Vorurteil im Schnellgericht

Wer SPUTNIK hört oder auf SPUTNIK.de klickt, kann sich sicher sein, dass alles, was wir erzählen auf Fakten basiert. Mit der journalistischen Sorgfaltspflicht nehmen es aber nicht alle Medien so genau. (SPUTNIK.de)

Die Zeitschrift „Journalist“, die MDR-Jugendwelle „Sputnik“ und der Online-Dienst „Meedia“ erheben schwere Vorwürfe gegen w., einen 25-jährigen Journalisten, der auch für BILDblog arbeitet. Er soll in Artikeln, die er an „Spiegel Online“, „Welt Online“ und den „Südkurier“ verkauft hat, Zitate frei erfunden haben.

W. erwidert auf seiner Homepage:

Ich habe keine Zitate erfunden. Ich habe keine Zitate gefälscht. Aufgrund einer Leserbeschwerde beim Presserat hat sich herausgestellt, dass ein vermeintlicher Anwalt, den ich in mehreren Artikeln zitiert habe, ein Hochstapler war. Das ärgert mich und war ein Fehler von mir – ich hätte den Hintergrund dieser Person genauer prüfen müssen. Ich protestiere aber gegen die vorverurteilende und mich identifizierende Berichterstattung über diesen Fall auf journalist.de und meedia.de. Sie ist einseitig und falsch.

Ich habe W. als zuverlässigen und vertrauenswürdigen Kollegen kennengelernt. Mir fehlen aber bislang die Grundlagen, um die konkreten Vorwürfe gegen ihn abschließend beurteilen zu können. Unabhängig davon halte ich die Art, wie das vermeintlich seriöse Branchenblatt „Journalist“ sowie der Abschreibedienst „Meedia“ in ihrer Berichterstattung mutwillig oder fahrlässig die Existenz eines jungen Journalisten riskieren, für skandalös.

Und fast müsste man die Beteiligten dafür bewundern, mit welcher journalistischen Sorglosigkeit sie anderen journalistische Sorglosigkeit vorwerfen, wenn es nicht so ein trauriges Lehrstück darüber wäre, wie Medien aus dem Nichts den Anschein eines Zeitdruck produzieren, dem sie dann alle Sorgfaltspflichten opfern.

· · ·

Als die Medienzeitschrift „Journalist“, das Verbandsorgan des Deutschen Journalistenverbandes, am Freitagnachmittag die Vorwürfe auf ihrer Internetseite und mit einer Pressemitteilung öffentlich machte, ließ sie keinen Zweifel an der Schuld des Betroffenen, den sie auch namentlich nannte. Schon im Bildtext heißt es unmissverständlich: „Von Welt bis Spiegel Online brachte ein Journalist ausgedachte Experten-Statements unter“, im Text selbst wirft der Autor ihm „Betrug“ vor. W. kommt nicht zu Wort. Der Artikel endet mit dem Satz:

[W.] war trotz mehrerer Anfragen per E-Mail und Telefon für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zwischen der ersten Anfrage bei W. und der Veröffentlichung lagen gerade einmal 26 Stunden. Das Presseratsverfahren, das die ganze Geschichte auslöste, liegt fast ein halbes Jahr zurück. W. hat nach eigenen Angaben seit November 2009 über den Fall nichts mehr gehört. Aber als der „Journalist“ Monate später das Thema aufgriff, erwartete er von dem Beschuldigten, innerhalb eines Tages zu antworten.

Ohne einen erkennbaren Grund wird aus einer höchstens sehr latent aktuellen Geschichte eine Eilmeldung, die um jeden Preis so schnell wie möglich veröffentlicht werden muss. Und natürlich von anderen Medien, wiederum so schnell wie möglich und wiederum journalistische Pflichten dieser Eile opfernd, weiter verbreitet werden muss.

Der „Journalist“-Autor hatte am Donnerstag Nachmittag erstmals versucht, W. zu erreichen. Der aber hatte gerade Urlaub, war mit seinen Eltern unterwegs und kontrollierte deshalb nach eigenen Angaben weder Anrufe noch E-Mails. Er hatte keinen Grund zur Annahme, dass es einen aktuellen Anlass geben könnte, dessentwegen er unbedingt erreichbar sein müsse.

Am Freitagnachmittag versuchte der „Journalist“-Autor auch über andere Wege, W. zu erreichen. Er fragte BILDblog-Chef Lukas Heinser nach der Nummer, und als der ihm die spontan nicht geben konnte, sagte er sinngemäß: Es eilt ja nicht, es ist ja für ein Monatsmagazin. In einer Mail an W. kündigte er allerdings an, „auf jeden Fall etwas Kleines“ veröffentlichen zu wollen, „möglicherweise heute noch“.

Kurz darauf veröffentlichte der „Journalist“ die Anschuldigungen, ohne mit W. gesprochen zu haben. Der Autor erklärt auf meine Anfrage, „wir hatten den Eindruck, dass Herr [W.] sich nicht mehr äußern wird – egal, wie lange wir noch warten“ und begründet das unter anderem damit, dass W. am Freitagnachmittag seines Wissens im Internet-Netzwerk Xing eingeloggt gewesen sei, also Zugang zu seinen Mails gehabt habe.

Irgendwann berichtete der „Journalist“-Autor offenbar auch im Programm von MDR-„Sputnik“ über die Vorwürfe. Auf der Senderhomepage wird W. zum „Spiegel-Online Redakteur“.

Der Branchendienst „Meedia“ machte aus den Vorwürfen des „Journalist“ noch am selben Tag eine „Top-Story“. Wie bei „Meedia“ üblich wurden die Formulierungen des „Journalist“ fast wörtlich und mit nur geringsten Änderungen übernommen.

Aber „Meedia“-Chef Georg Altrogge hat auch recherchiert. Er hat zwar nicht versucht, W. zu erreichen, aber mir und Lukas Heinser eine eilige Mail geschickt, in der er wissen wollte, ob W., den er [mit dem falschen Vornamen] Stefan nennt, Autor oder Mitarbeiter bei BILDblog ist, und uns wörtlich fragte: „Ziehen aus dem Verdacht Konsequenzen?“

„Meedia“ beließ es nicht bei der Namensnennung, sondern zeigt W. auch groß im Bild. Das Foto hat „Meedia“ kurzerhand und ohne Genehmigung von dessen Homepage genommen.

Auch die Nachrichtenagentur ddp nahm den Fall auf. Sie anonymisierte aber den Beschuldigten, und widersprach in einem entscheidenden Punkt der Darstellung von „Journalist“, „MDR Sputnik“ und „Meedia“: Der Springer-Verlag habe nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, nicht gegen W. Auf einen entsprechenden Hinweis von W. hin, der inzwischen die Kontaktversuche und die Berichterstattung auf journalist.de bemerkt hatte, wurde dem Text dort ein Nachtrag mit einer entsprechenden Aussage W.s hinzugefügt.

Ebenfalls noch am selben Abend schrieb W. an „Meedia“, dass die Vorwürfe gegen ihn falsch seien, und forderte den Mediendienst auf, das Foto zu entfernen. Altrogge hielt sein Schreiben für merkwürdig und ignorierte es.

Nachdem sich W. am Freitag beim „Journalist“ über die Berichterstattung beschwert hatte, macht dessen Chefredakteur Matthias Daniel ihm am Samstag ein Angebot, sich in einem Interview mit dem Autor der Geschichte nachträglich zu dem Sachverhalt zu äußern. Das halte er „für die sauberste Lösung“, schrieb er ohne erkennbare Ironie. W. aber machte zur Bedingung, dass zunächst die fehlerhaften Passagen in dem journalist.de-Text korrigiert werden. Weil er nicht mit einer fairen Berichterstattung rechnete, nahm er das Interview-Angebot nicht an und behält sich juristische Schritte gegen den „Journalist“ vor.

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Ich habe „Meedia“-Chefredakteur Georg Altrogge Freitagnacht per Mail gefragt, ob er vor der Berichterstattung versucht hat, W. zu erreichen und auf welcher Rechtsgrundlage er glaubt, sein Foto zeigen zu dürfen. Erst 19 Stunden später und auf nochmalige Nachfrage bekomme ich eine Antwort, die ich aber nicht zitieren darf. Er sei über die Sache gut genug informiert, um sich ein Urteil erlauben zu können, und kenne beide Seiten.

Das ist ein bisschen erstaunlich, denn noch am Tag zuvor teilte er mir mit, dass er nicht beurteilen könne, was an den Vorwüfen von „Journalist“ und „Sputnik“ dran ist. An dem „Meedia“-Bericht hat jemand in der Zwischenzeit offenbar in großer Hektik Reparaturarbeiten ausgeführt. Hinzugefügt wurde u.a. auch folgender Nachtrag:

Nachtrag, 27. März: Wie aus dem MEEDIA-Artikel hervorgeht, ist dort nicht die Behauptung aufgestellt worden, das [sic!] Springer eine Anzeige gegen Stefan [sic!] [W.] erstattet hätte, sondern lediglich, dass der Verlag Strafanzeige erstattet hat. Auf Wunsch des Autoren hat MEEDIA in einem Nachtrag oben deutlich gemacht, dass die Anzeige (wie offenbar eine weitere der Spiegel-Gruppe) gegen Unbekannt erfolgten.

Bei dem von Stefan [sic!] [W.] genannten „Kölner Rechtsanwalts“ [sic!] handelt es sich um einen aller Wahrscheinlichkeit nicht existenten Anwalt, unter dessen Namensnennung Zitate in mehreren Texten des 25-Jährigen zu verschiedenen Themen enthalten waren. Mit diesem Thema sind derzeit die Staatsanwaltschaften in Berlin und Hamburg befasst, wobei zu klären ist, wer was erfunden hat und ob unter Umständen ein unbekannter Dritter den Autoren [sic!] hinters Licht geführt haben könnte. Wie dem Artikel oben zu entnehmen ist, geht es aber offensichtlich um weitere von [W.] angeführte Experten, deren Existenz ebenfalls strittig ist. Bis zur endgültigen Aufklärung wird also noch einige Zeit vergehen.

Heute vormittag bekam ich folgendes Statement von Altrogge:

Ein Autor, der sich selbst so exponiert zu Fragen der journalistischen Berufsethik äußert, muss es auch hinnehmen, dass über die Methoden und Qualität seiner Artikel ebenso öffentlich diskutiert wird. Nach unserem Kenntnisstand gibt es dabei eine solche Fülle von Ungereimtheiten, dass es abwegig erscheint, dies durch Zufälle oder Pech bei der Recherche zu erklären. Dafür spricht auch, dass mehrere große Medienhäuser wie berichtet nach intensiver Prüfung die Zusammenarbeit mit diesem Autoren beendet und die betroffenen Artikel aus dem Archiv gelöscht haben.

Ich habe auch den „Journalist“-Chefredakteur Mathias Daniel gefragt, warum er die die Vorwürfe veröffentlicht hat, ohne eine Stellungnahme des Betroffenen abzuwarten, ob die Sache eine besondere Dringlichkeit hatte, die es nicht erlaubt hätte, eine Antwort von W. abzuwarten, und ob er es für gerechtfertigt hält, den Namen des 25-jährigen Studenten zu veröffentlichen und per Pressemitteilung zu verbreiten und damit seinen beruflichen Ruin zu riskieren. Daniel antwortete:

Bei [W.] handelt es sich eben nicht um einen 25-jährigen Berufsanfänger, sondern um einen bereits etablierten Journalisten, der nach Aussage mehrere Medien Zitate erdichtet hat. Nachweislich gibt es den mehrfach zitierten Experten nicht.

Nicht wir haben behauptet, dass gegen [W.] eine Strafanzeige gestellt wurde; das hat Welt Online getan.

Wir haben selbst keine Vorwürfe erhoben, sondern über bestehende Vorwürfe berichtet.

Den Namen haben wir genannt, weil ein Journalist qua seines Berufes in der Öffentlichkeit steht und agiert. Was er publiziert, ist stets öffentlich und nicht privat. Wenn ihm vorgeworfen wird, zu lügen oder Dinge zu erfinden, ist das von Bedeutung für die Öffentlichkeit, jedenfalls in unserer Branche. Wir haben aber in der Tat länger darüber diskutiert, ob die Namensnennung klug ist. Letztlich stehen aber die Vorwürfe seine öffentliche Funktion betreffend im Raum, und nachdem wir mit allen Beteiligten gesprochen haben (und davon ausgehen mussten, dass [W.] nicht mit uns reden will), haben wir uns entschlossen, den Namen zu nennen.

Dass der „Journalist“ selbst keine Vorwürfe erhoben hat, ist natürlich falsch. Und bei der Frage der Namensnennung geht es nicht nur darum, was „klug“ ist, sondern auch, was journalistisch und juristisch erlaubt ist.

Immerhin wurde auf meine Nachfrage unauffällig die Bildzeile geändert. Statt „Von Welt bis Spiegel Online brachte ein Journalist ausgedachte Experten-Statements unter“ steht da nun plötzlich: „Falsche Zitate in Spiegel Online, Welt Online und Südkurier?“ Ob das bedeutet, dass die Leute vom „Journalist“ mit einem Mal auch nicht mehr der Meinung sind, dass der Sachverhalt „ziemlich klar ist, bloß Autor äußert sich nicht“, wie sie gestern noch twitterten, weiß ich nicht.

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Da sind also gestandene Journalisten und Chefredakteure von Medienmagazinen. Sie glauben genau zu wissen, was passiert ist, müssen es aber kurz darauf zurücknehmen. Sie schaffen es nicht, den Verdacht anderer so zu zitieren, dass sie ihn sich nicht zu eigen machen. Sie verzichten auf elementarste Grundregeln von Fairness, Recherche und Journalismus. Ihre Artikel sind hastig zusammen geschludert und strotzen teilweise vor Fehlern. Sie glauben, in größter Eile eine Monate alte Geschichte berichten zu müssen. Und sie sind überzeugt, mal eben die Glaubwürdigkeit, die Existenz eines 25-jährigen Journalistikstudenten zerstören zu dürfen, weil der sauberer hätte arbeiten müssen?

*) Nachtrag, 1. April. Aus juristischen Gründen habe ich den Namen des Beschuldigten nachträglich anonymisiert, auch in den Kommentaren.

208 Replies to “Vorurteil im Schnellgericht”

  1. Es sicherlich ist grooss Unterschied zwische fahrlässig (Hochstapeler) und vorsetzlich (Fäleschung). Aber wer schreibt Artikel fuer wichetig Journal, ist auch Journalist und nicht nur armer Student. Sonst erst studieren dann publicieren. Mein Meinung.

