Die Löwenmutter und der böse Wolf

Anfang der Woche bekam ich eine Interview-Anfrage vom Medienmagazin „Zapp“. Sie wollten sich in der Sendung in dieser Woche Frau Kachelmann widmen und ihrer Rolle im Medienspektakel um Herrn Kachelmann: „Wie tritt sie auf, warum, woher nimmt sie ihre Selbstsicherheit, warum macht sie seine Sache zu ihrer?“ In den gemeinsamen Interviews der beiden sei den „Zapp“-Leuten unter anderem aufgefallen, dass Frau Kachelmann oft das Wort ergreife, wenn Herr Kachelmann gefragt werde.

Das geht natürlich gar nicht: Dass Ehefrauen einfach für ihre Ehemänner antworten. Sowas hätte es früher nicht gegeben, und wenn es das heute gibt, ist das natürlich ein dringender Auftrag für das Medienmagazin des NDR, dieser Absonderlichkeit auf den Grund zu gehen.

Ich habe „Zapp“ geantwortet, dass ich Miriam Kachelmann nicht kenne. Dass ich über alle in der Anfrage genannten Fragen spekulieren müsste. Dass ich aber nicht wüsste, warum ich das tun sollte.

Es haben sich dann glücklicherweise andere Leute gefunden. Christopher Lesko, der Leiter der Pferdeakademie Berlin. Und ein Experte für Krisenkommunikation.

Und so konnte das Medienmagazin des NDR am Mittwoch den wirklich drängenden Fragen im Zusammenhang mit Jörg Kachelmann, seinem Buch, seiner Kritik an den Medien und an der Justiz sowie seinem Auftritt bei Günther Jauch nachgehen: Was ist das für eine vorlaute Frau an seiner Seite und warum sagt sie in ihren Antworten so gerne „Wir“?

Akribisch listen Sinje Stadtlich und Lida Askari die Merkwürdigkeiten auf:

Sie spricht nicht nur für ihn, sie benutzt sogar die „wir“-Form, wenn es um seinen Prozess geht: „Hinzu kommt, dass wir viele Polizisten, Staatsanwälte und sogar Gutachter und Richter erlebt haben, die schlecht ausgebildet sind.“ („Der Spiegel“ am 8.10.2012). Und: „Wir geben dieser Sache damit auch ein bisschen einen Sinn, dass es uns passiert ist.“

Bei Günther Jauch am 14.10.2012 meint sie: „Wir müssen immer beweisen, dass das und das jetzt deswegen stattgefunden hat. (…)Viele Dinge, die jetzt auch in unserem Verfahren oder im Verfahren meines Mannes stattgefunden haben, können wir ursächlich nicht beweisen.“



Sicherheitshalber besuchten die „Zapp“-Leute die Redakteurin, die für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ mit den Kachelmanns gesprochen hat und ließen sich von ihr erklären, wie das war, ein Interview mit einem Mann und seiner Frau zu führen, bei dem die Frau für ihn antwortet.

Nun kann es sein, dass das mein Fehler ist, aber ich finde es nicht wahnsinnig überraschend, dass eine Frau, die einen der Vergewaltigung angeklagten Mann noch während des Prozesses geheiratet hat, seine Sache zu ihrer Sache macht. Dass, wenn man die ganzen damit verbundenen Zumutungen gemeinsam durchstanden hat, das „Wir“ viel näher liegt als ein „Er“ und „Ich“.

Insbesondere, da Ekelmedien wie die „Bunte“ sie gleich angegriffen haben. Nach der Heirat schrieb Chefredakteurin Patricia Riekel über die „seltsame Anziehungskraft“, die Männer im Gefängnis „auf einen bestimmten Typus Frau“ ausüben. Sie sprach von der „Faszination des Bösen und einem weiblichen Helfersyndrom“. Und sie erzählte, dass Gefängniswärter solche Frauen „Rotkäppchen“ nennen:

„Weil sie auf den ‚bösen Wolf‘ hereinfallen und an seine Unschuld glauben. Dahinter steckt der Wunsch, ‚gebraucht‘ zu werden, einen gefährlichen Mann ‚zähmen‘ zu können, und der Kick der Gefahr, der von solchen Typen ausgeht.“

Das Medienmagazin „Zapp“ findet aber nicht den Umgang der Medien mit dieser Frau das Phänomen, sondern dass die Frau nicht eine angemessene unsichtbare, zurückgenommene und schwache Position einnimmt.

O-Ton „Zapp“:

Miriam Kachelmann, die toughe Kämpferin. Neben ihr erscheint Jörg Kachelmann eher klein.

Online beginnt die Ankündigung des Beitrags mit dem Satz:

Bei einem TV-Auftritt zeigte sich Miriam Kachelmann redegewandt und mit klarer Botschaft.

Auf Twitter klingt es so:

Miriam #Kachelmann – Dominant und redegewandt gibt sie sich als Löwenmutter von ihrem Mann.

Es sickert eine merkwürdig verschwiemelte Frauenfeindlichkeit aus alldem, die umso erstaunlicher ist, als das Medienmagazin ein Mädchenmagazin ist. Vermutlich gibt es kaum eine andere Redaktion, in der so viele junge Frauen mitarbeiten. (Der Leiter ist aber natürlich ein Mann.)

Bemerkenswert ist dann noch, dass die „Zapp“-Leute zwar Frau Kachelmann vorwerfen, nicht zwischen sich und ihrem Mann unterscheiden zu können, ihnen selbst aber derselbe Fehler unterläuft. Der Beitrag erweckt den Eindruck, sie habe das gefährliche Schlagwort vom „Opfer-Abo“ benutzt, dabei war das sowohl im „Spiegel“-, als auch im FAS-Interview er.

Andererseits hat sie ihm bestimmt gesagt, dass er das sagen soll – einer solchen Frau, die einfach redet, ohne gefragt worden zu sein, ist doch alles zuzutrauen. Und einem Mann, der sie reden lässt, auch.

Die Fassungslosigkeit darüber, dass es soweit gekommen ist, dass eine junge Frau im Fernsehen alte Männer alt aussehen lässt, hatte Anfang der Woche eine ganze Reihe von Medien erfasst. Bei Bild.de mischten sich harmonisch der übliche Chauvinismus mit der konkreten Feindschaft zu Kachelmann:

Sie ist zwar 28 Jahre jünger als ihr Mann, doch das hinderte Frau Kachelmann nicht daran, es stellvertretend für ihren Gatten mit sämtlichen Gästen der Talk-Runde aufzunehmen.

Die „Welt“ staunte:

Sie, die junge, unerfahrene Frau, muss sich schützend vor ihn, den großen Fernsehstar werfen – ob Jörg Kachelmann diese Peinlichkeit wohl selbst als solche empfand?

Der Kölner „Express“ fragte die Sex-Expertin Vanessa del Rae, die zu Protokoll gab:

„Ich finde es immer schön, wenn ich sehe, dass sich ein Partner schützend vor den anderen stellt. Und ich finde es auch nicht verwerflich oder ein Zeichen von Schwäche, wenn sich ein Mann auch von seiner Frau schützen lässt.“

Von der Boulevard-Psychotherapeutin Elke Eyckmanns ließ sich der „Express“ die fundierte Ferndiagnose geben, dass Kachelmann als narzisstische Persönlichkeit nicht in der Lage sei, eine ebenbürtige Beziehung zu führen:

„Wenn sich ein 54-Jähriger von einer 26-Jährigen verteidigen lässt, kann man zumindest seine emotionale Reife hinterfragen.“

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ fand, dass Frau Kachelmann für Herrn Kachelmann in die Bresche gesprungen sei, „wie eine Mutter ihr kleines Kind verteidigt“, was für die Überschrift aber offenbar noch nicht spektakulär genug war:

Der sich mutmaßlich für seriös haltende „Tagesspiegel“ maß das Interesse an der Person von Miriam Kachelmann daran, dass der Name „Miriam“ bei Google Suggest automatisch an erster Stelle mit „Kachelmann“ verbunden werde. Die Autorin fragte bei Miriam Kachelmann an, ob sie nicht mit ihr darüber sprechen möge, „ob und wie sie sich ‚als Frau an seiner Seite‘ definiert“.

