Wer wegen Blome den „Spiegel“ abbestellt, bekommt ihn umsonst

Gut einhundert Leser haben ihr „Spiegel“-Abo ausdrücklich wegen des Transfers von „Bild“-Mann Nikolaus Blome zum Nachrichtenmagazin gekündigt, die meisten davon langjährige Abonnenten. Der „Spiegel“ hat den meisten von ihnen angeboten, das Heft drei Monate lang kostenlos weiter zu beziehen, damit sie sich überzeugen können, dass sich mit Blome als neuem Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Hauptstadtbüros nichts an der journalistischen Haltung des Blattes ändern werde.

Einhundert Abbestellungen sind nach Angaben des „Spiegel“ keine große Zahl: Kontroverse Titelgeschichten würden des öfteren größere Wellen auslösen, und im Vergleich mit den Kündigungen nach der Umstellung auf die neue deutsche Rechtschreibung sei die Zahl „verschwindend gering“.

Andererseits sind das natürlich Faktoren, die für die Leser des „Spiegel“ unmittelbar erkennbar oder sogar unübersehbar sind, während sie die Kontroverse um die Personalie des „Bild“-Mannes nicht unbedingt wahrgenommen haben müssen. Das macht die Zahl von einhundert Kündigungen, bei denen Blome explizit als Grund genannt wurde, dann doch relativ eindrucksvoll.

Dass Verlage versuchen, kündigungswillige Abonnenten mit sogenannten „Halterangeboten“ zu überreden, dem Medium doch noch länger treu zu bleiben, ist nicht ungewöhnlich und offenbar in allen Verlagen übliche Praxis. Sofern die Kunden Gründe mitteilen, versucht der Kundenservice, auf diese Gründe individuell einzugehen und ein passendes Angebot zu machen. Neue Abonnenten zu gewinnen, wäre im Zweifel deutlich teurer.

Diejenigen „Spiegel“-Leser, die sich auf das Angebot einlassen, dreizehn Ausgaben kostenlos geliefert zu bekommen, müssen dann allerdings ausdrücklich erneut kündigen. Sonst werden sie automatisch wieder zahlende Abonnenten — dann eines Nachrichtenmagazins, das maßgeblich von einem herausragenden Vertreter des „Bild“-Verständnisses von Journalismus verantwortet wird.

54 Replies to “Wer wegen Blome den „Spiegel“ abbestellt, bekommt ihn umsonst”

  1. Angenommen ich hätte den Spiegel abonniert gehabt und hätte dieses Abo ausdrücklich wegen Nikolaus Blome fristgerecht gekündigt und bekomme nun bekomme nun noch drei weitere Ausgaben zugeschickt. Auf welcher Grundlage kommt dann die Behauptung im letzten Absatz zustande, dass man damit automatisch wieder zahlender Abonnent werden würde und erneut kündigen müsse? Ich verweise mal auf §241a BGB.

  2. Ich habe auch wegen Blome gekündigt und bekam dieses Angebot nicht. Der Herr am Servicetelefon interessierte sich nicht besonders für den Grund meiner Kündigung, sondern machte mir lustlos ein günstiges Angebot. So schafft man es nicht Abonnenten zu halten.

  3. So ein Angebot habe ich damals auch von der Zeit bekommen, allerdings ohne den Automatismus (es gab Gutscheine für Ausgaben am Kiosk). Die Abo-Kündigungen rund um di Lorenzo/Guttenberg waren allerdings waren allerdings deutlich zahlreicher als im vorliegenden Fall. Wahrscheinlich deshalb wurde ich nicht nur persönlich angeschrieben, sondern auch am Telefon belästigt.

  4. Hätte ich nicht das Abo vom Spiegel schon vor Jahren gekündigt, hätte ich es wahrscheinlich auch jetzt gemacht. Seit Stefan Aust dort nicht mehr die Führung hat ist es m.E. eine einzige Abwärtsspirale. Nun auch noch Blome …

  5. @Jan-Hendrik:
    Es tut mir Leid, wenn wir da im Kundenservice des SPIEGEL-Verlags etwas versäumt haben sollten.
    Das können wir deutlich besser!
    Ich würde mich freuen, wenn Sie sich bei mir melden.
    Britta Booms, Geschäftsführerin von QS Quality Service.