  2. Die Berichterstattung über diesen Fall ist in der Tat etwas merkwürdig und ungenau. Beiläufig wird zum Beispiel erwähnt, der Presserat habe eine Rüge in dem Zusammenhang verworfen, obwohl der Sachverhalt laut Tenor des Textes völlig eindeutig zu sein scheint. Wenn der Presserat im Falle von klarer und offensichtlicher Zitatfälschung nicht rügt, wann dann?

    Wenn hier tatsächlich ein Autor einem Hochstapler auf den Leim gegangen ist, ist das sicherlich zum Teil auch sein Verschulden. Aber diese aufgeregte Berichterstattung rechtfertigt es nicht.

  3. Wenn an den Vorwürfen nichts dran sein sollte, wird die Geschichte ihm nicht zum Nachteil gereichen.
    Wenn an den Vorwürfen etwas dran sein sollte, genießt er meine volle Symphatie.

  4. Ist schon lustig, dass der „Branchendienst“ Meedia offensichtlicher Weise die gleichen Praktikanten einsetzt wie RP-Online.

    Nein Moment. Lustig nicht. Peinlich.

    Ich hoffe die Auftraggeber bei Spiegel und Welt wissen diesen Schindluder richtig zu interpretieren. Vor dem Hintergrund solcherlei „Recherche“ kann ich Deine Forderung nach Unterlassung von Berichten zu Themen, die den Broterwerb einzelner Personen gefährden, immer mehr verstehen.

    Nur sollte die Lehre hierbei sein, dass gefälligst diese „Journalisten“ lernen, ordentlich zu recherchieren, neutral zu berichten, und einfach ihren verdammten Job ordentlich zu machen. Das ist sicherlich eine Frage der Ethik, aber nicht der menschlichen sondern der rein beruflichen.

  5. Es ist menschlich verständlich und fachlich völlig o.k., wie sich SN hier für einen jungen Kollegen und BILDblogger einsetzt. Journalist und meedia sehen im Umgang mit der Sache ja auch wirklich ziemlich unprofessionell und peinlich aus. Ich frage mich allerdings auch, warum [W.] es monatelang nicht auf die Reihe gekriegt hat, den Fall klar zu stellen. Wenn es so eine olle Kamelle ist und so einfach zu erklären, warum fällt er erst jetzt als beleidigte Unschuld vom Himmel? Und was ist nun genau passiert, woher kommt der hochstapelnde Experte und worum ging es in den Beiträgen? Irgendwie fehlen wichtige Details.

  6. Schlimm, wie hier fahrlässig die berufliche Existenz eines jungen Kollegen gefährdet wird.
    Gut, dass es außer einem kleinen und überschaubaren Kreis keine Sau interessiert, was diese „Medienmedien“ schreiben.

  7. Es ist erschreckend, wie leicht es sich diese Medienschaffenden machen. Sie werfen für eine schnelle Meldung anderen Dinge vor, die sich just in diesem Moment selbst zu schulden kommen lassen.

    Ich bin kein Profi im Bereich Journalismus, versuche aber grade, mich zum ambitionierten Amateur weiterzubilden. Und sogar ich erkenne, dass die Texte bei Meedia und Journalist von oberflächlichen Sünden nur so wimmeln (stilistisch und in der Rechtschreibung). Das deutet nicht auf ein Qualitätserzeugnis hin.

    Das eigentliche Problem – die mangelnde Recherche – kann man allerdings nur erkennen, wenn man mit dem Sachverhalt vertraut ist (oder sich mit ihm vertraut macht). Den meisten Lesern fehlt die Fertigkeit oder schlicht die Zeit zur eigenen Recherche.

    Wenn man damit die Existenz eines Menschen gefährdet, muss man mehr Zeit investieren. Und diese Zeit hätte ja zur Verfügung gestanden (der Hintergrund der Meldung ist ja schon älter). Ein derart inkompetentes Verhalten finde ich bei Profis nicht tolerierbar.

    Und dass man sich bei Bildern überall bedient, liegt an einem schrägen Verständnis von Recht und Unrecht. Wenn etwas im Internet ohne Sperren erreichbar ist, geht alle Welt davon aus, dass es Allgemeingut ist. Und die selben Personen wollen Schutz des Staates für ihre „Arbeitsergebnisse“.

    Wohlgemerkt: Auch ich kann den Fall nicht beurteilen. Ich bin der Meinung, dass der Bericht und die namentliche Nennung absolut gerechtfertigt wären, wären die Vorwürfe wahr und erwiesen. Einem Kollegen noch nicht mal die Zeit für eine Reaktion zuzugestehen, ist unfair (und 26 Stunden ist sicher nicht genug).

    Und der Satz: „Wenn Sie das Opfer eines Hochstaplers sind, verstehe ich nicht, wieso Sie mit uns nicht reden und das öffentlich aufklären.“ erinnert mich stark an Boulevard-Journalismus. Wer nicht mit uns redet (und zwar dann, wenn wir es wollen), der muss ja etwas zu verbergen haben.

  8. Ich krieg das Kotzen. Wenn es eine schon ältere Sache war, dann liegt der hastige Aktionismus allein daran, dass die Beteiligten grob fahrlässig geschlampt haben. Es wäre genug Zeit gewesen, auch mit Herrn [W.] zu reden, jetzt mal unabhängig davon, welche Fehler er mit seinen Zitaten gemacht hat. Sämtliche Berichterstatter arbeiten also selbst unsauber und könnten das nächste Mal ganz einfach selber als Sau den Boulevard runtergetrieben werden.

  9. es drängt sich die frage auf, ob die verbindung zu bildblog hier einen schnappreflex ausgelöst hat.

  10. @ treets

    Doof nur, dass eben diese wenigen Personen über die Auftragslage und die berufliche Entwicklung der Anderen entscheiden.

    @ Stefan Niggemeier
    Schon seit längerem versuche ich die Verknüpfungen untereinander im Journalistenwust aufzudröseln und die dahinter stehende Machtstruktur zu analysieren. Bleiben wir einmal bei Thema DJV versus Verdi versus Freischreiber:

    Ist [W.] Mitglied eines Berufsverbandes? Ist das gerade ein blinder (?) Aktionismus (?) gegen einem Mitglied oder gegen ein Nichtmitglied? Und was hat eigentlich Meedia damit zu tun?

  11. Äußerst schwierig einzuschätzen. Die Art und Weise der Berichterstattung von meedia und journalist.de ist natürlich sehr übel.

    Auf der anderen Seite ist zumindest die Argumentation von journalist.de auch die, die Sie (@Stefan Niggemeier) -war es nicht sogar im „Journalist“- gebracht haben: Die Arbeit eines Journalisten ist öffentlich, Kritik daran deshalb ok. (klar…)

    Natürlich ist die Kritik in diesem Fall handwerklich schlecht und vorverurteilend. Aber ich frage mich: So schnell wie Sie im Blog, so schnell wie das Bildblog auf aktuelle Themen reagiert (gut!) – haben diese kritisierten Journalisten mehr Zeit als Sebastian W., um auf Ihre Anfragen zu antworten und Stellung zu beziehen? Oder gibt es diese gar nicht, weil Blogs subjektiv und kommentierender sind (und das dann niemand schaden kann)?

    Und nicht zuletzt sollte man, um sich ein Urteil (darüber, ob die Berichterstattung bei journalist.de und meedia ganz großer Unsinn ist oder nur ein bisschen) bilden zu können, auch wissen (falls ich es nicht irgendwo überlesen habe), wann genau sich die Kunden von Sebastian W. dazu entschlossen haben, ihre Zusammenarbeit mit ihm zu beenden. Dann wäre zu klären, ob er nicht bereits dagegen protestiert hat, und wenn nicht: wieso nicht? (Eher weil das schlechte Gewissen zu groß war oder eher, weil ein schwebendes Verfahren gegen Unbekannt besteht, das er abwarten wollte).

    Eines scheint mir aber klar: journalist.de und meedia sind leichtfertig mit einem 25-Jährigen umgesprungen, um eine Geschichte über einen vermeintlichen Fälschungsskandal raushauen zu können. Quotendenken. Selbst, wenn die Leute beim journalist und bei meedia mehr wissen sollten (wofür nicht viel spricht), ist das Vorgehen fragwürdig.

  12. @treets: Die „Medienmedien“ haben von Haus aus eine eingeschränkte Zielgruppe. Aber wenn das Internetzeitalter erstmal losgeht, werden sich die Leute solche Dinge ruckzuck als Links zuschicken und man dürfte im privaten Umfeld ganz schön doof dastehen, und, sollte es so sein wie Sebastian W. sagt, zu Unrecht mit vorwurfsvollen Fragen konfrontiert werden.

    Abgesehen von der Geschäftsschädigung bei nur mittelklarer Sachlage.

  13. Im Absatz „Ich habe auch den „Journalist”-Chefredakteur Mathias Daniel gefragt,…“ ist ein „die“ zu viel.

  14. @WestenTaschen-Beobachter:
    Ich denke allerdings, das in der Branche sehr wohl differenziert werden kann zwischen Verdachtsmoment und Schuld. Und der Journalist muss ja auch nicht nach außen hin seinen Verlag repräsentieren.
    Ich glaube, wenn sich seine Unschuld erweist, dass ihm diese Geschichte eher nützen wird, als schaden. Viele sind auf ihn aufmerksam geworden und einige werden in seiner Schuld stehen.

  15. Das war nicht nur die üblich brancheninterne Wichtigtuerei, sondern doch wohl die Gelegenheit, einem aus dem Niggemeier-Lager mal so richtig eins reinzudrücken. „Stefan“, haha, Freud läßt grüßen.
    Mein Beileid für [W.], der sich mit diesem Mist jetzt jahrelang rumärgern kann. Und die Superspezialisten vom deutschen Journalistenverband treten einem freien Kollegen wohl ohne Nachzudenken mal voll ins Kreuz, selbst Schuld, hätte ja Mitglied werden können.

  16. „Zwischen der ersten Anfrage bei [W.] und der Veröffentlichung lagen gerade einmal 26 Stunden.“

    „Ich habe „Meedia”-Chefredakteur Georg Altrogge Freitagnacht per Mail gefragt, ob er vor der Berichterstattung versucht hat, [W.] zu erreichen und auf welcher Rechtsgrundlage er glaubt, sein Foto zeigen zu dürfen. Erst 19 Stunden später und auf nochmalige Nachfrage bekomme ich eine Antwort, die ich aber nicht zitieren darf. “

    Was für eine Dreistigkeit von Altrogge, Herrn Niggemeier an einem Wochenende erst 19 Stunden später zu antworten.

  17. 19, Pit Schnass:

    Der kleine, aber feine Unterschied: Niggemeier hat gewartet, Altrogge nicht.
    Und schon ist ihr Gag verpufft.

  18. Nicht, dass ich die hyperventilierende und mutmaßlich falsche Berichterstattung von meedia und Co. gutheißen würde, aber:

    Wie oft hat Herr Niggemeier schon Journalisten anhand solcher Recherchefehler namentlich durch die Blume oder direkt als mehr oder minder unfähig dargestellt?

    Deshalb finde ich diese Anklage gegen die Medienmedien zwar richtig, das Ziehen der „Ihr macht ihm ja die Karriere kaputt“-Karte aber ein wenig scheinheilig, sorry.

  19. Zumindest das ist ja wohl nicht zutreffend:

    http://twitter.com/ssvenjaa/status/11096029438

    Ich glaube, eine solch katastrophale Falschaussage würde Stefan Niggemeier nicht in den Raum stellen, ohne dort selbst nachgefragt zu haben.

    In der Erklärung der Journalist-Redaktion heißt es aber: „es geht um Zitate des möglicherweise nicht existierenden Anwalts, darüber hinaus aber noch um andere unklare Zitate / Texte.“

    Um sich überhaupt ein Bild machen zu können, sollte man wissen, was mit den „anderen unklaren Zitaten/Texten“ gemeint ist.

  20. Die auf meedia publizierten Vorwürfe machen einen ratlos. Es wird zwar ein Springer-Sprecher zitiert, aber nirgends steht, worum es eigentlich konkret geht – was es mit diesem Experten auf sich hat, warum man sich so sicher ist, dass er erfunden ist. Wäre es nicht klüger gewesen, mit der Publikation solcher karrierezerstörender Vorwürfe zu warten, bis man die vielen, vielen Fragen, die sich stellen, hätte klarer beantworten können? Mir kommt das vor wie Stochern im Nebel. Und es ergibt sich der Eindruck, dass die betreffenden Medienunternehmen auch noch nicht hundertprozentig sicher sind, was es mit der Sache auf sich hat. Da wirkt die Berichterstattung verantwortungslos. Aber was will man auch von einem sogenannten Mediendienst halten, der jene Medien verurteilt, die bei der Treibjagd auf Kachelmann nicht mitmacht und der auch sonst gerne Gerüchteberichterstattung betreibt?

  21. Als neulich einer jungen RTL-Journalisten der Berufswechsel empfohlen wurde, hat Herr Niggemeier sich nicht so vehement für sie eingesetzt wie jetzt für diesen jungen Mann.

  22. Der Anrufer vom „Journalisten“ hat mir übrigens nicht nur gesagt, es eile ja nicht so, er hat darüber hinaus auch noch erklärt, er wolle sich erst mal ein genaues Bild über die Vorwürfe verschaffen und selbstverständlich auch erst mit dem Betroffenen selbst sprechen.

  23. @14 Wennschondennschon: „Achwas?!“
    @23 Das ist auch meine Beobachtung (nicht nur beim Print): „Die ganze Branche ist ziemlich durchseucht von solchen oberflächlichen Menschen wie den Rotzlöffeln von meedia und Journalist“

  24. Wie wohl der DJV, als Herausgeber des „Journalist“ und Hüter des journalistischen Ethos, auf diese unsägliche Geschichte seines Verbandsblattes reagieren wird? Wobei, ich fürchte, ich will’s gar nicht wissen…

  25. Mal der Versuch ein paar Details zu der Geschichte zu erwähnen. Offensichtlich handelt es sich bei dem mutmaßlich erfundenen Experten um einen Kölner Juristen mit dem Namen Carsten Penkella. Dieser Anwalt wird ausschließlich in Texten von Herrn W. und in Texten, die bei W. abgeschrieben haben, erwähnt. Dass Carsten Penkella auch sonst existiert, kann man zumindest nach oberflächlichem googeln nicht nachvollziehen.