Sie mochte offenbar nicht, und so analysierte der „Tagesspiegel“ unter der Überschrift „Kachelmanns Amazone“ frei, aber gründlich:

26 Jahre ist Miriam Kachelmann alt, 28 Jahre jünger als ihr Mann. Kennengelernt haben sie sich im Internet. Sie ist „ausgebildete Bühnendarstellerin“, dürfte wissen, wie sie sich in der Öffentlichkeit und vor der Kamera inszenieren kann. Bei Jauch trägt sie eine unauffällige Bluse zur schwarzen Jacke, spricht mit tiefer, bestimmter Stimme (…).

Unbeantwortet ließ Miriam Kachelmann leider auch die Frage des „Tagesspiegel“, welche Bedeutung die Armbänder haben, die sie und ihr Mann am rechten Handgelenk tragen.

Kein Problem für das Blatt, sondern eine wunderbare Chance für ein großes bedeutungsleeres bedeutungsschwangeres Ende:

Er trägt am rechten Handgelenk das gleiche Armband wie seine Frau. Offensichtlich sind darauf Heiligenfiguren zu sehen. Was für ein Zeichen.

Was für ein Zeichen? Was für ein Zeichen!

Frauen, die ungefragt reden, und Männer, die Armbänder tragen. Die Welt ist aus den Fugen.

98 Replies to “Die Löwenmutter und der böse Wolf”

  1. Früher haben wenigstens noch die Männer für ihre Frauen gesprochen, jetzt wagen das die Frauen auch noch. Das Ende des Abendlandes ist gekommen oder wie fülle ich Spalten und Sendeminuten mit Unwichtigem.

  2. Wenn Frau und Mann ein vernünftiges Miteinander pflegen – könnte das im „Gluckenturm“ bedeuten – Alarm, Alarm, die EMMA ist am absaufen!

  3. Verschwiemelte Frauenfeindlichkeit trifft auf Stutenbissigkeit: die ZAPP-Redaktion vereint eben the best of both worlds.

    Auch schön: „Löwenmutter von ihrem Mann“ – Genitiv? War da was?

  4. Naja, was fällt der Frau aber auch ein, kein kleines, unscheinbares Hascherl zu sein! Da muss man als Boulevardjournalist schon ordentlich kognitiv dissoziieren, damit das Bild vom versehentlich freigesprochenen, narzisstischen frauenunterdrückenden Kachelmann wieder stimmt. Ist aber auch hart mit den Frauen heutzutage. Ergreifen das Wort, obwohl ein Mann anwesend ist, und wie man hört, sitzen sie sogar manchmal am Steuer: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/von-pontius-nach-pilates/

  5. Man kann von den beiden Kachelmanns und ihrem Auftreten in den Medien halten, was man will (und ich halte nicht viel davon), aber diese Art der Berichterstattung ist peinlich und zeigt, dass alte Rollenbilder noch längst nicht überholt sind. Schade eigentlich, dass sich die Medien bei allem, was man kritisieren könnte, ausgerechnet auf die Redeanteile der Frau Kachelmann gestürzt haben.

  6. Die bittere Ironie des Ganzen: Genau um dieser gesellschaftlich immer noch weitverbreiteten Frauenfeindlichkeit entgegenzutreten, braucht es die feministische Bewegung (wobei man nicht wie manch selbsternannter misogyner „Antifeminist“ den Fehler machen sollte, „Feminismus“ mit radikalen Strömungen desselben gleichzusetzen). Und welche Vorreiterin der (deutschen) feministischen Bewegung, deren unbestreitbare Verdienste im Kampf gegen die Unterdrückung der Frau nicht wegzudiskutieren sind, macht sich derzeit mit dem Zentralorgan für Sexismus und Chauvinismus gemein und würde ob ihrer Privatfehde mit Herrn Kachelmann gewiss nicht auf den Gedanken kommen, Miriam Kachelmann gegen die auf archaischen Rollenmodellen basierenden Anfeindungen zu verteidigen? Genau. Traurig! Glücklicherweise ist Miriam Kachelmann Frau genug, sich selbst zu verteidigen, aber zur Abwechslung könnte besagte Ex-Feministin ihre publizistische Macht mal wieder sinnvoll einsetzen.

  7. Hallo Herr Niggemeier,
    in dem Satz mit Google Suggest waren Sie offensichtlich flasch verbunden. Und in dem Amazonen-Zitat sollten Sie der Offentlichkeit zwei Punkte spendieren.

    ansonsten vielen Dank für den Text

  8. Amüsant ist die Verstrickung der Medien in ihrem Unverständnis und ihren überkommenen Frauen- und Partnerschaftsbildern. Andererseits könnte eine Klärung der Rolle Miriam K.s schon interessant sein. Denn Kachelmann verfolgt mit seinen jetzigen Auftritten Ziele und hat seine Frau dazu gewonnen, in seinen Bestrebungen eine Rolle einzunehmen: Das ist seinerseits völlig legitim, Mitstreiter sind immer willkommen. Die Paarkonstellation könnte journalistisch aber durchaus erhellend aufgedröselt werden. Interviews stets gemeinsam, warum? Was sagt darin er, was sagt sie? Gibt es da eine Rollenverteilung? Was und wer soll damit erreicht werden? Etc. Alles nicht uninteressante Fragen, wenn man das Thema K. interessant findet. Das gelingt freilich nicht, wenn Journalisten (und -innen) nur konsterniert das Nichtübereinstimmen ihres Frauenbilds mit der Realität feststellen.

  9. Eine konstruktive Kritik zum Artikel hier: Ich finde den Begriff „Mädchenmagazin” für Zapp, selbst sehr ungücklich. Auch junge Frauen sind eben Frauen und keine Mädchen, also weibliche Kinder. Ich finde „Mädchenmagazin” ist ein Wort, das von oben herab wirkt.

  10. Kachelmann wurde angezeigt, der Rechtsstaat hat untersucht und gerichtet, Kachelmann wurde frei gesprochen. Ende der Geschichte. Ich brauche keine Einsicht in Akten, keine Berichte in Boulevardblättern und sonstigen Pseudomedien, keine Erklärstücke in Blogeinträgen von Medienkritikern, keine Frau des Angeklagten, die für Ihren Mann spricht oder nicht, und auch kein Buch des Angeklagten. Mir reicht das Urteil. Wenn wir hier eine Gesellschaft haben, von der im allgemeinen die Rechtsstaatlichkeit anerkannt ist dann ist das Urteil von derselben Gesellschaft zu akzeptieren. Und zwar ohne infantil loszuplärren wie ein Kleinkind das zu Weihnachten nicht das bekommen hat was es sich wünscht. Wenn das aber nicht der Fall ist haben wir hier Anarchie. Kachelmann muss daher konsequenterweise wieder in den Status versetzt werden, den er vor dem Vorfall hatte. Und zwar sofort und diskussionslos. Wenn ihm das verweigert wird sagt uns das viel mehr etwas über die Gesellschaft und deren Zustand als über Kachelmann.

  11. Danke Herr Niggemeier, dass Sie in diesem Schmierentheater nicht mitgespielt haben. Und danke, dass Sie das auch öffentlich machen.

    –Ironiemodus an —
    Wo kämen wir denn hin, wenn jede dahergelaufene Ehefrau bei Gesprächen über sich und ihren Mann einfach so „Wir“ sagen dürfte? Es wäre eine ekelhafte Gesellschaft…
    — Ironiemodus aus —

    Ich finde den Absatz besonders lustig, in dem darüber schwadroniert wird, dass es einen bestimmten Frauentypus gebe, der auf Knastis steht, weil die so einen Hauch von Gefahr ausstrahlen. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wird das auch noch auf den Fall Kachelmann übertragen. Ich bekomme es auch jedesmal mit der Angst zu tun, wenn ich diesen gesetzeverachtenden, muskelbepackten, tätowierten, rauhbeinigen Kachelmann sehe… Was für ein Schwachsinn.

  12. Ich bin mir mit der Zuschreibung von „merkwürdig verschwiemelter Frauenfeindlichkeit“ nicht so sicher. Eher scheint es mir wie eine frauenfeindliche Tendenz vorzukommen, Frau Kachelmanns Auftreten pauschal gut finden zu sollen.
    Ich mache mal die Gegenprobe und stelle mir vor, hier wäre nicht ein Mann beschuldigt worden, sondern eine Frau. Und nun übernähme den größten Teil ihrer Verteidigung in der Öffentlichkeit deren Ehepartner. Würde man ihn als „toughe“, starke Persönlichkeit an ihrer Seite feiern? Oder nicht vielmehr als aufdringlichen Macker, der seine Partnerin zum „Hascherl“ degradiert, das sich nicht selbst verteidigen kann?

