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Mit Sat.1 bei den Sozialschmarotzern (2)

Aus den Kommentaren hier:

Ich arbeite bei der “Hartz-IV-Behörde” des Kreises Offenbach in der Leistungsgewährung – und empfinde diese unsägliche Sendung als … bäh! (sorry, ich sitze 2 Minuten vor den Tasten und mir fällt einfach kein besseres Wort ein).

Nicht nur, dass die Sendung vor sachlichen Fehlern strotzt, Frau Fürst praktisch in jeder Minute ihre Kompetenzen überschreitet und dabei so unglaublich affektiert, prollig und unsympathisch rüberkommt. Dazu kommt noch völlig aus dem Zusammenhang gerissene Details präsentiert werden. Ich kenne die Akte der “türkischen Superschmarotzer” nicht. Und genau deshalb erlaube ich mir auch kein Urteil. Der Zuschauer kennt die Akte auch nicht. Aber SEIN Urteil steht fest.

Und ganz am Rande: Wie ich von Kollegen weiß, häufen sich seit gestern 2 Arten von Anrufen, nämlich a) Denunziationen und b) Anfragen von Hilfeempängern, ob sie nicht auch mal neue Möbel beantragen könnten…

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte…

· · ·

Als Mitarbeiter im Leistungsbereich SGB II schicke ich hin und wieder ebenfalls den Außendienst heraus. Feststellung von Bedarfen, Check möglicher Ortsabwesenheit, Überprüfung auf Bedarfsgemeinschaft oder Wohngemeinschaft usw.

Die Sendung ist für mich lediglich ein großer Witz. Ja, es gibt Betrüger. Für mich steht ebenfalls fest, dass der Anteil der Betrüger über dem Wert von 0,6% liegt. Höher ist allerdings der Anteil der Personen, die de facto nicht vermittelbar sind (aufgrund psychischer Probleme, Suchtproblematiken, fehlender Motivation). Hier bleibt die Politik eine Antwort schuldig und die Gesellschaft zahlt und ist glücklich damit.

Aber egal, zu Sendung (zum Glück habe ich nicht alles gesehen):
1. Rauchen im Dienstfahrzeug – ganz dumm….
2. Vater fährt im X5 des Sohnes.. Alles auf Kamera – Betrug nachgewiesen. Wer’s glaubt… Wäre etwas ganz neues, dass sich ein Leistungsempfänger kein Auto von Verwandten leihen darf.
3. Vater hält sich in der Wäscherei des Sohnes auf. Schwarzarbeit nachgewiesen. Wer’s glaubt… (Die Sozialfahnder sollten das vielleicht den Profis von der FKS des Zolls überlassen)

Mein Eindruck (gefärbt durch die subjektive Darstellung sowie meine Erfahrung in ähnlich gelagerten Fällen von familiär organisiertem Leistungsmißbrauch) spricht auf jeden Fall für einen Beschiss durch die Hilfeempfänger. Fakt ist allerdings, dass Behörden gerichtsfest ermitteln müssen. Angesichts der dargestellten Indizien ist ein rechtmäßiger Nachweis des Leistungsbetruges meines Erachtens nicht möglich.

Die Sendung ist für mich eine Doku-Soap, mehr nicht. Tendiert irgendwo zwischen Richterin Salesch und Unsere erste Wohnung. Wahrheitsgehalt irgendwo bei 20%…

Positiv: Leistungsmißbrauch wird thematisiert. Und wenn die Denunzianten mir nun die Tür einrennen – super. Wer betrügt, soll die Quittung dafür bekommen. Vielleicht kommen manche dann wirklich auf den Trichter, dass ein Job die bessere Alternative darstellt.

Negativ: Wo war Sat1, als Zumwinkel die Steuerfahnung ins Haus lassen musste – vor der Tür und nicht im Haus. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn es um Betrug am Steuerzahler geht.

(Wichtiger Hinweis: Ich habe die Echtheit der Absender nicht überprüft.)

Mit Sat.1 bei den Sozialschmarotzern

Man muss nur einen Satz kennen, um alles über die neue Sat.1-Dokureihe „Gnadenlos gerecht“ zu wissen. Der Satz steht in der Pressemitteilung des Senders und lautet:

Helena und Helge sehen sich aber nicht als fiese „Sozialbullen“, sondern als die Stimme der Ehrlichen: Schließlich ist nicht jeder Hartz IV-Empfänger auch ein Betrüger.

Das ist eine ebenso subtile wie wirkungsvolle Variation des alten Prinzips, dass es in jeder Gruppe einzelne Schwarze Schafe gibt. Bei Hartz-IV-Empfängern gilt offenbar das Umgekehrte: Es gibt auch einzelne Weiße Schafe.