    Bereits 2007 hat Herr W. einen Kölner Rechtsanwalt in seinen Texten zitiert, der Gordon Pankalla heißt. Diesen Anwalt scheint es tatsächlich zu geben. Ist Herr W. also auf einen Hochstapler reingefallen, der sich ganz zufällig einen sehr ähnlichen Namen gab, wie ein anderer Experte, den W. bereits kannte?

  26. @ Peter Mustermann

    Entschuldigung, aber diese „Rotzlöffeln“ von denen Sie hier sprechen, sind der Bundesvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), der größten Interessenvertretung der Journalisten. Es kann ja sein, dass es stimmt, was Sie hier gerade sagen – aber welchen Sinn macht es, wenn gerade dieser solche berufs- und medienpolitischen Ziele verfolgen würden?

  27. Noramerweise trägt man die Details zusammen, dann gibt man seinem Gegenüber die Möglichkeit, darauf zu antworten. „Audio et altera pars“ ist einer der wichtigsten Pfeiler für einen Journalismus, der ernst genommen werden will.

    Es ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu klären, ob und wer bei den Veröffentlichungen des jungen Kollegen wann wo etwas Unwahrhaftes von sich gegeben hat. Da es sich nicht um einen Skandal handeln dürfte, der die Grundfesten dieser Demokratie erschüttern wird, hätte man in aller Ruhe und besonnen vorgehen können.

    Aber wer da schon bei solchen – relativ – kleinen Angelegenheiten Schnappatmung bekommt und nicht einmal zwei Tage warten kann, dem möchte man – als Leser – auch nicht gerne Großes anvertrauen.

    Dass das Verbandsblatt des Deutschen Journalisten-Verbandes munter mitgemischt hat, kann für djv-Mitglieder nicht hinnehmbar sein.

  28. @jeeves: „Soso“.
    http://www.youtube.com/watch?v=ngOQJn7p_lE&feature=related
    (ab 5:13)

    Zum Thema: Ich fürchte, dass die Analyse von Kölner (#18) richtig ist und dass hier nicht einmal Schlampigkeit und mangelhaftes Handwerk, sondern der Wille, jemand eins auszuwischen, Beweggrund für die miesen Texte bei Journalist und meedia war.

    Aber aber, wer ist so naiv, mit fehlerhaften Texten gegen S.N. oder Personen aus seinem Umfeld zu agieren.?

  29. Mann, geht mir das auf den Sack, wenn Du auch noch beim kleinsten Vertipper das parenthetische „sic“ kursiv setzt und mit Ausrufezeichen versiehst. Wir sind nicht schwerhörig.

    Ansonsten: „Das Foto hat „Meedia” kurzerhand und ohne Genehmigung von dessen Homepage genommen.“ — Hätten die sich den Foto-Klau mal gleich bei Don Alphonso erlaubt, so wie jener Komiker von CARTA vor einiger Zeit: das Eigentor hätte ich mir gerne angeschaut.

  30. Was beim Fall des angeblichen Kölner Rechtsanwalts Carsten Penkella auch interessant ist: Seit Juni 2009 taucht er in den Texten von W. (bei Spiegel Online, in der Welt, der Berliner Morgenpost oder der Saarbrücker Zeitung) zu ganz unterschiedlichen Themen auf. Mal spricht er über Flashmobs, mal über Verkehrsdelikte, mal über Mietrechtsfragen. Besonders spezialisiert schein der Anwalt ja nicht zu sein. Ach doch: Einmal zitiert W. ihn als „Fachanwalt für Telekommunikationsrecht“. Ah ja.

  31. @Udo #37
    kaum ein Anwalt hat nur ein Fachgebiet das er beackert, dass mehrere Fachgebiete abgedeckt werden ist üblich

  32. Es gibt in ganz Deutschland keinen Rechtsanwalt Carsten Penkella. Es gibt auch keinen Hochstapler, der sich Cartsen Penkella nennt und behauptet, Rechtsanwalt zu sein.
    Es gibt lediglich einen talentierten Vielschreiber im herrlichen Alter von 25 Jahren, der die Mechanismen im Markt für Journalismus längst durchschaut hat.
    Verkauft sich ein Artikel nicht viel besser, wenn darin irgendwelche Behauptungen mit den Zitaten eines „Kölner Rechtsanwaltes Carsten Penkella“ untermauert werden?
    Aber da der erfindungsreiche Autor auch schon für das Bildblog geschrieben hat, gehört er zu den „Guten“, denen man diesen Übereifer verzeihen kann.
    So viel Verständnis und Einfühlungsvermögen hätte ich mir bei Herrn Niggemeiern auch bei einigen seiner Objekte der Kritik in seinen vielen Artikeln gewünscht.

  33. Es geht hier nicht um die Vorwürfe sondern um die Art der Recherche, liebe Hustensaftnase.

    Wenn die Vorwürfe berechtigt waren, dann unterstreicht es allerhöchstens doppelt, wie bescheiden es um den deutschen Journalismus bestellt ist.

    Bisher wird es lediglich anderthalbfach unterstrichen.

    Ich bin da eher der Ansicht, der letzte Satz des Beitrags von Stefan Niggemeier hätte lauten sollen: ein 25jähriger Student leistet schlampige Arbeit und bekommt es in schlampiger Arbeit vorgeworfen.

    Das ist doch hochnotpeinlich.

    Nur wünsch ich mir dann ehrlich gesagt auch einen Nachfolgebericht hier, wie es um die Vorwürfe bestellt ist und was die Konsequenzen bei Bildblog.de waren oder nicht waren. Hier steht es ja auch um die Glaubwürdigkeit der Seite bestellt.

  34. @ 41

    Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit den Hitler-Tagebuechern? Es kann selbst einem grossen Nachrichtenmagazin passieren, dass es auf einen Hochstapler hereinfaellt. Es sollte zwar nicht so sein, aber genau wie im echten Leben, kann man das nie mit 100prozentiger Sicherheit ausschliessen. Im Zweifelsfall ist der einzige Schaden, der so entsteht, dass falsche Informationen zu einem Thema verbreitet werden, die man am Ende zwar zerknirscht, aber in Konsequenz doch korrigieren kann.

    Wenn man sich allerdings dafuer entscheidet, aus solchen (vermeintlichen) Fehlern direkt eine Hetzkampagne gegen einen Journalisten zu machen, obwohl einem die genaue Sachlage nicht einmal bekannt ist, dann ist der Schaden am Ende die Karriere eben jenes Journalisten. Ich sehe einen riesigen Unterschied in den Vorwuerfen, auf einen Hochstapler hereingefallen zu sein und Zitate frei erfunden zu haben. Das eine ist ein Fehler, das andere ein Verstoss gegen das Berufsethos und die eigene Glaubwuerdigkeit.

    Bevor du hier also nach Konsequenzen schreist, wuerde ich erst einmal abwarten, was nun genau raus kommt.

  35. googelt doch einfach mal [W.] und Cebit 2007. der erste Treffer bietet Aufschluss über die „Sorgfalt“ einiger Journalisten.

  36. Nun wäre es aber schon einmal sehr relevant, ob Kommentar #39 — der ja nicht gelöscht worden ist — eigentlich zutrifft oder nicht:

    „Es gibt auch keinen Hochstapler, der sich Carsten Penkella nennt und behauptet, Rechtsanwalt zu sein.“

    Wenn dieses Zitat zutrifft, dann hätte Sebastian W. in seiner Stellungnahme zur Schadensbegrenzung ja gelogen und „Carsten Penkella“ wäre schlichtweg frei erfunden. Irgendeiner sagt hier die Unwahrheit, fragt sich nur, wer.

  37. Stefan Niggemeier, Moralist und Gralshüter des wahrhaften Journalismus, misst mit zweierlei Maß. Hätte Sebastian W. als BILD-Redakteur solch einen kapitalen Bock geschossen, wäre es wohl Herr Niggemeier gewesen, der ihm – gelinde gesagt – öffentlich die Leviten gelesen hätte.

    Aber in diesem Fall ist es dummerweise ein BILD-Blogger selbst: So geschah, was nicht geschehen durfte. Und deswegen wird die Schuld bei den Überbringern der schlechten Botschaft gesucht. Das schadet der Glaubwürdigkeit dieses Blogs und seines Autoren.

    Hier http://bit.ly/aegSBk kann man nachhören, was genau der Autor bei Radio Sputnik gesagt hat. Ein „Vorurteil im Schnellgericht“ klingt nun wirklich anders, zumal auch der Betroffene, wenn auch indirekt, noch zu Wort kommt. Der Sender verlinkt auf dieses Blog und auf die Homepage von Sebastian W.

  38. Ingrid S. und andere Google-Rechercheure hier im Thread:

    Wie wäre es denn, wenn ihr eure wahnsinnig intensive Recherche erst einmal mit dem angeklagten Kollegen besprecht, seine Meinung hört, bevor ihr hier weiter spekuliert?

  39. Sagt mal ihr Hirsche rafft ihr es denn noch?

    Bildblog fragt JEDES MAL vor einem Artikel bei Bild.de nach. Zu Beginn, vor drei, vier Jahren, stand am laufenden Meter unter den Berichten „Wir haben nachgefragt aber keine Reaktion erhalten“. Das steht zum Teil heute auch noch drunter.

    Ich will jetzt nicht sagen, dass ich WEISS dass Bildblog IMMER nachfragt, aber es geht in diesem Kommentar zur Angelegenheit seitens Stefan Niggemeier hauptsächlich darum, dass publiziert wurde ohne die Gegenseite zu hören, weil sie 26 Stunden nicht erreichbar war.

    Nur weil diese ganzen Pseudo-Journalisten mittlerweile sowas von dran gewöhnt sind, innerhalb von 3 Sekunden nach Abschicken einer Mail eine erste Reaktion zu haben.

    Nochmal: es geht hier nicht um die Vorwürfe an sich, sondern um die Tatsache, dass die einen Journalisten die Arbeit eines anderen Journalisten kritisieren, und dabei die Grundregeln des Journalismus über Bord geworfen haben, nämlich Rücksprache, Zwei Quellen und die Rechtschreibkorrektur.

    Ist das SO schwer zu begreifen?

  40. @47: Nicht zu vergessen das Persönlichkeitsrecht und die Grundsätze zur Verdachtsberichterstattung, von denen diese Möchtegern-Medienjournalisten auch noch nichts gehört zu haben scheinen.

  41. Man will hier esprit de corps der Journalist staerken? Ist 25 jahr alt nicht fuer feler responsable, obgliech hat schon gute Ausbildung in Coeln gefertigt? Der Ladendieb wenn gefangen auch hat immer nur aus verseh gehandelt, ist liebste Excuse. Aber diese Fall sicher ist specielle. Man muss genau Untersuchung machen. O la la!

  42. (@51: Genialer Kommentar. Ein Kunstwerk. Würde gerne auf Amerikaner-Deutsch antworten, muss aber leider gerade weg.)

  43. Sollte der Beschuldigte tatsächlich Zitate erfunden haben, dann wäre er darüber kurz oder lang gestolpert. Dass dies nun öffentlich passiert, hat jedoch nichts mit Meinungsbildung, Aufklärung und Information zu tun. Es bildet vielmehr das ab, was die so genannten Medienjournalisten, Fachverbände und Branchendienste so häufig bemängeln: die Qualität der Berichterstattung verliert an Wert. Mal so, mal so.

  44. @48 steht doch da „hub / russland.RU – die Internet – Zeitung“.
    Ich schätze Mal, das soll heißen, dass der Artikel von Hartmut Hübner geschrieben ist, wenn mich nicht alle Grundsätze des Autorenkürzels nicht täuschen.

  45. @tomato: Ich war ein paar Stunden nicht am Computer. Aber auch sonst wäre es falsch, aus der Tatsache, dass ein Kommentar nicht gelöscht wird, zu schließen, dass er stimmt.

    Bei „Hustensaftnase“ handelt es sich allerdings nur um einen langjährigen Stalker von mir, der hier unter wechselnden Namen, E-Mail-Adressen und IP-Zugängen vor sich hin onaniert. Er hatte unmittelbar zuvor versucht, unter den Namen „Miss Kompro“ und „Tafelsilber“ (und jeweils anderen E-Mail-Adressen) ähnliche Kommentare abzugeben. Ich nehme an, dass auch noch weitere Kommentare hier im Thread von ihm sind. Dahinter steckt kein Insiderwissen, sondern nur Trolltum.

    @Sebstian: Nein, BILDblog fragt nicht jedes Mal vor einem Artikel bei Bild.de nach. Erstens war irgendwann klar, dass diese Anfragen sinnlos sind. Und zweitens ist das natürlich eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Ich bin nicht der Meinung, dass man immer, bevor man über jemanden etwas publiziert, die Gegenseite hören muss. In diesem Fall aber geht es unter anderem um juristisch relevante Vorwürfe und tatsächlich die Existenz eines Kollegen.

    Nur wünsch ich mir dann ehrlich gesagt auch einen Nachfolgebericht hier, wie es um die Vorwürfe bestellt ist und was die Konsequenzen bei Bildblog.de waren oder nicht waren.

    Natürlich. Der Fall ist nur (anders als die Schnellschreiber von „Journalist“ und „Meedia“ suggerieren) außerordentlich komplex und hat viele Facetten. Ich fange gerade erst an, mich in die Sache einzuarbeiten und bitte um etwas Geduld.

  46. @54:
    „hub“ als Autorenkürzel für Hartmut Hübner? Da kann ich gleich ann als Autorenkürzel für Peter Mustermann druntersetzen, die Buchstaben kommen schließlich auch im Namen vor. Aber ich stimme Dir dennoch zu, Du wirst damit Recht haben.

  47. Vielleicht ist Carsten Penkella auch nicht allein: In mindestens vier Artikeln (2x in der Saarbrücker Zeitung, einmal bei SpOn und in der Welt) hat W. auch einen gewissen Bert Kindel zitiert, der „Inhaber eines IT-Systemhauses in Köln“ sein soll. Einer der Texte steht z.B. hier noch online: http://www.zeitungsjung.de/?p=378
    Von anderen Journalisten wurde dieser Bert Kindel noch nie zitiert. Auch über Google findet man nur Einträge, die auf die Texte von W. verweisen. Zumindest überraschend, dass ein IT-Experte so wenig im Netz unterwegs ist und seine Firma offenbar nicht einmal eine Homepage hat.

  48. (Die Journalistische-Sorgfalts-Profis von Sputnik haben übrigens nachträglich die von mir verlinkte Seite komplett geändert. Natürlich ohne jeden Hinweis. Ursprünglich war dort nicht einmal der Beitrag zum Thema zu hören.)

  49. @ Jean Ameube

    Quel mytho! En france on a deja fini ses etudes a 25 ans, tous. C´est un problème ou les dés sont pipés? Ça alors!