  13. @Blunt(16)

    Wo genau steht denn, dass man ihr auftreten pauschal gut finden soll?

    Und zu deinen Fragen: Wie auch immer einige so eine Konstellation bewerten würden, sicherlich gäbe es darüber keine endlose Zahl an Berichten, weil ein Mann der für seine Frau spricht, nichts berichtenswertes ist.

  14. @Kinch: Das ist ein Wortspiel: Medienmagazin – Mädchenmagazin. Klingt in manchen Dialekten, zumindest genuschelt, ähnlich. Kann man lustig finden oder auf die Goldwaage legen, je nach Geschmack.

    @Blunt: Nur wenn – in Ihrem Beispiel – der verteidigende Mann seine Frau nicht zu Wort kommen lassen würde. Mein Eindruck war aber, dass Herr und Frau Kachelmann etwa gleichen Redeanteil hatten. (Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, ich habe das nicht mitgestoppt). Dass Frau Kachelmann etwas „resoluter“ wirkt, ist allein ihrer Persönlichkeit geschuldet, nicht ihrem Geschlecht.

  15. Herrje!

    Bitte richten Sie den Spiegel der Gesellschaft doch nicht immer auf mich, Herr Niggemeier! Ich weiss schon nicht mehr wohin und mit wem man noch vernünftig reden kann.

    Die Welt ist aus den Fugen!

  16. Schlimm, so ein schlechter Zapp-Beitrag war noch nie.
    Ich finde die Behauptung, er scheine klein neben ihr übrigens auch männerfeindlich. Denn wenn man das Buch gelesen hat, ahnt man, daß er sich durchaus wohl fühlt genau so wie es ist zwischen den beiden. Aber weil das in unserer Gesellschaft nicht sein darf, daß ein Mann auch nur schwächer wirkt als seine Frau, muß ihre Dominanz natürlich Schuld daran sein.

    (Insgesamt habe ich immer noch nicht verstanden, was die Faszination – auch meine eigene – an diesem Fall eigentlich ausmacht. Der Mann hat mich früher schließlich auch nicht interessiert, außer daß er sympathischer war als viele andere im Fernsehen.)

  17. Hätten die Reporter ein Lehrbuch für die soziale Psychologie aufgeschlagen, wüssten sie, dass bei starker kognitiver, behavioraler und affektiver Interdependenz – zu deutsch: eine enge Beziehung – sehr oft das Wir gebraucht wird. Das kann man auch ohne Lehrbuch wissen. Wobei dieses Wesen, dass sich Psychotherapeutin nennt, diese dringend nötig hat.

  18. @Matthias(18)

    Danke für die Erklärung. Dass das ein Wortspiel sein soll, ist mir tatsächlich völlig entgangen. Finde ich zwar immer noch missglückt, aber nicht mehr ganz so schlimm.

    @Sanníe(20)

    Dass es einen Mann in seiner Männlichkeit degradiert wird, sobald er von einer Frau verteidigt wird, finde ich auch sowohl frauen- als auch männerfeindlich. Männer müssen stark sein; Frauen können nicht stark sein. Beides verquere Ansichten, imho.

  19. @Kinch: Es steht zum Beispiel in Formulierungen wie „Das geht natürlich gar nicht: Dass Ehefrauen einfach für ihre Ehemänner antworten“. Was unterstellt, dass jeder, der nach Inhalt, Stil und Umfang dieser Antworten fragt, ein grundsätzliches Problem damit hat, wenn eine Frau zu ihrem Partner steht.
    Was meine Gegenprobe betrifft: Natürlich ist es Spekulation. Ich glaube, dass ein solcher Mann sich einiges von Frau Schwarzer anhören könnte und die Frau gleich mit – und das durchaus auch mit Grund.

  20. @Matthias: Ja, zu diesem Ergebnis kann man bestimmt kommen. Ich kenne den Zapp-Beitrag nicht. Was mich aber stört, ist die implizierte Aussage, der Beitrag eines Ehepartners zur Selbstverteidigung eines Beschuldigten lohne grundsätzlich keine kritische Überprüfung. Ich finde die Buchpublikation von Herrn Kachelmann an sich problematisch, weil er für meine Begriffe mit seiner Prominenz versucht, ein – wenn auch für ihn unbefriedigend – abgeschlossenes Gerichtsverfahren noch nachträglich zu seinen Gunsten zu entscheiden. Diese Deutungshoheit kann seine deutlich weniger prominente Kontrahentin nicht erringen (es sei denn, sie würde auch an die Öffentlichkeit gehen, was man ihr aber nun auch nicht raten möchte). Vor diesem Hintergrund kann man Fragen nach der Inszenierung eines solchen Paares durchaus stellen.

  21. @Blunt(23)

    Es wird kritisiert, dass man es pauschal schlecht findet — oder zumindest irgendwie pathologisch bzw. abweichend. Aber kritisieren, dass man etwas pauschal schlecht findet, heißt nicht, dass man es pauschal gut finden soll.

    Und Schwarzer ist ein einzelner Mensch, die dazu noch einen verqueren, angestaubten und Lächerlich-Feminismus vertritt. Wir reden hier aber von mehreren Medien mitsamt Redaktionen, für die das alles ein ungeheuerlich berichtenswerter Vorgang ist. Das ist eine sind Einzelmeinungen, das andere weist auf Strukturen hin.

  22. Danke Stefan Niggemeier, bei dem Quatsch nicht mitgemacht zu haben. Ich finde es doch immer wieder erstaunlich, dass sich in den Medien immer wieder „Experten“ über die Persönlichkeit von Menschen auslassen dürfen, die sie vorher nie getroffen haben.

    @Matthias (#8): Sehe ich genau so. Besagte Ex-Feministin ist ja zugleich Journalistin. Ihre Berichterstattung im Fall Kachelmann hatte nur leider weder mit dem einen noch mit dem anderen zu tun. Als Feministin würde ich gern nicht immer mit ihr in einen Topf geworfen werden… (Ich muß aber ausdrücklich hinzufügen, dass mir bewusst ist, was sie in der Vergangenheit für die Gleichberechtigung getan hat!)

    @Blunt (#16): Post-gender rulz! Ich freue mich, dass Sie schon einen Schritt weiter sind. Nur die Gesellschaft ist es leider noch nicht.

  23. Das Dumme an der ganzen Sache scheint mir, dass der Fall Kachelmann in den meisten Gazetten von denen bearbeitet wird, die sonst für den Klatschkasten da sind.

    Im Zusammenhang mit Zapp („wir finden es seltsam, dass alle darüber berichten, also berichten wir darüber, dass alle berichten“) ist mir abgesehen vom unsäglichen Beitrag bei der Anmoderation wieder mal aufgefallen, dass ich kaum einen Menschen kenne, der eine derartige Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit ausstrahlt wie Anja Reschke. Davon könnte sich Frau Kachelmann, wäre sie denn wirklich so, wie einige Journalistendarsteller behaupten, locker ein paar Scheiben abschneiden.

    Danke für den Beitrag, Stefan.

  24. @Kinch: „Es wird kritisiert, dass man es pauschal schlecht findet.“ Noch einmal: „In den gemeinsamen Interviews der beiden sei den »Zapp«-Leuten unter anderem aufgefallen, dass Frau Kachelmann oft das Wort ergreife, wenn Herr Kachelmann gefragt werde. Das geht natürlich gar nicht: Dass Ehefrauen einfach für ihre Ehemänner antworten.“ Wo lesen Sie aus dieser „Zapp“-Anfrage ein pauschales „Schlecht-Finden“ heraus?

    @Iris F.: Danke für die Blumen. Vielleicht haben Sie auch Recht, und ich sehe tatsächlich das berechtigte Interesse da, wo in Wahrheit eine fragwürdige Motivation dahintersteckt.