Und Sat.1 feiert diese Aussage, die man wahlweise für eine Banalität oder eine Ungeheuerlichkeit halten kann (man teste sie in Variationen wie „Schließlich ist nicht jeder Schwule auch ein Pädophiler“ oder „Schließlich ist nicht jeder Ausländer auch ein Krimineller“) noch als Ausdruck von Fairness und Gerechtigkeit.

Es fällt mir schwer, nicht hinzuzufügen: Soweit sind wir schon gekommen. Mit unserem Umgang mit den Bedürftigen in unserer Gesellschaft. Und mit dem Fernsehen.

Dabei gehen die Sat.1-Leute (die Produktionsfirma Solis-TV wird von Stefan Wichmann geleitet, der vorher bei „Akte“, dem Sat.1-Frühstücksfernsehen und dem Sat.1-Mittagsmagazin war) durchaus geschickt vor. Anders als das ZDF, das mit „ZDF-Reporter“ schon vor Jahren ein verachtenswertes Format etabliert hat, das den deutschen Alltag fast ausschließlich aus der Perspektive von Kontrolleuren, Polizisten, Aufpassern und Schnüfflern zeigt, präsentieren sie die Sozialfahnderin und den Sicherheitschef des Landkreises Offenbach nicht nur als strenge Wächter, sondern auch als Wohltäter.

Als ersten Fall der ersten Folge zeigt „Gnadenlos gerecht“ – sicher nicht zufällig – wie die beiden bei einer Überprüfung feststellen, dass die junge Frau, die mit ihren Kindern ihren gewalttätigen Mann verlassen hat, nicht zuviel Geld vom Staat bekommt, sondern zuwenig. „Machen Sie sich keine Sorgen“, sagt Helena Fürst am Ende, als sie alles notiert hat, gönnerhaft zu der Frau. „Freitag haben Sie Geld und gehen einkaufen.“ Die Sprecherin sagt aus dem Off: „Neben Möbeln bekommt die Frau jetzt ihre ganze Renovierung bezahlt. Insgesamt mehr als 2000 Euro vom Staat.“ Und Helge Hofmeister sagt zu seiner Kollegin im Weggehen: „Da siehste mal, wie wichtig der Außendienst ist.“

Ist das nicht schön geregelt in unserem Land? Der Staat schickt Leute vorbei, damit die wirklich Bedürftigen, die in ihrer Scham und Bescheidenheit nicht alle Almosen beantragen, die sie beantragen könnten, belohnt werden. Als die Beamten mit dem Kamerateam aufkreuzten und die Frau brav den Kontrolleuren, dem Fernsehteam und der Welt ihre kargste Behausung zeigte, kommentierte das die Off-Sprecherin mit den Worten: „Die junge Frau bittet die Sozialfahnder widerspruchslos herein. Offenbar hat sie nichts zu verbergen.“

Das ist ganz anders bei einer anderen Familie, die später kontrolliert wird. Der Sicherheitschef hatte sich vorher extra Spezialhandschuhe angezogen, weil die Betroffenen auch gerne gewalttätig würden. Sie lassen die Sozialfahnder nicht hinein. Aber ihren Verdacht, dass die Leute gar nicht wirklich bedürftig, bestätigt schon der flüchtige Blick durch die Tür: „Haste die Wohnung gesehen“, fragt Helena Fürst hinterher ihren Kollegen. „Die sah nicht asozial aus.“

Es ist alles so erbärmlich. 350 Euro plus Miete bekommt ein 50-jähriger Arbeitsloser, dessen Wohnung die Fahnder als nächstes überprüfen. Er steht im Verdacht, sich mit einer Frau nicht nur die Wohnung, sondern auch das Bett zu teilen, was aus der WG eine „eheähnliche Gemeinschaft“ machen würde. „Wir vermuten, dass die beiden ein Paar sind“, erklärt Helena Fürst und zählt dann auf, nach was für Indizien sie suchen wird, um ihm auf die Schliche zu kommen.

„Mit dem unangemeldeten Besuch hat der Hartz-IV-Empfänger offenbar nicht gerechnet“, triumphiert die Off-Sprecherin. Und Helena Fürst fragt: „Sagen Sie mal, wie schlafen Sie denn hier?“ Auf dem Sofa? Seit fünf Jahren? Sie glaubt ihm nicht. Und rechnet hinterher in die Kamera vor, wieviel Geld er zurückzahlen müssen könnte. 17, 18.000 Euro. Schlimmstenfalls. Bestenfalls.

Wieder ein Schmarotzer zur Strecke gebracht.