  50. Ingrid S., Jürgen et al:

    Googlen kann ich selbst.
    Dieses „Herr Lehrer, ich weiß was“ scheint ansteckend zu sein.

  51. Ich hab noch einen gefunden: Peter Soldner, angeblich Fachanwalt für Arbeitsrecht in Köln. Den zitierte W. 2008 in einem Text für die Welt. Das Original ist nicht mehr online, aber hier ist eine Kopie:
    http://reiseinfo-blog.de/arbeit-im-urlaub-sieben-rippen-hoch-zahlen-und-funf-runter-sagen/

    Dem bundesweiten Rechtsanwaltregister (wwww.rechtsanwaltregister.de) ist Peter Soldner jedenfalls nicht bekannt. Auch bei Google lassen sich keine Belege finden, dass es diesen Anwalt gibt.

  52. @Stefan Niggemeier: Ich finde es genauso schlimm wie Du und glaube auch, dass einige durch Sebastians Arbeit für Bildblog sich auf den Schlips getreten fühlten.

    Aber ist die Arbeit von Dir und Deinen Kollegen bei Bildblog nicht genauso existenzgefährdend. Gröbere Fehler sollen ja auch angemahnt werden, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass auch hier mit Flüchtigkeitsfehlern Eure Lücken ausfüllt.

  53. @65

    Ich denke nicht, weil dort ja die Vorwuerfe geprueft bzw Ungereimheiten herausgestellt werden, was man sich ja als Jounalist, wenn man unsauber arbeitet, auch gefallen lassen muss. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass BILDblog jemals so etwas veranstaltet hat wie die o.g. Medien, damit meine ich: Anschuldigungen verbreiten und als Tatsachen darstellen.

  54. @Stefan Niggemeier: Wenn Sie anfangen, sich in den Sachverhalt einzuarbeiten, dann empfehle ich eine Recherche in folgenden Punkten:

    – angesichts des ominösen Namens Carsten Penkella: Gibt es Hinweise, dass [W.] den real existierenden Gordon Pankalla bereits kannte, als er seine Artikel bei den Medienhäusern einreichte? Und was sagt uns das?

    – Könnte Herr [W.] zur Dokumentierung seiner Darstellung ein oder mehrere schriftliche „Beweisstücke“ vorgelegt haben? Und wenn ja, könnte es hier sogar strafrechtliche relevante Merkwürdigkeiten geben, die möglicherweise auf ihn selbst zurückfallen?

    – Gibt es, wie hier in den Kommentaren angedeutet, weitere Namen oder Fallgeschichten aus Artikeln von SW, die sich nicht zurückverfolgen oder auch nur ansatzweise belegen ließen?

    – Könnte es sein, dass SW merkwürdig wenige Aufzeichnungen von Recherchen für frühere Artikel hat und in den hier relevanten Fällen selbst einfachste Fragen zu Identitäten von genannten Personen nicht beantworten kann oder eine solche Antwort schuldig blieb?

    – Wie erklären Sie sich, dass mehrere Verlage wie z.B. Spiegel oder Springer Texte von [W.] vorsorglich aus dem Archiv gelöscht haben und mit dem Autoren nicht mehr zusammen arbeiten?

    Die ganze Wahrheit wird vermutlich erst herauskommen, wenn die Staatsanwaltschaft die strafrechtlich relevanten Fragen klärt. Warten wir’s ab.

  55. das ist zwar traurig für herrn [W.], und ich verstehe auch, warum sie das thema hier behandeln. aber fairness ist im journalismus zur zeit sowieso nicht gefragt. wenn ich einen themenvorschlag machen darf: wie soll es mit uns journalisten weitergehen? ist die frage, ob ein einzelner möglicherweise fehler gemacht hat, wirklich die wichtige? ich glaube nicht. ich glaube, das soll nur davon ablenken, dass als journalist zu überleben immer schwieriger wird…
    http://7leia7.blogspot.com/2010/03/angst-essen-seele-auf.html

  56. Mir drängt sich die ganze Zeit eine Frage auf: Welches Interesse sollte ein Hochstapler daran haben, sich mit Worthülsen wie „Kreditnehmer verschweigen oft die Höhe ihrer bisherigen Schulden“ zitieren zu lassen (vorausgesetzt, es handelt sich um Carsten Penkella)? http://www.welat-kurdistan.com/index.php?view=article&catid=90%3Abildung&id=599%3Aso-laeuft-die-abzocke-beim-schufa-freien-kredit&format=pdf&lang=de
    Wo finde ich mehr betroffene Texte und worum ging es darin?

  57. @ Georg Altrogge #67: Sie können zumindest interessante Fragen formulieren, wie ich sehe. Dies rechtfertigt jedoch nicht Ihr von S.N. kritisiertes Vorgehen und das der Zeitschrift „Journalist“.

    Journalistisch wäre es gewesen, die Fragen in einem erhellenden Beitrag zu beantworten, bestenfalls unter Einbeziehung der Darstellung des Betroffenen.

    „Warten wir’s ab“, schreiben Sie. Ich bin schwer beeindruckt. Wollen Sie sich mit dem Skalp eines 25-Jährigen schmücken oder zur Abwechslung auch mal richtigen Journalismus betreiben?

    Ich will gar nichts beschönigen, was sich eventuell zugetragen haben könnte und in der Verantwortung von [W.] liegt. Aber darüber wurde ich bislang weder in „Journalist“ noch „Meedia“ aufgeklärt. Stattdessen: Schändliche Effekthascherei, von der Zeitschrift des Bundesvorstandes des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) sogar noch per Pressemeldung/Vorabmeldung mit exklusivem Touch versehen.

    Zum Heulen. Aber doch typisch für die Branche.

  58. @55: Sie müssen sich erst in den Fall einarbeiten, Herr Niggemeier? Warum schreiben Sie dann schon diesen Artikel?

  59. @Stefan Altrogge: So, so, Herr Altrogge, die ganze Wahrheit wird also erst noch herauskommen. Gibt es denn auch eine halbe Wahrheit? Und reicht die, um ohne Veranlassung (und rechtliche Grundlage) Name und Foto des Beschuldigten bei Meedia zu nennen bzw. zu zeigen?

  60. Herr Altrogge, sehen Sie nicht wie absurd es ist, dass Sie diese durchaus interessanten Fragen hier stellen, es aber nicht schaffen, sie in Ihrem Artikel zu beantworten, samt Stellungnahme des Autors? Es geht nicht darum W. in Schutz zu nehmen, aber bevor er geteert und gefedert wird, wäre es doch ganz schön, mal eine komplette Anklage und Verteidigung zu hören.

  61. @Jens Krüger (71):
    Argh. Weil er, auch ohne den „Fall“ bis ins Detail zu kennen, beurteilen kann, dass die kritisierten Artikel miserabel sind: Schlecht recherchiert, hingerotzt (s. Rechtschreib- und Grammatikfehler), effektheischend und spekulativ. Und zwar ohne Not. Und die Qualität dieser Artikel ändert sich auch nicht nachträglich, wenn sich herausstellen sollte, dass die Vorwürfe gerechtfertigt sind.

  62. Herr Altrogge,

    unabhängig von den Fragen nach der Schuld oder Unschuld von [W.] (die ich gerade selbst recherchiere und über die ich mir danach ein Urteil bilden werde):

    Sie trauen sich ernsthaft, nach dem, was Sie gemacht haben, und wie Sie es gar nicht abwarten konnten, den „Journalist“-Artikel abzuschreiben (obwohl Sie nach eigener Aussage gar nicht beurteilen konnten, ob die Vorwürfe berechtigt sind), und wie Sie es gar nicht abwarten konnten, mich nach Konsequenzen zu fragen, und wie Sie natürlich eine Stellungnahme des Beschuldigten schon gar nicht abwarten konnten, die Sie aber auch gar nicht zu bekommen versucht haben,

    nach all dem trauen Sie sich ernsthaft, hier in ein Kommentarfenster die Worte „Warten wir’s ab“ zu tippen?

    Sie tun so, als hätte der Ausgang der Untersuchung etwas zu tun mit der Erbärmlichkeit Ihres Vorgehens.

  63. Mir will einfach nicht einleuchten, welches die „strafrechtlich relevanten Fragen“ sein sollen. Wegen welcher Delikte soll denn ein Staatsanwalt die Ermittlungen aufnehmen? Die Vorwürfe, die bislang öffentlich erhoben wurden, dürften kaum ausreichen, damit ein Staatsanwalt einen roten Aktendeckel anlegt.

  64. @ Stefan (80) Danke. Mich beschleichen dennoch leise Zweifel, dass die staatsanwaltlichen Ermittlungen besonders hilfreich zur journalistischen Beurteilung dieser Angelegenheit werden.

  65. Was mir als Nichtjournalist (und Jurist) auffällt, ist der verurteilende Grundton des Artikels im „Journalist“ bei gleichzeitiger Unklarheit der Angaben zum Sachverhalt: Zunächst heißt es Zitate seien „offenbar“ frei erfunden worden, später heißt es, es gehe um Zitate eines möglicherweise nicht existierenden Anwalts (Kommentareintrag eines Autors). Es macht jedoch einen relevanten Unterschied, ob jemand (vorsätzlich) Zitate erfindet oder eine andere Person zitiert, die ihrerseits über ihre Identität täuscht. Die unpräzise Sachverhaltsdarstellung verwundert daher.

    Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass es nötig ist, einen Rechtsanwalt zu erfinden, denn einen Rechtsanwalt zu finden, der bereitwillig seinen Namen für ein paar juristische Binsen hergibt, kann nicht wirklich ein Problem sein. Auf den Webseiten der Anwaltskammern kann man die Existenz von Anwälten übrigens problemlos nachprüfen (zur Not hilft auch ein Anruf bei der zuständigen Kammer, die sich problemlos ergoogeln läßt).

    Was den Herrn Penkella anbetrifft, so wird dieser von Herrn W. anscheinend nur als Jurist bezeichnet, als Rechtsanwalt taucht er in einem Kommentar zu einem Artikel im Stern auf, wo er ebenfalls mit einer banalen Binse (Anmeldepflicht von Versammlungen) zitiert wird, die sich anschließend in einem unsinnigen Zusammenhang (angebliche Schadensersatzpflicht bei Nichtanmeldung) findet. Der Urheber des Kommentareintrags ist unklar.

    Ich bin gespannt, was sich hier als „Wahrheit“ erweisen wird.

  66. @ SN

    Ein Glück habe ich das Ganze noch einigermaßen freundlich formuliert, sonst wäre es jetzt noch peinlicher.

  67. @69: Ja, wichtiger Punkt. Was in aller Welt sollte das Motiv von irgendeiner realen Person sein, mit einer angemaßten Berufsbezeichnung in Verbraucherinfo-Artikeln von Käseblättern aufzutreten? Das ergibt doch alles nicht den geringsten Sinn. Na ja, genug für heute…

  68. Wenn wir ehrlich sind: Sogenannte Experten in Texten sind sowieso meist für die Katz. Die sagen nur, was der Autor eigentlich selber sagen will, damit will man den Text „abwechlungsreicher“ machen und die Bewertung einer Pseudoautorität zuschreiben. Eine schreckliche Unsitte. Das gibt natürlich trotzdem niemandem das Recht (sofern es denn jemand getan hätte), solche Experten einfach zu erfinden. Stattdessen sollte man das einzig Richtige tun: sie weglassen.

  69. Einfach köstlich. Journalistendarsteller, die Journalistikstudenten an den Pranger stellen und sich dabei selbst einen Pranger bauen, an den sie von anderen Journalisten gestellt werden können und dann nicht einmal verstehen, was sie falsch gemacht haben.

    Aber wenigstens führt die Geschichte zumindest für mich dazu, tatsächlich einmal den Begriff Verdachtsberichterstattung zu recherchieren.

  70. @ sven ruebe
    Und wovon träumen Sie Nachts? Sorry, da ich aber zu den Leuten gehöre, die gerne ein paar zehntausend Kilometer im Jahr zurücklegen um genau diese „Experten“ persönlich zu kontaktieren oder meinen Arsch riskiere um ein paar lustige „Zahlen“ zu recherchieren, bin ich echt sauer, wenn ich so einen Stuss lese. Und ich bin nur ein ganz, ganz kleines Licht im Vergleich zu den hier anwesenden „werten Herrn“.

    Mir ist schon klar, dass Journalismus heutzutage von einigen nur als nette Aufbearbeitungsform von Texten verstanden wird. Schreib-Design für Texte oder so. Das ist aber kein Journalismus, das ist noch nicht einmal Boulevard-Journalismus, das ist PR, das ist Marketing, das sind Werbetexte! Könnte mal bitte jemand diesen Leuten den Titel „Journalist“ mal aberkennen? Ich wäre dafür sehr dankbar.

    Entschuldigung, aber erst recherchiert man, sucht die Fakten und dann schreibt man einen Artikel. Der Experte ist nicht einfach schmuckes Beiwerk, er ist die Quelle und die Grundlage für die präsentierte Fakten. Ihre beschriebene Form von Journalismus kann man nur an einem Ort der Welt, in Brühl, im Phantasialand!

  71. @89/91

    Gebe Jo da Recht, letztendlich ist es doch wie in der Wissenschaft: man braucht irgendwelche Erfahrungen, auf die man sich stützen kann. Aussagen, die man für sich übernimmt bzw. aus denen man Schlüsse für den Aussagegehalt der eigenen Arbeit/des eigenen Artikels ziehen kann.

  72. […] Journalismus oder: Vorurteil im Schnellgericht (Stefan Niggemeier) – Stefan Niggemeier beleuchtet die dunklen Facetten des Online-Journalismusses – auch am Beispiel vom "Journalist", dem Branchenmagazin des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), die es eigentlich besser wissen müssten… (siehe auch Coffee And TV). […]

  73. @91: Sie haben mich missverstanden. Sie haben natürlich recht, dass richtiger Journalismus von Expertenwissen lebt, und natürlich gibt es Texte, die nur möglich sind, weil man nach mühseliger Suche jemanden gefunden hat, der einem etwas so erklärt, wie es sonst niemand könnte oder der einem Insiderinformationen gibt. Leider wird das immer seltener.
    Was ich meine, sind die Pseudo-Experten, die im realen Journalismus heute wesentlich häufiger sind. Das sind Leute, die in Texten nur deswegen auftauchen, um sie vermeintlich abwechslungsreicher zu machen, die oft sehr banales Zeug sagen und die oft nur dastehen, um die Meinung des Autors zu belegen. Das sieht dann so aus, dass man „unbedingt noch jemanden braucht, der xy sagt“ und dann telefoniert man halt rum, bis einem das jemand sagt. Ich glaube der Journalismus würde besser, wenn man auf die vielen herumgeisternden Pseudoexperten verzichten würde. Dafür gerne mehr echte Experten, mit echtem Wissen, echten Hintergrundinformationen, ja sofort!