  6. „… und in offenbar in allen Verlagen übliche Praxis.“
    Sollte das erste ‚in‘ ‚ist‘ heißen? Oder ist es einfach zuviel?

  7. Blome war für mich nur der letzte Impuls, den SPIEGEL nach mehr als zwei Jahrzehnten zu kündigen. Wie instinktlos muss man als Chefredakteur eines Blattes sein, um so etwas
    Lesern zuzumuten, die zeitlebens den Springer-Journalismus bekämpft haben! Nun denn: ein Stapel (zuletzt kaum gelesenes) Papier weniger. Auf den Anruf der Vertriebsabteilung aus dem SPIEGEL-Haus verzichte ich gern.

  8. Wer den SPIEGEL abbestellt, sollte vorher erstmal sein Telefon eine zeitlang auf stumm schalten…
    Oder auf halbwegs lustige Telefonisten hoffen.

    „Dürfen wir Sie mit einem vergünstigten Angebot zum Bleiben überreden? Immerhin schätzen Sie als langjähriger Leser ja die journalistische Qualität des SPIEGELs.“
    „Ihre sogenannte journalistische Qualität ist die Ursache für meine Kündigung.“
    „Und wenn wir für Sie das Abo um 15% günstiger machen?“
    „Ihre Leistung ist in den letzten Jahren aber um mindestens 75% schlechter geworden. Mein Geld ist im gleichen Zeitraum nur um die Inflationsrate schlechter geworden.“
    „Entschuldigung. Einen Rabatt von 75% kann ich Ihnen leider nicht anbieten…“

  9. Auch meine Kündigung habe ich mit Blome begründet. Ausgelaufen wäre das Abo im Januar 2014. Jetzt kam allerdings auch noch eine unangekündigte Preiserhöhung von 20 Cent pro Ausgabe dazu, was ich genutzt habe, um von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Der Aboservice behauptete, dies sei zwar kein Betrag, der das Sonderkündigungsrecht rechtfertigen würde, gab aber „aus Kulanz“ nach. Jetzt bekomme ich den letzten Spiegel am 14.Oktober – genau einen Tag vor Blomes Dienstantritt. Ich werde sein Gehalt also nicht mitbezahlen, und das befriedigt mich zutiefst.

  10. Pöh. Als ich nach 10 Jahren mit Verweis auf das LSR (und die gesunkene Qualität) gekündigt hab, hat man mir das nicht angeboten.

  11. Es geht mich ja nichts an, aber seit diesem Artikel hier können die vom SPIEGEL doch locker behaupten, dass die begründeten Kündigungen mit „Verlängerungen“ wahrscheinlich garnicht auf den schlimmen Blome zurückzuführen sind. Sondern vielmehr auf den Geiz ihrer Abonnenten.
    Oder täusche ich mich da?

    Gruß,
    Dexter
    (der noch immer in der Super-Sonder-Moderationswarteschlange registriert ist)

  12. Bitte versteht mich nicht falsch. Meine Wertschätzung der Arbeit von Niko Blome bewegt sich im nicht messbaren Bereich. Von seiner Funktion bei „Augstein und Blome“ einmal abgesehen. Aber ich glaube, dass die Probleme des Spiegel schon wesentlich länger andauern, sie durch die Neubesetzung keinerlei Besserung erfahren werden und darin ihre Ursache haben, dass sich der Spiegel offensichtlich nicht mehr im Klaren darüber ist, was er denn sein will: ein ordinäres Nachrichtenmagazin oder ein kritischer Beobachter mit Haltung.

  13. Ich weiß aufgrund meines Alters (knappe 30) nicht, was früher beim SPIEGEL soviel besser war oder warum er in den letzten Jahren so scharf kritisiert wird. Ich halte ihn, zusammen mit der FAZ, für das beste, was der Print-Bereich zu bieten hat.

    Was mich zuletzt aber eher abschreckt, sind die ständigen Streitigkeiten, die öffentlich ausgetragen werden sowie die Umbauten an der Spitze. Print vs. Online, Mitarbeiter KG vs. alle Anderen, etc. Das ist diesem Magazin wirklich unwürdig.