Das nächste Paar ist jung, arbeitslos, hat ein Kind und Probleme, sich zu artikulieren, ist aber schwer bemüht zu zeigen, dass sie bereit sind alles zu tun, um nicht mehr auf das Geld vom Staat angewiesen zu sein. Zwei Hängeschränke für die Küche brauchen sie – nein, da fehlen doch drei, sagt die Kontrolleurin, und fügt auch noch einen Bonus-Unterschrank auf ihrem Formular hinzu. Nur den gewünschten neuen Wohnzimmerschrank, den gibt es nicht, sagt sie hinterher in die Kamera, der alte sei noch gut. Es ist ein bisschen wie früher bei „Dalli-Dalli“, wenn Mady Riehl sagte: „Einen Sessel müssen wir abziehen, der war doppelt.“ Nur dass in dieser Sendung keiner auf die Idee kommt, die Summen, um die es geht, am Ende in Schilling umzurechnen. Oder in Menschenwürde.

Ganz zum Schluss, als sie einer – womöglich wirklich kriminell den Staat betrügenden – türkischen Familie auf die Schliche gekommen sind, fahren Helena und Helge in den Feierabend. David Bowie singt dazu: „We Can Be Heroes“.

Die lustige Welt der Mediennichtkontrolle

Vor drei Jahren habe ich zusammen mit Peer Schader für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ einen Artikel geschrieben: „Schafft die Landesmedienanstalten ab!“ Die Überschrift war nicht nur eine rhetorische Zuspitzung. Ich bin überzeugt, dass das besser wäre, denn dann käme niemand auf den falschen Gedanken, es gebe in diesen Land so etwas wie eine funktionierende Medienaufsicht.

Peer hat für die FAS jetzt eine Art Update geschrieben, das sich mit dem Satz zusammenfassen lässt: Es ist alles noch schlimmer.

Wussten Sie zum Beispiel, dass ProSieben und Sat.1 sich an die „Gemeinsamen Richtlinien der Landesmedienanstalten für die Werbung, zur Durchführung der Trennung von Werbung und Programm und für das Sponsoring im Fernsehen“ (pdf) nicht nur nicht halten (was offenkundig ist), sondern überzeugt sind, sich auch nicht daran halten zu müssen, weil diese Richtlinien nicht verbindlich seien?

Oder können Sie erraten, was ProSieben gemacht hat, nachdem der Sender dazu gezwungen wurde, seine Dauerwerbesendung „Mein Styling, meine Quelle“ bis zu einer gerichtlichen Entscheidung nicht mehr auszustrahlen? Der Sender reichte die Show einfach an Schwestersender Sat.1 weiter.

Weitere Beispiele aus der lustigen Welt der Mediennichtkontrolle direkt beim Peer.

LiebesLeben für alle!

Die Firma Brainpool hat ihr Videoportal MySpass.de gestartet. Dazu gäbe es sicher ganz viel zu sagen, für mich aber vor allem eines:

Es gibt jetzt keinen Vorwand mehr, sich „LiebesLeben“ nicht anzugucken.


Foto: Sat.1

„LiebesLeben“ ist eine wunderbare, von den Zuschauern und dem eigenen Sender schrecklich schlecht behandelte Serie über einige Endzwanziger und ihr doppeltes Dilemma: Sie halten das Alleinsein ebenso wenig aus wie das Zusammensein.

„Kannst du dir zum Beispiel vorstellen“, fragt die liierte junge Frau in Torschlußpanik kurz vor dem drohenden Heiratsantrag ihre beste Freundin, „von jetzt an bis ans Ende deines Lebens nur noch Sex mit einem einzigen Partner zu haben?“ Und die partnerlose Freundin antwortet: „Sex, ja, das wär toll.“

Ich hab schon für „LiebesLeben“ geworben, als die Serie 2005 auf Sat.1 lief, und dann wieder, als sie auf DVD rauskam. Und nun gibt es gar keine Ausrede mehr. Es ist nicht die beste Serie aller Zeiten, aber sie hat eine Mischung aus Albernheit und Wahrheit, Leichtigkeit und Tiefe, die ich in deutschen Serien nur sehr selten gefunden habe. Sie hat einen klaren, wiedererkennbaren Stil — und sie hat den wunderbaren Michael Lott, der das depressive Knautschgesicht Edwin zum Verlieben traurig spielt.

(Und ich bin sehr stolz, an dieser Stelle folgende Disclosure machen müssen zu können: Die Firma Brainpool hat den BILDblog-Werbespot produziert, „LiebesLeben“-Regisseur Tobi Baumann dabei Regie geführt und Michael Lott uns seine Premiere-Stimme geliehen.)

Aber weil sich eh kein Schwein von meinen Lobeshymnen beeindrucken lässt — vielleicht weckt ja der unfassbare Verriss, der damals in der „Süddeutschen“ erschien, Ihr Interesse:

Der Begriff vom Unterschichtenfernsehen fällt einem wieder ein. Der ist zwar mittlerweile unschick, aber welches neue Wort benutzen, wenn die Phänomene die alten sind? In Wahrheit ist es ja keineswegs so, dass diese Serien das Leben der Prolls abbilden. Sie phantasieren es. Liebesleben ist vielmehr eine Sendung über das Verarmen der Deutschen, die paranoische Phantasien vom sozialen Abstieg entwirft.