  74. Hätte [W.] diese Geschichte sauber aufgearbeitet, wären hier und anderswo jetzt jede Menge Verweise auf seine aufklärenden Veröffentlichungen zu finden und er wäre fein raus aus der Sache. So kann es sich der geneigte Leser selbst zusammen recherchieren: Hat er den Rechtsexperten erfunden oder hat sich jemand als Rechtsanwalt erfunden? Wie wurde die erfundene Qualitfikation und ggf. auch Identität genutzt, vermeintliches Expertenwissen unter die Leute zu bringen? Was waren das für Zitate?
    Es zeigt sich mal wieder: Wer informiert sein will, braucht Redaktionen mit professionellen Journalisten, nicht Amateure oder schmalgesparte Rest-Zeitungen. Das Geplänkel in Journalist, meedia.de und hier usw. ist nur der Nachhall eines Misstandes.

  75. es wird zeit, dass sich mal ein guter reporter in einem großen stück mit der methode niggemeier befasst. mit diesem kleinen privatgericht im internet, das ganz nach dem persönlichen geschmack des vorsitzenden niggemeiers freispricht, verurteilt oder den angeklagten gleich dem digitalen volk zum fraß vorwirft. und dabei stets so tut, als handele er auf grundlage von moral und pressekodizes. Sie widern mich an.

  76. Irgendwie hat die Sache etwas Helene-Hegemann mäßiges, wobei der [W.]-Sound natürlich weitaus leiser daher kommt. OK, dieser Vergleich hinkt, schließlich geht es um mögliche Hochstapelei und nicht um Plagiatsgeschichten.

    Gemeinsam ist jedoch, dass in beiden Fällen angebliche Top-Newcomer nicht zuletzt durch eigene Unzulänglichkeiten arg in Bedrängnis geraten. Merkwürdig ist W.’s Recherche-Gebaren schon deshalb, da man für Identitätsprüfungen kaum zehntausend Kilometer weit reisen muss.

    Die Frage bleibt also, ob W. tatsächlich einem (oder mehreren) Hochstaplern aufgesessen ist, oder selbst den Hochstapler erfunden hat. Zumindest Letzteres wäre ein Fakeoltl Karrierekill – und zwar völlig zurecht.

  77. @96 (sandro), ich habe das Gefühl, sie können nicht lesen. An welcher Stelle wird hier im Artikel freigesprochen, verurteilt oder jemand „dem digitalen [V]olk zum [F]raß“ vorgeworfen?

  78. Wenn Bernd Raffelhueschen und andere Lobby-Konsorten als ‚Experten‘ vorgefuehrt werden, dann regen sich bestenfalls die ’nachdenkseiten‘ auf. Wenn ‚Qualitaetsmedien‘ PR-Meldungen mit zweifelhaften Experten O-Toenen oder Umfrageergebnissen abdrucken, dann wird kein Branchenverband aktiv. Wenn ein Paparazzi-aehnliches Foto aus dem Zusammenhang gerissen wird, kann man das immer noch als Klickstrecke unterbringen. Aber wenn in durchschnittlich interessanten Artikeln vermeintliche Experten ein paar Nebensaetze beisteuern, damit der Artikel authentischer wirkt, dann ist die demokratische Verfasstheit der BRD in Gefahr. Wenn SW unsauber gearbeitet haben sollte, dann ist das zwar nicht in Ordnung, aber man kommt nicht umhin dieser ‚Hexenjagd‘ andere Motive zu unterstellen.

  79. *hüstel*

    teekay, es gibt einen Unterschied zwischen PR abschreiben und Zitaten erfinden von nicht existierenden Personen. Einen ziemlich gravierenden sogar (siehe oben – §132 Strafgesetzbuch)

  80. es wird zeit, dass sich mal ein guter reporter, mit viel zeit und langeweile, in einem großen stück mit der methode niggemeier-troll befasst. mit diesem kleinen privatgericht im internet, das ganz nach dem persönlichen geschmack des trolls freispricht, verurteilt oder den angeklagten gleich dem digitalen volk zum fraß vorwirft. und dabei stets so tut, als handele er auf grundlage von moral und pressekodizes. die widern mich an.

  81. treets, wenn ich nicht schon im anderen Thread den Beweis gehabt hätte, dass Du vorhergehende Kommentare einfach nicht liest, dann hab ich ihn jetzt.

    Du bist diese typische Person die bei einer Diskussion daneben steht und überhaupt nicht zuhört, was die anderen Sagen, nur um dann irgendwem ins Wort zu fallen, damit Du Aufmerksamkeit hast, oder?

    Schlomo hat wenigstens vorsichtig gefragt, Du wirkst jetzt einfach nur dümmlich.

    Schau einfach nach, wer vor mir auf §132 hingewiesen hat und tu mir den Gefallen und antworte nicht wieder reflexartig sondern werd erstmal gesund ne Weile rot, schäm Dich, und denk vor’m nächsten Kommentieren ein wenig länger nach. Danke.

  82. @104: Eben, es geht darum, dass die Ermittlungen auf diese zitierte Person abzielen, die sich, so sie existiert, unerlaubt als Anwalt ausgegeben haben soll.

  83. Aha. Wenn also, angenommen, Journalist SW einen Anwalt erfindet, und ihm Zitate andichtet, dann gibt er sich nicht gegenüber dem Rest der Welt als Anwalt aus sondern schreibt nur über eine imaginäre Person, die sich als Anwalt ausgibt.

    Lustige Rechtsauffassung.

    „Nein nein, ich war das nicht, das war mein imaginärer Freund der sich als Anwalt ausgegeben hat. Ich habe nur aufgeschrieben, was er mir gesagt hat“.

    Passt schon…

  84. nun ja, wenn Herr [W.] sauber gearbeitet hat, sollte es ja Aufzeichnungen geben, die seine Kontakte zu den zitierten „Experten“ belegen, und auch seine Recherchen dokumentieren.

    Obwohl es zugegebenermaßen seltsam anmutet, dass diese „Experten“ ausserhalb von Herrn [W.]s Artikeln so gar nicht zu existieren scheinen. Beispiele wurden ja schon genannt.

    Ich bin gespannt auf den nächsten Akt in dieser Posse.

  85. @ #101 Sebastian

    Die juristische Bewertung mag unterschiedlich sein, rechtfertigt aber in diesem konkreten Fall nicht ganz den Aufschrei, wenn man die Auswirkungen fuer die Kunden/Leser und die ‚moralischen Pflichten‘ von Branchenverbaenden etc. mit hinzuzieht. Wenn Lobby-Experten mit ihrer vorgeblich ‚objektiven Meinung‘ private Renten o.ae. indirekt an die Leser bringen, dann hat das ein anderes Gewicht als wenn sich jemand die Floskeln eines Promi-Interviews ausdenkt oder einen fiktiven Experten zu Wort kommen laesst. Beides ist nicht in Ordnung, aber beide Dimensionen muessen von einem Branchenverband gleich angeprangert werden, weil es letztlich ‚worst practice‘ ist. Daher sage ich eben ganz vorsichtig, dass die juristische Dimension ueberhoeht wird und damit moeglicherweise andere Motive, die ja hier oft und klar benannt werden, ueberdeckt werden koennten.

  86. @107, treets: jetzt, ernsthaft? Ich kann einen Anwalt erfinden, diesen dann zitieren, und hab dann „nur“ gelogen, mich aber nicht als Anwalt ausgegeben ? Das klingt für mich absurd.

  87. @B.Schuss #110
    hm, weiß nicht. Wenn ich einen fiktiven Arzt zitiere, ist es doch auch etwas anderes, als wenn ich mich als Arzt ausgebe, im Krankenhaus rumlaufe und Diagnosen stelle, oder?

  88. @106: So war das nicht gemeint. Wenn W. einen Anwalt erfindet, gibt’s keine Person, die sich für einen Amtsträger ausgibt. Aber W. sagt, er sei einem Hochstapler aufgesessen, deshalb die Springer-Anzeige gegen Unbekannt – offenbar eben diese Person.

    Die Frage, was jetzt stimmt, ist überhaupt nicht beantwortet worden. Der Vorwurf, dass alles komplett ausgedacht war, ist kaum untermauert worden. Wenn man diese Experten nur in W.’s Texten findet, dann wirkt das komisch, ist aber kein Beweis. Er sagt, er sei auf einen Hochstapler hereingefallen, dessen Hintergrund er nicht geprüft habe. Genau das könnte erklären, warum der Mann nur bei ihm auftaucht. Aber: Da gibt es bislang viel zu viel „hätte“, „könnte“, „würde“, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden – genau deshalb ja dieser SN-Text.

  89. Nun ja B.Schuss (geht das eigentlich nur mir so? Ich will immer „Bernd“ sagen…) aber vielleicht ist es ja richtig, dass man Anzeige nur gegen Personen stellen kann, die sich hinstellen und sagen „Ich bin ein Anwalt“, nicht aber gegen Journalisten, die Quellen erfinden. Wir sind ja beides keine Anwälte.

    Wenn dem so ist – bitte. Dann muss ich mich bei treets entschuldigen, und ich meine das vollauf ernst und ehrlich. So wie mir der Verlauf oben Justus – Stefan – Schlomi – Stefan vorkam, dachte ich dass einfach nur gesagt wurde, dass nicht Sebastian W. sondern Unbekannt angezeigt wurde, sprich dass es hier nicht um Straftaten von Sebastian W. geht. Statt dessen könnte man es aber auch so auffassen, dass nur Unbekannt wirklich angezeigt werden kann und der Staatsanwalt nur dann Ermittlungen aufnimmt, weil gegen den Journalisten eh nicht ermittelt werden könnte.

    Vielleicht könnte Herr Vetter etwas dazu sagen…

  90. @JO und sven ruebe

    Ich teile beide Meinungen. Wenn man sich anschaut, wie oft „Experten“ in Print und TV vorkommen, bei denen man beim besten Willen nicht erkennen kann, was sie zu solchen macht (Speziell in „Extra“, „Red“ oder vergleichbaren journalistisch hochwertigen Sendungen), lässt sich nachvollziehen, dass der Begriff mittlerweile so verschlissen ist, dass echte Experten nicht mehr ernst genommen werden.

    In der Regel taugt „Experte“ nur als Synonym für den Namen auf – was die Folge der Unsitte ist, nicht öfter als 1x den Namen oder den Beruf des Interviewten zu nennen („…“, so der Experte weiter.)

    Selbstverständlich leben gut recherchierte Artikel von Aussagen von Menschen, die in einer Materie tief drin stecken und daher Aspekte beleuchten oder klar stellen können, die andere (im Zweifel die Leser/Hörer/Zuschauer) nicht kennen. Eben diese zu finden ist die große Herausforderung, vor der wir (Journalisten) stehen.

    Google ist eine gute Möglichkeit, sich in einem ersten Schritt mal eben schnell ein paar „Experten“ an Land zu ziehen, sprich: jemanden ausfindig zu machen, der vielleicht schon mal was schlaues zum Thema gesagt hat. Wohlgemerkt: als erster Schritt, um sich ein Bild zu machen. Schlimm wird es erst, wenn es bei der Google-Recherche bleibt, also keine weitere Prüfung des „Expertenstatusses“ stattfindet. Oder keine Zweitmeinung zu Zitatgebern eingeholt wird.

    Ob das bei S.W. so war, kann und mag ich nicht beurteilen. Aber ganz offenbar war es sowohl beim journalist als auch bei meedia so. Meiner Meinung nach wäre es schon interessant gewesen zu hören, was die betroffenen Redaktionen als Grund angeben, verschiedene Artikel aus den Archiven zu löschen (wie hier behauptet wird, was ich aber nicht geprüft habe).

    Das wäre vielleicht noch eine Frage, die Sie hätten vorschlagen können, Herr Altrogge.

  91. Ich interview jetzt mal den Stern-Universalexperten Kuhno van Oyten…ersatzweise Alfred E. Neumann…

  92. 113:

    „…aber vielleicht ist es ja richtig, dass man Anzeige nur gegen Personen stellen kann, die sich hinstellen und sagen „Ich bin ein Anwalt”, nicht aber gegen Journalisten, die Quellen erfinden.“

    So ist es nun auch wieder nicht. Es geht nur um den 132er, der greift in diesem Fall nicht. Natürlich kann sich auch ein Journalist u.U. strafbar verhalten, wenn er Unwahrheiten verbreitet. Kommt auf den Kontext an.

  93. Ja so meinte ich das auch treets, nur muss ich B.Schuss auch zustimmen.

    Beispiel:

    „So sagte zum Urteil des Bundesverfassungsgericht der Dortmunder Patentrechtsanwalt R. Funden, Zitat ‚Die Bundesverfassungsrichter sind Hurens***ne'“

    Kann dann der Journalist, der das in einem Artikel das „Zitat“ verwendet nicht verurteilt werden wegen Beleidigung, weil er irgend jemanden erfunden hat, der zitiert wurde?

    Ich glaub’s doch wohl kaum.

  94. @Haco,#111: naja, wenn dieser von mir erfundene Arzt z.B. medizinische Ratschläge erteilen würde, wäre das für mich genau das selbe, wie wenn ich diesen Arzt im Krankenhaus „gespielt“ hätte.

    Ich kann ja nicht ernsthaft behaupten, dass eine Person, die ich erfunden habe, eigene Gedanken hat und Aussagen tätigt, die mit mir nichts zu tun haben. Das können nur Komiker oder Schauspieler, und bei denen weiss man ja, dass es „gelogen“, bzw. Teil der Rolle ist. Journalisten spielen aber üblicherweise keine Rolle ( verdeckt arbeitende Journalisten lassen wir jetzt mal aussen vor ).

    Aber wie bubu schon sagt, alles zu viele „könnte“, „würde“, „hätte“.
    Mal abwarten, was passiert. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, denn es betrifft einen Bereich, der mich im Zusammenhang mit der journalistischen Tätigkeit besonders interessiert: die Frage, wie Journalisten an „Expertenmeinungen“ kommen, wie sie diese verifizieren, etc.

  95. Mit der Strafanzeige wird die Geschichte sicherlich nicht mehr aufgeklärt werden. Soweit es den Hochstapler gibt, wird dieser die Hochstapelei, die Zitate und möglicherweise auch jeden Kontakt zu W. abstreiten.