    Ich persönlich halte Blome für einen klugen, kompetenten Journalisten und höre ihm gerne zu, ob in „Augstein & Blome“ oder in Talkshows – auch wenn ich das Medium, für das er aktuell noch arbeitet, nicht ausstehen kann. Vielleicht schafft er es ja wirklich, dem SPIEGEL wieder ein kritischeres, investigativeres Profil zu geben… man wird’s in ein paar Wochen sehen.

  14. @Mirko, #5:

    Ich kann dein Loblied auf Stefan Aust seit seiner damaligen Windenergie-Sache nicht mitsingen. Das war ne üble Nummer.

  15. Ich hab mein Abo zwar wegen der unsäglichen Zensorpraxis
    bei SpOn gekündigt, hab danach aber auch massiv Lockangebote
    per Mail und Post bekommen.
    Da muß die „Kündigungswelle“ in den letzten Wochen doch massiver gewesen sein, als nur „fast hundert wegen Blome“.

  16. Ich habe den SPIEGEL vor einiger Zeit abbestellt und bekomme seitdem immer wieder als Meinungsumfragen getarnte Abo-Angebote per Mail. Die Masche ist so plump, dass es schon fast beleidigend ist. Jede dieser Mails ist für mich ein Grund mehr, kein neues Abo abzuschließen.

  17. Dieser ganze Bohei um Blome suggeriert ja, der SPIEGEL wäre vorher irgendwie unverzichtbar und „megakritisch“ gewesen. Das Gegenteil ist der Fall, und letztlich wächst zusammen, was zusammen gehört, nämlich BILD und SPIEGEL. Der eine tätschelt die Volksseele mit Titten und Skandalen, der andere ist das Verlautbarungsorgan der Berliner Republik, beide erfüllen sie so ihre volkseinende Aufgabe im Dienste der Nation.

  18. Es wäre doch gut, erst mal ein wenig abzuwarten, wie sich der SPIEGEL in den nächsten Wochen entwickelt. Blome ist ja „nur“ der Chef des Hauptstadtbüros, das heißt, es wird wohl kaum Artikel von ihm zu lesen geben.

    Falls ich mich irre und es kommt der übliche rechte Mist, also Hetze gegen Arbeitslose, Linke im allgemeinen, Die Linke im speziellen usw., dann werde ich mir den SPIEGEL auch nicht mehr kaufen (bin zum Glück kein Abonnent, nur gelegentlicher Käufer am Kiosk).

  19. @27

    Dieser ganze Bohei um Blome suggeriert ja, der SPIEGEL wäre vorher irgendwie unverzichtbar und »megakritisch« gewesen.

    Also, wenn mich meine dunkle Erinnerung (seit Mitte der 80er) nicht trübt, war der Spiegel schon immer ein Raunz- und Munkelblatt, damals aber noch ab und zu durchsetzt mit handfestem journalistischem Handwerk. Heute meint man, irgendeine Haltung reiche aus. Und die eigene Filterbubble meint auch noch, das sei gut so (wie nebenan gezeigt). Das hat der Spiegel aber mit fast allen anderen Blättern gemein, die immer noch nicht ganz verstanden haben, dass sie nicht mehr die total wichtigen Gatekeeper des Informationsflusses sind. Von daher ist Blome dabei auch völlig irrelevant.

  20. Für mich ist die Besetzung des Postens mit Blome nur der Höhepunkt eines verirrten Mediums, das Leserzahlen vor Qualitätsjournalismus stellt. Schade, aber ich werde weder SPON noch die Printausgabe je wieder lesen.

  21. Ich kündige den Spiegel schon seit Jahren jeden Montag neu.(Falls ich zufällig am Bahnhof bin, manchmal auch schon Sonntags.)
    Mittlerweile völlig unbeschwert und wie selbstverständlich…

  22. @17 dem kann ich nur zustimmen.
    Ich halte Herrn Blome auch für einen fähigen Journalisten. Er hatte bei der Bild eine andere Aufgabe als beim Spiegel. Man sollte Herrn Blome nicht vorverurteilen, das ist dann nämlich ein Vorurteil.
    Er sollte nach seinem Tun, nicht nach den Vorurteilen seiner Kritiker, seiner Neider oder politischen Gegner beurteilt werden.