Angucken!

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Mike Kluge bringt die Sache aufs Komma

Mit der Tour de France endete heute vermutlich auch die junge Sportkommentatoren-Karriere des ehemaligen Radrennprofis Mike Kluge auf Sat.1. Kluge hatte anfangs angekündigt, überhaupt nicht über Doping reden zu wollen. Das gelang ihm nicht ganz. Immerhin schaffte er es aber, das Wort an sich weitgehend zu vermeiden. Was der Verständlichkeit seiner Analysen nur minimalen Abbruch tat.

Mike Kluge über die Verdachtsmomente gegen Alberto Contador:

Es gibt in jedem Fall einen unangenehmen Beigeschmack, und, wie ich vorhin sagte, man muss da noch ein bisschen abwarten, vielleicht gibt’s da Neuigkeiten, noch während der Tour, ich hoffe es für den Radsport nicht, aber ich kann jetzt auch keinem mehr auch so wirklich glauben, zu oft wurde die Unschuld beschworen, und letztendlich kamen doch ganz andere Ergebnis heraus, also, von daher ist es im Moment wirklich ein Weg, der bisher in die Sackgasse ging, und ich hoffe einfach mal, dass durch die Vorfälle, die wir jetzt hatten, durch die Offenbarung der, ich sag mal, verschiedenen, Vorfälle, auch jüngst, ich sag mal, auch, man schreckt nicht mehr zurück, auch einen Mann wie Rasmussen, in der Führung in der Tour de France aus dem Gelben Trikot zu nehmen, also auch, wo man bisher dachte, kann niemals sein, glaub ich nicht, also, alle Konsequenzen werden hier im Moment gezogen, was ich gut finde, was notwendig ist, um einfach die, die es vielleicht immer noch nicht begriffen haben, auf jeden Fall abschrecken.

Mike Kluge über die spanische Euphorie:

Ich würde mir natürlich wünschen, dass, so kritisch, wie hier in Deutschland damit umgegangen wird, dass das, ich sag mal, in allen Nationen, in allen Ländern so entsprechend umgesetzt wird, nur denn wird’s auch eine Gleichberechtigung gegeben, weil, was natürlich traurig sein wird, wenn das so in etwa weitergehen wird, dass wir, ich sag mal, mit zu der führenden kontrollierenden Nation gehören, und die Ausländer, und gehen wir dabei ruhig mal weiter in Richtung Olympiade im nächsten Jahr, man da ganz andere Kontrollsysteme hat, auch im Grunde in den einreisenden Kontrolleuren erst große Probleme mit Visa-Beschaffung, ich sag mal, jemand belastet, ist natürlich klar, dass man da natürlich nicht mit gleichen Maßen messen kann, also von daher ist es also ganz wichtig, dass da auch die Wada, also die World Anti Doping Agency, guckt, dass sie flächen-, also, weltumspannend da entsprechend die gleichen Kontrollen hat, damit ich mir auch sicher sein kann, dass, egal wo ich hinkomm, wird nach dem gleichen System und Intensität kontrolliert, weil, ansonsten wär’s natürlich eine ungerechte Sache.

Mike Kluge über die Möglichkeit, dass die Straßenrad-WM in Stuttgart ausfällt:

Ja, das wären traurige Umstände, die dafür im Moment sprechen, hoffe aber nicht, dass sie eintreten, in der Vergangenheit haben sich immer wieder sozusagen Fachleute auch gerade aus der Politik gemeldet, jeder hat da so’n bisschen seine Meinung zu preisgegeben, ohne genau eigentlich zu wissen, wie der Stand eigentlich genau ist, einfach nur die Information, die so, ich sag mal, boulevardmäßig verteilt werden, aber man darf halt nicht vergessen, es dreht sich da um einen großen Sportbereich, den Radsport, und man darf nicht anhand von Eeinzelfällen, die wir hier nun aufgedeckt haben, Gottseidank, und damit ein Weg in die richtige Richtung, es kann nicht mehr so einfach betrogen werden, und ich hoffe, dass die Untersuchungsergebnisse und Möglichkeiten in der Zukunft mal soweit reichen, dass da keiner mehr durchrutscht, und dann haben wir doch mit diesen ganzen Vorfällen hier, so traurig und so groß der Schaden auch ist für die Tour de France und den Radsport, doch einen Weg in die richtige Richtung gemacht, aber ich hoffe zumindest für den deutschen Radsport, dass man ihn nicht fallen lässt, dass auch die Sponsoren daran festzuhalten, weil, das wäre, glaube ich, jetzt der falsche Zeitpunkt, auch, ich sag mal, was so in der Nachwuchs-, Jugend-, Vereinsebene gemacht wird, man will die Kinder von der Straße wegholen, natürlich hat man damit nicht die idealen Vorbilder, ohne Frage, das muss sich ändern, da muss intensiv dran gearbeitet werden, und die Fahrer, die sich herauskristallisieren von den Spitzenprofis, die müssen wieder als Vorbild genutzt werden, sofern man halt sicher ist, und wenn man diese einsetzt, sollte allerdings auch die Strafe, für den Fall, dass da was dochmal auftauchen sollte, immens hoch sein, und sehr schmerzhaft.