    Die Vorwürfe von media werden also nicht widerlegt, belegen lassen sie sich schon gar nicht.

  96. 118:

    In dem von Ihnen genannten theoretischen Fall sind ja schon mal zwei Dinge vorhanden: ein Tatbestand (Beleidigung) und ein Geschädigter (Richter). Beides sehe ich hier nicht.

    Überhaupt sehe ich in der vorliegenden Angelegenheit noch gar nichts, was irgendwelche Rückschlüsse auf die Wahrhaftigkeit des Kollegen zulässt. Überall Spekulationen, und einige sind stolz, mit Google umgehen zu können.

    Manchmal brauchen Dinge halt Zeit, damit man sich ein vollständiges Urteil erlauben kann.

  97. Man darf nicht vergessen, dass der Herr Georg Altrogge sein Geld mal als Chefreporter der „BILD“ verdiente…
    Außerdem zeichnen sich Meedia wie die meisten Mediendienste dadurch aus, gerne nach unten zu treten und bei potentiellen Bannerkunden zu buckeln – trotz der Manthey-Millionen

  98. @121 das macht es umso unsinniger, erstmal blindwütig zu schreiben, und dann „mal abwarten“ als Parole in die Debatte einzubringen.

  99. Da die ganze Geschichte ja nun (unsinnigerweise?) in der Öffentlichkeit breitgetreten wird, möchte ich nochmal anmerken, dass ich die Stellungnahme von Sebastian W. reichlich dürftig finde. Ein wenig mehr Erklärung, wie es z.B. passieren kann, dass man an einen Anwalt gerät, der gar keiner ist wäre schon nett. Als unbeteiligter Beobachter weiß man so nämlich nicht so ganz, was man davon halten soll. Unabhängig von den Vorverurteilungen von Meeedia und Journalist…

  100. @67/Georg Altrogge
    Gibt es Hinweise darauf, dass Sie einerseits ziemlich wenig über den „Fall“ des Journalisten W. und seiner „Verfehlungen“ wissen, andererseits aber trotz dieses Nichtwissens daraus bereits Ihr Urteil gebildet und dieses – auf Vermutungen und vagen Indizien gegründete „Urteil“ – als Tatsache in einem Artikel suggestiv aufbereiten?

    Und wie würden Sie eine Vorgehensweise bezeichnen, die so etwas als journalistisches Prinzip darstellt und dann lapidar-jovial im letzten Satz eines Kommentars auf diesem Blog „Warten wir’s ab“ schreibt?

    Ich nenne das eine niederträchtig und das andere zynisch.

  101. man sollte zu [W.] auch wissen, dass er in der spon-Redaktion nur spöttisch „die bahncard“ genannt wird, weil er mit seiner bahncard 100 zu jedem noch so absurden termin fährt. wenn in der brandenburgischen provinz ein lokaler maulwurfweitwurfwettkampf ansteht – [W.] ist mit sicherheit da. seine selbst für den schon mit genug eitelkeit gesegneten berufsstand überbordende eitelkeit lässt sich schon mit einem blick auf seine homepage erahnen.

    und jetzt mit der abschließenden verniedlichungsform „25-jähriger journalistikstudent“ zu kommen, wie herr niggemeier es tut, um ihn in schutz zu nehmen, ist nun wirkklich ärmlich, wäre es denn besser, er wäre schon 35 und kein student mehr?

    die karriere von [W.] hat niemand anders als er selbst in den sand gesetzt mit dieser geschichte, nicht der journalist oder meedia oder sonstwer. welche seriöse publikation nimmt noch texte von ihm mit irgendwelchen zitaten? selbst wenn die (höchst hanebüchene) hochstapler-story stimmen sollte, die konsequenz bleibt die gleiche.

  102. Danke für die Vorverurteilung, Herr marsmensch, und für die üble Nachrede. Genau das haben wir grad hier gebraucht in der sachlichen Diskussion, Leute die das asoziale Verhalten anderer damit rechtfertigen, dass die Person, über die man sich produziert, ja eh eine Lachnummer ist.

    „Why are you hitting yourself? Why are you hitting yourself?“

    Bully.

  103. zynismus ist doch 90er, herr sebastian, und auch mit 25 verteidigungskommentaren werden sie den umstand nicht aus der welt schaffen, dass ihr namensvetter artikel abgeliefert hat mit zitaten eines menschen, der zumindest nicht der ist, für den er sich ausgab. oder sogar völlig frei erfunden. und das mehrfach. so oder so wird ihn kein seriöses mediummehr als autor anheuern, das ist keine vorverurteilung, sondern fakt.

  104. @marsmensch

    Weil Sie ja alle Fakten kennen. Ich sage nicht, dass er nichts falsch gemacht hat, sondern dass man abwarten muss, wie sich die Sachlage entwickelt. Wie man aus Ihren Kommentaren liest, urteilen Sie anscheinend auf Grund einer persönlichen Voreingenommenheit.

  105. @marsmensch #128
    andersherum fände ich den Vorwurf ja schlimmer: wenn jemand von überall berichtet ohne dabei seinen Schreibtisch zu verlassen.

  106. @130 fakt ist aber auch der traurige Mangel an seriöser Aufabrietung des Falles – vorrangig dessetwegen sind wir bei 131 Kommentaren.
    Mir ist schnuppe, ob Stefans Anlass Schutzreflexe oder Journalistische Empörung oder beides oder sonstwas ist: Es stimmt nun mal, dass die Ironie kaum bitterer geht, als schlechten Journalismus mit schlechtem Journalismus anzuprangern.

  107. Sagen wir mal so: Bei den vorverurteilenden Instanzen handelt es sich offensichtlich um solche, denen man nur vor deutschen Gerichten (vornehmlich LG Hamburg) entgegentreten sollte. Wenn die Darstellung [W.]s zutrifft, kann das Gegenmittel der Wahl eigentlich nur in Strafanzeigen wegen übler Nachrede (und in einem Fall Verstoß gegen das Urheberrecht) und zusätzlichen Zivilklagen bestehen. Mein Advokat würde freudig mit Dingen wedeln, die ich hier nicht wiedergeben kann…

  108. 128:
    Wäre ich Chef der SPON-Redaktion und wüßte ich, dass Sie bei mir arbeiten würden, hätten Sie morgen mindestens eine Abmahnung auf ihrem Schreibtisch. Und glauben Sie mir, jedes Arbeitsgericht würde mir da Recht geben.

  109. Die Geschehnisse der letzten Tage erklären mir zumindest, warum es auf E-Bay gerade überhaupt keine Pranger zu kaufen gibt! (Wirklich wahr: keinen einzigen!!!)

  110. Die Sachlage ist zwar kompliziert, aber so unklar, wie zum Teil dargestellt, ist sie nicht: Fest steht, dass drei Redaktionen nicht mehr mit dem Autor zusammenarbeiten (Welt und Südkurier bestätigen das offiziell, Spiegel Online will sich wegen des „schwebenden Verfahrens“ nicht offiziell äußern). In diesen Medien sind mehrere Artikel von [W.] erschienen, die Zitate eines Rechtsanwalts enthalten, den es in dieser Funktion nicht gibt. Möglicherweise gibt es die Person überhaupt nicht. Die Redaktionen waren über die Beschwerde beim Presserat informiert, hielten die Sachlage offenbar für so eklatant, dass sie sich von dem Autor trennten. Die Welt-Gruppe hat uns dazu Freitagmittag ein offizielles Statement geschickt. Hier ist es komplett:

    „Im Zuge eines Beschwerdeverfahrens vor dem Deutschen Presserat hat die Chefredaktion der WELT-Gruppe davon erfahren, dass ein vom Autor [W.] in verschiedenen Artikeln zitierter Anwalt möglicherweise nicht existiert. Recherchen der Redaktion haben dies bestätigt und darüber hinaus Zweifel an der Existenz weiterer von Herrn [W.] zitierten Experten aufkommen lassen. Im Verfahren des Presserats wurde keine Sorgfaltswidrigkeit unserer Redaktion festgestellt und dementsprechend keine Maßnahme gegen die WELT-Gruppe ausgesprochen. Da aus unserer Sicht ein schweres Fehlverhalten gegen Vertragsverpflichtungen und journalistische Grundsätze, insbesondere den Pressekodex, vorliegt, haben wir die Zusammenarbeit mit dem Autor sofort beendet, die von ihm erstellten Artikel vorsorglich offline gestellt und Strafanzeige erstattet.“

    Genau über diesen Sachverhalt haben wir am Freitag berichtet. Den Namen von [W.] haben wir genannt, weil es sich um Vorwürfe handelt, die nicht etwa sein Privatleben, sondern seine öffentliche Funktion als Journalist betreffen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber auch Stefan Niggemeier sagte erst kürzlich im journalist-Interview auf die Frage „Wie viel Öffentlichkeit muss ein Journalist ertragen?“: „Alle Öffentlichkeit. Seine Arbeit ist ja öffentlich, also hat er in der Rolle als Journalist alle Öffentlichkeit zu ertragen.“ [W.]s junges Alter als Gegenargument gegen eine Namensnennung anzuführen, ist natürlich legitim, aber ist jemand, der mehr als 400 Artikel geschrieben hat – darunter für Spiegel Online, Welt, Zeit, stern.de und viele andere – wirklich ein Anfänger?

    [W.] hatte vor der Veröffentlichung die Gelegenheit (und hat sie jetzt immer noch), sich zu äußern. Wir haben auf zahlreichen Wegen seit Donnerstag versucht, ihn zu erreichen. Ein kurzer Hinweis, dass er sich äußern will, aber zum Beispiel mehr Zeit benötigt, hätte schon gereicht, aber er reagierte überhaupt nicht (obwohl ihm mitgeteilt wurde, dass wir eine zeitnahe Veröffentlichung planen). Wir sind sicher, dass unsere Anfragen ihn erreicht haben. Er war am frühen Freitagnachmittag im Internet unterwegs und hat zum Beispiel meine Profilseite beim Internetnetzwerk Xing angeklickt. Dafür musste er sich extra einloggen.

    Die Pressemitteilung haben wir gegen 17 Uhr veröffentlicht. Kaum zehn Minuten, nachdem unsere Meldung online war, schrieb [W.] uns dann eine E-Mail. Den entscheidenden Punkt daraus haben wir sofort unter unseren Text gestellt, worüber er sich später schriftlich beschwert hat. Eine ausführliche Erläuterung von ihm erreichte uns am späten Abend desselben Tages – mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass er uns nicht gestattet, Inhalte daraus öffentlich zu machen. Wir sind nach wie vor für ein Gespräch mit ihm offen.

  111. Ich finde diese alles andere als gedankenlose Stellungnahme von Matthias Daniels weitaus stichhaltiger als die dünne Stellungnahme, die Sebastian W. auf seine Homepage gestellt hat und der er nun in mehreren Tagen nichts, aber auch gar nichts öffentlich hinzugefügt hat, obwohl es doch um die Existenz geht.

  112. Großes Kino, Herr Daniel, da muss es ja mächtig pressiert haben, dass sie die Sache in aller Eile publizieren mußten.

    Sie haben da eine Verdachts-Berichterstattung vollzogen und dabei jegliches Augenmaß verloren. Dass er – vielleicht – ihre Seite angeklickt hat und „dennoch“ nicht sofort geantwortet hat, war vermutlich aus Ihrer Sicht noch ein weiterer Grund, den Kollegen anzuklagen, pardon: vorzuführen.,

    Das ist für ein journalistisches Verbandsorgan ein Armutszeugnis.

    Beanwtorten Sie bitte eine Frage: warum eigentlich mußte diese Sache so schnell wie möglich bei Ihnen veröffentlicht werden? Welchen Staatsnotstand galt es abzuwehren?

  113. Es ändert nichts an der Tatsache, dass es sich bisher nur um eine Quelle dreht und nicht mehr, dass die Vorwürfe nicht neu waren, dass man dem Autor hätte mehr Zeit geben können etc. etc.

    Ist ja schön, dass Herr Daniel JETZT hier einen Text hinschreibt, der länger ist als das, was er veröffentlicht hat am Freitag.

    Um etwas Anderes ging es hier nicht und bevor hier weiter spekuliert wird würd ich jetzt wirklich mal empfehlen, das Urteil von Herrn Niggemeier abzuwarten. Dankeschön.

  114. (Das überschüssige „s“ bitte ich zu entschuldigen. Call me motherf***er, but spell my name correctly, ich weiß schon.)

  115. Frau Käßmann hat es vorgemacht: Alles zugeben, um Nachsicht bitten, zurücktreten. [W.] sollte das auch tun. Zurücktreten kann er noch nicht, doch sollte er seine journalistische Überproduktion einstellen, bis er sein Studium abgeschlossen hat.

  116. @142: Natürlich geht es um die Existenz von Herrn W. – das haben die feinen Damen und Herren von Journalist und Meedia auch bestens und professionell vorbereitet. Was ich bis jetzt nicht verstehe: Warum erwartet alle Welt von Herrn W. dass er seine eigene Aufarbeitung ausgerechnet live im Internet vollzieht und sich auf dem Pranger rechtfertigt, dem ihm seine „Kollegen“ von Meedia und Journalist gebaut haben. Vielleicht ist der Mann zur Zeit mit ganz anderen Dingen beschäftigt – investigativen Nachfragen von Dschornalistenkollegen zum Beispiel. Dass Sie, lieber Herr Daniel, bis heute betonen müssen, dass sie „nach wie vor für ein Gespräch mit ihm offen“ sind ist – vorsichtig ausgedrückt – eine Bankrotterklärung und zeigt, dass Sie noch immer nicht verstanden haben, wie grob Sie daneben gehauen haben.

  117. @knorke: „Es stimmt nun mal, dass die Ironie kaum bitterer geht, als schlechten Journalismus mit schlechtem Journalismus anzuprangern.“

    In der Tat. Zumal das Eine ja noch fraglich – das Andere jedoch bereits Fakt ist.
    Vogel Strauß Altrogge ist im Gegensatz zu den anderen Hobby-Denunzianten sogar fast komisch.
    Mit schlecht versteckter Schadenfreude reibt dieser spontan Tiefempörte Ehrenmann seinen Recherche-Tipp Herrn Niggemeier unter Nase, steckt am Ende seinen Kopf dann in den journalistisch Sand („Warten wir’s ab.“) und glaubt ernsthaft glaubt, man erkennt ihn nicht.

    Dabei tropft förmlich der Geifer aus @67.