  23. @Stefan Niggemeier
    Zugegeben :-)
    Aber ich glaube, dass es wohl die Arbeit bei der Bild erzwingt solche Artikel und Standpunkte zu verkaufen. Bild ist ein niveauloses Revolverblatt, aber deshalb kann es dort trotzdem gute Journalisten geben, einen hoch professionellen Job machen sie auf jeden Fall, auch wenn man das Produkt verurteilen kann.
    Ich kenne Herrn Blome nicht, aber schließe nicht aus, dass er eventuell auch einmal journalistisch anspruchsvoll arbeiten will. Auf jeden Fall wird seine Arbeit beim Spiegel kritisch beobachtet werden, sicher auch hier. Ich freue mich darauf.

  24. Christian Schulz:

    Meinen Sie, für verantwortliche Redakteure der „Bild“ gelte eine Art Befehlsnotstand?

  25. @theo
    Nein, aber wenn ich zur Bildzeitung gehe, dann weis ich, dass ich ein bestimmtes Produkt zu erstellen und zu verkaufen habe.
    Wenn ich das nicht will, oder nicht mehr will, dann muss ich mir einen anderen Job suchen.
    Ich schließe nicht aus, dass Herr Blome genau das tut. Ob es so ist wird sich zeigen. Finanzielle Interessen halte ich für unsinnig, journalistische Anerkennung könnte eher ein Motiv sein. Diese Anerkennung wird man bei der „Bild“ eher nicht bekommen, durch gute Arbeit beim Spiegel aber durchaus.
    Ob er das kann, oder ob er das nicht kann oder will, das will ich im Voraus nicht beurteilen.

  26. Wenn man sich fragt, ob bei der „Bild“-Zeitung auch fähige Journalisten arbeiten, sollte man sich vielleicht besser fragen, ob dort ethisch denkende Journalisten arbeiten. Ich denke, die Methoden der „Bild, ob bei der Recherche, der Formulierung oder Themenauswahl, könnte man als moralisch konsequenter Redakteur wohl kaum mit seinem Gewissen vereinbaren. Ist das heutzutage nicht aber auch wichtig in der Medienarbeit?

  27. Christian Schulz:

    Ich meine nicht, dass man die „Bild“ einfach nur als „bestimmtes Produkt“ bezeichnen kann und somit so tut, als ob man von einem gelernten Koch spricht, der zwischendurch in der Wurstbraterei jobbt.

    Die „Bild“ ist mehr als nur Verkürzung von Informationen. Die „Bild“ steht für Manipulation, für Propaganda, für menschenfeindliche Agitation. Ein Redakteur, vor allem ein leitender, kann beim Verlassen der Betriebsstätte die Verantwortung dafür nicht einfach so abgeben wie den Hausausweis.

  28. Ich fürchte allerdings, dass beim Anlegen hoher ethischer Ansprüche (wer bestimmt die eigentlich?) gut die Hälfte der Printerzeugnisse nicht mehr erscheinen dürfte.

  29. Ich bin entsetzt über den Standpunkt, bei der „BILD“ müsse man eben dieses und jenes liefern und könne trotzdem ein guter Journalist sein. Hoffentlich steht diese Sicht nicht für einen bestimmten Zeitgeist: da setzt sich einer plötzlich in Talkshows, und alle wundern sich darüber, dass der ja doch ganze Sätze formulieren kann, auch wenn er nicht so schreibt. „Ach so, die tun nur so! Dann ist das ja doch alles ehrenwert, wenn die nur einen bestimmten Markt bedienen…“

    Bah. Seelenloser Standpunkt. Allzusehr geprägt vom alles beherrschenden Pragmatismus. Danke an Niggemeier, der noch für etwas stehen will.

    Wer bei der BILD arbeitet, ist entweder eine völlig seelenlose Hure oder verfügt über eine gewisse Machtgeilheit, die sich an der Manipulation ergötzt.