  25. Hallo Herr Niggemeier, Lesern Teile von Wirklichkeit durch bewusste Reduktion von Informationen vorzuenthalten, weil dieses Vorgehen dem Ziel des eigenen Textes dient, könnten kreative Geister als ansatzweise demagogischen Impuls deuten. Sie wissen doch genau, dass ich mit der Leadership Academy Berlin eine größere Organisation leite und bei Meedia nicht nur eine Reihe von TV-Kritiken, sondern auch eine Interview-Reihe als Autor verantworte.
    Ich lese Ihre Beiträge immer wieder gerne, und ich halte Sie in der Tat für einen präzisen Journalisten, der mit großer sprachlicher Perfektion aus Elfenbeintürmen Oberflächen seziert.
    Ich finde jedoch auch, dass Ihnen wesentliche Teile komplexer innerer Wirklichkeiten, Gegenabhängigkeiten und Spannungsfelder völlig entgehen, und ich habe zu vielen Themen eine diametrale Sichtweise.
    Ich lade Sie hiermit sehr gerne ein, innerhalb meiner Meedia-Interview Reihe sich mit mir zu exakt diesen Unterscheiden und Sichtweisen ernst auseinanderzusetzen und einer Vielzahl von Lesern darüber hinaus einen Blick in ihre professionelle und persönliche Entwicklung zu gestatten. Welt-Herausgeber Thomas Schmid, Korrespondent Alan Posener, Matthias Matussek oder Kai Diekmann etwa haben dies neben vielen Repräsentanten der TV-Branche getan.
    Ich befürchte jedoch, Sie werden sich nicht trauen, sondern eine sozial attraktive -vielleicht sogar abwertende- Scheinbegründung für eine Ablehnung konstruieren. Auseinandersetzung im Kontakt forderte von Ihnen immerhin andere Fähigkeiten, als jene der technisch und sprachlich perfekten Pathologie des Elfenbeinturmes. Ich befürchte ein wenig, Sie haben Angst davor.
    Es gibt wenige Momente, in denen ich mich in Prognosen und Einschätzungen gerne täuschen würde: Dieser Anlass, Stefan Niggemeier, wäre so ein Moment. Vielleicht täusche ich mich ja in meiner Einschätzung Ihres Mutes. Fühlen Sie sich hiermit offiziell eingeladen.
    Und, wenn Sie das nächste Mal mit leise-kühlem Skalpell im Vorbeigehen Meedia, Zapp oder Lesko „einen mitgeben wollen“, nutzen Sie doch freundlicherweise ihre außerordentlichen Recherche-Fähigkeiten für die Anreicherung reduzierter Bilder – zumindest der großen Zahl ihrer Leser gegenüber.

    Freundliche Grüße, Christopher Lesko

  26. Das heißt, Ende des Jahres wird uns Sonja Zietlow beimauf RTL in „Die Zehn peinlichsten Promifrauen“ dann Miriam K. präsentieren, kommentiert von solchen KoniKoryphäen wie Alida K. oder Jürgen M.

  27. @Blunt(28)

    Zapp berichtet darüber, weil eine Frau das Wort für einen Mann ergreift; zumindest ist das die Interpretation von Niggemeier und ich schließe mich dieser Interpretation an. Wieso Zapp so verstanden wird, wird im Artikel erklärt.

    Wäre es Zapp nur darum gegangen, eine Paar-Dynamik zweier Menschen zu charakterisieren, wäre der Fall anders.

  28. @29, Lesko: die „technisch und sprachlich perfekte Pathologie des Elfenbeinturmes“ — wer eine Einladung mit solchen ebenso sinnfreien wie stolpernden Formulierungen erhält, hat gute Gründe, der nicht zu folgen. Dafür braucht er noch nicht einmal eine, was immer das sein soll, „sozial attraktive –vielleicht sogar abwertende– Scheinbegründung“.

  29. Haha, Herr Lesko, wie billig!
    Wieso meinen Sie eigentlich, Sie oder mich ginge die „persönliche Entwicklung“ von Stefan Niggemeier etwas an?

  30. @Christopher Lesko: Keine Ahnung, ob Herr Niggemeier „sozial attraktive Scheinbegründungen“ bemühen wird (oder Sie einfach ignoriert). Aber selbst ohne etwas von Ihnen oder Ihrer Akademie zu kennen, nur auf Basis dieses einen Beitrages, bin zumindest ich geneigt, jegliche soziale Attraktivität zurückzustellen und Ihre „Einladung“ als ekelhaft, an der Grenze zur Nötigung, zu bezeichnen. Ich jedenfalls wüsste genau, mit wem ich nicht sprechen wollen würde.

  31. Ich verstehe gar nicht, wie die bei Zapp darauf kommen, dass das ein Thema für ein Medienmagazin sein könnte. Vielleicht hatte irgendjemand in der Redaktion die gute Idee, mal ein Stück über die Briefkastentantenpsychologie des Boulevard zu machen, und jemand anderes hat den Vorschlag missverstanden …

  32. @Kinch: Okay, ich kann Ihnen insoweit folgen, als die auf Frau Kachelmann verengte Perspektive dieser „Zapp“-Recherche vielleicht etwas verdächtig ist. Ich meinerseits wiederum finde manche Formulierung im obigen Text ihrerseits verdächtig: weil sie zumindest nahe legt, dass die Rollenaufteilung und die PR-Strategie dieses (wenigstens zum einen Teil ja außerordentlich medienerprobten) Paares keinen Anlass zu kritischen Nachfragen gäbe.

  33. Wo ist eigentlich Alice Schwarzer wenn eine selbstbewusste Frau wie Frau Kachelmann als „Amazone“ oder „Übermutter“ beschimpft wird, angefeindet wird weil sie nicht nur hinter ihrem Mann steht, sondern davor (noch dazu sachlich präziser informiert als die Redaktion von Jauch mit zwei unrichtigen Einspielfilmen), „nur kurz“ reden darf, laut Tiedje die Quote senken würde (so viele Zuschauer hatte Jauch lange nicht mehr) und Tiedje wegen ihren Ausführungen ermüdet (wobei das wohl eher eine Projektionsphase von Herrn Tiedje geschuldet ist)? Wo ist Alice Schwarzer wenn es vor Sexismus und Chauvinismus nur so trieft? Gilt Schwarzers Gleichberechtigung ohnehin nicht für Männer, aber auch nur für einen Teil der Frauen? Wie würden die Kommentare aussehen wenn Frau Kachelmann schweigend zur Behübschung dabei gewesen wäre? Kachelmann vom frauenverachtenden Macho zum Pantoffelhelden mit „Übermutter“? Fragen über Fragen…

  34. Interessant finde ich, wenn Herr Niggemeier die Kritik an ZAPP tätigt , dabei durchaus subjektiv-persönlich Abneigung verrät („Mädchenmagazin“) und dabei von Argumenten aus dem Zusammenhang gerissen flankiert, die durchaus auch über ein Ziel hinausschießen, das ZAPP gar nicht hatte. Etwas unlauter und polemisch.
    Ein Medienmagazin setzt sich per se mit der medialen Interaktion, der Präsenz, deren Wirkung auseinander. Wüsste nicht, was jetzt so falsch dran sein sollte.
    Zu der vermeintlichen Frauenfeindlichkeit (die offenbar PsychoterapeutINNEN unterstellt wird): In dem Zusammenhang von „Mädchenmagazin“ zu sprechen – das kann weder witzig sein noch irgendwie lapsistisch erklärt werden – es ist einfach nur eine Offenbarung *G* für den Leser (der für Sexismen ein wenig feiner getunet ist als offenbar der Autor).
    Lieber Herr Niggemeier: Ihre Argumentation, dass es frauenverachtend, -feindlich oder was auch immer in abgeschwächterer oder verstärkter Form Sie da einsetzen wollen, sei, Frau Kachelmanns Auftritt merkwürdig und fragwürdig zu finden, fällt auf Sie selber ganz schnell zurück. Denn die Kritiker an Frau K. haben die Gender-Karte nicht ausgespielt, wenigstens nicht auf ZAPP. Da wird nur die PARTNERSCHAFT und das Nicht-wirklich-betroffen-sein hervorgehoben und dass aus dieser Position heraus doch etwas zu viel Energie aufgewandt wird, dass es zu einem Dialog kommen kann (in der Sache der „Opferproblematik“). Ein wirklich Betroffener, dass er emotionalisiert reagiert, sei ja noch nachvollziehbar, aber dass die Nebenperson es tut – da wird es psychologisch interessant. Und medienpsychologisch dazu, wenn es um ein Buch geht, das offenbar promotet wird.