  118. „bevor hier weiter spekuliert wird würd ich jetzt wirklich mal empfehlen, das Urteil von Herrn Niggemeier abzuwarten. Dankeschön.“

    äh, lieber Kommentargeber, bitte dreimal laut vorlesen, zuhören und dann mal selbst den kopf schütteln. danke.

  119. ein bisschen sensibilität, wie im netz ein ruf ruiniert werden kann, hätte ich mir auch im falle der rtl-journalisten gewünscht.

    auch wenn die vorwürfe nciht zu vergleichen sind, (meinung vs. fakten) war das ein pranger damals. sicher legal, wegen mir auch legitim, aber es war eine gehässige und öffentliche abrechnung aufgrund 10 katastrophalen minuten einer (in diesem falle anscheinend wirklich) unerfahrenen journalistin.

    damals ein rüder pranger, hier nun also höchste sensibilität. wahrscheinlich, weil sie die rtl-frau nciht als zuverlässige und vertrauenswürdige kollegin kannten. aber sie haben ja im journalist-interview schon erkannt: „Grundsätzlich muss ich aber hinnehmen, dass andere Leute entscheiden, wie groß sie meinen Fehler aufblasen wollen.“

  120. @ 151: Das können Sie doch nicht vergleichen. Einmal ging es um eine junge Frau von einem bösen Kommerzsender, das andere Mal um einen jungen Mann, der auch für Bildblog arbeitet.

  121. Ich fasse es einfach nicht: Hier haben sich nun schon zwei „Chefredakteure“ – Georg Altrogge (#67), Matthias Daniel (#140) -, gemeldet und bewiesen, dass sie überhaupt nicht verstanden haben, welche erbärmliche Performance sie mit ihren „Beiträgen“ auf „Meedia“ und im „journalist“ (eigentlich auch im Heft?) hingelegt haben. Keine Spur von Einsicht. Keinerlei Selbstkritik. Nichts.

    Rechnen beide vielleicht mit dem Wächterpreis? Einsendeschluss für den Investigativ-Part beim Nannen-Preis ist erst wieder im kommenden Jahr. Ich sage es vorsichtshalber dazu, weil ich fürchte, die Herrschaften missverstehen wirklich so sehr.

    Beide Herren tragen tatsächlich die Bezeichnung „Chefredakteur“, oh je. Was sagt eigentlich der DJV dazu?

    Daniels Stellungnahme steht jetzt auch auf journalist.de, flankiert von einem Kommentar des Enthüllungsautors Ralf Geißler. Nicht einmal nach einem langen Wochenende haben sie es geschafft, Licht ins Dunkel zu bringen – weder Ihr eigenes Vorgehen zu beleuchten, noch die für diesen Artikel von Stefan Niggemeier hier nachrangige Frage zu klären, welche Schuld [W.] trifft.

    Aufklärung zur [W.]-Frage, da bin ich ganz sicher, wird der Hausherr liefern.

    Daniel, Geißler und Altrogge können dann ja abschreiben, die Sektkorken knallen lassen und jubilieren, dass sie es schließlich schon Ende vergangener Woche (vier Monate nach einer Entscheidung des Presserats) quasi exklusiv vermutet haben und damit Niggemeier zuvor gekommen sind.

    Aber bitte nicht die Vorabmeldung an die Nachrichtenagenturen vergessen, liebe Kollegen!

  122. Erstaunlich: Es braucht gar keine Zeitungskrise und Verlage. Journalisten vernichten sich schon selbst ganz hervorragend. Mann.

  123. Was die großen Journalisten-Belehrer Daniel und Geißler zum skandalösen moralfreien Vernichtungsfeldzug gegen [W.] vorzutragen haben, ist außer journalistisch
    inkompetent vor allem eins: doppelzüngig und heuchlerisch.

    Da erklären die DJV-Trommler für den „Qualitätsjournalismus“ ganz ungeniert, man habe im Wege der zulässigen Verdachtsberichterstattung nicht nur von privater Seite erhobene
    Vorwürfe veröffentlichen dürfen, sondern auch gleich den vollen Namen dazu und das alles ohne Abwarten einer Stellungnahme des Beschuldigten, der – sein Pech – im Urlaub war. Alles war mega-eilig („Wir berichten noch heute!“) und mußte halt sein.

    Zugleich fordert der DJV-Vorsitzende Konken (kein Journalist) vom Landesverband Brandenburg unter Drohung mit Einstweiliger gerichtlicher Verfügung, Berichterstattung über ein gegen Konken bei der Staatsanwaltschaft Bonn (331 Js 107/10) geführtes strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Untreue, Betrug und Unterschlagung weitgehend zu unterlassen. Konken soll sich, so
    die zugrundeliegende Anzeige eines Insiders, rund 200.000 Euro satzungs- und damit rechtswidrig als sogenannte „Aufwandsentschädigung“ verschafft haben.

    Während ein junger Journalist vom Vereinsblatt des Journalisten-Verbands zum Abschuß freigegeben wird, droht derselbe Journalisten-Verband denen, die über ein offzielles
    Strafermittlungsverfahren wegen Untreue gegen den DJV-Vorsitzenden berichten, mit gerichtlichen Maßnahmen und Vertragstrafe.

    Quod licet Iovi, non licet bovi?

  124. Der Sputnik Redakteur und Moderator Camillo Schumann hat seinen Beitrag auf seinem Blog privatmeinung.de zu diesem Fall, der vor wenigen Stunden noch Abrufbar war, und der im wesentlichen die Pressemitteilung von Journalist/Sputnik wiedergab, kommentarlos gelöscht.

    Auch das spricht Bände….

  125. die erklärung von herrn daniel bringt nicht viel neues, man hat das interview von stefan niggemeier im eigenen blatt wohl (falsch) als freibrief verstanden und mit der identifiziernden berichterstattung augenscheinlich einen fehler gemacht, den man sich jetzt nicht eingestehen möchte.

    in einem punkt gebe ich herrn daniel aber recht: der autor schmückt sich ja selbst mit seiner umfangreichen erfahrung, außerdem ist er nicht mehr nur student, sondern war nach seinen angaben bereits auf der kölner journalistenschule. dass er nun noch studiert ist ja ok, es gibt aber meines erachtens keinen grund das junge alter des betroffenen so herauszustellen (spätestens das hat dann ohnehin auch auf der seriösen seite der macht etwas von bild-berichterstattung, dort spielt das alter auch immer eine große rolle..emotion..emotion..).

  126. @Matthias Daniel: Auch in dieser Minute noch suggeriert journalist.de wahrheitswidrig auf seiner Startseite und in dem betreffenden Artikel, dass Springer Strafanzeige gegen [W.] erstattet habe. Das ist falsch. Springer hat keine Strafanzeige gegen [W.] erstattet. Die Strafanzeige gegen Unbekannt, die Springer erstattet hat, richtet sich gegen den mysteriösen falschen Rechtsanwalt und ist Teil des Versuchs, herauszufinden, um wen es sich handelt (und dadurch natürlich implizit: ob er existiert).

    Wir können gerne über die Abwägungsfragen bei der Namensnennung diskutieren. Wir können aber nicht darüber diskutieren, dass der „Journalist“ aus einem Verdacht eine Tatsache macht. Und wir können vor allem nicht darüber diskutieren, dass der „Journalist“ seit nunmehr 72 Stunden unkorrigiert eine falsche Behauptung über diesen namentlich genannten Kollegen verbreitet. (Auf eine entsprechende Anfrage von mir bei Ihnen, warum Sie das tun, habe ich keine Antwort erhalten.)

    Mit einem Medium, das in dieser Weise die Unwahrheit über mich verbreitet, würde ich auch nicht reden.

  127. Auch wenn es nur so halb zum Thema passt: Mir geht die penetrante Schludrigkeit, mit der meedia Beiträge ins Netz haut, seit geraumer Zeit auf die Ketten. Da krepieren Sätze nach den ersten Worten, weil der Autor vergessen hat, sie zu Ende zu schreiben. Da können Journalisten nicht unterscheiden, wann ein „das“ passt und wann ein „dass“. Da verstricken sich Autoren in grammatikalisch vergeigten Formulierungen. Und so weiter, und so fort.
    Guter, gewissenhafter Journalismus sieht doch anders aus.
    Weil Herr Altrogge hier offenbar mitliest und sich nach meiner bescheidenen Einschätzung auf einem hohen Ross wähnt, gebe ich diesen nur halb zum Thema passenden Kommentar ab.

  128. Lieber HW Conen,
    bitte nun nicht ihren ganz persönlichen (bekannten) Groll gegen den djv mit in die Sache hineinbringen. Es geht hier darum, wie manche mit Sebastian W. umgegangen sind. Ihm dürfte es wenig helfen, wenn die Diskussion unnötig auf ein falsches Gleis gerät.

  129. Geht die Homepage von Herrn [W.] nur bei mir nicht oder gibt es da ein allgemeines Problem?

  130. Ich denke nicht, dass es hier um persönlichen Groll von Hans-Werner Conen gegen den DJV geht. Es ist ein wunderbares Beispiel, wie der Vorsitzende des DJV Bundesverbandes die Berichterstattung über ein tatsächliches Ermittlungsverfahren gegen ihn mit Hilfe von Gerichten unterdrücken möchte.

    Gleichzeitig haut das Verlautbarungsorgan desselben Vorsitzenden, journalist.de, ohne zweite Quelle einen Kollegen mit falschen Tatsachenbehauptungen in die Pfanne.

    Ich hätte mir gerade bei der Berichterstattung über einen Kollegen von einem Journalisten-Verband besonders viel Sorgfalt und Zurückhaltung gewünscht, zumal es bei einem vier Monate alten Fall wirklich keinerlei Grund zur Eile gegeben hatte.

    Das passt aber in das Bild des journalist, der ja auch schon früher vom Presserat wegen falscher Berichterstattung und lückenhafter Recherche eine Klatsche bekommen hatte.

    Wann werden die offensichtlichen Verleumdungen jetzt endlich korrigiert? Wäre ich [W.], ich wäre schon längst bei einer der Kanzleien Eisenberg, Schertz oder Himmelsbach und würde Herrn Richter Buske um Hilfe bitten.

  131. @164: Mittels Schertz und Konsorten zu Buske und Mauck geht man als Mitglied der herrschenden Klasse, wenn es einem auch relativ egal ist, ob man etliche Tausend Euro in jedem Fall zahlen muss.

    Für den Normalbürger lohnt sich der Weg zu den Zensurgerichten jedoch meist nicht im Verhältnis zum zu erleidenden wirtschaftlichen Schaden.

  132. zu „treets“:
    Was heißt hier „Groll“? Das ist doch keine persönliche Fehde, in der [W.] gerade recht kommt. Hier geht es um Inkompetenz und Arroganz einer nicht-journalistischen Funktionärskaste, die ständig andere aufdringlich über „Qualitätsjournalismus“ belehrt, aber für sich selbst keine Regeln und kein Recht akzeptiert, eine neue Feudalkaste (mit Parteibuch) eben. Ist es da ein „falsches Gleis“, wenn man weiß, daß Wieschewski von Leuten niedergeritten werden soll, bei denen bei Verurteilung bis zu fünf Jahre wegen Untreue drin sind?

    zu „Niedermeyer“: Der Presserat hat mit Entscheidung vom 13. September 2007 dem DJV-Zentralorgan „Journalist“ einen Verstoß gegen Ziff. 2 des Pressekodex und Falschberichterstattung vorgehalten (BK2-125/07). Autorin und Redakteurin war die heutige stellv. DJV-Vorsitzende Ulrike Kaiser. Die „Klatsche“ vom Presserat war offenbar gut für die Funktionärskarriere im DJV. Da ahnt man den „Geist“, aus dem heraus [W.] vom Journalistenverband, der ihn eigentlich schützen sollte, so übel denunziert wurde.

  133. Moment mal jetzt. Wann haben denn diese Verlage eigentlich ihre Zusammenarbeit mit Sebastian W. aufgekündigt?

    Warum steht denn das nirgends? Verdammte Scheiße nochmal. Ich war davon ausgegangen, dass, während die Beschwerde beim Presserat schon ein halbes Jahr zurückliegt, immerhin die Beendigung der Zusammenarbeit durch die Verlage aktuell war und den Anlass für diese Meldungen bot.

    Wenn aber beide Arten von Ereignissen so lange zurückliegen, dann sieht die Sache tatsächlich sehr anders aus. Aber warum verfluchtnochmal wäre dann die Meldung bei journalist.de im Perfekt verfasst? Was sollte das denn dann?!

    „Die Redaktionen selbst haben von dem Verdacht unter anderem durch den Deutschen Presserat erfahren“ … „haben die drei Medienunternehmen Konsequenzen gezogen“ … etc.

    Sollten diese Vorgänge bereits vor fast einem halben Jahr stattgefunden haben sollen, dann hätte man hier das Präteritum benutzen müssen! Das ist keine Pedanterie, das ist eine grundlegende Verständnisfrage. Man schreibt nicht Ende März 2010 „Bayern München hat in der Champions League verloren“, wenn ein Spiel im Nov. 2009 gemeint ist.

    Wenn die mich mit dem Tempus verarscht haben, dann nehme ich den eher netten Kommentar #142 zurück.

  134. Tomate, in 141 ist ein Backlink versteckt – auf der Seite steht das Folgende:

    „Die beiden ehemaligen Auftraggeber des Autors “Spiegel online” und “Welt online” haben in Hamburg am 3.12. bzw. in Berlin am 14.12. Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet wegen Titelmissbrauchs bzw wegen Titelmissbrauchs, Urkundenfälschung und Betrugs. Die Strafanzeigen der beiden Medienhäuser richten sich ausdrücklich nicht gegen den Autor selbst. In beiden Fällen handelt es sich um laufende Verfahren.“

    Ich gehe davon aus, dass die Beendigung des Arbeitsverhältnisses bzw. das „Auf Eis legen“ zur gleichen Zeit stattgefunden hat.

    Das ist also alles 4,5 Monate her. Also so richtig richtig eilig…

  135. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, wäre hier sogar das Plusquamperfekt angemessen gewesen: „Die Verlage hatten von dem Verdacht erfahren…“. Ist in meinen Augen vollendete Vergangenheit.

  136. Gut, also das geht ja dann mal wirklich GAR NICHT. Komisch, dass das mit den Tempi noch gar nicht thematisiert worden war. Das ist ja wohl das Allerletzte. Die schreiben Ende März 2010 im PERFEKT eine Eilmeldung über Sachen, die vor meinen letzten Weihnachtseinkäufen liegen!

    Unfassbar. Ich ziehe #142 zurück.