[Alle O-Töne aus der Tour-de-France-Übertragung auf Sat.1 vom 26. Juli.]

Sat.1 ist reif für Jan Ullrich

Montagnachmittag. Sat.1 überträgt live die Tour, da ruft Jan Ullrich an. Er hat eine Botschaft.

Timon Saatmann: Wir haben Jan Ullrich in der Leitung, Mike, du hattest heute schon mit ihm telefoniert.

Mike Kluge: Ja.

Timon Saatmann: Ich begrüße Jan Ullrich, der vor zehn Jahren die Tour de France gewonnen hat, in der Leitung. Hallo, Jan Ullrich. Wie geht’s Ihnen heute? Wir haben lange nichts von Ihnen gehört. Sie sehen mit uns zusammen die Tour de France am Fernsehen. Wie geht’s Ihnen?

Jan Ullrich: Ja, Servus, nee, ja, ist das schon so lange her? Zehn Jahre, Mensch, ach du lieber Gott. Nee, mir geht’s gut, ich hab mit meiner Frau grad ein bisschen den letzten gemeinsamen oder zweisamen Urlaub verbracht für eine woche mal in den Bergen. Sie ist ja hochschwanger – oder was heißt hochschwanger, aber zwei Monate noch bis zur Geburt, und hat schon ganz schönen Bauch dran. Wir haben uns einfach mal ein bisschen erholt, weil wir doch in letzer Zeit auch viel gearbeitet haben. Aber sonst geht’s uns eigentlich sehr gut. Außer dass ich ein bissl wenig Sport mach‘, vielleicht.

Mike Kluge: Und Sara geht’s, wie ich gerade verstehen konnte, auch gut.

Jan Ullrich: Ja, Sara geht’s sehr, sehr gut. Sie ist gut durchgekommen, sechs Monate lang überhaupt keine Probleme gehabt. Außer dass sie jetzt nicht mehr ihre Schuhe zumachen kann. Aber das mach‘ ich ja jetzt, dafür hat sie mich ja geheiratet.

(…)

Mike Kluge: Ich meine, du wirst die Sache natürlich intensiv verfolgen, was alles so um das Gelbe Trikot passiert. Du hast ja mitbekommen, Michael Rasmussen steht unter Verdacht, einige Kontrollen ausgelassen zu haben, beziehungsweise sich nicht gemeldet zu haben. Michael Rasmussen fährt weiter. Du standst damals auch unter Verdacht, du wurdest direkt rausgenommen. Im Grunde wird hier doch irgendwie mit zweierlei Maß gemessen. Aber wie siehst du das mit Michael Rasmussen?

Jan Ullrich: Ah, dazu, also, zu diesen Sachen da werd‘ ich mal was sagen, das hab‘ ich auf meiner Homepage auch angekündigt, aber wenn ich denke, dass der richtige Zeitpunkt, dass Deutschland reif dafür ist, und ich das richtige Medium gefunden habe. Aber das mach‘ ich sicherlich nicht heute. Und vor allen Dingen möchte ich gern, dass die Rennfahrer nicht gestört werden in der Tour de France, die ist hart genug, und ich möchte da keine Unruhe reinbringen.

Mike Kluge: Genau.

(…)

Jan Ullrich: Du, ich wollte eigentlich sagen, eigentlich meine Botschaft war ja, dass ich’s wahnsinnig gut finde, dass jetzt euer Sender eingestiegen ist, und vor allen Dingen auch mit Mike, der macht das ja unheimlich gut, muss ich echt sagen, kommt wirklich der Sport ein bisschen rüber. Weil ich konnt‘ das bis jetzt immer sonst nur mit Bild gucken und ohne Ton halt. Und ich freu‘ mich darüber, weil: Jetzt ist auch mal ein bisschen der Fahrer, sag ich mal, wird seine Leistung einfach mal ein bisschen dargestellt. Und das finde ich einfach nur richtig. Weil das ist ein wunderschöner Sport, knallhart. Und nicht immer nur das Doping, Doping, Doping, das wird da völlig übertrieben. Und ich find‘ das gut, dass ihr da gleich eingestigen seid.

Mike: Super.

Mit großem Dank an Tim, bei dem man sich die neun Minuten im Original anhören kann.

Wen Sat.1 mit der Tour glücklich macht

So. Da werden die Kritiker und Miesmacher jetzt ja wohl verstummen. Sat.1 hat nämlich aus prominentem Mund, dass das völlig in Ordnung geht, dass und wie der Sender die Tour de France überträgt. Von jemandem, der wirklich Autorität hat, was den Profiradsport und Doping angeht.