    Sie analysieren auch gerade das mediale Interesse. Schön, oder? Wo ist der Unterschied?

    LG
    assangista

  35. Herr Lesko, mir muss da irgendwas entgehen. Sie werfen dem Autor vor, Komplexität zu weit reduzieren, dabei [wichtige?] Fakten zu unterschlagen und so … ja, was eigentlich, zu polemisieren? Etwas dediziert Falsches zu schreiben? Ein Demagoge zu sein – oh halt, DAS sagen Sie tatsächlich. Gefährlich, aber darum geht es mir nicht. Mich interessiert, was Herr Niggemeier konkret unterschlagen hat. Welche [wichtigen] Fakten fehlen in seiner Darstellung? In welchem Ausmaß verliert sein Beitrag die Realität?

  36. @Dierk: Ich habe bösartigerweise weggelassen, dass Herr Lesko nicht nur mit Pferden arbeitet. Ich weiß aber andererseits auch nicht konkret, welche seiner Tätigkeiten ihn zum Fachmann in dieser Sache macht.

  37. @29
    Darf ich Ihren Kommentar einmal kurz zusammen fassen?

    „Ich bin ein janz wichtiga Magga aus Berlin Mitte, wa, und eigentlich finde ich den Stefan auch ganz dufte, wa, aber wenne mir nochma so auffe Füsse treten tust dann rappelt es abba im Blätterwald.“

    Gegenabhängigkeiten, my ass.

  38. @39:

    „Ein Medienmagazin setzt sich per se mit der medialen Interaktion, der Präsenz, deren Wirkung auseinander. Wüsste nicht, was jetzt so falsch dran sein sollte.“

    Wenn am Ende dabei Schrott herauskommt.

    „…da wird es psychologisch interessant“

    Vor allem wenn dann noch Koryphäen auf dem Gebiet der Psychoanalyse per Ferndiagnose urteilen. Das Ganze garniert mit Schnipseln von hier und da. Sorry, aber da war der „Express“ nicht sehr viel anders – zumindest vom Prinzip her.

    Das alles wird dann angekündigt von einer Moderatorin, die sich selbst am liebsten als Freiheitsstatue des seriösen Journalismus präsentiert.

    Wie sagte ein NDR-Verantwortlicher neulich:

    „‚Zapp‘ hinterfragt die Medienproduzenten und zwingt sie damit, sich mit den eigenen Standards selbstkritisch auseinanderzusetzen.“

    Dann man tau. ;-)

  39. Anmerkung: Herr Lesko ist so weit von einem Berlin-Mitte-Chegga entfernt wie ich von einem Hipster im „Efffffhain“ oder im „Pehhhhberg“ . Und es gefällt mir, dass es so ist.

  40. Erst dachte ich, dass Herr Lesko mit seinem Kommentar (#29) doch eigentlich einen Punkt hat… Herr Niggemeier soll sich mit ihm unterhalten. Dann dachte ich, „guckste dir mal die Internetseite der Leadership Academy Berlin an“. Das änderte meine Meinung wieder, weil ich Menschen und Organisationen nicht mag, die meinen, ihre Tätigkeit durch die Verwendung möglichst vieler Anglizismen aufwerten zu müssen. Auch wenn ich verstehe, dass es in der Geschäftswelt international zugeht… aber das was Herr Lesko über sich selbst schreibt liest sich ja mal nur geil:

    Nachhaltig erfolgreiche Konzeptionierung / Implementierung von Leadership; Organisationsentwicklungs-, Integrations- und Change-Management-Prozessen; Langjährige Change-Management & Carve-Out-Expertise; Coaching / Steuerung von „Large-Scale-Projects“; Integration zentral businessrelevanter, erfolgskritischer Faktoren; Internationale Leadership-Trainings

    Und nicht zu vergessen: Langjährige Begleitung vieler Organisationen bis auf C-Level

    Wow… was auch immer C-Level ist… So eine Sprache nervt.

  41. Ich habe Jörg Kachelmann – nachdem ich die Jauch-Sendung in Aufzeichnung gesehen hatte – auf Twitter zu seiner Frau Miriam ausdrücklich gratuliert.

    Daß Medien sich jetzt erhitzen, erklärt sich wohl aus der souveränen Art und Weise, in der Frau Kachelmann selbst diesem BILD-Ekelmenschen Paroli geboten hat und sich auch nicht durch vermeintliche Rechtsexperten aus der Fassung und Ruhe bringen ließ.

  42. Wer hat gesagt, dass man gar nicht so viel fressen kann, wie man kotzen möchte? Tucholsky? Kein Wunder, der kannte die deutsche Presse!

  43. Wenn Menschen im Fernsehen bizarr auftreten, dann muss man das auch so benennnen. Natürlich ist es nach jeder Definition ein Unding, wenn der Ehepartner auf Fragen antwortet, die einem selbst gestellt werden. Erschwerend hinzu kommt, wenn der Ehepartner ein ~30 Jahre jüngerer, studierender Twen ist, der Ex-Verfassungsrichter lautstark zurechtweist. Schon klar, es ist nicht verboten. Aber es muss halt auch nicht unbedingt sein.

    Ähnliches gilt für Heiligenbild-Armbändchen. Es ist völlig legitim, wenn Menschen sowas demonstrativ tragen. Aber Verständnisfragen dazu liegen hier meiner Meinung nach sehr nahe.

    PS: Müsste man eigentlich so einen „Disclaimer“ anbringen, weil Kachelmann schonmal in diesem Blog geschrieben hat?

  44. @Herr Lesko

    Beruht ihr kritischer Kommentar auf verletztem Stolz? Hört sich ganz danach an. Dabei ist die Frage doch berechtigt, warum gerade Sie in einer Sendung Fragen zu dem Thema beantworten könnten, beantworten sollten und beantwortet haben.

    Süß auch, wie Sie Herr Niggemeier zu einem Interview zu bewegen versuchen:
    1. vor Publikum fragen
    2. andere „tolle“ Persönlichkeiten auflisten, die es auch schon getan haben
    3. unterstellen, dass nichts eine Absage rechtfertigen würde bzw. dass Herr Niggemeier eine „Scheinbegründung“ erfinden wird
    4. Angst als Motiv einwerfen
    5. ein bisschen Schmeichelei für Herr Niggemeiers Fähigkeiten zwischendurch

    Darf ich einen Ort für Ihr Interview vorschlagen? Die demagogischen Elfenbeintürme Ihrer diametralen Pathologie.

  45. ajo, #50:

    „Natürlich ist es nach jeder Definition ein Unding, wenn der Ehepartner auf Fragen antwortet, die einem selbst gestellt werden. Erschwerend hinzu kommt, wenn der Ehepartner ein ~30 Jahre jüngerer, studierender Twen ist, der Ex-Verfassungsrichter lautstark zurechtweist. Schon klar, es ist nicht verboten.“

    Eine schlimme Gesetzeslücke, in der Tat. Schlage vor, Sie reichen sofort eine entsprechende Petition ein.

  46. Ich denke nicht dass Zapp und Co. ausschließlich Frauenfeindlichkeit im Sinn gehabt hat. Bei den beschriebenen Strategien handelt es sich um etwas völlig anderes als Frauenfeindlichkeit. Es geht einfach nur ums Geschäft.

    Es gibt Menschen für die ist Aktivität von Männern das Gleiche wie Aggression oder anders ausgedrückt Aggression ist für solche Leute eine Form von Aktivität.

    Die Tatsache, dass man die Aktivität seiner Frau kritisiert heißt meiner Meinung nach, daß man durch Provokation erreichen will dass er als einziger Aktive in Erscheinung tritt.

    Dann könnte man der Öffentlichkeit viel leichter verkaufen, dass er vielleicht eben doch eine Vergewaltigung begangen haben könnte.

    Das Motiv von Zapp und Co. ist daher recht simpel.

    Mit einem Unschuldigen kann man nicht so gut Kasse und Schlagzeilen machen, wie mit einem mutmaßlichen Sexualtäter. Die Story ist einfach zu gut, um sie einfach so loszulassen. Also hält man sie künstlich am Leben.

    Das Motiv ist einfach nur Geldgier. Die Methode die man verwendet um an das Geld zu gelangen ist Rufmord. Mit Frauenfeindlichkeit hat das Ganze nur in soweit zu tun, als Frau Kachelmann angegriffen wird, weil sie diesen Blättern im Weg steht. Also wird sie genau so wie ihr Mann platt gemacht.