  137. Günter, ich habe gerade den Eintrag auf ihrer Seite gelesen. Nach ihren Worten ist “Elaine, 24, Bwl-Studentin” eine Erfindung. Ich ertränke meinen Kummer in Rotwein.

    ;-)

    Aber dank der Zitate bekommt man eine leise Ahnung, welch gravierenden Mißständen unsere Supi-dupi-Aufklärer beim „Journalist“, dem öffentlich-rechtlichen „Sputnik“ und beim Copy-and-paste-Fachjournal meedia auf der Spur sind.

    Und dazu haben die ne Agenturmeldung rausgejagt. Herr, wirf Hirn vom Himmel.

  138. Ich weiss nicht, ob das schon jemand erwähnt hat und kann mir jetzt nicht hundert Kommentare ansehen, die seit gestern dazugekommen sind, aber § 132 StGB ist schon deshalb nicht einschlägig, weil ein Anwalt kein „öffentliches“ Amt ausübt.

  139. § 132 StGB:

    Wer unbefugt

    (2.) die Berufsbezeichnung Arzt, Zahnarzt, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Psychotherapeut, Tierarzt, Apotheker, Rechtsanwalt, Patentanwalt, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer, Steuerberater oder Steuerbevollmächtigter führt,

    wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

  140. @178; § 132 StGB betrifft die Amtsanmaßung (http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__132.html), diese ist oben (bei den Kommentaren um die Nummer 100 diskutiert worden und Gegenstand meines Kommentars 176. Die von Ihnen zitierte Vorschrift ist § 132 a (!) StGB (Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen etc.) und hier – jedenfalls soweit Herr W. in Rede steht – schon deshalb nicht einschlägig, weil Herr W. offenbar nicht behauptet hat, selbst Anwalt zu sein: Der Tatbestand setzt voraus, dass eine real existierende Person eine ihr nicht zustehende Bezeichnung führt, dass Erfinden einer Person ist nicht tatbestandsmäßig.

  141. Geschätzter Herr Niggemeier, sie dürfen unterstellen, dass ich des Lesens mächtig bin: Die Behauptung in 180 ist danach offenkundiger Unsinn (s. z. B. Kommentar 101).
    So, und jetzt verabschiede ich mich hier.

  142. Gratulation Herr Koch, Sie können lesen.

    Ich habe in 101 genau das angenommen, was Sie jetzt 80 Kommentare später annehmen, und mich nachher dahingehend korrigiert. Sie können ja nach meinem Namen suchen, dann werden Sie den Gedankengang nachvollziehen können.

    Weil WENN Sie alle Kommentare gelesen haben DANN zeigen Sie gerade, dass Sie schwer von KP sind.

    Ich halte mich ja nicht für oberschlau aber selbst ich habe verstanden, was treets mir versucht hat zu verstehen zu geben.

    Und beim medien magazin steht es vielleicht noch besser für Sie: dort wird sogar in einem leicht verständlichen Satz geschrieben, dass die Anzeige gegen Unbekannt das Mittel gewesen ist, um die Staatsanwaltschaft dazu zu bringen, überhaupt zu ermitteln, weil sie es gegen den Journalisten S. W. nicht getan hätte, eben aus den Gründen, die Sie nennen.

    Haben Sie’s jetzt verstanden? Oder soll ich Ihnen mit Wachsmalstiften ein Bild malen?

  143. @ Stefan Niggemeier: Wir schreiben auf der Startseite, „Springer erstattete Strafanzeige“, so wie es Springer uns in seiner Stellungnahme mitgeteilt hat. Die wird im Text zitiert: „… haben wir die Zusammenarbeit mit dem Autor sofort beendet, die von ihm erstellten Artikel vorsorglich offline gestellt und Strafanzeige erstattet.“ Nachdem sich [W.] bei uns gemeldet hat und feststellte, dass sich die Strafanzeige nicht gegen ihn richtet, haben wir das zur Verdeutlichung umgehend in einem Update unter den Artikel gestellt.

  144. @Matthias Daniel
    Dann lesen Sie http://www.journalist.de/ , die erste Seite:
    „26.03.2010 Der freie Autor [W.] hat offenbar Zitate frei erfunden – und die entsprechenden Texte an Spiegel Online, Welt Online und Südkurier verkauft. Springer erstattete Strafanzeige. weiter“

    da steht 1.: “ Zitate frei erfunden“, was ja nicht belegt ist und sich auch nicht belegen läßt
    und da steht 2. : „erstattete Strafanzeige“, was in diesem Zusammenhang nur bedeuten kann, gegen W. wegen der erfundenen Zitate.

    In dem Beitrag selber steht dann auch nichts von § 132a. Der ergänzte Hinweis von W. gibt das auch nicht her, sonder erscheint als Gegenbehauptung vorherigen Strafanzeigen-Aussage.

  145. Bei all der Dramatik um [W.] sind die sic!s in den Meedia-Zitaten wirklich gelungenes Kabarett. Jetzt begreife ich auch endlich, wie sich das zweite e in den Namen eingeschlichen hat.

  146. (A) Ich bin froh, vor zwei Jahren aus dem DJV ausgetreten zu sein
    (B) Ich bin froh, vor zwei Jahren aus dem DJV ausgetreten zu sein
    (C) Ich bin froh, vor zwei Jahren aus dem DJV ausgetreten zu sein

    Und das hatte nicht nur damit zu tun, dass das „Verbandsorgan“ im Laufe meiner Mitglied-/Leserschaft so ziemlich gegen alle Grundsätze verstoßen hat, die ich in meiner journalistischen Ausbildung mal gelernt habe. Von ungefragt und unbenannt abgedruckten Fotos mal abgesehen.

  147. Bei Carsten Penkella handlt es sich in Wahrheit um Herbert Redlich, der auch unter Rudi Altig und Alfred Tetzlaff publiziert und regelmäßig ins Badewasser pinkelt.
    Und solch einem niederträchtigen, den Experten vorheuchelnden Schreiberling ist [W.] aufgesessen!

    Das muss man sich mal vorstellen!

  148. @ 189 Linus: Das ist ja das merkwürdige, daß W. schweigt und sich nicht erklärend äußert, seit November nicht. Dabei haben ihm die Redaktionen goldene Brücken gebaut, worauf er jedoch nicht eingegangen ist.

    Rätselhaft ist Angelegenheit ja auch (unter der Voraussetzung, die Vorwürfe treffen zu), weil die Fallhöhe eigentlich viel zu niedrig ist. Die in die Artikel eingestreuten „Expertenzitate“ bringen ja nun nichts elementar Neues, sie dienen lediglich & bestenfalls als Zierkirsche auf der Torte. Für solche Kleinigkeiten Zitate zu fälschen, ist ein viel zu großer Aufwand, gerechnet am Ergebnis.

    Und jetzt wird der W. durch den Fleischwolf gedreht, was er leider zum Teil und zunehmend auch selber zu verantworten hat. Mit dieser Art Politikerverhalten, das alles durch Aussitzen lösen will, tut er sich keinen Gefallen. Schon jetzt dürfte es schwierig werden, die Lawine noch aufzuhalten.

    Die Frage, warum der eigentlich gut abgehangene Sachverhalt plötzlich jetzt hochgekocht wird, könnte mit dem Hinweis auf Neon und das darin erschiene Interview mit Beyoncé, das nie stattgefunden hat, beantwortet werden.

    Da haben Sputnik, Meedia usw. sich einfach thematisch flott dranhängen wollen.

  149. Herr W. war 2005 im Vorstand der Jungen Presse Köln e.V., und hat nicht nur den Verein finanziell kaputtgewirtschaftet, sondern etlichen freien Mitarbeitern die Lust am Schreiben und Zeitungsmachen verlitten. Es braucht an dieser Stelle nicht auf Details eingegangen werden, Herr W. wird wissen was gemeint ist, wenn er dies liest (und er liest das hier mit Sicherheit). Ich habe Herrn W. als ziemlich charakterlose, feige und dabei in der Durchsetzung seiner Interessen absolut skrupellose Person kennengelernt, und war ehrlich überrascht von soviel intriganter Energie (uns war er damals charakterlich der Prototyp des BILD-Zeitungsmitarbeiters). Ob an den Vorwürfen etwas dran ist sei dahingestellt, einigen Freunden aus Köln und mir erscheint die aktuelle Lage dieses Menschen als poetische Gerechtigkeit (und das sage ich völlig ohne Schadenfreude). Irgendwann kommt nunmal alle negative Energie, die man so ausgeteilt hat, zu einem zurück. Ich schätze Herrn Niggemeiers aufklärerische Arbeit sehr und wünsche ihm von Herzen alles Gute, wage aber die Anmerkung, dass es dem guten Journalismus hierzulande sicher nicht schadet, wenn er ohne Herrn W. stattfindet.

  150. @191

    Ihre Meinung zu Herrn W. in allen Ehren, aber schön wärs ja, wenn Sie solcherlei Anwürfe, die ja wunderbar ins Bild zu passen scheinen, entweder konkret machen oder es bitte komplett sein lassen.

  151. @191: Das sehe ich genauso wie Linus (192) – hier sehr spezielle aber unspezifierte Vorwürfe anonym über W zu posten, ist nicht weit von dem entfernt, was Sie ihm zum Teil vorwerfen, Ex-JKP-Mitarbeiter. Vielleicht sollten Sie ihm lieber einen persönlichen Brief schreiben, zum Anwalt gehen oder zitierfähig mit einem Journalisten sprechen.

  152. Schon interessant, was jetzt für Ratten aus ihren Löchern rausgekrochen kommen, um mit Blabla-Geschichten den letzten Nagel auf den Sargdeckel des Herrn W. zu setzen. Im Mittelalter nannte man sowas „Hexenverfolgung“.

  153. @192: Was heißt „wunderbar ins Bild“ passen? Zu den aktuellen Vorwürfen sage ich nichts, kann ich auch gar nicht. Ich hab lediglich von „poetischer Gerechtigkeit“ gesprochen :)
    Alle Details von W.’s Fehlverhalten aufzulisten würde den Rahmen sprengen. Spontan fällt mir aber ein, dass W. diverse Auslagen durch die Vereinsarbeit gehabt haben will, die er sich, als Vorstand, vom JPK-Konto auf seines überwies – was per se okay ist. Nicht okay, und da dürfte mir wohl jeder zustimmen, ist, dass er das JPK-Konto auf diese Art auf 0,- € brachte und bis heute keine Quittungen oder Belege für seine angeblichen Auslagen aufgetaucht sind – es ist also davon auszugehen, dass er sich persönlich bereicherte auf Kosten des Vereins.
    @193: Du sprichst von Hexenverfolgung, ich von poetischer Gerechtigkeit :)

  154. @Ex-JPK-Mitarbeiter

    Ja, und spätestens jetzt spreche ich auch von Verleumdung oder übler Nachrede.

  155. @jokahl: Sie haben vermutlich recht. Ich sehe mal zu, wenn ich Zeit habe, eine Übersicht über die damaligen Ereignisse zu liefern (falls es überhaupt interessiert; davon abgesehen müssten alte Kontakte aktiviert werden…).
    Es ist ja durchaus nachvollziehbar, dass mein Post wie „Nachtreten auf einen am Boden Liegenden“ anmutet, aber wenn Herr Niggemeier z.B. schreibt: „Ich habe W. als zuverlässigen und vertrauenswürdigen Kollegen kennengelernt“, dann dürfte es nicht zuviel sein, wenn Leute, die anderer Meinung sind, dies auch anmerken.
    Aber egal. Ich sehe mal zu, ob sich über die JPK-Zeit mit W. eine Chronik erstellen lässt.

  156. @Der springende Punkt: W. höchstselbst, nehme ich an? Der war damals schon schnell dabei mit irgendwelchen juristischen Vokabeln um sich zu werfen, wenn es ihm zu heiß wurde ;)

  157. @Ex-JPK-Mitarbeiter: Wenn Sie Belege für Ihre Vorwürfe haben, müssen Sie sie ja nicht anonym veröffentlichen. Ich nehme außerdem nicht an, dass die angegebene E-Mail-Adresse tatsächlich zu Ihnen führt.

  158. @Ex-JPK-Mitarbeiter:

    Bei all ihrer Abneigung W. gegenüber sollten Sie aufpassen, dass Sie nicht Niggemeier unnötige Probleme bereiten. Denn der kann u.U. mit haftbar sein, falls Leute in seinem Blog aus dem Ruder laufen. Ich hielte es für vernünftiger, juristisch heikle Vorwürfe per Mail zu versenden, statt diese hier breitzutreten.

  159. @ 199: Das ist tatsächlich nicht meine eigene E-Mail-Adresse, sie führt zum Verein. Die Gründe für meine Anonymität haben allerdings weniger mit dieser Angelegenheit zu tun, sondern sind prinzipieller Natur. Aber gut – die Reaktionen hier auf meinen Beitrag sind absolut verständlich.
    Ich werde, wie gesagt, alte Kontakte aktivieren und dann schauen wir, ob wir die Zeit (und überhaupt die Nerven) haben, die „ollen Karmellen“ mit den erforderlichen Details auszugraben (bin selber zu lange aus der Vereinsarbeit raus, als dass ich das selbst bewerkstelligt bekäme).
    Solange werde ich mich geschlossen halten und entschuldige mich außerdem für meine nach Spam oder persönlichem Rachefeldzug anmutenden Posts.

  160. Interessant…war nicht R.G. – der Autor des Journalist-Artikels – auch viele Jahre in der Jugendpresse aktiv? Das wurde zumindest ganz am Anfang mal gesagt. Vielleicht schließt sich hier der Kreis.

  161. @197/Ex-JPK-Mitarbeiter: Ja, es wäre in der Tat glaubwürdiger, offen mit Fakten zu überzeugen als anonym mit Nachrede nicht. Allerdings klingt das Ihrerseits schon wieder nach Rückzug („keine Zeit/interessiert doch gar nicht/muss erst mal alte Kontakte fragen, ob da was dran ist“) – vielleicht besser so?

  162. @203: Ein interessanter Hinweis, springender Punkt, aber rheinischer Klüngel ist Ralf Geißler nicht, eher ostdeutscher

  163. @205, jokahl: Echt? Es gibt ostdeutschen Klüngel? Muss ich irgendwie verpasst haben, mich da einzureihen, trotz passender Sozialisation.

  164. @206, rog: Keine Ahnung, das war eher eine unsachdienliche Mutmaßung sowie provokative Unterstellung – um deutlich zu machen, dass ich hier nicht an eine Verschwörung unter Jugendpresseaktivisten glaube.

  165. Ist der Umstand, dass Ws Homepage seit Wochen offline ist, nun ein Schuldeingeständniss?

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