Jan Ullrich.

In einem Live-Interview mit Sat.1 während der Übertragung erklärte der sympathische Sportler, dass das mit dem Doping total übertrieben werde, plauderte unbeschwert über sein Privatleben, erzählte, dass er die Tour bei ARD und ZDF immer nur „ohne Ton“ gucken konnte, und bescheinigte Sat.1, das im Gegensatz dazu „richtig, richtig gut“ zu machen.

Ich hab’s leider nicht selbst gesehen und bin nur von fassungslosen Kollegen angerufen worden. Vielleicht findet sich ja jemand, der die Szene aufgenommen hat und sie irgendwo hochlädt?

Realitätscheck für ProSiebenSat.1

Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1, sagt:

„Die Tour ist ein großer Wettbewerb. Ich mag nicht einsehen, warum ein TV-Sender da die Zensur einführt. Der Zuschauer soll entscheiden, ob er die Rennen verfolgen will oder nicht. (…) Es liegt in der Macht des Zuschauers auszuschalten.“

Herr de Posch? Hat er schon!

530.000 Menschen schauten gestern die Tour de France auf ProSieben, das ist ein Marktanteil von 4,8 Prozent. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen betrug der Marktanteil 6,0 Prozent, das ist ungefähr die Hälfte dessen, was ProSieben sonst hat.

Die Zahlen am Tag zuvor bei Sat.1 waren ähnlich kastastrophal; am Donnerstag waren sie desaströs.

De Posch sagte noch, man sei „sehr optimistisch“ mit der Übertragung „schnell zweistellige Quoten zu erreichen“. Und er nannte die Tour de France „sympathisch“.

Bei allen unterschiedlichen Meinungen, die man über den Umgang mit den Thema Doping haben kann (der Sat.1-Live-Kommentator nannte es am Freitag bezeichnenderweise eine „Randerscheinung“ des Sports): „Sympathisch“ ist nun das letzte Wort, das mir in diesem Jahr zur Tour eingefallen wäre.

Noch ein O-Ton von de Posch? „Das gibt uns zum richtigen Zeitpunkt neuen Schub.“

Nachtrag, 23. Juli: Am Sonntag sahen 820.000 Zuschauer die Tour de France auf Sat.1 — weniger als jede andere Sat.1-Sendung an diesem Tag zwischen 9 und 23 Uhr. Der Marktanteil lag sowohl in der Zielgruppe als auch bei allen Zuschauern unter 5 Prozent (im Schnitt hat Sat.1 sonst das Doppelte).

Nachrichtenleute unter sich

Liebe Kollegen von „Spiegel Online“,

was kann ich tun, damit Ihr aufhört, die gerade eingestellten Mischmagazine „Sat.1 am Mittag“ und „Sat.1 am Abend“ als „Nachrichten“ zu bezeichnen?

Ich müsste hier irgendwo noch ein, zwei Folgen rumliegen haben, die könnte ich Euch auf DVD brennen. Ich könnte Euch die noch bestehende Homepage zur Sendung ausdrucken und in die Post packen. Der Kollege Schader hat mehrere Artikel über „Sat.1 am Mittag“ geschrieben, die leiht er Euch bestimmt. Ihr könntet Euch, um ein grobes Bild zu bekommen, eine Ausgabe der RTL-Sendung „Punkt 12“ ansehen und die darin enthaltenen Spurenelemente von Relevanz sowie 80 Prozent der aktuellen Bezüge abziehen. Ich würde Euch nachträglich diesen Ausschnitt aus einem Artikel von mir widmen, der am 26. März 2006 in der „FAS“ erschien:

Diese Woche im aktuellen Magazin „Sat.1 am Mittag“: ein täglicher Gang durch das hochsommerliche Berlin mit den Stromkontrolleuren von der Bewag. Die Bewag gibt’s längst nicht mehr, und ob es je wieder einen Sommer in Berlin geben wird, ist auch gerade offen. Sehen Sie demnächst bei „Sat.1 am Mittag“: Was beim Transit in die DDR zu beachten ist. Und: Unterwegs mit dem Heizer – wie Dampflokomotiven unser Leben verändern werden.

Ich würde Euch das Video runterladen, in dem eine Familie beim Weihnachtseinkauf mit Kindern begleitet wird, und ein Mädchen heult, „weil der Weihnachtsmann immer denkt, eine große Sache reicht“; ein Ausschnitt, der 2002 bei „TV Total“ rauf und runter lief und Weihnachten 2006 in „Sat.1 am Mittag“ als neu verkauft wurde. Bestimmt ließe sich zur Not auch „Sat.1-am Mittag“-Expertin Betty Ballhaus als Zeugin laden, ein dickbusiges Model, das in einem investigativen Beitrag für die Sendung zum Beispiel zur Fußball-WM versuchte, Männer mit dem Angebot einer erotischen Autowäsche vom Fernseher wegzulocken. Womöglich könnte es uns mit vereinten Kräften sogar gelingen, ein paar der Mädels aufzutreiben, die für „Sat.1 am Mittag“ Push-Ups, C-Strings, Strapse, Pumps, Print-Bikinis und Gefrierbeutel getestet haben.

