetzwerk“, weil Jens Weinreich selbst eine der treibenden Kräfte darin ist. Das hat aber mit dem DJV nichts zu tun.

  6. … naja stefan, eigentlich steht es doch, erlaube mir die korrigierende approximation

    250.000 : 100

    für weinreich. (oder wie auch immer (ich denke mal, dass die mitglieder im EFJ auch per wöchentlichem/täglichen newsletter informiert werden. mindestens jedoch (1) dürfte der presseverteiler des EFJ größer sein als der des DFB und (2) dürften die einflussreicheren schreiberlinge unter den adressaten sein). und das witzige ist, dass die 250.000 oder wieviele auch immer eben keine Leute sind, die nur texte konsumieren.

  7. Zwei Dumme, ein Gedanke… ;-)

    Stefan, Ihren ersten Satz habe ich gerade nicht ganz wort-, aber sinngemäß gleich an den DJV (dessen Mitglied ich seit einem Vierteljahr nicht mehr bin) geschrieben.

  8. @ 6 und 7:

    richtig! Hatte „Die Berufsverbände halten sich zurück.“ breiter verstanden, als es gemeint war. Lag wohl am fehlenden journalistischen Hintergrund.

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