  47. @Herr Niggemeier

    die Frage die sich hier stellt, und aus der sich diese ganzen Beurteilungen ergeben lautet doch: WOHER nimmt diese Frau die Sicherheit derart aufzutreten? Woher nimmt sie die Sicherheit, die WAHRHEIT zu vertreten, die seine Wahrheit ist? Das kann sie nicht wissen, denn sie war nicht dabei, also kein Grund sich aufzuführen wie eine bornierte Kuh!

  48. „Mädchenmagazin“? Manche Magazine wären sicher froh, wenn sie so viele gute Journalistinnen hätten oder es ihnen wenigstens auffallen würde… Zapp wurde von einer Frau geleitet. Sie wurde Mama, kam eben wieder zurück und übernimmt demnächst einen anderen Leitungsjob. Frau Kachelmann hält dagegen – vielleicht zu viel on-air, aber ich finde: Respekt!

  49. @g.maps:
    Sie meinen, man sollte nicht mehr kritisieren, was im TV unangenehm auffällt, sondern jedes Mal ein Gesetz dagegen machen? Hm. Ich muss sagen, die Idee gefällt mir ungemein.

  50. @ 56 Hanka

    Ich glaube sie kann so auftreten, weil sie mehr Zeit mit dem Mann verbring als wir. Sie kennt ihn, ich könnte mir vorstellen, dass sie nach der Hochzeit sogar ein heim teilen. Ich glaube sogar, dass sie ihn liebt. Das würde mich nicht überraschen. Folgenden allerdings schon:

    Er: So ich muss jetzt zum Jauch. Kommst du mit?
    Sie: Nein, Schatz, die Scheiße hast du dir selber eingebrockt. Ich habe mit deinen Problemen nichts zu tun. Ich sehe es mir aber im Fernsehn an, ja? Außerdem wird es den Medien doch bestimmt gefallen, wenn es so aussieht, als wärst du ganz allein auf der Welt.

    Das ist alles sehr ironisch und ich glaube nicht, dass du es so gemeint hast, aber glaubst du nicht, dass sie ihm vertrauen kann? Der hat sie geheiratet. Und wenn wir nur die Leute als Quelle zulassen, die dabei waren, dann nur Kachelmann selbst und die Alte, die ihn verklagt hat und die hat scheinbar nicht ganz die Wahrheit gesagt.
    Da setzt sich doch nur eine Frau ein, damit ihr Mann nicht ganz allein durch den Sud muss…

  51. Herr Lesko in der Selbstbeschreibung:

    „Die Fähigkeit, „Kopf und Herz“ dauerhaft so miteinander verbinden zu können, dass nicht „virtuelle PS in Gigagbyte von Foliensätzen“ generiert werden, sondern das Potential „auf die Strasse“ kommen kann.“

    Ein Marketing-Spinner. Hauptprodukt: er selbst.

  52. Hanka (56):

    Frau Kachelmann spricht ja wenig bis gar nicht über das, was zwischen ihm und der Geliebten vorgefallen ist. Achten Sie mal drauf, bevor Sie ihre Rindvieh-Kenntnisse zum Besten geben.

    M. Kachelmann erzählt über das, was nach seiner Verhaftung los war, wie sie Medien- und Justizfuror erlebt hat. Ich denke, das kann sie sehr gut beurteilen. Ist natürlich für manche Außenstehende schwer zu ertragen, wenn eine junge, selbstbewusste Frau nicht demutsvoll daheim bleibt.

  53. „rational“ in der Selbstbeschreibung: „rational“
    Eigentlich eher nicht.

    Aber zum Thema:
    Man kann ja über Frau Kachelmann anderer Meinung sein, zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. Aber sich darüber monieren, dass andere überhaupt zu Schlussfolgerungen kommen, dabei dann seine eigenen dagegen setzen, ist eher … unwirklich.

    Man kann ja auch die Art der Schlussfolgerungen kritisieren, die anders als die eigenen sind, aber dann sollte man sauber zwischen den unterschiedlichen trennen, und nicht einfach die eigene als eine Seite und alle anderen als die andere bezeichnen (die „bösen“ Psychologen in den Medien + die Medien = unheilige Allianz).

    Man kann auch eine einzelne Meinung komplett auseinandernehmen, aber vielleicht sollte man die eigene nicht nur mithilfe von Claqueren validieren.

    Aber vielleicht irre ich mich. Das sollte man alles nicht müssen. Alles ist erlaubt.

    Es ist halt so, dass Grenzüberschreiter einfach mehr hinkriegen als solche, die sich noch Regeln geben.

    Wenn Frau Kachelmanns Auftritt in den Medien als Irritation wahrgenommen wird und dieser Irritation auf den Grund gegangen wird – das sollte grundsätzlich verboten werden. Denn Frau K. ist ja auch nur eine Privatperson wie du und ich und profitiert ja nicht, profiliert sich ja nicht, wir kaufen auch alle nicht ihr Buch. Deswegen haben Medienjournalisten nicht darüber zu berichten. Auch nicht so, dass nicht in ihrem Privatleben gesucht wird, und genau das analysiert wird, was die Dame präsentiert hat. Nein, das war ja bestimmt auch privat. Bitte, lasst sie in Ruhe, auch wenn sie nicht Ruhe gibt.

    Und wenn jemand sich daran stößt, dann liegt es sicher daran, dass es Frauen sind, die ein Mädchenmagazin machen. Denn diese Frauen können das nicht sehen, wie selbstverständlich gut Frau K. ist und wie normal (weiblich?), wenn sie sich für Herrn K. in die Bresche schlägt.

    Man könnte ja auch sagen (behaupten), es wäre so was wie eine Kampagne. Eine Kampagne, die sich an Frau K. festbeißt. Nein, es ist nicht Frau K. die sich in den Medien festbeißt, es ist grundsätzlich anders herum. Und Kampagne – das ist zwar normalerweise das, was ein anderer auch noch Werbefeldzug nennt, und Promotion, etwa wenn ein neues Buch veröffentlicht wird – aber hier – nein, das haben wir da nicht. Es ist die Kampagne GEGEN eine Person, durch „die Medien“.

    Ich las in den Kommentaren was von Schnippseln, die ZAPP brachte. Interessant, ich dachte an das gleiche Wort als ich den Artikel vom Autor oben las. Irgendwie … ähnlich. Nur einen Unterschied gibt es. Die Schnipsel von ZAPP betrafen EINE Person, sozusagen Facetten eines Bildes. Die Schnipsel von Herrn Niggemeier betrafen seine eigene Argumentation, die eine solche Konzertierung der Medien erst konstruieren. Ein feiner – aber ein gewaltiger Unterschied.

    LG
    assangista.

  54. Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen.

    Und ich frage mich, wie man sich so viel Mühe, für ein solche banales Thema geben kann. Es passiert so viel in der Welt, worüber man berichten kann, was auch berichtenswert ist.
    Aber Kachelmann?? Wen interessiert das?
    Warum wird das zum Thema gemacht?
    Seine Frau ist ja nun wirklich peinlich. Das bezweifelt niemand.
    Aber was sucht das in der Presse?

  55. Ist es wirklich ein niederes Rollenverständnis oder nicht eher Instinkthandeln (die Frau schmeckt mir nicht, das Gesicht gefällt mir nicht, den find ich doof, der hat olle Haare usw.) und „Skandalierungswettberwerb“ (Fritsche), auch wenn er noch so daher geholt und albern ist (es findet sich immer jemand der Scheiße frisst). Wahrscheinlich mal wieder alles. Ach ich geh Tee trinken.

  56. Ich dachte kurz, dass das mit der Pferdeakademie bei Herrn Lesko ein gehässiger Witz sein sollte, aber die gibt es ja wirklich. Und selbst dort wimmelt es nur so vor Anglizismen: ‚Regional Pony Boy Advisor‘, ‚Personal Growth‘, ‚Organizational Change ‚ und ‚Rider´s College‘.

    Himmel!

  57. Ich habe das Interview nicht gesehen, ist auch egal, eine Frau Kachelmann interessiert mich nicht im Geringsten.

    Aber ein Gespräch Lesko „vs.“ Niggemeier würde ich schon aus diskussions-sportlichen Beweggründen sehen/lesen wollen!
    Also Hr. Niggemeier: Nur Mut! – Ich freu‘ mich drauf!