Also, was kann ich tun, damit Ihr versprecht, „Sat.1 am Mittag“ nicht mehr als Nachrichtensendung zu bezeichen, insbesondere dann, wenn Ihr das mit falschen Zahlen kombiniert wie hier:

PS: Und um vielleicht noch einen relativ aussichtslosen Versuch zu unternehmen, in die Diskussion, ob Sat.1 in Zukunft überhaupt noch die Bedingungen eines Vollprogrammes erfüllt, so etwas abwegiges wie Fakten einzustreuen…

Ich finde die Logik der Sat.1-Sparmaßnahmen und die Art ihrer Ausführung ja auch höchst beunruhigend. Aber: „Sat.1 am Mittag“ ist überhaupt erst vor eineinhalb Jahren eingeführt worden. Vorher liefen auf dem Sendeplatz schön „Vera am Mittag“ und Wiederholungen von „Lenßen & Partner“ und „Verliebt in Berlin“. Und die Nachtausgabe der Sat.1-News, die jetzt ebenfalls abgeschafft werden soll, gibt es auch erst seit März 2001. Oder auf die Lebenswelt von „Spiegel“-Mitarbeitern übertragen: Nach „Harald Schmidt“ kamen keine Nachrichten, sondern das „Girls Camp“. Die Sendelizenz von Sat.1 war deshalb nicht in Gefahr.

Die Quote ist tot, es lebe die Rendite

Man kann es nicht deutlich genug sagen: Es geht bei Sat.1 nicht darum, dass da gerade kluge, informative, relevante, irgendwie nachrichtliche Sendungen abgewickelt würden. Wer die Formate „Sat.1 am Mittag“ oder „Sat.1 am Abend“ als „Nachrichten“ oder „wichtige Informationssendungen“ bezeichnet, wie u.a. die „Süddeutsche Zeitung“, Spiegel Online und die Agentur ddp, beweist damit, dass er die Programme nie gesehen hat. Es handelt sich um Sendungen, in denen Strapse, Push-Up-BHs und „sexy Badeanzüge“ getestet, teils Jahre alte Doku-Soaps in Häppchen zerlegt wiederverwertet und idiotische Gewinnspiele veranstaltet wurden.

Das Problem ist nicht, dass den neuen Besitzern von Sat.1 die Produktion von Nachrichtenmagazinen zu teuer geworden ist. Das Problem ist, dass den neuen Besitzern von Sat.1 selbst die Produktion dieser billigsten Magazinattrappen zu teuer geworden ist.

Man könnte das für eine gute Nachricht halten, ein Ende der Heuchelei: Informationssendungen in nennenswertem Umfang haben die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe schon lange nicht mehr im Programm, warum soll man den Schein-Informationssendungen, die sie stattdessen ausgestrahlt haben, nachtrauern?

Darum: Weil sie ein Zeichen dafür waren, dass den Sendern noch nicht alles, was nicht „Rendite“ hieß, ganz egal war. Die Sendungen hatten ja nicht zufällig Namen und Verpackungen, die sie seriöser wirken ließen, als sie waren: Ihre Existenz verdanken sie unter anderem der Annahme, dass es sich für einen großen Sender, auch für einen Privatsender, auszahlt, wenn er ein gutes Image hat. Wenn er als irgendwie relevant wahrgenommen wird und nicht nur als beliebige Abspielstation mit den schönsten Serien der 80er und 90er und dem Besten von heute.

Die Absetzung der Magazine zeigt, dass die Finanzinvestoren, denen ProSiebenSat.1 jetzt gehört, auf solche Strategien, die langfristig zum Erfolg eines Senders beitragen, pfeifen. Wenn es aber ausschließlich darum geht, in möglichst kurzer Zeit mit möglichst wenig Einsatz eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften, dann geht es um die Existenz von viel mehr als ein paar Boulevardmagazinen. Dann lohnt es sich auch nicht mehr, in die Entwicklung eigener Serien zu investieren oder hochwertige Fernsehfilme zu produzieren. Dann wird es nie wieder gewagte Experimente geben und Prestigeprogramme, keinen langen Atem und keinen Glauben an die eigene Kreativität, kein Durchhalten, weil man von der Qualität oder gar Relevanz eines Programms überzeugt ist. Dann wird es, in einem noch viel stärkeren Maße als bisher, ausschließlich billige Dokusoaps, billige Gerichtsshows, billige Pseudo-Dokumentationen, eingekaufte Serien und tausendfache Wiederholungen, Kopien und Imitate geben.