  30. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute, die den Spiegel wegen Blome abbestellen, diesen nicht aus ethischen Gründen ablehnen. Dasselbe gilt für Spiegel-Mitarbeiter, die die Verpflichtung Blomes für einen schlechten Witz halten. Vielleicht hat es eher etwas mit Blomes Haltung zu bestimmten Themen zu tun, die er bei der „Bild“ an den Tag gelegt hat. Den NSA-Skandal hat er meines Wissens eher verharmlost (hab ich gehört, ich lese die Bild nicht), er ist, soweit ich weiß, glühender Merkel-Anhänger, und bei der dumpfen Griechenland-Hetze war er meines Wissens federführend. Wobei, wenn man an den Spiegel-Titel „Die Armutslüge“ denkt (http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-16.html), oder an die kürzliche Nichtwählerschelte (http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-38.html), oder auch an die aktuelle Ausgabe (http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-40.html): Da hab ich dann fast das Gefühl, dass sich der Spiegel schon vor dessen Amtsantritt dem Niveau Blomes mehr angepasst hat als sich Blome dem Spiegel anpassen müsste.
    Nur Blomes Merkel-Begeisterung könnte ihm angesichts dieses Spiegel-Titels vielleicht Probleme bereiten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-37.html. Aber dann muss sich halt entweder der Spiegel zu einem Merkel-treuen Blatt entwickeln oder Blome muss ein bisschen mehr gegen Merkel sein, als er es bisher bei Bild war oder zu sein vorgegeben hat. Auch in der Bewertung der NSA-Affäre müssten sich beide noch ein bisschen annähern.
    Aber das sollte doch wohl kein Problem sein, weder der Spiegel in seiner heutigen Verfassung noch Blome machen auf mich den Eindruck, als ob sie sich für ihr Geschwätz von gestern besonders interessieren würden, wenn der Wind heute anders weht als gestern.
    Ich weiß nicht. Kann es sein, dass sich manche, die den Spiegel jetzt wegen der Personalie Blome abbestellen, etwas vormachen? Dass sich das einstige „Sturmgeschütz der Demokratie“ (laut Rudolf Augstein) schon längst zu einem populistisch-infantilen Witzblatt entwickelt hat, zu dem ein Blome bedauerlicherweise besser passt als es viele (bisherige) Spiegel-Leser und Redakteure wahrhaben wollen?

  31. Die Aktion „Rückgewinnung-der-wegen-Blome-gekündigten-Abonnements“ scheint an mir vorbeigegangen zu sein. Ausser einem Brief mit der Bestätigung der Kündigung (und dem Satz „Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihren Schritt, den SPIEGEL zu kündigen, überdenken“) kam da nichts. Im Abo hatte ich den Spiegel seit bestimmt 25 Jahren. Eigentlich hätte die Kündigung aber schon früher erfolgen müssen, zu oft wurde die ungelesene Ausgabe bei Zustellung des neuen Hefts entsorgt…

  32. Gottseidank habe ich das „Spiegel“ schon vor 10 Jahren gekündigt. Eine Bild-Zeitung auf Hochglanzpapier brauche ich nicht.

    Papa Augstein rotiert im Grab, wie seine Zeischrift zu Tode getrsgen wird. Und der Jacob macht auf Bild, einfach unerträglich und asozial…..

  33. @ Statistiker 44:

    Was meinen Sie damit, „der Jacob macht auf Bild“? Meinen Sie den „Freitag“?

  34. Wir reden bei etwa 425 000 Abonnenten von jedem 4250. Kunden, der wegen Blome gekündigt hat. Das ist meiner Meinung nach schwerlich „relativ eindrucksvoll“zu nennen. Eher überraschend wenig…

  35. Die Hasenfüßigkeit des Aufstands der Spiegel-Ressortleiter gegen die Blome-Verpflichtung war schon erschreckend. Büchner ändert einfach Blomes Titel von Vize-Chefredakteur in Mitglied der Chefredaktion und schon nehmen die vermeintlich der journalistischen Qualität verpflichteten Spiegel-Redakteure einen neoliberalen Populisten einfach als Chef hin. Traurig.