  58. Wie wärs mit einem Gegenangebot an den Pferdefreak: Stefan könnte ihn doch mal interviewen. Themen z.B. das Coachen von Politikern und die Rolle der Horsemanship im Leben deutscher Führungspersönlichkeiten.

  59. Ich dachte auch erst, das mit der Pferdeakademie wäre ein Witz. Aber wenn Pferde schon flüstern können, wieso sollte man ihnen die Universität verwehren ;)

    Ein schöner Beitrag. Ohne die Talk Show gesehen zu haben, war ich auch schon ganz negativ gegen Frau Kachelmann eingenommen, das wurde mir eben erst bewusst.

  60. Die Unfähigkeit mit dem Verhalten von Frau Kachelmann umzugehen erinnert mich an die Krampfigkeit, wie die Welt versucht mit „50 Shades of Grey“ klar zu kommen. Oder „Harry Potter“. Kann ja nicht angehen dass eine Frau eine starke Persönlichkeit hat oder sich ihren Partner selbst aussucht denkt sich der Autor, denkt sich auch der Leser, und kauft mit schwitzigen Fingern alles was auch nur ansatzweise mit dem Thema zu tun hat und ihm versucht zu erklären, warum er mit dem Thema irgendwie nicht klar kommt.

    Gott bewahre uns davor, dass wir uns mal selbst mit der Welt und den Gefühlen anderer auseinander setzen. Lieber Häme ausschütten über allem, was anders ist.

    Man stelle sich mal vor die weibliche Leserschaft wäre über diese „Artikel“ (ich möchte eigentlich lieber „Machwerke“ sagen) genau so aufregen wie über Artikel in denen Autoren negativ über 50 Shades geschrieben haben.

    Wenn bei Zapp wirklich viele Frauen arbeiten frag ich mich grad wie viele von denen die Bücher gelesen haben, es glühend verehren, und dann so einen Bericht über Frau Kachelmann abliefern.

  61. Das ist ein strukturelles Problem am wöchentlichen TV-Journalismus: Bevor man die Kamerateams losschickt, muss der Autor quasi schon den kompletten Bericht fertig haben. Welche Experten dann an welcher Stelle reden, ist dann… flexibel zu löschen. Der Abgabetermin und die vorher gebuchten Schnittplätze haben PRoduktions-Priorität.

    Wie kommt man da raus? Jede Woche 50 Prozent mehr Beiträge in gang setzen als in die Sendung passen? 100 Prozent mehr? Hellseher? Notfalls kürzere Sendungen? „Guten Abend meine Damen und Herren. Mehr haben wir nicht. Und weiter geht es mit uralten Sketchen von Dieter Hallervorden“.

  62. Das ist genau die Art Sexismus, über die man zwar erst ein wenig nachdenken muss, um sie zu erkennen, die daher aber durch ihre Subtilität umso schlimmer ist, gleichzeitig aber von Maskulisten geleugnet oder schön geredet wird. Weil, das ist ja harmlos und außerdem mussten Männer ja so lange Bundeswehr. Gähn.

    Wenigstens sieht die Frau noch ganz gut aus. Ich will gar nicht wissen, wie man sie sonst auseinander gepflückt hätte.

  63. Vermutlich eine Minderheitsmeinung, aber deshalb will ich die hier auch mal aussprechen: ich fand Kachelmann immer total sympathisch. Sozusagen der Prototyp eines sympathischen Schweizers – freundlich, weich, bisschen jungenhaft-zerzauselte Haare, und eben das was man heute einen „Nerd“ nennt. Eben kein Computer-Nerd, sondern halt ein Wetter-Nerd. Finde es einfach gut, wenn sich jemand für irgendetwas total begeistern kann, gerade wenn es sowas wenig Begeisternswertes wie „Tiefdruck-Gebiete“ (=schlechtes Wetter) ist.

    Und: ich finde Kachelmann immer noch sympathisch. Kann mir nicht helfen, ich würde mit dem lieber ein Bier trinken gehen wie mit dem inzwischen wirklich langweiligen Jauch.

    Das war aber auch der Grund, warum mir seine Frau in der Jauch-Sendung schon ziemlich auf die Nerven ging: ich will den Kachelmann in Aktion. Das ist ja der den ich kenne. Um den geht es ja. Mich interessiert die aktuelle neue Frau und 26-jährige „Bühnendarstellerin“ (klingt ja wie die DDR-Version von Schauspieler) einfach nicht.

    Deshalb fand ich die schon nervig. Ich wollte Kachelmann sehen und reden hören.

  64. @ Jan (Post 66)
    Zitat: Seine Frau ist ja nun wirklich peinlich. Das bezweifelt niemand. Zitat Ende
    Doch – ich.

    Wenn SIE für sich sprechen – ist ja Ihre Meinung.
    Hingegen sich mal eben als Sprachrohr für alle Anderen ausgeben zu wollen, finde ich ziemlich daneben.

    Davon abgesehen: interessant ist es allmal, dass sich nun wieder die Geister scheiden – im Fall Kachelmann – nun an seiner Frau.

  65. Danke Susma.
    Mir gehen die Kachelmanns auch nicht auf die Nerven, vielleicht liegt es daran dass ich mich von den Berichten zum Prozess fern hielt, weil mein Instinkt mir sagte dass da mit Luft gebacken wird und ich eigentlich nichts erfahre, spätestens mit dem Einfall der Alice Schwarzer.
    Auch wusste ich nicht dass es eine neue Frau Kachelmann gibt, erst seit Sonntag durch die Jauch-Sendung.
    Es scheint sich hier wiedereinmal ein hartgesottener Zynismus zu entfalten.

  66. @ajo

    Erschwerend hinzu kommt, wenn der Ehepartner ein ~30 Jahre jüngerer, studierender Twen ist, der Ex-Verfassungsrichter lautstark zurechtweist.

    Wenn der Bullshit absondert, darf man ihn auch als studierender Twen drauf hinweisen. Was soll dieser alberne Appeal to authority?

    @Hanka

    Woher nimmt sie die Sicherheit, die WAHRHEIT zu vertreten, die seine Wahrheit ist?

    Fragen Sie doch das lieber mal die vorverurteilenden Medien. Die waren doch auch nicht dabei, oder?

    @Christopher Lesko

    Ich befürchte jedoch, Sie werden sich nicht trauen, sondern eine sozial attraktive –vielleicht sogar abwertende– Scheinbegründung für eine Ablehnung konstruieren.

    ODER… er hat das gar nicht nötig und ignoriert Sie einfach, weil Ihre Meinung ihn (verständlicherweise) einen Scheiß interessiert.

  67. Es ist so toll, dass du auch vor Kritik an ZAPP nich zurückschreckst, obwohl du schon ab und zu da zu Wort gekommen bist. Genau so wie du auch den Autor der Kohl-Story im Spiegel kritisch interviewt hast, wenngleich du selbst dort schreibst.
    Solch Objektivität ist leider nicht selbstverständlich. Bitte behalte die dir immer bei.

  68. Das hat doch nichts mit Objektivität zu tun! Das ist höchstens radikale Subjektivität. Vielleicht auch Unabhängigkeit. Aber vielleicht wird die ja auch nur vorgespiegelt, wer weiss das schon genau…?

  69. @ assangista:
    Sie sind wohl in den Entstehungsprozess bei Zapp eingebunden gewesen?
    Auch wenn Sie es so verschwurbelt formuliert haben, dass der Sinn kaum noch erkennbar ist, wenn Sie mitdiskutieren wollen, müssen Sie über den eigenen Tellerrand schauen und sich mit den Argumenten auseinandersetzen. Da hat der Hausherr seinen Standpunkt sehr gut erklärt, und Sie Ihren nicht.