Natürlich wird ein Sender wie Sat.1 dadurch Zuschauer verlieren. Das wird den neuen Besitzern aber noch egaler sein, als es den alten schon war. Ziel der Privatsender ist es ja nicht, so viele Zuschauer wie möglich zu erreichen. Ihr Ziel ist es, so viel Geld wie möglich zu verdienen. Und beides hängt nicht zwingend zusammen. Das Beispiel „Sat.1 am Mittag“ zeigt es: Es ist unmöglich, die Absetzung der Sendung mit ihrem mangelndem Erfolg zu begründen. Nach einer schwierigen Anfangsphase hat die Sendung in den vergangenen Wochen hervorragende Quoten erzielt. Die letzte Sendung gestern hatte in der Zielgruppe einen Marktanteil von 18 Prozent – Sat.1 kommt in diesem Monat bisher auf im Schnitt 10,9 Prozent. Auch „Sat.1 am Abend“ lag gestern über diesem Wert. Aber natürlich lassen sich Sendungen produzieren, die etwas weniger Zuschauer haben, aber viel weniger kosten – und ein besseres Verhältnis von Aufwand zu Ertrag haben, rein finanziell gerechnet.

Es ist natürlich eine Lüge, wenn sich ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch hinstellt und behauptet, die Entlassungen und Absetzungen hätten etwas damit zu tun, dass gerade die Quoten von Sat.1 so schlecht sind. Es ist genauso eine Lüge wie all die Beteuerungen der vergangenen Monate, es werde nicht zu Sparmaßnahmen im Programm und nicht zu größeren Entlassungswellen kommen. Aber auch das ist Teil der neuen, verschärften Privatfernsehlogik: Wer nur auf den kurzfristigen Ertrag setzt, kann es sich auch leisten, in der Öffentlichkeit als Lügner dazustehen. Er kann es sich auch leisten, treue Serienfans ununterbrochen zu verprellen, wie es ProSieben seit einiger Zeit mit großer Konsequenz tut, offenbar immer mit dem Kalkül, dass es wichtiger ist, kurzfristig die Zahlen zu bessern als sich langfristig eine treue Fangemeinde aufzubauen.

Bei Sat.1 zeigt sich gerade in besonders krasser Form, was Günther Jauch mir in einem Interview vor zweieinhalb Jahren gesagt hat:

Es gibt eine Entwicklung, der zumindest ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Pro Sieben nicht folgen sollten. Es funktioniert so: „Wir holen eine alte Krimiserie aus dem Keller oder produzieren zu absoluten Billigpreisen irgendein neues Schrottprogramm nach amerikanischem Vorbild. Selbst wenn wir damit nur eine schwache Quote schaffen, bleibt letztlich mehr in der Kasse, als wenn wir ein Qualitätsprogramm mit Quote produzieren.“ Dann wäre die Quote sogar im kommerziellen Fernsehen nicht mehr so wichtig. An ihre Stelle tritt die Rendite – oder bei den Öffentlich-Rechtlichen die möglichst billige Produktion. Wenn keiner mehr den Ehrgeiz hat, Qualität zu machen, oder Quote – oder Qualität mit Quote zu verbinden, was durchaus geht -, dann krieg‘ ich als Journalist und Moderator, aber auch als Produzent ein Problem. Denn dann wird das Fernsehen richtig freudlos. Bisher war alles ganz einfach: „Mach ’ne schöne Quote“, das war das wichtigste, „und ’ne schöne Sendung haste auch noch gemacht, prima.“ Danach wurde man bewertet. Da droht gerade ein Paradigmenwechsel, der für Leute, die auf Quote und Qualität setzen, zum Problem werden kann.

Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass diesem Paradigmenwechsel gerade Sendungen wie „Sat.1 am Mittag“ zum Opfer fallen, denen man, wenn man mit ihnen nicht seinen Lebensunterhalt verdient, wirklich keine Träne nachweinen mag. Die Freudlosigkeit des Fernsehens hat gerade erst richtig begonnen.

Lesetipps (teils Eigenwerbung):

— medienpiraten.tv über Sat.1 am Mittag
— Der Popkulturjunkie über die skandalösen Falschmeldungen der Gewerkschaften und die Mär, dass Sat.1 ein Lizenzentzug droht
— „Das Fernsehlexikon“ über Hilferufe aus dem Sat.1-Text und das Programmrecycling bei Sat.1
— DWDL.de über die offizielle Begründung der Absetzungen und Kündigungen

Beste Informationsquelle über die Vorgänge bei ProSiebenSat.1 ist übrigens ohne Zweifel das Online-Medienmagazin DWDL.de. Die entsprechende Eigenlobhudelei von DWDL-Chef Thomas Lückerath im Redaktionsblog liest sich zwar, freundlich formuliert: ein bisschen merkwürdig. Aber im Kern hat er Recht.