    Meine Startseite ist jetzt nicht mehr Spiegel Online, sondern sueddeutsche.de. Und gekauft wird der Der Spiegel jetzt nicht mehr, höchstens beim Friseur gelesen.

  36. Meine Güte, was für eine typisch deutsche Aufgeregtheit. Als zuletzt eine Sportredakteurin von der Bild zum Spiegel gegangen ist, hat’s keiner gemerkt und keinen gestört. Leitende Position ist was anderes, klar. Der Mann hat sich ethisch gehörig zu beweisen, auch klar. Aber im höchsten Empörungsmodus Abos und Startseiten (süß) zu kündigen, bevor er auch nur „Piep“ geschrieben hat – na ja.

  37. @49: Was ich nicht bemerke, das kann mich ja auch gar nicht stören;)

    Personen in Posten öffentlicher Wahrnehmung waren immer schon mehr, als ihr Tun in der Gegenwart. Sie müssen sich messen lassen an allem bisher Getanen – so weit, so immer schon gewesen, so irgendwie doch auch ganz gut.

  38. Es gibt viele gute Gründe, ein Spiegel-Abo zu beenden, z.B. wegen der Artikel von Beate Lakotta.

  39. Ich habe den Spiegel seit 8 Jahren im Abo bezogen. An dem Tag der Pressemitteilung habe ich das Abo sofort telefonisch bei der Kundenhotline gekündigt. Der Mitarbeiter am Servicetelefon teilte mit, dass es sehr interessant ist, dass schon einige an diesem Tag das Abo gekündigt haben. Ich persönlich kann an die Zahl 100 nicht glauben, da ich im unmittelbaren Umfeld bereits 8 Freunde bzw. Familien kenne, die ihre Abo’s gekündigt haben.
    Es ist schon merkwürdig, dass ich ein solches Angebot nicht bekommen habe. Ich kann bestätigen, dass der Spiegel bei einem früheren Kündigungswunsch versucht hat, mit Vergünstigungen zu locken, dass man nochmal fest um 1 Jahr verlängert.
    Wie gesagt: an die Zahl 100 kann ich nicht glauben, trotzdem bin ich froh, dass der Spiegel mit Blome und Co. nicht mehr im Haus ist.

  40. Auch ich habe aufgrund dieser Personalie mein Abonnement, das ich seit 15 Jahren aus Prinzip aufrechterhielt, gekündigt und meine Motive auch klar dargelegt. Irgendwelche Resonanz (außer der Dame am Telephon, die mir sagte, ja, da hätten schon viele deswegen gekündigt) kam daraufhin nicht. Ein Brief, in dem man mich zum ‚Umdenken‘ anregte und – Frechheit! – versuchte, mich mit einem 10€-Tschibo-Gutschein zurückzugewinnen, sonst nix! Hätte zwar auch nichts geändert, wäre aber eine Geste der Wertschätzung gewesen. Doch zweierlei wird klar: 1. Ich erkannte meinen Wert für den SPIEGEL als langjähriger Abonnent (10 € bei Tschibo), und 2. Den Wert des Abonnenten an sich, da ja offensichtlich die Kündigungen (ob 100 oder 1000) für den SPIEGEL nicht relevant zu sein scheinen. Auch das bestätigt eine Meinung. Dies ist bereits BILD-Denke. Also viel Spaß mit eurem BILD-Mann und vergesst nicht, daß die meisten ‚Abonnenten‘ Zahnarztpraxen, Kanzleien und ähnliches sind, wo der SPIEGEL als Wartezimmergrabbelauslage rumliegt neben der Apotheken-Rundschau. Klar, das diese ‚Abonnenten‘ nicht kündigen. Solange euch das vom SelbstBILD her reicht – naja, viel Spaß! Aber jammert nicht in 10-15 Jahren, wenn es dem SPIEGEL ergeht wie der Frankfurter Rundschau, man hätte euch nicht gewarnt…

  41. Der Spiegelhat sich längst freiwillig gleichgeschaltet. Herr Blome ist nur der krönende Abschluß. Die Behandlung des Mafiosos Chodorowski in diesem einst angesehenem Magaszin sagt alles

Comments are closed.