  70. Bis jetzt 85 Kommentare … Also mal ehrlich, was die Familie Kachelmann anbetrifft muss ich da immer an den berühmten Sack Reis denken der umgefallen ist …
    Leute – wenn ich mich so umschaue entdecke ich Themen über die es sinnvoller wäre sich auszutauschen.
    Gruss aus der Schweiz an alle (-:

  71. Den Beitrag von Stefan Niggemeier habe ich noch verstanden. Der ganze Fall Kachelmann ist ein Armutszeugnis für die Medien und es ist gut, dass Stefan Niggemeier als Medienjournalist die Berichterstattung kritisch begleitet. Die Überschriften zu den Artikeln über Frau Kachelmann sind mir bereits einige Male negativ aufgefallen. Auch wenn ich die betreffenden Sendungen nicht gesehen habe, scheint es mir immer mehr, als würden Journalisten über „echte“ Nachrichten immer häufiger so berichten als würden sie zusammen mit ihren Freundinnen zuhause DSDS schauen und über die „megapeinlichen“ Kandidat/innen herziehen. Dass die Peinlichkeitsgefühle der Journalist/innen von anderen Zuschauern nicht unbedingt geteilt werden, ist dabei egal, lässt sich doch dabei auf jeden Fall irgendeine Art von Erregung herstellen und im besten Fall erzeugt man durch die mit dem Publikum geteilte Ignoranz ein wohliges Gemeinschaftsgefühl. Wobei vermutlich im Fall Kachelmann lediglich ein diffuses negatives Gefühl der medialen Beobachter (Schuld?) einen Ausdruck sucht und in Ermangelung besserer Alternativen in Schlagzeiligen wie den oben zitierten abgeführt wird. Bei den Kommentaren (insbesondere Lesko und Safiya) bin ich aber als nicht-devoter und nicht-weiblicher Mann, der auch noch nie lockere, offene Beziehungen mit Männern geführt hat (geschweige denn mit einem 22 Jahre älteren Freund) und vermutlich mit einem Mangel an komplexen inneren Wirklichkeiten, Gegenabhängigkeiten und Spannungsfeldern gesegnet ist, völlig ausgestiegen. Ist das ernst gemeint oder Parodie? o_O

  72. @nothing #88

    Zitat: „Bei den Kommentaren (insbesondere Lesko und Safiya) bin ich aber als nicht-devoter und nicht-weiblicher Mann, der auch noch nie lockere, offene Beziehungen mit Männern geführt hat (geschweige denn mit einem 22 Jahre älteren Freund) und vermutlich mit einem Mangel an komplexen inneren Wirklichkeiten, Gegenabhängigkeiten und Spannungsfeldern gesegnet ist, völlig ausgestiegen. Ist das ernst gemeint oder Parodie? o_O“

    –> made my day ;)

    Und ja, bei Lesko handelt es sich um eine Parodie (er karikiert den Beruf des Unternehmensberaters). Übrigens, optimal wäre es gewesen, in den Satz noch irgendwie die bemerkenswerte Erkenntnis von „Safiya“ mit einzubauen, dass ein Altersunterschied von 22 Jahren ja noch ok ist, aber 28 Jahre dann ganz klar zu viel ;)

  73. Kachelmann ist nur der Aufhänger, diese ganzen Sack-Reis-in-China-was-interessiert-mich-der-Wetterfrosch-Poster sind einfach nicht zu fassen.

    Es geht darum, wie ein Mensch gegen alle nachprüfbaren Fakten schäbigst vorverurteilt wurde und wie dieses irrationale Draufgehaue auch jetzt weitergeht, wo eine Ehefrau doch tatsächlich sachlich für ihren Ehemann eintritt (man muss sie ja nicht mögen, aber man muss doch ihre Wortmeldungen mal davon abstrahieren, inhaltlich betrachten können?!).

    Dass das Opfer Kachelmann heißt ist dabei gerade nicht das Thema, könnte das mal zur Kenntnis genommen werden?

  74. Auch ich finde die Berichterstattung um die Person von Mirjam Kachelmann zum Großteil unerträglich und nicht mal im Ansatz verschleiert frauenfeindlich.
    Dann aber in der Kritik an der ZAPP-Sendung das Medienmagazin ein „Mädchenmagazin“ nennen?
    Im ersten Moment dachte ich, es handelt sich um eine Sendung im Kinderfernsehen, aber nein, die Erklärung folgt: „Nirgendwo sonst (in der Redaktion?) arbeiten soviele junge Frauen! Frauen – also doch über 16? oder zumindest über 18??
    Wann wird man denn als Frau endlich auch öffentlich erwachsen?
    Ich bin es leid das Frauen ungefragt und unwidersprochen zum Teil bis ins Rentenalter als „Mädchen, Mädels, Girls“ und wer weiß was noch bezeichnet werden.
    Und um eines vorweg zu nehmen, mir ist bewußt das viele Frauen sich selbst auch gerne so bezeichnen (bezichtigen?), sollen sie das tun, aber ich möchte ebensowenig als „Mädchen“ bezeichnet werden, wie ich Papst oder Weltmeister sein will nur durch meine Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, einer Rasse, einer Nation oder sonstigen Sortierungen.

  75. Für mich ist die große Frage, ob das, was wir euphemistisch „Pressefreiheit“ nennen, nicht längst schon in Zersetzung ausgeartet ist. Was soll das für eine Freiheit sein, die darin besteht, einen Einzelnen fertigzumachen? Worin unterscheiden sich Blätter wie BUNTE, BILD oder EMMA noch von einem mittelalterlichen Pranger?

    http://www.ein-buch-lesen.de/2012/10/pressefreiheit-oder-zersetzung-die.html

    Jörg Kachelmann sollte längst wieder in der ARD das Wetter moderieren und auch sonst in den Stand zurückversetzt werden, den er vor der ganzen Geschichte innehatte. Ansonsten ist ein Freispruch durch ein deutsches Gericht keinen Pfifferling mehr wert!

  76. @ Blunt (Kommentar 24) – Quote: „Ich finde die Buchpublikation von Herrn Kachelmann an sich problematisch, weil er für meine Begriffe mit seiner Prominenz versucht, ein — wenn auch für ihn unbefriedigend — abgeschlossenes Gerichtsverfahren noch nachträglich zu seinen Gunsten zu entscheiden. “

    Häh??
    Er ist freigesprochen worden! – Unbefriedigend? Dabei hat er das doch genau so haben wollen!
    Und wieso ist das dann nicht zu seinen Gunsten?

  77. Seltsames tut sich hier, ein völlig verkommenes Verdummungsmedium wir dafür kritisiert das es genau das macht wofür es da ist.

    Verstehen kann man das nicht, zumindest nicht wenn man seit Jahrzehnten dieses Lobotomiegerät nicht besitzt und (erhascht man zufällig einen Blick in selbiges) mit blankem Entsetzen in eine verrohte, verblödete und abgestumpfte Kunstwelt blickt.

    Es geht den Durchschnittskarrieristen wie diesem Günter J. aus XYZ der durch simulierte „Intelligenz“ (bzw. das was in dieser Alptraumwelt darunter sich so vorgestellt wird) als „Moderator“ deriliert nicht im Mindesten um auch nur ein Körnchen Wahrheit. Es geht um Kohle, Karriere Ar…..kriecherei, die weichgespülte Realität von Volltrotteln und Gehaltsempfängern in den Funkhäusern und um die Übung des maximalen angepasst seins bei gleichzeitiger Selbstdarstellung einer wie auch immer gearteten Neutralität (was direkt von Neutrum abgeleitet ist).

    Sich über diesen Müll Gedanken zu machen ist in etwa so wie einer Hyäne das Aasfressen abzugewöhnen wobei diese ihre Tätigkeit ausführt ohne Sie in C2H4 etz ertränken zu müssen.

  78. Haha! Ich habe einen ganzen Ordner voll von Journalistinnen, und zwar gleich neben dem Ordner voller Miriams.

    Was mir jetzt noch fehlt ist eine sozial attraktive –ganz sicher aber abwertende– Scheinbegründung, um eine Pferdekakophonie… – nein, halt, Mist, jetzt habe ich „Leichen bei Menschberger“ verpasst.

  79. Ich finde Frauen sowieso verdächtig. Und dann auch noch eine von einem, der verdächtig ist. Sehr verdächtig! Muss! Das! Abwehren!

    Euer Kai D. und seine Freunde

  80. 97:

    In der Tat eine bemerkenswerte Stellungnahme der Zapp-Redaktion. Man wendet sich an die Zuschauer und schreibt ziemlich von oben herab lediglich: wir haben alles richtig gemacht. Vielleicht hat´s die Frau Reschke geschrieben. Liest sich jedenfalls so. Vielleicht aber sind die einfach alle so arrogant.

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